DE19628216A1 - Setzwerkzeug für selbstschneidende Hinterschnittanker - Google Patents
Setzwerkzeug für selbstschneidende HinterschnittankerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Setzwerkzeug für selbstschneidende Hinterschnittanker gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Für Befestigungen, die hohen Zugbelastungen ausgesetzt sind, und insbesondere für
sicherheitsrelevante Befestigungen kommen vielfach formschlüssige Verankerungen
zum Einsatz. Durch den Formschluß werden Spreizkräfte bei Belastung weitgehend
vermieden. Dadurch können geringere Achs- und Randabstände als bei konventionellen
Spreizankern eingehalten werden. Bei formschlüssigen Verankerungen kommen
Hinterschnittanker zum Einsatz, die eine Ankerstange mit einem sich in Setzrichtung
erweiternden Konus und eine über die Ankerstange geschobene, axial verschiebbare
Hülse aufweisen. An ihrem dem Konus zugewandten Ende ist die Hülse mit einer Anzahl
von Segmenten versehen, die beim Aufschieben der Hülse auf den Konus radial in eine
Hinterschneidung der Aufnahmebohrung ausstellbar sind, wobei der Formschluß erstellt
wird.
Für die Mehrzahl der bekannten Hinterschnittanker muß die Hinterschneidung vor dem
Setzen des Ankers erstellt werden. Dies erfolgt entweder mit einem komplizierten
Bohrwerkzeug, mit dem in einem Bohrvorgang die zylindrische Aufnahmebohrung und
die Hinterschneidung hergestellt wird. Solche Bohrwerkzeuge sind jedoch für harte
Untergründe wenig geeignet. Daher wird üblicherweise zunächst eine zylindrische
Aufnahmebohrung hergestellt und danach in einem separaten Arbeitsschritt mit einem
speziellen Hinterschnittwerkzeug in der gewünschten Tiefe die Hinterschneidung
vorbereitet. Erst danach kann der Hinterschnittanker in die Aufnahmebohrung eingesetzt
und verankert werden. Dieser Vorgang zur Erstellung von formschlüssigen
Verankerungen ist relativ zeitaufwendig und erfordert Spezialwerkzeuge, wie
beispielsweise Bundbohrer zur Herstellung einer Aufnahmebohrung mit definierter Tiefe,
ein spezielles Hinterschnittgerät und vielfach noch zusätzliches Gerät zum Setzen des
Hinterschnittankers.
Zur Erleichterung des Erstellens von formschlüssigen Verankerungen sind auch
Hinterschnittanker vorgeschlagen worden, die erst während des Setzvorgangs den
Hinterschnitt erzeugen. Ein derartiger selbstschneidender Hinterschnittanker ist
beispielsweise in der US-A-4,702,654 beschrieben. Bei diesem bekannten
Hinterschnittanker sind die radial ausstellbaren Segmente als Schneidlappen ausgebildet
und weisen an ihren freien Vorderenden Schneiden auf. Zum Erstellen der
formschlüssigen Verankerung wird der Hinterschnittanker in eine zylindrische
Aufnahmebohrung eingesetzt. Die Hülse wird während des Setzvorgangs rotierend auf
den Konus aufgeschoben, der sich dabei am Grund der Aufnahmebohrung abstützt. Bei
der Rotation der Hülse fräsen die Schneiden an den durch den axialen Vorschub radial
ausgestellten Schneidlappen in die Wandung der zylindrischen Aufnahmebohrung eine
Hinterschneidung, deren Tiefe mit zunehmendem Ausstellgrad der Schneidlappen
größer wird. Nach Beendigung des Setzvorgangs ist der Hinterschnittanker
formschlüssig verankert.
