DE19637148A1 - Bautafel - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bautafel mit einer Trägerkonstruktion, an der eine Darstellungsfläche gehaltert ist.

Gemäß gesetzlicher Regelung nach § 14 Abs. 3 der Bauordnung sind bei der Errichtung genehmigungsbedürftiger Bauvorhaben und auch genehmigungsfreier Wohngebäude, Garagen und Stell­ plätze in Bebauungsplangebieten Baustellenschilder aufzustel­ len. Diese Schilder haben die Funktion, die Bezeichnung des Bauvorhabens und die Namen und Anschriften der Entwurfsver­ fasserin oder des Entwurfsverfassers und der Unternehmer in oder des Unternehmens für den Rohbau dauerhaft und von öf­ fentlichen Verkehrsflächen aus sichtbar zu verkünden. Her­ kömmliche Bautafeln umfassen eine Trägerkonstruktion aus Holz oder Metall, die vorzugsweise im Erdboden verankert ist. Zwi­ schen zwei senkrechten Elementen der Trägerkonstruktion sind wenigstens zwei oder mehr Querträger vorgesehen, auf denen mehrere starre Tafelelemente aus Holz oder Metall befestigt sind. Diese Elemente sind mit Folien beklebt, die mit Infor­ mationen zum Bauvorhaben bedruckt sind.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbesse­ rung für derartige Bautafeln zu schaffen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bautafel der eingangs genannten Art, die sich dadurch auszeichnet, daß die Darstel­ lungsfläche aus einem flexiblen, bedruckbaren flächigen Mate­ rial besteht, das mittels einer Spannvorrichtung an der Trä­ gerkonstruktion eingespannt ist. Durch die Verwendung des flexiblen, bedruckbaren flächigen Materials, das zwischen oder vor der Trägerkonstruktion eingespannt ist, kann die Bautafel wesentlich schneller und leichter montiert werden, da das bisher übliche Verschrauben einzelner Platten an dem Trägergerüst wegfällt. Erfindungsgemäß wird vielmehr nur das flächige Material mit relativ wenigen Arbeitsvorgängen in dem Trägergerüst ein-/vorgespannt, wodurch Arbeitszeit und somit Kosten bei der Aufstellung der Bautafel gespart werden. Das bedruckte flächige Material weist im Vergleich zu herkömmli­ chen Bautafeln ein extrem geringes Gewicht auf, wodurch wie­ derum der Arbeitsablauf beim Aufstellen der Bautafel verein­ facht wird, und auch die Kosten für die Herstellung, Lager­ haltung und Transport der Bautafeln reduziert werden. Durch Verwendung neuartiger digitaler Druckverfahren lassen sich die flexiblen, bedruckbaren flächigen Materialien relativ einfach sehr großflächig bedrucken. Dadurch sind Bautafeln mit einer Größe möglich, die nach dem Stand der Technik nicht unter vertretbaren Kosten realisierbar waren. Die hohe Flexi­ bilität des Materials für die Darstellungsfläche erlaubt ei­ nen variablen Einsatz des Materials bzw. eine Wiederverwen­ dung des Materials nach Abbau der Bautafel zu anderen Zwecken. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bautafeln ist die Darstel­ lungsfläche der erfindungsgemäßen Bautafel zweiseitig be­ druckbar, wodurch ein wesentlich höheres Informationsangebot bei gleicher Stellplatzfläche ermöglicht wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Material der Darstellungsfläche der erfindungsgemäßen Bautafel bedruckbare Netze oder Gewirke, die aufgrund ihrer Luft/Wind-Durchlässig­ keit Vorteile in der statischen Dimensionierung der Träger­ konstruktion bringen. Damit sind besonders großflächige Bautafeln realierbar, ohne daß zur Vermeidung einer Umsturz­ gefahr bei Sturm eine überdimensionale Trägerkonstruktion er­ forderlich ist. Da die Darstellungsfläche aus einem flexiblen flächigen Material besteht, das in der Trägerkonstruktion ein-/vorgespannt ist, ist es möglich, eine Umsturzgefahr der Bautafel weiter dadurch zu verringern, daß die Einspannung beispielsweise Sollbruchstellen oder einen Öffnungsmechanis­ mus aufweist, der bei extrem hohen Winddrucklasten auslöst, um die Darstellungsfläche teilweise freizugeben. Die auf sol­ che Weise teilweise aus der Spannvorrichtung gelöste Darstel­ lungsfläche kann dann nach Art einer Fahne im Wind wehen, wo­ durch der dem Wind entgegengesetzte Widerstand verringert wird und eine Umsturzgefahr der Trägerkonstruktion beseitigt ist.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den Unteran­ sprüchen hervor. Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezug auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine Vorderseitenansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bautafel;

