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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anlegen einer Vielzahl von Bögen an eine Bogenbearbeitungsmaschine. Das Verfahren ist insbesondere für eine digitale Druckmaschine geeignet.
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Bei einer Maschine zur Bearbeitung von Bögen werden einzelne Bögen hintereinander eingespeist. Dazu werden die Bögen üblicherweise als Bogenstapel in einem Anleger angrenzend an die Bogenbearbeitungsmaschine gelagert und einzeln durch Förderelemente vom Bogenstapel abgehoben. Bekannte Förderelemente sind beispielsweise Förderbänder, Rollen, Ansaugdüsen usw. Die Einspeisung der Bögen erfolgt mit einer Geschwindigkeit, die geringer ist, als die Bearbeitungsgeschwindigkeit. Die abgehobenen Bögen werden zu einem Übergabepunkt zu einer Bogenfördervorrichtung gefördert. Ab dem Übergabepunkt werden die Bögen in der weiter gefördert und über einen Bogenpfad zu verschiedenen Bearbeitungsstationen geleitet. Solche Bearbeitungsstationen sind beispielsweise Ausrichteinheiten, Druckwerke, Perforierungseinheiten usw.
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In der letzten Zeit haben sich die erreichbaren Bearbeitungsgeschwindigkeiten in Bogenbearbeitungsmaschinen vergrößert. Es ist jedoch nicht möglich, die im Anleger gestapelten Bögen beliebig zu beschleunigen. Bei einer zu starken Beschleunigung können einerseits die Bögen beschädigt werden, beispielsweise durch Risse oder Wellen. Dies führt zu Bogenstaus oder Bearbeitungsfehlern. Andererseits können die Förderelemente zum Abheben und Fördern der Bögen vom Bogenstapel im Anleger nicht beliebig beschleunigt werden. Wenn diese Förderelemente stark beschleunigt werden, ist ein hoher Energieaufwand notwendig und es treten hohe Belastungen auf, beispielsweise durch Lagerkräfte oder Fliehkräfte. Bedingt durch physikalische Grenzen ist somit die Gesamtdauer des Prozesses des Einspeisens, d. h. des Abhebens und Förderns von Bögen nicht beliebig reduzierbar. Der Einspeisungsvorgang bis zur Übergabe des Bogens an die Bogenfördervorrichtung der Bogenbearbeitungsmaschine wird auch Anlegen genannt.
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In der Vergangenheit wurde beispielsweise versucht, durch unterschiedliche Geschwindigkeitsverläufe beim Beschleunigen der Bögen eine Beschädigung der Bögen und der Förderelemente zu vermeiden. Solche Beschleunigungsprofile werden beispielsweise offenbart in der Deutschen Patentanmeldung
10 2005 038 321 .
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, schnellere Anlege- bzw. Einspeisungsgeschwindigkeiten der Bögen zu ermöglichen, ohne eine Beschädigung der Bögen oder der Förderelemente zu riskieren.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1 zum Anlegen einer Vielzahl von Bögen von wenigstens einem Bogenstapel an eine Bogenbearbeitungsmaschine, welches die Schritte aufweist, zuerst einen ersten Bogen mittels einer ersten Einspeisungsvorrichtung von dem wenigstens einen Bogenstapel aufzunehmen und zu einem Übergabepunkt der Bearbeitungsmaschine zu fördern. Weiter weist das Verfahren das Aufnehmen und Fördern eines zweiten Bogens von dem wenigstens einen Bogenstapel zu einem Übergabepunkt der Bearbeitungsmaschine mittels einer zweiten Einspeisungsvorrichtung auf. Insbesondere wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Anlegen der Bögen am Übergabepunkt mittels der ersten und zweiten Einspeisungsvorrichtungen so erfolgt, dass die Bögen abwechselnd in eine Bogenfördervorrichtung der Bogenbearbeitungsmaschine einlaufen. Dadurch werden schnellere Anlege- bzw. Einspeisungsgeschwindigkeiten der Bögen ermöglicht, ohne eine Beschädigung der Bögen oder der Förderelemente zu riskieren. Das Verfahren ist insbesondere für eine digitale Druckmaschine geeignet.
