DE19631150A1 - Verfahren zur Ablösung von Druckfarben (Deinking) von cellulosehaltigen Druckträgern - Google Patents

Verfahren zur Ablösung von Druckfarben (Deinking) von cellulosehaltigen Druckträgern

Info

Publication number
DE19631150A1
DE19631150A1 DE19631150A DE19631150A DE19631150A1 DE 19631150 A1 DE19631150 A1 DE 19631150A1 DE 19631150 A DE19631150 A DE 19631150A DE 19631150 A DE19631150 A DE 19631150A DE 19631150 A1 DE19631150 A1 DE 19631150A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
surfactant
cationic surfactant
water glass
flotation
hlb
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19631150A
Other languages
English (en)
Other versions
DE19631150B4 (de
Inventor
Hubert Dr Schiesling
Friedrich Dr Ruf
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sued Chemie AG
Original Assignee
Sued Chemie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Sued Chemie AG filed Critical Sued Chemie AG
Priority to DE1996131150 priority Critical patent/DE19631150B4/de
Publication of DE19631150A1 publication Critical patent/DE19631150A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19631150B4 publication Critical patent/DE19631150B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C5/00Other processes for obtaining cellulose, e.g. cooking cotton linters ; Processes characterised by the choice of cellulose-containing starting materials
    • D21C5/02Working-up waste paper
    • D21C5/025De-inking
    • D21C5/027Chemicals therefor
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/50Reuse, recycling or recovery technologies
    • Y02W30/64Paper recycling

