DE69918621T2 - Leimungsmittel verwendbar für die neutrale Leimung von Papier oder Karton und Verfahren für die Herstellung von Papier oder Karton - Google Patents

Leimungsmittel verwendbar für die neutrale Leimung von Papier oder Karton und Verfahren für die Herstellung von Papier oder Karton Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leimzusammensetzung, die für die neutrale Leimung von Papier oder Karton verwendet werden kann. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung von Papier oder Karton.
  • Bei einem neutralen pH-Wert werden für gewöhnlich Alkylketendimer (AKD) oder Alkenylsuccinsäureanhydrid (ASA) als Leim verwendet, um die wasserabweisende Eigenschaft (Hydrophobizität) von Papier oder Pappe zu verbessern. Es wird davon ausgegangen, dass beide Moleküle mit Cellulosefasern reagieren. Die Reaktion verläuft insbesondere unter alkalischen oder leicht basischen Bedingungen am schnellsten. Bei der Papierherstellung werden AKD und ASA zu einer wässrigen Dispersion gegeben, die Fasern und Additive (z.B. Füllstoffe, Retentionsmittel, Antischaummittel, pH-Regler) enthält und bei der versucht wird, die Feststoffe so effektiv wie möglich auf dem Sieb zu trennen, d.h. Ziel ist eine möglichst hohe Retention. Das für die Dispersion verwendete Wasser ist im Allgemeinen Kreislaufwasser mit zugegebenem reinem Rohwasser, wobei in diesem Fall das zum Dispergieren verwendete Wasser üblicherweise zum Beispiel etwa 200 ppm Erdalkalimetalle als Calcium- und Magnesium-ionen enthält.
  • WO-A-94/13883 beschreibt die Verwendung eines neutralen Leimmittels, wie z.B. ASA oder AKD, zur Leimung von Papier oder Karton.
  • Es ist gemeinhin bekannt, dass Pulpen, die Calciumcarbonat enthalten, das verwendet wird, um den Weißgrad von Papier zu erhöhen, mehr Chemikalien zur Hydrophobierung aufnehmen als Pulpen ohne Carbonat.
  • Carboxylgruppen auf der Oberfläche von Cellulose erzeugen eine negative Ladung in den Fasern. Die Größe der Ladung hängt vom pH-Wert der Umgebung ab. Unter alkalischen Bedingungen wird die Carboxylgruppe protolysiert, so dass sich die Menge dar negativen Ladungen erhöht.
  • Im Allgemeinen werden die Leime, die für Hydrophobierungszwecke verwendet werden, durch Emulgieren des wasserabweisenden Stoffs in einer kationisch geladenen Stärke hergestellt. Die Stärke umgibt das wasserunlösliche Hydrophobierungsmittel, woraufhin eine gleichmäßig im Wasser verteilte Dispersion gebildet wird. Aufgrund der Stärke sind die Dispersionspartikel kationisch. Sie neigen dazu, an negativ geladenen Oberflächen, wie zum Beispiel Cellulosefasern, zu haften.
  • Insbesondere bei hartem Wasser neutralisieren zweiwertige Erdalkalimetallionen, wie Ca2+-Ionen und auch andere mehrwertige Ionen, die Carboxylgruppen von Cellulosefasern, so dass folglich die negative Ladung der Fasern abnimmt. Da man davon ausgeht, dass ein Leimpartikel, das unter Verwendung einer kationischen Stärke formuliert wurde, an der Faseroberfläche durch Ladungen haftet, ist das Vorliegen von Oberflächenladungen sowohl im Leimpartikel als auch in der Faser wichtig in Bezug auf die Retention. Ca2+-Ionen neutralisieren die Oberflächenladungen und folglich wird die Retention von kationischen Leimpartikeln schwächer. In ähnlicher Weise hängt die Haftung kationischer Retentionsmittel an Fasern auch von der Oberflächenladung der Faser ab.
  • Die Verwendung von komplexbildenden und sequestrierenden Chemikalien, durch die die Menge freier Ionen in Wasser verringert werden kann, ermöglicht außerdem eine Reduzierung der Anzahl an Ca2+-Ionen auf Faseroberflächen und die Bildung von freien anionischen Gruppen zur Verbesserung der Retention. Wenn diese Komplexbildner jedoch direkt verwendet würden, zum Beispiel im Kreislaufwasser der Papierma schine, wäre deren Verwendung relativ hoch und würde zu Problemen für den restlichen Betrieb der Maschine führen.