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Der Vorgang des Aufnehmens und Förderns der Bögen weist vorzugsweise die Schritte auf, einen Bogen mit einer Aufnahmegeschwindigkeit vom Bogenstapel aufzunehmen, weiter den Bogen auf eine ungefähre Geschwindigkeit der Bogenfördervorrichtung in der Bearbeitungsmaschine zu beschleunigen, den Bogen an die Bogenfördervorrichtung der Bearbeitungsmaschine zu übergeben und die Einspeisungsvorrichtung auf die Aufnahmegeschwindigkeit abbremsen. So werden starke Belastungen der Einspeisungsvorrichtung vermieden.
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Bei einer Ausführung des Verfahrens erfolgt das abwechselnde Aufnehmen und Fördern der Bögen vorteilhafterweise durch zeitlich versetztes Starten des Einspeisevorgangs der ersten und zweiten Einspeisungsvorrichtungen. Bei dieser Ausführung können die Bögen in beliebigen Abständen und Einspeisungsfrequenzen angelegt werden. Weiterhin können die Bögen über beliebig lange Bogenlaufpfade zur Bogenbearbeitungsmaschine gefördert werden.
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Bei einer weiteren Ausführung des Verfahrens werden die Bögen von der ersten Einspeisungsvorrichtung über einen ersten Bogenlaufpfad zur Bearbeitungsmaschine geleitet, und die Bögen von der zweiten Einspeisungsvorrichtung werden über einen zweiten unterschiedlich langen Bogenlaufpfad zur Bearbeitungsmaschine geleitet. Das zeitlich versetzte Einspeisen der Bögen erfolgt dabei vorteilhafterweise durch gleichzeitiges Aufnehmen und unterschiedlich langes Fördern in den ersten und zweiten Bogenlaufpfaden. Bei dieser Ausführung können der Antrieb und die Steuerung der Einspeisungsvorrichtungen vereinfacht werden, da das Aufnehmen der Bögen gleichzeitig erfolgt.
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Bei noch einer weiteren Ausführung des Verfahrens nehmen die ersten und zweiten Einspeisungsvorrichtungen die Bögen abwechselnd und zeitlich versetzt vom gleichen Bogenstapel auf. Bei dieser Ausführung kann Bauraum eingespart werden.
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Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten und Vorteile derselben wird bzw. werden nachfolgend an bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 ist eine schematische Ansicht einer Bogenbearbeitungsmaschine und zugehöriger Anleger gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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2 ist eine Darstellung eines Geschwindigkeitsverlaufs eines Bogens während eines Verfahrens zum Anlegen von Bögen gemäß der vorliegenden Erfindung, welches bei der Bogenbearbeitungsmaschine der 1 angewendet werden kann.
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3 ist eine schematische Ansicht einer Bogenbearbeitungsmaschine und zugehöriger Anleger gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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4 ist eine Darstellung eines Geschwindigkeitsverlaufs eines Bogens während eines Verfahrens zum Anlegen von Bögen gemäß der vorliegenden Erfindung, welches bei der Bogenbearbeitungsmaschine der 3 angewendet werden kann.
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5 ist eine schematische Darstellung eines Teils einer Bogenbearbeitungsmaschine und zugehöriger Anleger, wobei der Verlauf eines Bogentransportpfades in der Bogenbearbeitungsmaschine detaillierter gezeigt ist.
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Es sei bemerkt, dass sich in der folgenden Beschreibung die Ausdrücke oben, unten, rechts und links sowie ähnliche Angaben auf die in den Figuren dargestellten Ausrichtungen bzw. Anordnungen beziehen und nur zur Beschreibung der Ausführungsbeispiele dienen. Diese Ausdrücke sind jedoch nicht im einschränkenden Sinne zu verstehen.
