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Die Erfindung betrifft eine Fliehkraftpendeleinrichtung zum Dämpfen von Drehungleichförmigkeiten einer, vorzugsweise in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs einsetzbaren und vorzugsweise verbrennungskraftmotorisch, antreibbaren Welle (Kurbelwelle) mit einem Pendelmassenträger, der zum drehfesten Koppeln an der Welle vorbereitet ist und wenigstens eine Ausnehmung zum Führen zumindest einer Pendelrolle aufweist, wenigstens einer mithilfe der zumindest einen Pendelrolle an dem Pendelmassenträger verlagerbar angeordneten Pendelmasseneinheit und zumindest einer zwischen der Pendelmasseneinheit und dem Pendelmassenträger gleitlagernd wirkenden Anlaufscheibe.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Fliehkraftpendel bzw. Fliehkraftpendeleinrichtungen bekannt. So zeigt beispielsweise
DE 10 2015 200 766 A1 eine Fliehkraftpendeleinrichtung, insbesondere für einen Antriebsstrang eines brennkraftmaschinengetriebenen Kraftfahrzeugs, mit einer Drehachse, einem um die Drehachse drehbaren Pendelmasseträger und wenigstens einer mithilfe wenigstens einer Pendelrolle an dem Pendelmasseträger verlagerbar angeordnete Pendelmasse, bei der an der wenigstens einen Pendelrolle wenigstens ein Anlaufelement für einen axialen Kontakt zu dem Pendelmasseträger und/oder zu der wenigstens einen Pendelmasse angeordnet ist, sowie einen Drehschwingungsdämpfer, insbesondere ein Zweimassenschwungrad, mit einem Eingangsteil, einem Ausgangsteil, einer Drehachse, um die das Eingangsteil und das Ausgangsteil zusammen drehbar und relativ zueinander begrenzt verdrehbar sind, und einer zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil wirksame Feder-Dämpfer-Einrichtung, wobei der Drehschwingungsdämpfer eine derartige Fliehkraftpendeleinrichtung aufweist.
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Auch offenbart
DE 10 2015 203 502 A1 ein Fliehkraftpendel, insbesondere für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit einem um eine Drehachse verdrehbar angeordneten Pendelmassenträger und zumindest einer mithilfe zwei voneinander in Umfangsrichtung beabstandeten Pendelrollen verlagerbar an dem Pendelmassenträger angeordneten Pendelmasseneinheit. Um eine Führung der Pendelmasseneinheiten an dem Pendelmassenträger vorzusehen, sind die beiden Pendelrollen in einem vorgegebenen Abstand zueinander in zumindest einem Koppelteil geführt.
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Es ist also die Aufgabe der Erfindung, die aus dem Stand der Technik bekannten Probleme zu vermeiden oder wenigstens zu mildern. Insbesondere soll eine Fliehkraftpendeleinrichtung mit verbesserter Lebensdauer/Betriebsdauer bereitgestellt werden.
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Mit anderen Worten ausgedrückt, ist eine vorteilhafte, funktionssichere und robuste Fliehkraftpendeleinrichtung vorzusehen, bei der irreguläre Rollenstellungen oder Rollenbewegungen vermieden werden. Hierdurch sollen reguläre Pendelbewegungen, d.h. keine Schiefstellungen, kein axiales Anlaufen, keine ungewollte Reibung, sichergestellt werden. Somit wird eine hohe Tilgerwirkung über die gesamte Betriebsdauer angestrebt.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die zumindest eine Anlaufscheibe einerseits und die Pendelrolle andererseits so in ihrer Form aufeinander abgestimmt sind, dass zwischen der Anlaufscheibe und der Pendelrolle eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung vorhanden ist.