Fig. 2 eine Vorderseitenansicht einer zweiten Ausführungs­ form der erfindungsgemäßen Bautafel;

Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Spannvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform;

Fig. 4 eine Vorderseitenansicht einer dritten Ausführungs­ form der erfindungsgemäßen Bautafel; und

Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Spannvorrichtung der dritten Ausführungsform.

In Fig. 1 ist ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Bautafel gezeigt, die eine Trägerkonstruktion 10 umfaßt, an der eine Darstellungsfläche 20 aus einem flexiblen, bedruckbaren flä­ chigen Material gehaltert ist. Die Rahmenkonstruktion 10 um­ faßt zwei stehende Trägerelemente 12 und 16, die an ihren oberen Enden mittels eines Querträgers 14 verbunden sind.

Die Trägerkonstruktion kann Hohlträger, vorzugsweise aus Me­ tall, Holzbalken in allen beliebigen Formen, oder Profilträ­ ger umfassen. Zur Erzielung eines guten optischen Effekts sind auch Gitterträger, vorzugsweise aus Metall, denkbar. Zur Bildung der Trägerkonstruktion sind die einzelnen Trägerele­ mente vorzugsweise über herkömmliche Verschraubungen, Schel­ len, Kupplungen etc. miteinander verbunden.

Die Materialien für die Darstellungsfläche umfassen alle Ar­ ten von bedruckbaren Planen, Netzen und Gewirken in unter­ schiedlichen Stärken und Dichten. Vorzugsweise sind diese Ma­ terialien mit einem Kunststoff, insbesondere PVC, beschich­ tet. Derartige Materialien erlauben durch die günstigen Mate­ rialeigenschaften und die günstige Bedruckbarkeit eine lang­ jährige Wetter- und UV-Beständigkeit. Insbesondere Netze oder Gewirke mit großen Maschengrößen eignen sich für sehr groß­ flächige Darstellungen, beispielsweise in der Größenordnung von 80 m², da durch die Luft- und Winddurchlässigkeit eine drastische Verringerung in den Windwiderstandskräften auf­ tritt.

Die Darstellungsfläche ist mittels einer Spannvorrichtung an der Trägerkonstruktion 10 ausgespannt gehaltert. Gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform umfaßt die Spannvorrichtung einen an den Trägerelementen 12, 14 und 16 gehalterten, spannbaren länglichen Spannkörper 30, vorzugsweise ein Stahl­ seil, um das ein durch in der Darstellungsfläche vorgesehene Ösen 22 geführtes Seil 36 geschlungen ist. Der Spannkörper 30 ist mittels einer Einstellvorrichtung 14, beispielsweise in Form einer Schraubverbindung 40 spannbar. Die Schraubverbin­ dung 40 ist an einem Halterungselement 38, an dem beispiels­ weise auch das eine Ende des Spannkörpers 30 befestigt ist, angebracht. Der Spannkörper 30 ist beispielsweise in der Form eines Rechtecks in der Rahmenkonstruktion 10 eingespannt, wo­ bei Halterungselemente 32 mit Rollen 34 an den jeweiligen Eckpunkten dieses Rechtecks entsprechenden Stellen an der Trägerkonstruktion 10 angebracht sein können. Zwischen diesen Halterungselementen 32 können zusätzliche Führungselemente 42 vorgesehen sein, die zur Führung des Spannkörpers 30 Ösen aufweisen.

