DE19745547A1 - Verfahren und Anlage zum Stranggießen von Dünnbrammen - Google Patents
Verfahren und Anlage zum Stranggießen von DünnbrammenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stranggießen von Dünnbrammen mit
Gießgeschwindigkeiten größer 3 m/min in einer Stranggießanlage, bei der über einen
Tauchausguß, der durch ein Absperrelement verschließbar ist, die Schmelze in eine
Kokille geleitet wird, der eine mit Rollen ausgerüstete Strangführung nachgeschaltet
ist. Die Erfindung betrifft ferner eine Stranggießanlage zur Durchführung des
Verfahrens.
Unter dem ferrostatischen Druck des flüssigen Stahls kann es beim Stranggießen von
Brammen zu einem Ausbauchen des Stranges kommen, d. h. nach dem Verlassen der
Kokille erfährt die Strangschale eine Reihe von Ausbauch- und Walzverformungen,
wobei das Ausbauchen jedoch durch die Stützrollen des der Kokille nachgeordneten
Strangführungsgerüstes eingeschränkt wird.
Nach Stahl und Eisen 99 (1979), Nr. 19, Seite 1039-1050 ist bei einer bestehenden
Brammengießanlage die Sekundärkühlung der einzige Parameter in Verbindung mit
der Gießgeschwindigkeit, der sich einstellen läßt, um das Ausbauchen zu verringern.
Es wird empfohlen, die Sekundärkühlung zu optimieren, um die innere Qualität des
Stranges zu verbessern. Ein Hinweis auf den Einfluß der Ausbauchung auf den
flüssigen Sumpf des Stranges ist diesem Artikel nicht entnehmbar.
In dem Fachbuch "Metallurgie des Stranggießens, Gießen und Erstarren von Stahl",
Verlag Stahl und Eisen, 1992, wird darauf hingewiesen, daß zu starke
Ausbauchungen Seigerungen und Innenrisse bewirken. Es wird aufgezeigt, daß
Ausbauchungen im Betrieb an Stranggußmaschinen gemessen und theoretisch
berechnet sowie an Biegemodellen untersucht wurden. Ziel der Untersuchung dieser
mechanischen Verformungen sind deren Einfluß auf Oberflächenfehler und
Innenrisse der auf Stranggießanlagen erzeugten Brammen.
Aus EP 0 041 498 ist eine Bogenstranggießanlage mit einer unterhalb der Kokille
angeordneten Strangführung bekannt, die zwei einander gegenüberliegende
Rollenbahnen aufweist, deren Rollen an Gerüstteilen montiert sind und der Abstand
der einander gegenüberliegenden Gerüstteile und damit der Abstand der
Rollenbahnen entsprechend einem einzustellenden Strangquerschnitt veränderbar ist.
Hierzu wird mindestens eine der Rollenbahnen am Gerüstteil in Längsrichtung dieser
Rollenbahnen versetzbar angeordnet und am Gerüstteil in unterschiedlichen Lagen
fixiert. Durch den hier vorgeschlagenen Aufbau soll u. a. eine unzulässige
Ausbauchung der Strangschale verhindert werden bei Einhaltung eines möglichst
gleichen Abstandes der Endrollen benachbarter Gerüstteile. Diese Schrift befaßt sich
also ausschließlich mit dem konstruktiven Aufbau einer Stranggießanlage.
Bei Stranggießanlagen wird üblicherweise die Schmelze über einen Tauchausguß in
eine oszillierende Kokille geleitet. Die Zuflußmenge wird regelmäßig über einen am
Eintritt des Tauchausgusses angeordneten Stopfen- oder Schieberverschluß
eingestellt. Die Pegelhöhe der Schmelze in der Kokille wird meßtechnisch erfaßt und
über eine EDV-gestützte Meß- und Regeleinrichtung zur Veränderung der Stopfen
stellung im Verschluß verwendet, wodurch eine Auf- und Abbewegung der
Badoberfläche ausgeglichen wird.