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Dies hat den Vorteil, dass über die gesamte Betriebsdauer der Fliehkraftpendeleinrichtung irreguläre Rollenstellungen oder Rollenbewegungen, welche zu ungewolltem Anlaufen und damit einhergehend zu ungewollter Reibung führen, vermieden oder zumindest begrenzt werden. Insbesondere kann somit eine axiale Relativbewegung zwischen den Pendelrollen und den Pendelmassen sowie ein Schiefstellen der Achsen der Pendelrollen verhindert oder zumindest begrenzt werden. Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Konzepten mit spielbehafteten, axialen Führungen oder axialen Führungen mit geringer Steifigkeit, bei denen eine Schiefstellung der Rollenachsen möglich ist, was wiederum eine axiale Bewegung(-skomponente) der Rollen und/oder Pendelbewegung ermöglicht, wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung ein solches Schiefstellen verhindert. Auch ein mögliches axiales Anlaufen der Komponenten am Pendelmassenträger/Flansch mit unerwünschter Reibung und daraus resultierender negativer Beeinflussung der Tilgerwirkung, erhöhtem Verschleiß und eingeschränkter Lebensdauer kann gemindert werden. Darüber hinaus zusätzlich auftretende Reibung, wenn zwischen den Flanken der Rolle und den Anlaufscheiben/Anlaufelementen/Gleitelementen/Führungselementen eine Normalkraft vorhanden ist, wird vermieden, wodurch wiederum erhöhter Verschleiß verhindert werden kann, so dass sich kein zunehmendes Spiel einstellt und somit die Führungsfunktion über die Betriebsdauer nicht reduziert wird. Zudem kann kein unkontrolliertes Durchrutschen (Verdrehen) auftreten, wenn ein Pendel/Pendelmasse von seiner regulären Bewegung abweicht (Kontaktverlust an mindestens einem Rollenkontakt) oder die Kontaktkräfte nicht ständig ausreichen, um ein schlupffreies (oder zumindest schlupfarmes) Abwälzen zu realisieren. Als Folge hiervon kann kein zunehmender Verschleiß an den Kontaktstellen auftreten.
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Anders ausgedrückt, wird zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagen, die Rollen an je zwei zur Bewegungsebene versetzten Stellen so zu führen, dass eine ungewollte Bewegung der Rolle (Rutschen), wie z.B. eine Schiefstellung (Rollenachse nicht senkrecht zur Bewegungsebene), verhindert oder zumindest reduziert wird.
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Noch anders ausgedrückt, betrifft die Erfindung eine Fliehkraftpendeleinrichtung, insbesondere für einen Antriebsstrang eines verbrennungskraftmaschinengetriebenen Kraftfahrzeugs, mit einem um eine Drehachse verdrehbar angeordneten Pendelmassenträger, wenigstens einer mithilfe zumindest einer Pendelrolle an dem Pendelmassenträger verlagerbar angeordneten Pendelmasseneinheit und zumindest eine an dem Pendelmassenträger und/oder der zumindest einen Pendelmasseneinheit angeordnete Anlaufscheibe, wobei die zumindest eine Anlaufscheibe zur Lösung der vorstehend erwähnten Aufgabe (vorzugsweise unmittelbar) form- oder kraftschlüssig mit der wenigstens einen Pendelrolle in Eingriff steht.
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Vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung können beidseitig des als Pendelmassenflansch ausgebildeten Pendelmassenträgers über den Umfang verteilte Pendelmassen angeordnet und axial gegenüberliegende Pendelmassen jeweils mittels Aussparungen des Pendelmassenflanschs durchgreifenden Verbindungsmitteln zu einer Pendelmasseneinheit verbunden sein. Die gegenüber dem Pendelmassenträger symmetrische, beidseitige Anordnung der Pendelmassen verringert dabei im Vergleich mit einer einseitigen Anordnung der Pendelmassen das Risiko eines Anlaufens der Pendelmassen bzw. der Pendelmasseneinheit an dem Pendelmassenträger und wirkt sich somit positiv auf die Lebensdauer aus.