  • Es wurde überraschender Weise beobachtet, dass die Hydrophobierung von Papier unter Verwendung von Chemikalien auf Basis von AKD oder ASA verbessert werden kann, wenn zu deren Formulierungen geringe Mengen von Stoffen, die mit Metallen Komplexe bilden, zugegeben werden oder diese zusammen dosiert werden. So kann durch die dem Leim zugegebenen Stoffe die Komplexbildung der Kationen in den Fasern nahe zu den Leimpartikeln gebracht werden, wodurch die Retention des Leims verbessert wird, während die Konzentration der Komplexbildner im Kreislaufwasser der Papiermaschine trotzdem gering gehalten werden kann.
  • Da beispielsweise Calciumcarbonat ein allgemein verwendeter Füllstoff bei der Papierherstellung ist, ist die Verwendung von Komplexbildnern, um das gesamte Calcium in einen Komplex zu binden, nicht sinnvoll, da dies zum Auflösen des Calciumcarbonats führen würde. Das Erfinderische ist hier insbesondere die Tatsache, dass überraschenderweise beobachtet wurde, dass eine sehr geringe Menge Komplexbildner in der Leimformulierung das Leimen deutlich verbessert. Im Hinblick auf die Leistung der Erfindung ist es erforderlich, dass der Komplexbildner schnell genug ausreichend stabile Komplexe mit den Metallkationen bildet, die in der Papiermaschine vorliegen und sich möglicherweise schädlich auf die AKD-Leimung auswirken. Wesentlich für die Leistung der Erfindung ist, dass eine geeignete Menge Komplexbildner zu der Leimformulierung zugegeben wird.
  • Gemäß der Erfindung wird daher für die neutrale Leimung von Papier oder Karton eine Leimzusammensetzung bereitgestellt, die
    • (i) einen Leim, der mit Cellulose reagieren kann, wobei der Leim ein Alkylketendimer (AKD) oder ein Alkenylsuccinsäureanhydrid (ASA) ist, und
    • (ii) einen organischen Komplexbildner in einer Menge von 0,1–20 Gew.-% der Leimmenge enthält. Der Begriff Chelatbildner wird ebenfalls für Komplexbildner verwendet.
  • Geeignete Komplexbildner, die gemäß der Erfindung verwendet werden können, umfassen
    • a) Aminopolycarbonsäuren
    • b) N-bis- oder -tris-[(1,2-dicarboxylethoxy)ethyl]amine und
    • c) Phosphonsäuren.
  • Die oben genannten Komplexbildner können in Form einer Säure oder eines Salzes vorliegen. Geeignete Salze umfassen Alkalimetallsalze und Ammoniumsalz. Natrium- und Kaliumsalze sind bevorzugte Salze.
  • Bevorzugte Komplexbildner der Gruppe a) umfassen Aminopolycarbonsäuren der folgenden allgemeinen Formel I.
    Figure 00040001
    wobei
    A gleich -CH2COOH,
    B gleich -CH2COOH oder -CH2CH2OH,
    x gleich 0–6, vorzugsweise 0–3,
    y gleich 0–6, vorzugsweise 0–2,
    a gleich 2–10, vorzugsweise 2–4, und
    b gleich 2–10, vorzugsweise 2–6, ist.
  • Besonders bevorzugte Verbindungen gemäß Formel I umfassen Ethylendiamintetraessigsäure, d.h. EDTA (B = A, x = 0, b = 2 und y = 1),
    Diethylentriaminpentaessigsäure, d.h. DTPA (B = A, x = 1, a = 2 , b = 2 und y = 1), und
    Nitrilotriessigsäure, d.h. NTA (B = A, x = 0 und y = 0).
  • Bevorzugte Komplexbildner der Gruppe b) umfassen N-bis- oder -tris-[(1,2-dicarboxylethoxy)ethyl]amine der allgemeinen Formel II
    Figure 00050001
    eine Alkylgruppe mit 1–30 Kohlenstoffatomen,
    eine Alkylgruppe mit 1–30 Kohlenstoffatomen und zusätzlich 1–10 Carbonsäuregruppen,
    eine Alkylgruppe mit 1–30 Kohlenstoffatomen und zusätzlich 1–10 Carbonsäureestergruppen,
    eine (poly)ethoxylierte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–20 Ethoxylgruppen, oder
    eine Carbonsäureamidgruppe mit 1–30 Kohlenstoffatomen ist, bei der dann die N-R-Bindung eine Amidbindung ist.
