DE19635629B4

DE19635629B4 - Vorrichtung zur berührungslosen Bogenführung in einer Bogendruckmaschine

Info

Publication number: DE19635629B4
Application number: DE19635629A
Authority: DE
Inventors: Günter Stephan; Peter Thoma
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1996-09-03
Filing date: 1996-09-03
Publication date: 2006-08-17
Anticipated expiration: 2016-09-04
Also published as: JPH1086328A; DE19635629A1; US6042107A

Abstract

Vorrichtung zur berührungslosen Bogenführung in einer Bogendruckmaschine, bei der in einer Bogenleitfläche (1) wenigstens eine Blasdüse (3) vorgesehen ist, die eine von der Bogenleitfläche (1) schräg nach unten abgesenkte Luftleitfläche (6) und eine Blasöffnung (4) in Form eines Ringspaltsektors aufweist. dadurch gekennzeichnet, dass der Ringspaltsektor (4) eine Krümmung (ƍ) aufweist, deren Zentrum (7) innerhalb der in der Ebene der Bogenleitfläche (1) eingeformten Öffnung der Blasluftdüse (3), vorzugsweise auf der Luftleitfläche (6), liegt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur berührungslosen Bogenführung in einer Bogendruckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Aus der DE 19 07 083 C3 ist eine solche Vorrichtung bekannt, bei der in einem Leitblech Blasluftdüsen mit einem Querschnitt in der Form eines Ringspaltsektors und mit einer gegenüber der Leitblechoberfläche schräg abgesenkten Luftleitfläche vorgesehen sind, die den Ringspaltsektor der Leitfläche gegenüberliegend begrenzt. Die Blasluftdüsen der bekannten Anordnung sind mit zungenförmigen Einschnitten in ein Leitblech eingestanzt und erzeugen eine richtungsgebundene Luftströmung mit einem flachen, in Förderrichtung weisenden Winkel gegen den schwebend über die Leitfläche zu transportierenden Bogen. An der Luftaustrittsstelle befindet sich die geometrische Engstelle für die durchströmende Luft. An diese Drosselstelle schließt sich eine divergierende Leitfläche an, die als Diffusor wirkt, und in diesem Bereich entsteht ein für einen Diffusor typischer Unterdruck, welcher den Bogen auf die durch den zungenförmigen Einschnitt gebildete Leitfläche aufsaugt. Durch dieses Aufsaugen ist eine berührungslose Bogenführung nicht mehr gegeben. Als Folge entstehen Kratzer und ein Verschmieren der mit der Leiteinrichtung kommunizierenden Seite des Bogens. Vergleichbar ist auch die Wirkung der aus der DE 41 13 465 A1 bekannten Anordnung.

Das Dokument DE 44 27 448 A1 zeigt eine Einrichtung zum berührungsfreien Führen von Bogen mittels Blasluftdüsen. Diese weisen eine ebene, nach unten abgesenkten Luftleitfläche auf.

DE 44 06 848 A1 zeigt eine Vorrichtung zum schwebenden Führen von Bogen mittels Blasdüsen. Diese werden jeweils aus einer ebenen, nach unten abgesenkten Luftleitfläche gebildet.

US 5,466,096 A zeigt eine Blasdüse, die eine nach unten abgesenkte, ebene Luftleitfläche aufweist.

Das Dokument DE 28 02 610 C2 zeigt eine Vorrichtung zum schwebenden Führen von Bogen mittels Blasdüsen, die einen Ringspaltsektor und eine Luftleitfläche aufweisen. Die Luftleitfläche ist hierbei eine abgesenkte, ebene Fläche.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Blasluftdüsen einer Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen in der Weise zu gestalten, dass die austretende Blasluft keine die gleichmäßige Luftströmung unter dem zu fördernden Bogen störende Unterdruckzonen aufweist und eine berührungsfreie Bogenführung gewährleistet.

Eine Lösung für diese Aufgabe besteht erfindungsgemäß in Ausbildungsmerkmalen nach Patentanspruch 1.

Bei einer Vorrichtung mit diesen Ausbildungsmerkmalen weisen die Blasluftdüsen in der Bogenleitfläche den Querschnitt eines Ringspaltsektors auf der durch eine gegenüber der Leitfläche schräg abgesenkte Luftleitfläche begrenzt ist.

