DE19631824A1 - Kreiselpumpenlagerung mit Axialschubausgleich - Google Patents
Kreiselpumpenlagerung mit AxialschubausgleichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe, deren Laufrad in
einem Pumpengehäuse gelagert ist und mit einer Einrichtung zum
Axialschubausgleich versehen ist, insbesondere für einstufige
Pumpen.
Bei einstufigen Kreiselpumpen wird die Pumpenwelle gewöhnlich
außerhalb des Pumpengehäuses bzw. außerhalb der sogenannten
Druckhülle gelagert. Im Bereich einer Wellendurchführung sorgt
dann eine Dichtung für konstante Druckverhältnisse innerhalb
des Pumpengehäuses. Das Laufrad ist dabei auf einem Wellenende
innerhalb des Gehäuses fliegend angeordnet, während die Welle
außerhalb des Gehäuses mittels verschiedener Möglichkeiten
gelagert werden kann. Ein vom Laufrad erzeugter Axialschub wird
durch die Welle auf die außerhalb des Gehäuses befindliche
Lagerung übertragen. Dabei kann es sich um einen die Kräfte
aufnehmenden Lagerträger handeln, der zwischen Pumpengehäuse
und Motor angeordnet ist.
Bei Blockaggregaten ist es auch bekannt, die auftretenden
Wellenkräfte direkt von der Motorlagerung aufnehmen zu lassen.
Entsprechend dem Einsatzgebiet der Pumpe kann dabei sowohl ein
trockener als auch ein flüssigkeitsgefüllter Motor Anwendung
finden. Nachteilig bei dieser Art der Lagerung ist die
Tatsache, daß verstärkte und damit teurere Motorlager
eingesetzt werden müssen.
Die US-A 13 23 412 zeigt eine in das Laufrad integrierte
Axialschubausgleichseinrichtung, die auf jeweils gleichen
Durchmessern angeordnete horizontale und vertikale Regelspalte
benutzt. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, daß sie eine
bestimmte Mindestförderhöhe benötigt, um überhaupt
funktionieren zu können. Beim Anfahren der Pumpe ist daher mit
verschleißenden Berührungen zu rechnen.
Die EP-B 0 544 693 zeigt eine Einrichtung zum vollständigen
Axialschubausgleich bei Kreiselpumpen, die aus zwei
Einrichtungen besteht. Die erste Einrichtung bewirkt einen
hydraulischen Axialschubausgleich mit Hilfe der vom Laufrad
erzeugten Druckdifferenz. Die zweite Einrichtung ist eine
ebenfalls hydraulisch wirkende Ausgleichseinrichtung mit
Mitteln zur Druckerhöhung im druckseitigen Radseitenraum. Diese
Lösung erfordert einen zusätzlichen fertigungstechnischen
Aufwand bei der Erstellung der drucksteigernden Mittel.
Eine andere Lösung zeigt die DE-A 44 21 888, wobei mit Hilfe
von Gehäuserippen, Entlastungsbohrungen, veränderlichen
Dichtspalten und Axialspalten bei Laufrädern mit kleiner
spezifischer Drehzahl ein Axialschubausgleich angestrebt wird.
Die zusammenwirkenden Spalte sind dabei als Winkel- oder
Diagonalspalte ausgebildet.
Eine dem Gattungsbegriff entsprechende Lösung ist durch die
GB-A 805 825 bekannt. Sie zeigt eine Kreiselpumpe, bei der das
Laufrad auf der Saug- und Druckseite mit zylindrischen
Ringflächen versehen ist, mit denen es direkt innerhalb des
Gehäuses gelagert ist. Für den Axialschubausgleich ist in einem
abgetrennten und dem Pumpengehäuse nachgeschalteten Raum eine
Ausgleichseinrichtung vorgesehen, die mit einem Hilfslaufrad
zusammenwirkt.
