DE19627296A1 - Absturzsicherung für schienengebundene Fahrwerke von Krananlagen - Google Patents

Description

Krane sind Hebezeuge, bei denen Lasten mit einem Tragmit­ tel gehoben und zusätzlich in einer oder mehreren Rich­ tungen bewegt werden können. Hierbei läuft eine aus Längs- und Kopfträgern bestehende Kranbrücke mit Laufrä­ dern auf fest verlegten Schienen über die Längsträger der Kranbahn. Auf den Längsträgern der Kranbrücke wiederum befinden sich die Führungsschienen für die sogenannte Laufkatze, welche das Hubwerk des Krans aufnimmt und auf der Kranbrücke entsprechend hin- und herbewegt werden kann.

Solche Krane, ihre Tragkonstruktionen und Ausrüstung müs­ sen nach den Bestimmungen der Unfallverhütungsvorschrift "Krane" (VBG9), sowie nach den allgemein anerkannten Re­ geln der Technik beschaffen sein und betrieben werden.

Bei diesen Kranen müssen die schienengebundenen Fahrwer­ ke, wie Kranbrücken und Laufkatzen, so beschaffen sein, daß sie nicht entgleisen und bei einem Bruch von Laufrä­ dern, Laufrollen oder Königszapfen nicht um- oder abstür­ zen können. Gemäß § 12 (D) 1 UVV "Krane" ist die Forde­ rung, daß ein Entgleisen verhindert wird, erfüllt, wenn Weichen und Überfahrten von Kranen oder Kranfahrbahnen verriegelbar sind und wenn Eisenbahn- oder ähnliche Rad­ sätze verwendet werden, genormte Spurkränze mit einer be­ stimmten Mindesthöhe auf beiden Seiten der Räder oder Führungsrollen bzw. Laufräder mit zusätzlicher Seitenfüh­ rung vorhanden sind.

Bei den Laufrädern mit zusätzlicher Seitenführung handelt es sich im allgemeinen um spurkranzlose Laufräder mit ho­ rizontal angeordneten Spurführungsrollen gemäß DIN 15083. Solche Spurführungsrollen müssen ähnlich sorgfältig wie die Laufräder ausgerichtet sein, damit ein Klettern und somit Entgleisen durch schräglaufende Führungsrollen ver­ mieden wird. Eine weitere, bei Kranen jedoch ungebräuch­ liche Methode der Seitenführung der schienengebundenen Fahrwerke besteht in der Verwendung von Gleitkufen oder Spurführungsmagneten. Diese bekannten und gemäß der UVV Krane ausreichenden Spurführungselemente gewähren in der Praxis jedoch nicht immer eine zufriedenstellende Siche­ rung gegen einen Um- oder Absturz der schienengebundenen Fahrwerke einer Krananlage.

Kommt es z. B. an einer Laufkatze infolge eines Seilrisses zu einer schlagartigen Entlastung des Hubwerkes oder liegt eine defekte Führungsschiene oder ein defekter Spurkranz vor, so springen die Laufräder der Laufkatze oder der Kranbrücke nach oben aus den jeweiligen Füh­ rungsschienen und die Laufkatze bzw. Kranbrücke stürzt um. Im Falle einer Spurkranzbeschädigung oder eines Wel­ lenbruchs kann die Laufkatze bzw. Kranbrücke ferner nach unten abstürzen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand somit darin, für eine Krananlage ein schienengebundenes Fahr­ werk zur Verfügung zu stellen, das sowohl nach oben als auch nach unten eine gute Absturzsicherung aufweist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein schienengebundenes Fahrwerk einer Krananlage, das dadurch gekennzeichnet ist, daß sowohl am vorderen als auch am hinteren Längs­ träger des schienengebundenen Fahrwerks jeweils links und rechts eine in das Doppel-T-Profil des Schienenträgers eingreifende, gabelförmige Vorrichtung befestigt ist.

Bei dem schienengebundenen Fahrwerk der Krananlage han­ delt es sich bevorzugt um eine Kranbrücke oder eine Lauf­ katze. Im Fall der Kranbrücke greift die erfindungsgemäße Vorrichtung in das Doppel-T-Profil des Kranbahnlängsträ­ gers und im Fall der Laufkatze in das Doppel-T-Profil des Kranbrückenlängsträgers ein.

Die Gabelöffnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat im normalen Kranbetrieb genügend Spiel, so daß sie zwar die der Laufkatze bzw. Kranbrücke zugewandte Seite des oberen Gurtes des Doppel-T-Profils umschließt, nicht jedoch mit ihr in Berührung kommt. Im Falle eines Schadens an der Kranbrücke bzw. der Laufkatze oder an dem Hebezeug der Laufkatze verhindern die unterhalb des oberen Profilgur­ tes liegenden Gabelzinken ein Abheben und die oberhalb liegenden ein Abstürzen der Kranbrücke bzw. Laufkatze durch Formschluß mit dem oberen Gurt des Doppel-T-Profils der Kranbahn bzw. der Kranbrücke.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht üblicherweise aus Blech und wird mit gängigen Befestigungsmethoden, z. B. mittels Schrauben an den Längsträgern des schienen­ gebundenen Fahrwerks angebracht. Beschaffenheit und Dicke des Blechs werden der jeweiligen Größe und Beschaffenheit des schienengebundenen Fahrwerks angepaßt. Bevorzugt wer­ den Stahlbleche hoher Festigkeit verwendet.

Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Figuren für eine Kranbrücke näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf eine Kranbahn (1) mit der dazugehörigen Kranbrücke (2) sowie die Laufkatze (3).

Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Kranbrücke (2), deren Räder (4) auf Führungsschienen (5) verlaufen, die auf dem Doppel-T-Profil des Kranbahnlängsträgers (6) angebracht sind.

Am vorderen und hinteren Längsträger der Kranbrücke (7) befindet sich jeweils links und rechts eine der erfin­ dungsgemäßen gabelförmigen Vorrichtungen (8), die den oberen Gurt des Doppel-T-Trägers der Kranbahn (6) großzü­ gig umschließen.

Fig. 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Bereiches des Kranbrückenlängsträgers (7), an dem die erfindungsge­ mäße Vorrichtung (8) mittels zweier Schrauben (9) ange­ bracht ist.

Durch die Anbringung dieser gabelförmigen Vorrichtungen an den schienengebundenen Fahrwerken einer Krananlage wird eine wirkungsvolle Absturzsicherung für das schie­ nengebundene Fahrwerk sowohl nach oben als auch nach un­ ten erreicht.

Claims (3)

1. Schienengebundenes Fahrwerk einer Krananlage, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl am vorderen als auch am hinteren Längsträger des schienengebundenen Fahrwerks jeweils links und rechts eine in das Doppel-T-Profil des Schienenträgers eingreifende, gabelförmige Vor­ richtung befestigt ist.

2. Schienengebundenes Fahrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich dabei um eine Kranbrücke handelt und die gabelförmige Vorrichtung in das Dop­ pel-T-Profil des Kranbahnlängsträgers eingreift.

3. Schienengebundenes Fahrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich dabei um eine Laufkatze handelt und die gabelförmige Vorrichtung in das Dop­ pel-T-Profil des Kranbrückenlängsträgers eingreift.