DE19632068A1 - Bremseinrichtung mit Schleuderunterdrückungssteuervorrichtung - Google Patents
Bremseinrichtung mit SchleuderunterdrückungssteuervorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich im allgemeinen
auf eine Verhaltensteuerung eines Fahrzeugs, wie beispiels
weise eines Kraftfahrzeugs, zur Verbesserung dessen Fahr
stabilität und im besonderen auf eine Schleuderunter
drückungssteuervorrichtung um das Fahrzeug vom Schleudern
abzuhalten mit einer Unterscheidung dessen Notwendigkeits
grads.
Bislang ist bekannt, daß Kraftfahrzeuge und ähnliche
Fahrzeuge, wenn sie übersteuert werden, einer "schnellen
Drehung" bzw. einem "Schleudern" unterliegen, da die auf
die Fahrzeugkarosserie als eine Zentrifugalkraft aufge
brachte Seitenkraft zusammen mit einer Erhöhung der Fahr
zeuggeschwindigkeit und des Lenkwinkels unbegrenzt anstei
gen kann, wogegen die Reifenhaftkraft zum Halten der Fahr
zeugkarosserie auf der Straßenoberfläche verglichen mit der
Seitenkraft begrenzt ist, und insbesondere auf einer glit
schigen nassen Straße niedriger ist.
Verschiedene Anstrengungen wurden unternommen, um
Kraftfahrzeuge und ähnliche Fahrzeuge vor einem Schleudern
zu bewahren. Beispiele dafür sind in den japanischen offen
gelegten Patentveröffentlichungen 6-24304 und 6-99800 be
schrieben.
In ähnlichen Bemühungungen um eine weitere Verbesserung
des Fahrzeugverhaltens gegen einen Drall bzw. ein Schleu
dern haben die gegenwärtigen Erfinder beachtet, daß die
Fahrer im Versuch einem unerwarteten Hindernis auszuweichen
das Lenkrad manchmal plötzlich drehen müssen oder das Lenk
rad ständig abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen dre
hen, um einer schlangenlinienförmigen Straße zu folgen. Um
solch einem heftigen Lenkzustand nachzukommen bzw. zu ent
sprechen, besteht das Verlangen nach Ausführung einer
Schleuderunterdrückungssteuerung mit einer hohen Ansprech
empfindlichkeit, so daß beispielsweise auf ein linkes oder
rechtes Vorderrad an der Außenseite der Drehung eine Brems
kraft aufgebracht wird, um an der Fahrzeugkarosserie ein
Gegenschleudermoment zu erzeugen, und zwar mit einer hohen
Geschwindigkeit in Abhängigkeit von einem Parameter oder
von Parametern zur Einschätzung der Wahrscheinlichkeit ei
ner Drehung. Falls jedoch der Leistungsgrad einer derarti
gen Schleuderunterdrückungssteuerung erhöht wird, um eine
höhere Ansprechempfindlichkeit der Steuerung zu erlangen,
nimmt die Steuerung bei der Erfassung oder Abschätzung ei
nes Parameters oder von Parametern, wie z. B. des Gleit
bzw. Schräglaufwinkels β der Fahrzeugkarosserie, etc. eine
Störgröße auf, wodurch eine Instabilität der Schleuderun
terdrückungssteuerung verursacht wird.
Hinsichtlich des vorstehenden Mißstandes, ist es eine
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte
Dreh- bzw. Schleuderunterdrückungssteuervorrichtung eines
Fahrzeugs, z. B. eines Kraftfahrzeugs, vorzusehen, die auf
effektivere Weise mit einer hohen Ansprechempfindlichkeit
der Steuerung das Fahrzeug vor einer Drehung bewahren kann,
während es dabei gleichzeitig vermeidet, daß durch Störgrö
ßen infolge der hohen Ansprechempfindlichkeit der Steuerung
unnötige Schleuderunterdrückungssteuerungen ausgeführt wer
den.
Erfindungsgemäß wird die vorstehend erwähnte Aufgabe
durch eine Schleuderunterdrückungssteuervorrichtung eines
Fahrzeugs mit einer Fahrzeugkarosserie, linken und rechten
Vorderrädern und einer Lenkeinrichtung zum Lenken der lin
ken und rechten Vorderräder gelöst, die eine Einrichtung
zur Ausführung einer ersten Schleuderzustandabschätzung der
Fahrzeugkarosserie und einer zweiten Schleuderzustandab
schätzung der Fahrzeugkarosserie in kurzem zeitlichem Ab
stand zur ersten Schleuderzustandabschätzung, eine Brems
einrichtung zum Aufbringen einer veränderlichen Bremskraft
auf jedes der linken und rechten Vorderräder und eine Ein
richtung zur Steuerung der Bremseinrichtung aufweist, um
auf eines der linken und rechten Vorderräder an der Außen
seite der Drehung eine Bremskraft aufzubringen, wobei die
Bremssteuereinrichtung die Bremseinrichtung derart steuert,
daß in Abhängigkeit von der ersten Schleuderzustandabschät
zung auf das Vorderrad an der Außenseite der Drehung eine
erste Bremskraft und in Abhängigkeit von der zweiten
Schleuderzustandabschätzung auf das Vorderrad an der Außen
seite der Drehung eine zweite Bremskraft derart aufgebracht
wird, daß die zweite Bremskraft wenigstens größer ist als
die erste Bremskraft oder im Vergleich zur ersten Brems
kraft mit einem höheren Fortschritt (with a higher
advancement) bezüglich eines momentanen Schleuderzustands
des Fahrzeugs aufgebracht wird.
Dadurch daß die Schleuderunterdrückungssteuervor
richtung so aufgebaut ist, daß der Schleuderzustand der
Fahrzeugkarosserie als eine erste Schleuderzustandabschät
zung und eine zweite Schleuderzustandabschätzung in kurzem
zeitlichen Abstand auf die erste Schleuderzustandabschät
zung abgeschätzt wird, und die Bremskraft in Abhängigkeit
von den ersten und zweiten Schleuderzustandsabschätzungen
auf das Vorderrad an der Außenseite der Drehung derart auf
gebracht wird, daß die der zweiten Schleuderzustandabschät
zung entsprechende zweite Bremskraft entweder größer ist
als die der ersten Schleuderzustandabschätzung entspre
chende erste Bremskraft oder im Vergleich zur ersten Brems
kraft mit einem höheren Fortschritt bezüglich eines
momentanen Schleuderzustand des Fahrzeugs aufgebracht wird,
kann die Schleuderunterdrückungssteuerung automatisch der
Notwendigkeit einer Schleuderunterdrückungssteuerung
angepaßt werden, so daß sie in der Lage ist, einem Gegen
lenken derart, daß das Lenkrad in die eine Richtung gedreht
wird und dann ständig über den Neutralzustand in die entge
gengesetzte Richtung gedreht wird, oder einem aufeinander
folgenden Lenkvorgang derart zu entsprechen, daß auf einen
ersten Lenkvorgang unmittelbar ein zweiter Lenkvorgang
folgt.
Gemäß weiteren detaillierten Merkmalen der vorliegenden
Erfindung kann die Ausführung der zweiten Schleuderzustan
dabschätzung durch eine Umkehr der Giergeschwindigkeit der
Fahrzeugkarosserie über deren Neutralzustand, durch einen
Schleuderzustand über einem vorgegebenen Niveau, der vor
dem Ablauf einer vorgegebenen Zeit nach dem Ende der
Schleuderunterdrückungssteuerung gemäß der ersten Schleu
derzustandabschätzung stattfindet, oder durch einen Schleu
derzustandabschätzungsparameter erfolgen, der zur Aufnahme
einer Ableitung bzw. eines Differentials davon modifiziert
wird.