  • Besonders bevorzugte Komplexbildner der Formel II umfassen die folgenden Verbindungen gemäß den Formeln A, B und C:
    Figure 00060001
    A = N-bis[(1,2-dicarboxylethoxy)ethyl]amin (im folgenden wird das Akronym BCEEA verwendet)
    B = N-bis[(1,2-dicarboxylethoxy)ethyl]asparaginsäure (im folgenden wird das Akronym BCEEAA verwendet)
    C = N-tris[(1,2-dicarboxylethoxy)ethyl]amin (im folgenden wird das Akronym TCEEA verwendet)
  • Diese Komplexbildner A, B und C und ihre Zubereitung wurden in der Patentanmeldung FI-962261 beschrieben. Es ist ebenfalls möglich, Gemische der Verbindungen A und B zu verwenden.
  • Bevorzugte Komplexbildner der Gruppe c) umfassen Phosphonsäuren der allgemeinen Formel III
    Figure 00060002
    wobei
    R1 gleich Wasserstoff, ein niederes Alkyl wie -CH3 oder -(CH2)n-CH3, eine Aminogruppe -NH2, Hydroxymethyl -CH2OH, eine niedere Carbonsäuregruppe -(CH2)n-COOH, eine niedere Alkylphosphonsäuregruppe -(CH2)n-PO3H2 oder eine Gruppe der Formel
    Figure 00070001
    R2 gleich Wasserstoff, eine Hydroxylgruppe -OH, eine Phosphonsäuregruppe -PO3H2, eine niedere Carbonsäuregruppe -(CH2)n-COOH oder eine Gruppe der Formel
    Figure 00080001
    R3 gleich Wasserstoff, eine Hydroxylgruppe -OH, eine Aminogruppe -NH2, ein niederes Alkyl wie -CH3 oder -(CH2)n-CH3, eine niedere Carbonsäuregruppe -(CH2)n-COOH oder eine Gruppe der Formel
    Figure 00090001
    n gleich 0–6, vorzugsweise 0–3, ist.
  • In der erfindungsgemäßen Leimzusammensetzung liegt die Menge des organischen Komplexbildners bei 0,1–20 Gew.-% und besonders bevorzugt bei 0,2–3 Gew.-% der Leimmenge.
  • Die Leimzusammensetzung gemäß der Erfindung liegt vorzugsweise in Form eine Dispersion vor, wobei diese dann zusätzlich einen Dispersionsstabilisator enthält.
  • Die Stabilisierungsmittel für AKD-Dispersionen umfassen Stärke, kationische Stärke und andere Polymere, wie Polyethylenimin, Polyepiamin, eine Polydiethyl-diallyl- oder -dicyandiamid-Verbindung, Polyacrylamid oder Polyacrylsäure oder deren Salze.
  • Zur Stabilisierung von ASA-Dispersionen können beispielsweise Stärke oder andere Polymere wie wasserlösliche Cellulose-Derivate, z.B. Hydroxyethyl- oder Hydroxypropyl-, Methylhydroxypropyl-, Ethylhydroxyethyl-Cellulose, Carboxymethylcellulose, Gelatine, Guargummi, Xanthangummi oder Polyvinylalkohol verwendet werden.
  • In der erfindungsgemäßen Leimzusammensetzung kann die Menge des Komplexbildners bei 0,2–20 Gew.-% der Stabilisatormenge liegen, vorzugsweise 0,2–10 Gew.-% und besonders bevorzugt bei 1–5 Gew.-%.
  • Gemäß der Erfindung wird ebenfalls ein Verfahren bereitgestellt zur Herstellung von Papier oder Karton durch neutrale Leimung unter Verwendung eines Leims, der mit Cellulose reagieren kann, wobei der Leim ein Alkylketendimer (AKD) oder ein Alkenylsuccinsäureanhydrid (ASA) ist, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass ein oben definierter organischer Komplexbildner in einer Menge von 0,1–20 Gew.-% der Leimmenge mit dem Leim vermischt wird.