Zum Setzen des Hinterschnittankers kommt ein Setzwerkzeug zum Einsatz, welches ein
hülsenförmiges Vortriebsteil aufweist, das über das rückwärtige freie Ende der
Ankerstange in die Aufnahmebohrung eingeschoben wird und mit Drehmitnehmern
ausgestattet ist, die in korrespondierend ausgebildete Nuten am rückwärtigen Ende der
Hülse eingreifen. Am gegenüberliegenden Ende ist an dem Vortriebsteil ein zylindrischer
Schaft angeformt, der als Einsteckende für die Werkzeugaufnahme eines Dreh-Schlag-
Bohrgerätes ausgebildet ist. Das hülsenförmige Vortriebsteil wird vom Bohrgerät in axiale
Rotation versetzt und überträgt die Drehbewegung auf die Hülse. Der axiale Vortrieb der
Hülse erfolgt durch die vom Bohrgerät auf das Vortriebsteil abgegebenen axialen
Schläge. Der Einsatz dieses bekannten Setzgerätes setzt voraus, daß sich der Konus
der Ankerstange am Grund der Aufnahmebohrung abstützt. Aus diesem Grund muß bei
der Erstellung der Aufnahmebohrung deren Tiefe genau kontrolliert werden. Dafür sind
spezielle Bohrwerkzeuge mit Tiefenanschlag, beispielsweise Bundbohrer, erforderlich.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß sich der Konus der Ankerstange beim
Setzvorgang in den Grund der Aufnahmebohrung graben kann. Dies kann dazu führen,
daß die Hinterschneidung zu tief in der Aufnahmebohrung erstellt wird und daß der
Hinterschnittanker unerwünscht tief in den Untergrund gesetzt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diesen Nachteilen der Setzgeräte des
Stands der Technik abzuhelfen. Es soll ein Setzgerät für selbstschneidende
Hinterschnittanker geschaffen werden, mit dem die Hinterschnittanker unabhängig von
der Tiefe der Aufnahmebohrung in der gewünschten Tiefe formschlüssig verankerbar
sind. Auf Bundbohrer und dergleichen Bohrwerkzeuge mit Tiefenanschlag soll verzichtet
werden können. Insbesondere sollen mit dem Setzgerät selbstschneidende
Hinterschnittanker setzbar sein, bei denen es nicht erforderlich ist, daß sie sich am
Grund der Aufnahmebohrung abstützen. Das Setzgerät soll einfach im Aufbau und in der
Anwendung sein und in die Werkzeugaufnahmen von bekannten Dreh-Schlag-
Bohrgeräten einsetzbar sein.
Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einem Setzgerät für selbstschneidende
Hinterschnittanker, das die im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1
angeführten Merkmale aufweist. Das erfindungsgemäße Setzwerkzeug für
selbstschneidende Hinterschnittanker, die eine Ankerstange mit einem sich in
Setzrichtung erweiternden Konus und eine über die Ankerstange geschobene, rotierbare
Hülse mit Schneidlappen umfassen, welche durch Aufschieben der Hülse auf den Konus
radial ausstellbar sind und bei der Rotation eine Hinterschneidung in die Wandung einer
zylindrischen Aufnahmebohrung fräsen, umfaßt ein rotierbares Vortriebsteil für die
Hülse des Hinterschnittankers und ein an das Vortriebsteil angeformtes Einsteckende
für eine Werkzeugaufnahme eines Dreh-Schlag-Bohrgerätes. Das Vortriebsteil wirkt mit
einem Abstützelement zusammen, das sich gegenüber dem Untergrund abstützt und
eine Aufnahme für das dem Konus gegenüberliegende rückwärtige Ende der
Ankerstange aufweist, in der die Ankerstange axial fixierbar ist. Das Vortriebsteil ist
gegenüber dem Abstützelement axial verschiebbar.
Mit dem erfindungsgemäßen Setzgerät können selbstschneidende Hinterschnittanker
gesetzt werden, ohne daß sich die Ankerstange am Grund der Aufnahmebohrung
abstützen muß. Die Ankerstange wird in der Aufnahme des Abstützelements axial in der
gewünschten Position gehalten und am Hineinfallen in die Aufnahmebohrung gehindert.
