DE19623454A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen und Verbauen von Gräben - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen und Verbauen von GräbenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen und
Verbauen von Gräben, insbesondere von Gräben entlang von Bahnkörpern.
Zum Verlegen von Tiefendrainagen entlang von Eisenbahnstrecken oder Straßen werden in
herkömmlicher Art beispielsweise Gräben ausgebaggert und die Grabenwände mittels einer
sogenannten Berliner Verbauung abgesichert. Diese besteht aus entlang jeder Grabenwand in
gewissen Abständen vertikal in den Boden getriebenen Doppel-T-Trägern, die mit ihren
offenen Seiten zueinander zeigen und wenigstens bis zur Grabenhöhe nach oben ragen.
Zwischen den T-Trägern werden dann Holzbohlen im wesentlichen waagerecht bis etwa zur
Oberkante des Grabens übereinander geschichtet, so daß eine den Graben zu seiner Wand
absichernde Verbauung entsteht. Derartige Verbauungen werden an beiden Grabenwänden
hergestellt und gegeneinander mit geeigneten Mitteln abgestützt, so daß im Graben jegliche
Unfallgefahr durch einbrechende Grabenwände oder Nachrutschen von lockerem Material von
der Grabenkante gebannt ist. Nun wird im Graben die Drainage verlegt und die Verbauung
sukzessive von unten nach oben bei gleichzeitiger Verfüllung des Grabens wieder abgebaut.
Danach werden die T-Träger wieder nach oben herausgezogen.
Diese umständliche und sehr zeitaufwendige Verfahrensweise ermöglicht zwar ein sicheres
Arbeiten im Graben, ist jedoch ungeeignet zur Sicherung des Geländes in der Umgebung des
Grabens, insbesondere wenn dieses durch Befahrung belastet wird. Der nach unten gerichtete
Druck von (beispielsweise sehr schweren Bau-) Fahrzeugen bewirkt, daß sich das Gelände
senkt und seitlich ausweicht, bis es den ursprünglich zwischen Grabenwand und Verbauung
vorhandenen Spalt ausgefüllt hat und von der Verbauung aufgehalten wird. Dabei wird das
neben dem Graben entlanglaufende Gelände, beispielsweise eine Fahrbahn, möglicherweise so
beschädigt, daß ein Neuaufbau oder zumindest eine Reparatur erforderlich wird, was zu
unnötigen Zusatzkosten führt. Während man diesen Nachteil bei während der Bauphase nicht
befahrenem Terrain noch in Kauf nehmen kann, ist dies für eine neben dem Graben ver
laufende, befahrene Straße oder Bahntrasse undenkbar. Neben zusätzlicher Hilfs- und Siche
rungsmittel zur Vermeidung einer Beschädigung der Straße oder Bahntrasse, genügt es jedoch
in der Regel, die Geschwindigkeit vorbeifahrender Fahrzeuge so stark zu verringern, daß die
durch die Fahrzeuge verursachten Erschütterungen des Untergrunds unter einem für eine
seitliches Wegrutschen kritischen Wert bleiben. Dadurch wird nun zwar der Untergrund
geschont; es entstehen aber andere Probleme.
So führt eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der Straße wie auf der Schiene zu vielerlei
Nachteilen. Der Straßenverkehr staut sich, es kommt verstärkt zu Unfällen. Außerdem steigt
durch Langsamfahren die Umweltbelastung durch Abgase. Auf Bahnstrecken führt eine
beispielsweise aufgrund einer durch Instandhaltung oder Erneuerung von Tiefendrainagen
bedingten Verringerung der zulässigen Fahrgeschwindigkeit von Zügen zu sehr aufwendigen
Fahrplanänderungen, da hierdurch in ein besonders sensibles, sehr komplexes System einge
griffen wird. Eine soeben beispielhaft beschriebene, im Bau befindliche Strecke muß zur
Langsamfahrstrecke ("La-Strecke") erklärt werden, was bedeutet, daß Züge diese Strecke nur
mit maximal 70 km/h passieren dürfen. Bei Einrichtung einer derartigen Langsamfahrstrecke
kommen zu den Kosten der jeweiligen Baumaßnahme für die Bahn Kosten von etwa DM
400.- pro Minute hinzu. Es ist sehr leicht nachvollziehbar, daß unter diesen Umständen die
Nebenkosten die eigentlichen Kosten der Baumaßnahme übersteigen können.
