DE2451919C3 - Elektrische Zündeinrichtung für eine Unterwasser-Sprengladung - Google Patents
Elektrische Zündeinrichtung für eine Unterwasser-SprengladungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Zündeinrichtung für eine Unterwasser-Sprengladung,
die ein wasserdichtes Gehäuse aufweist, dessen einer Wandabschnitt vor einer Membran gebildet ist, mit der
unter dem äußeren Wasserdruck ein Schlagkörper in Richtung auf eine Zündenergiequelle beaufschlagbar ist.
Es ist eine mechanische Zündeinrichtung (US-PS 91639) mit dem eingangs beschriebenen mechanischen
Aufbau bekannt, bei der über die Membran ein Stempel gegen einen Scherwiderstand verschiebbar ist
und bei Verschieben dieses Stempels nach Bruch des Scherwiderstands ein Schlagbolzen eine Zündladung
zur Explosion bringt, mit deren Hilfe die eigentliche Sprengung ausgelöst wird. Es handelt sich bei diesen
Zündeinrichtungen um Zünder für Minen, bei denen in einer vorbestimmter Wassertiefe der Scherwiderstand
schlagartig überwunden wird. Eine solche Zündeinrichlung
ist ständig scharf, so daß schon bei unvorhergesehenen
natürlichen Druckschwankungen eine Überwindung des Scherwiderstands und damit eine Auslösung
der Sprengung möglich ist.
Es sind andere Zündeinrichtungen bekannt (DK-Gm D 11 675), bei denen ohne jegliche mechanische
Verbindung — z. B. durch Leitungsdrähte — zu irgendeiner die Sprengung auslösenden Steuerquelle
eine Zündung mittels durch das Wasser zu übertragenden elektrischen oder akustischen Signalen erfolgt.
Solche Einrichtungen erfordern erhebliche zusätzliche Einrichtungen für die Erzeugung solcher Signale.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen elektrischen Zünder för Unterwasser-Sprengladungen zu schaffen,
der erst im Anwendungsgebiet scharf wird und durch übliche natürliche Druckschwankungen nicht zündbar
s ist. Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß die Membrane ein Balg ist und die Zündenergiequelle ein piezoelektrisches
Element ist, das elektrisch mit einer Zündpille verbunden und über den Schlagkörper mit Hilfe einer
entferni von der Sprengladung ausgelösten Druckwelle
ίο komprimierbar ist, wobei der Schiagkörper im beaufschlagungsfreien
Zustand in einem Abstand vom piezoelektrischen Element gehalten ist.
Durch den Abstand des Schlagkörpers vom piezoelektrischen Element kann erreicht werden, daß erst im
>■> Anwendungsgebiet dieser Schlagkörper am piezoelektrischen
Element anliegt, so daß auf sehr bequeme Weise vorzeitiges Scharfmachen verhindert wird und im
übrigen bequemes Anpassen an die jeweils vorliegende Wassertiefe möglich ist. Eine Auslösung der Zündung
über den statischen Wasserdruck ist durch Verwendung des piezoelektrischen Elements nicht möglich, da dieses
erst bei einer Druckwelle anspricht. Im übrigen hat die Verwendung des Balgs zur Betätigung des Schlagkörpers
den Vorteil, daß aufeinander gleitende Teile
κ vermieden und eine bestimmungsgemäße Lageveränderung
des Schlagkörpers gewährleistet werden kann.
Es ist bekannt (DG-OS 22 06 646), bei pyrotechnischen Einsatzladungen über einen pyrotechnischen
Zünder ein piezoelektrisches Element zu beaufschlagen.
über das seinerseits die pyrotechnische Einsatzladung zur Zündung gebracht wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nachfolgend eine Zündanordnung und ihre Verwendung
bei einer Unterwassersprengung anhand eines erläuternden Beispieles unter Bczugsnahmc auf die
Zeichnungen beschrieben: es zeigt
F i g. I eine elektrische Zündeinrichtung im Axialschnitt
und
F i g. 2 schematisch eine Anordnung von Sprengladungen einer Unterwassersprengreihe.
Die in Fig. 1 gezeigte Einrichtung umfaßt ein rohrförmiges Metallgehäuse 10 mit einer in ein Ende
eingeschraubten radialgelochtcn Abschlußkappe 11 und
einer axialgelochten Abschlußkappe 12, die durch einen Sprengring 13 zurückgehalten und durch einen O-Gummiring
14 abgedichtet wird. Ein mit einem wäßrigen Gel 16 gefüllter metallischer Balg 15 ist mittels eines
Har/kitts an seinem offenen Ende peripher derart mit
der Abschlußkappe 11 verbunden, daß das Innere des Balgs 15 mit einer in der Abschlußkappc 11 gebildeten
Radialbohrung 17 in Verbindung ist.
M Km elektrischer Zünder 18 mit einer Sckundärladung
19. einer Primärladung 20. einer siücongummiumhüllten
Zündpille 21 und kunststoffisolierten stromleitenden Drähten 22 und 23 ist mittels eines Har/kitts in einer
axialen Hülse 24der Abschlußkappe 12 festgelegt.
Im Gehäuse 10 befindet sich ein auf der Abschlußkappe
12 ruhender metallischer Amboß 25 und ein zylindrisches piezoelektrisches Keramikelement 26, das
von einem höhlen Kunststoffbehälter 27 umhüllt wird, der durch eine Feder 28 gegen den Amboß 25
vorgespannt wird, die zwischen dem Behälter 27 und der Abschlußkappe 11 angeordnet ist. Der Behälter 27
besteht aus einem zylindrischen Hohlkörper 29 mit einer abgesetzien zylindrischen Kammer 30, die an
einem Ende geschlossen ist, und einem flexiblen Kunststoffdeckel, der eine dünne flexible Scheibe 31 mit
einem anhängenden Ringsteg 32 umfaßt. Der Ringsieg 32 ist als Gleiipassung in der öffnung der Kammer 30
angeordnet und wirkt bei Beirieb als Führung für die ■>
Scheibe 31. Metallschenbenelektroden 33 und 34, die in ihren Querschnittsabmessungen dem Keramikelement
26 entsprechen, sind an jedem Ende des Keramikelementes 26 angeordnet und in direktem Kontakt damit.