Auch die GB-A 909 550 zeigt eine Lösung, bei der die
Laufradlager im druckbelasteten Teil des Pumpengehäuses
angeordnet und mediumgeschmiert sind. Das Laufrad bildet hier
gleichzeitig den Rotor eines Elektromotors, dessen Stator sich
ebenfalls innerhalb des Pumpengehäuses befindet. Eine aus dem
Pumpengehäuse herauszuführende und abzudichtende Pumpenwelle
ist nicht mehr erforderlich. Ein auftretender Axialschub wird
von Axiallagern aufgenommen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Ausgleichs
einrichtung zu entwickeln, wobei mit einem geringen Bauaufwand
ein Ausgleich der von der Pumpe erzeugten Kräfte erfolgt und
die Motorlager nicht zusätzlich belastet werden. Die Lösung
dieses Problems erfolgt gemäß dem kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruches.
Durch die an sich bekannte Lageranordnung innerhalb des
druckbelasteten Gehäuses ergibt sich für das Laufrad eine sehr
schwingungsarme Lagerung aufgrund des kurzen Lagerabstandes.
Die Anordnung der beiden Regelspalte direkt am Laufrad und auf
unterschiedlichen Durchmessern ermöglicht ein schnelles
Reagieren auf die Belastungszustände des Laufrades im
Pumpengehäuse. Durch die unterschiedlichen Durchmesser der
saug- und druckseitig angeordneten Regelspalte ergeben sich in
bezug auf die saugseitige Radiallagerfläche Kraftwirkungs
flächen, die entsprechend der jeweiligen axialen Position des
Laufrades mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagt werden.
Und zwar unabhängig davon, ob im druckseitigen Laufradbereich
das Laufrad in einem druckseitigen Spaltring oder die Welle in
unmittelbarer Nähe des Laufrades direkt gelagert wird. Damit
ist ein vollständiger Ausgleich des vom Laufrad erzeugten
hydraulischen Axialschubes und in axialer Richtung ein
berührungsfreier Betrieb des Laufrades möglich. Zusätzliche
drucksteigernde Mittel in Form von rotierenden Zusatzschaufeln
oder Gehäuserippen sind nicht erforderlich. Ein zusätzliches
Axiallager ist für den normalen Betrieb auch nicht mehr
erforderlich. Allenfalls für besondere Betriebszustände während
einer Anfahr- bzw. Auslaufphase einer Pumpe können nach einer
Ausgestaltung der Erfindung sicherheitshalber diejenigen
Laufradflächen, die die axialen Regelspalte begrenzen, als
Axiallagerflächen ausgebildet sein. Ihre Wirkung kommt nur in
Ausnahmesituationen zum Tragen, beispielsweise beim Anfahren
oder beim Auslaufen der Pumpe, unter ungünstigen System
bedingungen sowie bei vom Rohrleitungssystem verursachten
Zuständen, wodurch eine unplanmäßige Laufradverschiebung
eintreten kann.
Nach einer weiteren Lösung der Erfindung ist im druckseitigen
Laufradbereich ein erster radial durchströmter Regelspalt am
Laufradaustritt angeordnet, im druckseitigen Laufradbereich ist
ein gegenüber dem ersten Regelspalt auf kleinerem Durchmesser
befindlicher zweiter radial durchströmter Regelspalt
angeordnet, ein dem zweiten Regelspalt nachgeordneter Raum
steht mit dem Eintrittsbereich des Laufrades in Verbindung und
die Spaltweiten ändern sich entgegengesetzt zueinander. Bei
dieser Lösung wird ebenfalls in Abhängigkeit von den innerhalb
des Pumpengehäuses bestehenden Drücken und Laufradabmessungen
der zweite Regelspalt auf einem Durchmesser angeordnet, welcher
einen sicheren Axialschubausgleich gewährleistende
Kraft-/Flächenverhältnisse erzeugt. Eine solche Anordnung
findet bevorzugt Verwendung bei Pumpen, bei denen ein Rotorteil
eines elektrischen Antriebsmotors am Laufrad angeordnet ist.
Der zugehörige Stator befindet sich ebenfalls im druckbelasteten
Pumpengehäuse. Aufgrund der stabilisierend wirkenden
magnetischen Kräfte des Elektromotors kann auf eine zusätzliche
Druckhaltung im saugseitigen Radseitenraum verzichtet werden.
