Die Erfindung betrifft einen Beschicker gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Solche Beschicker sind bekannt aus DE 29517342, DE 29603717,
US-A-5100277 und EP-A 03181882. Beschicker werden bei der
Herstellung von Fahrbahndecken mit bituminösem oder Beton-
Einbaugut als fahrbare Einbaugut-Zwischenspeicher benutzt, um
die Stillstandszeiten der Transportfahrzeuge zu verkürzen,
und einen oder mehrere Straßenfertiger bei deren kontinuier
lichem Arbeitsbetrieb zu beladen. Beschicker sind sehr schwe
re Fahrzeuge mit meist größerer Ladekapazität als Straßenfer
tiger und, da sie zumindest zur Zeit noch nicht sehr verbrei
tet sind, aufwendig und teuer in der Herstellung. Die einzel
nen Aggregate, so auch die Längsfördervorrichtung, werden aus
Einzelkomponenten zusammengesetzt und in das Chassis einge
baut. Der Hauptgrund für die hohen Kosten des Beschickers ist
die Maßanfertigung mit extrem hohem Arbeitszeitaufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschicker
der eingangs genannten Art anzugeben, der vor allem aufgrund
kurzer Herstellungszeit kostengünstig herstellbar ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Bei diesem Baukonzept des Beschickers wird die Längsförder
vorrichtung getrennt vom Chassis fertiggestellt und nurmehr
baukastenartig in das Chassis eingesetzt. Da die einzelnen
Komponenten der Längsfördervorrichtung getrennt vom Chassis
zusammengebaut werden, und die fertige Moduleinheit nurmehr
in das Chassis eingebracht wird, lassen sich u. a. aufgrund
des unbehinderten Zugriffs erhebliche Vereinfachungen und
Einsparungen der Arbeitszeit erzielen. Das Chassis kann mit
den weiteren Komponenten parallel zur Längsfördervorrichtung
fertiggestellt werden. Ferner sind Wartungs- und Reparaturar
beiten bequem durchzuführen, da die Längsfördervorrichtung
als Moduleinheit entnommen und getrennt vom Chassis bearbeit
bar ist. Gegebenenfalls wird für Reparatur- oder Wartungs
zwecke anstelle der entnommenen Längsfördervorrichtung eine
andere eingebaut, um den Beschicker während der Reparatur der
Längsfördervorrichtung weiter einsetzen zu können.
Gemäß Anspruch 2 ist das Chassis mit einfachen baulichen Maß
nahmen bereits für das Einsetzen der Längsfördervorrichtungs-
Moduleinheit vorbereitet.
Gemäß Anspruch 3 ist die Längsfördervorrichtung eine einfach
herzustellende Moduleinheit, die gewährleistet, daß das Ein
baugut nach hinten und hoch genug gefördert wird, um problem
los einen nachfahrenden Deckenfertiger zu beschicken.
Besonders zweckmäßig ist die Ausführungsform gemäß Anspruch
4. Aus dem Beschicker läßt sich u. a. durch Austausch der
Längsfördervorrichtungs-Moduleinheit gegen eine kürzere Decken
fertiger-Längsfördervorrichtungs-Moduleinheit ein Decken
fertiger schaffen. Dies bedeutet auch, daß für den Beschicker
ein Großteil von in größeren Stückzahlen hergestellten Decken
fertigern üblichen Grundkomponenten ebenfalls verwendbar
ist. Allerdings benötigt ein umgerüsteter Deckenfertiger für
seinen Einsatzzweck weitere Einbauten, die der Beschicker
nicht braucht. Zweckmäßigerweise ist deshalb das Chassis des
Beschickers, der sich zu einem Deckenfertiger umrüsten läßt,
mit entsprechenden Anschlußeinrichtungen zum Umrüsten auf ei
nen Deckenfertiger ausgestattet. Da ein Großteil der für den
Beschicker und den Deckenfertiger verwendbaren Komponenten
aufgrund der dann wesentlich höheren Stückzahlen kosteneffek
tiver herstellbar und montierbar sind, reduzieren sich auch
die Herstellungskosten für den Beschicker.