Es bildet sich durch die Erfindungsmerkmale eine Strömung aus, welche innerhalb der Düsenöffnung auf einen Punkt in der Ebene der Bogenleitfläche der Luftleitfläche gerichtet ist. Somit wirkt nicht mehr die Spaltöffnung alleine als Drosselstelle für den Luftstrom. Es entsteht vielmehr eine strömungsmechanische Engstelle in einem Bereich rund um den Punkt, auf den die Luftströmung focussiert ist. An dieser Stelle sind aber einander entgegengerichtete Strömungskomponenten wirksam, so daß eine Überdruckwirkung die diffusortypische Druckabsenkung nach der Unterdruckzone der durch den Ringspaltsektor bestimmten Drosselstelle kompensiert und diese mindestens auf einen minimalen Bereich begrenzt, der auf die Luftströmung unter dem zu transportierenden Bogen nicht mehr wirksam ist.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
1 einen Längsschnitt parallel zur Bogenlaufrichtung einer Blasluftdüse mit einer Luftleitfläche, die durch Ausformung eines zungenförmigen Einschnittes gebildet ist,
2 eine Draufsicht auf den Querschnitt der Blasluftdüse gemäß Ausbildung nach 1 und
3 unterschiedliche Querschnittsbeispiele a, b, c und d nach der Linie III-III in 1 für die Blasluftdüse.
Die Bogenleitfläche 1 für die berührungsfrei auf einem Luftpolster schwebende Bogenführung wird durch die Oberfläche eines Leitbleches 2 gebildet. In diesem Leitblech 2 sind über die Bogenleitfläche 1 verteilt Blasluftdüsen 3 mit einem Abstand voneinander angeordnet. Im Falle des Beispieles soll jede Blasluftdüse 3 durch einen zungenförmigen Einschnitt 4 des Leitbleches 2 gebildet sein, welcher sich in der Draufsicht entsprechend 2 in Richtung des Bogenlaufes mit divergierenden Schnittlinien erweitert. Die durch den Einschnitt 4 gebildete Zunge 5 ist gegenüber der Bogenleitfläche 1 aus der Ebene des Leitbleches 2 heraus verformt und bildet eine zur Bogenleitfläche 1 ansteigende Luftleitfläche 6. Bevorzugt wird eine um den Focus radial verlaufende Einschnittöffnung (Ringspaltsektor 4), welche an den den Bogen verlängernden Schenkeln endet und dort in eine Verformung des Leitbleches 2 hin zu der Zunge 5 mit der Luftleitfläche 6 übergeht. Als weitere Ausführungsform ist es möglich, einen Einschnitt entsprechend 2 mit divergierenden und durch einen Bogen miteinander verbundenen Schenkeln vorzusehen. Es entsteht dadurch eine Blasluftdüse in der Form eines Ringspaltsektors, dessen Zentrum 7 in Strömungsrichtung hinter der Austrittsöffnung liegt. Der Ringspaltsektor bildet somit eine Austrittsöffnung, welche in bzw. vor einem Konfusor angeordnet ist. Anschließend an den Konfusorbereich 8 wird die Luft über einen Diffusorbereich 9 dem Leitblech zugeleitet. Die physikalisch nicht absolut vermeidbare Unterdruckzone auf einen äußerst kleinen Bereich am Öffnungsspalt der Düse begrenzt. Unmittelbar hinter dieser Unterdruckzone wird durch die Form der Blasluftdüse ein Überdruck in der Einspülzone aufgebaut und die Unterdruckwirkung erheblich kompensiert.
In der Schnittebene III-III in 1 kann der zungenförmige Einschnitt 4 unterschiedliche Querschnittskonturen aufweisen. Einige Beispiele sind in 3 dargestellt, wobei eine Anpassung dieser Querschnittskonturen an unterschiedliche Bedarfsfälle vorgenommen werden kann. In der 3a ist ein V-förmiges Querschnittsprofil der Blasluftdüse in der Schnittebene III-III der 1 dargestellt. Die 3b zeigt eine wellenförmige Kontur in der Querschnittsebene III-III. Demgegenüber ist die Querschnittskontur in der 3c bogenförmig gestaltet. Die
3d zeigt eine flache Auswölbung des Zungenteils mit einem ebenen Mittelbereich, der etwa äquidistant zur Bogenleitfläche 1 verläuft. Anstelle der in 2 dargestellten bogenförmigen Kontur des Einschnittes 4 mit divergierenden Schenkeln kann der Einschnitt gegebenenfalls in der Draufsicht V-förmig oder U-förmig gestaltet sein, um das angestrebte Ziel zu erreichen.

1: Bogenleitfläche
2: Leitblech
3: Blasluftdüse
4: Einschnitt, Ringspaltsektor
5: Zunge
6: Luftleitfläche
7: Zentrum
8: Konfusorbereich
9: Diffusorbereich

Claims

Vorrichtung zur berührungslosen Bogenführung in einer Bogendruckmaschine, bei der in einer Bogenleitfläche (1) wenigstens eine Blasdüse (3) vorgesehen ist, die eine von der Bogenleitfläche (1) schräg nach unten abgesenkte Luftleitfläche (6) und eine Blasöffnung (4) in Form eines Ringspaltsektors aufweist. dadurch gekennzeichnet, dass der Ringspaltsektor (4) eine Krümmung (ƍ) aufweist, deren Zentrum (7) innerhalb der in der Ebene der Bogenleitfläche (1) eingeformten Öffnung der Blasluftdüse (3), vorzugsweise auf der Luftleitfläche (6), liegt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasluftdüse (3) mit der gegenüber der Bogenleitfläche (1) schräg abgesenkten Luftleitfläche (6) ausgebildet ist, die den Ringspaltsektor (4) der Bogenleitfläche (1) eines Leitbleches (2) gegenüberliegend begrenzt.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasluftdüse (3) durch einen U-förmigen Einschnitt (4) und Verformung einer Zunge (5) sowie der Luftleitfläche (6) im Bereich des Einschnitts (4) gebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftleitfläche (6) der Blasluftdüse (3) in einer parallel zum Bogenlauf liegenden senkrechten Querschnittsebene einen stumpfen Winkel mit der Bogenleitfläche (1) einschließt.