DE19630188A1 - Fremdkraftbetätigte Verstelleinrichtung für einen Fahrzeugsitz - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine fremdkraftbetätigte Verstelleinrichtung für einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Übliche fremdkraftbetätigte Verstelleinrichtungen für Fahrzeugsitze werden über einen oder mehrere Schalter zum Steuern der Verstellung des Fahrzeugsitzes betätigt. Die daraufhin vorgenommene Verstellung des Fahrzeugsitzes erfolgt mit einer konstanten Geschwindigkeit, die als Kompromiß zwischen guter Einstellbarkeit und kurzen Verstellzeiten gewählt ist.

Um den unterschiedlichen Körpermaßen der Benutzer des Fahrzeuges gerecht zu werden, werden die möglichen Verstellwege bei Fahrzeugsitzen immer größer, so daß die Verstellzeiten immer länger und damit der Bedienungskomfort zur Verstellung des Fahrzeugsitzes vermindert wird.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine fremdkraftbetätigte Verstelleinrichtung für einen Fahrzeugsitz zu schaffen, bei der der Bedienkomfort erhöht ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Dort wird vorgeschlagen, daß eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung zumindest eines Stellgliedes zur Verstellung des Fahrzeugsitzes vorgesehen ist, wobei diese Steuereinrichtung die Verstellgeschwindigkeit des Fahrzeugsitzes abhängig von der Betätigungsdauer des Schalters zum Steuern der Verstellung des Fahrzeugsitzes erhöht. Hiermit ist in vorteilhafter Weise erreicht, daß die für das Zurücklegen großer Verstellwege benötigte Zeit deutlich reduziert ist. Gleichzeitig ist die Einstellbarkeit der Sitzposition nicht beeinträchtigt, da bei einer kurzen Betätigung des Schalters zum Steuern der Verstellung eine langsame und damit feinfühlige Einstellung möglich ist.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

So ist es als Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, die Erhöhung der Verstellgeschwindigkeit stufig bei Überschreiten einer vorgegebenen Betätigungsdauer des Schalters zum Steuern der Verstellung vorzunehmen. Mit dieser Maßgabe ist es für den Benutzer deutlich erkennbar, von welchem Zeitpunkt ab die Stelle einer langsamen, feinfühligen Verstellung die rasche Verstellung zum Zurücklegen großer Verstellwege tritt. Hiermit ist der Vorteil verbunden, daß der Zustand der Verstellung, d. h. schnell oder langsam, eindeutig erkennbar ist.

Ferner wird vorgeschlagen, die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung zur Längsverstellung des Fahrzeugsitzes einzusetzen. Mit der Beschränkung auf die Längsverstellung des Fahrzeugsitzes ist eine sinnvolle Reduzierung des Aufwandes zum Betätigen der Stelleinrichtung erreicht, da üblicherweise die Längsverstellung über größere Verstellwege als die Verstellung beispielsweise der Lehnenneigung erfolgt.

Die Erfindung ist nachstehend anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Skizze eines Fahrzeugsitzes und

Fig. 2 ein Verstellgeschwindigkeits-Betätigungsdauer-Diagramm einer Verstellung des Fahrzeugsitzes.

Ein in Fig. 1 skizzierter Fahrzeugsitz 1 besteht aus einem Sitzkissen 2 und einer Lehne 3 und ist insgesamt gegenüber einer Karosserie 4 längsverschieblich gelagert. Die Lehne 3 ist mittels einer nicht näher gezeigten manuellen Verstelleinrichtung gegenüber dem Sitzkissen 2 schwenkbar. Zur Längsverstellung des Fahrzeugsitzes 1 ist ein karosseriefest angeordneter Elektromotor 5 mit einer Spindel 6 vorgesehen, wobei die Spindel 6 mit dem Sitzkissen 2 in Wirkverbindung steht und für eine Längsverschiebung des Fahrzeugsitzes 1 sorgt. Der Elektromotor 5 wird durch eine Steuervorrichtung 7 angesteuert, die ihrerseits von einem Schalter 8 ein Schaltsignal zum Verstellen des Fahrzeugsitzes erhält.

Die Steuervorrichtung 7 kann der Elektromotor 5 mit unterschiedlichen Betriebsspannungen beaufschlagen, so daß sich hieraus eine unterschiedliche Geschwindigkeit der Längsverstellung des Fahrzeugsitzes 1 ergibt. Wie in Fig. 2 dargestellt, hängt eine Verstellgeschwindigkeit v der Längsverstellung des Fahrzeugsitzes 1 hierbei von einer Betätigungsdauer t des Schalters 8 ab: während einer Betätigungsdauer t kleiner als ein Grenzwert der Betätigungsdauer t₁ die Verstellgeschwindigkeit auf einem verhältnismäßig niedrigem Niveau v₁ eingestellt ist, wird bei Überschreiten des Grenzwertes t₁ für die Betätigungsdauer eine deutlich höhere Verstellgeschwindigkeit v₂ für die Längsverstellung des Fahrzeugsitzes erzeugt.

Der Grenzwert t₁ für die Betätigungsdauer ist hierbei so gewählt, daß die üblicherweise zu Feineinstellung der Längsverstellung des Fahrzeugsitzes 1 benötigten Betätigungsdauer t kleiner als der Grenzwert t₁ ist, während einer Betätigungsdauer t, wie sie zum Verstellen des Fahrzeugsitzes beim Wechsel zwischen zwei Fahrern üblich ist, oberhalb des Grenzwertes t₁ liegt.

Claims (3)

1. Fremdkraftbetätigte Verstelleinrichtung für ein Fahrzeugsitz (1) mit einem Schalter (8) zum Steuern der Verstellung des Fahrzeugsitzes (I) und zumindest einem Stellglied (5) zur Verstellung des Fahrzeugsitzes (1), dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuervorrichtung (7) zur Ansteuerung des Stellgliedes (5) vorgesehen ist, die eine Verstellgeschwindigkeit (v) des Fahrzeugsitzes (1) abhängig von der Betätigungsdauer (t) des Schalters (8) erhöht.

2. Fremdkraftbetätigte Verstelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhung der Verstellgeschwindigkeit (v) stufig und bei Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes (t₁) für die Betätigungsdauer des Schalters (8) erfolgt.

3. Fremdkraftbetätigte Verstelleinrichtung für einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung zur Längsverstellung des Fahrzeugsitzes (1) dient.