Gemäß Anspruch 5 sind zusätzlich zur Längsfördervorrichtung
Moduleinheit auch weitere Komponenten als vorfertigbare Modu
leinheiten herausnehmbar am Chassis angeordnet. An diesen Mo
duleinheiten kann bequem parallel gearbeitet werden. Die ver
kürzt die Aufbauzeit des Beschickers erheblich und gestattet
es, für Wartungs- oder Reparaturarbeiten einzelne Modulein
heiten herauszunehmen oder durch andere zu ersetzen, um den
Beschicker weiter benutzen zu können.
Gemäß Anspruch 6 ist die Längsfördervorrichtung herstellungs- und
montagetechnisch einfach aufgebaut.
Das Antriebsaggregat der Längsfördervorrichtung kann gemäß
Anspruch 7 bereits in die Moduleinheit integriert sein.
Mit der Abgabeschütte gemäß Anspruch 8 ist eine saubere Über
gabe an den Bunker des nachfahrenden Deckenfertigers gewähr
leistet.
Besonders zweckmäßig ist die Ausführungsform gemäß Anspruch
9, weil der geschleppte Steigförderer es ermöglicht, noch
mehr Einbaugut im Beschicker bereit zuhalten und gegebenen
falls zwei oder mehrere Straßenfertiger rasch mit Einbaugut
zu versorgen, beispielsweise indem der Beschicker vor zwei ne
beneinander arbeitenden Straßenfertigern fährt und diese
wechselweise mit dem Steigförderer beschickt.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 10 kann der Beschicker
mit dem Steigförderer nachgerüstet werden, falls dies für be
sondere Einsatzzwecke erforderlich ist. Die Schwenkverstell
einrichtung des Förderbandes gestattet es, ohne Positionsän
derung des Beschickers das Einbaugut an seitlich unterschied
lich gelegenen Abgabestellen einzufüllen.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 11 ist unabhängig von
der seitlichen Schwenkstellung des Förderbandes des Steigför
derers sichergestellt, daß das Einbaugut von der Längsförder
vorrichtung ordnungsgemäß übernommen wird.
Gemäß Anspruch 12 ist der Beschicker ähnlich komfortabel aus
gestattet, wie dies bei Deckenfertigern üblich ist. Es lassen
sich bei Deckenfertigern übliche Komponenten verwenden, gege
benenfalls sogar eine geschlossene Kabine für den Fahrzeug
führer.
Gemäß Anspruch 13 sind sozusagen Einzelradantriebsaggregate
vorgesehen, die zwecks einfacher Herstellung und raschem Ein
bau als Moduleinheiten konzipiert sind.
Ein besonders einfaches Antriebssystem geht aus Anspruch 14
hervor. Die Hinterräder werden über Kettentriebe angetrieben,
so daß die jeweiligen Antriebsaggregate seitlich vor den Hin
terrädern plaziert werden können.
Für die Erfindung ist es wesentlich, bei der Herstellung und
Konzeption eines Beschickers soweit wie möglich die Technik
der Herstellung von Baugruppen für Deckentertiger zu benutzen
und ein Modulbauprinzip zu realisieren, um aus der Kombinati
on dieser Prinzipien eine Verkürzung der Herstellungszeit und
die Möglichkeit zu erreichen, für einen Beschicker möglichst
viele Komponenten in gleicher oder ähnlicher Ausbildung ver
wenden zu können, wie sie von Deckenfertigern bekannt sind.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsformen des Erfin
dungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Beschickers, im
Betrieb,
Fig. 2 ein Detail zu Fig. 1,
Fig. 3 eine abgeänderte Ausführungsform eines Beschickers,
und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform des Beschickers mit Rau
penfahrwerk.
