DE19642041A1 - Entladevorrichtung für Kleiderbügel - Google Patents

Entladevorrichtung für Kleiderbügel

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entladen eines Hänge­ förderers für Kleiderbügel, an denen Kleidungsstücke aufgehängt sind. Der Hängeförderer kann z. B. ein Umlaufförderer sein, der Kleidungsstücke durch einen Tunnelfinisher befördert. Die Kleiderbügel mit den Kleidungsstücken werden an vorbestimmte Anhängevorrichtungen automatisch oder von Hand eingehängt. Diese Anhängevorrichtungen sind z. B. gleichbeabstandet über die Länge des Hängeförderers verteilt. Wenn ein Kleiderbügel die Ausgangs­ schleuse des Tunnelfinishers verläßt, muß der Kleiderbügel mittels einer Ent­ ladevorrichtung von der Anhängevorrichtung des Hängeförderers abgenom­ men und weitergeleitet werden. Die Weiterleitung erfolgt z. B. über eine ge­ neigte Gleitstange, an der die Bügel abwärts bis zu einer sich drehenden Schneckentransportwelle gleiten. Der Haken des Kleiderbügels wird von dem ersten Schneckengang der Schneckenwelle erfaßt, wobei durch die Drehbe­ wegung der Kleiderbügel weitertransportiert wird.
Bei einer herkömmlichen Ausführungsform einer Entladevorrichtung gemäß der Fig. 4a, 4a und 5 wird der Kleiderbügel 1 an einer vorbestimmten Stelle der Hängeförder-Bahn 2 von der Anhängevorrichtung 3 freigegeben und fällt einige Zentimeter abwärts auf die geneigte Gleitstange 4. Die Fig. 4a zeigt die Ansicht eines Betrachterstandpunktes, bei dem die aus dem Tunnelfini­ scher ankommenden Kleidungsstücke auf den Betrachter zufahren. Die Fig. 4b zeigt die Ansicht eines Betrachterstandpunktes, bei dem die aus dem Tunnelfinischer ankommenden Kleidungsstücke an dem Betrachter von links nach rechts vorbeifahren. Die Fig. 4 zeigt in der Position A, in der der Klei­ derbügel 1 mit einer Hose noch an der Anhängevorrichtung 3 hängt und zu einer vorbestimmten Abwurfposition geführt wird. In der Position B ist der Kleiderbügel 1 bereits an der Abwurfposition von der Anhängevorrichtung 3 abgeworfen worden und gleitet in Pfeilrichtung an der Gleitstange 4 zu der sich drehenden Schneckentransportwelle, an der bereits mehrere Kleiderbü­ gel 1 hängen und gleichbeabstandet in Pfeilrichtung abgefördert werden. Der Kleiderbügel 1 und die Gleitstange 4 stehen in der Abwurfposition nähe­ rungsweise im rechten Winkel zueinander. Damit eine sichere Übergabe des Kleiderbügels 1 an die Gleitstange 4 gewährleistet ist, muß der den Haken des Kleiderbügels 1 aufnehmende Endabschnitt 4a der Gleitstange 4 in naher und vorbestimmter Lagebeziehung zu dem Haken stehen. Im praktischen Be­ trieb treten folgende Probleme auf:
Wenn ein Kleiderbügel 1 mit einem Kleidungsstück die Ausgangsschleuse des Tunnelfinishers verläßt, kann eine Pendelbewegung gemäß Pfeil A in Fig. 4b auftreten. Es kommt vor, daß das Ausschwingen des Kleiderbügels 1 zeitlich so erfolgt, daß die der Gleitstange 4 nächstliegende Oberkante des Kleiderbügels 1 an die Gleitstange 4 anstößt und den Absturz des Bügels verursacht. Es kommt ebenfalls zur Kollision mit der Gleitstange 4, wenn ein Abschnitt des Kleidungsstückes, z. B. der Hosenbund, zu weit nach oben übersteht, so daß dieser Überstand beim Anfahren des Kleiderbügels 1 an die Gleitstange 4 anstößt. Es ist weiterhin möglich, daß das Kleidungsstück eine, auf den Kleiderbügel bezogene, ungleichmäßige Masseverteilung auf­ weist, so daß der Kleiderbügel nicht waagerecht hängt, was ebenfalls zu ei­ ner Kollision mit der Gleitstange 4 führen kann.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, die gattungsgemäße Entladevorrichtung so weiterzubilden, daß die Kleiderbügel sicher entladen werden können, wobei die vorstehend genannten Probleme vermieden werden sollen.