Gemäß einem weiteren detaillierten Merkmal der vorlie
genden Erfindung kann die Bremseinrichtung einen Radzylin
der und ein Hydrauliksystem zur Zuführung von Bremsfluid an
die Radzylinder aufweisen; desweiteren kann die zweite
Bremskraft höher sein als die erste Bremskraft, indem das
Betriebsverhältnisses für die Zuführung von Bremsfluid an
den Radzylinder für die zweite Bremskraft im Vergleich zur
ersten Bremskraft auf einen höheren Wert begrenzt wird.
Gemäß einem weiteren detaillierten Merkmal der vorlie
genden Erfindung kann die Bremssteuereinrichtung bei der
Steuerung der Bremseinrichtung in Abhängigkeit von den er
sten und zweiten Schleuderzustandabschätzungen einen unemp
findlichen Bereich aufweisen, der für die zweite Schleuder
zustandabschätzung kleiner ist als für die erste Schleuder
zustandabschätzung.
Nachstehend erfolgt eine kurze Beschreibung der Zeich
nungen, wobei
Fig. 1 eine schematische Abbildung einer Hydraulikkrei
seinrichtung und einer elektrischen Steuereinrichtung einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schleuderunter
drückungssteuervorrichtung ist,
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm ist, das eine erste Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Schleuderunterdrückungs
steuerroutine ist,
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm ist, das eine erste Ausfüh
rungsform der Routine zur Begrenzung des Betriebsverhält
nisses zur Steuerung des Bremsdrucks in der Routine von
Fig. 2 ist,
Fig. 4 ein Graph ist, der den Zusammenhang zwischen der
Schleudergröße SQ und des Sollschlupfverhältnisses Rsfo
darstellt,
Fig. 5 ein Graph ist, der den Zusammenhang zwischen der
Schlupfgröße SPfo und des Betriebsverhältnisses Drfo dar
stellt,
Fig. 6 ein Graph ist, der den Zusammenhang zwischen der
Schleudergröße SQ und des Sollschlupfverhältnisses Rsfo
darstellt,
Fig. 7 ein Ablaufdiagramm ist, das eine zweite Ausfüh
rungsform der Routine zur Begrenzung des Betriebsverhält
nisses zur Steuerung des Bremsdrucks in der Routine von
Fig. 2 darstellt,
Fig. 8 ein Ablaufdiagramm ist, das eine Modifikation
der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform darstellt,
Fig. 9 ein Ablaufdiagramm ist, das eine zweite Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Schleuderunterdrückungs
steuerroutine darstellt,
Fig. 10 ein Graph ist, der den Zusammenhang zwischen
der ersten Schleudergröße Sp und des Sollschupfverhältnis
ses Rsfo darstellt,
Fig. 11 ein Graph ist, der den Zusammenhang zwischen
der zweiten Schleudergröße Spd und des Sollschlupfverhält
nisses Rsfo ist, und
Fig. 12 ein Graph ist, der ein Beispiel der Änderung
des Lenkwinkels θ und anderer damit in Zusammenhang stehen
der Parameter ist, wenn das Fahrzeug zunächst nach links
gesteuert wird und dann ständig über den Neutralzustand
nach rechts umgesteuert wird.
Nachstehend erfolgt unter Bezugnahme auf die begleiten
den Zeichnungen die genauere Beschreibung der vorliegenden
Erfindung anhand einiger bevorzugter Ausführungsformen.
Zuerst sei auf Fig. 1 bezuggenommen, das eine erfin
dungsgemäße Ausführungsform der Schleuderunterdrückungs
steuervorrichtung hinsichtlich des Aufbaus der Hydraulik
kreiseinrichtung und deren elektrischer Steuereinrichtung
schematisch darstellt. Die im allgemeinen mit 10 bezeich
nete Hydraulikkreiseinrichtung weist eine herkömmliche Fuß
bremsdruckquelleneinrichtung mit einem von einem Fahrer zu
tretenden Bremspedal 12, einem Hauptzylinder 14, der zur
Erzeugung eines dem Tritt auf das Bremspedal 12 entspre
chenden Fußbremsdruck angepaßt ist, und einem Hydroverstär
ker 16 auf. Von einer ersten Öffnung des Hauptzylinders 14
erstreckt sich ein erster Kanal 18 zu einer Bremsdrucksteu
ereinrichtung 20 des linken Vorderrads und zu einer Brems
drucksteuereinrichtung 22 des rechten Vorderrads. Ein zwei
ter Kanal 26 mit einem Dosierventil 24 in seinem Weg er
streckt sich von einer zweiten Öffnung des Hauptzylinders
14 zu einer Bremsdrucksteuereinrichtung 32 des linken Hin
terrads und zu einer Bremsdrucksteuereinrichtung 34 des
rechten Hinterrads.
Die Hydraulikkreiseinrichtung 10 weist desweiteren eine
motor- bzw. kraftbetriebene Bremsdruckquelleneinrichtung
mit einem Behälter 36 und einer Bremsfluiddruckpumpe 40
auf, die ein unter Druck stehendes Bremsfluid an einen
Hochdruckkanal 38 liefert, an den ein Speicher 40 ange
schlossen ist.
Die Bremsdrucksteuereinrichtungen 20 und 22 der linken
und rechten Vorderräder weisen jeweils Radzylinder 48VL
bzw. 48VR zum Aufbringen einer Bremskraft auf das linke
bzw. rechte Vorderrad, elektromagnetische 3/2-Umschaltsteu
erventile (d. h. mit 3 Anschlüssen und 2 Schaltstellungen)
50FL bzw. 50FR und Reihenschaltungen von normalerweise of
fenen elektromagnetischen EIN-AUS-Ventilen 54FL bzw. 54FR
und normalerweise geschlossenen elektromagnetischen EIN-AUS-
Ventilen 56FL bzw. 56FR auf, wobei die Reihenschaltungen
der normalerweise offenen EIN-AUS-Ventile und der normaler
weise geschlossenen EIN-AUS-Ventile zwischen dem Hoch
druckkanal 38 und einem mit dem Behälter 36 in Verbindung
stehenden Rückströmkanal 52 angeschlossen sind. Ein mittle
rer Punkt der Reihenschaltungen der EIN-AUS-Ventile 54FL
und 56FL steht durch einen Verbindungskanal 58FL mit dem
Steuerventil 50FL in Verbindung, und ein mittlerer Punkt
der Reihenschaltung der EIN-AUS-Ventile 54FR und 56FR steht
durch einen Verbindungskanal 58FR mit dem Steuerventil 50FR
in Verbindung.
Die Bremsdrucksteuereinrichtungen 32 und 34 des linken
und rechten Hinterrads weisen jeweils Radzylinder 64RL bzw.
64RR zum Aufbringen einer Bremskraft auf das linke bzw.
rechte Hinterrad, elektromagnetische 3/2-Umschaltsteuerven
tile 50RL bzw. 50RR, und Reihenschaltungen von normaler
weise offenen elektromagnetischen EIN-AUS-Ventilen 60RL
bzw. 60RR und normalerweise geschlossenen elektromagneti
schen EIN-AUS-Ventilen 62RL bzw. 62RR auf, wobei die Rei
henschaltungen der normalerweise offenen EIN-AUS-Ventile
und der normalerweise geschlossenen EIN-AUS-Ventile zwi
schen dem Hochdruckkanal 38 und dem mit dem Behälter 36 in
Verbindung stehenden Rückströmkanal 52 angeschlossen sind.