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Ferner kann in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel die zumindest eine Anlaufscheibe an dem Pendelmassenträger angeordnet sein und für einen axialen Kontakt zu der zumindest einen Pendelrolle nach radial innen (bezüglich der Drehachse der Welle) über den Pendelmassenträger überstehen, so dass die Anlaufscheibe zusätzlich eine axiale Führung der Pendelrolle relativ zu dem Pendelmassenträger bedingt und somit ein Schiefstellen der Pendelrollenachsen unterbindet bzw. erschwert.
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Alternativ dazu kann gemäß einem weiteren, bevorzugten Ausführungsbeispiel die zumindest eine Anlaufscheibe an der Pendelmasseneinheit angeordnet sein und für einen axialen Kontakt zu der zumindest einen Pendelrolle nach radial außen (bezüglich der Drehachse der Welle) über den Pendelmassenträger überstehen. Somit kann die Pendelmasseneinheit, d.h. die Pendelmassen, in axialer Richtung relativ zu der zumindest einen Pendelrolle geführt werden, wodurch das Schiefstellen der Pendelrollenachsen unterbunden bzw. erschwert werden kann.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die zumindest eine Pendelrolle einteilig/einstückig ausgebildet ist. Dadurch können die Teilezahl und damit der Montageaufwand reduziert werden. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann es jedoch auch zweckmäßig sein, wenn die zumindest eine Pendelrolle mehrteilig ausgeführt ist, da somit zur Kostenreduzierung standardisierte (normierte) Bauteilkomponenten mit individualisierten Bauteilen kombiniert werden können.
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Es kann zweckmäßig sein, wenn die zumindest eine Pendelrolle wenigstens eine Zusatzscheibe/Zusatzelement aufweist, so dass zur Herstellung der form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung zwischen der Anlaufscheibe und der Pendelrolle die Zusatzscheibe und die Anlaufscheibe in ihrer Form aufeinander abgestimmt werden müssen und die Pendelrolle nicht weiterbearbeitet werden muss. Dadurch können Kosten für eine Nachbearbeitung der Pendelrolle eingespart werden. Anders ausgedrückt kann an der zumindest einen Pendelrolle und/oder an der zumindest einen Pendelmasseneinheit die zumindest eine Zwischenscheibe angeordnet sein, welches form- und/oder kraftschlüssig mit der zumindest einen Anlaufscheibe in Eingriff steht.
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Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung der formschlüssigen Verbindung eine an der Pendelrolle ausgebildete Verzahnung mit einer an der zumindest einen Anlaufscheibe ausgebildeten, passenden Gegenverzahnung in Eingriff steht. D.h. die zumindest eine Pendelrolle kann eine Au-ßenverzahnung aufweisen, welche mit einer an der zumindest einen Anlaufscheibe ausgebildeten Innenverzahnung in Eingriff steht, wodurch ungewollte Relativbewegungen der Pendelrollen über die gesamte Betriebsdauer vermieden bzw. verringert werden.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann die zumindest eine Pendelrolle einen umlaufenden, sich in radialer Richtung verjüngenden (konischen) Bordabschnitt aufweisen. Dabei kann der Bordabschnitt zur Ausbildung der kraftschlüssigen Verbindung zwischen zwei Anlaufscheiben geklemmt/gehalten sein. D.h. die zumindest eine Pendelrolle kann den umlaufenden, sich verjüngenden Bordabschnitt aufweisen, welcher zwischen zwei Anlaufscheiben geklemmt/kraftschlüssig gehalten ist, so dass ungewollte Relativbewegungen der Pendelrollen effektiv blockiert werden.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Drehschwingungsdämpfer, insbesondere Zweimassenschwungrad, mit einem Eingangsteil, einem Ausgangsteil, einer Drehachse, um die das Eingangsteil und das Ausgangsteil zusammen drehbar und relativ zueinander begrenzt verdrehbar sind, und einer zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil wirksamen Feder-Dämpfer-Einrichtung mit einer erfindungsgemäßen Fliehkraftpendeleinrichtung.