Das Abstützelement stützt sich im Bereich der Mündung der Aufnahmebohrung am
Untergrund oder an der Oberfläche eines Anschlußbauteils ab. Das Vortriebsteil ist mit
einem zylindrischen Schaft verbunden, der als Einsteckende für die Werkzeugaufnahme
von bekannten Dreh-Schlag-Bohrgeräten ausgebildet ist, und ist gegenüber dem
Abstützelement axial verschiebbar. Auf diese Weise können die Axialschläge des Dreh-
Schlag-Bohrgeräts und die Rotation der Werkzeugaufnahme auf die Hülse übertragen
werden und kann die Hülse drehend, schlagend auf den Konus aufgetrieben werden. Die
dabei radial ausgestellten Schneidlappen fräsen die Hinterschneidung in die Wandung
der zylindrischen Aufnahmebohrung. Dadurch, daß es nicht mehr erforderlich ist, daß
sich die Ankerstange am Grund der Aufnahmebohrung abstützt, kann sich diese auch
nicht mehr in den Grund graben, und die Hinterschneidung wird in der gewünschten
Tiefe erstellt.
Das Setzgerät ist sehr einfach aufgebaut und umfaßt im wesentlichen nur das
Vortriebsteil und das Abstützelement mit Aufnahme für die Ankerstange. Die Bedienung
des Setzgerätes erfordert keine speziellen Kenntnisse und Vorkehrungen. Die
Ankerstange mit aufgeschobener Hülse muß nur in die Aufnahme eingesetzt und dort
axial fixiert werden. Danach kann der an das Setzgerät angedockte Hinterschnittanker in
die Aufnahmebohrung eingeführt werden. Mit einem Dreh-Schlag-Bohrgerät, in dessen
Werkzeugaufnahme das Einsteckende des Setzgerätes eingesteckt ist, wird das
Vortriebsteil in Drehung versetzt und werden axiale Schläge auf das Vortriebsteil
abgegeben. Dadurch wird die Hülse auf den Konus aufgetrieben, wobei die rotierenden
Schneidlappen radial ausgestellt werden und dabei die Hinterschneidung fräsen. Nach
Beendigung des Setzvorgangs muß nur das Dreh-Schlag-Bohrgerät vom Setzgerät
abgenommen und das Abstützelement von der Ankerstange des gesetzten
Hinterschnittankers gelöst werden. Danach ist das Setzgerät bereit für das Setzen eines
weiteren selbstschneidenden Hinterschnittankers.
Der maximale axiale Verschiebeweg des Vortriebsteils gegenüber dem Abstützelement
entspricht dem gewünschten Verschiebeweg der Hülse entlang der Ankerstange. Bei
dieser vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung besitzt der Anwender eine
unmittelbare Setzkontrolle. Erst wenn das Vortriebsteil um den vollen Verschiebeweg
axial gegenüber dem Abstützelement vorgeschoben ist, ist der Setzvorgang
abgeschlossen und es ist gewährleistet, daß die Schneidlappen die Hinterschneidung
mit der gewünschten Hinterschnittiefe erstellt haben. Außerdem ist durch dieses
Merkmal auch sichergestellt, daß der Vortrieb der Hülse begrenzt ist und die Hülse nicht
zu weit auf den Konus aufgeschoben wird. Auf diese Weise können
Überbeanspruchungen der Schneidlappen vermieden werden.
Für die Zentrierung der zu erstellenden Hinterschneidung ist es von Vorteil, wenn das
Vortriebsteil und das Abstützelement derart zueinander ausgerichtet sind, daß die
Aufnahme für die Ankerstange in axialer Verlängerung des Einsteckendes angeordnet
ist.
Eine besonders einfache Ausführungsvariante der Aufnahme für die Ankerstange sieht
vor, daß sie eine mit einem Innengewinde versehene Bohrung aufweist, in die das mit
einem Außengewinde versehene rückwärtige Ende der Ankerstange einschraubbar ist.
Für die Verwendung des Setzgeräts mit Hinterschnittankern mit Ankerstangen mit
unterschiedlichen Durchmessern ist es von Vorteil, wenn die Aufnahme für die
Ankerstange als Austauschteil ausgebildet ist. Auf diese Weise können Aufnahmen mit
unterschiedlichen Bohrungsdurchmessern mit dem Abstützelement verbunden werden.
Für den Fall, daß ein Hinterschnittanker gesetzt werden soll, dessen Ankerstange eine
Bohrung mit Innengewinde aufweist, kann eine Aufnahme mit einem korrespondierend
ausgebildeten Zapfen vorgesehen werden. Die Ausbildung der Aufnahme als
Austauschteil erhöht die Flexibilität des Setzgeräts.
In einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist die Ankerstange im Klemmsitz in der
Aufnahme gehalten. Die Klemmung der Ankerstange kann beispielsweise über einen
vertikal zur Ankerstange verlaufenden Klemmbolzen erfolgen, der um seine Achse
drehbar ist und einen abgeflachten Bereich aufweist, der im Randbereich der Aufnahme
angeordnet ist und im eingeschwenkten Zustand, in dem der abgeflachte Bereich dem
Zentrum der Aufnahme zugekehrt ist, die Aufnahme freigibt bzw. im gedrehten Zustand,
an dem die gegenüberliegende Umfangskontur des Klemmbolzens in die Aufnahme ragt,
die Ankerstange durch Klemmung fixiert.
Zur Übertragung der Drehbewegung an die Hülse kann das Vortriebsteil mit
Drehmitnehmern ausgestattet sein, welche in korrespondierend ausgebildete Nuten
und/oder Vorsprünge am rückwärtigen Stirnende der Hülse eingreifen. In einer
alternativen Variante des Setzwerkzeugs sind das Vortriebsteil und das Abstützelement
drehfest miteinander gekoppelt. Diese Variante bietet sich insbesondere für
selbstschneidende Hinterschnittanker an, bei denen die Ankerstange und die Hülse
miteinander drehfest gekoppelt sind. Die Drehkopplung der Ankerstange und der Hülse
des Hinterschnittankers sowie des Vortriebsteils und des Abstützelements des
Setzgeräts macht Drehmitnehmer am Vortriebsteil für die Hülse entbehrlich. Das
rotierende Vortriebsteil nimmt das Abstützelement mit. Die in der Aufnahme des
Abstützelements drehfest in Schwebe über dem Grund der Aufnahmebohrung gehaltene
Ankerstange rotiert mit und überträgt die Drehbewegung an die Hülse.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf in den Figuren dargestellte
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Setzgeräts im
Axialschnitt vor dem Setzen eines selbstschneidenden Hinterschnittankers;
Fig. 2 das Setzgerät aus Fig. 1 mit gesetztem Hinterschnittanker;
Fig. 3 eine auseinandergezogene perspektivische Darstellung eines zweiten
Ausführungsbeispiels des Setzgeräts; und
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Setzgeräts in teilweisem Axialschnitt.
Fig. 1 und 2 zeigen schematisch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Setzgeräts in Verbindung mit einem zu verankernden Hinterschnittanker. Dabei stellt
Fig. 1 den Zustand vor der Verankerung und Fig. 2 den Zustand am Ende des
Setzvorgangs dar. Das erfindungsgemäße Setzgerät ist jeweils gesamthaft mit dem
Bezugszeichen 1 versehen. Es umfaßt ein Vortriebsteil 2, an das ein Schaft 3 angeformt
ist, der als Einsteckende für die Werkzeugaufnahme eines nicht näher dargestellten
Dreh-Schlag-Bohrgeräts ausgebildet ist, beispielsweise eines Hammer-Bohrgeräts der
Anmelderin. Weiters umfaßt das Setzgerät 1 ein Abstützelement 4, das sich an der
Oberfläche eines Bauteils C gegenüber dem Untergrund G abstützt. Ein in einer
zylindrischen Aufnahmebohrung B zu verankernder Hinterschnittanker ist gesamthaft
mit 6 bezeichnet und in die Aufnahmebohrung B eingesetzt dargestellt. Der dargestellte
Hinterschnittanker 6 ist selbstschneidend und erzeugt sich während des Setzvorgangs
eine Hinterschneidung U in der Wandung der zylindrischen Aufnahmebohrung B. Der
selbstschneidende Hinterschnittanker 6 umfaßt eine Ankerstange 7, die an ihrem in
Setzrichtung vorderen Ende mit einem sich zum Grund der Aufnahmebohrung B
erweiternden Konus 8 versehen ist. Eine Hülse 9 ist über die Ankerstange 7 geschoben
und in Richtung der Achse A des Hinterschnittankers verschiebbar. Die Hülse 9 weist an
ihrem dem Konus zugewandten Vorderende Schneidlappen 91 mit Schneiden auf, die
beim Aufschieben der Hülse 9 auf den Konus 8 radial ausstellbar sind. Die Schneiden
können beispielsweise Hartmetalleinsätze oder -stifte sein, oder es können gehärtete
Vorsprünge, wie Schweißpunkte oder aufgeschweißte und gehärtete Metallstücke, an
den freien Enden der Schneidlappen 91 vorgesehen sein. Die Hülse 9 kann einteilig
ausgebildet sein, sie kann auch, wie dargestellt aus zwei Hülsenabschnitten bestehen.