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ablösung von Druck­ farben (Deinking) von cellulosehaltigen Druckträgern, wie Papier, Karton oder Pappe.
Nach dem Stand der Technik erfolgt die Druckfarbenablösung durch Aufschlagen des Recyclingstoffes in Wasser unter Zusatz verschiedener Chemikalien, wie z. B. Natronlauge, Wasserglas, anionischen Tensiden, organischen Komplexbildnern und Wasser­ stoffperoxid. Die Natronlauge unterstützt durch ihre faser­ quellende Wirkung den Ablöseprozeß und aktiviert die Bleich­ chemikalie Wasserstoffperoxid. Wasserglas dient ebenfalls der Ablösung der Druckfarbenpartikel und verhindert durch Kom­ plexierung von Schwermetallionen die unerwünschte homolytische Zersetzung des Wasserstoffperoxids. Die gleiche Wirkung haben die organischen Komplexbildner. Das Bleichmittel Wasserstoff­ peroxid bzw. die aktivierte Form - das Hydroperoxidanion - hat die Aufgabe, die durch den Alkalieneinsatz bedingten Weißgrad­ verlust bzw. die Faservergilbung zu kompensieren.
Das anionische Tensid reagiert schließlich mit den abgelösten Druckfarbenpartikeln unter Mizellenbildung und Hydrophobierung der Partikeloberflächen, wodurch dieser sogenannte Schmutz- oder Spuckstoff in einer zweiten Stufe durch Flotation mittels Luftblasen abgetrennt wird.
Einige der Prozeßchemikalien dieses klassischen Deinking-Ver­ fahrens bringen erhebliche Nachteile mit sich:
  • (a) Natronlauge bewirkt bei hohen pH-Werten von 9-10 die genannte Faservergilbung, weshalb ein erhöhter Peroxid­ einsatz erforderlich ist.
  • (b) Wasserglas kann in der Papiermaschine zu Ausfällungen von Kieselsäure auf Rollen und Walzen und somit zu vermehrten Reinigungsstillständen führen. Darüber hinaus reagiert Was­ serglas mit kationischen Papierchemikalien, wie Retentions­ hilfsmitteln, und macht diese unwirksam.
  • (c) Die anionischen Tenside (z. B. Seifen) reagieren mit den im Prozeßwasser enthaltenen Calciumionen (es werden Wasserhärten bis zu 150° dH gemessen) unter Bildung unlöslicher Calcium­ seifen.
  • (d) Die früher als sehr effektive Peroxidstabilisatoren ver­ wendeten organischen Komplexbildner, wie DTPA, NTA, usw. werden aus umweltrelevanten Gründen heute kaum noch ein­ gesetzt.
Es gab in letzter Zeit viele Versuche, durch Modifizierung des Deinking-Verfahrens die oben geschilderte Nachteile zu vermeiden:
So wird in der DE-A-37 39 655 ein peroxidhaltiger Bleichmit­ telzusatz beschrieben, der das Deinking-Verfahren bei niedri­ geren pH-Werten und unter nahezu voll ständigem Verzicht auf Wasserglas ermöglicht. Der Zusatz besteht aus einem mit Alka­ licarbonat oder Alkalihydrogencarbonat modifizierten wasserun­ löslichen silicatischen Ionenaustauscher, z. B. ein smektiti­ sches Tonmineral, einen Attapulgit und/oder einen natürlichen oder synthetischen Zeolith. Es wird nur anionisches Tensid (Seife) eingesetzt.
Die DE-A-41 18 899 beschreibt den kombinierten Einsatz von Zeolithen und natürlichen, biologisch abbaubaren Chelatbild­ nern, wie Citronensäure oder Gluconaten, mit ähnlicher Ziel­ setzung. Es werden ebenfalls nur anionische Tenside (Seife) eingesetzt.
In der EP-A-0 592 789 wird der Einsatz von organophilen Tonen (Organoclays) beim Deinken von Altpapier beschrieben. Der Organoclay wird hierbei durch Reaktion eines oder mehrerer Ammoniumsalze mit hydrophilen anorganischen Tonen mit einer Kationenaustauschkapazität von < 5 mval/100 g in situ erzeugt, wobei durch elektrostatische Bindung ein stabiler Ton/Ammo­ niumionenkomplex entsteht. Diese in Abhängigkeit von Ammonium­ ion mehr oder weniger hydrophoben Komplexe sind als Thixotro­ piermittel im Farben- und Lackbereich bekannt.
K. Hornfeck vergleicht im "Wochenblatt für Papierfabrikation" 17, 1985, S. 646 den Einsatz von anionischen, kationischen und ampholytischen Tensiden als Sammlerchemikalien für Druckfarben im Flotations-Deinkingprozeß. Hierbei wurde in Standardrezep­ turen mit Wasserstoffperoxid und größeren Mengen an Wasserglas und Natronlauge das anionische Tensid "Olinor® 4010" durch alternative Tenside ersetzt. Er kommt zu dem Schluß, daß die anionischen Tenside die besten Ergebnisse liefern, die Ampho­ lyte und die kationischen Tenside deutlich schlechter ab­ schneiden. Der Grund hierfür war wahrscheinlich, daß er das Tensid, das Wasserglas und die Natronlauge gleichzeitig in größeren Mengen einsetzte.