Ein mittlerer Punkt der Reihenschaltungen der EIN-AUS-Ven
tile 60RL und 62RL steht durch einen Verbindungskanal 58RL
mit dem Steuerventil 50RL in Verbindung, und ein mittlerer
Punkt der Reihenschaltung der EIN-AUS-Ventile 60RR und 62RR
steht durch einen Verbindungskanal 58RR mit dem Steuerven
til 50RR in Verbindung.
Die Steuerventile 50FL und 50FR werden jeweils zwischen
einer ersten Stellung zum Verbinden der Radzylinder 48FL
bzw. 48FR mit dem Kanal 18 und gleichzeitigem Trennen der
Radzylinder 48FL bzw. 48FR von den Verbindungskanälen 58FL
bzw. 58FR, wie in dem in der Figur gezeigten Zustand, und
einer zweiten Stellung zum Trennen der Radzylinder 48FL
bzw. 48FR vom Kanal 18 und gleichzeitigem Verbinden der
Radzylinder 48FL bzw. 48FR mit den Verbindungskanälen 58FL
bzw. 58FR umgeschaltet.
Die Steuerventile 50RL und 50RR werden jeweils zwischen
einer ersten Stellung zum Verbinden der Radzylinder 64RL
bzw. 64RR mit dem Kanal 26 und gleichzeitigem Trennen der
Radzylinder 64RL bzw. 64RR von den Verbindungskanälen 58RL
bzw. 58RR, wie in dem in der Figur gezeigten Zustand, und
einer zweiten Stellung zum Trennen der Radzylinder 64RL
bzw. 64RR vom Kanal 26 und gleichzeitigem Verbinden der
Radzylinder 64RL bzw. 64RR mit den Verbindungskanälen 58RL
bzw. 58RR umgeschaltet.
Wenn sich die Steuerventile 50FL, 50FR, 50RL, 50RR in
der ersten Stellung befinden, wie in dem in der Figur ge
zeigten Zustand, dann stehen die Radzylinder 48FL, 48FR,
64RL, 64RR mit den Kanälen 18 und 26 derart in Verbindung,
daß der Druck des Hauptzylinders 14 den jeweiligen Radzy
lindern zugeführt wird, wodurch der Fahrer dem Tritt auf
das Bremspedal 12 entsprechend auf jedes Rad eine Brems
kraft aufbringen kann, wogegen, wenn sich die Steuerventile
50FL, 50FR, 50RL, 50RR in der zweiten Stellung befinden,
die Radzylinder vom Hauptzylinder getrennt sind, die Radzy
linder 48FL, 48FR, 64RL, 64RR bei der Steuerung der norma
lerweise offenen EIN-AUS-Ventile 54FL, 54FR, 60RL, 60RR und
der normalerweise geschlossenen EIN-AUS-Ventile 56FL, 56FR,
62RL, 62RR in Abhängigkeit vom Verhältnis des offenen Zu
stands der entsprechenden normalerweise offenen Ventile und
des geschlossenen Zustands der entsprechenden normalerweise
geschlossenen Ventile, d. h. vom sogenannten Betriebsver
hältnis, ungeachtet des Tritts auf das Bremspedal 12 mit
dem kraftbetriebenen Bremsdruck versorgt werden.
Die Steuerventile 50FL, 50FR, 50RL, 50RR, die normaler
weise offenen EIN-AUS-Ventile 54FL, 54FR, 60RL, 60RR, die
normalerweise geschlossenen EIN-AUS-Ventile 56FL, 56FR,
62RL, 62RR und die Pumpe 40 werden alle durch eine elektri
sche Steuereinrichtung 70 gesteuert, die nachstehend genau
er beschrieben ist. Die elektrische Steuereinrichtung 70
besteht aus einem Mikro-Computer 72 und einer Treiberkreis
einrichtung 74. Obwohl es in Fig. 1 nicht im Detail darge
stellt ist, kann der Mikro-Computer 72 einen allgemeinen
Aufbau mit einer zentralen Steuereinheit (CPU), einem Nur-
Lese-Speicher (ROM), einem Direkt-Zugriff-Speicher (RAM),
Eingangs- und Ausgangstoreinrichtungen und einem diese
funktionalen Elemente miteinander verbindenden gemeinsamen
Bus aufweisen.
Die Eingangstoreinrichtung des Mikro-Computer 72 wird
jeweils von einem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 76 mit ei
nem die Fahrzeuggeschwindigkeit V anzeigenden Signal, von
einem im wesentlichen an einem Massezentrum der Fahrzeugka
rosserie angebrachten Seiten- bzw. Querbeschleunigungssen
sor 78 mit einem die seitliche Beschleunigung bzw. Querbe
schleunigung Gy der Fahrzeugkarosserie anzeigenden Signal,
von einem Giergeschwindigkeitssensor 80 mit einem die Gier
geschwindigkeit y der Fahrzeugkarosserie anzeigenden Si
gnal, von einem Lenkwinkelsensor 82 mit einem den Lenkwin
kel θ anzeigenden Signal, von einem im wesentlichen am Mas
sezentrum der Fahrzeugkarosserie angebrachten Längsbe
schleunigungssensor 84 mit einem die Längsbeschleunigung Gx
der Fahrzeugkarosserie anzeigenden Signal, und von Radge
schwindigkeitssensoren 86FL-86RR mit Signalen versorgt,
die die Radgeschwindigkeit (die Radumfanggeschwindigkeit)
Vwfl, Vwfr, Vwrl, Vwrr der linken bzw. rechten Vorderräder
und der linken bzw. rechten Hinterräder anzeigen. Der Quer
beschleunigungssensor 78, der Giergeschwindigkeitssensor 80
und der Lenkwinkelsensor 82 erfassen jeweils die Querbe
schleunigung, die Giergeschwindigkeit und den Lenkwinkel,
die positiv sind, wenn das Fahrzeug eine Drehung nach links
ausführt, und der Längsbeschleunigungssensor 84 erfaßt die
Längsbeschleunigung, die positiv ist, wenn das Fahrzeug in
Vorwärtsrichtung beschleunigt wird. In der folgenden Analy
sis werden die Parameter, die für die Drehrichtung des
Fahrzeugs kennzeichnend sind, im allgemeinen jeweils als
positiv vorausgesetzt, wenn es sich bei einer Betrachtung
vom Dach des Fahrzeugs aus um eine Drehung im Gegenuhrzei
gersinn handelt, und als negativ, wenn es sich um eine Dre
hung im Uhrzeigersinn handelt.
Der Nur-Lese-Speicher des Mikro-Computer 72 speichert
derartige Ablaufdiagramme, wie sie in den Fig. 2, 3, 7 bis
9 gezeigt sind, und Karten bzw. Verzeichnisse, wie sie in
den Fig. 4 bis 6, 10 bis 11 gezeigt sind. Die zentrale
Steuereinheit führt auf den durch die vorstehend erwähnten
verschiedenen Sensoren erfaßten Parametern basierend in Ab
hängigkeit von diesen Ablaufdiagrammen und Verzeichnissen,
wie nachstehend beschrieben, verschiedene Berechnungen
durch, um zur Beurteilung und Abschätzung des Schleuderzu
stands des Fahrzeugs eine Schleudergröße zu erhalten, und
steuert das Drehverhalten des Fahrzeugs in Abhängigkeit von
den abgeschätzten Zuständen, insbesondere um das Fahrzeug
vor einer schnellen Drehung bzw. einem Schleudern zu bewah
ren, indem es auf das Vorderrad an der Außenseite der Dre
hung eine Bremskraft aufbringt.
