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Einrichtung zum Austreiben von Wasser aus einem Straßenkörper Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Austreiben von Wasser aus einem Straßenkörper
zwecks nachfolgender Aufbringung einer Gußasphaltschicht.
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Beim Aufbringen von Gußasphaltschichten oder Asphaltbaubetonschichten
auf wasserdurchlässige und daher Wasser enthaltende Straßenkörper besteht die Gefahr,
daß infolge Wasserdampfbildung Blasen in der Gußasphaltschicht entstehen. Es ist
deshalb notwendig, die Gußasphaltschicht auf trockene Straßenkörper aufzubringen.
Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen würde das Abwarten der natUrlichen Trocknung
eine unerwUnschte Verzögerung der Bauarbeiten erzwingen.
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Es ist bereits bekannt, Wasser aus porösen Straßenkörpern, inQbeßoNdere
aus Bitu-Kiesschichten, die regelmäßig unter der Gußasphaltschicht liegen, daduroh
auszutreiben, daß die Oberfläche des Straßenkörpers mit Preßluft angeblasen wird;
es tritt dann Wasser in der Nähe des Aufprallorts des Preßluftstrahls aus dem Straßenkörper
aus und kann
abgesaugt oder anderweitig weggeschafft werden. Das
bisherige Austreiben von Wasser mit Preßluft geht unrationell vor sich; mehrere
Arbeiter stehen mit der Preßluftdüse in der Hand und bestreichen mehr oder weniger
regelmäßig die Oberfläche des Baukörpers und andere sind damit beschäftigt, das
frei werdende Wasser wegzuschaffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen,
welche aufbauend auf dem bekannten Prinzip der Austreibung von Wasser aus porösen
Straßenkörpern mittels Preßluft das Wasserbeseitigungsproblem in dieser Phase des
Straßenbaus in vereinfachter und rationeller Weise löst.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, däß auf einem Fahrwerk mindestens
eine Preßluftdüse und mindestens ein WasserabsaugmundstUck in Beruhrung mit oder
unmittelbar ueber der Oberfläche des Straßenkörpers angeordnet sind, und zwar in
solcher gegenseitiger Läge, daß durch den Preßluftausstrom der Preßluftdilse Wasser
im Absaugbereich des WasserabsaugmundstUcks aus dem StraDenkörper ausgetrieben wird.
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Es hat sich gezeigt, daß der Wirkungsgrad der Wasseraustreibung mittels
Preßluft dann am besten ist, wenn die PreßluftdUse mit einer gegen die Vertikale
geneigten PreB-luftausströmrichtung angeordnet ist; inan wird deshalb auch bei der
Verwertung des Erfindungsvorschlags eine solche Anordnung wählen und demnach das
Wasserabsaugmundstück in Richtung der Horizontalkomponente der Preßluftausströmrichtung
vor der PreßluitdUße anordnen.
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Um ein kontinuierliches Verfahren des Fahrwerks zu ermöglichen, wird
man das Absaugmundstück mit Vorteil in Fahrtrichtung des Fahrwerks vor der Preßluftdüse
anordnen.
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Um einen möglichst breiten Abschnitt gleichzeitig und gleichmäßig
bearbeiten zu können, empfiehlt es sich, die Preßluftdüse als eine Schlitzdüse auszubilden
mit einem parallel zur Oberfläche des Straßenkörpers verlaufenden Preßluftaustrittsschlitz
und außerdem das Wasserabsaugmundstück als ein Flachschlitzmundstück auszubilden
mit einem parallel zur Oberfläche des Straßenkörpers verlaufenden Wasserabsaugschlitz.
Die beiden Schlitze wird man parallel zueinander anordnen.
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Die Saugwirkung des Wasserabsaugmundstücks kann dadurch verbessert
werden, daß an ihm eine auf den Straßenkörper aufliegende elastische Schürze angeordnet
wird, welche mit ihrem auf dem Straßenkörper aufliegenden freien Ende zu der Preßluftdüse
hinweist.
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Die Trocknung des jeweils zu behandelnden Straßenkörpers kann noch
dadurch verbessert werden, daß in der PreBluftzufuhr zu der Preßluftdüse eine Wärmequelle
vorgesehen wird, so daß zu der mechanischen Wasseraustriebs*irkung des Preßluftstrahls
noch die Verdampfungswirkung der zugerührten Wärme hinzukommt. Die Wärmequelle kann
von einem-Wärmeaustauscher gebildet sein, etwa von einem Doppelmantelrohr, an dessen
Innenrohr ein Brenner, z. B. ein Gas- oder Ölbrenner, angeschlossen ist und dessen
Außenrohr von der der Preßluftdilse zuströmenden Preßluft durchströmt ist. Die Wärmequelle
kann -unmittelbar auf dem Fahrwerk angeordnet werden.