Es ist ein Verfahren zum Verlegen von Rohren bekannt, bei dem der Graben nicht, wie oben
beschrieben, ausgebaggert wird, sondern zum Aushub des Grabens eine Fräse eingesetzt wird.
Die Fräse ist hier zugleich Trägergerät für einen Verbaukasten, der hinter der Fräseinrichtung
an der Fräse befestigt ist und von dieser in Arbeitsrichtung mitgeschleppt wird, also mit der
Baustelle mitwandert. Der in sich starre rundherum geschlossene Verbaukasten dient gleich
zeitig als Verlegekasten für die Drainagerohre und schützt den zur Verlegung notwendigen
"Hohlraum" im Graben gegen einbrechende Grabenwände. Ein Schutz des neben dem Graben
verlaufenden Geländes oder darauf verlaufender Straßen und Bahngleise ist wie im zuvor
geschilderten Fall nicht vorgesehen, so daß auch bei dieser schon verbesserten Methode die
Einrichtung von Langsamfahrstrecken unumgänglich ist.
Es ist nun eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verbauung
von Gräben zu schaffen, wobei die genannten Nachteile vermieden oder zumindest gemildert
werden.
Eine Lösung der Aufgabe besteht in einem Verfahren gemäß Anspruch 1. Dieses Verfahren
zum Herstellen und Verbauen eines Grabens, insbesondere entlang eines Gleiskörpers, wobei
der Graben mittels einer Fräseinrichtung ausgehoben wird, der eine, mit zu den Wänden des
Grabens zeigenden Schutzplatten versehene, Verbauvorrichtung zugeordnet ist, die den frisch
ausgehobenen Graben vor einstürzenden Grabenwänden sichert, und hinter der Verbauvor
richtung wieder verfüllt und verdichtet wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz
platten vor Befahrung der Umgebung, insbesondere des Gleiskörpers gegen die Grabenwände
gepreßt werden. Dadurch ist sichergestellt, daß die auf die Seitenwände des Grabens wirken
den Kräfte, die durch im wesentlichen vertikale Belastung des Geländes entlang des Grabens
erzeugt werden, von den Schutzplatten problemlos aufgefangen werden können und eine
Gefährdung des Umgebungsgeländes, also beispielsweise eines Gleiskörpers, oder gar ein
Nachgeben des Bodens vermieden werden. Es besteht keine Notwendigkeit, eine parallel
verlaufende Bahnstrecke zur Langsamfahrstrecke zu erklären, um Schäden am Gleiskörper
durch schnelles Passieren der Baustelle zu vermeiden. Der Bahnbetrieb kann während der
gesamten Bauzeit ungestört weiterlaufen. Damit entfallen auch die immensen Kosten, die bei
bisher bekannten Verfahren durch Einrichtung einer Langsamfahrstrecke zu bestreiten waren.
Ist die Befahrung beispielsweise des benachbarten Gleiskörpers vorgesehen, so wird die
Fräsarbeit unterbrochen, die Fräseinrichtung angehalten und die Schutzplatten werden gegen
die Grabenwände gepreßt, bis ein Fahrzeug oder ein Zug vorbeigefahren ist. Danach wird die
Pressung, wenn die Arbeit fortgeführt werden soll reduziert oder ganz aufgehoben.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden die Schutzplatten nach dem
Verpressen zusätzlich gesichert. Dies ergibt eine zusätzliche Sicherheit und eine Entlastung
der die Verpressung der Schutzplatten erledigenden Einrichtungen. In einer weiteren vorteil
haften Ausgestaltung der Erfindung wird die Anpreßkraft der Schutzplatten gegen die Graben
wände gemessen. Man kann damit die erforderliche Anpreßkraft der Schutzplatten überwa
chen und eventuell nachkorrigieren. Ausschlaggebend ist hierfür u. a. die vorgeschriebene, von
der Grabentiefe abhängige seitliche Stützkraft. Die Erfindung kann auch in der Weise vorteil
haft weitergebildet werden, daß die Schutzplatten nach Befahren des Gleiskörpers wieder in
den Abstand zueinander gebracht werden, den sie vor dem Verpressen hatten. Dadurch
werden die Schutzplatten beim Weiterarbeiten der Fräseinrichtung wesentlich schonender
behandelt, da die Reibung der Platten an den Grabenwänden reduziert wird und die Graben
breite kontinuierlich gleichmäßig eingehalten wird. Dazu trägt auch die Steuerung der
Fräseinrichtung über einen Baulaser in vorteilhafter Weise bei.
