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Die Erfindung betrifft eine Drehmomentübertragungsvorrichtung, insbesondere für den Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs.
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Drehmomentübertragungsvorrichtungen sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. So sind sogenannte Zweimassenschwungräder mit einer Primärschwungmasse und einer Sekundärschwungmasse mit dazwischen angeordneten Federdämpfungsvorrichtungen bekannt. Dabei sind auch beispielsweise Zweimassenschwungräder bekannt geworden, bei welchen zur Dämpfung der Drehmomentungleichförmigkeiten Fliehkraftpendelvorrichtungen mit verlagerbaren Pendelmassen vorgesehen sind. Dabei sind auch Fliehkraftpendelvorrichtungen bekannt geworden, bei welchen beiderseits eines Trägerblechs jeweils Pendelmassen angeordnet sind, welche über Rollenelemente miteinander und mit dem Trägerblech gekoppelt sind.
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Als Hauptbauteile der Fliehkraftpendelvorrichtung sind die Pendelmassen, die Rollenelemente und die Trägerscheibe zu nennen. Die Trägerscheibe soll die Rollenelemente bzw. die Pendelmassen bei ihrer Bewegung führen und sie dabei radial und axial abstützen. Die Trägerscheibe soll auch die Verbindung der beweglichen Pendelmassen zu dem Triebstrang bzw. zu der Drehmomentübertragungsvorrichtung schaffen.
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Die Teilfunktion der axialen Abstützung und Führung der Pendelmassen wird in Vorrichtungen nach dem Stand der Technik durch einteilige Rollenelemente mit Durchmesserabsätzen realisiert.
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So sind Rollenelemente mit radial vorstehenden Borden bekannt geworden, welche die Rollenelemente in verschiedene Abschnitte teilen. Die Rollenabschnitte mit Kontakt zu den Pendelmassen bzw. zum Träger haben dabei den gleichen Durchmesser. Die Rollenelemente besitzen radial vorstehende Borde, die zwischen den bewegten Teilen angeordnet sind. Dabei erfolgt im Betrieb ein seitliches und axiales Anlaufen der Pendelmassen an diesen Borden.
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Dazu ist eine Montageöffnung notwendig, die entsprechend dem maximalen Durchmesser der Borde ausgelegt ist und die Rollenelemente müssen durch diese Montageöffnung eingefädelt werden, was einen besonderen Aufwand bei der Montage hervorruft.
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Diese derart ausgestalteten Rollenelemente sind anwendungsspezifisch auszubilden, so dass bei jeder Anwendung ein unterschiedlich gestaltetes Rollenelement benötigt werden könnte. Dies würde jedoch zu einer relativ hohen Vielfalt der verwendeten Rollenelemente führen, was hohe Logistik- und Lagerkosten bedeuten würde.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Drehmomentübertragungsvorrichtung zu schaffen, welche gegenüber dem Stand der Technik, insbesondere hinsichtlich der Gestaltung und Montage der Rollenelemente verbessert ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft eine Drehmomentübertragungsvorrichtung mit einer Fliehkraftpendelvorrichtung mit einer Trägerscheibe und beiderseits der Trägerscheibe angeordneten Pendelmassen, wobei die Pendelmassen mittels Rollenelementen mit der Trägerscheibe verlagerbar verbunden sind, wobei ein Rollenelement einen mittigen Bereich aufweist, welcher als Ringelement mit zentraler Öffnung ausgebildet ist, in welcher beiderseits ein Bolzen eingreift, welcher jeweils eine Pendelmasse trägt, wobei zwischen einem Bolzen und einer der Trägerscheiben jeweils eine Ringscheibe aufgenommen ist. Dadurch wird das Rollenelement mehrteilig ausgebildet, wobei die Einzelteile jeweils ineinander steckbar ausgebildet sind. Dadurch wird eine Montage ermöglicht, die ein kompliziertes Einfädeln des Rollenelements überflüssig macht.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Bolzen einen Bereich kleineren Durchmessers aufweist, in welchen er in die Öffnung des Ringelements eingreift und einen Bereich größeren Durchmessers aufweist, welcher als Anschlag für eine der Ringscheiben dient. So kann der Bolzen einerseits gut mit dem Ringelement verbunden werden und dient andererseits dem seitlichen Halten einer Ringscheibe.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Ringscheibe zwischen einer Seitenwand des Ringelements und einer Seitenwand des Bereichs größeren Durchmessers des Bolzens angeordnet ist. Dadurch ist die Lage der Ringscheibe zwischen dem Ringelement und dem Bolzen eindeutig definiert und es kann eine sichere seitliche Abstützung erfolgen.
