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Die Erfindung betrifft eine Fliehkraftpendeleinrichtung zum Dämpfen von Drehungleichförmigkeiten einer, vorzugsweise in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs einsetzbaren und vorzugsweise verbrennungskraftmotorisch, antreibbaren Welle, wie beispielsweise einer Kurbelwelle, mit einem Pendelmassenträger, der zum drehfesten Koppeln an der Welle vorbereitet ist, wenigstens einer mithilfe zwei voneinander in Umfangsrichtung beabstandeten Pendelrollen an dem Pendelmassenträger verlagerbar angeordneten (und zwei in Axialrichtung voneinander beabstandete Pendelmassen umfassenden) Pendelmasseneinheit und zwei zwischen dem Pendelmassenträger und der Pendelmasseneinheit angeordneten Anlaufscheiben zum Führen der beiden Pendelrollen.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Fliehkraftpendel bzw. Fliehkraftpendeleinrichtungen bekannt. So zeigt beispielsweise
DE 10 2015 200 766 A1 eine Fliehkraftpendeleinrichtung, insbesondere für einen Antriebsstrang eines brennkraftmaschinengetriebenen Kraftfahrzeugs, mit einer Drehachse, einem um die Drehachse drehbaren Pendelmasseträger und wenigstens einer mithilfe wenigstens einer Pendelrolle an dem Pendelmasseträger verlagerbar angeordnete Pendelmasse, bei der an der wenigstens einen Pendelrolle wenigstens ein Anlaufelement für einen axialen Kontakt zu dem Pendelmasseträger und/oder zu der wenigstens einen Pendelmasse angeordnet ist, sowie einen Drehschwingungsdämpfer, insbesondere ein Zweimassenschwungrad, mit einem Eingangsteil, einem Ausgangsteil, einer Drehachse, um die das Eingangsteil und das Ausgangsteil zusammen drehbar und relativ zueinander begrenzt verdrehbar sind, und einer zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil wirksame Feder-Dämpfer-Einrichtung, wobei der Drehschwingungsdämpfer eine derartige Fliehkraftpendeleinrichtung aufweist.
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Auch offenbart
DE 10 2015 203 502 A1 ein Fliehkraftpendel, insbesondere für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit einem um eine Drehachse verdrehbar angeordneten Pendelmassenträger und zumindest einer mithilfe zwei voneinander in Umfangsrichtung beabstandeten Pendelrollen verlagerbar an dem Pendelmassenträger angeordneten Pendelmasseneinheit. Um eine Führung der Pendelmasseneinheiten an dem Pendelmassenträger vorzusehen, sind die beiden Pendelrollen in einem vorgegebenen Abstand zueinander in zumindest einem Koppelteil geführt.
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Mit anderen Worten, sind aus dem Stand der Technik Fliehkraftpendel für einen Antriebsstrang, insbesondere Fliehkraftpendel an einem Schwungrad mit direktem Kontakt zur Kurbelwelle (starres Einmassenschwungrad, Primärschwungrad eines Zweimassenschwungrads), bekannt. Zur axialen Führung bzw. Lagerung der Pendelmassen gegenüber dem Pendelmassenträger/Flansch sowie der Pendelrollen sind, wie vorstehend beschrieben, verschiedene Varianten bekannt.
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So ist beispielsweise eine axiale Führung bzw. Lagerung der Pendelrollen gegenüber den Pendelmassen durch beidseitig an der Rolle ausgebildete, konische Absätze (Durchmesserstufen bzw. Borde) bekannt. Weiter sind auch Varianten bekannt, bei denen die Pendelrollen eine derartige Axialführung nur gegenüber dem Flansch aufweisen. Gängig bzw. in Anwendung sind auch Pendelrollen, die sowohl gegenüber den Pendelmassen als auch gegenüber dem Flansch derartige seitliche Kontakt-/Führungsflächen aufweisen.
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Weiterhin ist eine Variante für die axiale Führung bzw. Lagerung der Pendelmassen gegenüber dem Flansch durch beidseitg angeordnete Stützscheiben bekannt. Dabei werden die Stützscheiben (Gleit-/Abstandselemente) üblicherweise innen an den Pendelmassen oder alternativ beidseitig am Flansch fixiert. Um Bauteiltoleranzen (Dickenunterschiede, Unebenheiten, etc.) auszugleichen bzw. um eine leichte, reibungsarme Bewegung der Pendelmassen zu realisieren, werden die Stützscheiben so ausgeführt, dass ein axiales Spiel oder eine elastische Nachgiebigkeit vorhanden ist. Durch die Stützelemente/Stützscheiben kann somit unter Umständen auch eine gewollte, definierte Reibung wirksam werden.
