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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiete der Förderung und Zwischenlagerung
von Druckprodukten, wie beispielsweise Zeitungen, Zeitschriften
oder Broschüren,
oder von Zwischenprodukten (z.B. Bogen, Teilprodukte) zu derartigen
Druckprodukten und betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
ersten unabhängigen
Anspruchs und eine Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens nach
dem Oberbegriff des entsprechenden unabhängigen Anspruchs. Verfahren
und Anordnung dienen zur Zuführung
einer Mehrzahl von kontinuierlichen Schuppenströmen mit je vorgegebenen Schuppenausrichtungen,
welche Schuppenströme
aus Druckprodukten oder Zwischenprodukten zu Druckprodukten bestehen
und zu Verarbeitungsstationen zugeführt werden, in denen die Produkte
im wesentlichen kontinuierlich weiter verarbeitet werden. Die zuzuführenden
Schuppenströme
werden dabei wahlweise aus diskontinuierlich in Form von diskreten
Lagerformationen anfallenden oder aus kontinuierlich, beispielsweise
bereits als Schuppenstrom anfallenden Druckprodukten oder Zwischenprodukten
zu Druckprodukten erstellt.
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In
Schuppenformation zu Verarbeitungsstationen kontinuierlich zuzuführende Druckprodukte oder
Zwischenprodukte zu Druckprodukten können sehr viele verschiedene
Formen und Formate aufweisen, das heisst, es kann sich beispielsweise
um einfache Blätter,
um einfach oder mehrfach gefaltete Bogen, um eine Mehrzahl ineinanderliegender,
gefalteter Bogen, um Signaturen, um fertige Hefte, um Broschüren oder
um ähnliches
mehr handeln.
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Derartige
Produkte werden für
die Weiterverarbeitung zu sehr vielen verschiedenen Verarbeitungsstationen
als Schuppenstrom zugeführt,
wie beispielsweise zu Sammel-, Einsteck-, Zusammentrag- oder Kommissioniersystemen,
in denen aus einer Mehrzahl von Vorprodukten fertige Produkte in Form
von beispielsweise Heften, Broschüren, Büchern oder Produkte mit eingesteckten
Beilagen erstellt werden. Es kann sich aber ebenfalls um Verarbeitungsstationen
handeln, in denen nicht eine Mehrzahl von verschiedenartigen Vorprodukten
zusammengeführt
wird, sondern in denen jedes einzelne Produkt des zugeführten Schuppenstromes
einzeln bearbeitet wird, d.h. beispielsweise geheftet, geschnitten
oder mit einem Aufdruck versehen wird. In jedem Falle ist ein Schuppenstrom
einer Verarbeitungsstation mit einer vorgegebenen Schuppenausrichtung
zuzuführen.
Das heisst mit anderen Worten, in jedem zuzuführenden Schuppenstrom hat eine
bestimmte Produktekante vorzulaufen bzw. nachzulaufen und ist eine
bestimmte Produktekante unten- bzw.
obenliegend.
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Die
in Schuppenformation einer Verarbeitungsstation zuzuführenden
Produkte können
aus verschiedensten Quellen stammen und in verschiedensten Formationen
anfallen. Sie können
als Lagerformationen in Form von Stangen (mit Klammern oder anderen
Hilfsmitteln zusammengefasste, manipulierbare Stapel mit meist senkrecht
stehenden Produkten), in Form von Lagen oder Paketen (unverschnürte oder
verschnürte
Stapel mit meist horizontal ausgerichteten Produkten), in Form von
wendelförmigen
Stapeln oder in Form von Wickeln (auf Wickelkern aufgewickelte Schuppenformation)
aus einem Zwi schenlager stammen, sie können aber auch im wesentlichen
kontinuierlich, beispielsweise bereits in Form eines oder mehrerer
Schuppenströme
aus vorgeschalteten Verarbeitungsstationen anfallen.
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Gemäss dem Stande
der Technik werden aus in beliebigen Lagerformationen anfallenden Druckprodukten
oder Zwischenprodukten zu Druckprodukten Schuppenströme zur Zuführung zu
Verarbeitungsstationen hergestellt, indem an den Zuführungsstellen
zu den Verarbeitungsstationen Zuführungsvorrichtungen installiert
werden, welche Zuführungsvorrichtungen
je nach Lagerformation, in der die zuzuführenden Produkte vorliegen,
ausgestaltet sind. Es werden also an Zuführungsstellen zu beispielsweise
einer Sammel-, Einsteck- oder
Zusammentragmaschine für
Produkte in Wickelformation Abwickelstationen, für Produkte in Stangen-, Lagen- oder
Paketformation Anleger oder entsprechende Vorrichtungen vorgesehen.
