DE19631989C1 - Drehzahladaptiver Tilger - Google Patents

Drehzahladaptiver Tilger

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DE19631989C1 DE1996131989 DE19631989A DE19631989C1 DE 19631989 C1 DE19631989 C1 DE 19631989C1 DE 1996131989 DE1996131989 DE 1996131989 DE 19631989 A DE19631989 A DE 19631989A DE 19631989 C1 DE19631989 C1 DE 19631989C1
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Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen drehzahladaptiven Tilger zum Einbau in einen durch einen um einen Mittelpunkt M geschlagenen Außenradius Ra und einen Innenradius Ri be­ grenzten Bauraum, umfassend einen um eine Rotationsachse drehbaren Nabenteil sowie eine Anzahl n über den Umfang verteilte Tilgermassen, die um von der Rotationsachse beabstandete Schwenkachsen der Rotationsbewegung folgend schwenkbar sind, wobei jede Tilgermasse durch zwei in Umfangsrichtung beabstandete, sich parallel zur Rotati­ onsachse erstreckende Bolzen mit dem Durchmesser d in dem Nabenteil gelagert ist und wobei die Bolzen auf Kur­ venbahnen mit dem Durchmesser D abrollbar sind, die im Bereich des Nabenteils ein U-förmig in Richtung der Ro­ tationsachse und im Bereich der Tilgermassen ein U- förmig in die entgegengesetzter Richtung geöffnetes Pro­ fil haben, wodurch sich eine Pendellänge l = D-d ergibt, und wobei die Tilgermassen in zwei Richtungen um einen Pendelwinkel α ausgelenkt werden können.
Stand der Technik
Ein solcher Tilger ist aus der GB PS 598811 bekannt. Die Kurvenbahnen werden dabei durch Teilbereiche der Wandung von Bohrungen gebildet, die einen erheblich größeren Durch­ messer haben als die Bolzen. Bei Einleitung von Dreh­ schwingungen in einen solchen Drehschwingungstilger wälzen sich die Bolzen auf den die Bohrungen begrenzenden Wandun­ gen, die die Kurvenbahnen bilden, ab, was dazu führt, daß sich der Abstand zwischen einer jeden Trägheitsmasse und der Rotationsachse im Verlauf einer jeden Einzelschwingung ständig verändert. Ein solcher Tilger hat eine der Drehzahl proportionale Eigenfrequenz, so daß Drehschwingungen mit Frequenzen, die der Drehzahl proportional sind, im gesamten Drehzahlbereich tilgbar sind. Derartige der Drehzahl pro­ portionale Frequenzen haben alle periodisch arbeitenden Maschinen, wie z. B. die Verbrennungsmotoren von Kraftfahr­ zeugen.
Bei drehzahladaptiven Tilgern ist die Tilgerwirkung dann am größten, wenn die Tilgermassen möglichst groß werden. Bei vorgegebenen Einbaumaßen, das sind der Innen- und der Au­ ßenradius sowie die zur Verfügung stehende Einbaubreite, ist die Festlegung der Umfangskontur der Tilgermasse von entscheidender Bedeutung. Bei der Festlegung der Umfangs­ kontur muß den folgenden Betriebszuständen Rechnung getra­ gen werden.
Bei sich gleichförmig drehender Welle umkreisen sämtliche Trägheitsmassen die Rotationsachse stets im größtmöglichen Abstand. Dieser Zustand wird jedoch gestört, wenn die Dreh­ bewegung zum Erliegen kommt. Unter dem Einfluß der Gravita­ tion verlagern sich dann sämtliche Teile hin zu einer Stel­ le, an der sie den kleinstmöglichen Abstand vom Erdmittel­ punkt haben. Die in Umfangsrichtung des drehzahladaptiven Tilgers verteilten Trägheitsmassen und Bolzen haben somit in diesem Zustand Abstände von der Rotationsachse, die voneinander verschieden sind.