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Ferner sind aus dem Stand der Technik, wie vorstehend beschrieben, Fliehkraftpendel mit einer Koppelung der Pendelrollen bekannt. Dabei werden je zwei Pendelrollen üblicherweise durch zwei separate Teile verbunden bzw. gekoppelt. Hierdurch soll bspw. bei Kontaktkraftverlust jeweils einer Rolle eine Fehlstellung vermieden werden.
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Es ist also die Aufgabe der Erfindung, die aus dem Stand der Technik bekannten Fliehkraftpendel zu optimieren und mögliche Nachteile bekannter Konzepte zu vermeiden oder wenigstens zu mildern. Insbesondere soll eine Fliehkraftpendeleinrichtung mit verbesserter Lebensdauer/Betriebsdauer bereitgestellt werden.
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Mit anderen Worten ausgedrückt, soll eine vorteilhafte, funktionssichere und robuste Fliehkraftpendeleinrichtung bereitgestellt werden, bei welcher irreguläre Pendelrollenstellungen (Fehlstellungen) oder Pendelrollenbewegungen vermieden werden. Hierdurch sollen reguläre Pendelbewegungen, d.h. keine Schiefstellungen, kein axiales Anlaufen, keine ungewollte Reibung, sichergestellt werden. Somit wird eine hohe Tilgerwirkung über die gesamte Betriebsdauer gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die beiden Anlaufscheiben, vorzugsweise dauerhaft, miteinander verbunden sind.
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Dies hat den Vorteil, dass etwaige Fehlstellungen der Pendelrollen bzw. der Pendelmassen, d.h. eine Schiefstellung und/oder ein axialer Versatz der Pendelrollen und/oder der Pendelmassen, welche zu ungewollter Erhöhung der Reibung und so zu einer Reduzierung der Tilgerwirkung führen, verhindert oder zumindest gemindert werden. Somit kann ein erhöhter Bauteilverschleiß und eine damit einhergehende Verringerung der Tilgerwirkung bis hin zu einem Funktionsverlust vermieden werden.
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Insbesondere kann das bei bekannten Konzepten vorhandene axiale Spiel an den Kontaktstellen der Stützelemente im Betrieb minimiert werden und somit nicht zu einer Schiefstellung (nichtparallele Lage) und/oder zu einem axialen Versatz der Pendelmassen gegenüber dem Flansch führen. Mit der erfindungsgemäßen Verbindung der beiden Anlaufscheiben kann das funktionsbedingte Spiel der Anlaufscheiben gegenüber den Pendelrollendurchmessern reduziert werden. Somit kann bei einem Versatz der beiden Anlaufscheiben eine Fehlstellung (Schiefstellung) der Pendelrollen vermieden werden. Zudem kann durch die Anlaufscheiben zusätzlich Bauraum für Stützelemente zwischen der Pendelmasseneinheit und dem Pendelmassenträger geschaffen werden. Somit wird eine Vermeidung einer Schiefstellung (nichtparallele Lage) und/oder eines axialen Versatzes der Pendelmasseneinheit gegenüber dem Pendelmassenträger gewährleistet.
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Vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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So kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die beiden Anlaufscheiben aus zwei miteinander verbundenen Koppelelementen als gemeinsamer Führungskäfig der beiden Pendelrollen ausgebildet sind. Insbesondere ist es dabei zweckmäßig, wenn die beiden Anlaufscheiben symmetrisch ausgeführt sind. Diese können zudem dauerhaft/fest, z.B. über Nieten, Blindnieten, Verschweißen, oder lösbar, z.B. über eine axiale Steckverbindung, miteinander verbunden werden, so dass eine kostengünstige und einfach zu montierende Herstellung eines stabilen Führungskäfigs gewährleistet ist.
