DE19636787C1 - Vergleichmäßigungsvorrichtung für die Dosierung von Granulat, insbesondere zur Verwendung bei einer Drillmaschine (Sämaschine) - Google Patents
Vergleichmäßigungsvorrichtung für die Dosierung von Granulat, insbesondere zur Verwendung bei einer Drillmaschine (Sämaschine)Info
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Vergleichmäßigung der Partikelabstände bei der Dosie
rung eines Granulats nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1, und zwar insbesondere eine Vergleichmäßi
gungsvorrichtung zum Ausbringen von Saatgut mit Hilfe
einer Drillmaschine (Sämaschine).
Eine Sä- beziehungsweise Drillmaschine der vorgenannten
Art ist aus der EP 0 583 571 A1 bekannt.
Die bestimmungsgemäße Aufgabe einer Sämaschine bezie
hungsweise Drillmaschine, d. h. eines sogenannten Ein
zelkorngeräts, besteht darin,
- a) aus einem Saatgutvorratsbehälter Samenkörner bei schonender Behandlung zu erfassen,
- b) diese Samenkörner in möglichst gleichbleiben dem, saatgutspezifischem Kornsollabstand längs der Säfurchen mit einstellbarer Tiefe in den vorbereiteten Boden einzubringen,
- c) den erforderlichen Bodenschluß herzustellen, und schließlich
- d) die abgelegten Samenkörner wieder mit lockerer Erde zu bedecken.
Abgesehen von den agrarspezifischen Merkmalen in b),
sowie c) und d) läßt sich die vorstehende Aufgaben
stellung auch ganz allgemein auf die Dosierung von
Einzelpartikeln eines Granulats lesen.
Das grundsätzliche Problem besteht dabei darin, die
einzelnen Partikel (beziehungsweise Samenkörner) inner
halb einer Ausbring- beziehungsweise Ablagereihe nicht
zufallsverteilt, sondern möglichst mit gleichbleibendem
Abstand auszubringen beziehungsweise auszugeben. Bezo
gen auf die agrarwirtschaftliche Anwendung sollen so
letztendlich ungünstige Standraumverhältnisse für die
Einzelpflanzen vermieden werden.
An der Lösung dieses Problems wird seit langem und dieses
weltweit gearbeitet. Die in Verbindung mit Drillmaschi
nen bisher bekannt gewordenen Lösungen beziehungsweise
Arbeiten konzentrieren sich auf die Untersuchung und
Optimierung der Dosiereinrichtung an sich. Leider gehen
jedoch die dabei erreichten Vergleichmäßigungseffekte
beim Passieren der Säleitung weitgehend wieder
verloren. Das Problem besteht dabei darin, daß die
exakte Dosierung in der nachfolgenden Säleitung wieder
aufgemischt wird, so daß die ausgangsseitigen
Kornabstände wieder zufallsverteilt sind.
In Verbindung mit der eingangs genannten gattungsgemä
ßen EP 0 583 571 A1 wird eine Vergleichmäßigungs
vorrichtung in Form einer V-Profilrolle vorgeschlagen,
welche dabei direkt in das Säschar eingearbeitet ist.
Es sind zwar bereits auch Einzelkorngeräte eingesetzt
und erprobt worden, mit denen nahezu definierte Ablage
abstände (VK = 10%) erzielt wurden - diese bekannten
Gerate sind jedoch teuer und nur in Kulturen mit großer
Reihenweite (wie zum Beispiel Mais oder Rüben) einsetz
bar.
Zum Stand der Technik sind darüberhinaus folgende Ver
öffentlichungen bekannt:
Bei dem hier gezeigten konusförmigen Schareinbau
wird die Variation des Fallorts der Körner einge
engt und durch Ablage auf dem Furchengrund ist
auch eine exaktere Tiefenablage der Körner zu er
warten. Eine Vergleichmäßigung der Kornlängsabstände
einer fahrenden Drillmaschine findet jedoch nicht
statt, da gleichzeitig fallende (d. h. schlecht
dosierte) Körner enger beieinander zu liegen kommen.
Die hier offenbarte S-förmige Saatgutleitung dient
zur Reduzierung der Luftgeschwindigkeit und der
Aufschlagenergie der Körner. Durch Ablage der Körner
auf dem Furchengrund ist auch hierbei eine exaktere
Tiefenablage zu erwarten. Der Aufbau enthält jedoch
keinerlei Einrichtungen zur Vergleichmäßigung der
Kornlängsabstände.
Das hier beschriebene Hackschar dient der Bandsaat.
Das Saatgut wird dabei nicht in einer Reihe abgelegt,
sondern in einem mehrere Zentimeter breiten Band.
Die hier dargestellte Aufprallfläche soll dabei ein
zufallsverteiltes Verspringen der Körner auf die gesamte
Breite des Säbandes bewirken.
In Verbindung mit dieser bekannten Hackschar wird also
nicht ein Konzentrieren und Hintereinanderreihen
des Körnerstroms angestrebt, sondern ein Dispergieren.