Bei drehzahladaptiven Tilgern, die sich gelegentlich in einer Drehbewegung und gelegentlich in einem ruhenden Zu­ stand befinden, macht sich der Übergang vom drehenden in den ruhenden Zustand insofern unangenehm bemerkbar, als sich die gerade auf der vom Erdmittelpunkt abgewandten Seite der Rotationsachse befindlichen Tilgermassen plötzli­ che herabfallen, wobei die metallischen Tilgermassen auf die jeweils benachbarten aufschlagen. Dabei ergeben sich metallische Anschlaggeräusche. Der gleiche Effekt ist beim Einsetzen der Drehbewegung nach vorausgegangenem Stillstand zu beobachten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen drehzahl­ adaptiven Tilger der eingangs genannten Art derart weiter­ zuentwickeln, daß die Tilgermassen möglichst groß werden.
In einer weiteren Ausgestaltung wird darauf abgestellt, daß es am Anfang und am Ende einer Drehbewegung nicht mehr zu einer unzulässigen Geräuschbildung kommen soll.
Darstellung der Erfindung
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem drehzahladap­ tiven Tilger der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Außenkontur in Form eines Kreisbogens Ka um einen auf einer durch den Mittelpunkt M gehenden Symmetrieachse S der Tilgermasse um die Pendellänge l nach außen versetzten Mittelpunkt Ma mit dem Radius ra = Ra - l - δa aufweist, wobei δa ein Konstruktionsabstand größer oder gleich Null ist.
Da die von der Mittelachse des Tilgers am weitest entfern­ ten Massen die größte Auswirkung auf die Dämpfungswirkung des Tilgers haben, trägt die Festlegung der Außenkontur im besonderen Maße zur Lösung des Problems bei. Dabei wird der Außenradius des Bauraums zu keinem Zeitpunkt überschritten. Bei einem Konstruktionsabstand von Null ergibt sich viel­ mehr ein Gleitvorgang auf dem Außenradius, wobei wegen der endlichen Dicke der Tilgermassen eine Linienberührung er­ folgt.
Dadurch, daß die Tilgermasse eine Innenkontur bestehend aus sich auf der Symmetrieachse S im Punkt Pi treffenden zwei Kreisbögen Ki mit dem Radius ri = Ri + δa aufweist, wobei der Mittelpunkt Mi jedes Kreisbogens Ki auf einer zur Sym­ metrieachse S um den Abstand y = l · cos α parallel versetz­ ten Gerade Gi liegt und wobei δi ein Konstruktionsabstand größer oder gleich Null ist, wird der Bauraum im Bereich des Innenradius besser ausgenutzt. Ohne Konstruktionsspiel sitzt die Tilgermasse auf der Mantelfläche des Nabenteils auf, wenn die Tilgermassen um den maximalen Pendelwinkel α ausgelenkt werden.
Dadurch, daß die Tilgermasse eine Seitenkontur mit einem Kreisbogen Ks mit dem Radius rs = l · sin β aufweist, wobei der Winkel β = 180°/n (n = Anzahl der Tilgermassen am Um­ fang) beträgt, daß sich der Kreisbogen Ks bis zu einem Berührungspunkt mit dem Kreisbogen Ka der Außenkontur er­ streckt und daß der Kreisbogen Ks einen Mittelpunkt Ms aufweist, der zu einer Teilungsachse T den Abstand x = rs + δx, wobei δx ein Konstruktionsabstand größer oder gleich Null ist, erlaubt es, daß sich die Tilgermassen über den gesamten Teilungswinkel erstrecken. Dies ist dann möglich, wenn die Tilgermassen eine zwangserregte, synchrone Bewe­ gung vollführen.
Die Weiterbildung, daß die Seitenkontur der Tilgermasse einen sich an den Kreisbogen Ks anschließenden Kreisbogen Ks′ mit demselben Radius rs aufweist, wobei die Kreisbögen Ks, Ks′ an ihrem Berührungspunkt Ps eine gemeinsame Tan­ gente besitzen und durch die Mittelpunkte Ms und Ms′ eine Gerade (MsMs′) geht, welche in einem Winkel α zu der Senk­ rechten (T Ms) auf der Teilungsachse T durch den Mittel­ punkt Ms steht, können sich die Tilgermassen beim Auslenken bis zum Pendelwinkel übereinanderschieben.
Die maximale Tilgermasse wird dann erreicht, wenn sich der Kreisbogen Ks′ bis zu einem Schnittpunkt mit der Innenkon­ tur erstreckt.
Um die Geräuschbildung zu vermeiden, ist die Seitenkontur der Tilgermassen mit einer elastischen Auflage zur Dämpfung der Berührung zweier benachbarter Tilgermassen versehen.