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Alternativ dazu ist es selbstverständlich auch denkbar, die beiden Anlaufscheiben einstückig/integral/einteilig als gemeinsamer Führungskäfig der beiden Pendelrollen auszubilden. Dadurch kann die Teilezahl und damit auch die Systemkomplexität bzw. der Montageaufwand effektiv reduziert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung können beidseitig des, als Pendelmassenflansch ausgebildeten, Pendelmassenträgers über den Umfang verteilte Pendelmassen angeordnet sein. Axial gegenüberliegende Pendelmassen können dabei jeweils mittels Aussparungen des Pendelmassenträgers durchgreifenden Verbindungsmitteln zu einer Pendelmasseneinheit verbunden sein. Gemäß einer erfindungsgemäßen Weiterbildung können die Anlaufscheiben dabei jeweils zwischen dem Pendelmassenträger und einer der Pendelmassen einer Pendelmasseneinheit angeordnet sein, wodurch ein Schiefstellen der Pendelrollen verhindert oder zumindest gemindert wird.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann der Pendelmassenträger zwei axial voneinander beabstandete Seitenteile umfassen, wobei die zumindest eine Pendelmasseneinheit mittels der Pendelrollen zwischen den Seitenteilen verlagerbar gegenüber den Pendelrollen angeordnet sein können. Vorzugsweise können die Anlaufscheiben dabei jeweils zwischen der Pendelmasseneinheit und einem der Seitenteile des Pendelmassenträgers angeordnet sein, so dass ein Schiefstellen der Pendelrollen verhindert oder zumindest gemindert wird.
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Besonders vorteilhaft erscheint es, wenn die beiden Anlaufscheiben zur Abstützung an der zumindest einen Pendelmasseneinheit und/oder dem Pendelmassenträger federnde, d.h. federelastische, Abstandshalter aufweisen. Somit können die verbundenen Anlaufscheiben nicht nur eine Führung der Pendelrollen gewährleisten, sondern auch eine Zentrierung/Ausrichtung der Pendelmasseneinheit gegenüber dem Pendelmassenträger sicherstellen.
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Auch kann es zweckmäßig sein, wenn die Pendelmasseneinheit über Gleitführungen an dem Pendelmassenträger abgestützt ist, wodurch eine Schiefstellung von Achsen der Pendelrollen unterbunden bzw. minimiert werden kann.
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Ferner betrifft die Erfindung einen Drehschwingungsdämpfer, insbesondere Zweimassenschwungrad, mit einem Eingangsteil, einem Ausgangsteil, einer Drehachse, um die das Eingangsteil und das Ausgangsteil zusammen drehbar und relativ zueinander begrenzt verdrehbar sind, und einer zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil wirksamen Feder-Dämpfer-Einrichtung mit einer erfindungsgemäßen Fliehkraftpendeleinrichtung.
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Mit anderen Worten betrifft die Erfindung einen Drehschwingungstilger im Ein-Flansch-Design mit beiderseits des Flansches angeordneten Pendelmassen, insbesondere für ein Zweimassenschwungrad, eine Kupplungsscheibe oder dergleichen, bei dem die Pendelrollen in einem Käfig geführt sind, um eine ungewollte Bewegung der Pendelrollen (Rutschen) und eine Schiefstellung (Achse nicht senkrecht zur Bewegungsebene) möglichst verhindert oder zumindest reduziert werden. Der Käfig kann eine spielbehaftete Gleitführung gegenüber dem Flansch aufweisen oder mit gefederten Kontaktflächen zum Flansch (und zu den Pendelmassen) versehen sein. Im Nutzfahrzeug-Bereich ist das Fliehkraftpendel auf der Kurbelwelle vorgesehen, bzw. wird mit einem Einmassenschwungrad kombiniert.