Mit keinem der aus den genannten Dokumenten bekannt gewordenen Gegenstände
wird ein sogenanntes "Mold-Level-Hunting", also ein unkontrolliertes Aufschwingen
des Gießspiegels in der Kokille mit Amplituden, die einen sicheren Gießbetrieb nicht
mehr gewährleisten, verhindert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage zum
Stranggießen von Dünnbrammen zu schaffen, durch das bzw. durch die aktiv ein
unkontrolliertes Aufschwingen des Gießspiegels in der Kokille vermieden und darüber
hinaus die Brammenqualität durch Verringerung der Mittenseigerung verbessert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Verfahrensanspruchs 1 und der auf die Stranggießanlage gerichteten Ansprüche 6
und 12 gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
an.
Erfindungsgemäß wird der Strangschale d. h. dem sogenannten Schalenkasten nach
Verlassen der Kokille während ihres plastischen Verhaltens eine stationäre
Wellenform eingeprägt und nach einer Übergangsphase während ihres elastischen
Verhaltens eine instationäre wellenförmige Oberflächenform eingeprägt. Danach wird
nach meßtechnischer Erfassung des Übergangs vom plastischen zum elastischen
Verhalten der Strangschale im Bereich des elastischen Verhaltes in einer Weise so
gestützt, daß die erzeugte Bramme bei minimaler Krafteinwirkung auf ihre Breitseiten
durch die Strangführung geführt wird.
Die minimale Krafteinwirkung auf die obere und untere Breitseite der Strangschale
einer Bramme, wird dadurch erzielt, daß im Bereich des elastischen Verhaltens der
Strangschale eine andere Anordnung der sich gegenüberliegenden Rollen gewählt
wird als im plastischen Bereich der Strangschale. Hierdurch wird erreicht, daß nach
der Übergangsphase der immer stärker sich verfestigende Strang sich durch die
Strangführung schlängelt. Hierdurch wird vermieden, daß jeweils gleichzeitig auf der
Ober- und Unterseite des Strangschalenkastens in die Strangschalen eingeprägte
Ausbuchtungen oder Einbuchtungen gleichzeitig auf die sich stützenden
Führungsrollen treffen. Ein gleichzeitiges Zusammendrücken von zwei
Ausbuchtungen würde zu einem "Pumpen" und ein gleichzeitiges Auftreffen von zwei
Einbuchtungen würde zu einem "Saugen" des vom Strangschalenkasten umhüllten
Sumpfes führen. Da sich beim Gießen die einzige Öffnung des
Strangschalenkastens in der Kokille befindet, wird dann dort der Gießspiegel zum
Schwingen angeregt.
Die zur Vermeidung des Schwingens erforderliche Verschiebung der Rollen liegt
dabei im Bereich einer Translation a mit einer Größe zwischen 0,1 bis 0,5 × IR, wobei
IR die Rollenteilung in mm darstellt.
Die Änderung der oszillierenden Oberflächenstruktur der Strangschale durch
Änderung der Abstützung durch die Strangführungsrollen wird nach dem
Übergangsbereich vom plastischen zum elastischen Verhalten der Strangschale
durchgeführt. Die Einstellung der Größe und der Position dieses Übergangsbereiches
wird in vorteilhafter Weise durch Menge, Art und Ort einer externen Kühlung
eingestellt. Insgesamt hängt der Übergangsbereich von der Gießgeschwindigkeit und
dem Temperaturprofil und darüber hinaus von der Schalendicke, der Sumpflänge, der
Stahlsorte, d. h. ihrer chemischen Zusammensetzung, vom Kokillenaustrittsmaß und
der Bauart der Stranggießanlage und hier insbesondere von der Strangbreite und der
Rollenteilung ab. Der Übergangsbereich vom plastischen zum elastischen Verhalten
der Strangschale kann in jedem Gerüst der Strangführungseinrichtung angetroffen
werden.