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Während im Falle des Absaugmundstücks eine Anpassung an Straßenunebenheiten
durch die elastische Schürze bewirkt werden kannt ist es im Falle der Preßluftdüsen
schwieriger, die Anpassung an Straßenunebenheiten durchzuführen; andererseits ist
es gerade im Falle der Preßluftdüsen besonders wichtig, den Düsenaustritt in geringstem
Abstand von der Oberfläche deseStraßenkörpers zu halten, um optimalen Wirkungsgrad
zu erzielen. Es wird deshalb weiter vorgeschlagen, einem gemeinsamen Absaugmundstück
eine Vielzahl von Preßluftdüsen zuzuordnen. Diese Preßluftdüsen lassen sich einzeln
an den Verlauf der Oberfläche des Straßenkörpers sehr viel besser anpassen, als'stich
eine über größere Breite durchgehende einstückige Preßluftdüse anpassen ließe; die
einzelnen Preßluftdüsen können gegenUber dzm Fahrwerk betriebsmäßig höhenverstellbar
sein. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das Absaugmundstück mit dem Fahrwerk
betriebsmäßig fest verbunden, während die Preßluftdüsen an dem Fahrwerk betriebsmäßig
höhenverstellbar befestigt und in ihrer Höheneinstellung durch auf der Oberfläche
des Straßenkörpers laufende Höheneinstellräder geregelt sind.
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Beispielsweise können die Preßluftdüsen mittels Gelenkparallelogrammgestängen
an dem Fahrwerk höhenverstellbar befestigt sein.
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Da an einer Baustelle die erfindungsgemäße Einrichtung nur in verhältnismäßig
kurzen Betriebsphasen benötigt wird, montiert es sich nicht, die Einrichtung als
Einzweckselbstfahrereinrichtung auszubilden. Man baut vielmehr die Ein-
richtung mit Vorteil afiTein an der Baustelle ohnehin vorhandenes Gerät an; aus
dieser Uberlegung heraus wird erfindungsgemäß weiter v orgeschlagen, daß das Fahrwerk
von dem Laufwerk einer an ein Fahrzeug angebauten Kehrwalze gebildet ist.
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Solche Kehrwalzen sind an den zugehörigen Fahrzeugen regelmäßig höhenverstellbar
aufgehängt und durch mindestens ein Laufrad in ihrer Höheneinstellung geregelt.
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Die Baueinheit Preßluftdüse - Absaugmundstück kann als Ganzes gegenüber
dem Laufrad der Kehrwalze höhenverstellbar angeordnet sein, so daß die Baueinheit
für den Entwässerungsbetrieb abgesenkt und für den Kehrbetrieb angehoben werden
kann.
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In an sich bekannter Weise wird die Kehrwalze samt zugehörigem Laufwerk
ebenfalls zwischen einer Betriebsstellung und einer Außerbetriebsstellung höhenverstellbar
sein; diese Höhenverstellung macht die Baueinheit Preßluftdüse -Absaugmundstück
mit, so daß sowohl die Kehrwalze als auch die erfindungsgemäße Einrichtung von der
Oberfläche des Straßenkörpers abgehoben werden können und das Fahrzeug für andere
Zwecke eingesetzt werden kann.
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Die Preßluftversorgung für die Preßluftdüse wird man zweckmäßig an
dem Fahrzeug anordnen, wo auch der Antrieb zur Verfügung steht.
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Weiter kann man an dem Fahrzeug einen Tank anordnen, welcher über
eine Saugleitung mit dem Absaugmundstück in Verbindung steht, um auf diese Weise
das aus dem Straßenkörper ausgetriebene Wasser sammeln und aus, dem Straßenbereich
abtransportieren zu zu können. Dieser Tank kann gleichzeitig dazu dienen, durch
die Kehrwalze zusammengekehrtes Material aufzunehmen; da die Kehrwalze häufig dazu
eingesetzt wird, tlm Rückstände von auf Fahrbahndecken aufgestreutem und eingewalztem
Splittabzusaugen und dieser Splitaufgenommen und abtransportiert werden muß, btetet
sich der Tank sowohl zur; Aufnahme von frei gesetztem Wasser als auch -im
Kehrbetrieb
- zur Aufnahme von zusammengekehrtem Split an; man wird deshalb die Saugleitung
des Tanks so ausgestalten, daß sie wahlweise mit dem Absaugmundstück für die Wasserabsaugung
und einer Absaugdüse verbunden werden kann, welche in Absaugstellung gegenüber der
Kehrwalze angeordnet ist. Ein Absauggebläse für die Unterdruckerzeugung in dem Tank
kann auf dem Fahrzeug angebaut werden.