Dabei stellt der vordere Hülsenabschnitt die Schneidhülse 93 mit den Schneidlappen
dar, während der daran anschließende rückwärtige Hülsenabschnitt 92 als Schubhülse
ausgebildet ist, deren Länge gemäß der Länge der Ankerstange 7 variieren kann.
Wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, ist die Ankerstange 7 in einer Aufnahme 5 im
Abstützelement 4 axial fixiert. Insbesondere ist die axiale Dimensionierung des
beispielsweise dargestellten Setzgeräts 1 derart gewählt, daß die Ankerstange 7 über
dem Grund der Aufnahmebohrung in Schwebe gehalten ist. Das Vortriebsteil 2 ist
gegenüber dem Abstützelement 4 axial verschiebbar. Vorzugsweise entspricht dabei der
maximale axiale Verschiebeweg des Vortriebsteils 2 dem gewünschten Verschiebeweg
der Hülse 9 entlang der Ankerstange 7. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
das Vortriebsteil 2 und das Abstützelement 4 drehgekoppelt. Dazu ragen axiale
Vorsprünge 21 am Vortriebsteil 2 durch Öffnungen 41 im hülsenartigen
Abstützelement 4. Bei der Rotation des Vortriebsteils 2 wird das Abstützelement 4
mitgedreht. Die Ankerstange 7 ist in der Aufnahme 5 im Abstützelement 4 axial fixiert
und auch drehfest mit dem Abstützelement 4 gekoppelt. Dadurch macht die
Ankerstange 7 die Drehung des Abstützelements 4 mit und rotiert um die Achse A. Am
Konus 8 sind radial verlaufende, rippenartige Drehmitnehmer 81 vorgesehen, die in die
Zwischenräume zwischen den Schneidlappen 91 eingreifen und die Drehbewegung
auf die Hülse 9, bzw. wenigstens auf die Schneidhülse 93 übertragen.
Während der Rotation werden vom Schlagwerk des Dreh-Schlag-Bohrgeräts axiale
Schläge auf das Vortriebsteil 2 abgegeben. Das Vortriebsteil wirkt wie ein
Zwischendöpper und überträgt die axialen Schläge über die am rückwärtigen Ende der
Hülse 9 bzw. der Schubhülse 92 anliegenden axialen Vorsprünge 21 auf die
Schneidhülse 93. Durch die axialen Schläge wird das Vortriebsteil 2 in Setzrichtung
verschoben und wird die Hülse 9 bzw. die Schneidhülse 93 gegenüber der axial in
Schwebe über dem Grund der Aufnahmebohrung B fixierten Ankerstange 7 auf den
Konus 8 aufgeschoben. Dabei werden die Schneidlappen 91 radial ausgestellt. Durch
die gleichzeitige Rotation fräsen die Schneiden an den Schneidlappen 91 eine
Hinterschneidung U in die Wandung der zylindrischen Aufnahmebohrung B. Der
Setzvorgang ist beendet, wenn das Vortriebsteil 2 um den vollen Verschiebeweg
gegenüber dem Abstützelement 4 verschoben ist. Dies bietet dem Anwender eine
Setzkontrolle, ob die Schneidlappen 91 im gewünschten Ausmaß ausgestellt worden
sind und die Hinterschneidung U die gewünschte Hinterschnittiefe aufweist. Am Ende
des Setzvorgangs ist der Hinterschnittanker 6 formschlüssig in der Aufnahmebohrung B
verankert. Das Setzgerät 1 wird von der Ankerstange gelöst und ist bereit zum Setzen
eines weiteren selbstschneidenden Hinterschnittankers.
Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Setzgeräts, das
gesamthaft mit dem Bezugszeichen 11 versehen ist. Es umfaßt ein Vortriebsteil 12 an
das ein Einsteckende 13 angeformt ist. Das Vortriebsteil weist einen hülsenartigen,
zylindrischen Abschnitt 121 auf, der mit zwei diametral gegenüberliegenden
Axialschlitzen 122 versehen ist, die in der vorderen Stirnseite des Abschnitts 121
münden. Die Axialschlitze. 122 dienen der Aufnahme eines Abstützelements 14, das die
Gestalt eines flachen, U-förmigen Bügels aufweist. Die Länge der Axialschlitze 122 legt
den maximalen Verschiebeweg des Vorschubteils 12 fest. Der Außendurchmesser des
zylindrischen Abschnitts 121 entspricht dem Außendurchmesser der Hülse 9 des zu
setzenden Hinterschnittankers 6. Das Abstützelement 14 ist mit einer Aufnahme 15 für
die Ankerstange 7 des selbstschneidenden Hinterschnittankers 6 versehen, die als
Einschnitt im quer zur Längserstreckung des Setzgeräts 11 verlaufenden Abschnitt des
Abstützelements 14 ausgebildet ist und ein Innengewinde für die mit einem
Außengewinde versehene Ankerstange 7 besitzt. Eine Anschlagfläche 16 am Grund
des Einschnitts stützt das rückwärtige Ende der Ankerstange ab. Am rückwärtigen Ende
der Hülse 9 des Hinterschnittankers sind Nuten 94 vorgesehen, die zur Aufnahme von
Vorsprüngen 123 dienen, die vom vorderen Stirnende des zylindrischen Abschnittes 121
abragen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Drehbewegung des
Vortriebsteils 12 direkt auf die Hülse 9 übertragen, indem die Vorsprünge 123 am
zylindrischen Abschnitt 121 in die Nuten 94 der Hülse 9 eingreifen. Das
Abstützelement 14 hat in diesem Fall nur die Funktion, die Ankerstange 7 axial zu
fixieren. Die dargestellte Vorrichtung ist somit auch für Hinterschnittanker geeignet, die
am Konus keine Drehmitnehmer für die Hülse 9 aufweisen.
Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Setzgeräts im
teilweisen Axialschnitt. Das gesamthaft mit dem Bezugszeichen 31 versehene Setzgerät
umfaßt ein Abstützelement 34 und ein gegenüber diesem axial verschiebbares
Vortriebsteil 32. Das Vortriebsteil 32 ist mit einem zylindrischen Schaft 33 verbunden, der
als Einsteckende für ein Dreh-Schlag-Bohrgerät ausgebildet ist. Das Vortriebsteil 32 und
das Abstützelement 34 sind drehgekoppelt. Dazu weist das Vortriebsteil 32 an seiner
dem Schaft 33 gegenüberliegenden Seite axial abragende Klauen 321 auf, die in
Öffnungen 341 im Abstützelement 34 ragen. Die Aufnahme 35 für das rückwärtige Ende
der Ankerstange ist von einer axialen Bohrung im Abstützelement 34 gebildet. Ein
Klemmbolzen 36 durchsetzt die Bohrung 35 im Randbereich und ist drehbar im
Abstützelement 34 gelagert. Der Klemmbolzen 36 ist mit einem Hebel 38 verbunden, der
an der Außenseite des Abstützelements 34 angeordnet ist. Der Umfang des
Klemmbolzens 36 weist einen abgeflachten Bereich auf, der in die Bohrung 35
einschwenkbar ist, wobei die Bohrung 35 freigegeben ist. Durch Verschwenken des
Klemmbolzens 36 wird der abgeflachte Bereich von der Bohrung 35 weggedreht und der
Durchmesser der Bohrung verengt. Dadurch wird eine in die Bohrung 35 eingesetzte
Ankerstange axial fixiert und drehfest mit dem Abstützelement 34 verbunden. Indem die
Ankerstange durch Klemmung fixiert wird, können auch Ankerstangen ohne
Außengewinde in die Aufnahme 35 eingesetzt werden, um sie axial zu sichern und
drehfest mit dem Abstützelement 34 zu verbinden. Die Funktion dieses
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Setzwerkzeugs entspricht der Funktion
des anhand der Fig. 1 und 2 geschilderten Ausführungsbeispiels.