Das reziproke Verhalten der Regelspalte bewirkt in diesem Fall
eine schnelle und zuverlässige Regelwirkung.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Gehäuse
und einer saugseitigen Stirnseite des Laufrades mindestens ein
axialer durchströmter Drosselspalt angeordnet. Der Drosselspalt
wird durch die Stirnseite des Saugmundes vom Laufrad und der
gegenüberliegenden Gehäusefläche gebildet. Unabhängig davon, ob
eine einfache oder doppelte Laufradspaltringdichtung am
saugseitigen Laufradeintrittsbereich vorgesehen ist, mündet der
in axialer Richtung durchströmte Drosselspalt vor dem
Laufradeintrittsquerschnitt. Durch diesen Drosselspalt wird
einerseits der Leckstrom durch den saugseitigen Radseitenraum
und das Radiallager verringert, wodurch eine Wirkungsgrad
verbesserung eintritt. Andererseits erfolgt ein Druckanstieg im
Radiallager, wodurch eine eventuelle Kavitationsgefahr vom
saugseitigen Lager ferngehalten wird.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die
Regelspalte begrenzenden Flächen als Axiallagerflächen
ausgebildet sind. Prinzipiell übernehmen diese Flächen während
des Betriebes keine Lagerfunktion. Äußere Einwirkungen können
destabilisierend auf das Laufrad einwirken und dadurch im
Bereich der Regelspalte eine Berührung stattfinden. Um in einem
solchen außerplanmäßigen Betriebszustand eine Beschädigung der
die Regelspalte begrenzenden Flächen zu verhindern, sind sie
wie Axiallagerflächen gestaltet. Ein versehentliches Anlaufen
bleibt somit ohne Auswirkungen.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung sind saugseitig
des Laufrades mehrere radial durchströmte Regelspalte
angeordnet. Diese können von einem Lagerkörper oder von einem
für Drosselzwecke gestalteten Teil gebildet werden. Mit Hilfe
von Verbindungsleitungen wirkt im saugseitigen Laufradraum der
Pumpenenddruck unterstützend zum Ausgleich des Axialschubes.
Beiderseits des Laufrades angeordnete Drosselspalte
beeinflussen die Druckverhältnisse derart, daß die Größe der
Flächenverhältnisse und die darauf einwirkenden Druckkräfte
einen Gleichgewichtszustand des Laufrades ermöglichen.
Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß Verbindungen eine
Druckübertragung aus einem Bereich hohen Druckes nach dem
Laufrad auf eine Ringfläche zwischen den saugseitigen radial
durchströmten Regelspalten ermöglichen.
Die Vorteile dieser Maßnahmen bestehen in dem kompletten
Wegfall externer Lager und der dadurch bedingten vereinfachten
Wartung. Durch den Einsatz von mediumgeschmierten Lagern
innerhalb des Pumpengehäuses entfallen übliche Schmiersysteme
sowie deren Kontrolle und auch die zugehörigen
Kühleinrichtungen. Die dadurch bedingte Platzeinsparung
ermöglicht eine verbesserte Nutzung des umbauten Raumes. Eine
gemäß der Erfindung aufgebaute Pumpe kann als autarke Pumpe
angesehen werden, in dem die Pumpe, außer von der
Energieversorgung, von zusätzlichen Hilfssystemen unabhängig
ist. Beim Einsatz als Blockaggregate wird deren Lebensdauer
erheblich verbessert, da die Zusatzbelastung der Motorlager
entfällt. Ganz allgemein entfallen auch die bisher üblichen
Überwachungsinstrumente bei extern verwendeten
Lagereinrichtungen.