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Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels.
Es stellen dar: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Fahrzeugs mit einer Kehrwalze und
mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung Fig. 2 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße
Einrichtung, Fig. 3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung, Fig. 4
einen Teil der erfindungsgemäßen Einrichtung, vergrößert in Seitenansicht, Fig.
5 einen Teil der erfindungsgemäßen Einrichtung, vergrößert in Draufsicht, Fig. 6
eine Ansicht entsprechend Fig. 3 in einer anderen Betriebsstellung.
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In Fig. 1 ist ein LKW mit 10 bezeichnete Än diesem LKW ist, wie insbesondere
aus Fig. 3 ersichtlich, eine Tragschiene 12 für ein Keh&zengerät 14 angebaut.
Das Kehrwalzengerät 14 umfaßt ein Laufwerk 16 und ist außerdem
durch
ein Lenkergestänge 18 nach Art eines Gelenkparallelogramms an der Tragschiene 12
höhenverstellbar aufgehängt. Das Laufwerk 16 umfaßt ein Laufrad 20, das mittels
eines Handrads 22 höhenverstellbar ist. An dem Laufwerk 16 ist der Lagerrahmen 24
einer Kehrwalze 26 angebaut, deren Einstellung gegenüber der Oberfläche 28 eines
Straßenkörpers 30 durch Höhenverstellung des Laufrads 20 mittels des Handrads 22
ermöglicht ist. Die Kehrwalze ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich, schräg zur Fahrtrichtung
des Fahrzeugs angeordnet und durch einen Zapfwellentnieb 32 angetrieben. Das Laufwerk
16 ist mittels eines hydraulischen Kraftgeräts 34 anhebbar, so daß die Walze 26
außer Berührung mit der Straßenkörperoberfläche 28 tritt.
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An dem Laufwerk 16, und zwar an dessen Lagerrahmen 24, ist bei 36
eine Entwässerungseinrichtung 38 angelenkt, und zwar mittels eines Schwenkrahmens
40. Der Schwenkrahmen 40 ist mittels eines hydraulischen Kraftgeråts 42 höhenverstellbar.
An dem Schwenkrahmen 40 ist ein Absaugmundstück 44 befestigt, das an seinem unteren
Ende in einen Wasserabsaugschlitz 46 ausläuft. An dem unteren Ende des Wasserabsaugmundstiicks
44 ist eine Schürze 48 aus elastischem Werkstoff angeordnet, die auf der Straßenoberfläche
28 aufliegt. Das Wasserabsaugmundstück 44 ist an eine Absaugleitung 50 angeschlossen.
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An dem Schwenkrahmen 40 sind eine Vielzahl von PreßXuftdüsen 52 angeordnet.
Jede dieser Preßluftdüsen ist durch ein Gelenkparallelogrammgestänge 54 höhenverstellbar
an dem Schwenkrahmen 40 aufgehängt und durch ein Paar von Höheneinstellrädern 56
auf der Straßenoberfläche 28 geführt. Das Geienkparallelogrammgestänge 54 ist, wie
aus
Fig. 4 ersichtlich, bei 58 um eine in Fahrtrichtung liegende horizontale Achse drehbar
gelagert. Dank der Aufhängung der Preßluftdüsen 52 mittels des Drehlagers bei 58
und mittels des Gelenkparallelogrammgestänges 54 stellen sich die Preßluftdüsen
52 so ein, daß die Preßluftaustrittsschlitze 60 ständig unmittelbar in dem kurzes
möglichen Abstand über der Straßenoberfläche 28 laufen, ohne sich an dieser übermäßig
abzunutzen.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, steht dem einen Wasserabsaugmundstück
44 eine Vielzahl von Preßluftdüsen 52 gegenüber; diese überlappen sich, wie aus
Fig. 2 ersichtlich, quer zur Fahrtrichtung.