In weiterer Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, den Strangschalenkasten
im Bereich des elastischen Verhaltens in der Weise zu stützen, daß eine minimale
Krafteinwirkung auf die Strangschale durch Aktuatoren erreicht wird, die mit
Meßelementen zur Erfassung der Anpreßkraft oder der Lage der Strangschale in
Verbindung stehen und den Druck von mit den Führungsrollen verbundenen
hydraulischen Elementen geregelt konstant halten, so daß auf die Strangschale
unabhängig von ihrer Form ein gleichmäßiger Druck aufgebracht wird.
Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Stranggießanlage vorgeschlagen, bei der
das Führungsgerüst in drei Zonen aufgeteilt ist, wobei die Führungsrollen in der
Anfangszone zueinander eine andere Zuordnung aufweisen als in der nach einer
Übergangszone angeordneten Endzone. Die einzelnen Zonen können bereits im
ersten Gerüst angeordnet sein.
Bei Stranggießanlagen, die ein enges Positionsspektrum aufweisen, können die
einzelnen Zonen der Rollenzuordnung fest installiert sein. Da sich aber die Lage der
Übergangszone ändern kann wird vorgeschlagen, Translationselemente vorzusehen,
mit denen eine Translation der gegenüberliegenden, auf Lücke einstellbaren
Führungsrollen bei einer beliebigen Stelle des Stranges möglich ist, wobei die
Translation a in einer Größenordnung a = 0,1 bis 0,5 × IR (IR = Rollenteilung)
vorgesehen ist.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird das Führungsgerüst in der Übergangszone
konstruktiv so ausgestaltet, daß im Oberrahmen und im Unterrahmen die gleiche
Anzahl von Führungsrollen vorgesehen ist und daß die Positionierung der
Führungsrollen des Unterrahmens längs des Stranges stufenlos veränderbar
ausgeführt ist. Hierbei kann in einer weiteren Ausgestaltung eine zusätzliche
Führungsrolle vorgesehen sein, die ergänzend zu den vorhandenen Führungsrollen
im Unterrahmen positionierbar ist.
Zur Eingrenzung des Ortes der Übergangszone wird eine Kühleinrichtung
vorgesehen, die in dem Bereich, in dem üblicherweise das plastische Verhalten der
Strangschale auftritt, installiert wird und deren Kühlmedienmenge, -Form und
-Temperatur einstellbar ist.
Eine völlige Unterbindung des unkontrollierten Aufschwingen des Gießspiegels in der
Kokille (Mold Level Hunting) wird erreicht, wenn die Stopfenregelung eine
Eigenfrequenz aufweist, die außerhalb der Resonanzfrequenz der Pumpfrequenz der
Flüssigkeitssäule und damit außerhalb der Frequenz des Pumpens der Strangschale
liegt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
nachstehend beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Ansicht der Stranggießanlage,
Fig. 2a, 2b schematische Darstellungen des Bereichs des plastischen
Verhaltens der Strangschale
Fig. 3a, 2b die Anordnung der Führungsrollen im Bereich des elastischen
Verhaltens der Strangschale
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Führungsrollenbereiches zur
Erläuterung des Änderns der Rollenteilung.
Die Fig. 1 zeigt ein Schmelzenzuführgefäß 43, dessen Bodenöffnung durch einen
Stopfen 44 verschließbar ist, welcher an eine Stopfenregelung 45 angeschlossen ist.
Am Schmelzenzuführgefäß 43 ist ein Tauchausguß 42 befestigt, der in eine Kokille 41
hineinragt.
Der Kokille 41 sind einzelne Segmente aufweisende Gerüste 12, 22, 32
nachgeschaltet entsprechend einer Anfangszone 11, einer Übergangszone 21 und
einer Endzone 31.
Die Anfangs- und auch die Übergangszone 11 bzw. 21 erstrecken sich über einen
relativ breiten Bereich, an den sich die Endzone 31 anschließt. Die Anfangszone 11
und die Übergangszone 21 können durchaus bereits im ersten Gerüst vorliegen, so
daß sich die Endzone 31 über den Restbereich Strangführung erstreckt.