Für on-line
anfallende Produkte, die also bereits eine im wesentlichen kontinuierlich
geförderte
Schuppenformation darstellen, werden an den Zuführungen zur mindestens teilweisen
Entkoppelung der Zuführungs-
und der Verarbeitungsgeschwindigkeiten, insbesondere zur Entkoppelung
von Unregelmässigkeiten
auf beiden Seiten, üblicherweise
entsprechende Schuppenpuffer vorgesehen. Ein System zur Zuführung von
Druckprodukten als Wickel ist beschreiben in EP-0505320 A1.
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Da
von Verarbeitungen und von Lagersystemen immer mehr Flexibilität gefordert
wird, entsteht in einem Betrieb zur Weiterverarbeitung von Druckprodukten
das Bedürfnis,
an möglichst
jeder Zuführungsstelle
zu jeder Weiterverarbeitungsstation nicht nur verschiedene Arten
(Form, Format) von Produkten sondern auch in verschiedensten Lagerformationen
(Wickel, Stangen, Lagen, Pakete) anfallende Produkte in kontinuierliche
Schuppenströme
mit vorgegebener Schuppenausrichtung ordnen zu können. Das heisst mit andern
Worten, dass für
jede Zuführungsstelle
verschiedene Zuführungsvorrichtungen parallel
installiert sein müssen,
welche Zuführungsvorrichtungen
dann wahl weise zum Einsatz kommen, oder es heisst, dass mobile Zuführungsvorrichtungen vorgesehen
werden, die je nach Produktionsart einer der Zuführungsstellen zugeordnet werden.
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Systeme
mit einer Sammel-, Einsteck- oder Zusammentragmaschine und mit einer
beträchtlichen
Zahl von Zuführungen,
die je mit einer Wickelstation und mit einem Anleger ausgestattet
sind, werden vielfach für
flexible Produktion fest installiert. Die Zuführungen derartiger Systeme
können
auch einfach erweitert werden für
wahlweise anstelle von Wickelstation und Anleger betreibbare on-line-Anschlüsse. Sollte
ein derartiger on-line-Anschluss aber auch noch einen Zuführungspuffer
aufweisen, muss weiter ein Schuppenpuffer vorgesehen werden oder muss
die Wickelstation erweitert werden, derart, dass sie nicht nur abwickeln
sondern gleichzeitig auch aufwickeln, puffern und gegebenenfalls
umwickeln kann.
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Vielerorts
sind auch mobile Anleger, mit deren Hilfe aus Lagen, Paketen oder
Stangen kontinuierliche Schuppenströme herstellbar sind, im Einsatz. Einfache
Abwickelstationen können
ebenfalls mobil ausgestaltet sein; üblicherweise sind aber Wickelstationen
wegen ihrer Grösse
und Komplexität
stationär installiert,
das heisst einer bestimmten Zuführungsstelle
fest zugeordnet.
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Aus
dem obigen ist ohne weiteres ersichtlich, dass für eine möglichst flexible Verarbeitung
verbunden mit einer möglichst
flexiblen Lagerhaltung, das heisst für einen Betrieb, in dem möglichst
verschiedene Formationen von Produkten und Vorprodukten ohne weiteres
an Lager genommen und weiterverarbeitet werden können, eine sehr hohe Zahl von
mindestens teilweise sehr aufwendigen Installationen notwendig,
die nicht nur einen grossen Platzbedarf bedeuten sondern auch immer
nur teilweise ausgelastet sind.
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Ein
weiterer Nachteil der oben beschriebenen Systeme besteht darin,
dass für
jede Gruppe von nahe beieinander installierten, bemannten Zuführungsvorrichtungen
(z.B. Anleger) oder sogar für
einzelne derartige Vorrichtungen je eine Bedienungsperson notwendig
ist, welche Person mit einem durch die folgende Verarbeitung in
engem Rahmen gegebenen Rhythmus zu arbeiten hat. Das heisst, es
ist je nach Produktionsart eine sehr unterschiedliche Anzahl von
Bedienungspersonen notwendig, die wiederum je nach Produktionsart
mehr oder weniger ausgelastet sind. Da derartige Bedienungspersonen auch
dafür zu
sorgen haben, dass möglichst
keine qualitativ minderwertigen Produkte (verletzte, deformierte
Produkte) zugeführt
werden, das heisst, dass sie minderwertige Produkte in Stapeln oder
Stangen erkennen und entfernen müssen,
führt eine
hohe Auslastung derartiger Bedienungspersonen beim Auftreten von
vielen zu entfernenenden Produkten zu Überbelastung, was unweigerlich
zu Unterbrüchen der
ganzen Verarbeitungsanlage führt.