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1 zeigt eine Bogenbearbeitungsmaschine 1 sowie zwei benachbart zur Bogenbearbeitungsmaschine 1 angeordnete Anleger 3 und 5. Vom ersten Anleger 3 führt ein erster Bogenlaufpfad 7 zu einem Übergabepunkt 9 an der Bogenbearbeitungsmaschine 1. Vom zweiten Anleger 5 verläuft ein zweiter Bogenlaufpfad 8 zum Übergabepunkt 9 an der Bogenbearbeitungsmaschine 1. Die ersten und zweiten Bogenlaufpfade 7, 8 werden durch nicht näher gezeigte Rollen, Bänder und/oder Führungselemente definiert. Der Übergabepunkt 9 ist die Stelle, an der ein von einem Anleger 3, 5 geförderter Bogen in einer nicht näher gezeigt Bogenfördervorrichtung der Bogenbearbeitungsmaschine 1 übergeben wird. Der erste Anleger 3 und der erste Bogenlaufpfad 7 können somit als erste Einspeisungsvorrichtung 11 bezeichnet werden, und der zweite Anleger 5 und der zweite Bogenlaufpfad 8 bilden eine zweite Einspeisungsvorrichtung 13.
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Im folgenden wird der Betrieb der Bogenbearbeitungsmaschine 1 und der ersten und zweiten Einspeisungsvorrichtungen 11, 13 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel mit Bezug auf 2 beschrieben. Im Betrieb wird ein erster Bogen von einem nicht näher gezeigten Bogenstapel im ersten Anleger 3 aufgenommen. Das Aufnehmen des Bogens erfolgt beispielsweise durch Saugbänder, Saugtaster oder ähnliche bekannte Förderelemente. Der erste Bogen wird dann entlang des ersten Bogenlaufpfades 7 in Richtung zum Übergabepunkt 9 an der Bearbeitungsmaschine 1 geführt. Weiterhin wird in ähnlicher Weise ein zweiter Bogen von einem nicht näher gezeigten Bogenstapel im zweiten Anleger 5 aufgenommen. Der zweite Bogen wird sodann entlang des zweiten Bogenlaufpfades 8 zum Übergabepunkt 9 hin gefördert. Also wird der erste Bogen von der ersten Einspeisungsvorrichtung 11 zum Übergabepunkt 9 gefördert, und der zweite Bogen wird von der zweiten Einspeisungsvorrichtung 13 zum Übergabepunkt 9 gefördert.
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Die ersten und zweiten Bögen werden jedoch nicht gleichzeitig zum Übergabepunkt 9 gefördert, sonder derart, dass abwechselnd ein erster Bogen aus der ersten Einspeisungsvorrichtung und dann nachfolgend ein zweiter Bogen aus der zweiten Einspeisungsvorrichtung 13 den Übergabepunkt 9 erreicht. Das Aufnehmen und Einspeisen der ersten und zweiten Bögen erfolgt mit einem Geschwindigkeitsverlauf, wie er in 2 gezeigt ist.
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In einem ersten Schritt wird der Bogen mithilfe eines Förderelementes mit einer Aufnahmegeschwindigkeit vom Bogenstapel aufgenommen, Abschnitt 16. Danach wird der Bogen auf die ungefähre Geschwindigkeit der Bogenfördervorrichtung in der Bearbeitungsmaschine 1 beschleunigt, Abschnitt 17. Wie oben erwähnt, ist die Beschleunigung, d. h. die Steigung des Abschnittes 17, nicht beliebig vergrößerbar. Das Beschleunigen auf die ungefähre Geschwindigkeit meint in diesem Fall eine Beschleunigung auf circa 90–100% der Geschwindigkeit der Bogenfördervorrichtung in der Bearbeitungsmaschine. Bei der Übergabe am Übergabepunkt 9 sollte die Geschwindigkeit der Bogenfördervorrichtung in der Regel etwas größer sein als die Geschwindigkeit des angelieferten Bogens, um zu vermeiden, dass der Bogen abgebremst wird. Falls der Bogen abgebremst wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Bogen Wellen wirft und einen Bogenstau verursacht. Der Bogen wird dann an die Bogenfördervorrichtung der Bearbeitungsmaschine übergeben, Schritt 18. Schließlich wird das Förderelement wieder auf die Aufnahmegeschwindigkeit abgebremst, Schritt 19. Die Dauer der Schritte 16, 17, 18 und 19 beträgt insgesamt t, wie in 2 gezeigt.