Eine Lösung der Aufgabe besteht auch in einer Vorrichtung gemäß Anspruch 5. Diese
Vorrichtung zum Herstellen und Verbauen einen Grabens, insbesondere zum Durchführen des
Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Fräseinrichtung, der eine
mit Schutzplatten versehene Verbauvorrichtung zugeordnet ist, die den frisch ausgehobenen
Graben vor einstürzenden Grabenwänden sichert, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Verbau
vorrichtung wenigstens eine Preßeinrichtung aufweist, mittels der die Schutzplatten gegen die
Grabenwände gepreßt werden können. Vorteilhafterweise wird als Preßeinrichtung eine
hydraulische Presse eingesetzt, da diese mit in der Regel auf entsprechenden geeigneten
Trägerfahrzeugen zur Verfügung stehendem Drucköl betrieben werden kann. Die Preßein
richtung wird günstigerweise mit einer Sicherung versehen, um sie nach der Verspannung für
den Fall eines Preßdruckabfalls zu sichern. Wenn durch Beschädigung oder dergl. ein Druck
schlauch brechen sollte, ist diese zusätzliche Sicherung von großem Vorteil.
Es ist die Verwendung von Rückschlagventilen möglich, die ein gesondertes Absperren der
Versorgungsleitungen der Preßeinrichtung nicht erforderlich machen. Andererseits können
diese Rückschlagventile aber zusätzlich zur Erhöhung der Sicherheit neben konventionellen
Absperreinrichtungen eingesetzt werden. Dabei richtet sich die Anzahl der Absperrorgane
und/oder Rückschlagventile nach den erforderlichen Kraftverhältnissen an den Grabenwänden.
Vorteilhafterweise kann die Preßeinrichtung eine Steuerung für den Preßdruck aufweisen.
Abhängig vom Gelände und den zu erwartenden Widrigkeiten kann eine Verbauung auch
mehrere von einander unabhängige Preßeinrichtungen aufweisen, die je nach Bedarf betrieben
werden oder nicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die beschriebene Vorrichtung können auch dahingehend
modifiziert werden, daß die Fräseinrichtung mit der Seitenkante eines Trägerfahrzeugs etwa
fluchtet. Dadurch wird es möglich, besonders nah an einen Gleiskörper zu heranrücken und
ganz eng daran anliegende Drainagegräben zu ziehen. Dies kann zu bedeutenden Geländeein
sparungen und den damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteilen führen. Auch wird die
Umweltbelastung aufgrund weniger Bebauung geringer.
Weitere Vorteile der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Zuhilfenahme einer Zeichnung kurz beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Verbauvorrichtung von der Seite, angebracht
an einer von einem Laufwerk getragenen Fräse.
Fig. 2 zeigt perspektivisch eine von der Fräse losgelöst dargestellte Verbauvorrichtung.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Detailansicht eines in Fig. 2 dargestellten Spannzylinders.
Fig. 4 und 5 zeigen Geländeschnitte durch einen Bahngleiskörper mit anschließendem
Graben zur Bodenverbesserung oder für die Verlegung einer Tiefendrainage.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 2 zum Herstellen und Verbauen eines Grabens. Sie besteht aus
einem auf der linken Seite von Fig. 1 dargestellten Laufwerk 4, beispielsweise einem D-5-Lauf
werk, an dem eine sich nach unten in einen Graben 6 ragende Fräseinrichtung 8 an
schließt. Ebenfalls auf dem Laufwerk 4 angeordnet, befindet sich sozusagen "schwebend"
über der Fräseinrichtung 8 ein Träger 10, der einen Stahlplattenverbau 12 hinter dem Lauf
werk 4 in Position hält und führt. Das für einen Fachmann gängige Laufwerk 4 ist in Fig. 1
auf einer mit GOK bezeichneten Linie stehend dargestellt. Das Laufwerk 4 fahrt also auf der
Geländeoberkante (GOK), während der vom Träger 10 getragene Stahlplattenverbau 12 mit
seiner Unterkante auf der mit GS bezeichneten Grabensohle gehalten wird. Die gesamte
Anordnung bewegt sich in Fig. 1 nach links in Richtung des Pfeiles F, wenn ein Graben 6
gezogen wird. Dabei ist auf der rechten Seite neben dem Stahlplattenverbau 12 ein mit 14
bezeichneter Verfüllbereich des eben noch offenen Grabens 6 zu erkennen.