Nachstehend wird unter Bezugnahme auf Fig. 2 eine erste
Ausführungsform der Steuerroutine zur Verhinderung einer
Drehung beschrieben. Die Steuerung gemäß dem in Fig. 2 ge
zeigten Ablaufdiagramm beginnt mit dem Schließen eines in
der Figur nicht dargestellten Zündschalters und wird in ei
nem vorgegebenen Zeitintervall wiederholenderweise ausge
führt.
Im Schritt 10 werden die Signale eingelesen, die die
Fahrzeuggeschwindigkeit V vom Fahrzeuggeschwindigkeitssen
sor 76 und weitere aufweisen. Im Schritt 20 wird aus der
Querbeschleunigung Gy, der Fahrzeuggeschwindigkeit V und
der Giergeschwindigkeit γ die Seitengleitbeschleunigung der
Fahrzeugkarosserie als Vyd=Gy-V*γ berechnet. Im Schritt 30
wird die auf diese Weise erhaltene Seitengleitbeschleuni
gung Vyd integriert, um die Seitengleitgeschwindigkeit der
Fahrzeugkarosserie als Vy zu erhalten; im Anschluß daran
wird der Gleit- bzw. Schräglaufwinkel der Fahrzeugkarosse
rie als ein Verhältnis der Seitengleitgeschwindigkeit Vy
zur Längsgeschwindigkeit Vx der Fahrzeugkarosserie (= Fahr
zeuggeschwindigkeit V) als β = Vy/Vx berechnet.
Im Schritt 40 wird unter Verwendung zweier positiver
Konstanten K1 und K2 ein Schleuderwert SV als eine lineare
Summe des Schräglaufwinkels β und der Seitengleitbeschleu
nigung Vyd berechnet, beispielsweise als SV = K1*β+K2*Vyd. Im
Schritt 50 wird die Drehrichtung des Fahrzeugs anhand des
Vorzeichens der Giergeschwindigkeit γ beurteilt; ferner
wird eine Schleudergröße SQ so bestimmt, daß sie gleich SV
ist, wenn der Schleuderwert SV positiv ist, und daß sie
gleich -SV ist, wenn der Schleuderwert SV negativ ist. An
dererseits kann die Schleudergröße aber auch so bestimmt
werden, daß sie hinsichtlich der Art des Drehverhaltens des
Fahrzeugs sensitiver bzw. empfindlicher ist, und zwar so,
daß die Schleudergröße SQ gleich SV ist, wenn der Schleu
derwert SV in Übereinstimmung mit der positiven Gierge
schwindigkeit γ positiv ist, aber für den Fall, daß der
Schleuderwert SV verglichen mit der positiven Giergeschwin
digkeit γ negativ ist, die Schleudergröße SQ auf Null ge
setzt wird, und ähnlicherweise, daß die Schleudergröße SQ
gleich -SV ist, wenn der Schleuderwert SV in Übereinstim
mung mit der negativen Giergeschwindigkeit γ negativ ist,
aber für den Fall, daß der Schleuderwert SV verglichen mit
der negativen Giergeschwindigkeit γ positiv ist, die
Schleudergröße SQ auf Null gesetzt wird.
Im Schritt 60 erfolgt in Abhängigkeit von der Schleu
dergröße SQ und gemäß einem Verzeichnis, wie es in Fig. 4
dargestellt ist, die Berechnung eines Sollgleit- bzw. Soll
schlupfverhältnisses Rsfo für das Vorderrad an der Außen
seite der Drehung. Alternativ dazu kann der Schleuderwert
SV als eine lineare Summe des Schräglaufwinkels β und des
sen Differential βd berechnet werden.
Im Schritt 70 wird beurteilt, ob das Sollschlupfver
hältnis Rsfo 0 ist, d. h. ob das Fahrzeug eine stabile Dre
hung ausführt, bei der keine Schleuderunterdrückungssteue
rung notwendig ist. Für den Fall, daß die Antwort JA ist,
springt die Steuerung zum Schritt 10 zurück, wogegen für
den Fall, daß die Antwort NEIN ist, die Steuerung dann zum
Schritt 80 geht.
Im Schritt 80 wird unter Angabe einer Normalradge
schwindigkeit (beispielsweise der Radgeschwindigkeit des
Vorderrads an der Innenseite der Drehung) als Vb eine Soll
radgeschwindigkeit Vwtfo für das Vorderrad an der Außen
seite der Drehung wie folgt berechnet:
Vwtfo = Vb*(100-Rsfo)/100
Im Schritt 90 wird unter Angabe der Radgeschwindigkeit
des Vorderrads an der Außenseite der Drehung als Vwfo, der
Radbeschleunigung (das Differential von Vwfo) des Vorder
rads an der Außenseite der Drehung als Vwfod und einer po
sitiven Konstante als Ks eine Gleit- bzw. Schlupfgröße Spfo
für das Vorderrad an der Außenseite der Drehung wie folgt
berechnet:
SPfo = Vwfo-Vwtfo+Ks*(Vwfod-Gx)
Im Schritt 100 erfolgt gemäß eines Verzeichnisses, wie
es in Fig. 5 gezeigt ist, die Berechnung des Betriebsver
hältnisses Drfo zur Steuerung der Reihenschaltungen des
normalerweise offenen Ventils 54FL oder 54FR und des norma
lerweise geschlossenen Ventils 56FL oder 56FR des Vorder
rads an der Außenseite der Drehung. Im Verzeichnis von Fig.
5 erhöhen die positiven Werte des Betriebsverhältnisses den
an den Radzylinder 48FL oder 48FR zugeführten Bremsdruck,
wogegen die negativen Werte des Betriebsverhältnisses den
an den Radzylinder 48FL oder 48FR zugeführten Bremsdruck
absenken.
In den Schritten 110 und 120 wird das Betriebsverhält
nisses derart begrenzt, daß es einen Grenzwert L nicht
überschreitet, der so bestimmt wird, wie es nachstehend be
schrieben ist.
Im Schritt 130 werden an das dem Vorderrad an der Au
ßenseite der Drehung entsprechende Steuerventil 50FL oder
50FR Steuersignale ausgegeben, so daß das Steuerventil 50FL
oder 50FR in dessen zweite Stellung umgeschaltet wird, wie
auch an die EIN-AUS-Ventile 54FL und 56FL oder 54FR und
56FR des Vorderrads an der Außenseite der Drehung, so daß
der kraftbetriebene Bremsdruck dem Radzylinder 48FL oder
48FR des Vorderrads an der Außenseite der Drehung in Abhän
gigkeit vom Betriebsverhältnis Drfo zugeführt wird.
Nun versteht man, daß für den Fall, daß das Betriebs
verhältnis Drfo höher ist, der kraftbetriebene Bremsdruck
dem Radzylinder 48FL oder 48FR des Vorderrads an der Außen
seite der Drehung mit einer höheren Geschwindigkeit, d. h.
schneller, zugeführt wird, so daß die Schleudersteuerung
durch das Bremsen des Vorderrads an der Außenseite der Dre
hung mit einer höheren Empfindlichkeit erfolgt. Daher ist
durch eine entsprechende variable Einstellung des Maximal
werts des Betriebsverhältnisses Drfo eine variable Einstel
lung der Empfindlichkeit der Schleuderunterdrückungssteue
rung verfügbar.