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Um
die oben beschriebenen Nachteile zu beheben, macht es sich die Erfindung
zur Aufgabe, ein Verfahren und eine Anordnung zur Zuführung einer Mehrzahl
von kontinuierlichen Schuppenströmen
mit je einer vorgegebenen Schuppenausrichtung aus wahlweise kontinuierlich
oder diskontinuierlich angelieferten Druckprodukten oder Zwischenprodukten
zu Druckprodukten aufzuzeigen, welches Verfahren es erlaubt, die
Zuführungen
zu einer auch in weiten Grenzen flexiblen Weiterverarbeitung verfahrensökonomischer
mit kontinuierlichen Schuppenströmen, die
aus beliebigen Lagerformationen hergestellt werden, zu beliefern,
als herkömmliche
derartige Verfahren dies tun, und welche Anordnung trotzdem weniger
kapitalintensiv ist und mit weniger Platz auskommt als entsprechende,
bekannte derartige Anordnungen. Ferner soll das Verfahren offen
sein für neue
oder bis in dahin wenig gebräuchliche
Arten von Lagerformationen und die Anordnung soll einfach und mit
einem minimalen Aufwand erweiterbar sein für die Bearbeitung derartiger
Formationen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch das Verfahren und die Anordnung zur Durchführung des Verfahrens, wie sie
in den Patentansprüchen
definiert sind.
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In
einem flexiblen Lager werden Druckprodukte oder Zwischenprodukte
zu Druckprodukten in beliebigen, verschiedensten Lagerformationen
(z.B. als Lagen, Paketen, Stangen, Wickel oder als wendelförmige Stapel)
gelagert, wobei der Lagerort an sich beliebig ist und vielfach nicht
von der Art der Produkte und ihrer Zuordnung zu einer bestimmten
Weiterverarbeitung sondern von der Art ihrer Lagerformation abhängig ist.
Die Zeit, zu der Produkte eingelagert werden, ist an sich beliebig,
die Zeit der Auslagerung ist vor einem Grenzzeitpunkt ebenfalls
weitgehend beliebig, wobei der Grenzzeitpunkt durch den Ablauf der
Weiterverarbeitung bestimmt ist.
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Dem
gegenüber
ist die einem Verarbeitungsschritt zuzuführende Produkteformation fest
vorgegeben. Diese Formation ist ein kontinuierlicher Schuppenstrom,
dessen Schuppen (Druckprodukte oder Gruppen von Druckprodukten bzw.
Zwischenprodukte zu Druckprodukten oder Gruppen davon) eine bestimmte
Schuppenausrichtung (bestimmte Produktekante vorlaufend bzw. nachlaufend,
vorlaufende Produktekante oben- bzw. untenliegend) haben müssen. Für die Produkte
einer bestimmten Lagerformation ist auch die Zeit, in der sie der
Weiterverarbeitung zugeführt
werden müssen,
in engen Grenzen vorgegeben, wie auch der Ort (bestimmte Zuführungsstelle
im Betrieb), wo sie zugeführt
werden müssen.
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Es
ist nun die zentrale Idee des erfindungsgemässen Verfahrens in voneinander
getrennten Verfahrensschritten
- – für die verschiedenen
Zuführungen
notwendige Produkteformationen in Form von vorläufig diskreten Einheiten zu
erstellen, das heisst aus beliebigen Lagerformationen oder aus kontinuierlich
anfallenden Produkten diskrete Schuppenformationen mit beschränkter Länge und
mit im wesentlichen vorgegebener Schuppenausrichtung herzustellen
(Zuführungsformation
erstellen), wobei diese diskreten Schuppenformationen vorteilhafterweise
für ein
ganzes System eine einheitliche, das heisst von der Produkteart
unabhängig
verarbeitbare Form haben,
- – die
erstellten, diskreten Schuppenformationen zur vorgegebenen Zuführungsstelle
zu transportieren und dort als solche in einen der Zuführungsstelle
fest zugeordneten Zuführungspuffer
zu speisen (Zuführungsort
erstellen)
- – und
die Produkte zum vorgegebenen Zeitpunkt als kontinuierlichen Schuppenstrom
aus dem Zuführungspuffer
zu entlassen und der Weiterverarbeitung zuzuführen (Zuführungszeit erstellen),
wobei
die Schuppenformation, die im ersten Verfahrensschritt erstellt
wird, bereits die vorgegebene Schuppenausrichtung aufweist, mit
der die Produkte der Verarbeitungsstation zuzuführen sind, und wobei in allen
folgenden Schritten diese Schuppenausrichtung beibehalten wird.
