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Gerät zum Räumen und Auskleiden offener Wassergräben oder Kanäle Die
Erfindung betrifft ein Gerät zum Räumen und Ausbauen offener Wassergräben oder Kanäle,
wobei dieses Gerät parallel zum Wasserlauf verfahrbar ist, und hat eine besonders
zweckmäßige Ausgestaltung zum Gegenstand, so daß mit einem Gerät alle Räum-und Ausbauarbeiten
bei derartigen Wasserläufen durchführbar sind.
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Die Erfindung geht davon aus, daß die zum Ausbauen von Wasserläufen,
insbesondere von Gräben oder Kanälen, erforderlichen Arbeitsvorgänge mit gesonderten
Arbeitsgeräten durchgeführt werden. So sind beispielsweise Vorrichtungen bekannt,
die zum Räumen und Einebnen der Bettung des Wasserlaufes zur Anwendung kommen. Hierbei
handelt es sich um eine Rahmenkonstruktion, die auf beiden Seiten des Wasserlaufes
auf Schienen läuft und an ihrer Unterseite Schrapper oder ähnliche Grabwerkzeuge
zur Begradigung des Flußbettes hat. Diese Konstruktion wird durch Seilwinden im
Bett des Wasserlaufes entlanggezogen. Andererseits sind den Wasserlauf überbrückende
Gerüste bekannt, an denen zum Einbau von vorgefertigten Betonsteinen oder dergleichen
Deckwerkselementen Kräne, Seilzüge od. dgl. angeordnet sind. Ähnliche kranartige
Tragkonstruktionen werden auch zum Absenken von Schalungen verwendet, hinter welche
eine Betonmasse gepumpt wird. Diese Betonmasse bildet nach dem Erhärten dann das
Flußbett. Die bekannten Ausführungen haben jedoch alle den Nachteil, daß mehrere
Geräte für die einzelnen Arbeitsgänge erforderlich sind. Dies bedingt nicht nur
hohe Transportkosten, sondern auch einen hohen Aufwand an Bedienungspersonal. Eine
wirtschaftliche Bearbeitung von Wasserläufen ist mit diesen bekannten Geräten daher
nicht möglich. Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Gerät zum Räumen und Ausbauen offener Wassergräben oder Kanäle zu
schaffen, welches alle wesentlichen Arbeitsvorgänge auszuführen gestattet. Das Gerät
soll insbesondere einfach zu bedienen und leicht zu transportieren sein. Es soll
insbesondere auch das Einsparen von Bedienungspersonal erlauben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine den Wassergraben
überbrückende Fahrbühne vorgesehen ist, welche eine dem gewünschten Grabenprofil
entsprechende, vertikal verstellbare Räumschiene, einen quer zur Graberrichtung
über das Grabenprofil bewegbaren Aufschüttsilo, einen vertikal verstellbaren, dem
Grabenprofil angepaßten Rüttelverdichter, ein vertikal verstellbares, dem Grabenprofil
angepaßtes Gabelgerüst zum Absenken vorgefertigter Formsteine und ein in das Gabelgerüst
einschiebbares Lehrgerüst aufweist.
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Diese Ausführung hat erfindungsgemäß zunächst den Vorteil, daß mit
einem fahrbaren Gerät alle Arbeiten ausführbar sind. Das Gerät umfaßt erfindungsgemäß
also mehrere Arbeitsgerätschaften, die in sinnvoller Weise nacheinander oder gleichzeitig
zu betätigen sind. Mit dem Gerät kann in vorteilhafter Weise die Leistung gegenüber
der bekannten Methode erheblich verbessert werden, wobei gleichzeitig Bedienungspersonal
eingespart werden kann. Das Gerät ist durch seinen einfachen Aufbau auch leicht
zu bedienen. Der Wartungsdienst bereitet ebenfalls keine Schwierigkeiten. Als besonderer
Vorteil erweist sich auch, daß für das Gerät keine besonderen Verankerungen gegenüber
der Uferböschung erforderlich sind, denn bei den bisher bekannten Ausführungen wurden
die Seilzugwinden, welche die Schürfgeräte entlang des Wasserlaufs zogen, auf der
Böschung verankert.