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Bei der in 1 und 2 veranschaulichten Ausführung ist der Geschwindigkeitsverlauf der ersten Einspeisungsvorrichtung 11 gegenüber dem Geschwindigkeitsverlauf der zweiten Einspeisungsvorrichtung 13 um eine Zeitdauer Δt verschoben. Wie in 2 gezeigt, wird zuerst ein Bogen mittels der zweiten Einspeisungsvorrichtung 13 aufgenommen und gefördert, und nach dem Verstreichen der Zeit Δt wird ein zweiter Bogen von der ersten Einspeisungsvorrichtung 11 aufgenommen und gefördert. Durch dieses zeitliche Versetzen der Geschwindigkeitsverläufe der Einspeisungsvorrichtung 11 und der zweiten Einspeisungsvorrichtung 13 laufen die Bögen abwechselnd beim Übergabepunkt 9 in die Bogenbearbeitungsmaschine 1 ein.
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Je nachdem, welche Abstände zwischen den abwechselnd einlaufenden Bögen erwünscht sind, kann die Zeitdauer Δt verändert werden. Die Zeitdauer Δt kann beispielsweise t/2 sein. Wenn Δt gleich t/2 ist, laufen die Bögen in gleichen Abständen abwechselnd von der ersten Einspeisungsvorrichtung 11 und von der zweiten Einspeisungsvorrichtung 13 in die Bogenbearbeitungsmaschine 1 ein. Wenn Δt gleich t/3 ist, laufen die Bögen in unterschiedlichen Abständen in die Bogenbearbeitungsmaschine 1 ein.
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3 ist eine Ansicht ähnlich der 1, wobei gleiche oder ähnliche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind und nur deren Unterschiede beschrieben werden. Bei der Ausführung der 3 sind die ersten und zweiten Bogenlaufpfade 7, 8 unterschiedlich lang. Die Differenz der Länge ist mit Δs in 3 angedeutet. Im Betrieb erfolgt das Einspeisen bzw. Anlegen der Bögen am Übergabepunkt 9 ebenfalls abwechselnd von der ersten Einspeisungsvorrichtung 11 und der zweiten Einspeisungsvorrichtung 13.
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4 veranschaulicht einen Geschwindigkeitsverlauf eines Bogens, der von der ersten Einspeisungsvorrichtung 11 gefördert wird, und eines zweiten Bogens, der von der zweiten Einspeisungsvorrichtung 13 gefördert wird. Der Geschwindigkeitsverlauf weist die gleichen Abschnitte 16, 17, 18 und 19 auf, die oben mit Bezug auf die 1 und 2 beschrieben wurden. Mit Bezug auf 4 ist zu sehen, dass das Aufnehmen des ersten und des zweiten Bogens gleichzeitig erfolgt. Die Geschwindigkeitsverläufe der Einspeisungsvorrichtungen 11 und 13 sind gleich lang, wie durch die gestrichelten Linien in 4 verdeutlicht wird, und zeitsynchron. Die Differenz der Länge Δs kann beispielsweise der Länge des ersten Bogenlaufpfades 7 entsprechen, so dass der zweite Bogenlaufpfad 8 doppelt so lang ist, wie der erste Bogenlaufpfad 7.
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Das zeitlich versetzte Einspeisen der Bögen beim Übergabepunkt 9 wird durch unterschiedlich lange Dauer des Förderns in den unterschiedlich langen ersten und zweiten Bogenlaufpfaden 7, 8 erreicht. Das Fördern im ersten Bogenlaufpfad 7 kann beispielsweise 1/10 s dauern, und das Fördern im zweiten Bogenlaufpfad 8 kann 2/10 s dauern. Der zeitliche Verlauf des Verfahrens zum Anlegen der Bögen wäre dann folgender. Ein erster und ein zweiter Bogen werden gleichzeitig im ersten und zweiten Anleger 3, 5 aufgenommen. Der erste Bogen von der ersten Einspeisungsvorrichtung 11 erreicht den Übergabepunkt 9 nach 1/10 s, und der zweite Bogen von der zweiten Einspeisungsvorrichtung 13 erreicht den Übergabepunkt 9 nach 2/10 s. In dem Moment, in dem der zweite Bogen den Übergabepunkt 9 erreicht hat, also nach 2/10 s, werden gleichzeitig ein dritter und ein vierter Bogen im ersten und zweiten Anleger 3, 5 aufgenommen. Der dritte Bogen von der ersten Einspeisungsvorrichtung 11 erreicht den Übergabepunkt 9 nach insgesamt 3/10 s, und der vierte Bogen von der zweiten Einspeisungsvorrichtung 13 erreicht den Übergabepunkt 9 nach 4/10 s. So erreicht alle 1/10 s ein Bogen von einer der beiden Einspeisungsvorrichtungen 11, 13 den Übergabepunkt 9. Die Bogenbearbeitungsmaschine kann so alle 1/10 s einen Bogen bearbeiten, obwohl nur alle 2/10 s ein Bogen aufgenommen wird.