Zwischen Zuführungspuffer und
effektiver Zuführung
können
dabei noch an sich bekannte Schritte zur Veränderung untergeordneter Schuppenstromparameter
(Veränderung
der Schuppenabstände,
Vergleichmässigung
der Schuppenabstände,
Ausrichtung der Produkte etc.) eingeschoben werden, welche Veränderungen
nur sehr einfache, einfach auf verschiedene Produkte einstellbare
Vorrichtungen zu ihrer Durchführung
benötigen.
Die diskreten Schuppenformationen können vor, nach oder während ihrem
Transport zur Zuführungsstelle
auch beliebig zwischengelagert werden, wodurch die Zeitanforderungen
zwischen Erstellen der Formation und Weiterverarbeitung weitestgehend
entkoppelt sind.
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Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren
wird also insbesondere die Erstellung der Zuführungsformation weitestgehend
von der Verarbeitung entkoppelt und kann dadurch in einem eigenen,
optimalen Rhythmus durchgeführt
werden. Dieser Rhythmus kann sich auch an Qualitätsschwankungen der angelieferten
Produkte (z.B. bei besonders vielen zu entfernenden Produkten) anpassen,
ohne dass dabei die Verarbeitungsgeschwindigkeit herabgesetzt oder
die Verarbeitung gar gestoppt werden müsste. Demgegenüber müssen mit
Verfahren gemäss
dem Stande der Technik, die demselben Zwecke dienen, Zuführungsformation,
Zuführungsort, und
Zuführungszeit
in demselben, von der Verarbeitung in engen Grenzen vorgegebenen
Rhythmus erstellt werden. Die Diktatur des Verarbeitungsrhythmus
auf die Vorgänge,
in denen die zuzuführenden Schuppenströme hergestellt
werden, kann in den Verfahren gemäss dem Stande der Technik höchstens
gemildert werden, wenn im Bereiche der Zuführungsstellen Platz zur Zwischenlagerung
von Lagerformationen vorhanden ist, sodass die Erstellung des Zuführungsortes
besser entkoppelt werden kann.
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Selbstverständlich ist
es parallel zum erfindungsgemässen
Verfahren auch möglich,
on-line zugeführte
Produkte als bereits bestehende, kontinuierliche Schuppenströme mit je
der vorgegebenen Schuppenausrichtung direkt in Zuführungspuffer,
die Zuführungsstellen
zugeordnet sind, einzuführen,
sodass der Verfahrensschritt zur Erstellung der diskreten Schuppenformation
wegfällt.
On-line zugeführte Produkte
können
auch ohne Pufferung, d.h. den der Zuführungsstelle zugeordneten Zuführungspuffer
bypassierend, direkt in die Weiterverarbeitung zugeführt werden,
wenn entsprechende, den Zuführungspuffer
bypassierende Fördermittel
vorgesehen sind.
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Eine
Anordnung für
die Durchführung
des oben skizzierten, erfindungsgemässen Verfahrens weist für verschiedene
Arten von Formationen (Lagerforma tion oder kontinuierliche Formation),
in denen zuzuführende
Produkte anfallen können,
mindestens je eine Ladevorrichtung auf, mit deren Hilfe anfallende
derartige Formationen in diskrete Schuppenformationen mit vorgegebener
Schuppenausrichtung gewandelt werden. Ferner weist das System für jede Zuführung einen
dieser Zuführung
fest zugeordneten Zuführungspuffer
auf, in den diskrete Schuppenformationen mit vorgegebener Schuppenausrichtung
eingespeist und aus dem ein im wesentlichen kontinuierlicher Schuppenstrom
mit derselben vorgegebenen Schuppenausrichtung in die Weiterverarbeitung
entlassen wird. Jeder dieser Zuführungspuffer
ist vorteilhafterweise derart ausgestaltet, dass er auch mit einem
on-line zugeführten
Schuppenstrom speisbar ist und dass er von einem derartigen Schuppenstrom
auch bypassierbar ist. Ferner weist die Anordnung eine Mehrzahl
von verfahrbaren Zuliefervorrichtungen auf, die von einer Ladevorrichtung
mit einer diskreten Schuppenformation mit vorgegebener Produkteausrichtung
beladbar sind, die leer und beladen transportierbar sind und von
denen die diskrete Schuppenformation mit vorgegebener Schuppenausrichtung
wieder entladbar ist. Die diskrete Schuppenformation soll in dieser
Zuliefervorrichtung auch vorübergehend
lagerbar sein.