Während in Fig. 1 eine Darstellungsfläche in quadratischer Form gezeigt ist, so sind mit dieser Aufspannvorrichtung prinzipiell auch Darstellungsflächen in unterschiedlicher Form, gegebenenfalls mit dazu angepaßten Trägerkonstruktio­ nen, denkbar. Andererseits ermöglicht diese Art der Darstel­ lungsfläche auch neuartige und daher einen Blickfang bildende Gestaltungen für die Trägerkonstruktion mit nicht notwendi­ gerweise dazu angepaßten Darstellungsflächen.

In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemä­ ßen Bautafel gezeigt, wobei Teile, die zu der in Fig. 1 ge­ zeigten Ausführungsform gleich oder identisch sind, mit den­ selben Bezugszeichen versehen sind und in bezug auf Fig. 2 nicht näher erläutert werden. Die Trägerkonstruktion 10 nach dieser Ausführungsform weist einen zusätzlichen horizontalen unteren Träger 18 auf, der die beiden vertikalen Trägerele­ mente 12 und 16 verbindet. An dem oberen Trägerelement 14 und dem unteren Trägerelement 18 ist jeweils eine Profilschiene 52 angebracht, die eine geringfügig über eine Seitenkanten­ länge der Darstellungsfläche 20 hinausragende Länge aufweist. In der Profilschiene 52 ist ein sich in Richtung der Darstel­ lungsfläche 20 verjüngendes Hohlprofil 54 ausgebildet. In dieses Hohlprofil 54 ist ein an der Darstellungsfläche 20 an­ gebrachtes, sich nach außen erweiterndes Profil 24 einge­ steckt.

Dieses auch als Kedersystem bezeichnete Spannsystem ist in Fig. 3 im Querschnitt gezeigt. Anstelle des gezeigten Keder­ systems sind auch Systeme unter Verwendung ineinandergreife­ nder Hakenprofile denkbar. Andererseits ist es bei dem in Fig. 3 gezeigten Kederprofil auch möglich, wenigstens einen der beiden das Hohlprofil 54 umgebenden Schenkel 56 über ein Ge­ lenk 57 gelenkig an der Schiene 52 zu haltern, so daß das Einführen des an der Darstellungsfläche 20 angebrachten Pro­ filkörpers 24 in das Hohlprofil 54 nicht mehr durch stirnsei­ tiges Einschieben, sondern durch einfaches Einfügen entlang der gesamten Längsseite bei aufgeklapptem Schenkel 56 möglich ist. Zur Fixierung des Schenkels 56 und somit des Profils 24 in dem Hohlprofil 54 sind ein oder mehrere Verbindungsbügel 58 an den Stirnseiten der Schiene 52 vorhanden.

In einer weiteren Ausführungsform gemäß Fig. 4 umfaßt die Spannvorrichtung zwei Rohre 62, die jeweils durch an gegen­ überliegenden Seitenkanten des flexiblen Materials der Dar­ stellungsfläche gebildete Schlaufen geführt sind. Die Rohre sind über Schraubverbindungen 16 an dem oberen und unteren Trägerelement 14 und 18 der Trägerkonstruktion 10 befestigt. Die mittels Verschweißen (bei kunststoffbeschichteter Dar­ stellungsfläche) oder Vernähen gebildeten Schlaufen 26 umfas­ sen an den Durchtrittsstellen für die Schraubverbindungen 60 Öffnungen 28. Vorteilhafterweise umfaßt diese Spannvorrich­ tung einen zweiten Halterungskörper 64, vorzugsweise ein Rohr oder einen Profilträger, an dem vor der Endmontage sämtliche Schraubverbindungen 60 anbringbar sind, wobei der Halterungs­ körper 64 zusammen mit der Darstellungsfläche 20 gemeinsam an der Trägerkonstruktion 10 in einem Arbeitsgang anbringbar ist. In Fig. 5 ist ein Querschnitt durch ein derartiges Hal­ terungselement gezeigt. Die beiden rohrförmigen Halterungse­ lemente 26 und 64 sind wie gezeigt mit einer Schraubverbin­ dung 60 verbunden, die beispielsweise Gewindestangen mit auf­ geschraubten Muttern 68 umfaßt.