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In noch anderen Worten ausgedrückt, wird für eine erfindungsgemäße Fliehkraftpendeleinrichtung vorgeschlagen, je Pendelmasseneinheit zwei Anlaufscheiben/Koppelteile zu verwenden und diese aber als einen gemeinsamen Führungskäfig zur Führung der Pendelrollen einzusetzen. Die Anlaufscheiben können dabei symmetrisch zusammengesetzte Einzelteile, die verbunden werden, sein. Alternativ ist auch eine einteilige Ausführung möglich. Die Pendelrollen werden so jeweils an zwei axial versetzten Stellen geführt. Da aber kein wesentlicher Versatz der zwei Anlaufscheiben eintreten kann, werden Schiefstellungen der Pendelrollen im Wesentlichen vermieden. Der Führungskäfig umschließt der mittig angeordneten und als Pendelmassenflansch ausgeführten Pendelmassenträger und liegt jeweils zwischen den zwei Pendelmassen. Wird der Führungskäfig weiterhin mit den entsprechend angeordneten und vorzugsweise gefederten Abstandshaltern ausgeführt, ist neben der Führung der Pendelrollen auch eine axiale Zentrierung/Ausrichtung der Pendelmassen gegenüber dem Pendelmassenträger möglich. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Fliehkraftpendeleinrichtung den mittigen Pendelmassenträger (Pendelmassenflansch) und beidseitig außen angeordnete Pendelmassen auf. Alternativ ist jedoch auch eine Konfiguration einer erfindungsgemäßen Fliehkraftpendeleinrichtung denkbar, bei der die Pendelmasseneinheit mittig zwischen den zwei außenliegenden Seitenteilen des Pendelmassenträgers angeordnet sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer Fliehkraftpendeleinrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel,
- 2 eine schematische Ansicht der Fliehkraftpendeleinrichtung gemäß einer Modifikation des bevorzugten Ausführungsbeispiels,
- 3 eine Querschnittsansicht der Fliehkraftpendeleinrichtung gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel,
- 4 eine weitere Querschnittsansicht der Fliehkraftpendeleinrichtung gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel,
- 5 eine weitere Querschnittsansicht der Fliehkraftpendeleinrichtung gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel,
- 6 eine weitere Querschnittsansicht der Fliehkraftpendeleinrichtung gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel,
- 7 eine Explosionsdarstellung von 6,
- 8 eine schematische Ansicht der Fliehkraftpendeleinrichtung gemäß einer weiteren Modifikation des bevorzugten Ausführungsbeispiels,
- 9 eine schematische Ansicht der Fliehkraftpendeleinrichtung gemäß einer weiteren Modifikation des bevorzugten Ausführungsbeispiels, und
- 10 eine Perspektivansicht eines exemplarischen Führungskäfigs der Fliehkraftpendeleinrichtung.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele können untereinander ausgetauscht werden.
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1 zeigt schematisch eine Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel. Die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 ist dabei an einer antreibbaren Welle 2 eines Antriebsstrangs eines verbrennungskraftmotorisch angetriebenen Kraftfahrzeugs, beispielsweise einer Kurbelwelle, angeordnet und dreht mit dieser gemeinsam um eine Drehachse 3.
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Die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 weist dabei einen Pendelmassenträger 4, der drehfest mit der Welle 2 gekoppelt ist, wenigstens eine mithilfe zwei voneinander in Umfangsrichtung beabstandeten Pendelrollen 5 an dem Pendelmassenträger 4 verlagerbar angeordnete Pendelmasseneinheit 6 und zwei zwischen dem Pendelmassenträger 4 und der Pendelmasseneinheit 6 angeordnete Anlaufscheiben 7 zum Führen der beiden Pendelrollen 5 auf.
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Wie in 1 und vor allem in 3 zu erkennen ist, sind gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel beidseitig des als Pendelmassenflansch ausgebildeten Pendelmassenträgers 4 zwei axial voneinander beabstandete Pendelmassen 8 angeordnet und mittels bolzenartiger Verbindungsmittel 9, welche durch Aussparungen 10 des Pendelmassenträgers 4 greifen, zu der Pendelmasseneinheit 6 zusammengesetzt.
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Des Weiteren sind die beiden Anlaufscheiben 7 bei der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel miteinander verbunden und bilden so einen gemeinsamen Führungskäfig 11 zum Führen der Pendelrollen 5 aus. Dieser Führungskäfig 11 weist zudem, wie in 1 und 4 gezeigt, mehrere federelastische Abstandshalter 12 auf, welche den Führungskäfig 11 gegen die Pendelmassen 6 und den Pendelmassenträger 4 abstützen. Die Abstandshalter 12 ermöglichen dabei zusätzlich eine axiale Zentrierung der Pendelmassen 8 gegenüber dem Pendelmassenträger 4.
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In anderen Worten ausgedrückt, zeigt 1 schematisch die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel, bei welcher die Pendelrollen 5 in dem gemeinsamen, zweiseitigen Führungskäfig 11 geführt sind. Die Pendelmassen 8 sind gegenüber dem Pendelmassenträger 4 gefedert und spielfrei gleitgeführt. Durch mehrfach versetzt angeordneten Kontaktstellen, d.h. durch die Abstandshalter 12, des Führungskäfigs 11 zum Pendelmassenträger 4 bzw. zu den Pendelmassen 8 wird eine Schiefstellung der Pendelmassen 8 vermieden oder mindestens reduziert. Weiterhin wird auch eine axiale Zentrierung der Pendelmassen 8 gegenüber dem Pendelmassenträger 4 realisiert.