Um bei geringen Konstruktionsabständen das Aufeinanderglei­ ten der Tilgermassen nicht zu behindern, kann die Auflage aus einem Werkstoff mit guten Gleiteigenschaften bestehen.
Zur Verbesserung der Dämpfungs- bzw. Gleiteigenschaften kann die Auflage mit einer federnden Lippe versehen sein.
Zur Vermeidung des Herabfallens der Tilgermassen und der Bolzen sind die Tilgermassen bzw. das Nabenteil zusätzlich mit Führungsbahnen für die Bolzen versehen. Diese Führungs­ bahnen können bei der Herstellung der Auflage miterzeugt werden.
Vorteilhafterweise ist die Auflage bzw. die Führungsbahn in ihrer Dicke derart bemessen, daß Fertigungstoleranzen aus­ geglichen werden.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen weiter verdeutlicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine Bauform eines drehzahladaptiven Tilgers in einer Ansicht von vorn, die
Fig. 2 eine Tilgermasse mit einer Konstruktionsanleitung für die Umfangskontur, die
Fig. 3 ein Einsatzteil zum Einfügen in das Nabenteil bzw. die Tilgermassen des drehzahladaptiven Tilgers nach Fig. 1, die
Fig. 4 zwei benachbarte Tilgermassen im Längsschnitt.
Ausführung der Erfindung
Der in Fig. 1 wiedergegebene drehzahladaptive Tilger umfaßt ein um eine Rotationsachse verdrehbares Nabenteil 1 sowie mehrere Trägheitsmassen 2, die um von der Rotationsachse 3 beabstandete Schwenkachsen der Rotationsbewegung 4 mehr oder weniger folgend schwenkbar sind, wobei jede Trägheits­ masse 2 durch zwei in Umfangsrichtung beabstandete, sich parallel zur Rotationsachse 3 erstreckende Bolzen 5 in dem Nabenteil gelagert ist und wobei die Bolzen 5 auf Kurven­ bahnen 6 abrollbar sind, die im Bereich des Nabenteils 1 ein U-förmig in Richtung der Rotationsachse 3 und im Be­ reich der Trägheitsmassen 2 ein U-förmig in die entgegenge­ setzte Richtung geöffnetes Profil haben. Die Bolzen 5 wer­ den auf den von den jeweiligen Kurvenbahnen 6 abgewandten Seiten durch eine Führungsbahn 7 geführt und in radialer Richtung abgestützt. Die Führungsbahn 7 besteht aus einer Führungsschicht 8 aus polymerem Werkstoff, beispielsweise aus Gummi. Die Führungsbahnen 7 sind beiderseits durch Anschlagflächen 9 begrenzt, die zugleich die Umfangsbe­ weglichkeit des jeweiligen Bolzens 5 auf einen festen Pen­ delwinkel α begrenzen. Der Durchmesser des Bolzens 5 ist so mit dem radialen Abstand zwischen der jeweiligen Kurvenbahn 6 und der zugehörigen Führungsbahn 7 abgestimmt, daß kein oder zumindest kein nennenswertes Spiel vorhanden ist.
Die Kurvenbahnen 6 und die Führungsbahnen 7 bilden Bestand­ teile von Einsatzteilen, die in Ausnehmungen 10 des Naben­ teils 1 und der Trägheitsmassen 2 unverlierbar aufgenommen sind, beispielsweise im Rahmen eines Spritzprozesses.
Während des Betriebs bewegen sich die Tilgermassen 2 im wesentlichen synchron miteinander, wobei die Bolzen jeder Tilgermasse stets denselben Abstand zueinander haben. Erst bei Anhalten der Drehbewegung können nichtsynchrone Bewe­ gungen auftreten. Die Tilgermassen 2 verfügen über eine optimierte Umfangskontur mit Umfangsspiel.
In Fig. 2 ist eine Tilgermasse 2 mit einer Umfangskontur gemäß der Erfindung sowie die dazugehörige konstruktive Bestimmung der Umfangskontur dargestellt. Ausgehend von einem Außenradius Ra und einem Innenradius Ri mit dem ge­ meinsamen Mittelpunkt M wird der zur Verfügung stehende Bauraum bestimmt.
