DE19624359C1 - Vorrichtung zum Zünden von Sekundärsprengstoffen - Google Patents
Vorrichtung zum Zünden von SekundärsprengstoffenInfo
- Publication number
- DE19624359C1 DE19624359C1 DE1996124359 DE19624359A DE19624359C1 DE 19624359 C1 DE19624359 C1 DE 19624359C1 DE 1996124359 DE1996124359 DE 1996124359 DE 19624359 A DE19624359 A DE 19624359A DE 19624359 C1 DE19624359 C1 DE 19624359C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- metal foil
- power coil
- coil
- explosive
- explosives
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C11/00—Electric fuzes
- F42C11/04—Electric fuzes with current induction
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Drilling And Exploitation, And Mining Machines And Methods (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zünden von Sekundärsprengstof
fen.
Bei bekannten derartigen Vorrichtungen wird erst ein primärer Sprengstoff,
beispielsweise durch einen elektrischen Heizdraht, und dann erst durch den
primären Sprengstoff die Sekundärsprengstoffe gezündet. Bei solchen Anord
nungen ist der primäre Sprengstoff funktionsbedingt reib-, stoß-, schlag- und
wärmeempfindlich, so daß es leicht auch zu Vorzündungen kommen kann und
dadurch eine extra Sicherungsvorrichtung notwendig ist. Bei einer anderen
heute eingeführten Vorrichtung wird eine direkt elektrisch verbundene Metall
folie durch einen Stromstoß verdampft, worauf der entstehende Dampfdruck
die Folie verdampft und beschleunigt, auf die Sekundärsprengstoffe einwirkt
und diese zündet. Diese bekannte Vorrichtung ist dadurch störanfällig, weil der
elektrische Anschluß nicht absolut potentialfrei gehalten werden kann und
elektrische Anschlüsse in den Zünder geführt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Zünden von
Sekundärsprengstoffen zu schaffen, die zuverlässig und sicher, sowie mit hoher
Geschwindigkeit Sekundärsprengstoffe zünden kann, wobei sie absolut stör
unempfindlich ist und potentialfrei gehalten werden kann. Die in den Zünder
einzubringende Energie wird dabei "drahtlos" übertragen, es führen keine An
schlußdrähte mehr in den eigentlichen Zünder.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale ge
löst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet,
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind hinter einer in einem Stromkreis
mit einem Kondensator (3) und Schalter (4) befindlichen Kraftspule (5) eine
Metallfolie (7) und hinter dieser ein oder zwei Sekundärsprengstoffe angeord
net. Bei einem Stromdurchfluß durch die mit mehreren Windungen versehene
Kraftspule wird in der als Sekundärspule wirkenden Metallfolie ein hoher
Stromstoß induziert. Dabei tritt zwischen der Kraftspule wirkenden Metallfolie
schlagartig eine hohe oder gleichmäßig verteilte Abstoßungskraft auf, die auf
die Sekundärsprengstoffe einwirkt, wodurch die Sekundärsprengstoffe gezün
det werden. Die Abstoßungskraft beträgt schon in einer einfachen Ausführung
mehrere 1000 kp, so daß sich hiermit Kraftanstiege von mehreren 1000 kp/Mi
krosekunde im Sekundärsprengstoff bzw. entsprechend hohe Druckanstiege
verwirklichen lassen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat mehrere Vorteile:
Ein extrem hoher Gesamtwirkungsgrad für die Zündkette von größer als 80%;
die Funktion erfolge ohne bewegte Teile, ist daher äußerst zuverlässig;
sie ist extrem störunempfindlich, so daß keine Sicherungseinrichtung erforderlich ist;
die Energie aus der Kraftspule wird drahtlos auf die Metallfolie und die Sekundärsprengstoffe übertragen;
es gibt keine Probleme bezüglich der Dichtigkeit der Vorrichtung;
es ist keine elektrische Aufladung möglich;
die Kraftspule und die Metallfolie sind Massenartikel, daher einfache und billige Fertigung;
die Vorrichtung ist einfach anwendbar zum Zünden z. B. von Hohlla dungen für Flugkörper, Gefechtsköpfe und Bohrladungen.