Ein Beschicker B gem. Fig. 1 weist eine Konstruktion auf, die
ihn einem Deckenfertiger ähnlich macht. Auf einem aus Blech
platten gebildeten Chassis, das ein Fahrwerk mit Vorderrädern
2 und getriebenen Hinterrädern 3 aufweist, ist vorne ein Bun
ker 4 und dahinter ein Primärantriebs-Aggregat 5 z. B. ein
Dieselmotor, (ggf. mit einem Drehstrom-Generator) angeordnet,
der sich im Bereich einen Führerstandes 6 befindet, auf dem
wenigstens ein Fahrersitz 7 und ein Bedienpult 8 angeordnet
ist. Der Bunker 4 kann länger ausgebildet sein als bei einem
Deckenfertiger dieser Größe, um eine größere Aufnahmekapazi
tät an Einbaugut zu erzielen. Im Chassis 1 ist ferner ein Hy
drauliksystem 9 untergebracht, das zur Versorgung und Steue
rung verschiedener hydraulischer Verbraucher dient. Pro Chas
sisseite ist ein Antriebsaggregat A1 für ein Hinterrad 3 vor
gesehen, das zweckmäßigerweise einen Hydraurikmotor 10 (mit
mechanischem Untersetzungsgetriebe) aufweist, der seitlich
vor einem Hinterrad am Chassis 1 angebracht und mit einem
Hinterradkettenrad 12 über eine Kette 11 verbunden ist. Das
Hinterradantriebsaggregat A1 kann ein Radnabenmotor sein.
Ferner könnte das Antriebsaggregat A1 ein elektromechanisches
Aggregat mit einem Elektromotor sein.
Im Chassis 1 ist ein hinten offener Einschubkanal 14 vorge
formt, der zum Aufnehmen einer Längsfördervorrichtung L
dient, die als vorfertigbare Moduleinheit M außerhalb des
Chassis 1 vorgefertigt und komplett eingesetzt und festgelegt
wird, derart, daß sie sich mit einem in etwa horizontalen
Vorderabschnitt 23 (Fig. 2) im Bodenbereich des Bunkers 4 er
streckt, während ihr nach hinten ansteigender Hinterabschnitt
15 über das Hinterende des Chassis nach oben reicht.
Die Längsfördervorrichtung L (Fig. 1 und 2) besteht in der
vorgefertigen Moduleinheit M aus einen Förderkanal K definie
renden, den Vorderabschnitt und den Hinterabschnitt 15, 23 um
fassenden Seitenteilen 19, die über Querverbindungselemente
18 stabil miteinander verbunden sind, und Stützrollen 17 oder
eine Stützfläche (nicht gezeigt) für ein Förderband 16 oder
ein Kratzerband (nicht gezeigt) enthalten, das sich über bei
de Abschnitte erstreckt, und im Beschicker B vom Bunker 4 bis
zu einer hinteren, oben liegenden Abgabeschütte 20 führt. Im
Förderkanal K sind Umlenkrollen 25 zum Kompensieren des Band
laufes zwischen dem horizontalen und dem ansteigenden Ab
schnitt vorgesehen. Ferner kann ein Antriebsaggregat A2 mit
einem Hydraulikmotor H oder einem Elektromotor (nicht ge
zeigt) an den Seitenteilen 19 angebracht sein. Auch können
Anschlußeinrichtungen 24 zum zusätzlichen Abstützen und Mani
pulieren der Längsfördervorrichtung an den Seitenteilen 19
vorgesehen werden.
Der Beschicker B fährt gemäß Fig. 1 so vor einem nachfahren
den Deckenfertiger F her, daß die Abgabeschütte 20 über die
tiefliegende Einfüllschwelle E eines Bunkers 21 des Decken
fertigers greift und das Einbaugut zum Befüllen des Bunkers
21 abgegeben werden kann. Der Bunker 4 wird in üblicher Weise
mittels eines Transportfahrzeuges oder eines Schaufelbaggers
mit einer Charge befüllt, die zumeist größer ist als die Auf
nahmekapazität des Bunkers 21 des Deckenfertigers F.
Der Beschicker B gemäß Fig. 1 läßt sich bei Bedarf in einen
Deckenfertiger F umrüsten, indem die Moduleinheit M der
Längsfördervorrichtung L ausgebaut und durch eine Längsför
dervorrichtungs-Moduleinheit M′ ersetzt wird, die in den Ein
baukanal 14 paßt und so aufgebaut ist, wie die Längsförder
vorrichtungs-Moduleinheit M′ des Deckenfertigers F von Fig. 1.