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Auch ist es besonders vorteilhaft, wenn beiderseits der Trägerscheibe eine Ringscheibe zwischen einer Seitenwand des Ringelements und einer Seitenwand des Bereichs größeren Durchmessers eines Bolzens angeordnet ist. Dadurch wird die Rolle auf der Trägerscheibe zentriert.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn die Ringscheibe mehrteilig aus einer Mehrzahl von benachbart angeordneten Scheiben ausgebildet ist. Dies erleichtert die Herstellung der Ringscheibe und führt zu einer höheren Flexibilität bei der Verwendung von standardisierten Bauteilen bei verschiedenen Anwendungen.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Ringscheibe einen Durchmesser aufweist, welcher größer ist als der größere Durchmesser eines Bolzens.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn die Ringscheibe einen Durchmesser aufweist, welcher größer ist als der Durchmesser des Ringelements. Dadurch ragt die Ringscheibe nach radial außen vor und erlaubt die Zentrierung auf der Trägerscheibe.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn ein Bolzen oder dass die Bolzen mit dem Ringelement verpresst oder verklebt ist bzw. sind. So wird eine einfache und sichere Verbindung erreicht.
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Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn die Ringscheibe aus einem gehärteten Material, wie insbesondere aus einem gehärteten Stahl, besteht. Dadurch wird eine höhere Langlebigkeit erreicht.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den zugehörigen Figuren näher erläutert:
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Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Drehmomentübertragungsvorrichtung mit einer Trägerscheibe und Pendelmassen nach dem Stand der Technik,
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2 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen Drehmomentübertragungsvorrichtung mit einer Trägerscheibe und Pendelmassen,
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3 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer weiteren erfindungsgemäßen Drehmomentübertragungsvorrichtung mit einer Trägerscheibe und Pendelmassen.
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Die 1 zeigt einen Ausschnitt einer Drehmomentübertragungsvorrichtung 1 nach dem Stand der Technik mit einer Fliehkraftpendelvorrichtung 2 mit einer Anordnung einer Trägerscheibe 3 mit zwei Pendelmassen 4, die an beiden Seiten der Trägerscheibe 3 gegenüberliegend angeordnet sind.
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Die Drehmomentübertragungsvorrichtung ist dabei beispielhaft mit einem Eingangselement und mit einem Ausgangselement ausgebildet, die im Drehmomentfluss zwischen dem Eingangselement und dem Ausgangselement optional eine Federdämpfervorrichtung zur Drehschwingungsdämpfung aufweist. Weiterhin ist mit dem Eingangselement und/oder mit dem Ausgangselement oder mit einem anderweitigen Element zumindest eine Fliehkraftpendelvorrichtung 2 mit einer Trägerscheibe 3 und beiderseits der Trägerscheibe 3 angeordneten Pendelmassen 4 vorgesehen, wobei die Pendelmassen 4 mittels Rollenelementen 5 mit der Trägerscheibe 3 verlagerbar verbunden sind. Zum Tragen der Pendelmassen 4 sind Rollenelemente 5 vorgesehen, welche sowohl in eine Öffnung 6 der Trägerscheibe 3 als auch in Öffnungen 7 der Pendelmassen 4 eingreifen. Das Rollenelement 5 weist einen mittigen Bereich 8 auf, welcher einen ersten Durchmesser aufweist. Die benachbart zu dem mittigen Bereich 8 angeordneten Randbereiche 9 weisen einen zweiten Durchmesser auf, welcher etwas kleiner ist als der erste Durchmesser. Zwischen dem mittigen Bereich 8 und den beiden Randbereichen 9 sind nach radial außen vorstehenden Ringbereiche 10 ausgebildet, welche seitlich der Trägerscheibe 3 vorstehen und zwischen die Trägerscheibe 3 und die Pendelmassen eingreifen.