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Es wird noch eine weitere Ausführung in Betracht gezogen, die in den Figuren nicht näher gezeigt ist. Bei dieser Ausführung sind zwei Einspeisungsvorrichtungen vorgesehen, die jeweils eigene Förderelemente, jedoch einen gemeinsamen Bogenvorrat bzw. Bogenstapel aufweisen. Die ersten und zweiten Förderelemente der ersten und zweiten Einspeisungsvorrichtungen sind beispielsweise Saugfinger oder Unterdrucksaugbänder, die unabhängig voneinander zum gemeinsamen Bogenstapel hin bewegt werden können. Die ersten und zweiten Einspeisungsvorrichtungen weisen weiter einen gemeinsamen Bogenlaufpfad auf, der von den Förderelementen zum Übergabepunkt an der Bogenbearbeitungsmaschine führt.
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Im Betrieb greifen die ersten und zweiten Förderelemente abwechselnd und zeitlich versetzt auf den gemeinsamen Bogenstapel zu. Das heißt, zuerst nehmen die Förderelemente der ersten Einspeisungsvorrichtung einen Bogen auf und fördern ihn gemäß dem oben beschriebenen Geschwindigkeitsverlauf zum Übergabepunkt an der Bogenbearbeitungsmaschine. Nach dem Verstreichen einer Zeitdauer Δt greifen dann die Förderelemente der zweiten Einspeisungsvorrichtung auf den gleichen Bogenstapel zu und nehmen einen zweiten Bogen auf. Nach der Zeitdauer Δt haben die die Förderelemente der ersten Einspeisungsvorrichtung den ersten Bogen bereits über eine gewisse Distanz Δs entlang des gemeinsamen Bogenlaufpfad vom Bogenstapel weg gefördert. Die Förderelemente der zweiten Einspeisungsvorrichtung fördern dann den zweiten Bogen ebenfalls entlang des gemeinsamen Bogenlaufpfades zur Bearbeitungsmaschine hin. Die Vorderkanten der ersten und dem zweiten Bögen haben den Abstand Δs und laufen zeitlich versetzt um Δt zum Übergabepunkt an der Bogenbearbeitungsmaschine. Während die Förderelemente der zweiten Einspeisungsvorrichtung den zweiten Bogen beschleunigen, haben die Förderelemente der ersten Einspeisungsvorrichtung bereits den Geschwindigkeitsverlauf (siehe 2 und 4) durchlaufen und sind wieder bereit einen darauffolgenden (dritten) Bogen vom gemeinsamen Bogenstapel abzuheben usw.
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Im folgenden wird mit Bezug auf 5 eine weitere Möglichkeit zum Anlegen von Bögen an eine Bogenbearbeitungsmaschine 1 beschrieben. Gleiche Elemente sind wiederum mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, und es werden hauptsächlich die Unterschiede zu den oben erwähnten Ausführungen besprochen.