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Mit anderen Worten betrifft die Erfindung einen Drehschwingungstilger im Ein-Flansch-Design mit beiderseits des Flansches angeordneten Pendelmassen, insbesondere für ein Zweimassenschwungrad, eine Kupplungsscheibe oder dergleichen, bei dem die Rollen an je zwei zur Bewegungsebene versetzten Stellen derart geführt sind, dass eine ungewollte Bewegung der Rollen (Rutschen) und eine Schiefstellung (Achse nicht senkrecht zur Bewegungsebene) möglichst verhindert oder zumindest reduziert wird. Hierzu können die Rollen an ihren Rändern mit Verzahnungen versehen werden. Die Verzahnungen greifen in je eine Verzahnung an einem passenden Rand des Flansches bzw. der Pendelmassen ein. Anstelle der zwei formschlüssigen Kontaktstellen an den Rollen können auch zwei kraftschlüssige Kontaktstellen genutzt werden. Im LKW-Bereich/Nutzfahrzeugbereich ist die Fliehkraftpendeleinrichtung auf der Kurbelwelle vorgesehen bzw. wird mit einem Einmassenschwungrad kombiniert.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Querschnittsansicht eines Fliehkraftpendels gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 eine perspektivische Detailansicht einer Pendelrolle mit zwei Zusatzscheiben für das Fliehkraftpendel gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- 3 eine schematische Querschnittsansicht eines Fliehkraftpendels gemäß einer Modifikation des ersten Ausführungsbeispiels, und
- 4 eine schematische Querschnittsansicht eines Fliehkraftpendels gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele können untereinander ausgetauscht werden.
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In 1 ist eine Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel abgebildet. Die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 wird dabei vorzugsweise in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, welches als Antriebsquelle eine Verbrennungskraftmaschine nutzt, zur Isolation von Drehschwingungen, beispielsweise zwischen der Verbrennungskraftmaschine und einem Getriebe, eingesetzt. D.h. die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 ist an einer Außenumfangsfläche einer antreibbaren Welle 2, wie z.B. einer Kurbelwelle, angeordnet.
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Des Weiteren weist die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 einen um eine Drehachse 3 der Welle 2 verdrehbar angeordneten Pendelmassenträger/Flansch 4 mit zumindest einer Ausnehmung 5 zum Führen zumindest einer Pendelrolle 6, wenigstens eine mithilfe der zumindest einen Pendelrolle 6 an dem Pendelmassenträger 4 verlagerbar angeordneten Pendelmasseneinheit 7 und zumindest eine an dem Pendelmassenträger 4 und/oder der zumindest einen Pendelmasseneinheit 7 angeordnete Anlaufscheibe 8 auf.
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In dem ersten Ausführungsbeispiel weist die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 zumindest zwei Pendelmassen 9, welche in axialer Richtung der Drehachse 3 voneinander beabstandet sind, über zumindest ein bolzenartiges Verbindungselement 10 miteinander verbunden sind und so die Pendelmasseneinheit 6 bilden, auf. Die beiden Pendelmassen 9 sind dabei in axialer Richtung jeweils auf einer Seite des Pendelmassenträgers 4, d.h. beidseitig des Pendelmassenträgers 4, angeordnet und das Verbindungselement 10 greift zur Verbindung der beiden Pendelmassen 9 durch eine in dem Pendelmassenträger 4 ausgebildete Aussparung 11.
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Die zumindest eine Pendelrolle 6 weist, wie in 1 gezeigt, einen ersten Rollenabschnitt 12, einen zweiten Rollenabschnitt 13 und einen dritten Rollenabschnitt 14, welche in dieser Reihenfolge axial nebeneinander angeordnet sind, auf. Der erste Rollenabschnitt 12 und der dritte Rollenabschnitt 14 werden dabei verlagerbar in Öffnungen 15, welche jeweils in einer der zwei Pendelmassen 9 ausgebildet sind, geführt. Der zweite Rollenabschnitt 13 ist in Form eines umlaufenden Bords ausgebildet, welcher sich zwischen dem ersten Rollenabschnitt 12 und dem dritten Rollenabschnitt 14 konisch radial nach außen hin erstreckt. An radial außenliegenden Randbereichen der Flanken des zweiten Rollenabschnitts 13 sind in dem ersten Ausführungsbeispiel jeweils Außenverzahnungen 16 ausgebildet.