Die einzelnen Gerüste weisen Führungsrollen 13, 23, 33 auf, die in Oberrahmen 14,
24, 34 und Unterrahmen 15, 25, 35 angeordnet sind (vgl. Fig. 4).
Weiterhin ist schematisch die Bramme B dargestellt, deren Sumpfspitze SS bis über
die Endzone 31 ragt. Ferner ist schematisch eine Kühleinrichtung 61 im Endbereich
der Anfangszone 11 angedeutet.
Die Fig. 2a und 2b zeigen Führungsrollen 13 im Bereich des plastischen
Verhaltens der Strangschale, der eine stationäre Wellenform eingeformt wird. Die
Dicke der Ausbauchung ist dabei mit D gekennzeichnet, die Maulweite der Rollen mit
d.
In Fig. 2a liegen sich die Führungsrollen 13 jeweils mit der Maulweite d unmittelbar
gegenüber und haben auf der jeweiligen Strangseite einen Abstand voneinander, der
durch die Rollenteilung IR bestimmt ist. Die Strangschale W, die den Sumpf S
einschließt, weist dabei Einbuchtungen und Ausbuchtungen auf.
In Fig. 2b sind im Vergleich zu Fig. 2a bei gleicher Rollenteilung IR und gleicher
Maulweite d, die Führungsrollen 13 um eine Translation a zueinander versetzt
angeordnet. Dabei ist a = 0,5 × IR.
Die Ausbauchung D ist hier infolge der Verschiebung der Führungsrollen 13 kleiner
als die stationäre Ausbauchung bei gegenüberliegend angeordneten Führungsrollen
13 gemäß Fig. 2a.
Die Fig. 3a und 3b zeigen die Situation im Bereich des elastischen Verhaltens der
Strangschale, der eine instationäre wellenförmige Oberflächenform eingeprägt ist.
In Fig. 3a ist schematisch ein Schnitt durch den Strangschalenkasten gezeigt, bei
dem die Breitseiten spiegelsymmetrisch gegenüberliegende Ein- und Ausbuchtungen
aufweisen.
Durch die versetzte Anordnung der Führungsrollen bewegt sich der Strang in
Strangabzugsrichtung in der Weise durch das Führungsgerüst, daß er sich quasi
durch die in Maulweite voneinander beabstandeten Rollen schlängelt.
In Fig. 3b ist der Strangschalenkasten wie ein doppelwandiges Wellblech geformt.
Während des Abzugsvorganges des Stranges bewegt sich dieser wellblechförmige
Strangschalenkasten so durch das Führungsgerüst, daß er sich auch hier durch die
sich gegenüberliegenden Führungsrollen schlängelt.
In keiner der beiden in den Fig. 3a und 3b aufgeführten Formen kommt es zu
einem Zusammenquetschen des Strangschalenkastens im Bezug auf seine
Breitseiten, und damit auch nicht zu einem Pumpen oder Saugen der vom
Strangschalenkasten eingeschlossenen Flüssigsäule.
Fig. 4 zeigt ein Gerüst 12, 22, 32 und einen Oberrahmen 14, 24, 34 und einen
Unterrahmen 15, 25, 35 und Führungsrollen 13, 23, 33. Am Unterrahmen 15, 25, 35
ist eine Zusatzrolle 19, 29, 39 vorgesehen, die nach einer Translation a der unteren
Führungsrollen 13, 23, 33 ergänzend an die Reihe dieser Rollen angefügt werden
kann, wie dies im unteren Teil der Fig. 4 gezeigt ist und wodurch sich eine versetzte
Anordnung der gegenüberliegenden Rollen 13, 23, 33 erreichen läßt.
Selbstverständlich, ist eine Translation a der Führungsrollen auch ohne das
Hinzufügen einer weiteren Rolle 19, 29, 39 möglich, wobei dann aber eine zu
beachtende Lücke in der Reihe der unteren Führungsrollen auftritt.