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Der erste und zweite Anleger 3, 5 sind über erste und mit einer Bogenfördervorrichtung 22 der Bearbeitungsmaschine 1 verbunden. Die ersten und zweiten Bogenlaufpfade 7, 8 münden jedoch nicht an einem einzigen Übergabepunkt 9 in die Bearbeitungsmaschine 1, sondern an zwei räumlich getrennten Übergabepunkten 9' und 9''. Der Übergabepunkt 9' ist der Punkt, an dem ein Bogen aus der ersten Einspeisungsvorrichtung 11 an die Bogenfördervorrichtung 22 der Bogenbearbeitungsmaschine 1 übergeben wird. Der Übergabepunkt 9'' ist der Punkt, an dem ein Bogen von der zweiten Einspeisungsvorrichtung 13 an die Bogenfördervorrichtung 22 der Bogenbearbeitungsmaschine 1 übergeben wird. Die Bogenfördervorrichtung 22 der Bearbeitungsmaschine 1 weist beispielsweise Umlenkrollen 24 und verschiedene Bogenförderabschnitte 25 auf. Weitere Elemente der Bogenbearbeitungsmaschine 1 sind eine Ausrichteinheit 26 und eine Druckeinheit 27.
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Der Betrieb der in 5 gezeigten Ausführung kann gemäß dem bezüglich 1 und 2 beschriebenen Prinzip oder gemäß dem bezüglich 3 und 4 beschriebenen Prinzip erfolgen. Der Geschwindigkeitsverlauf der ersten und zweiten Einspeisungsvorrichtungen 11, 13 weist jeweils die gleichen Abschnitte 16, 17, 18 und 19 auf, die oben mit Bezug auf die 1 und 2 beschrieben wurden.
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Bei einer Ausführung wird eine Zeitdifferenz Δt zwischen den Anfangspunkten der Geschwindigkeitsverläufe zum Fördern der Bögen so gewählt, dass sich ein gewünschter Abstand Δs zwischen den Bögen ergibt, wenn die Bögen schließlich in die Ausrichteinheit 26 bzw. die Druckeinheit 27 einlaufen. Die Zeitdifferenz Δt wird abhängig vom Abstand zwischen den Übergabepunkten 9', 9'' und abhängig von der Länge der ersten und zweiten Bogenlaufpfade 7, 8 gewählt.
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Bei einer anderen Ausführung sind die ersten und zweiten Bogenlaufpfade 7, 8 gleich lang. Die Übergabepunkte 9' und 9'' sind um den Abstand Δs voneinander entfernt. Die ersten und zweiten Bögen werden dann gleichzeitig von den Bogenstapeln in den ersten und zweiten Anlegern 3 und 5 aufgenommen und während der gleichen Zeitdauer in den gleich langen ersten und zweiten Bogenlaufpfaden 7, 8 gefördert. So erreichen die ersten und zweiten Bögen gleichzeitig die Übergabepunkte 9' und 9'' und haben den Abstand Δs voneinander in der Bogenfördervorrichtung 22.
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Die obige Beschreibung geht von zwei Einspeisungsvorrichtungen aus. Es wird dem Fachmann klar sein, dass ebenfalls drei oder mehr (z. B. n) Einspeisungsvorrichtungen vorgesehen sein könnten, um weitere Steigerungen der Bearbeitungsgeschwindigkeit und Einspeisungsfrequenz zu erreichen. In einem solchen Fall wäre die Zeit Δt gleich t/3 oder t/n, um gleiche Abstände zwischen den eingespeisten Bögen zu erreichen.
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Die oben beschriebenen Anordnungen und Verfahren sind vorteilhafterweise bei Druckmaschinen anwendbar, insbesondere bei digitalen Druckmaschinen zum Bedrucken von Bögen. Es sei jedoch bemerkt, dass die Prinzipien der vorliegenden Erfindung auch bei anderen Maschinen zur Bearbeitung von Bogen verwendet werden können, beispielsweise bei Maschinen zum Schneiden, Heften, Perforieren und Kleben von Bögen oder bei Frankierungsmaschinen.
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Die Erfindung wurde anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben, wobei die einzelnen Merkmale der beschriebenen Ausführungsbeispiele frei miteinander kombiniert werden können und/oder ausgetauscht werden können, sofern sie kompatibel sind. Ebenso können einzelne Merkmale der beschriebenen Ausführungsbeispiele weggelassen werden, sofern sie nicht zwingend notwendig sind. Dem Fachmann sind zahlreiche Abwandlungen und Ausgestaltungen möglich und offensichtlich, ohne dass dadurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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