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Die 2 und 3 zeigen in Ausschnitten Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Drehmomentübertragungsvorrichtungen 21, 41 mit jeweils einer Fliehkraftpendelvorrichtung 22, 42. Die Fliehkraftpendelvorrichtung 22 der 3 ist mit einer Anordnung einer Trägerscheibe 23 mit zwei Pendelmassen 24, die an beiden Seiten der Trägerscheibe 23 gegenüberliegend angeordnet sind, ausgebildet. Die Pendelmassen 24 sind dabei mittels der Rollenelemente 25 mit der Trägerscheibe 23 verlagerbar verbunden. Zum Tragen der Pendelmassen 24 sind die Rollenelemente 25 vorgesehen, welche sowohl in eine Öffnung 26 der Trägerscheibe 23 als auch in Öffnungen 27 der Pendelmassen 24 eingreifen.
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Das Rollenelement 5 ist mehrteilig ausgebildet und weist ein mittig angeordnetes Ringelement 28 und zwei seitlich angeordnete Bolzen 29 auf. Das Ringelement 28 ist dabei mit einer zentralen Öffnung 30 versehen, in welche die Bolzen 29 jeweils teilweise eingreifen. Die 2 zeigt, dass in die zentrale Öffnung 30 von beiden Seiten her jeweils ein Bolzen 29 eingreift, so dass sich die Bolzen 29 in der Öffnung 30 an ihrer Stirnfläche im Wesentlichen berühren.
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Der Bolzen 29 ist dabei derart ausgebildet, dass er einen Bereich 31 kleineren Durchmessers aufweist, welcher in die Öffnung 30 des Ringelements eingreift. Auch weist der Bolzen 29 einen Bereich 32 größeren Durchmessers 32 auf, welcher benachbart zu dem Bereich 31 kleineren Durchmessers angeordnet ist. Der Bereich 32 größeren Durchmessers bildet am Übergang zum Bereich 31 kleineren Durchmessers eine Stufe 33 als Anschlag.
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Zwischen einen Bolzen 29 und dem Ringelement 28 ist auf beiden Seiten der Trägerscheiben 23 jeweils eine Ringscheibe 34 aufgenommen. Die Ringscheibe 34 stützt sich dabei seitlich an der Stufe 33 und an einer Seitenwand 35 des Ringelements 28 ab. Die Ringscheibe 34 weist dabei einen Durchmesser auf, welcher im Ausführungsbeispiel der 2 größer ist als der größere Durchmesser eines Bolzens 29. Auch weist die Ringscheibe 34 einen Durchmesser auf, welcher größer ist als der Durchmesser des Ringelements 28. Somit ragt die Ringscheibe 34 nach radial außen vor. Die beiden Ringscheiben 34 der Anordnung nehmen die Trägerscheibe 23 zwischen sich im Bereich des radialen Überstands auf.
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Die 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Ringscheibe 43 mehrteilig, wie insbesondere zweiteilig ausgebildet ist. Statt der zweiteiligen Ausbildung können auch mehr als zwei Ringscheiben vorgesehen sein. Die Ringscheibe besteht dabei bevorzugt aus einer Mehrzahl von benachbart angeordneten Scheiben 44.
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Die Verbindung zwischen einem Bolzen 29 und dem Ringelement 28 erfolgt bevorzugt durch Verpressen oder Verkleben.
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Das Material der Ringscheiben und/oder der Bolzen und/oder des Ringelements ist bevorzugt Metall. Insbesondere die Ringscheiben sind dabei aus einem gehärteten Material, wie aus einem gehärteten Stahl, gebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehmomentübertragungsvorrichtung
- 2
- Fliehkraftpendelvorrichtung
- 3
- Trägerscheibe
- 4
- Pendelmasse
- 5
- Rollenelement
- 6
- Öffnung
- 7
- Öffnung
- 8
- mittiger Bereich
- 9
- Randbereich
- 10
- Ringbereiche
- 21
- Drehmomentübertragungsvorrichtung
- 22
- Fliehkraftpendelvorrichtung
- 23
- Trägerscheibe
- 24
- Pendelmasse
- 25
- Rollenelement
- 26
- Öffnung
- 27
- Öffnung
- 28
- Ringelement
- 29
- Bolzen
- 30
- Öffnung
- 31
- Bereich
- 32
- Bereich
- 33
- Stufe
- 34
- Ringscheibe
- 35
- Seitenwand
- 41
- Drehmomentübertragungsvorrichtung
- 42
- Fliehkraftpendelvorrichtung
- 43
- Ringscheibe
- 44
- Scheibe