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Anhand
der folgenden Figuren sollen nun das erfindungsgemässe Verfahren
und die erfindungsgemässe
Anordnung sowie deren spezifische Vorteile mehr im Detail beschrieben
werden. Dabei zeigen:
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1 ein
Systemschema aus dem das erfindungsgemässe Verfahren und das Prinzip
einer erfindungsgemässen
Anordnung ersichtlich ist;
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2 eine
bevorzugte Ausführungsform
der Zuliefervorrichtung, die mit einer diskreten Schuppenformation
beladbar, transportierbar und gegebenenfalls zwischenlagerbar ist;
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3 eine
bevorzugte Ausführungsform
eines Zuführungspuffers,
der nach dem erfindungsgemässen
Verfahren jeder Zuführungsstelle
der erfindungsgemässen
Anordnung zugeordnet ist;
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4 einen
Grundriss einer Mehrzahl von Zuführungsstellen
mit Zuführungspuffern
und mit einer, einen Puffer speisenden Zuliefervorrichtung;
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5 eine
bemannte Ladevorrichtung zur Erstellung von diskreten Schuppenformationen
aus Lagen oder Paketen;
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6 eine
Ladestation zur Herstellung von diskreten Schuppenformationen aus
Stangen als Schnitt mit senkrechter Schnittebene und aus der Vogelschau;
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7 eine
Ladevorrichtung in Form einer Wickelstation zur Erstellung von diskreten
Schuppenformationen aus Wickeln;
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8 eine
Ladestation, an der Zuliefervorrichtungen mit diskreten Schuppenformationen
hergestellt aus kontinuierlich anfallenden Produkten beladen werden.
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1 stellt
schematisch eine erfindungsgemässe
Anordnung dar, anhand deren auch das erfindungsgemasse Verfahren
aufgezeigt werden kann.
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Die
dargestellte Anordnung weist vier Ladevorrichtungen 11, 12, 13 und 14 auf,
mit denen je eine Art oder eine Gruppe von ähnlichen Arten von Produkteformationen
in diskrete Schuppenformationen gewandelt werden und mit denen verfahrbare
Zuliefervorrichtungen 20 mit diesen diskreten Schup penformationen
beladen werden. Die Ladevorrichtung 11 dient zur Wandlung
von Wickelformationen, die Ladevorrichtung 12 zur Wandlung
von Stangen, die Ladevorrichtung 13 zur Wandlung von Lagen
oder Paketen und die Ladevorrichtung 14 zur Wandlung eines
kontinuierlich anfallenden Schuppenstromes. Ladevorrichtungen wie
die Ladevorrichtungen 11 bis 13 sind vorteilhafterweise
im Bereiche von Lagerplätzen 31 bis 33 angeordnet,
auf welchen Lagerplätzen
entsprechende Lagerformationen gelagert sind. Die Ladevorrichtung 14 zur
Wandlung eines kontinuierlichen Schuppenstromes in diskrete Schuppenformationen
ist im Bereiche einer einen Schuppenstrom ausstossenden Vorrichtung 34,
beispielsweise einer Rotationspresse oder einer anderen Verarbeitungsvorrichtung
angeordnet.
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Die
erfindungsgemässe
Anordnung weist ferner eine Mehrzahl von Zuführungsstellen 41 (41.1 bis 41.10)
zu einer oder zu verschiedenen Verarbeitungsstationen (mit 42 bezeichnet)
auf, welchen Zuführungsstellen
je ein Zuführungspuffer 40 (40.1 bis 40.10)
zugeordnet ist.