Bezugnehmend auf die Schritte 110 und 120 erfolgt nun
die Beschreibung der Begrenzung des Betriebsverhältnisses
Drfo zur Modifizierung des Anstiegs- und Absinkverlaufs des
Bremsdrucks, um dem Notwendigkeitsgrad der Schleuderunter
drückungssteuerung zu entsprechen. Fig. 3 zeigt eine erste
Ausführungsform zur Begrenzung des Betriebsverhältnisses
Drfo. Diese Routine kann auf geeignete Weise durch Beibe
halten einer Zeitablaufrelation mit der Ausführung der Rou
tine von Fig. 2 ausgeführt werden, so daß in den Schritten
110 und 120 davon eine variable Begrenzung des Betriebsver
hältnisses bewirkt wird.
Im Schritt 220 wird beurteilt, ob das Kennzeichen
(flag) Fx 1 ist. Das Kennzeichen Fx wird nur für die Unter
scheidung des Steuerdurchlaufs eingeführt. Da das Kennzei
chen Fx anfangs auf 0 zurückgesetzt ist, geht die Steuerung
zum Schritt 240 weiter, bis sie den Schritt 250 einmal
durchlaufen hat. Nachdem die Steuerung den Schritt 250 ein
mal durchlaufen hat, wird Fx auf 1 gesetzt, und die Steue
rung geht anschließend zum Schritt 230 weiter.
Im Schritt 240 wird beurteilt, ob sich das Vorzeichen
der Giergeschwindigkeit y vom dem im vorherigen Zyklus ver
ändert hat; solange die Antwort NEIN ist, d. h. daß dabei
keine Umkehr der Giergeschwindigkeit über den Neutralzu
stand stattfindet, geht die Steuerung zum Schritt 270 wei
ter, in dem das Kennzeichen Fx auf 0 zurückgesetzt wird;
ferner wird auch ein nachstehend beschriebener Zeitgeber
zum Zählen der Zeit Ta zurückgesetzt. Wenn sie vom Anfangs
zurücksetzzustand bislang noch nicht ausgelöst sind, ist
das Zurücksetzen natürlich eine Bestätigung des Zurücksetz
zustands. Im Schritt 290 wird dann das Kennzeichen Fy, das
ebenfalls einer geeigneten Steuerung dient, auf 0 gesetzt.
Dann geht die Steuerung zum Schritt 300 weiter.
Im Schritt 300 wird beurteilt, ob das Kennzeichen Fy 1
ist. Wenn die Steuerung vom Schritt 290 kommt, ist die Ant
wort NEIN, die Steuerung geht dann zum Schritt 310 weiter
und der Grenzwert L für die Verwendung in den Schritten 110
und 120 von Fig. 2 wird auf den Wert von L1 gesetzt. Der
Wert von L1 ist als ein relativ niedriger Wert vorgegeben,
beispielsweise etwa 20%. Solange keine Umkehr der Gierge
schwindigkeit über den Neutralzustand hinaus stattfindet,
wird die Schleuderunterdrückungssteuerung daher, wenn sie
erfolgt, mit einem relativ niedrigen Betriebsverhältnis
ausgeführt, so daß der Bremsdruck in Abhängigkeit von der
vorstehend erwähnten Schleudergröße SQ mäßig erhöht und ab
gesenkt wird.
Wenn eine Umkehr der Giergeschwindigkeit über den Neu
tralzustand hinaus stattgefunden hat, wird dies im Schritt
240 erfaßt, wodurch die Steuerung zum Schritt 250 geht, in
dem das Kennzeichen Fx auf 1 gesetzt und der Zeitgeber zum
Zählen der Zeit Ta ausgelöst wird; im Schritt 260 wird das
Kennzeichen Fy dann auf 1 gesetzt. Im Schritt 300 erfolgt
dann eine JA Antwort und die Steuerung geht zum Schritt 330
weiter, in dem der Grenzwert L auf den Wert von L2 gesetzt
wird. Der Wert von L2 ist als ein relativ hoher Wert vorge
geben, beispielsweise etwa 90%. Wenn daher eine Umkehr der
Giergeschwindigkeit über den Neutralzustand hinaus stattge
funden hat, wird die Schleuderunterdrückungssteuerung mit
einem relativ hohen Betriebsverhältnis ausgeführt, so daß
der Bremsdruck in Abhängigkeit von der vorstehend erwähnten
Schleudergröße SQ schnell erhöht wird. Durch diese Anord
nung kann die Schleuderunterdrückungssteuerung unter Ver
wendung der Umkehr der Giergeschwindigkeit als einen Para
meter zur Unterscheidung des Notwendigkeit der Schleuderun
terdrückungssteuerung mit einer hoher Ansprechempfindlich
keit arbeiten, wenn sie tatsächlich erforderlich ist, ohne
dabei unerwünschte Störgrößen, beispielsweise einen Fehler
in der Abschätzung des Schräglaufwinkels β der Fahrzeugka
rosserie, etc., im normalen Fahrzustand aufzunehmen.
Die Schleuderunterdrückungssteuerung durch den Grenz
wert L2 wird im allgemeinen im Anschluß an die Schleuderun
terdrückungssteuerung durch L1 ausgeführt. Nach dem Wechsel
des Grenzwerts von L1 zu L2 wird die Zeitdauer der Steue
rung durch L2 gezählt. D. h., nachdem die Steuerung den
Schritt 250 einmal durchlaufen hat, geht sie vom Schritt
220 zum Schritt 230, und es erfolgt eine Beurteilung, ob
eine vorgegebene Zeit Tao abgelaufen ist. Solange die Zeit
Tao verläuft geht die Steuerung zum Schritt 260 weiter, und
die Schleuderunterdrückungssteuerung wird fortgesetzt, wo
bei das Betriebsverhältnis eine Höhe bis zu L2 aufweisen
kann; nach Ablauf der Zeit Tao springt die Schleuderunter
drückungssteuerung zur Steuerung durch das gemäßigte Be
triebsverhältnis zurück.
Fig. 7 zeigt eine zweite Ausführungsform der Routine
zur Begrenzung des Betriebsverhältnisses Drfo. Diese Aus
führungsform verwendet die Tatsache, daß die Schleuderun
terdrückungssteuerung nach dem Ende einer ehemaligen
Schleuderunterdrückungssteuerung vor dem Ablauf einer vor
gegebenen Zeit als eine Erscheinung, die eine hohe Notwen
digkeit der Schleuderunterdrückungssteuerung angibt, wie
dergestartet wird. Die Routine von Fig. 7 wird immer dann
gestartet, wenn eine ehemalige Schleuderunterdrückungs
steuerung durch die Routine von Fig. 2 endet, so daß die
entweder als L1 oder L2 vorbereiteten Grenzwerte L für die
Verwendung in den Schritten 110 und 120 der Routine von
Fig. 2 vorgesehen werden.
Im Schritt 410 erfolgt eine Beurteilung, ob die Schleu
derunterdrückungssteuerung beendet ist. Für den Fall, daß
die Antwort JA ist, geht die Steuerung zum Schritt 420 wei
ter, wogegen für den Fall, daß die Antwort NEIN ist, die
Steuerung beendet wird. Im Schritt 420 wird beurteilt, ob
das Kennzeichen Fz, das einer zweckmäßigen Steuerung dient,
1 ist. Da das Kennzeichen Fz anfangs auf 0 zurückgesetzt
ist, geht der erste Steuerdurchlauf zum Schritt 430 weiter,
wogegen der zweite und nachfolgende Steuerdurchlauf zum
Schritt 440 gehen. Im Schritt 430 wird ein Zeitgeber für
die Zeitzählung Tb gestartet und das Kennzeichen Fz auf 1
gesetzt. Dann geht die Steuerung zum Schritt 450 weiter.