Das erfindungsgemäße Setzgerät erlaubt es, selbstschneidende Hinterschnittanker
zuverlässig zu verankern, ohne daß dazu zuvor eine Aufnahmebohrung mit definierter
Tiefe erstellt werden muß. Dadurch ist der Anwender bezüglich der Setztiefe der
formschlüssigen Verankerung flexibel. Spezialwerkzeuge, wie Bundbohrer oder
dergleichen, sind nicht erforderlich. Die Ankerstange muß sich während des Setzens
des Hinterschnittankers nicht mehr am Grund der Aufnahmebohrung abstützen und kann
sich somit nicht mehr in den Grund eingraben. Das Setzgerät ist einfach im Aufbau und
auch einfach in der Anwendung und es ist in Verbindung mit bekannten Dreh-Schlag-
Bohrgeräten, beispielsweise den Hammerbohrgeräten der Anmelderin, mit denen auch
die zylindrische Aufnahmebohrung hergestellt wird, anwendbar.
Claims (8)
1. Setzwerkzeug für selbstschneidende Hinterschnittanker, die eine Ankerstange (7)
mit einem sich in Setzrichtung erweiternden Konus (8) und eine über die
Ankerstange (7) geschobene, rotierbare Hülse (9) mit Schneidlappen (91)
umfassen, welche durch Aufschieben der Hülse (9) auf den Konus (8) radial
ausstellbar sind und bei der Rotation eine Hinterschneidung (U) in die Wandung
einer zylindrischen Aufnahmebohrung (B) fräsen, mit einem rotierbaren
Vortriebsteil (2; 12; 32) für die Hülse (9) des Hinterschnittankers (6) und einem an
das Vortriebsteil (2; 12; 32) angeformten Einsteckende (3; 13; 33) für eine
Werkzeugaufnahme eines Dreh-Schlag-Bohrgerätes dadurch
gekennzeichnet, daß das Vortriebsteil (2; 12; 32) mit einem
Abstützelement (4; 14; 34) zusammenwirkt, das sich gegenüber dem
Untergrund (G) abstützt und eine Aufnahme (5; 15; 35) für das dem Konus (8)
gegenüberliegende rückwärtige Ende der Ankerstange (7) aufweist, in der die
Ankerstange (7) axial fixierbar ist, wobei das Vortriebsteil (2; 12; 32) gegenüber
dem Abstützelement (4; 14; 34) axial verschiebbar ist.
2. Setzwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der maximale
axiale Verschiebeweg des Vortriebsteils (2; 12; 32) gegenüber dem
Abstützelement (4; 14; 34) dem gewünschten Verschiebeweg der Hülse (9)
entlang der Ankerstange (7) entspricht.
3. Setzwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Vortriebsteil (2; 12; 32) und das Abstützelement (4; 14; 34) derart zueinander
ausgerichtet sind, daß die Aufnahme (5; 15; 35) für die Ankerstange (7) in axialer
Verlängerung des Einsteckendes (3; 13; 33) angeordnet ist.
4. Setzwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahme (5; 15) für die Ankerstange (7) eine mit einem Innengewinde
versehene Bohrung aufweist, in die das mit einem Außengewinde versehene
rückwärtige Ende der Ankerstange (7) einschraubbar ist.
5. Setzwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahme (5; 15) für die Ankerstange wechselbar ist.
6. Setzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Aufnahme (35) eine Klemmeinrichtung (36, 37, 38) vorgesehen ist, mit
welcher die Ankerstange (7) am Abstützelement (34) axial fixierbar und wieder
lösbar ist.
7. Setzwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vortriebsteil (12) mit Drehmitnehmern (123)
ausgestattet ist, welche in korrespondierend ausgebildete Nuten (94) und/oder
Vorsprünge am rückwärtigen Stirnende der Hülse (9) eingreifen.
8. Setzwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vortriebsteil (2; 12; 32) und das
Abstützelement (4; 14; 34) drehfest miteinander gekoppelt sind, wobei
vorzugsweise die in der Aufnahme (5; 35) des Abstützelements (4; 34) gehaltene
Ankerstange (7) und die Hülse (9) des Hinterschnittankers (6) drehfest
miteinander gekoppelt sind.
Priority Applications (6)
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---|---|---|---|
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