D.h., diese Moduleinheit M′ ist kürzer und endet in etwa
am Hinterende des Chassis 1. Bei der Umrüstung auf den Decken
fertiger wird an dem Chassis 1 ein Querverteilvorrichtung
Q, z. B. mit Förderschnecken, angebaut, zweckmäßigerweise in
Form einer vorfertigbaren Moduleinheit M4. Das Hydrauliksy
stem 9 und die Primärantriebsquelle 5 können zweckmäßigerwei
se ebenfalls als vorfertigbare Moduleinheiten M2, M1 ausge
bildet und nur in das Chassis 1 eingesetzt sein, wie auch die
Fahrwerksteile in Form von Moduleinheiten M3. Der Führerstand
6 könnte mit seinen einzelnen Bestandteilen ebenfalls eine
Moduleinheit bilden, die vorfertigbar ist und nur mehr aufge
setzt zu werden braucht. Der Hydraulikmotor H wird zweckmäßi
gerweise mit dem Hydrauliksystem 9 in Fig. 1 verbunden.
In Fig. 3 entspricht der Beschicker B im wesentlichen dem von
Fig. 1. Zusätzlich ist ein Steigförderer C Teil des Beschickers
B. Der Steigförderer C ist mit wenigstens einer Deichsel
27 an Anschlußeinrichtungen 26 des Chassis 1 angekoppelt und
läuft auf Bodenstützrädern 28. Der Steigförderer C besitzt
eine Schwenkverstelleinrichtung 29 für ein Förderband 30 ei
nes Förderkanals 29, der in einer Abgabeschütte 32 endet, die
höher liegt, als die Abgabeschütte 20 der Längsfördervorrich
tung L. Die Schwenkverstelleinrichtung 29 ist kardanartig mit
einer vertikalen Schwenkachse X und einer horizontalen
Schwenkachse Y ausgebildet, um das Förderband 30 nach allen
Richtungen verschwenken zu können. Ein Stützzylinder 31 nimmt
das Gewicht der auskragenden Länge des Steigförderers auf und
ist gegebenenfalls längenveränderbar, um den Anstellwinkel
einstellen zu können. Ein Antrieb 34 versorgt das Förderband
30 mit der notwendigen Antriebsenergie. Gegebenenfalls ist
der Antrieb 34 ebenfalls mit dem Hydrauliksystem 9 des Be
schickers verbunden (über flexible Hydraulikschläuche). Der
Steigförderer sollte einstellbar bzw. längsverstellbar sein,
um stets optimal vom Förderband 15 befüllt zu werden.
Die Längsfördervorrichtungs-Moduleinheit M könnte gegebenen
falls aus zwei miteinander verbundenen Abschnitten bestehen
bzw. zwei voneinander getrennte Förderbänder enthalten. Der
vordere Abschnitt dieser Moduleinheit könnte der üblicherwei
se in Deckenfertigern verwendeten Längsfördervorrichtung ent
sprechen, so daß nach Abbau des hinteren Abschnitts der vor
dere Abschnitt als Längsfördervorrichtung nach Umrüsten auf
einen Deckenfertiger weiterverwendet werden könnte. Das För
derband 16 könnte ein Förderband mit darauf angebrachten För
derelementen sein. Es ist aber auch denkbar, ein Kratzerband
mit Kratzerbandstäben zu benutzen, die auf einer Stützfläche
geschoben werden, z. B. mittels seitlicher Förderketten, an
denen die Kratzerbandstäbe befestigt sind. Der Förderkanal K
könnte in seinem außerhalb des Bunkers 4 liegenden Erstreckungs
bereich oberseitig abgedeckt sein. Bei der zweiteiligen
Version der Moduleinheit M könnte der hintere Abschnitt auch
quer verschwenkbar mit dem vorderen Abschnitt verbunden sein,
ähnlich dem Steigförderer C der Fig. 3.
In Fig. 4 ist der Beschicker B mit einem Raupenfahrwerk 2′,
3′ ausgestattet. Der weitere Aufbau stimmt weitgehend mit dem
Aufbau der Fig. 1 und 3 überein. Der Steigförderer C kann
- wie anhand von Fig. 3 beschrieben - angekoppelt sein. Das An
triebsaggregat des Raupenfahrwerks ist zweckmäßigerweise in
jeden Torus des Raupenfahrwerks integriert (Nabenantrieb).