Ein extrem hoher Gesamtwirkungsgrad für die Zündkette von größer als 80%;
die Funktion erfolge ohne bewegte Teile, ist daher äußerst zuverlässig;
sie ist extrem störunempfindlich, so daß keine Sicherungseinrichtung erforderlich ist;
die Energie aus der Kraftspule wird drahtlos auf die Metallfolie und die Sekundärsprengstoffe übertragen;
es gibt keine Probleme bezüglich der Dichtigkeit der Vorrichtung;
es ist keine elektrische Aufladung möglich;
die Kraftspule und die Metallfolie sind Massenartikel, daher einfache und billige Fertigung;
die Vorrichtung ist einfach anwendbar zum Zünden z. B. von Hohlla dungen für Flugkörper, Gefechtsköpfe und Bohrladungen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer Vorrichtung zum Zünden von Sekundär
sprengstoffen;
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel zum Zünden einer Hohlladung und
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel zum Zünden einer Hohlladung.
In einer Prinzipskizze für eine Vorrichtung 1 ist in einem Stromkreis 2 ein
Kondensator 3, ein Schalter 4 und eine Kraftspule 5 dargestellt. Hinter der
Kraftspule 5 sind in einem Behälter 6 eine Metallfolie 7 und ein oder zwei Se
kundärsprengstoffe 8 und 9 untergebracht. Wenn der Schalter 4 geschlossen
wird, entlädt sich der Kondensator 3 und erzeugt in der Kraftspule 5, die bei
spielsweise zehn Windungen aufweist, einen hohen Stromstoß. Die in der
Kraftspule 5 entstehenden hohen Ströme induzieren in der als Sekundärspule
wirkenden Metallfolie 7 entsprechend dem Windungsverhältnis entsprechend
höhere entgegengesetzt gerichtete Wirbelströme. Beide Ströme sind an die je
weils strom-leitenden Metalle gebunden und entgegengesetzt gerichtet, so daß
sich Spule 5 und Folie 7 abstoßen. Die Abstoßungskraft beträgt mehrere 1000
kp, so daß sich hiermit Kraftanstiege von mehreren 1000 kp/Mikrosekunde in
den Sekundärsprengstoffen 8 und 9 oder entsprechend hohe Druckanstiege,
verwirklichen lassen, die diese zünden.
Fig. 2 und 3 zeigen die Vorrichtung 1 in einen Flugkörper 11 eingebaut.
Grundsätzlich sind dieselben Teile wie bei Fig. 1 vorhanden. Der Sekundär
sprengstoff 9 wirkt zusätzlich auf eine Hohlladung 12. In Fig. 2 sind die Se
kundärsprengstoffe 8 und 9 außerhalb der Hohlladung 12 angebracht, während
sie in Fig. 3 in die Hohlladung 12a eingebaut sind. Anstelle des Flugkörpers 11
kann die Vorrichtung 1 mit der Hohlladung 12 auch in einen Gefechtskopf für
eine Rakete oder für sonstige Munition oder in einen Bohrkopf eingebaut sein.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Zünden von Sekundärsprengstoffen, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Abstand zu einer mit mehreren Windungen versehenen
Kraftspule (5) eine Metallfolie (7) und hinter dieser mindestens ein Sekundär
sprengstoff (8, 9, 12) angeordnet ist, daß bei einem Stromdurchfluß durch die
Kraftspule (5) in der als Sekundärspule wirkenden Metallfolie (7) ein hoher
Stromstoß induziert wird und daß die dabei zwischen der Kraftspule (5) und
der Metallfolie (7) schlagartig auftretende hohe Abstoßungskraft die Se
kundärsprengstoffe (8, 9, 12) zündet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kraftspule (5) in einem Stromkreis (2) mit einem Kondensator (3) und einem
Schalter (4) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ab
stand sowohl zwischen der Kraftspule (5) und der Metallfolie (7) als auch zwi
schen der Metallfolie (7) und dem ersten Sekundärsprengstoff (8) null bis zehn
nun beträgt.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sekundärsprengstoffe (8, 9, 12) in Reihe angeordnet sind, von denen
der letzte eine Hohlladung (12) ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder zwei Sekundärsprengstoffe (8, 9) hintereinander in eine Spreng-
oder Hohlladung (12a) eingesetzt sind.
6. Verwendung der Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5 für einen
Flugkörper (11), einen Gefechtskopf oder einen Bohrkopf.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Se
kundärsprengstoffe (8, 9) aus dem gleichen Sprengstoff bestehen wie (12).