Im Schritt 440 wird beurteilt, ob die Zeitzählung Tb
eine Zeit Tbo gezählt hat; falls die Antwort NEIN ist, geht
die Steuerung zum Schritt 450 weiter, wogegen für den Fall,
daß die Antwort JA ist, die Steuerung zum Schritt 470 geht.
Im Schritt 450 wird das Kennzeichen Fy auf 1 gesetzt.
Im Schritt 470 wird das Kennzeichen Fy auf 0 zurückgesetzt,
und im Schritt 480 wird dann das Kennzeichen Fz auf 0 zu
rückgesetzt; desweiteren wird der Zeitgeber für die Zeit
zählung Tb zurückgesetzt.
Im Schritt 490 wird beurteilt, ob das Kennzeichen Fy 1
ist. Wenn Fy 0 ist, wird im Schritt 500 der Grenzwert zur
Begrenzung des Betriebsverhältnisses Drfo in den Schritten
110 und 120 von Fig. 2 auf L1 gesetzt, wogegen wenn Fy 1
ist, der Grenzwert L im Schritt 520 auf L2 gesetzt wird.
Die Werte von L1 und L2 können passenderweise derart vorge
geben sein, daß, wenn sich das Fahrzeug in einem derartigen
Drehbetriebszustand befindet, daß nach dem Ende einer ehe
maligen Schleuderunterdrückungssteuerung die nächste
Schleuderunterdrückungssteuerung vor dem Ablauf einer vor
gegebenen Zeit bald wieder gestartet wird, die Ansprechemp
findlichkeit der Schleuderunterdrückungssteuerung hoch
wird, indem das Betriebsverhältnis bis auf einen relativ
hohen Grenzwert L2 ansteigen kann, wogegen, wenn sich das
Fahrzeug nicht in einem derartigen Drehbetriebszustand be
findet, die Ansprechempfindlichkeit der Schleuderunter
drückungssteuerung durch das Betriebsverhältnis Drfo, das
durch einen relativ niedrigen Grenzwert L1 begrenzt ist,
niedrig genug gemacht wird, um nicht unerwünschte Störgrö
ßen aufzunehmen.
Fig. 8 ist ein Ablaufdiagramm, das eine Modifikation
der Schleuderunterdrückungssteuerung gemäß dem Ablaufdia
gramm von Fig. 2 zeigt. In Fig. 8 sind die Schritte, die
denen in Fig. 2 entsprechen, mit denselben Schrittnummern
wie in Fig. 2 bezeichnet.
Bei dieser Modifikation wird im Schritt 55 beurteilt,
ob das Kennzeichen Fy in der Routine von Fig. 3 oder 7 1
ist; wenn die Antwort NEIN ist, dann wird im Schritt 60 ein
Sollschlupfverhältnis Rsfo für das Vorderrad an der Außen
seite der Drehung in Abhängigkeit von einem Verzeichnis,
wie es in Fig. 6 mit der durchgezogenen Linie dargestellt
ist, berechnet, wogegen für den Fall, daß die Antwort JA
ist, das Sollschlupfverhältnis Rsfo im Schritt 65 in Abhän
gigkeit von einem Verzeichnis, wie es mit der gestrichelten
Linie in Fig. 6 dargestellt ist, berechnet wird.
Auf diese Weise wird gemäß dieser Modifikation bei ei
ner niedrigen Notwendigkeit der Drallsteuerung (Fy = 0) das
Sollschlupfverhältnis im Schritt 60 so berechnet, daß es
gegenüber der Schleudergröße SQ relativ niedrig ist, so daß
nicht eine unnötige Schleuderunterdrückungssteuerung ausge
führt wird, die durch eine Störgröße, beispielsweise einen
Fehler in der Erfassung oder Abschätzung des Schräglaufwin
kels β der Fahrzeugkarosserie, etc., eingeleitet wird.
Wenn dagegen die Notwendigkeit der Schleuderunter
drückungssteuerung hoch ist (Fy = 1), dann wird im Schritt
65 das Sollschlupfverhältnis so berechnet, daß es gegenüber
der Schleudergröße SQ relativ hoch ist, so daß die Schleu
derunterdrückungssteuerung mit einer hohen Ansprechempfind
lichkeit ausgeführt wird.
Fig. 9 zeigt eine zweite Ausführungsform der Schleuder
unterdrückungssteuerroutine durch die vorliegende Erfin
dung. Die Steuerung gemäß dieses Ablaufdiagramms wird eben
falls durch das Schließen eines in der Figur nicht darge
stellten Zündschalters gestartet und ähnlich zu dem in Fig.
2 gezeigten Ablaufdiagramm in einem vorgegebenen Zeitinter
vall wiederholenderweise ausgeführt.
Zuerst werden im Schritt 510 die Signale eingelesen,
die die Fahrzeuggeschwindigkeit V vom Fahrzeuggeschwindig
keitssensor 76 und weitere aufweisen; im Schritt 520 wird
dann der Schräglaufwinkel β der Fahrzeugkarosserie auf die
selbe Art und Weise wie in den Schritten 20 und 30 der er
sten Ausführungsform berechnet; desweiteren wird die
Schräglaufwinkelgeschwindigkeit βd als ein Differential des
Schräglaufwinkels β berechnet. Im Schritt 530 wird unter
Angabe von a und b als positive Konstanten eine erste
Schleudergröße Sp wie folgt berechnet:
Sp = a*β + b*βd
Es sei angemerkt, daß, obwohl Sp für eine zweckmäßige
Vereinfachung der Beschreibung einfach als a*β+b*d ausge
drückt wird, die erste Schleudergröße Sp der Wert ist, der
auf dieselbe Art und Weise wie in den Schritten 40 und 50
von Fig. 2 in Abhängigkeit vom absoluten Wert von a*β+b*βd
derart verarbeitet wird, daß er ungeachtet der Drehrichtung
des Fahrzeugs immer einen positiven Wert oder Null dar
stellt.
Im Schritt 540 wird beurteilt, ob ein Zählwert T durch
einen Zeitgeber 0 ist. Wie es hierin nachstehend ersicht
lich ist, ist T eine Zeitzählung für eine vorgegebene Peri
ode To nach dem Ende der Schleuderunterdrückungssteuerung,
die auf der ersten Schleudergröße Sp basiert. Da T anfangs
auf 0 zurückgesetzt ist, geht die Steuerung zuerst zum
Schritt 550. Im Schritt 550 wird beurteilt, ob die erste
Schleudergröße Sp größer ist als ein Schwellenwert Spo;
falls die Antwort JA ist, geht die Steuerung zum Schritt
560 weiter, wogegen für den Fall, daß die Antwort NEIN ist,
die Steuerung zum Schritt 580 weitergeht. Wenn die Steue
rung zum Schritt 580 geht, bevor der Schritt 570 durchlau
fen wurde, springt die Steuerung zum Schritt 510 zurück, da
das Kennzeichen Fc, das einer zweckmäßigen Steuerung, dient
anfangs auf 0 zurückgesetzt ist; d. h. es wird keine Schleu
derunterdrückungssteuerung ausgeführt.
Im Schritt 560 wird gemäß einem Verzeichnis, wie es in
Fig. 10 gezeigt ist, in Abhängigkeit von der ersten Schleu
dergröße Sp ein Sollschlupfverhältnis Rsfo für das Vorder
rad an der Außenseite der Drehung berechnet; im Schritt 570
wird dann das Kennzeichen Fc auf 1 gesetzt.