Das hier beschriebene Bandsäschar verfügt über eine
zweistufige Kaskadex zur Verbesserung der gleich
mäßigen Breitverteilung der Samenkörner innerhalb
einer Bandsaatfurche; auch hier steht also das
Dispergieren der Körner im Vordergrund. Lediglich
für Saatgüter, die eine Reihensaat erfordern, kann
ein Leitkörper 18 eingesetzt werden, der quasi
eine Mulde bildet. Diese Mulde ist kurz und nur am
unteren Ende (d. h. punktuell) rinnenförmig ausgebildet.
Zur Anordnung der Körner zwecks Vergleichmäßigung
der Kornabstände ist jedoch eine Mindestlänge der Leit
elemente erforderlich, sowie die mehrstufige An
ordnung von Leitelementen. Der beschriebene Schar
einbau kann deshalb keinen vergleichmäßigenden Effekt
bewirken.
Grundsätzlich läßt sich aus den bekannten Konzepten
eine Schlußfolgerung ziehen, nämlich die, daß Verbesse
rungen an den Dosierorganen nicht zum gewünschten Er
folg fuhren, da die Kornfolge in der den Dosierorganen
nachfolgenden Säleitung wieder negativ beeinflußt wird.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufga
be besteht darin, eine Vergleichmäßigungsvorrichtung
der gattungsgemäßen Art zu konzipieren, mit der eine
Vergleichmäßigung der Abstände der volumendosierten
Partikel (beziehungsweise in Verbindung mit dem bevor
zugten Anwendungsgebiet, der Kornlängsabstände) er
reicht wird, ohne daß ein überproportionaler techni
scher Aufwand erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patent
anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Der Kern beziehungsweise Grundgedanke dieser Lösung be
steht darin, daß am Eingang zur Dosier-(beziehungswei
se Sä-)Leitung die vom Stand der Technik her bekannten
Dosiermittel montiert sind, die Vergleichmäßigung der
Partikel (beziehungsweise Samenkörner) dann jedoch über
geeignete Leitungselemente, hier über die aus Rinnen
zusammengesetzte Kaskadenleitung beziehungsweise -füh
rung erfolgt.
Mit anderen als im Patentanspruch 1 gebrauchten Worten
besteht die vorliegende Erfindung darin, das Schar für
die Granulatpartikel beziehungsweise für die
Samenkörner durch eine mehrteilige kaskadenförmige
Verteilleitung beziehungsweise Verteilrinne zu reali
sieren, über die die Partikel durch mehrmalige Rich
tungsänderung vereinzelt und quasi aufgereiht Stück für
Stück ausgetragen werden. Der besondere Vorzug dieser
Lösung besteht darin, daß nur ein extrem geringer tech
nischer Mehraufwand erforderlich ist und insbesondere
keine beweglichen Bauteile erforderlich sind.
Im Verhältnis zu den bis dato bekannt gewordenen Drill
maschinen ist die Ablagegenauigkeit der Samenkörner
ganz wesentlich verbessert; der Variationskoeffizient
VK der Abstände zwischen den Samenkörnern sinkt bei
optimaler Einstellung der Sämaschine im allgemeinen und
der Vergleichmäßigungsvorrichtung im besonderen von
100% auf 60%.
Besondere Ausgestaltungen der erfin
dungsgemäßen Vergleichmäßigungsvorrichtung sind in den
Unteransprüchen spezifiziert.
Im Hinblick auf die bevorzugte Anwendung der Vergleich
mäßigungsvorrichtung in Verbindung mit einer Sämaschine
ist vorgesehen, unterschiedlichen Saatgütern entspre
chend und insoweit deren spezifische Eigenschaften be
rücksichtigend die kaskadenförmig angeordneten Lei
tungselemente als austauschbare leicht zu montierende
Einbaumodule für die Säschare auszubilden.
Ein Ausführungsbeispiel der Vergleichmäßigungsvorrichtung wird
im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 eine an eine Sä-/Drillmaschine anbaubare Ver
gleichmäßigungsvorrichtung in Prinzipdar
stellung, und zwar in Seitenansicht;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch ein V-förmiges
Leitungselement der Vergleichmäßigungsvorrich
tung nach Fig. 1 längs der Schnittlinie II-II
gemäß Fig. 1.
In Fig. 1 ist eine an eine - nicht dargestellte -
Drillmaschine anmontierbare Vergleichmäßigungsvorrich
tung 1 dargestellt, mittels der die Samenkörner 2 ein
zeln nacheinander in einer Säfurche 3 abgelegt werden
(sollen). Im Idealfall wäre der Ablegeabstand zwischen
den einzelnen Samenkörnern 2 (im wesentlichen) stets
gleich, um einerseits Fehlstellen und Doppelstellen zu
vermeiden und andererseits für die entstehenden Einzel
pflanzen eine optimale Standraumverteilung zu bieten.