Die Aufgabe wird durch eine Entladevorrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Durch den Einsatz einer zweiten Gleitstange, die in eine Übergabeposition und in eine Durchlaßposition steuerbar ist, wird eine sichere Übergabe der Kleiderbügel erreicht. Die zweiten Gleitstange bildet in Verbindung mit der Antriebsvorrichtung eine Baueinheit. Es hat sich bei der praktischen Anwen­ dung erwiesen, daß diese Baueinheit gut justierbar ist, so daß der Abschnitt der zweiten Gleitstange, auf den die Haken herabfallen, exakt in die optimale Lage bringbar ist. Selbst Kleiderbügel mit deformierten Haken werden sicher entladen.
Der Bewegungsablauf der zweiten Gleitstange kann frei gewählt werden. Es ist lediglich sicherzustellen, daß die vorstehend beschriebenen Funktionen in der Übergabe- bzw. der Durchlaßposition realisiert werden.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gemäß Patentanspruch 2 bewegt sich die zweite Gleitstange in ihrer Längserstreckung. Das hat den Vorteil, daß als Antrieb ein Pneumatikantrieb verwendet werden kann, des­ sen Kolbenstange mit der zweiten Gleitstange gekoppelt ist.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gemäß Patentanspruch 3 weist die zweite Gleitstange näherungsweise den gleichen Neigungswinkel auf wie der Endabschnitt der ersten Gleitstange, wodurch ein optimales Glei­ ten des Hakens erreicht wird.
Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Un­ teransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung des Ausführungsbei­ spiels in Verbindung mit der beigefügten schematischen Zeichnung, wobei sich die Erfindung auf alle daraus entnehmbaren neuen Merkmale oder Merkmalskombinationen richtet, auch wenn diese nicht ausdrücklich in den Ansprüchen angeführt sein sollten.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausfüh­ rungsform der Erfindung in der Durchlaßposition.
Fig. 2 zeigt die Ausführungsform von Fig. 1 in der Abwurfphase.
Fig. 3 zeigt die Ausführungsform von Fig. 1 nach der Abwurfphase.
Fig. 4a, 4b zeigen eine schematische Darstellung einer herkömmlichen Entla­ devorrichtung aus verschiedenen Perspektiven.
Fig. 5 zeigt die Abwurfphase bei der herkömmlichen Entladevorrich­ tung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer bevorzugten Ausführungsform mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Entlade­ vorrichtung, wobei ein Kleiderbügel 1 mit einem Haken 1a, an dem ein Klei­ dungsstück (nicht gezeigt) aufgehängt ist, über einen Hängeförderer 2 mit einer Anhängevorrichtung 3 zur Beförderung des Kleiderbügels 1 mit dem Kleidungsstück eine vorbestimmte Abwurfposition erreicht. In der Zeichnung linksseitig unterhalb der vorbestimmten Abwurfposition ist eine abwärts ge­ neigte erste Gleitstange 4 zur Weiterleitung des von der Anhängevorrichtung 3 freizugebenden Kleiderbügels 1 fest angeordnet. Gegenüber dem in Fig. 5 gezeigten Stand der Technik ist der Endabschnitt 4a verkürzt, so daß die Kleiderbügel unbehindert und ohne an die Gleitstange 4 anzustoßen bis zur Abwurfposition einfahren können. Der Neigungswinkel der ersten Gleitstange 4 ist so gewählt, daß eine unbehinderte Gleitbewegung der Kleiderbügel 1 gewährleistet ist. In der vorbestimmten Abwurfposition erstreckt sich eine gedachte senkrechte Ebene entlang der Längsachse der Gleitstange 4 sowie durch die Symmetrieachse des Kleiderbügels 1 und bildet mit den Bügel­ schenkeln näherungsweise rechte Winkel.