Im Schritt 650 wird auf dieselbe Art und Weise wie im
Schritt 80 von Fig. 2 eine Sollradgeschwindigkeit Vwtfo für
das Vorderrad an der Außenseite der Drehung wie folgt be
rechnet:
Vwtfo=Vb*(100-Rsfo)/100
Im Schritt 660 wird dann unter Angabe von Kp und Kd als
Proportionalitätskonstanten für Proportionalitäts- und Dif
ferentialterme in einer Rückkopplungssteuerung der Radge
schwindigkeit das Betriebsverhältnis für die Rückkopp
lungssteuerung wie folgt berechnet:
Dr = Kp*(Vwfo-Vwtfo) + Kd*d (Vwfo-Vwtfo)/dt
Im Schritt 670 werden an das dem Vorderrad an der Au
ßenseite der Drehung entsprechende Steuerventil 50FL oder
50FR Steuersignale ausgegeben, so daß das Steuerventil 50FL
oder 50FR in dessen zweite Stellung umgeschaltet wird; des
weiteren werden auch an die EIN-AUS-Ventile 54FL und 56FL
oder 54FR und 56FR des Vorderrads an der Außenseite der
Drehung Steuersignale ausgegeben, so daß der kraftbetriebe
ne Bremsdruck dem Radzylinder 48FL oder 48FR des Vorderrads
an der Außenseite der Drehung gemäß dem Betriebsverhältnis
Dr zugeführt wird.
Die auf der ersten Schleudergröße Sp basierende Schleu
derunterdrückungssteuerung wird somit fortgesetzt, wodurch
die erste Schleudergröße abnimmt, so daß sie bald niedriger
wird als der Schwellenwert Spo. Eine derartige Situation
wird unter Bezugnahme auf Fig. 12 besser verständlich, wo
bei angenommen sei, daß der Lenkwinkel θ vom Zeitpunkt t1
an erhöht wurde, wodurch der Schräglaufwinkel β am Zeit
punkt t2 anzusteigen begann; dementsprechend begann auch
die Schleudergröße Sp derart anzusteigen, wie es in der
Figur gezeigt ist, daß am Zeitpunkt t3 erfaßt wird, daß die
Schleudergröße Sp den Schwellenwert Spo überschritten hat.
Dadurch, daß die Schleuderunterdrückungssteuerung jedoch
die Schritte 560-650-660-670 hindurch ausgeführt wird, wäh
rend dabei der Lenkwinkel in den Neutralzustand zurückge
stellt wird, wenden bzw. drehen der Schräglaufwinkel β, so
wie die Schlupfgröße Sp auf den Neutralzustand zu, und am
Zeitpunkt t4 geht die Antwort vom Schritt 550 in NEIN über.
In der Zwischenzeit wurde vom Zeitpunkt t3 bis zum Zeit
punkt t4 auf das rechte Vorderrad, d. h. auf das Vorderrad
an der Außenseite der Drehung, eine Schleudersteuerungs
bremskraft aufgebracht, was durch das Verhalten des Soll
schlupfverhältnisses Rsfo reflektiert wurde.
Wenn die Steuerung vom Schritt 550 zum Schritt 580
geht, da Fc bereits 1 ist, geht die Steuerung zum Schritt
590. Im Anschluß daran wird durch die Schritte 590 und 610
die Zeit mit einem Zuwachs Ts gezählt; im Schritt 620 wird
dann unter Angabe von K als eine positive Konstante eine
zweite Schleudergröße Spd wie folgt berechnet:
Spd = Sp + K*dSp/dt
Mit der zweiten Schleudergröße Spd ist es dasselbe, die
gemäß der Definition der Schleudergröße, wie im Schritt 530
angegeben, verarbeitet wird. Durch Addition des Differen
tialterms K*dSp/dt zeigt die zweite Schleudergröße Spd ein
steileres Änderungsverhalten als die erste Schleudergröße,
wie es in Fig. 12 gezeigt ist. Im Schritt 630 wird nun be
urteilt, ob die zweite Schleudergröße Spd größer ist als
der Schwellenwert Spo. Für den Fall, daß die Antwort JA
ist, geht die Steuerung zum Schritt 640 weiter und das
Sollschlupfverhältnis Rsfo wird in Abhängigkeit von der
zweiten Schleudergröße Spd von einem Verzeichnis, wie es in
Fig. 11 gezeigt ist, berechnet. Dann geht die Steuerung zum
Schritt 650 weiter, um den Schleuderunterdrückungsbremsvor
gang auszuführen.
Auf diese Weise wird, wenn der Lenkwinkel θ derart ver
ändert wird, daß er ständig umgekehrt wird, wie es in Fig.
12 gezeigt ist, durch Überprüfung, ob die zweite Schleuder
größe einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet, eine
höhere Notwendigkeit der nächsten Schleuderunterdrückungs
steuerung mit einer höheren Empfindlichkeit erfaßt, was da
durch ersichtlich ist, daß die zweite Schleudergröße Spd
den Schwellenwert Spo am Zeitpunkt t5 eher durchläuft als
die erste Schleudergröße Sp, die den Schwellenwert Spo erst
am Zeitpunkt t6 durchläuft. Eine derartige in der Empfind
lichkeit erhöhte Schleuderzustandabschätzung wird für die
Zeitdauer To sichergestellt, die durch die Zeitzählschritte
590 und 610 gezählt wird.
Tatsächlich, wie es aus Fig. 12 ersichtlich ist, durch
läuft in einem derartigen Fall, daß das Lenkrad zunächst in
die eine Richtung gedreht wurde und dann ständig in die
entgegengesetzte Richtung über den Neutralzustand umgekehrt
wird, sogar die erste Schleudergröße Sp ebenfalls den
Schwellenwert Spo am Zeitpunkt t6, früh genug, bevor die
Zeitdauer To aufgezählt ist, obwohl dies verglichen mit der
zweiten Schleudergröße Spd verzögert ist, und daher wird
die Zeit hindurch, wenn die Steuerung vom Schritt 590 über
den Schritt 600 zum Schritt 550 geht, wobei der Zeitzähler
zurückgesetzt wird, die erforderliche Schleuderunter
drückungssteuerung bestätigt durch die positive Antwort des
Schritts 550 solange fortgesetzt, bis sie schließlich am
Zeitpunkt t8 beendet wird. In der Zwischenzeit, vom Zeit
punkt t5 zum Zeitpunkt t8, wird die Schleuderunter
drückungssteuerung derart ausgeführt, daß auf das linke
Vorderrad ein Schleuderunterdrückungsbremsvorgang ausgeübt
wird, was durch die zweite Erhebung des sich vom Zeitpunkt
t5 zum Zeitpunkt t8 erstreckenden Sollschlupfverhältnisses
Rsfo reflektiert wird. In diesem Zusammenhang zeigt die
sich vom Zeitpunkt t6 sich erstreckende strich-punktierte
Linie wie die Schleuderunterdrückungssteuerung für den Fall
verzögert wäre, daß sie nur von der ersten Schleudergröße
Sp abhängt.
Da gemäß dieser Ausführungsform die für einen Notfall
erforderliche sehr empfindliche Schleuderunterdrückungs
steuerung erst in einer kurzen Periode nach der Beendigung
der normalen Verhaltenssteuerung ausgeführt wird, was durch
die zweite Schleudergröße sichergestellt wird, wobei zu
sätzlich zur Schleudergröße für die normale Schleuderunter
drückungssteuerung das auf der Zeit basierende Differential
der Schleudergröße aufgenommen wird, kann verhindert wer
den, daß während des normalen Fahrzeugfahrzustands aufgrund
einer Störgröße, wie beispielsweise eines Fehlers, der in
den erfaßten oder abgeschätzten Werten der Querbeschleuni
gung Gy, der Giergeschwindigkeit y, etc., enthalten ist,
eine unnötige Schleuderunterdrückungssteuerung ausgeführt
wird.