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Die Preßluftdüsen 52 sind über Preßluftschläuche 62 an eine Preßluftversorgung
angeschlossen, auf die noch einzugehen sein wird.
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Im Betrieb treiben die aus den Preßluftdüsen 52 austretenS den Preßluftflachstrahlen
zwischen den Preßluftdüsen 52 und dem Absaugmundstück 44 Wasser aus dem Straßenkörper
30 an dessen Oberfläche, so daß-dieses Wasserdurch das Absaugmundstück 44 abgesaugt
werden kann. Das Fahrzeug fährt dabei rückwärts, so daß nach und nach ein der Breite
des Absaugmundstücks 44 entsprechender Streifen des Straßenkörpers entwässert wird.
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Für längere Fahrten und bei anderem Einsatz des LKW's 10 wird, wie
bereits ausgeführt, das Laufwerk 16 der Kehrwalze 26 angehoben. Bei einer solchen
Anhebung wird die Entwässerungseinrichtung 38 mit angehoben, und zwar als Ganzes,
da das Gelenkparallelogrammgestänge 94 nach einem vorbestimmten Hub des Laufwerks
16 gegen einen Anschlag 64 stößt und fortan mit nach oben genommen wird.
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Für den -Betrieb der Kehrwalze 26 ist es möglich, die t1twässerungseinrichtung
38 gegenüber dem Laufwerk 16 und der Kehrwalze 26 anzuheben vermittels der hydraulischen
Presse 42 (Fig. 6).
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Die Preßluftversorgung für die Preßluftdüsen 52 umfaßt einen Preßlufterzeuger
66 am rückwärtigen Ende des Lastfahrzeugs 10. Von diesem Preßlufterzeuger 66 führt
eine Druckleitung 68 zu einem Wärmeaustauscher 70. Dieser Wärmeaustauscher 70 ist
von aus konzentrischen Rohren 72, 74 gebildeten U-Bogen dargestellt. Die U-SchenKel
erstrecken sich dabei, wie aus Fig. 2, 4 und 5 am besten zu ersehen, annähernd parallel
zum Wasserabsaugschlitz 46 des Wasserabsaugmundstücks 44. An das Innenrohr 72 ist
ein Ölbrenner 76 angeschlossen; das Innenrohr dient deshalb als Flammrohr, dessen
Ausgang 78 in der Näh des Brenners 76 liegt. Das Außenrohr 74 ist, wie insbesondere
aus Fig. 2 ersichtlich, über einen DruckstUtzen 80.an die Druckleitung 68 angeschlossen,
und zwar führt der Druckstutzen 80 in den in Fig. 3 unteren Schenkel des Außenrohrs
74. An den oben Schenkel des Außenrohrs 74 sind die Preßluftschläuche 62 angeschlossen,
die zu Preßlùftdüsen 52 führen.
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Die Absaugleitung 50 führt, wie aus Fig. 1 ersichtlich, zu einem Tank
84, welcher auf der Ladebrücke des LKW's 10 aufgebaut ist. An diesem Tank 84 ist
ein Absauggebläse 86 angeschlossen, welches den Tank 84 entleert, so daß eine Sogwirkung
an dem Absaugmundsttlck 44 entsteht.
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Die Arbeitsweise des soweit beschriebenen Geräts ist wie folgt
Durch
die Preßluftdüse 52 tritt Preßluft aus und treibt aus dem Straßenkörper 30 in dessen
oberen Schichten enthaltendes Wasser an die Oberfläehe, so daß dieses durch das
Absaugmundstück 44 abgesaugt wird. Das Wasser gelangt dabei in den Tank 84. Wenn
eine zusätzliche Trocknungswirkung durch Verdampfen erzielt werden soll, so wird
der Brenner 76 in Betrieb gesetzt, so daß aus den Düsen 52 heiße Preßluft au«sbEmt.
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Gegenüber der Kehrwalze 26 ist bei 88 eine Absaugdüse 90 an dem Lagerrahmen
24 angeordnet. Der Saugstutzen 92 dieser Absaugdüse 90 kann, wie aus Fig. 2 ersichtlich,
statt des Stutzens 92 mit der Absaugleitung 50 verbunden werden, so daß im Kehrbetrieb
auch der durch die Kehrwalze eingesammelte Staub, beispielsweise Straßensplitt,
.abgesaugt und in den Tank 84 gefbrdert werden kann.