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Die
an den Ladevorrichtungen beladenen, verfahrbaren Zuliefervorrichtungen 20 transportieren auf
schematisch strichpunktiert angedeuteten Transportwegen 60 diskrete
Schuppenformationen von je einer Ladevorrichtung zum Zuführungspuffer 40 einer Zuführungsstelle 41,
wobei sowohl beladene als auch unbeladene Zuliefervorrichtungen 20 unterwegs
zwischengelagert werden können,
was schematisch durch sackgassenartige Wegabzweigungen 61 dargestellt
ist. Die Zuliefervorrichtungen 20 können auch vor oder nach dem
Transport, das heisst bei den Ladevorrichtungen 11 bis 14 oder
bei den Zuführungspuffern 40 zwischengelagert
werden.
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Aus
der 1 ist deutlich ersichtlich, dass auf der linken
und auf der rechten Seite der Ladevorrichtungen 11 bis 14 je
eine Ordnung herrscht. Während
die Ordnung auf der rechten Seite durch die Weiterverarbeitung beherrscht
ist, ist die Ordnung auf der linken Seite durch die Formation der
anfallenden Produkte beherrscht. Durch das erfindungsgemässe Zusammenwirken
von Ladevorrichtungen 11 bis 14, Zuliefervorrichtungen 20 und
Zuführungspuffern 40 sind
die beiden Ordnungen weitestgehend voneinander entkoppelt. Die zeitliche
Entkoppelung ist am höchsten,
wenn insbesondere das Entladen der Zuliefervorrichtungen 20 an
den Zuführungspuffern 40 im
Vergleich zur effektiven Zuführung
sehr schnell abläuft.
Die örtliche
Entkoppelung ist am höchsten,
wenn die in der Anordnung zur Anwendung kommenden Zuliefervorrichtungen 20 miteinander
beliebig vertauschbar sind und wenn die Zuführungspuffer 40 funktionell
identisch sind. Durch die Entkoppelung der beiden Ordnungen wird
erreicht, dass die Auslastung einer Ladestation oder die Anzahl
gleicher Ladestationen sich nach der notwendigen Gesamtmenge von
aus gleichen Lagerformationen zuzuführenden Produkten richtet und
nicht wie in Verfahren gemäss
dem Stande der Technik nach der Anzahl der mit Produkten aus Lagerformationen
der betreffenden Art zu beliefernden Zuführungsstellen. Dieser Vorteil
führt nicht
nur zu einer Einsparung von Bedienungspersonal für bemannte Ladevorrichtungen
sondern auch dazu, dass jede Ladevorrichtungen bzw. jede Bedienungsperson
in einem eigenen, optimalen Arbeitsrhythmus arbeiten kann. Zudem führt die
Entkoppelung dazu, dass auch bei hohen Qualitätsschwankungen in den zuzuführenden
Produkten im Bereiche der Ladevorrichtungen minderwertige Produkte
mit aller Sorgfalt entfernt werden können, ohne Einfluss auf die
Weitererarbeitung, was sich nicht nur auf die Ökonomie des Weiterverarbeitungsprozesses
sondern auch auf die Qualität
des Endproduktes positiv auswirkt.
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Für einen
optimalen, total flexiblen Betrieb einer Anordnung, wie sie in der 1 dargestellt
ist, wäre
eine fast unlimitierbare Anzahl von Zuliefervor richtungen 20 notwendig.
Zur Einschränkung
dieser Anzahl kann es vorteilhaft sein, mindestens eine Ladevorrichtung 11 bis 13,
z.B. eine Wickelstation, derart auszugestalten, dass sie auch als
Entladevorrichtung anwendbar ist, oder mindestens eine separate Entladestation
vorzusehen. Mit einer derartigen Entladestation werden dann im Bedarfsfalle
an der Ladestation 14 beladene Zuliefervorrichtungen wieder entladen
und Lagerformationen erstellt und eingelagert.
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Die
Anordnung gemäss 1 kann
jederzeit einfach erweitert werden, indem für weitere Arten von zu verarbeitenden
Produkteformationen je mindestens eine entsprechende Ladevorrichtung
vorgesehen wird, indem von gleichen Ladevorrichtungen eine parallel
arbeitende Mehrzahl vorgesehen wird und/oder indem die Anzahl von
Zuführungsstellen
mit Zuführungspuffern
erhöht
wird.