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor
richtung auch zum Zünden von pyrotechnischem Material, Treibladungen o. ä.
verwendet wird, also nicht nur zum Zünden von Sekundärsprengstoffen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996124359 DE19624359C1 (de) | 1996-06-19 | 1996-06-19 | Vorrichtung zum Zünden von Sekundärsprengstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996124359 DE19624359C1 (de) | 1996-06-19 | 1996-06-19 | Vorrichtung zum Zünden von Sekundärsprengstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19624359C1 true DE19624359C1 (de) | 1998-07-30 |
Family
ID=7797311
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996124359 Expired - Lifetime DE19624359C1 (de) | 1996-06-19 | 1996-06-19 | Vorrichtung zum Zünden von Sekundärsprengstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19624359C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19848758A1 (de) * | 1998-10-22 | 2000-04-27 | Diehl Stiftung & Co | Induktives Anzündelement und Verfahren zum Herstellen eines induktiv initiierbaren Anzündelementes, insbesondere für hülsenlose Munition |
RU2754137C1 (ru) * | 2020-09-03 | 2021-08-30 | Российская Федерация, от имени которой выступает Государственная корпорация по атомной энергии "Росатом" (Госкорпорация "Росатом") | Устройство взрывное |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3078803A (en) * | 1961-03-17 | 1963-02-26 | Harry J Margraf | Electro-mechanical igniter |
DE3828234A1 (de) * | 1988-08-19 | 1990-02-22 | Nico Pyrotechnik | Munition aus einem wurfbecher und einem wirkkoerper |
-
1996
- 1996-06-19 DE DE1996124359 patent/DE19624359C1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3078803A (en) * | 1961-03-17 | 1963-02-26 | Harry J Margraf | Electro-mechanical igniter |
DE3828234A1 (de) * | 1988-08-19 | 1990-02-22 | Nico Pyrotechnik | Munition aus einem wurfbecher und einem wirkkoerper |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19848758A1 (de) * | 1998-10-22 | 2000-04-27 | Diehl Stiftung & Co | Induktives Anzündelement und Verfahren zum Herstellen eines induktiv initiierbaren Anzündelementes, insbesondere für hülsenlose Munition |
DE19848758B4 (de) * | 1998-10-22 | 2007-04-12 | Diehl Stiftung & Co.Kg | Induktives Anzündelement und Verfahren zum Herstellen eines induktiv initiierbaren Anzündelementes, insbesondere für hülsenlose Munition |
RU2754137C1 (ru) * | 2020-09-03 | 2021-08-30 | Российская Федерация, от имени которой выступает Государственная корпорация по атомной энергии "Росатом" (Госкорпорация "Росатом") | Устройство взрывное |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3890653C2 (de) | Zündanlage und Verfahren zu deren Auslösung | |
DE2451919C3 (de) | Elektrische Zündeinrichtung für eine Unterwasser-Sprengladung | |
DE4240084A1 (de) | Tandemgefechtskopf mit piezoelektrischen Aufschlagzündern | |
EP0469458A1 (de) | Elektrischer Zünder für Sprengkapseln | |
DE102005031673A1 (de) | Initialsprengstofffreies Zündsystem | |
DE3116769A1 (de) | Elektronische sprengkapsel | |
US4304184A (en) | Selectively actuable electrical circuit | |
DE903320C (de) | Verzoegerungsvorrichtung fuer Sprengladungen | |
DE2951113C2 (de) | Einrichtung zur Erzeugung einer Zündeinheit | |
EP3396299B1 (de) | Kombinationsfeuerwerk zum elektrischen anzünden von einzelnen pyrotechnischen gegenständen | |
DE19624359C1 (de) | Vorrichtung zum Zünden von Sekundärsprengstoffen | |
DE2234849B2 (de) | Von einem Windradgenerator gespeiste Zündeinrichtung, insbesondere für aus Flugzeugen abwerfbare Bomblets | |
DE2457946C2 (de) | Zündsystem für Geschosse | |
DE1031687B (de) | Elektrischer Kondensatorzuender | |
EP0318996A2 (de) | Pyrotechnischer Zünder für Geschosse, Raketen, Bomblets und Minen | |
DE4427296A1 (de) | Nichtelektrischer Sprengzünder | |
DE3223775C2 (de) | Zündkette mit einer Sicherungsvorrichtung | |
DE2255479A1 (de) | Sicherungsvorrichtung an elektrischen geschosszuendern | |
DE4414411A1 (de) | Zünder im Isolierbehälter | |
DE19514282B4 (de) | Elektrischer Sprengzünder | |
DE2714279A1 (de) | Anlage zum sprengen von koerpern wie gestein, beton und damit vergleichbar | |
DE1291260B (de) | Notabfeuerung fuer Geschuetze | |
EP1909059A1 (de) | Geschosszünder | |
DE10124936A1 (de) | Bohrloch-Sprengwerkzeug und Verfahren | |
EP0153457A1 (de) | Gasgenerator zum Erzeugen eines Gasdruckes |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
R071 | Expiry of right |