Die Arbeitsweise läuft etwa wie folgt ab. Während das Laufwerk 4 langsam in Fahrtrichtung
(Pfeil F) fährt, fördert die Fräseinrichtung 8 Auswurfmaterial nach oben durch eine auf dem
Laufwerk 4 angebrachte nicht gezeigte Fördereinrichtung nach oben und aus dieser wieder
heraus, um es seitlich des Grabens abzulegen. Dabei wird der Stahlplattenverbau 12 langsam
im Fahrtempo des Laufwerks 4 mitgezogen. Ist eine Rohrlänge L im Stahlplattenverbau
freiliegend, kann ein in Fig. 1 gestrichelt dargestelltes Rohr 16 durch den Stahlplattenverbau
in den Graben eingebracht werden und mit einem schon verlegten Rohr 18 in dessen Muffe
19 eingesteckt und damit verbunden werden. Mit anderen Baufahrzeugen oder -einrichtungen
wird der Verfüllbereich 14 sukzessive nach Rohrverlegung sofort wieder verfüllt. Der offene
Graben 6 endet etwa mit dem rechten Ende der Verbauvorrichtung 2. Diese kann wahlweise
offen oder auch geschlossen sein. Es ist auch denkbar, daß der Schüttwinkel des Verfüll
materials etwa entlang der strichpunktiert gezeigten Linie 20 verläuft. Man erkennt daran, daß
zum Zeitpunkt des in der in Fig. 1 dargestellten Situation frisch zu verlegenden Rohres 16 die
Muffe 19 gerade noch nicht ganz vom Wiederverfüllmaterial verschüttet ist.
Die exakte Verlegung der Rohre 16 bzw. die exakte Herstellung des dazu vorgesehenen
Grabens 6 wird mittels einer Lasereinrichtung 22 gesteuert, wobei über zwei zusammen
arbeitende Lichtgebe- und Empfangseinrichtungen 22, von denen eine fest im Gelände steht
und eine fest am Träger 10 befestigt ist, die gesamte Vorlegevorrichtung geführt wird. Der
hier zur Verständlichmachung mit einer gestrichelten Linie dargestellte Lichtstrahl 24 dient
quasi zur Überwachung des sogenannten Lasergefälles.
Die Anordnung wurde bisher in einem Grabenherstellungsstadium beschrieben, in dem es
noch nicht darauf ankam, seitlich neben dem Graben befindliches Gelände, das durch irgend
welche Fahrzeuge belastet wird, abzusichern. Hierfür ist jedoch die erfindungsgemäße
Vorrichtung besonders gut und vorteilhaft geeignet.
Die Fig. 4 und 5 zeigen jeweils auf der linken Seite einen Gleiskörper, neben dem auf der
rechten Seite schematisiert ein offener Graben 6 dargestellt ist. Hierbei ist der Graben 6 nach
Fig. 4 beispielhaft für eine Maßnahme zur Bodenverbesserung durch Austausch im Fräs
verfahren skizziert und der Graben 6 von Fig. 5 für die Herstellung einer Tiefendrainage
unter Aufrechterhaltung des Zugverkehrs gedacht. Unterhalb des Schienenkörpers, dessen
Oberkante mit einer Linie markiert ist, auf die ein Pfeil mit der Bezeichnung SO (Schienen
oberkante) zeigt, verlaufen leicht nach rechts abfallende Linien, die mit den Werten 60-120 MN/m²
bezeichnet sind. Damit wird die Seitenbelastung auf der linken Grabenwandseite des
rechts dargestellten Grabens angegeben, die aufgefangen werden muß, wenn auf dem Gleis
ein Zug mit regulärer, d. h. nicht reduzierter Geschwindigkeit fährt. Man erkennt, daß die
auftretenden Kräfte zur Grabenoberkante aufgrund der Kräftegeometrie zunehmen. Um diese
Kräfte nun an der Grabenwand 7 aufzufangen, ist der in Fig. 1 dargestellte Stahlplattenverbau 12,
der im Detail in den Fig. 2 und 3 weiter beschrieben wird, mit Stützeinrichtungen
versehen. Die Stützeinrichtungen bestehen aus Gewindespindeln 26 und Spannzylindern 28.