Das erfindungsgemäße flächige und flexible Material läßt sich sehr einfach in bisher nicht realisierbaren Größen verarbei­ ten. Durch die Verwendung von kunststoffbeschichteten Planen, Geweben oder Netzen können einzelne Bahnen durch digitale Druckverfahren mit entsprechenden Bildabschnitten bedruckt werden, wobei mehrere derartige Bahnen miteinander ver­ schweißbar sind zur Bildung einer durchgängigen großflächigen Darstellungsfläche. Eine Verwendung derartiger Darstellungs­ flächen an Baugerüsten oder Bauzäunen ist denkbar. Auch eine allgemeine Verwendung derartiger Bautafeln als feistehende Darstellungsfläche/Werbetafel ist denkbar.

Claims (18)

1. Bautafel mit einer Trägerkonstruktion (10), an der eine Darstellungsfläche (20) gehaltert ist, dadurch gekennzeich­ net, daß die Darstellungsfläche (20) aus einem flexiblen, be­ druckbaren flächigen Material besteht, das mittels einer Spannvorrichtung an der Trägerkonstruktion (10) ein-/vorgespannt ist.

2. Bautafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerkonstruktion einen freistehenden Rahmen umfaßt.

3. Bautafel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerkonstruktion Gitter-, Profil- und/oder Hohlträ­ ger umfaßt.

4. Bautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Material der Darstellungsfläche Netze, Pla­ nen oder Gewirke umfaßt.

5. Bautafel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Darstellungsfläche eine Kunststoffbeschichtung aufweist.

6. Bautafel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffbeschichtung Polyvinylchlorid umfaßt.

7. Bautafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung einen sowohl mit der Darstellungsfläche als auch mit der Trägerkonstruktion in Verbindung stehenden länglichen flexiblen Spannkörper (30) umfaßt.

8. Bautafel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Spannkörper dehnbar ist.

9. Bautafel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannkörper durch in der Darstellungsfläche ausgebil­ dete Ösen geführt ist.

10. Bautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Spannvorrichtung ein zwischen der Trä­ gerkonstruktion (10) und der Darstellungsfläche (20) geführ­ tes und spannbares Stahlseil (30) umfaßt, an dem die Darstel­ lungsflächen (20) über elastische Verbindungen (36) gehaltert ist.

11. Bautafel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Verbindung ein elastisches Seil (36) umfaßt.

12. Bautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Spannvorrichtung ein an der Darstel­ lungsfläche angebrachtes Profilelement (24) umfaßt, das in ein entsprechendes, mit der Trägerkonstruktion in Verbindung stehendes Gegenprofil (54) in Richtung der Längserstreckung des Profils einsteckbar ist.

13. Bautafel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Darstellungsfläche im wesentlichen rechteckig ist und daß das Profil und das Gegenprofil jeweils an zwei gegenüberlie­ genden Seiten der Darstellungsfläche vorgesehen sind.

14. Bautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Spannvorrichtung einen in einer Schlau­ fe (26) der Darstellungsfläche geführten starren Spannkörper (62) umfaßt.

15. Bautafel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannkörper (62) mittels wenigstens einer in ihrer Länge veränderbaren Verbindungsvorrichtung (60) an der Rahmenkon­ struktion befestigt ist.

16. Bautafel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Verbindungsvorrichtungen (60) vorgesehen ist.

17. Bautafel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsvorrichtungen (60) an einem an der Rahmenkon­ struktion (10) lösbar gehalterten starren Körper (64) befe­ stigt sind.

18. Bautafel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Darstellungsfläche zur Bildung der Schlaufe an wenigstens zwei einander gegenüberliegenden Randbereichen umgeschlagen ist zur Führung des Spannkörpers (62), und daß die Schlaufe Öffnungen (28) aufweist zum Durchtritt der Verbindungsvor­ richtungen (60).