Die am Laufrad stattfindende Integration von Axialschub
ausgleich und Rotor eines Elektromotors erlaubt den Verzicht
auf eine Welle und zugehöriger Wellenabdichtung. Die
Statorwicklung mit dem Statorpaket ist dann ebenfalls innerhalb
des Pumpengehäuses angeordnet. Die Laufrad-Motorkombination
kann als Scheiben- oder Zylindermotor, je nach Platz- und
Abmessungsverhältnissen ausgeführt sein. Es steht damit ein
absolut autarkes und peripheriefreies Pumpenaggregat zur
Verfügung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
die
Fig. 1 eine einstufige Kreiselpumpe mit doppelter
saugseitiger Spaltringdichtung und beidseitiger
Laufradlagerung, die
Fig. 2 eine einstufige Kreiselpumpe mit einfacher
saugseitiger Spaltringdichtung und einer
druckseitiger Wellenlagerung, die
Fig. 3 bis 5 verschiedene Belastungszustände der
Axialschubentlastungseinrichtung, die
Fig. 6 ein Laufrad mit Scheibenmotoranordnung und die
Fig. 7 ein Laufrad mit Zylindermotoranordnung.
Die Fig. 1 zeigt ein Pumpengehäuses 1 mit darin angeordnetem
Laufrad 2 und einer Welle 3. Eine Wellenabdichtung 4, wobei es
sich hierbei um eine Gleitringdichtung oder auch eine
Stopfbuchspackung handeln kann, dichtet das Gehäuseinnere
gegenüber der äußeren Atmosphäre ab. Das Laufrad 2 verfügt über
einen saugseitigen Laufradhals 5, der in einem gehäusefesten,
vom Fördermedium durchströmten Radiallager 6 gelagert ist. Auf
der Druckseite des Laufrades 2 befindet sich ein zweites
Radiallager 7, welches ebenfalls gehäusefest angeordnet ist und
in dem das Laufrad 2 mit einem druckseitigen Laufradhals 8
gelagert ist. Ein im Bereich dieses Lagers befindlicher zweiter
Regelspalt 9, der radial durchströmt und in Strömungsrichtung
gesehen dem druckseitigen Radiallager 7 nachgeordnet ist, kann
ohne weiteres auch dem Lagerspalt 10 vorangestellt sein.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel bildet die Stirnseite des
druckseitigen Laufradhalses 8 die eine Fläche des axial
veränderbaren zweiten Regelspaltes 9 und eine Stirnseite des
Radiallagers 7 die andere Fläche des axial veränderbaren
zweiten Regelspaltes 9. Bei einem dem Radiallagerspalt 10
vorangestellten Regelspalt 9 würde eine Fläche der
druckseitigen Laufraddeckscheibe 11 eine Fläche des
Regelspaltes bilden. Für diejenigen Anwendungsfälle, bei denen
aufgrund abweichender Betriebsbedingungen oder beim An- und
Abfahren der Pumpe ein Anlaufen der den Regelspalt begrenzenden
Wandflächen nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen ist,
kann die laufradseitige Fläche des zweiten Regelspaltes 9 als
separates Bauteil 12 am Laufradhals 8 bzw. am Laufrad 2
befestigt sein. In einem solchen Fall würde dieses Bauteil aus
einem besonders verschleißbeständigen, gute Lagereigenschaften
aufweisenden Teil bestehen. Mit entsprechenden
Materialpaarungen, Beschichtungen und Flächengestaltungen ist
es zulässig, die Wandflächen der Regelspalte anlaufen zu
lassen, bzw. eine Wandfläche eines Regelspaltes direkt an einer
Gegenfläche eines Lagers 7 oder anderen Bauteiles anlaufen zu
lassen.
Im saugseitigen Bereich des Laufrades 2 ist, in
Strömungsrichtung gesehen, ebenfalls ein radial durchströmter,
axial veränderbarer erster Regelspalt 13 dem saugseitigen
Radiallager 6 mit seinem Radiallagerspalt 14 vorangestellt. Ein
Raum 15 mit Verbindungen 15.1, 15.2 oder 15.3 gewährleistet,
daß ein im Pumpengehäuse 1 vorherrschender Enddruck auch in
demjenigen saugseitigen Laufradbereich ansteht, der sich
zwischen dem ersten Regelspalt 13 und vor dem Radiallagerspalt
14 befindet. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel taucht
der saugseitige Laufradhals 5 in einen Einsatz 16 ein, so daß
sich in Verbindung mit dem Radiallagerspalt 14 eine doppelte
Spaltringdichtung ergibt. Im Übergang von dieser doppelten
Spaltringdichtung zum Saugraum des Laufrades befindet sich ein
axial veränderbarer Drosselspalt 17, durch dessen
Spaltweitenveränderung das Regelverhalten der
Ausgleichseinrichtung zusätzlich verbessert wird. Die
Drosselwirkung der Spaltringdichtung bzw. des Lagerspaltes 14
unterstützt das Regelverhalten der Einrichtung.
Im druckseitigen Laufradbereich strömt das Fördermedium durch
den druckseitigen Radiallagerspalt 10, den Regelspalt 9 und
durch ein oder mehrere sogenannte Entlastungsöffnungen 18 in
der druckseitigen Laufraddeckscheibe 11 zum Saugbereich des
Laufrades 2 zurück.
Die Fig. 2 unterscheidet sich zur in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform dadurch, daß im Eintrittsbereich des Laufrades
am saugseitigen Laufradhals 5 nur eine einfache
Spaltringdichtung Verwendung findet, die hier gleichzeitig den
Radiallagerspalt 14 bildet. Die Stirnseite des saugseitigen
Laufradhalses 5 bildet zusammen mit der gegenüberliegenden
Gehäusewandfläche den axial veränderbaren Drosselspalt 17. Der
Radiallagerspalt 14 übt ebenfalls eine drosselnde Wirkung aus.
Diese Ausführungsform zeigt auch, daß das saugseitige
Radiallager 6 mit einer auf größerem Durchmesser befindlichen
Wandfläche für den saugseitigen zweiten Regelspalt 13
einstückig herstellbar ist. Eine an die Druckverhältnisse
anpaßbare und damit auch als Drossel einsetzbare Öffnung 15.3
und innerhalb und/oder außerhalb des Gehäuses verlaufende
Verbindungen 15.1, 15.2 übertragen den Druck aus dem Druckraum
des Gehäuses 1 in den Raum 15 zwischen dem saugseitigen ersten
Regelspalt 13 und dem saugseitigen Radiallagerspalt 14.
Im druckseitigen Bereich des Laufrades ist hinter dem Laufrad 2
im Gehäuse 1 ein druckseitiges Radiallager 7 angeordnet, in dem
die Welle 3 gelagert ist. Nach Passieren des druckseitigen
zweiten Regelspaltes 9 strömt das Medium über die
Axialschubausgleichsöffnungen 18 zurück in den Saugbereich des
Laufrades 2. Die mit einer stirnseitigen Fläche des
druckseitigen Radiallagers 7 zusammenwirkende Gegenfläche des
Laufrades 2, zwischen denen der zweite Regelspalt 9 ausgebildet
ist, kann integraler Bestandteil des Laufrades 2 oder
Bestandteil eines separaten Bauteiles 12 sein. Entscheidend in
diesem Zusammenhang ist auch hier, daß die Regelspalte 9, 13
auf unterschiedlichen Durchmessern angeordnet sind. Damit sind
in Abhängigkeit von den vorherrschenden Druckverhältnissen
entsprechende Flächenverhältnisse erreichbar, mit denen ein
Ausgleich des Axialschubes erreicht wird.
In den Fig. 3 bis 5 ist das Regelverhalten der Ausgleichs
einrichtung im einzelnen ausgeführt.
In der Fig. 3 ist der Zustand vor einer Inbetriebnahme der
Pumpe gezeigt, d. h. die Drehzahl n = 0 U/min. Innerhalb der
Pumpe herrscht vor dem Laufrad 2 ein Saugdruck ps, der größer
als der Druck außerhalb der Pumpe patm ist. Dabei wird davon
ausgegangen, daß die Pumpe innerhalb eines geschlossenen
Rohrleitungssystems installiert ist, dessen Druck über dem
Atmosphärendruck liegt. Auf der Wellenabdichtungsfläche AD
lastet der größere Saugdruck ps, der das Laufrad zur Dichtung 4
hin bewegt; so lange, bis die Flächen des zweiten Regelspaltes
9 zur Anlage gelangen. Der Regelspalt 9 ist damit geschlossen.
Der erste Regelspalt 13 und der Drosselspalt 17 sind dadurch
voll geöffnet und verfügen somit nur über eine geringe
Drosselwirkung.
Beim Anfahren der Pumpe erzeugt das Laufrad 2 einen zunehmenden
Förderdruck, der im saug- und druckseitigen Radseitenraum 20,
19, also im Raum nach dem Laufradaustritt und vor den
Regelspalten 9, 13, mit p₃′ gleich groß ist. Im Bereich einer
Fläche A₁, zwischen saugseitigem Regelspalt 13 und dem
Radiallagerspalt 14, entwickelt sich ein Druck p₁. Dieser Druck
wird durch die Verbindungen 15-15.3 vom Pumpenenddruckbereich
übertragen. Dadurch lastet auf der saugseitigen Fläche A₁ die
Druckdifferenz p₁-p₃′. Als Ausgleich lastet auf der
druckseitigen Fläche A₂ die Druckdifferenz von p₃′-ps.
Nach einem Pumpenstart, d. h. für den Anfahrvorgang der Pumpe
mit einem geschlossenen zweiten Regelspalt 9 = 0 muß daher die
Bedingung gelten:
A₂ * (p₃′ - p₅) < A₁ * (p₁ - p₃′) + AD * (ps - patm)
Daraus ergibt sich eine Kraftwirkung, die das Laufrad 2 in
Richtung Zulaufseite bewegt, den zweiten Regelspalt 9 öffnet
und den ersten Regelspalt 13 sowie den Drosselspalt 17
verkleinert.
In Fig. 4 ist die Alternative zu Fig. 3 dargestellt, nämlich
ein Anfahrvorgang einer Pumpe, bei der der Saugdruck ps kleiner
dem Atmosphärendruck patm ist. Eine auf die Wellenabdichtungs
fläche AD wirkende Druckdifferenz patm-ps bewegt das Laufrad 2
zur Pumpen-Zulaufseite hin, wobei die den ersten Regelspalt 13
begrenzenden Flächen den Regelspalt verkleinern. Die
Abmessungen innerhalb der Pumpe sind dabei so gewählt, daß der
Drosselspalt 17 nur noch minimal geöffnet ist. Ein Zustand, bei
dem der Drosselspalt 17 geschlossen, aber der Regelspalt 13
noch minimal geöffnet ist, ist zu vermeiden. Die
Spaltverkleinerung bewirkt einen Druckanstieg im saugseitigen
Radseitenraum und wirkt der Laufradbewegung entgegen.
Beim Anfahren der Pumpe stellt sich aufgrund der Verbindungen
15.1-15.3 im Raum 15 ein Druck p₁ ein. Wegen der großen
Drosselwirkung von Regelspalt 13 und Drosselspalt 17 ist der
Druck p₁ annähernd so groß, wie der Pumpenenddruck. Für den
Regelspalt 13 gilt daher die Bedingungen:
A₁ * (p₁ - p₃′) < A₃ * (p₃′ - p₅) + AD * (patm - ps)
Daraus ergibt sich eine Kraftwirkung, die das Laufrad zur
Wellendichtung 4 hin bewegt und den ersten Regelspalt 13 sowie
den Drosselspalt 17 öffnet und den zweiten Regelspalt 9
verkleinert bzw. schließt.
Für solche Betriebszustände, wie sie in den Fig. 3 und 4
dargestellt sind, ist es vorteilhaft, die die Regelspalte
begrenzenden Flächen als Axiallagerflächen zu gestalten. Dies
sowohl hinsichtlich der Form und/oder der Materialien. Denn
damit wird eine Beschädigung der Regelspalte bei einer während
des Anlaufvorganges erfolgenden Berührung verhindert. Beim
Abschalten der Pumpe ergeben sich Auslaufvorgänge, die sich
analog zu den Anfahrvorgängen verhalten.
In Fig. 5 ist ein normaler Betriebszustand dargestellt. Bei
sich ändernden Betriebszuständen bewirkt eine Veränderung der
axialen Laufradposition sofort eine Veränderung in der Weite
der Regelspalte 9 und 13. Die Weite der Regelspalte 9, 13
ändert sich zueinander in entgegengesetzter oder reziproker
Weise. Die Veränderung von deren Drosselwirkung hat
unmittelbaren Einfluß auf die Kraftwirkung der Flächen AD-A₃,
so daß sich ein Regeleffekt einstellt. Dieser unterliegt der
Bedingung:
A₁ * (p₁ - p₃′) + AD * (ps - patm) =
A₂ * (p₃ - ps) + (A₃ - A₂) * (p₂ - ps)
Aufgrund dieser Bedingung ergibt sich für das Laufrad ein
Kräftegleichgewicht und es läuft berührungsfrei. Jede
Veränderung auf der einen Seite hat eine ausgleichende
Gegenreaktion auf der anderen Seite zur Folge.
Für die Spalte 9, 13 wurde der Begriff "Regelspalte" verwendet,
weil damit eine Druckregelung bewirkt wird. Diese Druckregelung
bewirkt eine Wegsteuerung des rotierende Teiles. In
Abhängigkeit vom Betrachtungsstandpunkt wäre auch der Begriff
"Steuerspalt" verwendbar.
Die Fig. 6 zeigt die Verwendung der Einrichtung an einem
Pumpenlaufrad 2 mit in das Pumpengehäuse 1 integriertem
Scheibenmotor. Dessen scheibenförmiger Rotor 21 ist an der
druckseitigen Laufraddeckscheibe 11 angeordnet. Gegenüber liegt
ein im Pumpengehäuse befindlicher scheibenförmiger Stator 22.
Am Laufrad 2 ist im Bereich des Austrittsdurchmessers 24 auf
der Druckseite ein Ansatz 23 angeordnet, der mit dem Gehäuse 1
einen radial durchströmten ersten Regelspalt 13.2 bildet. Je
nach konstruktivem Aufbau kann die Durchströmrichtung radial
nach außen oder radial nach innen zur Drehachse hin erfolgen.
Ein hier im Gehäuse 1 befestigter Einsatz 25 läßt aufgrund
seiner Materialwahl in Ausnahmefällen ein Anlaufen der den
Spalt 13.2 begrenzenden Flächen zu, ohne daß damit ein Schaden
eintritt. Das Medium strömt durch den Spalt zwischen
scheibenförmigem Stator 22 und Rotor 21 des Elektromotors und
fließt durch den zweiten Regelspalt 9 und die Axialschub
ausgleichsöffnungen 18 zurück zum Eintrittsbereich des
Laufrades. Ein druckseitiges Lager 7 für das Laufrad 2 ist hier
dem zweiten Regelspalt 9 vorangestellt. Die saugseitige
Laufradlagerung entspricht im Prinzip der Lagerung von Fig. 2.
Die Ausführungsform der Fig. 7 zeigt einen innerhalb des
Pumpengehäuses 1 angeordneten Elektromotor mit zylinderförmigem
Stator 26 und Rotor 27, der auf einem verlängerten saugseitigen
Laufradhals 5 angeordnet ist. Das Laufrad 2 ist hier als
halbaxiales Laufrad ausgebildet. Die Lagerung des Laufrades
erfolgt im druckseitigen Lager 7 und dem saugseitigen Lager 14.
Im Unterschied zu den vorhergehenden Figuren ist hier das
Laufrad 2 mit Hilfe eines Wellenzapfens 28 im Lager 7 gelagert.
Ein im Gehäuse 1 angeordneter Leitradeinsatz 29 enthält die
druckseitige Lagerung sowie Einsätze für die druckseitig
angeordneten Regelspalte 13.2 und 9. Die in den Fig. 6 und 7
verwendeten Regelspalte weisen eine Anordnung auf, wonach ein
Öffnen des einen Regelspaltes ein Schließen des anderen
Regelspaltes zur Folge hat. Dieses reziproke Spaltverhalten
ermöglicht einen zuverlässigen Ausgleich des Axialschubes.
