DE19635858A1

DE19635858A1 - Vorrichtung zum seitlichen Be- und Entladen von Fahrzeugen

Info

Publication number: DE19635858A1
Application number: DE1996135858
Authority: DE
Inventors: Heinrich Van Kempen
Original assignee: NHF GmbH
Current assignee: NHF GmbH
Priority date: 1996-09-04
Filing date: 1996-09-04
Publication date: 1998-03-05

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seitlichen Be- und Entladen palettierter Ladeeinheiten von seitlich für Be- und Entladetechnik zugänglichen Fahrzeugen wie Lastkraft wagen, Anhänger, Eisenbahnwaggons usw. innerhalb eines automatisierten Güterumschlagssystems.

Zum Be- und Entladen von Nutzfahrzeugen sind die vielfäl tigsten Vorrichtungen und Verfahren bekannt.

So bedient man sich hierzu beispielsweise Hubwagen bzw. Hubstaplern verschiedenster Ausführungen, die seitlich oder von hinten an das zu be- oder entladende Fahrzeug heran fahren. Der heb- und senkbare aber auch schwenkbare Last träger (Plattform für Ladegestelle oder Gabeln für Paletten und Behälter) wird unter die Ladeeinheiten bewegt und nimmt diese auf. Der Hubwagen kann so Ladegut zu beliebigen Orten transportieren.

Der Nachteil dieser Be- und Entladetechnik besteht darin, daß Ladegut mit limitierter Größe und Gewicht und meistens nur einzeln gehandhabt werden kann. Somit sind diese Be- und Entladevorgänge aufwendig und letztlich teuer. Außerdem kann es durch falsche Höhe des Lastträgers infolge Fehlbe dienung beim Reranfahren an das zu be- oder entladende Fahr zeug zu Beschädigungen kommen.

Weiterhin ist auch eine Seitenbe- und Entladevorrichtung be kannt, die ebenfalls mit einem Verschiebewagen und Gabel zinken arbeitet. Diese sind mit einem Drehkranz versehen, so daß die Paletten gedreht werden können.

Danach werden die Gabelzinken aus den Paletten herausgezo gen. Dieses System ist sehr aufwendig.

Auch wird im EP 02 65 716 ein Verladefahrzeug zum Be- und Entladen von Lastkraftwagen beschrieben, das aus einer Fahrer kabine, einer Hubeinrichtung und einer Hubgabel zur Aufnahme von Lasten besteht. Die Hubgabel ist quer zur Fahrzeuglängs achse ausziehbar und mittels eines Antriebsmotors über beide Seitenbegrenzungen des Fahrzeuges hinaus beweglich. Diese Verladefahrzeuge sind aufwendig und ihre Umschlagleistung ist gering.

Aufgabe der Erfindung ist, Be- und Entladevorgange palettier ter Ladeeinheiten von Nutzfahrzeugen wie Lastkraftwagen, An hänger, Eisenbahnwaggons usw. zu automatisieren, optimal zu verkürzen und die Unfallgefahr zu senken.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnen den Merkmale der Ansprüche 1 bis 12 gelöst.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel naher erläutert werden.

In der zugehörigen Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vor richtung in der Draufsicht dargestellt.

Die Erfindung besteht im wesentlichen aus einer Gleisanlage 1 mit einem Verschiebewagen 2 mit einer Be- und Entladevor richtung 3 und einem Erkennungs- und Meßsystem 5.

