DE19631136A1 - Röntgensystem mit verbesserter Zugänglichkeit - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Röntgensystem, insbesonde­ re für radiologische und angiographische Verfahren, mit einem unter einer Strahlungsquelle auf einem Standfuß angeordneten Patiententisch und einem unter der Tischplatte verschiebbar gelagerten eine Kassettenlade enthaltenden Detektor.

Bei den üblichen Röntgensystemen sind die Strahlungsquelle und der Detektor über horizontale Tragarme an einer üblicher­ weise vertikalen, gegebenenfalls aber auch noch verschwenkba­ ren Tragsaule angeordnet, so daß unabhangig von der Verschie­ bung der Strahlungsquelle der Detektor ihr immer genau gegen­ überliegt und so eine optimale Einstellung zur Erzeugung der gewünschten Röntgenbilder gewährleistet ist. Diese Anordnung hat aber den Nachteil, daß sie eine äußerst große komplizier­ te und teuere Konstruktion erforderlich macht und daß auf der Seite der verfahrbaren Stützsäule für die Querträger der Strahlungsquelle und des Detektors kein Platz für den Benut­ zer besteht, so daß beispielsweise bei Operationen im Bereich des Röntgensystems auf dieser Seite kein Arzt und auch keine Operationsschwester zum Einsatz kommen kann.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Röntgen­ system der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß es bei vereinfachtem mechanischen Aufbau eine bessere Zugäng­ lichkeit zu dem auf dem Tisch liegenden Patienten von allen Seiten gewährleistet.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß unterhalb der Tischplatte ein den Detektor tragender Schlit­ ten in Tischlängsrichtung über einen Stellmotor gleitend ver­ schiebbar gelagert ist, wobei der Schlitten vorzugsweise an seitlichen, vorzugsweise mit der Tischplatte fest verbundenen Längsträgern geführt ist.

Durch die erfindungsgemäße Vermeidung der mechanischen Ver­ bindung von Strahlungsquelle und Detektor über ein C-förmiges Gestell (C-Bogen) kann die Tragsäule, an der die beiden Quer­ träger bisher angeordnet werden mußten, gegebenenfalls völlig entfallen, da 3a die Strahlungsquelle auch problemlos an ei­ ner Schiene über dem Tisch geführt werden kann. Der Querträ­ ger für den Schlitten entfällt sowieso angesichts der Führung des Schlittens unterhalb der Tischplatte mit Hilfe eines Ser­ vomotors und somit ist die Tischplatte und damit auch der darauf liegende Patient problemlos ständig von allen Seiten her zugänglich.

Für die, in der Praxis aus Kostengründen üblichen Fälle, in denen der Detektor eine geringere Breite als der Tisch auf­ weist, soll in Ausgestaltung der Erfindung der Schlitten mit einer Querausnehmung zur Verschiebung des Detektors quer zur Tischlängsrichtung versehen sein, wobei diese Querverschie­ bung wiederum über einen gesonderten Stellmotor erfolgt, der ebenso wie der Stellmotor für die Längsverschiebung des Schlittens über eine Steuerungseinrichtung zur Verkopplung der Bewegungen der Strahlungsquelle und des Detektors betä­ tigbar sein soll.

Neben einer Schrittsteuerung, bei der abgeleitet von den Steuersignalen für die Verschiebung der Strahlungsquelle die Stellmotoren für die Verschiebung des Schlittens angesteuert werden, hat es sich dabei in Ausgestaltung der Erfindung als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn die Steuerungseinrichtung einen Sensor auf dem Detektor umfaßt, der durch das Röntgen­ signal oder ein zusätzliches Positionierungssignal der Strah­ lungsquelle das Verfahren des Detektors in die gewünschte Po­ sition unterhalb der Strahlungsquelle bewirken kann.

Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, daß die Längsträger für die Tischplatte und für den verfahrbaren Detektor-Schlitten unterhalb des Detektor-Schlittens auf we­ nigstens einem am Standfuß befestigten Querträger gelagert sind, wobei bevorzugt der (die) Querträger in Führungen der Längsträger arretierbar verschiebbar sein sollen. Dies ermög­ licht sowohl eine Längsverschiebung der Tischplatte mit dem Patienten als auch eine konstruktive Abwandlung, bei der der Tisch mit dem Patienten und dem Detektor-Schlitten unter be­ liebigen Winkeln bis zu 90° gekippt werden kann.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er­ geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfüh­ rungsbeispiels sowie anhand der schematischen Zeichnungen. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Röntgen­ systems ohne die über dem Tisch anzuordnende Strah­ lungsquelle,

Fig. 2 eine Stirnansicht des Röntgensystems nach Fig. 1,

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Tischplatte, wobei rechts zwei einschiebbare Schlitten mit unterschiedlich großen Detektorplatten angedeutet sind und

Fig. 4 einen vergrößerten Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3.

Das dargestellte Röntgensystem umfaßt einen speziellen Rönt­ gentisch 1, oberhalb dessen eine Röntgenstrahlungsquelle vor­ zugsweise verstellbar angeordnet ist. An zwei seitlichen, vorzugsweise als Aluminiumprofile ausgebildeten Längsträgern 3 ist oben die Tischplatte 4 bündig eingesetzt. Unterhalb der Tischplatte 4 ist ein Schlitten 5 in Tischlängsrichtung ver­ fahrbar an den Längsträgern 3 geführt, wobei diese Führung in Fig. 4 lediglich schematisch angedeutet ist. Es kann sich hierbei selbstverständlich auch um eine Rollenführung han­ deln. Darüber hinaus ist auch der Stellmotor zur Verschiebung des Schlittens 5 längs der Längsträger 3 nicht miteingezeich­ net, da derartige Stellmotoren hinlänglich bekannt sind und es im vorliegenden Fall um die prinzipiell andere Ausgestal­ tung des Röntgensystems und nicht um die detaillierte mecha­ nische Ausgestaltung der Antriebssysteme geht.