Bezugszeichenliste
p₁ annähernder Pumpenenddruck
p₂ annähernder Saugdruck
p₃ druckseitiger Radseitenraumdruck vor dem Regelspalt
p₃′ druckseitiger Radseitenraumdruck
ps Saugdruck
A₁ Ausgleichsfläche zwischen Laufrad-Saugmundlager und saugseitigem Regelspalt
A₂ Ausgleichsfläche zwischen saugseitigem Radiallager und druckseitigem Regelspalt
A₃ Ausgleichsfläche zwischen saugseitigem Radiallager und Wellendichtdurchmesser
AD Wellenabdichtungsfläche
p₂ annähernder Saugdruck
p₃ druckseitiger Radseitenraumdruck vor dem Regelspalt
p₃′ druckseitiger Radseitenraumdruck
ps Saugdruck
A₁ Ausgleichsfläche zwischen Laufrad-Saugmundlager und saugseitigem Regelspalt
A₂ Ausgleichsfläche zwischen saugseitigem Radiallager und druckseitigem Regelspalt
A₃ Ausgleichsfläche zwischen saugseitigem Radiallager und Wellendichtdurchmesser
AD Wellenabdichtungsfläche
Claims (9)
- l. Kreiselpumpe, deren Laufrad in einem Pumpengehäuse gelagert ist und mit einer Einrichtung zum Axialschubausgleich versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß im saugseitigen Laufradbereich ein erster radial durchströmter Regelspalt (13.1) zwischen Laufradaustritt und saugseitigem Radiallager (6) angeordnet ist, daß im druckseitigen Laufradbereich ein gegenüber dem ersten Regelspalt (13.1) auf kleinerem Durchmesser befindlicher zweiter radial durchströmter Regelspalt (9) angeordnet ist, daß im Raum (15) zwischen erstem Regelspalt (13) und saugseitigem Radiallager (6) der Enddruck der Pumpe ansteht und daß ein dem zweiten Regelspalt (9) nachgeordneter Raum mit dem Eintrittsbereich des Laufrades (2) in Verbindung steht.
- 2. Kreiselpumpe, deren Laufrad in einem Pumpengehäuse mindestens im Bereich eines saugseitigen Laufradspaltes gelagert ist und mit einer Einrichtung zum Axialschub ausgleich versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß im druckseitigen Laufradbereich ein erster radial durchströmter Regelspalt (13.2) am Laufradaustritt angeordnet ist, daß im druckseitigen Laufradbereich ein gegenüber dem ersten Regelspalt (13.2) auf kleinerem Durchmesser befindlicher zweiter radial durchströmter Regelspalt (9) angeordnet ist und daß ein dem zweiten Regelspalt (9) nachgeordneter Raum mit dem Eintrittsbereich des Laufrades (2) in Verbindung (2) steht, und daß die Weite der Regelspalte (9, 13.2) entgegengesetzt zueinander veränderbar sind.
- 3. Kreiselpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gehäuse (1) und einer saugseitigen Stirnseite des Laufrades (2) mindestens ein axial durchströmter Drosselspalt (17) angeordnet ist.
- 4. Kreiselpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelspalte (9, 13, 13.2) begrenzenden Flächen als Axiallagerflächen ausgebildet sind.
- 5. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß saugseitig des Laufrades (2) mehrere radial durchströmte Regelspalte (9, 13, 13.2) angeordnet sind.
- 6. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits des Laufrades (2) Drosselspalte angeordnet sind.
- 7. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen (15.1-15.3) den Pumpenenddruck auf eine Ringfläche A₁ zwischen saugseitigem Regelspalt (13) und saugseitigem Radiallagerspalt (14) übertragen.
- 8. Kreiselpumpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Laufrad (2) ein Rotorteil (21, 27) eines elektrischen Antriebsmotors angeordnet ist, wobei dessen Statorteil (22, 26) innerhalb des Kreiselpumpengehäuses angeordnet ist.
- 9. Kreiselpumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor saug- oder druckseitig vom Laufrad (2) angeordnet ist.
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