Abweichend von den Ergebnissen von Hornfeck wurde nun überra­ schenderweise gefunden, daß beim Einsatz von bestimmten katio­ nischen Tensiden sehr gute Deinkingergebnisse erzielt werden können, wenn bestimmte pH-Werte eingehalten werden und wenn der Wasserglasgehalt möglichst niedrig gehalten wird.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Ablösung von Druckfarben (Deinking) von cellulosehaltigen Druckträgern, wie Papier, Karton oder Pappe, durch Behandlung des aufgeschlage­ nen Druckträgers mit Alkalilauge, Wasserstoffperoxid, einem Tensid und gegebenenfalls Wasserglas und Abtrennung der abge­ lösten Druckfarbe durch Flotation; das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Tensid ein amphiphiles kationi­ sches Tensid mit einem HLB-Wert ("hydrophilic lipophilic balance") von etwa 8 bis 13, vorzugsweise von etwa 8 bis 10 verwendet und die Menge der Alkalilauge so wählt, daß in der wäßrigen Suspension ein pH-Wert von 9 nicht überschritten wird, und der Gehalt an Wasserglas etwa 0 bis maximal 0,5 Gew.-% beträgt.
Unter dem Ausdruck "amphiphiles kationisches Tensid" versteht man ein kationisches Tensid, das einerseits eine geringe Was­ serlöslichkeit hat (also schwach hydrophil ist), andererseits eine geringe Öllöslichkeit hat (also schwach lipophil ist). Der Grad der Amphiphilie wird erfindungsgemäß durch den vor­ stehend angegebenen HLB-Wert des kationischen Tensids ausge­ drückt.
Der HLB-Wert ist ein eingeführtes Maß für die Wasser- und Fettlöslichkeit von Tensiden, Emulgatoren und anderen grenz­ flächenaktiven Stoffen. Nach Fiedler ("Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende Gebiete", Aulendorf: Cantor 1981) gelten für Öl-in-Wasser-Emulsionen folgende Be­ ziehungen:
HLB-Wert
O/W-Emulsion
0-4
nicht dispergierbar
3-6 mäßig dispergierbar
6-8 milchige Dispersion (Entmischung)
8-10 stabile milchige Dispersion
10-13,5 durchscheinende bis klare Dispersion
< 13,5 klare Lösung
Hierbei liegt der Wendepunkt lipophil/hydrophil bei etwa 10. Tenside mit HLB < 10 sind überwiegend lipophil und mit HLB < 10 überwiegend hydrophil. HLB-Werte von kationischen Tensi­ den sind in der Literatur kaum bekannt. Zur Einordnung wird somit das Dispergierverhalten in Wasser herangezogen. Hierzu wird eine 20%ige Dispersion des Tensids in destilliertem Was­ ser hergestellt, wobei die Temperatur auf etwa 40°C gehalten wird. Nach 5-minütiger Scherung bei 700 U/min wird die Disper­ sion ohne weitere Scherung 10 min aufbewahrt und anschließend beurteilt. Die Zuordnung erfolgt nach dem Aussehen und der Stabilität der Dispersion.
Das neue Verfahren ist in der Lage, die vorstehend geschilder­ ten Nachteile des konventionellen Deinkingverfahrens zu umgehen:
  • (a) Es kann bei niedrigeren pH-Werten von (z. B. bei 8 - 9) gearbeitet werden. Die dadurch geringere Alkalivergilbung der Fasern erfordert einen geringeren Wasserstoffperoxid­ einsatz.
  • (b) Wasserglas kann vollständig eliminiert werden, so daß dessen negative Auswirkungen, wie Ablagerungen oder Reaktionen mit kationischen Hilfsmitteln, vermieden werden.
  • (c) Das kationische Tensid arbeitet unabhängig von der Calcium­ härte des Prozeßwassers. Es kommt nicht zur Ausfällung unlöslicher Calciumseifen.
  • (d) Das amphiphile kationische Tensid begünstigt die Flotation der Druckfarbenpartikel.
Vorzugsweise verwendet man als amphiphiles kationisches Tensid ein ternäres oder quaternäres Ammoniumsalz der Formel
worin R₁ und R₂ jeweils einen gegebenenfalls ethoxylierten aliphatischen Kohlenwaserstoffrest mit 14 bis 20, vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen oder einen Rest
R₃ einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Methyl, Rx Wasserstoff, Methyl oder Ethyl und X⁻ ein Anion, wie Chlorid, bedeuten.
Wichtig ist die Wahl der Reste R₁ bis R₃, die so erfolgen muß, daß
  • (a) das ternäre oder quaternäre Ammoniumsalz in Wasser etwas löslich bzw. dispergierbar ist und
  • (b) ein gewisser hydrophober Charakter erhalten bleibt.
Die besten Ergebnisse werden mit Ammoniumsalzen erzielt, die zwei Kohlenstoffketten mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen besit­ zen; zum Beispiel bedeuten R₁ Stearyl oder Palmityl; R₂ Stea­ ryl oder Palmityl; R₃ = CH₃; und Rx = CH₃ (HLB etwa 9).
Ammoniumsalze mit drei langen Kohlenstoffketten sind im allge­ meinen nur unzureichend im Wasser dispergierbar (HLB < 6). Sie erfüllen ihre Aufgabe als Tensid nur unzureichend, da die Druckfarbenpartikel nicht optimal durch die Ammoniumkationen bedeckt sind und so der Flotation nicht so leicht zugänglich sind. Andererseits besitzen die Ammoniumsalze mit nur einer langen Kohlenstoffkette, wie Trimethylstearylammoniumchlorid, offenbar einen nicht ausreichenden hydrophoben Charakter (HLB < 13,5), um als Sammler die abgelösten Druckfarben einer ef­ fektiven und selektiven Flotation zugänglich zu machen.