Der Schlitten 5 trägt den Detektor (Bildverstärker) 6, wobei dieser Detektor 6, wenn er nicht wie bei dem Schlitten 5 in Fig. 3 praktisch der Tischbreite entspricht, sondern wie beim Detektor 5, in Fig. 3 kleinflächiger als Detektor 6′ ausge­ bildet ist, zusätzlich in einer Ausnehmung 7 des Schlittens 5, quer verfahrbar sein soll. Diese Querverfahrbarkeit er­ folgt wiederum durch einen Schrittmotor. Die Schrittmotoren werden dabei, wie bereits weiter oben beschrieben worden ist, durch eine einen Sensor, oder ein Sensorfeld 8 auf dem Detek­ tor 6, 6′ umfassende Steuerungseinrichtung, der auf ein Steu­ erstrahlungssignal der Strahlungsquelle anspricht, in die je­ weils gewünschte Position unterhalb der Strahlungsquelle ge­ steuert.

Die Längsträger 3 sind auf einem oder mehreren Querträgern 9, die unterhalb des Detektors 6 angeordnet sind, gelagert. Bei starrer Verbindung der Querträger 9 mit den Längsträgern 3 ist die in Fig. 1 jeweils gestrichelt angedeutete Verschieb­ barkeit der Tischplatte in Längsrichtung nicht möglich. Um diese Längsverschiebung zu ermöglichen, muß die Lagerung der Querträger seitlich in den Längsträgern 3 verschiebbar sein, wobei neben einer Gleitführung natürlich auch eine Rollenfüh­ rung vorgesehen sein könnte. In jedem Fall muß die Führung der Querträger 9 in den Längsträgern 3 arretierbar sein, nicht nur wegen der Notwendigkeit dieser Arretierung im Falle einer Schrägstellung des Tisches gegenüber der Horizontalen. In Fig. 1 ist ja die maximal mögliche Verstellung in die Ver­ tikale zusätzlich gestrichelt mitangedeutet. Bei II sind in den Fig. 1 und 2 seitliche Wangen erkennbar, die am Quer­ träger 9 befestigt sind und die die vorstehend angesprochene Neigbarkeit der Tischplatte gegenüber der Horizontalen ermög­ lichen. Die in den Figuren zusätzlich noch mitangedeutete Stahlschiene 10 kann zur verstellbaren Anbringung von Zube­ hörteilen dienen.

Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbei­ spiel beschränkt. Die Besonderheit der Erfindung besteht in der Vermeidung eines C-Bogens, der eine Seite des Patienten­ tisches blockiert, um die Strahlungsquelle und den Detektor einander gegebenüberliegend zu positionieren. Statt dessen ist der Detektor über Stellmotoren und einen geführten Schlitten unterhalb der Tischplatte verstellbar gelagert und es erfolgt über eine Steuereinrichtung die entsprechende Positionierung des Detektors entsprechend der Lage und Ausrichtung der Strahlungsquelle.

Claims (8)

1. Röntgensystem, insbesondere für radiologische und angio­ graphische Verfahren, mit einem unter einer Strahlungsquelle auf einem Standfuß angeordneten Patiententisch und einem un­ ter der Tischplatte verschiebbar gelagerten, eine Kassetten­ lade enthaltenden Detektor, dadurch gekenn­ zeichnet, daß unterhalb der Tischplatte (4) ein den Detektor (6) tragender Schlitten (5) in Tischlängsrichtung über einen Stellmotor gleitend verschiebbar gelagert ist.

2. Röntgensystem nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Schlitten (5) an seitli­ chen, vorzugsweise fest mit der Tischplatte (4) verbundenen Längsträgern (3) geführt ist.

3. Röntgensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten mit einer Querausnehmung (7) zur Verschiebung des Detektors (6′), vor­ zugsweise über einen zweiten Stellmotor, quer zur Tischlängs­ richtung versehen ist.

4. Röntgensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ge­ kennzeichnet durch einen, einen Sensor (8) auf dem Detektor (6, 6′) umfassende Steuerungseinrichtung für die Stellmotoren zum Verfahren des Detektors (6, 6′) in eine ge­ wünschte Position unterhalb der Strahlungsquelle.

5. Röntgensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Längsträ­ ger (3) unterhalb des Detektor-Schlittens (5) auf wenigsten einem am Standfuß (2) befestigten Querträger (9) gelagert sind.

6. Röntgensystem nach Anspruch 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der (die) Querträger (9) in Führungen (12) der Längsträger (3) arretierbar verschiebbar ist.

7. Röntgensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß an den Quer­ trägern (9) Wangen (11) zur schwenkbaren Lagerung des Tisch­ oberteils am Standfuß (2) befestigt sind.

8. Röntgensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß in Nuten der Längsträger (3) Stahlschienen (10) zur verstellbaren Anbrin­ gung von Zubehörteilen einschiebbar sind.