Während die allgemein bekannten Gewindespindeln 26 mit der Hand über Rechts-/Links
gewinde einstellbar gestaltet sind, werden die Spannzylinder 28 im vorliegenden Fall über
Öldruckleitungen 30 versorgt und hydraulisch gesteuert. Hierzu ist auf dem Laufwerk 4 eine
nicht gezeigte Steuerung für die Fräseinrichtung 8 und die Spannzylinder 28 vorgesehen, die
über die Hydraulikleitungen, nämlich die Öldruckleitungen 30 die Spannzylinder 28 ent
sprechend der jeweils geforderten Aufgabe steuert. Hierbei kann der Spannzylinder 28 mit
einem in Fig. 3 näher bezeichneten hydraulisch entsperrbaren Rückschlagventil 34 versehen
sein, das aufgrund der auf dem Laufwerk 4 angeordneten, nicht gezeigten Steuerung den
Stahlplattenverbau 12 über die Spannzylinder 28 öffnet. Dazu ist am Spannzylinder 28 eine
Steuerleitung 36 für das Rückschlagventil 34 des Spannzylinders 28 vorgesehen.
Die soeben beschriebene Vorrichtung wird nun wie folgt betrieben. Wenn ein Zug die
Baustelle passieren soll, wird die gesamte Vorrichtung 2 angehalten und von einer Bedie
nungsperson, die sich auf dem Laufwerk 4 befindet, wird über ein nicht gezeigtes Steuergerät
über die Öldruckleitungen 30 ein Spannen der Spannzylinder 28 ausgelöst. Abhängig von den
in den Fig. 4 und 5 angegebenen geforderten Druckkräften auf die Seitenwände 7 des
Grabens 6 können hierzu entweder mehrere Spannzylinder 28 vorgesehen werden, die in
vorteilhafter Weise aufeinander abgestimmt werden können oder auch die geometrische
Ausführung der Schutzplatten 32 des Stahlplattenverbaus der geforderten Kräftesituation
angepaßt werden. Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß sich der Querschnitt der Schutzplatten 32
nach unten, d. h. also zur Grabensohle hin verjüngt. Dementsprechend ist auch die aufbring
bare Stützkraft geringer. Hat nun der Zug die Baustelle passiert, kann über die nicht gezeigte
Steuerung ein Lösen der Spannzylinder 28 ausgelöst werden und der Grabenherstellungs
vorgang wieder fortgesetzt werden. Durch das Verringern der Anpreßkraft der Spannzylinder
28 auf die Schutzplatten 32 und damit auf die Seitenwände 7 des Grabens kann der Stahl
plattenverbau 12 wieder problemlos an den Grabenwänden 7 entlang gleiten. Hervorzuheben
ist noch, daß die Verspannkraft des Stahlplattenverbaus 12 gegen die Grabenwände 7 jeweils
nach statischer Berechnung individuell eingestellt werden kann. Hierbei sind auch Werte
denkbar, die nicht in Fig. 4 und 5 skizziert sind. Auch ist die gesamte Anordnung nicht nur
auf die Maßverhältnisse der in Fig. 4 und 5 dargestellten Situationen beschränkt. Die Vor
richtung kann jeweils individuell angepaßt werden. Bei einem maschinellen Bodenaustausch
kann unter Aufrechterhaltung des Zugverkehrs im Bereich des angrenzenden Nachbargleises
(Fig. 4) die Geländesicherung durch den gleitenden verspannbaren Stahlplattenverbau 12 auch
in einem Tunnel durchgeführt werden.
Dem Fachmann ist klar, daß die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform des Stahlplatten
verbaus 12 nur beispielhaft ist und sich jeweils an individuelle Orts- oder Bodenverhältnisse
anpassen läßt. Ebenso ist der in Fig. 3 als Detail A von Fig. 2 vergrößert dargestellte Spann
zylinder 28 nicht auf die hier dargestellte Ausführungsform beschränkt. Es können beispiels
weise im Stahlplattenverbau 12 auch mehrere Spannzylinder 28 übereinander angeordnet
werden, wenn dies aufgrund der Kräfteverhältnisse sinnvoll erscheint.