Hydrophilere kationische Tenside, wie 1-Methyl-2-norstearyl-3- stearinsäure-amidoethyl-imidazolinium-methosulfat (Rewoquat W75H® von Rewo Chemische Werke GmbH (HLB etwa 12); Cocosalkyl­ dimethylbenzylammoniumchlorid (Dodigen 226®, Fa. Hoechst (HLB etwa 13)) und N-Methyl-triethanolammonium-fettsäure-diesterme­ thylsulfat (Marlosoft E90® von Hüls (HLB etwa 13); und weitere Verbindungen mit ethoxylierten Seitenketten sind ebenfalls einsetzbar, bringen aber nicht die guten Ergebnisse der bevorzugten Verbindungen mit zwei hydrophoben C-Ketten.
Auch ampholytische, biionische Tenside, wie Cocosdimethylbe­ tain (HLB < 13,5), erbringen schlechtere Deinking-Resultate.
Das Gegenion X⁻ der kationischen Tenside ist für die Funk­ tionalität von untergeordneter Bedeutung und ergibt sich meist aus dem Syntheseprozeß als Chlorid oder Methosulfat.
Wichtig für die Funktionsweise des Verfahrens ist, daß im Gegen­ satz zur Lehre der EP-A 0 592 789 nicht in situ mit Tonen, die eine Kationenaustauschkapazität von < 5 mval/100g besitzen, ein Ton/Ammoniumkomplex entsteht, da das auf dem Ton fixier­ te Tensid seine Aufgabe als Sammlerchemikalie nicht mehr opti­ mal zu leisten in der Lage ist. Vergleichsversuche bestätigen dies.
Weiterhin ist für das Verfahren von Bedeutung, daß nicht gleich­ zeitig Wasserglas zudosiert wird, da das anionische Wasserglas die kationischen Tenside durch elektrostatische Wechselwirkungen bzw. Bindungen passiviert und so deren Wirksamkeit reduziert, was offensichtlich in den Arbeiten von K. Hornfeck (s. o.) der Fall war.
Allenfalls können Wasserglaskonzentrationen von maximal 0,5 Gew.-% toleriert werden.
Das kationische Tensid wird vorzugsweise in einer Menge von 0,2 bis 6 Gew.-%, bezogen auf den aufgeschlagenen Druckträger (bezogen auf Trockensubstanz), verwendet. Vorzugsweise wird als Alkalilauge Natronlauge verwendet.
Die Erfindung ist durch die nachstehenden Beispiele erläutert. Falls nachstehend nichts anderes gesagt ist, wird im allgemei­ nen wie folgt verfahren:
Gemischtes Altpapier (Zeitungen/Illustrierte 50/50) wurden bei 60°C 150 Stunden künstlich gealtert, im Reißwolf zerkleinert, homogenisiert und klimatisiert. Pro Ansatz wurden 48 g otro (ofentrocken) Altpapier unter Zudosierung der Prozeßchemika­ lien Tensid, Natronlauge und gegebenenfalls Wasserglas (in kleineren Mengen) in Wasser mit einer Härte von 50°dH bei einer Stoffdichte von 4% 5 min und 20 sec desintegriert. Anschließend wurde Wasserstoffperoxid zugesetzt und weitere 10 sec aufgeschlagen. Die Reaktionsphase erfolgte bei +50°C über 90 min im Wasserbad. Anschließend wurde erneut 2 min und 30 sec desintegriert und in einer Laborflotationszelle (1 bar Druck, 20 Liter/min Luftdurchsatz) 10 min flotiert. Der Gut­ stoff wurde mit verdünnter Schwefelsäure (zur Erleichterung der Blattbildung) auf einen pH-Wert von 4,5-5 eingestellt, worauf auf einem Rapid-Köthen-Blattbildner Blätter gebildet wurden. Meßparameter waren stets Gutstoffausbeute und Weiß­ gradzuwachs (gemessen am "Elrepho 2000", Reflexionsfaktor R 457 nm).
Beispiele 1-8
Die nach diesen Beispielen erhaltenen Werte sind in Tabelle I angegeben.
Das erfindungsgemäße Beispiel 1 zeigt die Wirkung des bevor­ zugten Dimethyldistearylammoniumchlorids mit einem guten Weißegewinn von 7.6%-Punkten.
Die Beispiele 2 und 3 zeigen, daß die Natronlaugedosierung ohne Weißgradeinbuße von 2% auf 1% reduziert werden kann. Die Gutstoffausbeuten sind hierbei nahezu identisch.
Etwas geringere Weißegewinne von 3.8 bis 6.2%-Punkten wurden mit den hydrophileren Tensiden der Versuche 4 bis 8 erzielt.
Auffallend waren die im Vergleich zum Standardsystem (Beispiel Nr. 10 von Tabelle II) höheren Weißgrade nach den erfindungsgemäßen Beispielen 1-3.
Beispiel 9-12 (Vergleich)
Die nach diesen Beispielen erhaltenen Werte sind in Tabelle II angegeben.
Beispiel 9 stellt den Nullversuch dar, dem kein Tensid zuge­ setzt wurde. Der erzielte Weißgrad lag bei 44.4%, die Aus­ beute bei 53%.
Nach Beispiel 10, das den Stand der Technik darstellt (Ein­ satzchemikalien: Ölsäure, NaOH und Wasserglas) konnte ein Weißgrad von 50.4% erreicht werden, deutlich unter den erfin­ dungsgemäßen Beispielen 1-3.
Die Beispiele 11 bis 13 beziehen sich auf die Lehre der EP-A- 0 592 789. Hier wurde in situ eine Komplexverbindung des quar­ tären Ammoniumions mit Na-Bentonit [Ionenaustauschvermögen 85 mval/100g] (Beispiel 11) und synthetischem Hectorit [Ionenaus­ tauschvermögen 70 mval/100g] (Beispiel 12) erzeugt und diese dem Flotations-Deinkingverfahren unterworfen. Nach Tabelle II blieben die Weißgradgewinne mit 5.6 und 4.1% Punkte unter denen der erfindungsgemäßen Beispiele 1-3.

Claims (4)

1. Verfahren zur Ablösung von Druckfarben (Deinking) von cel­ lulosehaltigen Druckträgern, wie Papier, Karton oder Pappe, durch Behandlung des aufgeschlagenen Druckträgers mit Alkali­ lauge, Wasserstoffperoxid, einem Tensid und gegebenenfalls Wasserglas, und Abtrennung der abgelösten Druckfarbe durch Flotation, dadurch gekennzeichnet, daß man als Tensid ein am­ phiphiles kationisches Tensid mit einem HLB-Wert von etwa 8 bis 13 verwendet und die Menge der Alkalilauge so wählt, daß in der wäßrigen Suspension ein pH-Wert von 9 nicht überschritten wird, und der Gehalt an Wasserglas etwa 0 bis maximal 0,5 Gew.-% beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als amphiphiles kationisches Tensid ein ternäres oder quater­ näres Ammoniumsalz der Formel verwendet, worin R₁ und R₂ jeweils einen gegebenenfalls ethoxylierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 14 bis 20, vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen oder einen Rest, R₃ einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Methyl, Rx Wasserstoff, Methyl oder Ethyl und X⁻ ein Anion, wie Chlorid, bedeuten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das kationische Tensid in einer Menge von etwa 0,2 bis 0,6 Gew.-%, bezogen auf den aufgeschlagenen Druckträger (bezo­ gen auf Trockensubstanz) verwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man als Alkalilauge Natronlauge verwendet.
DE1996131150 1996-08-01 1996-08-01 Verfahren zur Ablösung von Druckfarben (Deinking) von cellulosehaltigen Druckträgern Expired - Fee Related DE19631150B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996131150 DE19631150B4 (de) 1996-08-01 1996-08-01 Verfahren zur Ablösung von Druckfarben (Deinking) von cellulosehaltigen Druckträgern

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996131150 DE19631150B4 (de) 1996-08-01 1996-08-01 Verfahren zur Ablösung von Druckfarben (Deinking) von cellulosehaltigen Druckträgern

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19631150A1 true DE19631150A1 (de) 1998-02-05
DE19631150B4 DE19631150B4 (de) 2007-04-19

Family

ID=7801538

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1996131150 Expired - Fee Related DE19631150B4 (de) 1996-08-01 1996-08-01 Verfahren zur Ablösung von Druckfarben (Deinking) von cellulosehaltigen Druckträgern

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19631150B4 (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2002090651A1 (de) * 2001-05-08 2002-11-14 Alpha Calcit Füllstoff Gesellschaft Mbh Verfahren zur wiederverwertung von spuckstoff
WO2006123996A1 (en) 2005-05-18 2006-11-23 Linde Aktiengesellschaft Process for deinking recycled fibers and use of an acid in deinking
US7169257B2 (en) 2003-11-12 2007-01-30 Kemira Chemicals, Inc. Method of deinking waste paper using a reduced alkali system
EP3156540A1 (de) 2015-10-12 2017-04-19 Omya International AG Verfahren zur druckfarbenentfernung von beschichtetem papier oder karton
JP2017155349A (ja) * 2016-02-29 2017-09-07 日華化学株式会社 脱墨剤、及び脱墨パルプの製造方法

Citations (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0174510A2 (de) * 1984-08-23 1986-03-19 Kabushiki Kaisha Toshiba Epoxyharzmasse zum Einkapseln von Halbleiterelementen
EP0171370B1 (de) * 1984-03-19 1989-11-23 Berol Kemi Ab Verfahren zum Entfärben und/oder Reduzieren der Klebrigkeit von Altpapier
DE3823847A1 (de) * 1988-07-14 1990-01-18 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zum de-inken von bedrucktem altpapier
DE3839479A1 (de) * 1988-11-23 1990-06-07 Henkel Kgaa Deinken von altpapieren
DE3839478A1 (de) * 1988-11-23 1990-06-07 Henkel Kgaa Deinken von altpapieren
DE4007596A1 (de) * 1990-03-09 1991-09-12 Henkel Kgaa Alkylenoxideinheiten und quaternaere ammoniumgruppen enthaltende verbindungen
DE4007598A1 (de) * 1990-03-09 1991-09-12 Henkel Kgaa Wasserloesliche oder wasserdispergierbare verbindungen, enthaltend polyetherketten und quaternaere ammoniumgruppen
EP0478505A2 (de) * 1990-09-26 1992-04-01 Sandoz Ltd. Verfahren zum De-inken
US5196134A (en) * 1989-12-20 1993-03-23 Hughes Aircraft Company Peroxide composition for removing organic contaminants and method of using same
EP0622490A2 (de) * 1993-04-26 1994-11-02 Rheox International, Inc. Verfahren zur Entfernung von bei der Verbrennung aschebildenden Bestandteilen sowie von öligen Ruckständen bei der Papierwiedergewinnung
EP0639666A1 (de) * 1993-07-27 1995-02-22 Hoechst Celanese Corporation Quaternäre Verbindungen als Weissgradverstärker

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3433593A1 (de) * 1984-09-13 1986-03-20 Henkel KGaA, 4000 Düsseldorf Verwendung von ethersulfonaten als schaumarme netzmittel in waessrigen, sauren und alkalischen technischen behandlungsmitteln
US4935096A (en) * 1988-12-06 1990-06-19 Garden State Paper Company, Inc. Process for the deinking of cellulosic materials
ZA895958B (en) * 1989-03-09 1990-05-30 Jurgens Grobler Hans Mineral separation equipment manufacturing method
US5346543A (en) * 1992-10-15 1994-09-13 Lion Corporation Deinking agent for reclaiming waste paper

Patent Citations (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0171370B1 (de) * 1984-03-19 1989-11-23 Berol Kemi Ab Verfahren zum Entfärben und/oder Reduzieren der Klebrigkeit von Altpapier
EP0174510A2 (de) * 1984-08-23 1986-03-19 Kabushiki Kaisha Toshiba Epoxyharzmasse zum Einkapseln von Halbleiterelementen
DE3823847A1 (de) * 1988-07-14 1990-01-18 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zum de-inken von bedrucktem altpapier
DE3839479A1 (de) * 1988-11-23 1990-06-07 Henkel Kgaa Deinken von altpapieren
DE3839478A1 (de) * 1988-11-23 1990-06-07 Henkel Kgaa Deinken von altpapieren
US5196134A (en) * 1989-12-20 1993-03-23 Hughes Aircraft Company Peroxide composition for removing organic contaminants and method of using same
DE4007596A1 (de) * 1990-03-09 1991-09-12 Henkel Kgaa Alkylenoxideinheiten und quaternaere ammoniumgruppen enthaltende verbindungen
DE4007598A1 (de) * 1990-03-09 1991-09-12 Henkel Kgaa Wasserloesliche oder wasserdispergierbare verbindungen, enthaltend polyetherketten und quaternaere ammoniumgruppen
EP0478505A2 (de) * 1990-09-26 1992-04-01 Sandoz Ltd. Verfahren zum De-inken
EP0622490A2 (de) * 1993-04-26 1994-11-02 Rheox International, Inc. Verfahren zur Entfernung von bei der Verbrennung aschebildenden Bestandteilen sowie von öligen Ruckständen bei der Papierwiedergewinnung
EP0639666A1 (de) * 1993-07-27 1995-02-22 Hoechst Celanese Corporation Quaternäre Verbindungen als Weissgradverstärker