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Der Pendelmassenträger 4 weist, wie vorstehend beschrieben, die Ausnehmung 5 zum Führen der Pendelrolle 6 und die Aussparung 11, durch welche die Verbindungselemente 10 greifen, auf. Zudem sind in dem Pendelmassenträger 4 Durchgangsöffnungen 17 ausgebildet. An den Anlaufscheiben 8 ausgebildete Zapfen 18 greifen in dem ersten Ausführungsbeispiel zur Festlegung der Anlaufscheiben 8 an dem Pendelmassenträger 4 in die Durchgangsöffnungen 17.
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Wie in 1 zu erkennen ist, weisen die Anlaufscheiben 8 bei der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel jeweils eine Innenverzahnung 19 auf, welche dauerhaft mit der Außenverzahnung 16 der Pendelrolle 6 in Eingriff steht. Die formschlüssige Verbindung zwischen den Außenverzahnungen 16 und den Innenverzahnungen 18 verhindert dabei ungewollte Bewegungen der Pendelrollen 6.
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Mit anderen Worten, werden die Pendelrollen 6 an zwei Bereichen (z.B. Ränder) mit Verzahnungen 16 versehen. Diese zwei Verzahnungen 16 greifen in je eine Verzahnung 19 an einem passenden Rand des Pendelmassenträgers 4 bzw. der Pendelmassen 9. Alternativ kann hierfür, wie in 2 gezeigt, auch an der zumindest einen Pendelrolle 6 (oder am Pendelmassenträger 4 bzw. an den Pendelmassen 9) jeweils ein als Zusatzscheibe 20 ausgebildetes, zusätzliches verzahntes Teil fixiert werden.
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Am Pendelmassenträger 4 werden die zwei, am Rand zur Rollenbahn hin verzahnte Anlaufscheiben/Gleitscheiben 8 fixiert. Der verzahnte Rand/Innenverzahnung 18 greift jeweils in den verzahnten Rand/die Außenverzahnung 16 der Pendelrolle 6. Die Innenverzahnung 19 der Anlaufscheibe 8 ist entsprechend der Form der Rollenbahn so ausgebildet, dass bei der Bewegung der Pendelrolle 6 entlang der Bahn am Pendelmassenträger 4 ein ständiger Verzahnungseingriff erhalten bleibt. So kann gesichert werden, dass kein Schlupf (Durchdrehen / Durchrutschen) erfolgen kann und somit auch keine (Achs-) Schiefstellung möglich ist.
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Zusätzlich können die Anlaufscheiben 8 für eine axiale Führung der Pendelrollen 6 genutzt werden. Im in 1 gezeigten Aufbau können so die Pendelrollen 6 gegenüber dem Pendelmassenträger 4 axial geführt werden. Besitzen die Pendelrollen 6 weiterhin eine axiale Führung gegenüber den Pendelmassen 9 (Anlaufflanke am Durchmessersprung) sind somit die Pendelmassen 9 über die Pendelrollen 6 auch gegenüber dem Pendelmassenträger 4 axial geführt / gelagert.
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3 zeigt eine Modifikation der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. Im Gegensatz zu der in 1 gezeigten Fliehkraftpendeleinrichtung 1 sind hierbei die Anlaufscheiben 8 mit den Innenverzahnungen 19 an den Pendelmassen 9 festgelegt. Hierfür weisen die Anlaufscheiben 8 die Zapfen 18 auf, welche in die Durchgangsöffnungen 17 greifen. Die Durchgangsöffnungen 17 sind an den Pendelmassen 9 ausgebildet. D.h. die Anlaufscheiben 8 werden durch den Eingriff der Zapfen 18 in die Durchgangsöffnungen 17 relativ zu den Pendelmassen 9 festgelegt.
