DE19637545B4

DE19637545B4 - Vorrichtung zur Umleitung eines in einer Stranggießkokille gegossenen Dünnbrammenstranges aus der Vertikalen in eine horizontale Ausförderrichtung

Info

Publication number: DE19637545B4
Application number: DE1996137545
Authority: DE
Inventors: Karl Rittner
Original assignee: SMS Demag AG
Current assignee: SMS Siemag AG
Priority date: 1996-09-14
Filing date: 1996-09-14
Publication date: 2007-10-18
Anticipated expiration: 2016-09-15
Also published as: DE19637545A1

Abstract

Vorrichtung zur Umleitung eines in einer Stranggießkokille gegossenen Gießstranges (1) aus einer vertikalen Gießrichtung in eine horizontale Ausförderrichtung, umfassend:
– Treiberrollenpaare (6, 7) zum Fördern des Gießstranges (1);
– eine erste an der Außenseite des Gießstranges (1) den Treiberrollenpaaren nachgeordnete horizontal geführte Biegerolle (10);
– einen Druckmittelzylinder (11) zum Anstellen der ersten Biegerolle (10) gegen den Gießstrang (1) und zum Biegen des Gießstranges (1) mit einem ersten Radius (R1); und
– mindestens eine zweite, der ersten nachgeordnete Biegerolle (12);
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Biegerolle (12) in Bezug auf die erste Biegerolle (10) vertikal so angestellt ist, dass sie nach der Biegung des Gießstranges durch die erste Biegerolle mit dem Radius R₁ eine nachfolgende Biegung des Gießstranges mit einem zweiten Radius R₂ bewirkt mit R₂ < R₁.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Umleitung eines in einer Stranggießkokille gegossenen Dünnbrammenstranges aus der vertikalen Gießrichtung in eine horizontale Ausförderrichtung, wobei der Dünnbrammenstrang in einer Sekundärkühlzone bis zur Durcherstarrung abgekühlt, durch Rollen gefördert und abgebogen und anschließend durch Richtrollen begradigt wird.
Es ist bereits eine Stranggießanlage zur Herstellung von Dünnbrammen bekannt, wobei der senkrechte in der Kokille gegossene Dünnbrammenstrang nach der Durcherstarrung durch eine Biegerolle abgebogen und durch Richtrollen gerade gerichtet wird.
Zur Vermeidung einer sprunghaften Dehnungsbeanspruchung eines noch einen flüssigen Kern aufweisenden Gießstranges, ist es bereits bekannt, eine Übergangskurve mit allmählich bzw. stufenweise ansteigendem Krümmungsradius auszubilden, etwa nach Art einer Hyperbel, Parabel, Ellipse oder Klothoide. (DE-OS 2 341 563)
Die Druckschrift DE 37 16 510 C2 offenbart eine Vorrichtung zum Richten eines bereits gebogenen Gießstranges in eine geradlinie Form. Dazu ist ein erstes Rollenpaar am Anfang und ein zweites Rollenpaar am Ende einer Richtstrecke vorgesehen. Die beiden Rollenpaare sind jeweils so angeordnet, dass sie eine Biegung des Strangs in entgegengesetzte Richtung bewirken.
Die Druckschrift DE-OS 1 458 208 offenbart eine Biegeeinrichtung zum Umleiten eines Gießstranges im kontinuierlichen Gießverfahren von der Senkrechten in die Waagerechte. Dabei wird die Biegung durch an der Außenseite des Gießstrangs horizontal geführte Biegerollen erzeugt, welche periodisch in horizontaler Richtung schwingen. Durch die periodische Aneinanderreichung der einzelnen Schwingungen wird aus dem Gießstrang ein polygonartiger Bogen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine alternative Vorrichtung zur Umleitung eines in einer Stranggießkokille gegossenen Gießstranges aus vertikaler Gießrichtung in eine horizontale Ausförderrichtung mit geringer Bauhöhe dahingehend weiter zu bilden, dass die Bauhöhe weiter verringert wird. Diese Aufgabe wird durch die in dem neuen Patentanspruch 1 beanspruchte Vorrichtung gelöst.