  • Die Erfindung betrifft außerdem die Verwendung der oben definierten Leimzusammensetzung zur neutralen Leimung von Papier oder Karton.
  • Wenn die Leimzusammensetzung oder Leimformulierung gemäß der Erfindung Stärke enthält, bindet der Komplexbildner an die Stärkeschicht, von der er sich in Verdünnung löst und einen Komplex mit Ca2+-Ionen bildet. Wenn sich das komplexierende Ion von einer Faser löst, wird die Faser stärker anionisch und das Leimpartikel haftet an der Faser. Es ist bekannt, dass die Gleichgewichtskonstante von Cellulosefasern in Bezug auf die Komplexierung von Ca2+-Ionen bei etwa 3 liegt. Einerseits zeigt dies, dass Cellulose Ionen aus dem Kreislaufwasser bindet und andererseits erfordert dies, dass die Gleichgewichtskonstante des Additivs, das mit Ca2+-Ionen Komplexe bildet, höher als die von Cellulose sein muss, so wie beispielsweise die Konstanten der oben genannten Stoffe bei etwa 10 liegen.
  • Die Leimzusammensetzung ist besonders geeignet für Pulpen, die in hartem Wasser hergestellt werden, und in Maschinen, deren Retention ansonsten gering ist.
  • Es besteht die allgemeine Ansicht, dass die Hydrophobizität von Papier, das durch AKD-Leimung hergestellt wurde, sich langsam entwickelt. Eine schnelle Leimung ist insbesondere bei der Herstellung von Rohpapier zur Beschichtung erforderlich. Eine deutliche Verbesserung kann durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung erzielt werden.
  • Die Leistung der Erfindung wird nicht beeinträchtigt durch andere Chemikalien, wie Stärke oder Calciumcarbonat, die in der Herstellung von Papier verwendet werden, oder durch die Qualität der Pulpe. Auch die Reihenfolge, in der die Chemikalien in der Papiermaschine zugegeben werden, oder die anderen Betriebsparameter der Papiermaschine beeinträchtigen die Leistung der Erfindung nicht.
  • Die Menge des in der Leimformulierung verwendeten Komplexbildners kann bei 0,1–20 Gew.-% der Menge des AKD oder des ASA liegen und bei 0,2–20 Gew.-% der Gesamtmenge der Stärke oder des anderen Polymers, das die Formulierung stabilisiert. Diese Verbindungen können als solche in Säureform oder in Form ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze verwendet werden. Wenn der Stoff in dessen Salzform verwendet wird, hat das Kation des Salzes keine wesentliche Auswirkung auf die Leistung der Erfindung.
  • Heutige AKD-Emulsionen sind physikalisch stabil und bleiben mehrere Wochen verwendbar. Die AKD-Konzentration in den Produkten kann bei 0,5–30 Gew.-% liegen. Es werden im Allgemeinen verschiedene Stärken für die Formulierung von AKD verwendet. Sie werden im Allgemeinen entweder mittels guaternärer Amine kationisiert, wobei in diesem Fall die Stärke ihre kationische Ladung auch unter alkalischen Bedingungen beibehält, oder mittels primärer, sekundärer oder tertiärer Amine, deren Ladung vom pH-Wert abhängt. Die Menge der Stärke kann dem 0,1–10-fachen des AKD entsprechen. Zum Dispergieren von AKD-Wachs werden im Allgemeinen verschie dene anionische Chemikalien verwendet, wie Lignosulfonate, aliphatische oder aromatische Sulfonate, nichtionische Tenside, wie Fettsäure- oder Fettalkoholethoxylate, oder kationische Tenside wie Fettsäureamine oder Imidazoline. Zum Stabilisieren einer AKD-Dispersion können ebenfalls Polymere verwendet werden, wie Polyethylenimin, Polyepiamin, Polydimethyldiallyl- oder dicyandiamid-Verbindungen, Polyacrylamid oder Polyacrylsäure und ihre Salze. Es ist allgemein bekannt, dass die Menge stabilisierender Stoffe bei 1–200 Gew.-% der AKD-Menge liegt. Durch die Verwendung von Polymeren ist es nicht nur möglich, die Stabilität des Produktes zu verbessern, sondern auch die Leistung des Produktes bei Papier oder Karton zu beeinflussen. Die Zugabe von stabilisierenden Mitteln zählt zum allgemein angewandten Stand der Technik in der Formulierung von AKD-Produkten.