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In 2 ist schematisch die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß einer Modifikation des bevorzugten Ausführungsbeispiels abgebildet. Im Gegensatz zu der in 1 gezeigten Fliehkraftpendeleinrichtung 1, ist hierbei der Führungskäfig 11 ohne federelastische Abstandshalter 12 ausgeführt. Zur Abstützung der Pendelmassen 8 an dem Pendelmassenträger 4 sind spielbehaftete Gleitführungen 13 angeordnet.
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Mit anderen Worten, sind die Pendelrollen 5 bei der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß der Modifikation des bevorzugten Ausführungsbeispiels in dem gemeinsamen, zweiseitigen Käfig 11 geführt und die Pendelmassen 8 über die spielbehafteten Gleitführungen 13 an dem Pendelmassenträger 4 abgestützt. Durch die gegenseitige Fixierung jeweiliger Führungsstellen der Pendelrollen 5, d.h. der Kontaktstellen zwischen den Pendelrollen 5 und den Pendelmassen 8, wird eine Schiefstellung von Achsen der Pendelrollen 5 vermieden oder zumindest reduziert.
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Die 3 bis 7 zeigen jeweils Schnittansichten bzw. Schnittansichten in Explosionsdarstellung der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel. Beidseitig des Pendelmassenträgers 4 ist jeweils eine Pendelmasse 8 angeordnet. Die beiden, sich axial gegenüberliegenden Pendelmassen 8 sind über die die Aussparungen 10 des Pendelmassenträgers 4 durchgreifenden Verbindungsmittel 9 miteinander verbunden und bilden so die Pendelmasseneinheit 6 aus. Ferner sind die Pendelmassen 8 der Pendelmasseneinheit 6 über die zwei Pendelrollen 5 relativ zu dem Pendelmassenträger 4 verlagerbar angeordnet, so dass eine mögliche Relativbewegung der Pendelmassen 8 relativ zu dem drehfest mit der Welle 2 gekoppelten Pendelmassenträger 4 eine Dämpfung von Drehungleichförmigkeiten der Welle 2 erlaubt.
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Zwischen den Pendelmassen 8 und dem Pendelmassenträger 4 ist jeweils eine Anlaufscheibe 7 angeordnet. Diese beiden Anlaufscheiben 7 sind, wie vor allem in 7 zu erkennen ist, symmetrisch ausgeführt und so miteinander über zumindest eine Nietverbindung 14 verbunden, dass sie den gemeinsamen Führungskäfig 11 ausbilden und dabei im Wesentlichen den Pendelmassenträger 4 umgreifen. Des Weiteren weisen die Anlaufscheiben 7 und damit auch der Führungskäfig 11 die seitlich vorragenden, federelastischen Abstandshalter 12 auf, mit welchen der Führungskäfig 11 gegen die Pendelmassen 8 sowie den Pendelmassenträger 4 abgestützt werden. Wie bereits vorstehend erwähnt, ermöglichen die Abstandshalter 12 dabei auch eine axiale Zentrierung der Pendelmassen 8 gegenüber dem Pendelmassenträger 4.
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Mit anderen Worten ausgedrückt, ist im Zusammenhang mit den 3 bis 7 die erfindungsgemäße Verbindung der beiden Führungsstellen der Pendelrollen 5 erkennbar. Dabei wird eine Verbindung der zwei separaten Anlaufscheiben 7 (Käfigteilen) zu dem gemeinsamen Führungskäfig 11 gezeigt. Prinzipiell ist aber auch eine einteilige Ausführung möglich. Die möglichen, unter Umständen mehrfach versetzt angeordneten, Kontaktstellen des Führungskäfigs 11 zum Pendelmassenträger 4 bzw. zu den Pendelmassen 8 erlauben eine verbesserte Pendelführung sowie eine mögliche axiale Führung der Pendelrollen 5 gegenüber den Pendelmassen 8.
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Die 8 und 9 zeigen schematisch weitere Modifikationen der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel, insbesondere weitere Möglichkeiten zur axialen Führung der Pendelrollen 5, welche in Kombination mit dem Führungskäfig 11 nutzbar sind. Dabei ragt die Pendelrolle 5 in den beiden in 8 bzw. 9 gezeigten Modifikationen nach radial innen vor, so dass die Pendelrolle 5 Bereiche aufweist, welche den Pendelmassenträger 4 zumindest teilweise überlappen. Diese Überlappungsbereiche dienen dabei zur axialen Führung der Pendelrollen 5 gegenüber dem Pendelmassenträger 4. In 9 weisen die Pendelrollen 5 zusätzlich Kontaktstellen zur axialen Führung gegenüber den Pendelmassen 8 auf.