Mittel zur Durchführung der Translation a sind im unteren Teil der Fig. 4 lediglich
durch Bezugszeichen 16, 26, 36 angedeutet.
Im oberen Teil der Fig. 4 sind ein Meßelement 74 für den Druck und ein Meßelement
75 für die Lage der Strangschale dargestellt, welche mit Aktuatoren 71, 72, 73 in
Verbindung stehen, die wiederum auf hydraulischen Elemente 18, 28, 38 wirken,
mittels derer der Druck auf betroffenen Führungsrollen im wesentlichen konstant
gehalten werden kann.
Claims (12)
1. Verfahren zum Stranggießen von Dünnbrammen mit Gießgeschwindigkeiten
größer 3 m/min in einer Stranggießanlage, bei der über einen Tauchausguß, der
durch ein Absperrelement verschließbar ist, die Schmelze in eine Kokille geleitet
wird, der eine mit Rollen ausgerüstete Strangführung nachgeschaltet ist,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) nach Verlassen der Kokille wird der Strangschale jeder Brammenbreitseite während ihres plastischen Verhaltens entsprechend der Rollenteilung der sie stützenden Führungsrollen eine stationäre Wellenform eingeformt,
- b) nachfolgend wird an den Brammenbreitseiten dem Strangschalen kasten während seines elastischen Verhaltens entsprechend der Zuordnung der gegenüber angeordneten Führungsrollen eine instationäre wellenförmige Oberflächenform eingeprägt,
- c) während des Strangabzugs wird der Übergang vom plastischen zum elastischen Verhalten der Strangschale meßtechnisch erfaßt und
- d) im Bereich des elastischen Verhaltens des Strangschalenkastens wird die Bramme in einer Weise so gestützt, daß sie bei minimaler Krafteinwirkung auf die Strangschale durch die Strangführung geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Einstellung der Größe und der Position in der Strangführung der
Übergangsbereich vom plastischen zum elastischen Verhalten der Strangschale
dieser Bereich einstellbar gekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strangschalenkasten im Bereich des plastischen Verhaltens der
Strangschale durch die ihn stützenden Führungsrollen eine Aus- und
Einbuchtungen aufweisende Form erhält, und
daß nach der Übergangsphase im Bereich des elastischen Verhaltens die
Schale des Strangschalenkastens durch versetzt gegenüber angeordnete
Führungsrollen gestützt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strangschalenkasten im Bereich des plastischen Verhaltens der
Strangschale durch versetzt gegenüber angeordnete Führungsrollen eine
wellblechartige Form erhält, und daß nach der Übergangsphase im Bereich des
elastischen Verhaltens der Strangschale der Strangschalenkasten durch auf
gleicher Höhe sich gegenüberliegende Führungsrollen gestützt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des elastischen Verhaltens der Strangschale die untere wie
auch die obere Strangschale des Strangschalenkastens zu einer Pumpfrequenz
(νS) angeregt wird, die sich verhält wie:
νS = vG/lR
mit
vG = Gießgeschwindigkeit
IR = Rollenteilung
und daß die Frequenz (νF) der Flüssigsäule des vom Strangschalenkasten umhüllten Sumpfes verändert wird entsprechend
νF = vG/lR
mit a = Translation der gegenüber angeordneten Führungsrollen in einem Bereich a = 0,1 bis 0,5 × IR und Berücksichtigung der Lage der den jeweiligen Breitseiten des Strangschalenkastens zugeordneten Führungsrollen.
νS = vG/lR
mit
vG = Gießgeschwindigkeit
IR = Rollenteilung
und daß die Frequenz (νF) der Flüssigsäule des vom Strangschalenkasten umhüllten Sumpfes verändert wird entsprechend
νF = vG/lR
mit a = Translation der gegenüber angeordneten Führungsrollen in einem Bereich a = 0,1 bis 0,5 × IR und Berücksichtigung der Lage der den jeweiligen Breitseiten des Strangschalenkastens zugeordneten Führungsrollen.