Das Keramikelement 26 und die Elektroden sind in der durch den Hohlkörper 29 und den Deckel definierten
Kammer dicht eingekapselt. Die Elektroden 33 und 34 sind mit den Drähten 22 bzw. 23 elektrisch verbunden
und der Hohlkörper 29, der Ringsteg 32 und der Amboß 25 sind wie gezeigt mit engen Durchgängen versehen, ' >
die den Drähten angepaßt sind. Die Innenseite der Abschlußkappe 12 hat eine Aussparung 35, für die
Aufnahme von Drahtüberschuß zur Montage.
Die Basis des Balgs 15 wird durch eine flache Metallscheibe 36 gebildet, die bei Betrieb einer raschen
Kompression des Gels 16 folgend einen Schlag an die Scheibe 31 abgibt und das Keramikelement 26
komprimiert. Bei Zündeinrichtungen, die unter erhöhtem Druck verwendet werden sollen, ist die Me'allscheibe
36 so angeordnet, daß sie bei Atmosphärendruck von -r>
der flexiblen Scheibe 31 entfernt ist, jedoch bei Unterbringung in ihrer Betriebsposilion und wenn der
Balg 15 ausgedehnt ist, auf der Scheibe 31 ruht. Auf diese Weise ist die Zündeinrichtung sicher gegen vorzeitige
Zündung durch zufällige Bewegungen des Balgs 15 bei « Atmosphärendruck und wird nur »scharf«, wenn die
Zündeinrichtung dem gewünschten Arbeitsdruck unterworfen wird.
Bei Verwendung wird die Zündeinrichtung mit ihrem Zünder in einer Sprengladung untergebracht und vom J5
druekübertragenden Material umgeben. Eine Druckwelle
wird im druckübertragenden Material erzeugt und der Druck wirkt durch die Bohrung 17 hindurch und
verursacht eine Dehnung des Balgs 15. Die Metallscheibe 36 übt einen Schlag auf das piezoelektrische
Keramikelement 26 aus und druckt dieses gegen den Amboß 25 zusammen. Dadurch wird eine Spannung
zwischen den Elektroden 33 und 34 erzeugt und es fließt ein Strom in die Zundpille 21, wodurch diese gezündet
und über die Primär- und .Sekundärladung die Sprengladung zur Explosion gebracht wird.
Bei der in F i g. 2 gezeigten Unterwassersprengserie
sind Zündeinrichtungen 40 gemäß der Erfindung von einem Sprengschlamm 41 umgeben, der in Bohrlöchern
42 im Muttergestein 43 unter Wasser 44 angeordnet ist, wobei sich die Bälge mit diesem Sprengschlamm füllen.
Bei einem weiteren Bohrloch 42a ist der Sprengschlamm 41 mit einem herkömmlichen Elektrozünder 45
versehen, der über isolierte Leiterdrähte 46 mit einer Elektroenergiequelle an einer entfernten Zündstation
47 über der Wasseroberfläche verbunden ist. Wenn der Zünder 45 betätigt wird und die dazugehörige Ladung
41 explodiert, verursacht die durch ,-s Multergestein
übermittelte und den Sprengschlamm si h ergebende Druckwelle eine solche Kompression des Sprengschlamms
der Ladung 41 im Balg der benachbarten Zündeinrichtung 40, daß der Zünder betätigt wird und
die Ladang explodiert. Die von dieser Explosion
herrührende Druckwelle wird nachfolgend auf die Zündeinrichtung des nächsten Bohrlochs übertragen
und dessen Ladung ebenfalls zur Explosion gebracht. In
gleicher Weise werden alle Zündeinrichtungen, die einer explodierenden Ladung genügend nahe sind, um eine
ausreichend starke Druckwelle zu empfangen, detonie-
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Elektrische Zündeinrichtung für Unterwasser-Sprengladungen,
die ein wasserdichtes Gehäuse aufweist, dessen einer Wandabschnitt von einer
Membrane gebildet ist, mit der unter dem äußeren Wasserdruck ein Schlagkörper in Richtung auf eine
Zündenergiequelle beaufschlagbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membrane ein Balg (15) ist und die Zündenergiequelle ein piezoelektrisches
Element (26) ist, das elektrisch mit einer Zündpille (21) verbunden und über den Schlagkörper
(36) mit Hilfe einer entfernt von der Sprengladung ausgelösten Druckwelle komprimierbar ist, wobei
der Schlagkörper (36) irn beaufschlagungsfreien Zustand in einem Abstand vom piezoelektrischen
Element (26) gehalten ist.
Z Zündeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das piezoelektrische Element
(26) zwischen einem am Gehäuse (10) befestigten Anschlag (25) und dem den Boden des Balgs
bildenden SrHagkörper (36) liegt und die diesem bzw. dem Artschlag zugewandten Stirnflächen des
piezoelektrischen Elements mit dem Zünder (21) in einem Stromkreis liegen.
3. Zündeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Balg (15) in
das Gehäuse (10) erstreckt und teilweise mit einer gelierten Flüssigkeit gefüllt ist.
4. Zündeinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
die Verwendung für Reihendetonationen, wobei der Abstand der Sprengladungen in Abhängigkeit von
der zur Betätigung der Zündauslöseeinheit notwendigen Druckwelle gewährt ist.
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