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In anderen Worten ausgedrückt, kann die verzahnte Führung der Pendelrollen 6, wie in 3 gezeigt, auch gegenüber den Pendelmassen 9 angeordnet sein. Die Anlaufscheiben 8 mit den Innenverzahnungen 19 werden hierzu an den Pendelmassen 9 fixiert. Nützlich vergrößert sich hierdurch der axial orientierte Abstand der beiden Fixierpunkte an den Pendelrollen 6. Es ist so eine bessere Führung der Pendelrolle 6 zu erzielen. Eine axiale Führung der Pendelrollen 6 gegenüber dem Pendelmassenträger 4 kann hier jedoch nicht direkt aufgebaut werden.
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In 4 ist die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel gezeigt. Bei der nachfolgenden Beschreibung der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel wird vor allem auf die Unterschiede zu der in 1 gezeigten Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel eingegangen.
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Wie in 4 zu erkennen, ist der umlaufende Bord, d.h. der zweite Rollenabschnitt 13, der zumindest einen Pendelrolle 6 in dem zweiten Ausführungsbeispiel konisch bzw. sich in radialer Richtung nach außen hin verjüngend ausgebildet. Die Verjüngung des zweiten Rollenabschnitts 13 kann dabei stetig sein oder, wie in 4 dargestellt, unstetig, beispielsweise über Stufen und/oder Knicke, ausgebildet sein.
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Der zweite Rollenabschnitt 13 ist in der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, wie in 4 gezeigt, zwischen zwei Anlaufscheiben 8 geklemmt. D.h. die Anlaufscheiben 8 sind so an dem Pendelmassenträger 4 fixiert, dass sie die zumindest eine Pendelrolle 6 kraftschlüssig zwischen sich halten.
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Mit anderen Worten, werden anstelle der zwei formschlüssigen Kontaktstellen (Verzahnungseingriffe) an den Pendelrollen 6 zwei kraftschlüssige Kontaktstellen genutzt. Bei ausreichender Reibung (bspw. hohe Kontaktkraft) kann die gleiche vorteilhafte Wirkung (Sicherung einer regulären Rollenbewegung) wie bei der formschlüssigen Variante erreicht werden. Zusätzlich können auch hier die Anlaufscheiben 8 für eine axiale Führung der Pendelrollen 6 genutzt werden. In dem in 4 gezeigten Aufbau können so die Pendelrollen 6 gegenüber dem Pendelmassenträger 4 axial geführt werden. Besitzen die Pendelrollen 6 weiterhin eine axiale Führung gegenüber den Pendelmassen 9, beispielsweise über eine Anlaufflanke am Durchmessersprung, sind somit die Pendelmassen 9 über die Pendelrollen 6 auch gegenüber dem Pendelmassenträger 4 axial geführt / gelagert. D.h. die Anlaufscheiben 8 dienen nicht nur zur axialen Führung, sondern auch zur Klemmung der Pendelrolle 6 und gewährleisten somit eine Sicherung der regulären Rollenbewegung ohne ungewollte Rutschbewegung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fliehkraftpendeleinrichtung
- 2
- Welle
- 3
- Drehachse
- 4
- Pendelmassenträger
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Pendelrolle
- 7
- Pendelmasseneinheit
- 8
- Anlaufscheibe
- 9
- Pendelmasse
- 10
- Verbindungselement
- 11
- Aussparung
- 12
- erster Rollenabschnitt
- 13
- zweiter Rollenabschnitt
- 14
- dritter Rollenabschnitt
- 15
- Öffnung
- 16
- Außenverzahnung
- 17
- Durchgangsöffnung
- 18
- Zapfen
- 19
- Innenverzahnung
- 20
- Zusatzscheibe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015200766 A1 [0002]
- DE 102015203502 A1 [0003]