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In 10 ist perspektivisch der Führungskäfig 11 der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 zur Führung der Pendelrollen 5 gezeigt. Der in 10 gezeigte Führungskäfig 11 umfasst dabei die zwei symmetrisch ausgebildeten und verbundenen Anlaufscheiben 7. Wie bereits vorstehend erwähnt, kann die Verbindung der beiden Anlaufscheiben 7 durch verschiedene dauerhafte Verbindungsvarianten, wie beispielsweise Nieten, Blindnieten, Verschweißen, etc. umgesetzt werden. Hierfür sind bei dem in 10 gezeigten Führungskäfig 11 an jeder Anlaufscheibe 7 zu der axial gegenüberliegenden Anlaufscheibe 7 hin umgebogene Verbindungsabschnitte 15 ausgebildet, welche je nach Verbindungsvariante verschweißt, vernietet o.ä. werden. Alternativ können die Anlaufscheiben 7 auch flach, d.h. ohne die umgebogenen Verbindungsabschnitte 15, ausgeführt werden, wobei die Verbindung der Anlaufscheiben 7 beispielsweise durch einen Abstandsniet erfolgt. Ebenfalls ist es möglich die beiden Anlaufscheiben 7 nicht fest miteinander zu fixieren. In axialer Richtung finden die Anlaufscheiben 7 ihre Position selbsttätig zwischen den Pendelmassen 8 und dem Pendelmassenträger 4. Zur Gewährleistung der Funktion ist nur eine relativ starre Ausrichtung der beiden Anlaufscheiben 7 in Ebenenrichtung, d.h. in der Erstreckungsrichtung der Anlaufscheiben 7, erforderlich. Die zwei Anlaufscheiben 7 können somit auch durch eine geeignete axiale Steckverbindung miteinander verbunden werden.
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Des Weiteren ist, wie in 10 zu erkennen, die Form der Anlaufscheiben, abgesehen von den Verbindungsabschnitten 15, weitestgehend eben/flach. Lediglich die Kontaktstellen zu den Pendelmassen 8 bzw. zu dem Pendelmassenträger 4 sind durch Prägungen in entsprechenden Richtungen (außen zu den Pendelmassen 8 / innen zum Pendelmassenträger 4) ausgebildet. Die Federung ist durch schmale Anbindungsstreifen zu den geprägten Kontaktstellen ermöglicht. D.h. die Kontaktstellen sind jeweils als die federelastischen Abstandshalter 12 ausgebildet.
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Zur Führung der Pendelrollen 5 durch die Anlaufscheiben 7 bzw. den gemeinsamen Führungskäfig 11 können die Pendelrollen 5 mit einem geeigneten, umlaufenden Durchmesserabsatz ausgeformt werden, auf welchem sich die Anlaufscheiben 7 abstützen.
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Um den Verschleiß der Kontaktstellen von Führungskäfig 11, Pendelmassenträger 4 und Pendelmasseneinheit 6 bzw. Pendelmassen 8 zu verringern, werden deren Oberflächen geeignet behandelt. So können die Kontaktstellen beispielsweise gehärtet oder beschichtet werden.
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Wie bereits vorstehend beschrieben, kann die Kontaktkraft des Führungskäfigs 11 nicht nur zur Ausrichtung / Führung der Pendelrollen 5 genutzt werden. Es ist ebenso möglich hierdurch eine gewollte Reibung zu erzielen und so die Pendelbewegung vorteilhaft zu beeinflussen, beispielsweise zur Reduzierung der Anschlagenergie, des Schwingwinkels, von Geräuschen etc.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fliehkraftpendeleinrichtung
- 2
- Welle
- 3
- Drehachse
- 4
- Pendelmassenträger
- 5
- Pendelrolle
- 6
- Pendelmasseneinheit
- 7
- Anlaufscheibe
- 8
- Pendelmasse
- 9
- Verbindungsmittel
- 10
- Aussparung
- 11
- Führungskäfig
- 12
- Abstandshalter
- 13
- Gleitführung
- 14
- Nietverbindung
- 15
- Verbindungsabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015200766 A1 [0002]
- DE 102015203502 A1 [0003]