Obwohl bei der vorstehend erwähnten zweiten Ausfüh
rungsform die erste Schleudergröße Sp als eine lineare
Summe des Schräglaufwinkels β und der Schräglaufwinkelge
schwindigkeit βd der Fahrzeugkarosserie und berechnet wird,
und die zweite Schleudergröße Spd als eine Summe der ersten
Schleudergröße und eines Produkts des Differentials dSp/dt
der ersten Schleudergröße und einer Proportionalitätskon
stante K berechnet wird, kann die erste Schleudergröße auf
eine beliebige geeignete Art und Weise berechnet werden,
solange sie auf einem Parameter basiert, der den Schleuder
zustand des Fahrzeugs ausdrückt; auch die zweite Schleuder
größe kann auf eine beliebige Art und Weise berechnet wer
den, solange sie ein Differential der ersten Schleudergröße
aufweist.
Ferner kann, obwohl bei der vorstehend erwähnten zwei
ten Ausführungsform der Faktor K zur Berechnung der zweiten
Schleudergröße Spd eine positive Konstante ist, dieser Fak
tor so verändert werden, daß er in Abhängigkeit vom Ablauf
der Zeit T nach und nach kleiner wird, oder der Faktor K
kann derart variabel eingestellt sein, daß er einen höheren
Wert einnimmt, da die Größe der Lenkwinkelgeschwindigkeit
an dem Zeitpunkt, an dem die erste Schleudergröße Sp unter
den Schwellenwert Spo sinkt höher ist.
Desweiteren kann bei der vorstehend erwähnten zweiten
Ausführungsform die Zeitdauer To derart verändert werden,
daß sie länger ist, da der absolute Wert der Lenkwinkelge
schwindigkeit an dem Zeitpunkt, an dem die erste Schleuder
größe Sp unter den Schwellenwert sinkt, größer ist.
Weiterhin kann, obwohl bei der vorstehenden zweiten
Ausführungsform der Schwellenwert Spo für die Beurteilung
in den Schritten 550 und 630 derselbe ist, der Schwellen
wert für die Beurteilung im Schritt 630 von dem im Schritt
550 verschieden sein. Obwohl der Prozeß zum Schritt 510 zu
rückkehrt, wenn die Antwort des Schritts 630 NEIN ist, kann
die Steuerung ferner zum Schritt 600 weitergehen, wenn die
Antwort des Schritts 630 NEIN ist, so daß, wenn der Schleu
derzustand vor dem Ablauf der Zeitdauer To verschwunden
ist, die Steuerung mit der auf der ersten Schleudergröße
basierenden normalen Verhaltenssteuerung fortgesetzt wird.
Ferner kann, obwohl bei den vorstehend erwähnten Aus
führungsformen die Bremskraft des Vorderrads an der Außen
seite der Drehung in Abhängigkeit von einer Rückmeldung der
Radgeschwindigkeit gesteuert wird, die Bremskraft des Vor
derrads an der Außenseite der Drehung in Abhängigkeit von
einer Rückmeldung des Drucks gesteuert werden, der auf dem
Druck im Radzylinder basiert.
Ferner kann, obwohl bei den vorstehend erwähnten Aus
führungsformen die Bremskraft nur auf das Vorderrad an der
Außenseite der Drehung aufgebracht wird, eine Bremskraft
auch auf das Vorderrad an der Innenseite der Drehung aufge
bracht werden, so daß durch das Gleichgewicht zwischen den
auf die Vorderräder an der Außenseite und Innenseite der
Drehung aufgebrachten Bremskräften auf das Fahrzeug ein
Schleuderunterdrückungsmoment aufgebracht wird. Desweiteren
können auch die Hinterräder für die Schleuderunter
drückungssteuerung auf eine geeignete Weise gebremst wer
den.
Obwohl die vorliegende Erfindung bezüglich einigen be
sonderen Ausführungsformen beschrieben wurde, ist es für
technisch begabte Menschen offensichtlich, daß bezüglich
den dargestellten Ausführungsformen im Rahmen der vorlie
genden Erfindung verschiedene Modifikationen möglich sind.
Claims (6)
1. Schleuderunterdrückungssteuervorichtung eines Fahr
zeugs mit einer Fahrzeugkarosserie, linken und rechten Vor
derräder und einer Lenkeinrichtung zum Lenken der linken
und rechten Vorderräder, die eine Einrichtung zur Ausfüh
rung einer ersten Schleuderzustandabschätzung der Fahrzeug
karosserie und einer zweiten Schleuderzustandabschätzung
der Fahrzeugkarosserie in kurzem zeitlichem Abstand zur er
sten Schleuderzustandabschätzung, eine Bremseinrichtung zum
Aufbringen einer variablen Bremskraft auf jedes der linken
und rechten Vorderräder und eine Einrichtung zur Steuerung
der Bremseinrichtung aufweist, um auf eines der linken und
rechten Vorderräder an der Außenseite der Drehung eine
Bremskraft aufzubringen, wobei die Bremssteuereinrichtung
die Bremseinrichtung derart steuert, daß in Abhängigkeit
von der ersten Schleuderzustandabschätzung auf das
Vorderrad an der Außenseite der Drehung eine erste Brems
kraft und in Abhängigkeit von der zweiten Schleuderzustan
dabschätzung auf das Vorderrad an der Außenseite der Dre
hung eine zweite Bremskraft aufgebracht wird, und zwar so,
daß die zweite Bremskraft wenigstens größer ist als die
erste Bremskraft oder im Vergleich zur ersten Bremskraft
bezüglich einem momentanen Schleuderzustand mit einem
höheren Fortschritt aufgebracht wird.
2. Schleuderunterdrückungssteuervorrichtung nach An
spruch 1, wobei die zweite Schleuderzustandabschätzung
durch eine Umkehr der Giergeschwindigkeit der Fahrzeugka
rosserie über deren Neutralzustand hinaus ausgeführt wird.
3. Schleuderunterdrückungssteuervorrichtung nach An
spruch 1, wobei die zweite Schleuderzustandabschätzung
durch einen Schleuderzustand über einem vorgegebenen Niveau
ausgeführt wird, das vor dem Ablauf einer vorgegebenen Zeit
nach dem Ende der Schleuderunterdrückungssteuerung gemäß
der ersten Schleuderzustandabschätzung auftritt.
4. Schleuderunterdrückungssteuervorrichtung nach An
spruch 3, wobei das vorgegebene Niveau vor dem Ablauf der
vorgegebenen Zeit niedriger wird als nach dem Ablauf der
vorgegebenen Zeit.
5. Schleuderunterdrückungssteuervorrichtung nach An
spruch 1, wobei die zweite Schleuderzustandabschätzung
durch einen den Schleuderzustand abschätzenden Parameter
ausgeführt wird, der modifiziert wird, um ein auf der Zeit
basierendes Differential davon aufzunehmen.
6. Schleuderunterdrückungssteuervorrichtung nach An
spruch 1, wobei die Bremseinrichtung einen Radzylinder und
ein Hydrauliksystem zur Zuführung von Bremsfluid an den
Radzylinder aufweist, und die zweite Bremskraft größer wird
als die erste Bremskraft, indem das Betriebsverhältnis für
die Zuführung von Bremsfluid an den Radzylinder für die
zweite Bremskraft durch einen höheren Grenzwert begrenzt
wird als für die erste Bremskraft.
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