Auf diese Weise wird bei optimaler Strangschonung auf einfache Weise eine Verringerung der Bauhöhe einer Dünnbrammengießanlage erzielt.
Der Stützrolle ist eine Richtstrecke zum stufenweisen Geraderichten des Gießstranges nachgeordnet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel mit Merkmalen und Vorteilen der Erfindung schematisch dargestellt. Sie zeigt eine Dünnbrammenstranggießanlage mit Vorrichtungen zum Gießen, Sekundärkühlen, Abbiegen und Richten eines Dünnbrammenstranges 1.
Die Gießvorrichtung wird durch die Elemente Gießrohr 2 und Kokille 3 und die Sekundärkühleinrichtung durch die Elemente Strangführungsrollen 4 und Sprühdüsen 5 symbolisiert. Die Strangförderung wird durch angetriebene Rollenpaare 6, 7 bewirkt.
Nach den Treibrollenpaaren 6, 7 gelangt der durcherstarrte Dünnbrammenstrang 1 in den Bereich einer ersten mit ihren Lagern 8 in einer Horizontalführung 9 aufgenommenen Biegerolle 10, die durch Druckmittelzylinder 11 gegen den Gießstrang 1 zur Abbiegung desselben angestellt wird. Mit einer derartigen einmaligen Abbiegung innerhalb zulässiger Dehnungen wäre eine gestrichelt dargestellte Strangbahn 1A mit einem Radius R₁ erreichbar, die zu einer großen Bauhöhe der Stranggießanlage führt.
Zur Erzielung der angestrebten verringerten Bauhöhe ist der ersten Biegerolle 10 eine zweite Biegerolle 12 zur weiteren Abbiegung des Dünnbrammenstranges 1 in einem Krümmungsradius R₂ nachgeordnet. Aus dieser zusätzlichen Abbiegung ergibt sich der Strangverlauf 1B. Der Abstand h der Strangbahnen 1A und 1B entspricht der möglichen Einsparung an Bauhöhe.
Im Anschluß an die Abbiegeeinrichtung 10, 12 wird der Strang 1 durch eine Stützrolle 13 zu der Richtstrecke geleitet. Die Richtstrecke besteht aus je vier durch Druckmittelzylinder 14 anstellbaren oberen 15–18 und unteren 19–22 Rollen. Die unteren Rollen 20–22 sind angetrieben. Die Anordnung der Rollen 15–22 entspricht einem stufenweisen Geraderichten des Gießstranges 1 bis zur Horizontalen.

Claims

Vorrichtung zur Umleitung eines in einer Stranggießkokille gegossenen Gießstranges (1) aus einer vertikalen Gießrichtung in eine horizontale Ausförderrichtung, umfassend: – Treiberrollenpaare (6, 7) zum Fördern des Gießstranges (1); – eine erste an der Außenseite des Gießstranges (1) den Treiberrollenpaaren nachgeordnete horizontal geführte Biegerolle (10); – einen Druckmittelzylinder (11) zum Anstellen der ersten Biegerolle (10) gegen den Gießstrang (1) und zum Biegen des Gießstranges (1) mit einem ersten Radius (R1); und – mindestens eine zweite, der ersten nachgeordnete Biegerolle (12); dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Biegerolle (12) in Bezug auf die erste Biegerolle (10) vertikal so angestellt ist, dass sie nach der Biegung des Gießstranges durch die erste Biegerolle mit dem Radius R₁ eine nachfolgende Biegung des Gießstranges mit einem zweiten Radius R₂ bewirkt mit R₂ < R₁.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens zweiten Biegerolle (12) eine Stützrolle (13) nachgeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine aus Rollen (15–22) bestehende Richtstrecke zum stufenweisen Geraderichten des Gießstranges (1) nachgeordnet ist.