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2 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
einer Zuliefervorrichtung 20, die mit Hilfe eines Transportfahrzeuges 21 verfahrbar
ist. Das dieser Zuliefervorrichtung ist in der Patentpublikation EP-0720959
beschrieben. Es handelt sich um eine doppelspiralförmige Anordnung
eines Fördermittelpaares 24,
das beispielsweise aus einem passiven Fördermittel (z.B. Rollenbahn
mit frei drehbaren Rollen) und einem aktiven Fördermittel (z.B. antreibbares
Transportband) besteht, welche Fördermittel
im wesentlichen parallel zueinander verlaufend eine Förderstrecke
bilden, die an der Peripherie der Spirale (Eingang 22)
beginnt, in einer Eingangsspirale ins Zentrum führt und zwischen den Windungen
der Eingangsspirale in einer Ausgangsspirale wieder an die Peripherie
(Ausgang 23) führt.
In der Zuliefervorrichtung gespeicherte Druckprodukte sind als Schuppenformation
mit möglichst
kleinem Schuppenabstand zwischen den beiden Fördermitteln eingeklemmt, auf der
ganzen doppelspiraligen Förderstrecke
oder auf einem Teil davon. Durch einen internen oder externen Antrieb
wird mindestens eines der Fördermittel (aktives
Fördermittel)
angetrieben, wodurch am Eingang 22 anstehende Produkte
entlang der Förderstrecke
in die Vorrichtung bewegt werden und/oder im Bereiche des Ausgangs 23 in
der Vorrichtung vorhandene Produkte entlang der Förderstrecke
aus der Vorrichtung entlassen werden. Durch Umkehr der Antriebsrichtung
sind Ein- und Ausgang der Vorrichtung beliebig vertauschbar. Während Transport
und Zwischenlagerung wird das aktive Fördermittel nicht angetrieben.
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Selbstverständlich ist
es für
das erfindungsgemässe
Verfahren keine Voraussetzung, dass die Zuliefervorrichtung 20 eine
doppelspiralförmige
Förderstrecke
aufweist. Jede anderesförmige
Förderstrecke
mit Ein- und Ausgang wäre
ebenfalls denkbar, wobei der Ein- und Ausgang auch zusammenfallen
kann. Der Vorteil eines spiralförmigen
Verlaufes ist der, dass die Vorrichtung dadurch kompakt und insbesondere
schmal (im wesentlichen nicht breiter als die Schuppenformation)
ausgestaltet werden kann, derart, dass sie an Zwischenlagerplätzen und insbesondere
beim Entladen an den Zuführungspuffern
wenig Raum beansprucht. Der Vorteil einer Vorrichtung mit getrenntem
und beliebig vertauschbarem Ein- und Ausgang besteht darin, dass
sie sowohl "first
in – first
out" als auch "first in – last out" betrieben werden
kann.
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Die
in der 2 dargestellte Zuliefervorrichtung 20 kann
beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass sie auf einer Förderstrecke
von ca. 30 m eine Kapazität
von ca. 220'000
Seiten aufweist und in ca. 30 sec beladen bzw. entladen werden kann.
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Das
in der 2 dargestellte Transportfahrzeug 21 ist
ein handelsüblicher
Gabelstapler, der von einem Fahrer verfahren wird. Anstelle eines
derartigen Transportfahrzeuges kann auch ein von einer übergeordneten
Intelligenz gesteuertes Roboterfahrzeug zur Anwendung kommen.
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3 zeigt
schematisch eine bevorzugte Ausführungsform
eines Zuführungspuffers 40.
Dieser Zuführungspuffer,
der ebenfalls in der oben erwähnten
Patentpublikation beschrieben ist, besteht im wesentlichen aus zwei
doppelspiralförmigen
Förderstrecken 43 und 44 der
gleichen Art, wie auch die bevorzugte Zuliefervorrichtung (2)
eine aufweist und wie sie bereits beschrieben worden sind. Die beiden Doppelspiralen
weisen je einen Eingang 22.1 und 22.2, einen Ausgang 23.1 und 23.2 und
je einen unabhängigen
Antrieb (nicht dargestellt) auf und sind vorteilhafterweise vor
allem in der Breite platz-sparend, wie dargestellt, ineinander gewickelt
angeordnet. Die beiden Eingänge 22.1 und 22.2 sind
mit einer automatisch betätigbaren
Wechselweiche 45 verbunden und damit wahlweise mit dem
Ausgang einer Zuliefervorrichtung 20 verbindbar. Die beiden
Ausgänge 23.1 und 23.2 sind über eine
weitere automatisch betätigbare
Wechselweiche 46 mit der effektiven Zuführung 41 fest verbunden.