An einer Be- und Entladestation 10 für Nutzfahrzeuge z. B. für Lastkraftwagen ist eine an sich bekannte Gleisanlage 1 installiert, die nach Bedarf entsprechend den Transportwegen unterschiedlich lang sein kann. Auf den Führungsschienen der Gleisanlage 1 ist ein Verschiebewagen 2 fahrbar ange ordnet, der eine Be- und Entladevorrichtung 3 trägt. Kern stück der Be- und Entladevorrichtung 3 sind eine oder mehre re Gabeln 4 mit teleskopartig ausfahrbaren also verlänger baren Gabelzinken 4a. Die Gabeln 4 sind mit Hub- und Senk vorrichtungen 9 verbunden, die mit hydraulischen oder me chanischen Antrieben versehen sind. Zu beiden Seiten der Gabeln 4 sind Linearförderer 8 in Form von schmalen Förder bändern, Walzenförderern oder vorzugsweise Kettenförderern angeordnet. Die Linearförderer 8 können auch absenkbar sein. Im räumlichen Erfassungsbereich der Be- und Entladestation 10 ist ein richtungsverstellbares Erkennungs- und Meßsystem 5 installiert. Dieses kann ein Ultraschallmeßsystem, Bild verarbeitungssystem, mehrdimensionaler Laserscanner usw. sein. Der Vorrichtung ist ein nicht dargestelltes Bedien pult zugeordnet. Neben dem Verschiebewagen 2 ist eine wei terführende Transportstraße 6 vorgesehen. Die erfindungsge mäße Vorrichtung kann den jeweiligen Be- und Entladeerfor dernissen angepaßt, also in unterschiedlichen Größen herge stellt werden. So ist die kleinste Vorrichtung mit zwei Gabeln 4 zur Aufnahme von vier Paletten 7 ausgestattet und wesentlicher Bestandteil einer Transportanlage. Größere An lagen haben eine fest installierte Be- und Entladevorrich tung 3 mit mehreren Gabeln 4, verzichten also auf eine Gleis anlage 1 mit Verschiebewagen 2.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende:
Ein nicht näher bezeichnetes mit palettierten Ladeeinhei ten beispielsweise mit zweiunddreißig Paletten 7 beladenes Nutzfahrzeug fährt in die Be- und Entladestation 10 seit lich an den Verschiebewagen 2. Zur Erreichung der richtigen Position sind nichtdargestellte Zwangsführungen vorgesehen. Die Ladefläche des Nutzfahrzeuges ist für die Be- und Ent ladetechnik zugänglich, d. h. die Seitenwände sind geöffnet.

An einem nicht dargestellten Bedienpult werden Be- oder Ent laden bzw. andere Kommandos eingegeben. Das Erkennungs- und Meßsystem 5 registriert die Konturen und Standorte von Pa letten 7 und Ladung.

Der Entladevorgang beginnt. Die Gabeln 4 werden von der Hub- und Senkvorrichtung 9 angehoben und auf richtige Höhe zu den Palettenfüßen gebracht. Die Gabelzinken 4a werden vollstän dig ausgefahren, und die Gabeln 4 werden vollständig in die Palettenfüße geschoben. Nun werden die Gabeln 4 mit vier Paletten 7 von der Hub- und Senkvorrichtung 9 angehoben. Sollten Paletten 7 hinter vorstehenden Aufbauteilen stehen, wird durch eine Seitenverschubeinrichtung Freiraum geschaf fen. Die Gabelzinken 4a werden nun auf die Be- und Entlade vorrichtung 3 zurückgezogen. Die Gabeln 4 senken sich mit der Hub- und Senkvorrichtung 9 ab, so daß die Paletten 7 auf den Linearförderern 8, vorzugsweise einem Kettenförderer, aufsitzen. Die Gabelzinken 4a werden vollständig aus den Palettenfüßen zurückgezogen.

Die Linearförderer 8 transportieren die Ladung entweder auf die weiterführende Transportstraße 6 oder an andere nicht dargestellte Übergabestellen. Bei einer Vierpalettenvorrich tung nach Patentzeichnung fährt der Verschiebewagen 2 bis zu den nächsten vier Paletten 7, und der gesamte Vorgang wiederholt sich bis das Nutzfahrzeug entladen ist. Für ein mit zweiunddreißig Paletten 7 beladenes Fahrzeug vollführt die erfindungsgemäße Vorrichtung acht Arbeitsgänge. Hierfür benötigt sie etwa fünfundneunzig Sekunden. Die gesamten Ar beitsabläufe erfolgen vollautomatisch, wobei die Hub- und Senkvorrichtungen 9 auch unabhängig voneinander betätigbar sind.