Wie Fig. 2 zeigt, ist eine mittels eines Antriebs 5 bewegbare zweite Gleit­ stange 6, deren Längsachse sich ebenfalls abwärts geneigt in der vorstehend erwähnten senkrechten Ebene erstreckt, in Gegenüberlage rechtsseitig ober­ halb der vorbestimmten Abwurfposition angeordnet. Durch Betätigen des Antriebs 5 kann die zweite Gleitstange 6 mit einem Endabschnitt 6a annä­ hernd mittig durch das Hakenauge des Hakens 1a bewegt werden, wenn sich der Kleiderbügel 1 in der Abwurfposition befindet, und ist gegenüber einem Endabschnitt 4a der ersten Gleitstange 4 in überlappende Lagebezie­ hung bringbar. Damit ist die zweite Gleitstange 6 in einer Übergabeposition angeordnet, und der von der Anhängevorrichtung 3 freigegebene Haken 1a trifft auf die zweite Gleitstange 6, hängt sich ein, gleitet entlang des Endab­ schnitts 6a der zweiten Gleitstange 6 und trifft auf den Endabschnitt 4a der ersten Gleitstange 4, über welche die Weiterleitung erfolgt, wie in Fig. 3 ge­ zeigt ist. Durch erneutes Betätigen des Antriebs 5 wird die zweite Gleitstan­ ge 6 zurückbewegt, und die überlappende Lagebeziehung zwischen dem En­ dabschnitt 4a der ersten Gleitstange 4 und dem vorderen Endabschnitt 6a der zweiten Gleitstange 6 wird aufgehoben, wodurch eine Durchlaßposition für den nachfolgenden Kleiderbügel 1 erreicht wird, welcher somit wieder unbehindert in die Abwurfposition förderbar ist.
Eine Steuereinrichtung (nicht gezeigt) steuert die wechselseitige Bewegung der zweiten Gleitstange 6 über den Antrieb 5 zwischen der Durchlaßposition und der Übergabeposition. Bei der vorliegenden Ausführungsform der Erfin­ dung sind Näherungssensoren vorgesehen (nicht gezeigt), die ein Steuersi­ gnal abgeben, wenn sich ein Kleiderbügel nähert. Der Fachmann für Auto­ matisierungstechnik hat zur Realisierung dieser Steuerfunktion verschiedene, aus dem Stand der Technik bekannte Hard- und Software-Lösungen zur Auswahl.
Es ist zu betonen, daß die Erfindung nicht nur für die sequentielle Entladung von Hängeförderern geeignet ist, sondern z. B. auch für den Aufbau von Sortiervorrichtungen. Dazu werden mehrere erfindungsgemäße Entladevor­ richtungen hintereinander angeordnet, so daß ein selektiver Zugriff auf die Kleiderbügel möglich wird.

Claims (5)

1. Entladevorrichtung für einen Hängeförderer (2) mit in Förderrichtung be­ abstandet verteilten Anhängevorrichtungen (3) zur Beförderung von Kleider­ bügeln (1), an denen Kleidungsstücke aufgehängt sind, wobei jeweils ein Kleiderbügel (1) in einer vorbestimmten Abwurfposition von der Anhänge­ vorrichtung (3) freigegeben wird und der Haken (1a) des Kleiderbügels (1) auf einen Endabschnitt (4a) einer abwärts geneigten, festen, ersten Gleit­ stange (4) fällt und abwärts gleitet, dadurch gekennzeichnet, daß
  • - eine zweite, mittels eines Antriebs (5) bewegbare Gleitstange (6) vorgese­ hen ist, deren vorderer Endabschnitt (6a)
  • - sich in überlappender Lagebeziehung zu dem Endabschnitt (4a) der verkürz­ ten ersten Gleitstange (4) befindet, wenn die zweite Gleitstange (6) in einer Übergabeposition ist und
  • - sich nicht in überlappender Lagebeziehung zu dem Endabschnitt (4a) der verkürzten ersten Gleitstange (4) befindet, wenn die zweite Gleitstange (6) in einer Durchlaßposition ist, wobei in der Übergabeposition der von der An­ hängevorrichtung (3) freigegebene Haken (1a) auf die zweite Gleitstange (6) auftrifft und von dieser auf die erste Gleitstange (4) gleitet, und in der Durchlaßposition die zweite Gleitstange (6) so angeordnet ist, daß der Klei­ derbügel (1) ungehindert zu der Abwurfposition förderbar ist und
  • - eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, die die Bewegung der zweiten Gleit­ stange (6) von der Durchlaßposition zur Übergabeposition über den Antrieb (5) steuert.
2. Entladevorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die zweite Gleitstange (6) in ihrer Längserstreckung bewegt.
3. Entladevorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Gleitstange (6) näherungsweise den gleichen Neigungswinkel hat wie der Endabschnitt (4a) der ersten Gleitstange (4).
4. Entladevorrichtung nach Patentanspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­ net, daß die zweite Gleitstange (4) mittels eines Pneumatik-Antriebs bewegt wird.
5. Sortiereinrichtung mit einer Entladevorrichtung nach einem der vorherge­ henden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladevorrich­ tung mehrfach hintereinander angeordnet ist.
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