  • ASA wird in der Papier- oder Kartonfabrik mit Hilfe von Geräten dispergiert, die zu diesem Zweck eingerichtet sind. Die vorbereitete Dispersion wird unmittelbar zur Papier- oder Kartonmaschine geführt. Um die Herstellung einer ASA-Dispersion zu erleichtern, wird üblicherweise ein Tensid zum Produkt gegeben, wie etwa Dioctylsulfosuccinat, Octylphenoxypolyethoxyethanol und Polyethylenoxydinonylphenylphosphat, Polyethylenoxysorbitantrioleat.
  • In der Vorbereitungsphase ist es im Allgemeinen möglich, als Stabilisatoren für flüssige ASA-Dispersionen Stärke oder andere Polymere zu verwenden, wie etwa wasserlösliche Cellulose-Derivate, z.B. Hydroxyethyl- und Hydroxypropyl-, Methylhydroxypropyl- und Ethylhydroxyethyl-Cellulose, Carboxymethylcellulose, oder Gelatine, Guargummi, Xanthangummi, Polyvinylalkohol, usw. Die Tropfengröße der Dispersion liegt im Allgemeinen bei durchschnittlich 0,2–3 μm. Die Komplexbildner können zu allgemein bekannten Zusammensetzungen auf ASA-Basis zugegeben werden.
  • Die erfindungsgemäße Leimzusammensetzung eignet sich zur Verwendung für chemische Pulpen, mechanische Pulpen, chemisch-mechanische Pulpen und deren Mischungen.
  • Die Leistung von Zusammensetzungen, die Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind, wird anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht. Die Prozentangaben sind Gewichtsprozent, soweit nicht anders angegeben.
  • Beispiel 1
  • Die Veränderung der Oberflächenladung von Fasern unter der Einwirkung eines Komplexbildners wurde wie folgt untersucht.
  • Eine Mischung von Sulfatpulpen von Kiefer und Birke in einem Verhältnis von 50 : 50 wurde in Ionenaustauschwasser dispergiert und auf einen Schopper-Wert von 20 ° gemahlen. Die Pulpe wurde gefiltert und nochmals auf eine Konsistenz von 1 % dispergiert a) in Ionenaustauschwasser und b) in Ionenaustauschwasser, das 0,1 % DTPA als Na-Salz enthielt. Die Pulpen wurden etwa eine Stunde lang gerührt. Die Pulpen wurden mit Ionenaustauschwasser bei einem pH-Wert von 7 gewaschen. Die Ladung der Fasern wurde unter Verwendung von Polydiallyldimethylammoniumchlorid und dessen Rücktitration mit einem Na-Salz von Polyethylensulfonat mittels einer Mütek-Apparatur bestimmt.
  • Figure 00130001
  • Beispiel 2
  • Die Auswirkung eines Komplexbildners auf die Ladung einer AKD-Leimformulierung wurde unter Verwendung eine Mütek- Apparatur untersucht. Zu einer AKD-Dispersion, die mit kationischer Stärke stabilisiert wurde, wurde der Wirkstoff Komplexbildner 1 und Komplexbildner 2 in einer Menge von 6 %, berechnet auf die Stärkemenge, zugegeben. Die kationische Ladung wurde durch Titration mit einem Na-Salz von Polyethylensulfonat bei einem pH-Wert von 3,5 bestimmt. In diesem Beispiel und in den im Folgenden vorgelegten Beispielen enthält Komplexbildner 1 BCEEA und BCEEAA in einem Molverhältnis von 2 : 3 und Komplexbildner 2 entspricht TCEEA.
  • Figure 00140001
  • Beispiel 3
  • Bei diesem Beispiel wurde eine Pulpe verwendet, deren Zusammensetzung zu 40 % aus chemischer Birkenpulpe, zu 40 % aus chemischer Kiefernpulpe und als Füllstoff zu 20 % aus Calciumcarbonat und Pulpenstärke 5 kg/t bestand. Eine AKD-Dispersion wurde in einer 2 %-igen Stärke hergestellt, wobei die Konzentrationen von Komplexbildner 1 und 2 in der Dispersion bei 0,6 % der AKD-Menge lagen. Die verwendete AKD-Menge lag bei 1 kg/t, wobei die Menge des komplexbildenden Wirkstoffs bei 6 g/t lag. Probeblätter mit einem Flächengewicht von 80 g/m2 wurden aus der Pulpe gemäß den Vorschriften durch Scan-C 26:76 hergestellt.