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
PUTZ,H.-J.,u.a.: Deinking von öl- und wasser- basierenden Druckfarben - ein neues Flotations- Modell. In: Das Papier, 45.Jg., 1991, H.10A, S.V33-V41 *

Cited By (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2002090651A1 (de) * 2001-05-08 2002-11-14 Alpha Calcit Füllstoff Gesellschaft Mbh Verfahren zur wiederverwertung von spuckstoff
US7169257B2 (en) 2003-11-12 2007-01-30 Kemira Chemicals, Inc. Method of deinking waste paper using a reduced alkali system
US7767057B2 (en) 2003-11-12 2010-08-03 Kemira Chemicals, Inc. Deinking blends for use in reduced alkali systems
WO2006123996A1 (en) 2005-05-18 2006-11-23 Linde Aktiengesellschaft Process for deinking recycled fibers and use of an acid in deinking
EP3156540A1 (de) 2015-10-12 2017-04-19 Omya International AG Verfahren zur druckfarbenentfernung von beschichtetem papier oder karton
WO2017063971A1 (en) 2015-10-12 2017-04-20 Omya International Ag Process for the deinking of coated paper or paperboard
US10544544B2 (en) 2015-10-12 2020-01-28 Omya International Ag Process for the deinking of coated paper or paperboard
JP2017155349A (ja) * 2016-02-29 2017-09-07 日華化学株式会社 脱墨剤、及び脱墨パルプの製造方法

Also Published As

Publication number Publication date
DE19631150B4 (de) 2007-04-19

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69220844T2 (de) Verfahren zum Entfärben von Altpapier
DE2845606C2 (de)
EP2355933B1 (de) Mischung aus einem aminalkoxylatester und einer quarternären ammoniumverbindung als sammler für silikathaltige mineralien
DE69908938T2 (de) Verfahren zur herstellung von papier
DE69321917T2 (de) Verfahren zum Entfärben von Altpapier mittels in situ gebildeter Organo-Tone
DE69417089T2 (de) Verfahren zur Entfernung von bei der Verbrennung aschebildenden Bestandteilen sowie von öligen Rückständen bei der Papierwiedergewinnung
EP0335260B1 (de) Flotationsverfahren zum De-inken von bedrucktem Altpapier
DE2746077C2 (de)
DE3729446C2 (de) Mittel zum Deinken von Altpapier und Verfahren zur Herstellung desselben
EP0317921B1 (de) Bleichmittelzusatz
DE2734296A1 (de) Verfahren zur herstellung von feinteiligen, zum kationenaustausch befaehigten wasserunloeslichen silikaten
DE19631150B4 (de) Verfahren zur Ablösung von Druckfarben (Deinking) von cellulosehaltigen Druckträgern
DE3401444A1 (de) Verfahren zum entfaerben und zur regenerierung von abfallpapier
EP0013758B1 (de) Verfahren zum Deinken von bedrucktem Altpapier
DE69604365T2 (de) Verfahren zur herstellung von papier
DE2919866A1 (de) Verfahren zur rueckgewinnung von fasern
DE10254862A1 (de) Verfahren zur Druckfarbenentfärbung aus Altpapier durch Flotationsdeinking
EP0464057B1 (de) Verfahren zur altpapieraufbereitung
EP0263519B1 (de) Mittel zur Verbesserung der Bedruckbarkeit von Papier und Karton
DE1769362A1 (de) Antischaum-,Entlueftungs- und Entwaesserungshilfsmittel
EP0013027B1 (de) Verfahren zum Deinken von bedrucktem Altpapier
DE2828932A1 (de) Leimmittel, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung
DE3434220C2 (de)
EP0586850B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Thixotropiermitteln
EP0615020A1 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Altpapier für die Papierherstellung

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
8110 Request for examination paragraph 44
8339 Ceased/non-payment of the annual fee