Vorgegeben ist weiterhin der Durchmesser D der Kurvenbahnen 6 in der Tilgermasse 2 und der Nabe 1 sowie der Durchmesser d des Bolzens 5, woraus sich eine Pendellänge l = D-d be­ rechnen läßt. In der Regel ist es zweckmäßig, die Til­ gerauslenkung, d. h. den Pendelwinkel α zu begrenzen, wobei in der Zeichnung von einem einem Pendelwinkel α = 70° als maximale Tilgerauslenkung ausgegangen wird.
Eine weitere Vorgabe besteht darin, daß die Anzahl n der über den Umfang verteilten Tilgermassen auf n = 5 festge­ legt wurde. Ausgehend von einer Teilungsachse T, welche den Umfang der Nabe in hier n = 5 Segmente unterteilt, wird eine diese Segmente halbierende Symmetrieachse S durch den Mittelpunkt M unter einem Winkel von β = 180°/n angetragen.
Zur Bestimmung der Außenkontur Ka wird zunächst um den Mittelpunkt M ein Kreis Km mit dem Radius 1 geschlagen. Die grundlegende Überlegung besteht darin, daß jeder beliebige Punkt, also auch Kreismittelpunkte eines auf der Tilgermas­ se 2 befindlichen Kreises auf einer Kreisbahn mit dem Radius 1 läuft.
Jeder Punkt der Tilgermasse 2, also auch der Schnittpunkt Pa der Symmetrieachse S mit dem Außenradius Ra bewegt sich auf einer Kreisbahn mit dem Radius 1 bis zum Pendelwinkel α. Aus dieser Überlegung heraus ergibt sich, daß der Punkt Pa Bestandteil der optimalen Außenkontur ist. Der weitere Verlauf der optimalen Außenkontur ergibt sich, indem um den Schnitt­ punkt zwischen der Symmetrieachse S und dem Kreis Km als Mittelpunkt Ma ein Kreisbogen Ka mit dem Radius ra = Ra - l geschlagen wird.
Zur Bestimmung er Innenkontur wird wie folgt vorgegangen: Parallel zu der Symmetrieachse S wird in dem Abstand y = l · cos α eine Gerade Gi angetragen, welche den Kreisbogen Km in zwei Punkten schneidet. Dabei schließt die durch den unteren der beiden Schnittpunkte Pu und den Kreismittel­ punkt M gebildete Strecke (Pu M) der Länge l mit der Gera­ den Gi genau den Pendelwinkel α ein. Durch Schlagen eines Kreisbogens Ku mit dem Radius l um den unteren Schnittpunkt Pu ergibt sich als Schnittpunkt der Geraden Gi in der der Tilgermasse 2 zugewandten Richtung der Mittelpunkt Mi. Dieser Mittelpunkt Mi bewegt sich relativ zur Tilgermasse 2 auf der Kreisbahn Ku um den Pendelwinkel α bis zum Mittel­ punkt M und zurück. An den Mittelpunkt Mi wird ein Kreisbo­ gen Ki mit dem Radius ri = Ri + δi angetragen. Der Schnitt­ punkt des Kreisbogens Ki mit der Symmetrieachse S legt den Punkt Pi fest, an welchem der Kreisbogen Ki durch einen zu der Symmetrieachse S symmetrischen Kreisbogen fortgeführt wird. Die Innenkontur Ki stimmt in der nicht dargestellten zweiten Endlage mit dem Innenradius Ri des Bauraums überein und hat in der Endlage somit den Abstand δi, der hier Null ist.
Die Seitenkontur der Tilgermasse 2 ist dadurch bestimmt, daß von der Teilungsachse T eine Gerade Gx im Abstand x = l · sin β, wobei der Winkel β = 180°/n beträgt, in die Til­ germasse 2 hinein aufgetragen wird. Der Schnittpunkt Px mit dem Kreisbogen Ka der Außenkontur legt das Ende der Außen­ kontur und den Beginn der Seitenkontur fest. Auf der Gera­ den Gx liegt ein Mittelpunkt Ms eines Kreisbogens Ks mit dem Radius rs = x - δx der Seitenkontur, wobei der Mittel­ punkt M₉ zum Schnittpunkt Ps ebenfalls den Abstand rs auf­ weist. Um den Mittelpunkt Ms wird von dem Schnittpunkt Px ausgehend der Kreisbogen Ks mit dem Radius rs aufgetragen, bis der Winkel 90° + α erreicht ist. Dieser Punkt Ps ist ein Wendepunkt in der Krümmung der Seitenkontur, welche mit demselben Radius rs, eventuell vergrößert um ein Spiel δx, um den auf der durch den Punkt Ps und den Mittelpunkt Ms gehenden Gerade Gs liegenden Mittelpunkt Ms′ geschlagen ist und bis zum Schnittpunkt Pe mit dem Kreisbogen Ki der In­ nenkontur fortsetzt.
Hierbei ist festzustellen, daß für die Seitenkontur der Kreisbogen Ks′ aus Gründen der Fertigung bis zum Erreichen der Innenkontur auch einen anderen Verlauf nehmen kann, beispielsweise kann ein weiterer Kreisbogen mit dem Radius rs angesetzt werden, sobald ein gewisses Bogenmaß von Ks′ überschritten ist. Die Ausrundung ist aber letztlich belie­ big.
Die die Kurvenbahnen 6 bildenden Einsatzstücke 6.1, 6.2 können auch lose in die Ausnehmungen 10 eingefügt und durch nachträgliches Einformen der die Führungsbahnen 7 tragenden Dämpfungsschichten 8 mit den Ausnehmungen 10 und den Ein­ satzstücken 6.1 verklebt sein (Fig. 3). Dabei ergibt sich nicht nur ein wackelsicherer, spielfreier Sitz der Einsatz­ stücke 6.1 sondern darüber hinaus eine absolut präzise Zuordnung der Kurven- und Führungsbahnen 6, 7 zu den Träg­ heitsmassen 2 bzw. zu der Rotationsachse des Nabenteils 1. Dem Auftreten von unerwünschten Unwuchterscheinungen wäh­ rend der Rotation des Tilgers läßt sich dadurch begegnen. Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn die Einsatzstücke 6.1, 6.2 durch Strangpressen erzeugt sind. Sie verfügen hierdurch über eine ausgezeichnete Oberflä­ chenqualität. Die Ausnehmungen können demgegenüber durch einen Stanzprozeß erzeugt sein. Die dabei zu beobachtenden Oberflächenungenauigkeiten werden beim Einformen des dies Dämpfungsschichten 8 bildenden Werkstoffkörpers selbsttätig ausgeglichen.
In Fig. 4 ist ein Schnitt durch zwei benachbarte Tilger­ massen 2, 2′ dargestellt. Die Umfangskontur 12 bzw. 12′ ist mit einer Auflage 13, 14 versehen. Diese Auflagen 13, 14 bestehen aus einem polymeren Werkstoff, beispielsweise aus Polyurethan oder Polyamid oder einem elastomeren Werkstoff, wobei die Auflage 13 einen Überzug 15 aus einem Werkstoff mit guten Gleiteigenschaften aufweist. Die Auflage 14 ist mit einer Lippe 16 versehen, welche unter Vorspannung an der Auflage 13 anliegt oder aber einen definierten Abstand zur Auflage 13 aufweisen kann. Die Variationsmöglichkeit des Werkstoffs der Auflagen 13, 14 in bezug auf eine ge­ wünschte Dämpfung bei gewünschten Gleiteigenschaften ist vielfältig und erschöpft sich nicht in dem dargestellten Beispiel.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird das Nabenteil 1 im Bereich seines Außenumfangs durch einen Flansch gebil­ det, dem die Trägheitsmassen 2 in axialer Richtung beider­ seits benachbart sind. Die Bolzen 5 sind von zylindrischer Gestalt. Sie können bedarfsweise durch Rohre gebildet sein. Um ein Herausfallen in axialer Richtung zu verhindern, sind Kappen 11 aus Kunststoff vorgesehen, die unverrückbar an dem Nabenteil 1 festgelegt sind und die Bolzen 5 im Bereich der beiden Enden überdecken. In dem verbleibenden Freiraum 12 sind zugleich die Trägheitsmassen 2 aufgenommen. Sie werden neben den Bolzen 5 durch die Kappen 11 daran gehin­ dert, eine bezogen auf Fig. 3, abweichende Zuordnung zu dem Nabenteil 1 in axialer Richtung einzunehmen. Die Kappen 11 können auch aus Metall bestehen.
Die sich während der bestimmungsgemäßen Verwendung des gezeigten drehzahladaptiven Tilgers ergebende Funktion besteht darin, daß sich eine Abwälzbewegung der Bolzen 5 auf den Kurvenbahnen 6 ergibt mit der Folge, daß sich der radiale Abstand zwischen den Trägheitsmassen 2 und der Rotationsachse 3 stetig verändert. Die Folge ist eine Til­ gerwirkung, die im gesamten Drehzahlbereich verfügbar ist.
Die Bolzen 5 werden durch die Führungsbahnen 7 auf der von den Kurvenbahnen 6 abgewandten Seite nach Überwindung eines geringen Spiels bereits abgestützt, bevor sich eine große Relativgeschwindigkeit ergibt. Das Auftreten von Anschlag­ geräuschen läßt sich dadurch unter allen in Frage kommenden Betriebsbedingungen auf akzeptable Werte begrenzen.
Um die Sicherheit gegen betriebsbedingte Anschlaggeräusche noch weiter zu verbessern, bestehen die Auflagen 13-15 und Führungsbahnen 7 aus polymerem Werkstoff, beispielswei­ se aus Polyurethan oder Polyamid.
Es ist auch möglich, einen elastomeren Werkstoff mit einem Überzug aus einem Werkstoff mit guten Gleiteigenschaften zu verwenden. Durch die elastischen Eigenschaften resultiert bei einer solchen Ausbildung eine besonders hochgradige Dämpfung von Anschlaggeräuschen.
Die Dämpfungsschichten 8 enden in Umfangsrichtung beider­ seits in Anschlagflächen 9, durch die der Pendelwinkel α der Tilgermassen 2 auf einen- festen auf einen festen Wert begrenzt ist. Die resultierende Öffnung 10, in der ein jeder Bolzen beweglich ist, ist von nierenförmigem Umriß. Sie wird in einem ersten Teilbereich durch die Kurvenbahnen 6 begrenzt, auf der die Bolzen 5 abrollbar sind, in einem zweiten Teilbereich durch die Führungsbahnen 7, durch die die Bolzen 5 beim Nichtdrehen des Drehschwingungstilgers abstützbar sind und in Umfangsrichtung beiderseits durch die Anschlagflächen 9, die die Umfangsbeweglichkeit des Bolzens 5 begrenzen. Sämtliche Teilflächen gehen idealer­ weise unter Vermeidung von sprunghaften Richtungsänderungen kontinuierlich ineinander über.
Die Kurvenbahnen 6 und die Führungsbahnen 7 können Bestand­ teile von Einsatzteilen bilden, die in Ausnehmungen 10 des Nabenteils 1 und/oder der Trägheitsmassen 2 einclipsbar sind. Sie können hinsichtlich der Größe und Dimensionierung in Abhängigkeit von dem jeweiligen Anwendungsfall modifi­ ziert sein und lassen es zu, den jeweiligen Tilger einem bestimmten Anwendungsfall in gezielter Weise anzupassen. Die Montage kann durch einfaches Einstecken in die Ausneh­ mungen erfolgen und die zusätzliche Verwendung von Kleb­ stoffen, Verschraubungen und/oder Nieten einbeziehen.
Es hat sich als besonders vorteilhaft bewährt, wenn die Dämpfungsschicht 8 durch unmittelbares Anformen und Verfe­ stigen des sie bildenden Werkstoffkörpers mit den die Kur­ venbahnen 6 tragenden Einsatzstücken und Ausnehmungen 10 verbunden ist. Dabei ergibt sich der sekundäre Vorteil einer gegenseitigen Verklebung, eines Toleranzausgleichs zwischen den Einsatzstücken und den Ausnehmungen sowie eine wackelsichere Festlegung der Einsatzstücke in den Aus­ nehmungen. Die Einbringung und Verfestigung des die Dämp­ fungsschicht 8 bildenden Werkstoffkörpers kann beispiels­ weise im Zuge eines Spritzprozesses erfolgen.
Dabei kann bei demselben Spritzprozeß zur Aufbringung der Dämpfungsschicht 8 auch die Auflage 13, 14 aufgebracht werden.

Claims (10)

1. Drehzahladaptiver Tilger zum Einbau in einen durch einen um einen Mittelpunkt M geschlagenen Außenradius Ra und einen Innenradius Ri begrenzten Bauraum, umfas­ send einen um eine Rotationsachse drehbaren Nabenteil (1) sowie eine Anzahl n über den Umfang verteilte und zu einer durch den Mittelpunkt M gehenden Symmetrie­ achse S symmetrischen Tilgermassen (2), die um von der Rotationsachse (3) beabstandete Schwenkachsen der Ro­ tationsbewegung (4) folgend schwenkbar sind, wobei je­ de Tilgermasse (2) durch zwei in Umfangsrichtung beab­ standete, sich parallel zur Rotationsachse (3) er­ streckende Bolzen (5) mit dem Durchmesser d in dem Na­ benteil (1) gelagert ist und wobei die Bolzen (5) auf Kurvenbahnen (6) mit dem Durchmesser D abrollbar sind, die im Bereich des Nabenteils (1) ein U-förmig in Richtung der Rotationsachse (3) und im Bereich der Tilgermassen (2) ein U-förmig in die entgegengesetzter Richtung geöffnetes Profil haben, wodurch sich eine Pendellänge l = D-d ergibt, und wobei die Tilgermassen (2) in zwei Richtungen um einen Pendelwinkel α ausge­ lenkt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur in Form eines Kreisbogens Ka um einen auf einer durch den Mittelpunkt M gehenden Symmetrieachse S der Tilgermasse (2) um die Pendellänge l nach außen versetzten Mittelpunkt Ma mit dem Radius ra = Ra - l a aufweist, wobei δa ein Konstruktions­ abstand größer oder gleich Null ist.
2. Tilger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgermasse (2) eine Innenkon­ tur bestehend aus zwei sich auf der Symmetrieachse S in einem Punkt Pi treffenden Kreisbögen Ki mit dem Ra­ dius ri = Ri + δi aufweist wobei der Mittelpunkt Mi je­ des Kreisbogens Ki auf einer zur Symmetrieachse S um den Abstand y = l · cos α parallel versetzten Gerade Gi liegt und wobei ⁸i ein Konstruktionsabstand größer oder gleich Null ist.
3. Tilger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgermasse eine Seitenkontur mit einem Kreisbogen Ks mit dem Radius rs = l · sin β - δx aufweist, wobei der Winkel β = 180°/n beträgt, daß sich der Kreisbogen Ks bis zu einem Berührungs­ punkt mit der Außenkontur erstreckt und daß der Kreis­ bogen Ks einen Mittelpunkt Ms aufweist, der zu einer Teilungsachse T den Abstand x = rs hat, wobei δx ein Konstruktionsabstand größer oder gleich Null ist.
4. Tilger nach Anspruch 1 und 2, beziehungsweise nach Anspruch 1 und 3, beziehungsweise nach Anspruch 2 und 3 beziehungsweise nach Anspruch 1 bis 3.
5. Tilger nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenkontur der Tilgermasse einen sich an den Kreisbogen Ks anschließenden Kreisbogen Ks′ mit dem­ selben Radius rs aufweist, wobei die Kreisbögen Ks und Ks′ an ihrem Berührungspunkt PS eine gemeinsame Tan­ gente besitzen und wobei durch die Mittelpunkte Ms und Ms′ eine Gerade (MsMs′) geht, welche in einem Winkel α zu der Senkrechten (T Ms) auf der Teilungsachse T durch den Mittelpunkt Ms steht.
6. Tilger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Kreisbogen Ks′ bis zu einem Schnittpunkt Pe mit der Innenkontur erstreckt.
7. Tilger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Umfangskontur der Tilgermassen (2) zumindest teilweise mit einer elastischen Auflage (13, 14) und/oder mit einer Auflage (15) aus einem Werkstoff mit guten Gleiteigenschaften versehen ist.
8. Tilger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage (14) eine federnde Lippe (16) aufweist.
9. Tilger nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Tilgermasse (2) und das Naben­ teil zusätzlich mit Führungsbahnen für die Bolzen ver­ sehen sind.
10. Tilger nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Auflage (13 bis 15) und/oder der Führungsbahn (7) und/oder die Dicke der Dämpfungsschicht (8) derart bemessen ist, daß Ferti­ gungstoleranzen ausgeglichen werden.
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