  • Der Cobb 60 min-Wert der Blätter wurde sofort und dann nach 10-minütiger Nachbehandlung bei 105 °C bestimmt. Die Cobb 60-Werte gingen zurück, obgleich die Gesamtretention in den Blättern bei fast 100 % lag. Cobb-Werte beschreiben die Wasserabsorption des Papiers und bezeichnen die Wassermen ge, die das Papier innerhalb einer gewissen Zeit absorbiert (g/m2). Je geringer der Cobb-Wert, desto besser das Leimungsergebnis.
  • Tabelle 1 – Labortest
    Figure 00150001
  • Beispiel 4
  • Die in der Pilotmaschine verwendete Pulpe bestand zu 35 % aus chemischer Kiefernpulpe und zu 65 % aus chemischer Birkenpulpe. Als Füllstoff wurde Calciumcarbonat (23 % der trockenen Pulpe) verwendet. Bei einer Geschwindigkeit von 80 m/min der Pilotmaschine wurde ein Papier mit Flächengewicht 70 g/m2 gefahren. Die verwendete AKD-Menge lag bei 1 kg/t. Der AKD-Leim enthielt Komplexbildner 1 in einer Menge von 0,3 % der AKD-Menge. Obwohl die Gesamtretention der Pilotmaschine gut war, war der unmittelbare Cobb 60-Wert (g/m2) ohne Nachbehandlung im Produkt, das den Komplexbildner enthielt, deutlich geringer als im entsprechenden Produkt ohne Komplexbildner.
  • Tabelle 2 – Pilotmaschine
    Figure 00150002

Claims (10)

  1. Leimzusammensetzung, verwendbar für die neutrale Leimung von Papier oder Karton, wobei die Zusammensetzung enthält: (i) einen Leim, der in der Lage ist, mit Cellulose zu reagieren, wobei der Leim ein Alkylketendimer (AKD) oder ein Alkenylsuccinsäureanhydrid (ASA) ist, und (ii) einen organischen Komplexbildner in einer Menge von 0,1–20 Gew.-% der Leimmenge.
  2. Leimzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der organische Komplexbildner a) Aminopolycarbonsäure, b) N-bis- oder -tris-[(1,2-dicarboxylethoxy)-ethyl]amin oder c) Phosphonsäure ist.
  3. Leimzusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der organische Komplexbildner der Gruppe a) Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA), Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) oder Nitrilotriessigsäure (NTA) oder ein Salz oder eine Mischung davon ist und der organische Komplexbildner der Gruppe b) N-bis[(1,2-dicarboxylethoxy)ethyl]amin (BCEEA), N-bis[(1,2-dicarboxylethoxy)ethyl]asparaginsäure (BCEEAA) oder N-tris[(1,2-dicarboxylethoxy)ethyl]amin (TCEEA) oder ein Salz oder eine Mischung davon ist.
  4. Leimzusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des organischen Komplexbildners 0,2–3 Gew.-% der Leimmenge beträgt.
  5. Leimzusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese in Form einer Dispersion vorliegt und außerdem ein Dispersionsstabilisierungsmittel enthält.
  6. Leimzusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stabilisierungsmittel eine Stärke oder ein anderes Polymer ist.
  7. Leimzusammensetzung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des organischen Komplexbildners 0,2–20 Gew.-%, vorzugsweise 0,2–10 Gew.-% und besonders bevorzugt 1–5 Gew.-%, der Menge des Stabilisierungsmittels beträgt.
  8. Verwendung einer Leimzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1–7 zur neutralen Leimung von Papier oder Karton.
  9. Verfahren zur Herstellung von Papier oder Karton durch neutrale Leimung unter Verwendung eines Leims, der in der Lage ist, mit Cellulose zu reagieren, wobei der Leim ein Alkylketendimer (AKD) oder ein Alkenylsuccinsäureanhydrid (ASA) ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein organischer Komplexbildner in einer Menge von 0,1–20 Gew.-% der Leimmenge in den Leim eingearbeitet ist.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die in einem der Ansprüche 1–7 definierte Leimzusammensetzung zum Leimen verwendet wird.
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