Die Vergleichmäßigungsvorrichtung 1 ist in an sich be
kannter Weise über eine heb- und senkbare Haltevorrich
tung 4 an der Drillmaschine angekoppelt. Die Samenkör
ner 2 befinden sich in einem an der Drillmaschine vor
gesehenen - ebenfalls nicht dargestellten - Vorratsbe
hälter, an dem eine Austrag- beziehungsweise Säleitung
5 anschließt. Diese Säleitung 5 ist ihrerseits über ein
Adapterelement 6 mit der Vergleichmäßigungsvorrichtung
1 gekoppelt und führt dieser die aus dem Vorrats
behälter ausfließenden Samenkörner 2 zu.
Die Vergleichmäßigungsvorrichtung 1 ihrerseits besteht
aus in die Säschare( der Drillmaschine eingebauten
mehreren (gemäß Ausführungsbeispiel 3) zick-zack-förmig
angeordneten beziehungsweise relativ zueinander eine
Kaskade bildenden Leitungselementen 7, 8, 9, durch die
die Samenkörner 2 eins nach dem andern abgleiten. Die
Samenkörner 2 fallen von der Säleitung 5 auf das erste
Leitungselement 7, fallen an deren Ende auf das zweite,
mittlere Leitungselement 8 und schließlich auf das
dritte letzte Leitungselement 9. Am Ende dieses dritten
Leitungselements 9 schließlich fallen die Samenkörner 2
in die Säfurche 3 und es hat sich gezeigt, daß mit
dieser in die Säscharen eingebauten kaskadenförmigen
Vergleichmäßigungsvorrichtung 1 relativ gleichmäßige
Abstände zwischen den Samenkörnern 2 erreichbar sind
(VK = 60%).
Die bisherigen Erfahrungen haben auch gezeigt, daß
dreiteilige Kaskaden optimal sind; ein viertes oder
gar fünftes Leitungselement hat keine nennenswerte Ver
besserung erbracht.
Im Hinblick auf die Rinnenform, d. h. die Querschnitts
form der Leitungselemente 7, 8, 9, hat es sich gezeigt,
daß ein V-förmiges Profil (vergleiche Fig. 2) mit einem
Öffnungswinkel von 60° oder auch runde, insbesondere
halbrunde Profile sehr gute Ergebnisse zeigen.
Was den Anstell- beziehungsweise Neigungswinkel der
Leitungselemente 7, 8, 9 angeht, so hat sich bei den
Versuchen ein Winkel von 40° als optimal erwiesen.
Es versteht sich von selbst, daß - bezugnehmend auf die
bevorzugte Verwendung der Vergleichmäßigungsvorrichtung
1 in Verbindung mit Sämaschinen - unterschiedlichen
Korngrößen und auch Kornformen entsprechend die Rinnen
form und der Anstellwinkel spezifischen verwendungs
fällen entsprechend spezifische Leitungselemente 7, 8,
9 optimale Ergebnisse erbringen. Um diesen unterschied
lichen Verwendungsfällen jeweils in einfacher Weise ge
recht werden zu können, sind austauschbare Module vor
gesehen. Je nach Saatgut können so die Säschare und
letztlich die Drillmaschine in einfacher Weise umge
rüstet werden.
Abschließend sei noch angemerkt, daß längs der Lei
tungselemente 7, 8, 9 auch Barrikaden oder dergleichen
Elemente angeordnet werden können, um die Samenkörner 2
gegebenenfalls weiter auflockern zu können.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Vergleichmäßigung der Partikelab
stände bei der Dosierung eines Granulats,
das in einem Vorratsbehälter vorgehalten und über
eine Austragleitung ausgebracht wird,
insbesondere zum Einbau in die Säschare einer
Drillmaschine zum Ablegen von Saatgut in Säfurchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austragleitung als mehrteilige Verteil
leitung ausgebildet ist, deren einzelne Leitungs
elemente (7, 8, 9) jeweils derart schräg zueinander
angeordnet sind, daß die einzelnen Partikel (2)
sich durch Schwerkrafteinfluß hintereinander
anordnen und zick-zack-förmig ausfließen, und
daß zumindest das endseitige Leitungselement
(9) einen rinnenförmigen Querschnitt aufweist.
2. Vergleichmäßigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anstellwinkel der Leitungselemente (7, 8,
9) etwa 40° beträgt.
3. Vergleichmäßigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder
2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitungselemente (7, 8, 9) ein V-förmiges
Profil mit vorzugsweise einem Öffnungswinkel von
60° haben.
4. Vergleichmäßigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder
2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitungselemente (7, 8, 9) ein rundes, ins
besondere halbrundes Profil haben.
5. Vergleichmäßigungsvorrichtung nach einem der An
sprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dimension des Profilquerschnitts in Ab
hängigkeit von der Art des Granulats gewählt ist.
6. Drillmaschine, bei der Saatgut über Saatleitungen
Säscharen zugeführt wird und bei der den Säscharen
je eine Vergleichmäßigungsvorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 5 zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
Vergleichmäßigungsvorrichtung
daß die Vergleichmäßigungsvorrichtung (1) durch
unterschiedlichen Saatgütern entsprechende aus
tauschbare, modulare Leitungselemente (7, 8, 9)
unterschiedlichen Profils und/oder mit unterschied
lichen Gleiteigenschaften realisiert sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |