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Die Erfindung betrifft ein Fliehkraftpendel insbesondere für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs mit einem um eine Drehachse verdrehbar angeordneten Pendelmassenträger und zumindest einer mithilfe zwei voneinander in Umfangsrichtung beabstandeten Pendelrollen verlagerbar an dem Pendelmassenträger angeordneten Pendelmasseneinheit.
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Fliehkraftpendel dienen der drehzahladaptiven Drehschwingungstilgung von Drehschwingungen in Antriebssträngen, die insbesondere durch eine im Antriebsstrang als Antrieb dienende Brennkraftmaschine hervorgerufen werden. Derartige Fliehkraftpendel werden beispielsweise an einer Eingangs- und/oder Ausgangsseite eines Drehschwingungsdämpfers, einer Kupplungsscheibe, einer Reibungskupplung, einem hydrodynamischen Drehmomentwandler oder dergleichen beziehungsweise separat in Drehverbindung mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine angeordnet. Hierbei wird ein Pendelmassenträger des Fliehkraftpendels verdrehbar um eine Drehachse angeordnet. An dem Pendelmassenträger sind mittels Pendelrollen verlagerbare Pendelmasseneinheiten aufgehängt, die sich unter Fliehkrafteinwirkung des drehenden Pendelmassenträgers im sich einstellenden Fliehkraftfeld ausrichten und bei auftretenden Drehschwingungen durch korrigierende Pendelbewegungen die kinetische Energie von Drehmomentspitzen aufnehmen und zwischenspeichern und wieder abgeben, so dass ein beruhigter Drehmomentverlauf erzielt wird.
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Aus der
DE 10 2012 212 970 A1 ist ein in einem Drehschwingungsdämpfer angeordnetes Fliehkraftpendel bekannt. Hierbei sind die einzelnen Pendelmasseneinheiten beziehungsweise Pendelmassen gegenüber dem aus Seitenteilen gebildeten Pendelmassenträger mittels profilierter Pendelrollen mit jeweils zwei umlaufenden Borden geführt, um deren Pendelbewegung gleichmäßig zu gestalten und geräuschintensive Anschläge der Pendelmassen an dem Pendelmassenträger zu unterbinden.
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Aus der nicht vorveröffentlichen
deutschen Patentanmeldung Nr. 10 2015 200 766.9 ist ein Fliehkraftpendel bekannt, bei dem beidseitig des Pendelmassenträgers Pendelmassen angeordnet sind und axial gegenüber liegende Pendelmassen mittels Ausnehmungen des Pendelmassenträgers durchgreifender Verbindungsmittel zu Pendelmasseneinheiten verbunden sind. Eine Führung der Pendelmasseneinheiten an dem Pendelmassenträger erfolgt mittels Pendelrollen, die einen mittigen Bereich mit einem ersten Durchmesser und Randbereiche mit stufenartig verringertem kleinerem Durchmesser aufweisen, wobei an beiden Durchmessern ein Abstützelement anliegt, welches zwischen den Pendelmassen und dem Pendelmassenträger angeordnet ist und damit die Pendelrollen axial an dem Pendelmassenträger führt.
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Aufgabe der Erfindung ist die vorteilhafte Weiterbildung eines Fliehkraftpendels. Insbesondere ist Aufgabe der Erfindung, die Führung der Pendelrollen zu verbessern. Insbesondere ist Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstige, stabile und tragfähige Führung der Pendelrollen vorzuschlagen. Insbesondere ist Aufgabe der Erfindung, eine mit geringem Aufwand montierbare Führung der Pendelrollen vorzuschlagen.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Die von diesem abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Ausführungsformen des Gegenstands des Anspruchs 1 wieder.
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Das vorgeschlagene Fliehkraftpendel ist insbesondere für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs vorgesehen und kann separat als drehzahladaptiver Drehschwingungstilger eingesetzt werden. Alternativ kann das Fliehkraftpendel in ein weiteres Aggregat des Antriebsstrangs intergiert sein, beispielsweise ein- und/oder ausgangsseitig in einen Drehschwingungsdämpfer, beispielsweise in ein Zweimassenschwungrad, eine Kupplungsscheibe, eine Reibungskupplung, einen hydrodynamischen Drehmomentwandler, an einen Rotor einer Elektromaschine oder dergleichen. Hierzu ist ein um eine Drehachse verdrehbar angeordneter Pendelmassenträger vorgesehen, an dem zumindest eine, bevorzugt zwischen zwei und sechs über den Umfang verteilte, mithilfe von zwei voneinander in Umfangsrichtung beabstandeten Pendelrollen verlagerbare Pendelmasseneinheiten angeordnet sind.
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Die beiden Pendelrollen sind in einem vorgegebenen Abstand zueinander in zumindest einem Koppelteil geführt. Durch die Koppelung wie Beabstandung der Pendelrollen gegeneinander wie voneinander wird neben einer axialen Führung der Pendelrollen an dem Pendelmassenträger und einer gegebenenfalls vorhandenen Führung der Pendelmasseneinheiten gegenüber dem Pendelmassenträger ein verbesserter Gleichlauf der Pendelrollen erzielt. Die Pendelrollen wälzen jeweils auf Laufbahnen mit vorgegebenen Formkurven ab, die komplementär zueinander in den Pendelmasseneinheiten und in dem Pendelmassenträger vorgesehen sind. Hierzu sind jeweils Ausnehmungen vorgesehen, an denen die Laufbahnen eingebracht sind. Jeweils eine Pendelrolle übergreift dabei die Ausnehmungen im Pendelmassenträger und in der Pendelmasseneinheit, so dass hierdurch jeweils ein Pendellager ausgebildet wird. Durch die Form der Formkurven der Laufbahnen wird dabei die Pendelbahn wie Pendelschwingung einer Pendelmasseneinheit vorgegeben, beispielsweise eine Pendelschwingung in Freiform oder eine Pendelschwingung entsprechend einer bifilar an parallel oder trapezförmig an dem Pendelmassenträger aufgehängten Pendelmasseneinheit. Unter besonderen Umständen beispielsweise bei Anschlägen zur Begrenzung der Pendelschwingung, abrupten Drehzahländerungen des Pendelmassenträgers, zu geringer oder fehlender Fliehkraft können die Pendelrollen gegenüber ihren Laufbahnen abheben, so dass die Pendelrollen selbst oder die Pendelmasseneinheiten durch Anschlagen an dem Pendelmassenträger oder anderen Bauteilen Geräusche verursachen und/oder die Tilgerwirkung des Fliehkraftpendels zumindest kurzzeitig nachlässt oder gestört ist. Durch die vorgegebene beabstandete Führung der Pendelrollen mittels des Koppelteils kann eine weitere Beruhigung der Pendelmasseneinheiten gegenüber dem Pendelmassenflansch erzielt werden.
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In einer ersten Ausführungsform ist das vorgeschlagene Fliehkraftpendel mit einem als Pendelmassenflansch ausgebildeten Pendelmassenträger versehen, wobei beidseitig über den Umfang verteilte Pendelmassen angeordnet sind. Dabei bilden axial gegenüberliegende, mittels jeweils Ausnehmungen des Pendelmassenflanschs durchgreifender Verbindungsmittel verbundene Pendelmassen jeweils eine Pendelmasseneinheit. Der Pendelmassenflansch kann einteilig als Ringteil oder mehrteilig aus miteinander verbundenen Ringsegmentteilen gebildet sein.
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In einer alternativen Ausführungsform ist das vorgeschlagene Fliehkraftpendel mit einem Pendelmassenträger versehen, der aus zwei Seitenteilen gebildet ist. Diese Seitenteile können radial innen oder radial außen miteinander und/oder mit einem weiteren verdrehbar um die Drehachse verdrehbaren Bauteil verbunden sein und bilden axial voneinander beabstandete Bereiche, in denen die Pendelmasseneinheiten mittels der Pendelrollen verlagerbar gegenüber diesen angeordnet sind. In dieser Ausführungsform fallen die Begriffe Pendelmasse und Pendelmasseneinheit zusammen, während in der Ausführungsform mit einem mittigen, beidseitig von Pendelmassen umgebenen Pendelmassenflansch axial gegenüberliegende Pendelmassen jeweils eine Pendelmasseneinheit bilden.
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In beiden Ausführungsbeispielen ist jeweils ein Koppelteil axial zwischen der zumindest einen Pendelmasseneinheit und dem Pendelmassenflansch beziehungsweise den Seitenteilen angeordnet. Dies bedeutet, dass jeweils an den Grenzflächen der Pendelmasseneinheiten und dem Pendelmassenträger ein Koppelteil auf die Pendelrollen aufgefädelt ist, nämlich jeweils zwischen einem Seitenteil und einer Pendelmasseneinheit beziehungsweise zwischen einer Pendelmasse und dem Pendelmassenflansch. Hierbei können die Koppelteile als flächige Zwischenteile mit einer im Wesentlichen einer der Seitenflächen der zumindest einen Pendelmasseneinheit entsprechenden Seitenfläche ausgebildet sein, so dass diese zusätzlich die Pendelmasseneinheiten gegenüber dem Pendelmassenträger führen und damit beispielsweise ein Taumeln oder ähnliche Bewegungen, abgesehen von der Pendelbewegung der Pendelmasseneinheiten gegenüber dem Pendelmassenträger, verhindern oder zumindest verringern. Desweiteren verringern diese die Reibung zwischen Pendelmasseneinheiten und Pendelmassenträger. Die Koppelteile können aus Stahl, beispielsweise Stanzteile aus Blech gefertigt oder mittels eines Spritzgussverfahrens aus Kunststoff hergestellt sein. Bei einem aus Blech mittels eines Stanzverfahrens hergestellten Koppelteil kann an den Öffnungen für die Pendelrollen jeweils ein Einzug angeformt sein, so dass die Führung des Koppelteils gegenüber den Pendelrollen weiter verbessert ist. In ähnlicher Weise können entsprechende Ansätze an einem aus Kunststoff hergestellten Koppelteil werkzeugfallend angespritzt sein.
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Um einen axial elastischen Anlagekontakt wie Reibkontakt der Koppelteile zwischen dem Pendelmassenträger und den Pendelmasseneinheiten herzustellen, kann zumindest ein Koppelteil einer Paarung von axial angeordneten Koppelteilen, bevorzugt beide Koppelteile dieser Paarung in Umfangsrichtung gewellt ausgebildet sein, so dass durch die verschiedenen Anlageflächen der so ausgebildeten Wellungen eine axiale Vorspannung, die gering sein kann, zwischen Pendelmasseneinheiten und Pendelmassenträger ausgebildet wird.
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Insbesondere bei nicht symmetrisch im Sinne einer Pendelbewegung ausgebildeten Formkurven der Laufbahnen kann es vorteilhaft sein, zumindest eine Öffnung in dem zumindest einen Koppelteil mit Spiel zu der zugehörigen Pendelrolle auszubilden, um gegebenenfalls auftretende Bewegungsunförmigkeiten der beiden Pendelrollen gegeneinander auszugleichen, die Pendelrollen jedoch dennoch gegeneinander beabstandet zu führen. Alternativ oder zusätzlich kann hierzu das zumindest eine Koppelteil zwischen den beiden Pendelrollen insbesondere in Umfangsrichtung elastisch ausgebildet sein.
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Mit anderen Worten kann die Führung der Pendelmassen und der Pendelrollen durch Koppelteile beispielsweise in Form von Zwischenscheiben wie Stützscheiben oder Zwischenteilen erfolgen, welche zwischen dem einem Trägerteil des Fliehkraftpendels wie Pendelmassenträger und dem jeweiligen Pendelteil wie Pendelmasse oder Pendelmasseneinheit angeordnet sind und auf diese Weise eine axiale Führung der Pendelteile bewirken. Die Lagesicherung dieser Zwischenteile erfolgt indirekt über die Pendelrollen. Die Zwischenscheiben werden hierzu mit den Pendelrollen gekoppelt. Hierbei bewirken die axialen Anlagen zwischen den jeweiligen Pendelrollen und Zwischenscheiben eine vorteilhafte Führung der Pendelrollen, wobei eine vorteilhafte Koppelung der Pendelrollen zu deren gegeneiseitigen Führung vorgesehen ist.
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Die beiden Pendelrollen führen dabei eine Bewegung auf den Laufbahnen aus, wobei der Abstand deren Achsen wie Rollenmittelpunkte sich im Wesentlichen nicht ändert, so dass die Pendelrollen im Sinne eines Wälzlagerkäfigs zur Koppelung und Beabstandung der Wälzkörper eines Wälzlagers miteinander gekoppelt werden können. Bei speziell geformten Formkurven der Laufbahnen, beispielsweise nicht symmetrischer Pendelbahnführung der Pendelmasseneinheiten kann sich ein eingestellter Abstand der Rollenachsen über den Schwingwinkel gegebenenfalls ändern. Mittels eines Spiels oder eines Spalts zwischen dem Koppelteil wie Zwischenteil und den Pendelrollen und/oder durch eine Elastizität der Zwischenteile kann dieser Abstand ausgeglichen werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein Schlupf der Pendelrollen auf den Laufbahnen toleriert werden.
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Neben den aufgeführten Führungseigenschaften der Zwischenteile wie Koppelteile wird die Bewegung der Pendelrollen entlang der vorgesehenen Bewegungsbahnen synchronisiert. Dabei ist die jeweilige Lage der Pendelrollen durch die Abrollbedingungen und die Formkurven der Laufbahnen vorgegeben. Bei der Bewegung der Pendelmasseneinheiten können Situationen auftreten, bei denen der reguläre Kontakt zwischen Pendelmasseneinheiten und Pendelrollen beziehungsweise zwischen Pendelrollen und Pendelmassenträger kurzzeitig verloren geht. Diese Kontaktverluste können beispielsweise an den Pendelendlagen durch Endanschläge, beispielsweise gegebenenfalls vorgesehene Endlagendämpfer bewirkt werden und/oder bei nicht ausreichender Fliehkraft auftreten. Der Zwanglauf der Pendelrollen ist dann nicht gesichert und es können Geräusche wie Kontaktgeräusche entstehen. Weiterhin können Geräusche entstehen, wenn bei erneutem Kontakt von Pendelmasseneinheit, Pendelrolle und Pendelmassenträger die Pendelrollen nicht an ihrer regulären Position sind. Durch die Koppelung der Pendelrollen miteinander können diese Geräusche vermieden werden, da die auf diese Weise fixierten Pendelrollen bei einem gegebenenfalls erfolgenden Abheben in ihren Positionen zueinander gehalten werden.
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In einem Ausführungsbeispiel mit einem mittigen Pendelmassenflansch und zwei außen liegenden Pendelmassen ist jeweils zwischen den Pendelmassen und dem Pendelmassenflansch ein Zwischenteil wie Zwischenblech angeordnet. Möglich ist aber auch, dass zwei außen liegende Seitenteile und innen liegende Pendelmassen wie Pendelmasseneinheiten vorgesehen sind. Hier kann jeweils zwischen einem Seitenteil und einer Pendelmasse ein Zwischenteil eingelegt sein.
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Die Zwischenteile können als flächige Teile ausgebildet sein. Es kann dadurch eine vorteilhafte Führung der Pendelmasseneinheiten und der Pendelrollen erreicht werden. Durch die relativ große Kontaktfläche zu den relativ bewegten Teilen der Pendelmasseneinheiten und dem Pendelmassenträger bilden sich geringe Flächenpressungen bei hoher Verschleißfestigkeit aus.
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Durch eine einfache Formgebung, beispielsweise eine Wellung der Trägerteile wie Koppelteile kann eine vorteilhafte axiale Federwirkung, gegebenenfalls mit einer vorgegebenen Vorspannung erzielt werden.
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Der direkte Kontakt der Zwischenteile gegenüber den Pendelrollen kann durch einen Durchmesser der Pendelrollen und je eine Öffnung, beispielsweise Kreislöcher in den Zwischenteilen vorgegeben sein. Werden die Zwischenteile beispielsweise als Stanzteile hergestellt, ist es auch möglich je einen Einzug, das heißt einen um die Öffnung angeformten Kragen auszubilden. So kann eine zusätzliche Verbesserung der Kontakteigenschaften erreicht werden.
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Die Führung der Pendelmasseneinheiten und der Pendelrollen kann mittels der Zwischenscheiben (Stützscheiben) realisiert werden.
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Zusammenfassend erfolgt eine axiale Führung der Pendelmasseneinheiten mittels Zwischenteilen wie Koppelteilen, die zwischen dem Pendelträgerflansch und jeweils einer Pendelmasseneinheit angeordnet sind. Diese Zwischenteile sind an den Pendelrollen lagefixiert angeordnet. Die Zwischenteile sind hierzu mit den Pendelrollen gekoppelt. Hierbei bewirken die axialen Anlagen zwischen den jeweiligen Pendelrollen und Zwischenteilen eine Führung der Pendelrollen und eine vorteilhafte Koppelung zur Führung der beiden Pendelrollen gegeneinander.
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Die Erfindung wird anhand des in den 1 bis 15 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine systematische Darstellung eines Fliehkraftpendels mit mittels eines Koppelteils gekoppelten Pendelrollen in Mittelstellung,
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2 das Fliehkraftpendel der 1 in ausgelenkter Stellung der Pendelmasseneinheit,
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3 ein dem Fliehkraftpendel der 1 ähnliches Fliehkraftpendel mit auf unterschiedlichen Durchmessern abwälzenden Pendelrollen in Mittelstellung,
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4 das Fliehkraftpendel der 3 in ausgelenkter Stellung der Pendelmasseneinheit,
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5 ein den Fliehkraftpendeln der 1 und 3 ähnliches Fliehkraftpendel mit asymmetrischen Formkurven der Laufbahnen in Mittelstellung,
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6 das Fliehkraftpendel der 5 in ausgelenkter Stellung der Pendelmasseneinheit,
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7 ein Fliehkraftpendel mit einer abgehobenen Pendelrolle ohne Koppelteil (Stand der Technik),
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8 das Fliehkraftpendel der 5 und 6 mit einer abgehobenen Pendelrolle mit Koppelteil,
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9 eine konstruktive Ausführung eines den 1 bis 8 entsprechenden Fliehkraftpendels in 3D-Ansicht mit einseitig abgenommenen Pendelmassen,
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10 einen Ausschnitt des Fliehkraftpendels der 9 in Ansicht in Mittelstellung,
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11 den Ausschnitt der 10 in ausgelenkter Stellung der Pendelmasseneinheit,
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12 einen Ausschnitt des Fliehkraftpendels der 11 bei abgenommener Pendelmasse in Mittelstellung in Ansicht,
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13 den Ausschnitt der 12 in ausgelenkter Stellung der Pendelmasseneinheit,
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14 einen Ausschnitt des Fliehkraftpendels der 10 bei abgenommener Pendelmasse und abgenommenem Koppelteil in Mittelstellung in Ansicht und
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15 den Ausschnitt der 14 in ausgelenkter Stellung der Pendelmasseneinheit.
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Die 1 zeigt in schematischer Darstellung das Fliehkraftpendel 100. Der Pendelmassenträger 101 ist konstruktiv aus einem ringförmigen, um eine Drehachse verdrehbaren Bauteil gebildet, welches über den Umfang verteilt mehrere Pendelmasseneinheiten 102 mittels zweier in Umfangsrichtung beabstandeter Pendelrollen 103 aufnimmt und entgegen der Einwirkung der in Richtung des Pfeils 104 wirksamen Fliehkraft F abstützt. Die Pendelrollen 103 ermöglichen eine Pendelbewegung der Pendelmasseneinheiten 102 gegenüber dem Pendelmassenträger 101, indem diese auf den Laufbahnen 105, 106 der Pendelmasseneinheiten 102 und des Pendelmassenträgers 101 abwälzen. Dabei bestimmen die Formkurven der hier symmetrisch ausgebildeten Laufbahnen 105, 106 die Form der Pendelbewegung. In konstruktiven Ausbildungen des Fliehkraftpendels 100 sind die Laufbahnen 105, 106 in Ausnehmungen vorgesehen, so dass die Pendelmasseneinheiten 102 parallel zu dem Pendelmassenträger 101 oder diesen bildenden Seitenteilen angeordnet sind und die Pendelrollen 103 die Ausnehmungen axial übergreifen. Die 1 zeigt das Fliehkraftpendel 100 in Mittelstellung, während die 2 das Fliehkraftpendel 100 bei gegenüber dem Pendelmassenträger 101 in Richtung des Pfeils 107 ausgelenkter Pendelmasseneinheit 102 zeigt. Hierbei verlagern sich auch die Pendelrollen 103 um einen verringerten Betrag in Richtung der Pfeile 108. Die beiden Pendelrollen 103 einer Pendelmasseneinheit 102 sind dabei jeweils mittels des Koppelteils 109 in Umfangsrichtung beabstandet und gegenseitig auf den Laufbahnen 105, 106 bei konstantem Abstand geführt, so dass diese insbesondere bei einem Kontaktverlust einer Pendelrolle 103 gegenüber der zugehörigen Laufbahn 105, 106 zusätzlich auf ihrer Laufbahn stabilisiert wird. Das Koppelteil 109 ist dabei mittels der in die Pendelrollen 103 axial eingehängten Öffnungen 110 lagegesichert. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Öffnungen 110 auf entsprechend axial erweiterten Zapfen 111 aufgezogen. Die 3 und 4 zeigen in einer zu dem Fliehkraftpendel 100 der 1 und 2 alternativen Ausbildung das Fliehkraftpendel 200 in Mittelstellung und in gegenüber dem Pendelmassenträger 201 ausgelenkter Pendelmasseneinheit 202 in schematischer Darstellung. Im Unterschied zu dem Fliehkraftpendel 100 weist das Fliehkraftpendel 200 Pendelrollen 203 mit gestuften Radien R1 und R2 auf, wobei die Wälzfläche der Pendelrollen 203 mit dem Radius R1 auf den Laufbahnen 205 des Pendelmassenträgers 201 und die Wälzflächen mit dem Radius R2 auf den Laufbahnen 206 der Pendelmasseneinheit 202 abwälzen, was zu einer übersetzen – hier negativ übersetzten Verlagerung der Pendelmasseneinheiten 202 gegenüber dem Pendelmassenträger in Richtung des Pfeils 207 führt. Die Koppelteile 209 sind dennoch in ähnlicher Weise einsetzbar, da die Verlagerung der Pendelrollen 203 in Richtung der Pfeile 208 jeweils um denselben Betrag erfolgt.
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Im Unterschied zu den Fliehkraftpendeln 100, 200 der 1 bis 4 weist das in den 5 und 6 schematisch in Mittelstellung und bei gegenüber dem Pendelmassenträger 301 ausgelenkter Pendelmasseneinheit 302 dargestellte Fliehkraftpendel 300 asymmetrisch ausgebildete Laufbahnen 305, 306 auf. Aufgrund dieser Asymmetrie verändert sich der Abstand der Pendelrollen 303, 303a abhängig vom Schwingwinkel der Pendelmasseneinheiten 302 geringfügig. Dieser – wie in 6 gezeigt – durch die Pfeile 308, 308a bei Verlagerung der Pendelmasseneinheit 302 in Richtung des Pfeils 307 verdeutlichte Abstand wird mittels eines Spalts 311 an beiden oder wie gezeigt einer Aufnahme der Öffnung 310a des Koppelteils 309 an der Pendelrolle 303a ausgeglichen. Alternativ oder zusätzlich kann das Koppelteil 309 zum Ausgleich des Gangunterschieds elastisch ausgebildet sein.
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Die 7 und 8 zeigen zur Verdeutlichung der Funktion einer kontrollierten Beabstandung der Pendelrollen 1003, 1003a und 303, 303a gegeneinander das Fliehkraftpendel 1000 gemäß Stand der Technik (7) und das Fliehkraftpendel 300 der 5 und 6 (8) bei maximalem Schwingwinkel. Hierbei stellt sich aufgrund der asymmetrischen Ausbildung der Laufbahnen 1005, 305 an dem Pendelmassenträger 1001, 301 und den Laufbahnen 1006, 306 ein Spalt 1012, 312 zwischen den Pendelrollen 1003a, 303a an der mit dem Pfeil 1013, 313 gekennzeichneten Stelle ein. Hierdurch ist in dem Fliehkraftpendel 1000 die Pendelrolle 1003a entlang des Doppelpfeils 1014 auf den Laufbahnen 1005, 1006 verlagerbar und muss bei einer Richtungsänderung der Pendelmasseneinheit 1002 wieder gegebenenfalls unter Geräuschbildung an ihre vorgegebene Position gebracht werden, wobei in dem vorgegebenen Rahmen die Pendelmasseneinheit 1002 verstimmt wird und wieder synchronisiert werden muss. Die Pendelrolle 303a ist mittels dem Koppelteil 309 an der Pendelrolle 303 gefangen und behält dadurch ihre ursprüngliche Position bei, so dass nach Abbau des Spalts 312 Korrekturen zwischen Pendelrolle 303 und Pendelmasseneinheit 302 entfallen.
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Die 9 bis 15 zeigen ein mögliches Ausführungsbeispiel eines der Fliehkraftpendel 100 bis 300 der 1 bis 6 in konstruktiver Ausführung in Form des Fliehkraftpendels 400, wobei die Laufbahnen der Pendelrollen 403 entsprechend symmetrisch oder asymmetrisch und/oder mit unterschiedlichen, das heißt mit radial gestuften oder mit demselben Radius der auf den Laufbahnen abwälzenden Wälzflächen versehenen Pendelrollen 403 ausgelegt sein können.
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9 zeigt das Fliehkraftpendel 400 in 3D-Ansicht, wobei beidseitig des um die Drehachse d verdrehbaren, als Pendelmassenflansch 415 ausgebildeten Pendelmassenträgers 401 Pendelmassen 416 angeordnet sind. Der Pendelmassenflansch 415 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ringförmig aus mehreren miteinander verbundenen wie verschweißten Ringsegmenten 417 aus Stanzteilen gebildet, um einen hohen Stanzausbruch zu vermeiden.
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Axial gegenüberliegende Pendelmassen 416 sind mittels der Verbindungsmittel 418 miteinander zu den Pendelmasseneinheiten 402 verbunden. Die Verbindungsmittel 418 durchgreifen Ausnehmungen 419 des Pendelmassenflanschs 415, die so ausgebildet sind, dass ein ausreichender Schwingwinkel der Pendelmasseneinheiten 402 ermöglicht wird. Zur Dämpfung von Anschlägen der Verbindungsmittel 418 an den Ausnehmungen 419 sind die Verbindungsmittel 418, beispielsweise Stufenniete oder Stufenbolzen mit Anschlagpuffern 420 versehen. Zur besseren Übersicht ist nur eine der oberen Pendelmassen 416 in von der axial gegenüberliegenden Pendelmasse 416 getrennt dargestellt.
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Beidseitig zwischen den Pendelmassen 416 und dem Pendelmassenflansch 415 sind die Koppelteile 409 angeordnet. Die Koppelteile 409 sind aus dünnen, flächigen Blech- oder Kunststoffteilen gebildet und können plan oder wellig ausgeformt sein. Die Fläche der Koppelteile 409 entspricht im Wesentlichen und abgesehen von den Ausschnitten für die Verbindungsmittel 418 der Fläche der Pendelmassen 416. Die Koppelteile 409 sind auf die Pendelrollen 403 an ihren mit dem vorgesehenen Abstand in die Koppelteile 409 eingebrachten Öffnungen 410 aufgefädelt.
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Die Pendelrollen 403 können aus Vollmaterial oder wie gezeigt hülsenförmig ausgebildet sein. Die Pendelrollen 403 durchgreifen jeweils axial gegenüber liegende Ausnehmungen 421 der Pendelmassen 416 und Ausnehmungen 422 des Pendelmassenflanschs 415 und wälzen auf deren Laufbahnen 405, 406 ab.
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Die 10 bis 15 zeigen jeweils Details des Fliehkraftpendels 400 der 9 in unterschiedlichen Montageständen und jeweils in Mittelstellung und ausgelenkter Stellung der Pendelmassen 416.
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Die 10 und 11 zeigen das komplett fertig gestellte Fliehkraftpendel 400 mit den oben liegenden Pendelmassen 416 und dem Pendelmassenflansch 415 sowie den in den Ausnehmungen 421 angeordneten Pendelrollen 403.
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Die 12 und 13 zeigen das Fliehkraftpendel 400 bei abgenommener oberer Pendelmasse 416 mit Blick auf das auf den Pendelrollen 403 aufgenommene Koppelteil 409. Das Koppelteil 409 weist Ausnehmungen 423 und umfangsseitige Begrenzungen 424 auf, um den Schwingwinkel der Pendelmassen 416 durch Anschlag an den Verbindungsmitteln 418 nicht zu begrenzen.
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Die 14 und 15 zeigen das Fliehkraftpendel 400 bei abgenommenem Koppelteil 409 mit Blick auf den Pendelmassenflansch 415 mit den Ausnehmungen 422 und den an diesen ausgebildeten Laufbahnen 405 für die Pendelrollen 403 sowie den Ausnehmungen 419 für die Verbindungsmittel 418.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Fliehkraftpendel
- 101
- Pendelmassenträger
- 102
- Pendelmasseneinheit
- 103
- Pendelrolle
- 104
- Pfeil
- 105
- Laufbahn
- 106
- Laufbahn
- 107
- Pfeil
- 108
- Pfeil
- 109
- Koppelteil
- 110
- Öffnung
- 111
- Zapfen
- 200
- Fliehkraftpendel
- 201
- Pendelmassenträger
- 202
- Pendelmasseneinheit
- 203
- Pendelrolle
- 205
- Laufbahn
- 206
- Laufbahn
- 207
- Pfeil
- 208
- Pfeil
- 209
- Koppelteil
- 300
- Fliehkraftpendel
- 301
- Pendelmassenträger
- 302
- Pendelmasseneinheit
- 303
- Pendelrolle
- 303a
- Pendelrolle
- 305
- Laufbahn
- 306
- Laufbahn
- 307
- Pfeil
- 308
- Pfeil
- 308a
- Pfeil
- 309
- Koppelteil
- 310
- Öffnung
- 310a
- Öffnung
- 311
- Spalt
- 312
- Spalt
- 313
- Pfeil
- 400
- Fliehkraftpendel
- 401
- Pendelmassenträger
- 402
- Pendelmasseneinheit
- 403
- Pendelrolle
- 405
- Laufbahn
- 406
- Laufbahn
- 409
- Koppelteil
- 410
- Öffnung
- 415
- Pendelmassenflansch
- 416
- Pendelmasse
- 417
- Ringsegment
- 418
- Verbindungsmittel
- 419
- Ausnehmung
- 420
- Anschlagpuffer
- 421
- Ausnehmung
- 422
- Ausnehmung
- 423
- Ausnehmung
- 424
- Begrenzung
- 1000
- Fliehkraftpendel
- 1001
- Pendelmassenträger
- 1002
- Pendelmasseneinheit
- 1003
- Pendelrolle
- 1003a
- Pendelrolle
- 1005
- Laufbahn
- 1006
- Laufbahn
- 1012
- Spalt
- 1013
- Pfeil
- 1014
- Doppelpfeil
- d
- Drehachse
- F
- Fliehkraft
- R1
- Radius
- R2
- Radius
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012212970 A1 [0003]
- DE 102015200766 [0004]