Mit der beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung und auch unter Einsatz des geschilder
ten erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich Drainageanlagen entlang von Bahnkörpern
realisieren, die als Spül- und Saugleitung ausgebildet sein können und mit entsprechenden
Spezialfahrzeugen über die Schiene gewartet werden können. Für diesen Zweck kann die
Fräseinrichtung 8 mit dem Träger 10 und dem Stahlplattenverbau 12 außermittig am Lauf
werk 4 angebracht werden, so daß beispielsweise eine der Schutzplatten 32 mit der Außensei
te des Laufwerks 4 fluchtet. Die über die Schiene wartbaren Drainageanlagen können etwa
alle fünfzig bis hundert Meter angeordnete Spülanschlüsse aufweisen, an denen in einem -
Wartungs- oder Spülvorgang Spezialfahrzeuge andocken und in höchst wirtschaftlicher Art
und Weise die Drainageanlagen betriebsfähig halten oder machen können. Dies ist durch die
sehr enge Anordnung der Drainageanlage am Gleis möglich, da die Spezialfahrzeuge nicht
weit vom Gleis zur Seite ausragen müssen. Die bisher übliche Verfahrensweise des lokalen
Spülens und Wartens von etwa weiter vom Gleiskörper entfernten Drainageanlagen mit ihren
dazugehörenden Revisionsschächten ist dem gegenüber wesentlich umständlicher und kosten
aufwendiger und kostet auch mehr Zeit.
Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen und Verbauen eines Grabens, insbesondere entlang eines
Gleiskörpers, wobei der Graben
- a) mittels einer Fräseinrichtung ausgehoben wird, der eine, mit zu den Wänden des Grabens zeigenden Schutzplatten versehene, Verbauvorrichtung zugeordnet ist, die den frisch ausgehobenen Graben vor einstürzenden Grabenwänden sichert,
- b) und hinter der Verbauvorrichtung wieder verfüllt und verdichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzplatten (32) vor Befahrung des Gleiskörpers gegen die Grabenwände (7) gepreßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzplatten (32)
nach dem Verpressen zusätzlich gesichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßkraft
der Schutzplatten (32) an die Grabenwände (7) gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz
platten (32) nach Befahren des Gleiskörpers wieder in den Abstand zueinander
gebracht werden, den sie vor dem Verpressen hatten.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräseinrichtung
(8) mittels eines Baulasers (22) gesteuert wird.
6. Vorrichtung zum Herstellen und Verbauen einen Grabens, insbesondere zum Durch
führen des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Fräsein
richtung, der eine mit Schutzplatten versehene Verbauvorrichtung zugeordnet ist, die
den frisch ausgehobenen Graben vor einstürzenden Grabenwänden sichert, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbauvorrichtung (2) wenigstens eine Preßeinrichtung (28)
aufweist, mittels der die Schutzplatten (32) gegen die Grabenwände (7) gepreßt wer
den können.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßeinrichtung
(28) eine hydraulische Presse ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßein
richtung (28) mit einer Sicherung versehen ist, um sie nach der Verspannung für den
Fall eines Preßdruckabfalls zu sichern.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßein
richtung (28) mit einer mechanischen Sicherung versehen ist, um sie nach der Ver
spannung für den Fall eines Druckabfalls der Preßeinrichtung zu sichern.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Preßeinrichtung (28) eine Steuerung für den Preßdruck aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie
mehrere von einander unabhängige Preßeinrichtungen (28) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine Baulasersteuerung (22) aufweist, mittels der sie richtungs- und gefällemäßig
steuerbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996123454 DE19623454C2 (de) | 1996-06-12 | 1996-06-12 | Verfahren zum Herstellen und Verbauen von Gräben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996123454 DE19623454C2 (de) | 1996-06-12 | 1996-06-12 | Verfahren zum Herstellen und Verbauen von Gräben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19623454A1 true DE19623454A1 (de) | 1998-01-02 |
DE19623454C2 DE19623454C2 (de) | 2000-06-29 |
Family
ID=7796755
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996123454 Expired - Fee Related DE19623454C2 (de) | 1996-06-12 | 1996-06-12 | Verfahren zum Herstellen und Verbauen von Gräben |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19623454C2 (de) |
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CN114481964A (zh) * | 2022-02-28 | 2022-05-13 | 唐小梅 | 基于水利工程的沟渠开挖预支护装置及方法 |
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-
1996
- 1996-06-12 DE DE1996123454 patent/DE19623454C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19623454C2 (de) | 2000-06-29 |
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