In der Zeit, in der aus der einen Doppelspirale Druckprodukte in
die Verarbeitung zugeführt
werden, wird die andere Spirale aus einer Zuliefervorrichtung beladen.
Ein Zuführungspuffer 40 hat
vorteilhafterweise mindestens die doppelte Kapazität einer
Zuliefervorrichtung 20 und ist derart ausgelegt, dass er
mit derselben hohen Geschwindigkeit beladen werden kann, wie die
Zuliefervorrichtung beladen bzw. entladen werden kann.
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Zur
Belieferung einer Zuführungsstelle
beispielsweise in eine Sammelmaschine, in der aus einzeln zugeführten, gefalteten
Bogen (4 Seiten) 20'000 Exemplare
pro Stunde hergestellt werden, muss also im Durchschnitt pro 2,75
Stunden eine beladene Zuliefervorrichtung am Zuführungspuffer entladen werden.
Dies ist verglichen mit einer Beladungszeit von ca. 30 sec ein sehr
grosses Zeitfenster, das heisst, eine hochgradige, zeitliche Entkoppelung
zwischen der Verarbeitung bzw. Zuführung und den die Zuführung vorbereitenden
Schritten.
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4 zeigt
zur Verdeutlichung der Platzverhältnisse
bei den Zuführungen
zu einer Sammel- oder Einstecktrommeln eine Vogelschau auf acht derartige
Zuführungen
mit acht Zuführungspuffern 40,
wobei an einem der Zuführungspuffer
eine Zuliefervorrichtung 20 angekoppelt ist. Die dargestellten Zuführungspuffer 40 und
die Zuliefervorrichtung 20 entsprechen den in den 2 und 3 dargestellten
Ausführungsformen.
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5 zeigt
eine bemannte Ladevorrichtung 13 an der aus Lagen oder
Paketen diskrete Schuppenformationen gebildet und damit Zuliefervorrichtungen 20 beladen
werden. Die Ladevorrichtung 13 entspricht im wesentlichen
einem bekannten Anleger.
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6 zeigt
als senkrechten Schnitt und aus der Vogelschau eine weitgehend automatisch
betreibbare Ladevorrichtung 12, an der aus Stangen diskrete
Schuppenformationen hergestellt und damit Zuliefervorrichtungen 20 beladen
werden. Die Vogelschau-Darstellung zeigt, dass Mittel vorgesehen sind,
mit denen die Zuliefervorrichtungen 20 zwischen den Beladeschritten
seitlich verschoben werden (Pfeil A), wodurch ein Zwischenlager
für leere und
beladene Zuliefervorrichtungen entsteht.
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Mit
Ladevorrichtungen, wie sie in den 5 und 6 dargestellt
sind, sind Zuliefervorrichtungen, wie sie im Zusammenhang mit der 2 beschrieben
ist, ohne weiteres in fünf
Minuten beladbar. Das heisst mit anderen Worten, dass für das weiter oben
genannte Beispiel für
eine Zuführung
zu einer Sammelmaschine mit einer einzigen derartigen Ladevorrichtungen
bis zu dreissig Zuführungsstellen belieferbar
sind.
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7 zeigt
eine an sich bekannte Abwickelstation, die als Ladevorrichtung 11 eingesetzt
ist. Damit werden ab Wickeln Produkte abgewickelt und üblicherweise
nach einer Verkleinerung des Schuppenabstandes in eine Zuliefervorrichtung
geladen. Der Schuppenstrom kann zwischen Wickel und Zuliefervorrichtung 20 gegebenenfalls
umgewickelt oder gewendet werden (Erstellen der vorgegebenen Schuppenausrichtung).
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8 zeigt
eine Ladevorrichtung 14, an der aus einem im wesentlichen
kontinuierlichen Schuppenstrom über
eine Wechselweiche 47 wahlweise eine von zwei parallel
einsetzbaren Zuliefervorrichtungen 20 beladen wird. Auch
hier wird vorteilhafterweise vor oder nach der Weiche mit geeigneten Massnahmen
der Schuppenabstand verkürzt.
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Alle
in den 2 bis 8 dargestellten Vorrichtungen
sind einem Fachmann an sich bekannt, sodass an dieser Stelle auf
die konstruktiven Einzelheiten dieser Vorrichtungen nicht eingegangen
werden muss.