DE19623583A1 - Acetylen zum autogenen Schweißen oder Schneiden - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Acetylen zum autogenen Schweißen oder Schneiden nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Beim autogenen Schweißen oder Schneiden verwendet man als Brenngas in erheblichem Umfang Acetylen, da es von allen Kohlen-Wasserstoffen die höchste Bildungswärme pro Masseneinheit liefert. Mit ihm lassen sich somit die höchste Verbrennungstemperatur, die höchste Verbrennungsgeschwindigkeit und wegen der daher größt­ möglichen Strömungsgeschwindigkeit der beste Wärmeübergang von der Flamme an das Werkstück erzielen.

Acetylen muß wegen seiner chemischen Struktur anders als die übri­ gen Gase gespeichert werden. Bei Umgebungstemperatur wird Acety­ len gewöhnlich in Stahlflaschen transportiert und gelagert. Zur Verhin­ derung eines schon bei etwa 300°C beginnenden spontanen Acetylen­ verfalls sind diese Stahlflaschen vollständig mit einer porösen Masse, wie Kieselgur oder Bimstein, gefüllt, die ihrerseits ein Lösungsmittel zur Aufnahme des Acetylens enthält. Die poröse Masse hat zwei Aufga­ ben. Einerseits soll sie eine aus äußerem Anlaß eingeleitete Acetylen­ zersetzung zum Stillstand bringen und andererseits das eingefüllte Lö­ sungsmittel, üblicherweise Aceton, schwammartig aufsaugen und mög­ lichst gleichmäßig über den ganzen Flaschenraum verteilt festhalten.

Das Füllen der Acetylenstahlflasche dauert in Abhängigkeit von der Außentemperatur bis zu 10 Stunden und mehr wobei die relative Ge­ wichtszunahme mit zunehmender Füllzeit der Acetylenflasche aufgrund zunehmender Sättigung des Lösungsmittels abnimmt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Brenngas zum autogenen Schweißen oder Schneiden zu schaffen, welches beim au­ togenen Schweißen oder Schneiden zu gleichen Ergebnissen führt und bei dem die Befüllzeit erheblich verringert werden kann.

Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 berücksichtigten Stand der Technik ist diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü­ chen angegeben.

Überraschend hat sich gezeigt, daß durch die erfindungsgemäße Bei­ mischung von 5 bis 25% Ethen, vorzugsweise 10% bis 15% Ethen, ei­ ne schnellere Befüllung einer Acetylenflasche, welche ein mit einem Acetylenlösungsmittel durchtränkte poröse Masse enthält, erreichen läßt, weil Ethen deutlich schneller in Lösung geht, weil die Acetylenfla­ sche aufgrund der geringeren Lösungswärme sich nicht so schnell er­ wärmt und daher die Acetylenflasche mit Fülldruck abgefüllt werden kann. Bevorzugt wird dabei die Acetylenflasche zuerst mit Acetylen und danach mit einem Anteil von 5 bis 25% Ethen beladen.

Es hat sich dabei gezeigt daß sich insbesondere bei höheren Umge­ bungstemperaturen ein Kühleffekt einstellt, der eine schnellere Befül­ lung einer Acetylenflasche zuläßt. Eine Erklärung für den Kühleffekt wird aufgrund der geringeren Lösungswärme gesehen, die sich durch die Beimischung des Ethens ergibt.

Die durchgeführten Schweiß- oder Schneidversuche führten zu keinen praxisrelevanten Unterschieden gegenüber reinen Acetylen-Brenn­ gasen.

Claims (5)

1. Acetylen zum autogenen Schweißen oder Schneiden gekennzeichnet durch eine Beimischung von 5 bis 25% Ethen.

2. Acetylen zum autogenen Schweißen oder Schneiden nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Beimischung von 10 bis 14% Ethen.

3. Verwendung einer Acetylenflasche zum Speichern eines Acetylen-Ethen-Gemisches.

4. Verfahren zum Befüllen einer eine poröse Masse und Acetylen­ lösungsmittel enthaltenen Acetylenflasche mit einem Brenngas dadurch gekennzeichnet, daß das Brenngas Acetylen und Ethen ist.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Acetylenflasche bis zu 95% ihres Fassungsvermögens mit Acetylen und anschließend mit Ethen beladen wird.