6. Stranggießanlage zur Erzeugung von Dünnbrammen in Gießgeschwindigkeiten
größer 3 m/min mit einer Kokille, in die ein durch ein Absperrelement
verschließbarer Tauchausguß hineinragt und der ein mit Rollen bestücktes
Führungsgerüst nachgeordnet ist, welches Ober- und Unterrahmen aufweist, die
über Zuganker gehalten werden, zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsgerüst in eine Anfangszone (11), eine Übergangszone (21) und in eine Endzone (31) aufgeteilt ist,
daß in der Anfangszone (11) die Führungsrollen (13) im wesentlichen gegenüberliegend oder auf Lücke und in der Endzone (31) die Führungsrollen (33) jeweils im gegenteiligen Sinne angeordnet sind, und daß zwischen der Anfangszone (11) und der Endzone (31) eine Übergangszone vorgesehen ist, die eine Kombination beider Rollenanordnungen aufweist.
daß das Führungsgerüst in eine Anfangszone (11), eine Übergangszone (21) und in eine Endzone (31) aufgeteilt ist,
daß in der Anfangszone (11) die Führungsrollen (13) im wesentlichen gegenüberliegend oder auf Lücke und in der Endzone (31) die Führungsrollen (33) jeweils im gegenteiligen Sinne angeordnet sind, und daß zwischen der Anfangszone (11) und der Endzone (31) eine Übergangszone vorgesehen ist, die eine Kombination beider Rollenanordnungen aufweist.
7. Stranggießanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Translationselemente (16, 26, 36) vorgesehen sind, mit denen eine
Translation (a) der gegenüberliegenden, auf Lücke einstellbaren Führungsrollen
(13, 23, 33) in einer Größenordnung a = 0,1 bis 0,5 × I durchführbar ist.
8. Stranggießanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet
daß das Führungsgerüst (22) in der Übergangszone (21) im Oberrahmen (24)
und Unterrahmen (25) die gleiche Anzahl von Führungsrollen (23) aufweist, und
daß die Positionierung der Führungsrollen (23) des Unterrahmens (25) längs
des Stranges stufenlos veränderbar ist.
9. Stranggießanlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zusätzliche Führungsrolle (26) vorgesehen ist, die ergänzend zu den
vorhandenen Führungsrollen (23) im Unterrahmen (25) positionierbar ist.
10. Stranggießanlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet
daß eine Kühleinrichtung (61) in der Zone des plastischen Verhaltens der
Strangschale vorgesehen ist, deren Kühlmedienmenge, -Form und -Temperatur
einstellbar ist.
11. Stranggießanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Stranggießregelung vorgesehen ist, die eine Eigenfrequenz besitzt,
welche außerhalb des Resonanzbereiches der Frequenz der Flüssigsäule (νF)
liegt, wobei νF der Frequenz νS (Frequenz des Pumpens der Strangschale)
entspricht.
12. Stranggießanlage zum Gießen von Dünnbrammen mit Gießgeschwindigkeiten
größer 3 m/min mit einer Kokille, in die ein durch ein Absperrelement
verschließbarer Tauchausguß hineinragt, der ein mit Rollen bestücktes
Führungsgerüst nachgeordnet ist, welches Ober- und Unterrahmen aufweist, die
über Zuganker gehalten werden und hydraulische Elemente aufweist, mit denen
die Führungsrollen gegen die Breitseiten des Strangschalenkastens gedrückt
werden, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Aktuatoren (71-73) vorgesehen sind, die mit Meßelementen (74) zur
Erfassung der Anpreßkraft und/oder Meßelementen (75) zur Erfassung der
Lage der Strangschale in Verbindung stehen und die entsprechend der
Frequenz der Strangschale (νS) den Druck der hydraulischen Elemente (18, 28,
38) im wesentlichen kostant halten.
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8141 | Disposal/no request for examination |