Das Beladen eines Nutzfahrzeuges erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Hierzu werden beispielsweise vier Paletten 7 von einer Bevorratungsstrecke z. B. einer Transportstraße 6 auf die Linearförderer 8 der Be- und Entladevorrichtung 3 transportiert. Die Gabeln 4 werden von der Hub- und Senkvor richtung 9 angehoben, und die Gabelzinken 4a schieben sich auf die Ladefläche des Nutzfahrzeuges und setzen die Palet ten 7 an der durch das Beladeprogramm bestimmten Stelle ab. Die Gabelzinken 4a werden nun auf die Be- und Entladevor richtung 3 zurückgezogen, und die Gabeln 4 senken sich ab. Diese Vorgänge wiederholen sich bis das Nutzfahrzeug be laden ist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist wesentlicher Bestand teil eines vollautomatisch arbeitenden Güterumschlagssystems insbesondere für palettierte Ladeeinheiten, im innerbetrieb lichen Warenverkehr, in Distributionszentren, Hochlagern, für Großhandelsketten usw. Modifizierte Ausführungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglichen auch Be- und Ent ladevorgänge anderer Ladeeinheiten wie Fässer, verpacktes Ladegut usw. Es können die verschiedensten Nutzfahrzeuge wie Lastkraftwagen, Anhänger, Eisenbahnwaggons usw. ohne Verladerampen oder ähnliche Aufbauten schnell und sicher be- und entladen werden. Das Entladen verrutschter oder un geordnet auf den Ladeflächen befindlicher Ladeeinheiten wird problemlos bewältigt.

Bezugszeichenliste

1 Gleisanlage
2 Verschiebewagen
3 Be- und Entladevorrichtung
4 Gabel
4a Gabelzinken
5 Erkennungs- und Meßsystem
6 Transportstraße
7 Palette
8 Linearförderer
9 Hub- und Senkvorrichtung
10 Be- und Entladestation

Claims

1. Vorrichtung zum seitlichen Be- und Entladen von Fahr zeugen, bei der gabelartige Tragarme eines Hubelementes in die Paletten der Ladeeinheiten eingeschoben werden, diese anheben, das Ladegut ausfahren und anderen Ortes absetzen, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Be- und Entladestation (10) ein Erkennungs- und Meßsystem (5) installiert ist und daß ein auf einer Gleisanlage (1) fahrbarer Verschiebewagen (2) mit einer mit absenkbaren Gabeln (4) mit verlängerbaren Gabelzinken (4a) und beidseitig zu diesen verlaufenden Linearförderern (8) versehene Be- und Entladevorrichtung (3) bestückt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erkennungs- und Meßsystem (5) auf das Nutz fahrzeug und dessen Ladung ausrichtbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekenn zeichnet, daß das Erkennungs- und Meßsystem (5) mit einem Ultraschallmeßsystem versehen ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekenn zeichnet, daß das Erkennungs- und Meßsystem (5) mit einer Bildverarbeitungsvorrichtung versehen ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekenn zeichnet, daß das Erkennungs- und Meßsystem (5) ein mehrdimensionaler Laserscanner ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß die Gabeln (4) an einer Hub- und Senkvor richtung (9) des Verschiebewagens (2) befestigt sind.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, daß die Gabelzinken (4a) der Gabel (4) teles kopartig ausfahrbar sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Linearförderer (8) Kettenförderer sind.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekenn zeichnet, daß die Hub- und Senkvorrichtungen (9) und die Gabeln (4) unabhängig voneinander betätigbar sind.

10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekenn zeichnet, daß der Verschiebewagen (2) mit mehreren mit Gabeln (4) bestückten Hub- und Senkvorrichtungen (9) versehen ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekenn zeichnet, daß die Be- und Entladevorrichtung (3) an der Be- und Entladestation (10) fest installiert ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekenn zeichnet, daß die Be- und Entladevorrichtung (3) wesentlicher Bestandteil eines Güterumschlagssystems ist.