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Weitere Merkmale der Erfindung betreffen die besondere Ausgestaltung
der einzelnen Gerätschaften, deren Wechselwirkung sowie die Anordnung weiterer Zubehörteile
auf oder an der Fahrbühne.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Gerätes gemäß der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 die Draufsicht auf
das einen Wasserlauf überbrückende Gerät, F i g. 2 den Gegenstand der F i g. 1 in
einem senkrechten Querschnitt nach Linie A-A, F i g. 3 den Gegenstand der F i g.
1 in einem senkrechten Querschnitt nach Linie B-B, F i g. 4 den Gegenstand der F
i g. 1 in einem senkrechten Querschnitt nach Linie C-C,
F i g. 5
den Gegenstand der F i g. 1 in einem senkrechten Längsschnitt nach Linie D-D und
F i g. 6 einen Ausschnitt der F i g. 5 mit einer anderen Arbeitslage des Hubgeräts.
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Wie F i g. 1. erkennen läßt, besteht das Gerät zum Räumen und Ausbauen
offener Wassergräben oder Kanäle im wesentlichen aus einer Fahrbühne 9, welche eine
dem Grabenprofil entsprechend vertikal verstellbare Räumschiene 1, einen quer zur
Grabenrichtung über das Grabenprofil bewegbaren Aufschüttsilo 2, einen vertikal
verstellbaren, dem Grabenprofil angepaßten Rüttelverdichter 4, ein vertikal verstellbares,
dem Grabenprofil angepaßtes Gabelgerät 5 zum Absenken vorgefertigter Formsteine
und ein in das Gabelgerüst 5 einschiebbares Lehrgerüst 6 aufweist. Diese einzelnen
Gerätschaften sind auf der Fahrbühne 9 entweder aufgesetzt oder in entsprechende
Öffnungen derselben eingelassen. F i g. 1 läßt ferner erkennen, daß dem Aufschüttsilo
2 ein Förderband 3 zugeordnet ist. Während F i g. 1 die räumliche Anordnung der
einzelnen Gerätschaften auf der Fahrbühne 9 zeigt, wonach entgegengesetzt der Fahrtrichtung
nacheinander Räumschiene 1, Aufschüttsilo 2 mit zugeordnetem Förderband 3, Rüttelverdichter
4 und Gabelgerüst 5 mit zugeordnetem Lehrgerüst 6 angeordnet sind, ist die besondere
Ausgestaltung der einzelnen Arbeitsgerätschaften in den F i g. 2 bis 6 dargestellt.
Bei der Betrachtung der einzelnen Querschnitte ist der in F i g. 5 dargestellte
Längsschnitt zweckmäßig zu Hilfe zu nehmen.
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In F i g. 2 ist mit 1 die Räumschiene bezeichnet, die aus einem dem
Grabenprofil angepaßten U-Eisen besteht. Dieses gebogene U-Eisen ist am unteren
Ende eines Fachwerkträgers befestigt, welcher an Führungsschienen 52, die an der
Fahrbühne angebracht sind, vertikal absenkbar ist. Unmittelbar hinter dieser Räumschiene
1, welche beim Vorfahren des Arbeitsgerätes wirksam wird, ist der Aufschüttsilo
2 angeordnet. L7ber Rollen 21 ist der Aufschüttsilo 2 in vertikalen
Schienenpaaren 17, die an einem entsprechenden Gerüst angeordnet sind, in vertikaler
Richtung bewegbar. Das Gerüstteil 16 ist auf der Fahrbühne 9 über
Schienenpaare 19, 20 und mittels Rollen 18 quer zur Grabenrichtung
bewegbar. Außerdem sind seitlich am Aufschüttsilo 2 Rollen 24 vorgesehen, welche
in entsprechenden Führungsschienen 23 laufen. Diese Führungsschienen entsprechen
in ihrem Verlauf dem Grabenprofil und sind derart geführt, daß die Entleerungsöffnung
25 des Ausschüttsilos 2 in Höhe der gewünschten Schüttung über das Grabenprofil
läuft. Die Führungsschienen 23 sind an Fachwerkträgern 22 befestigt, die gleichzeitig
auch das die Räumschiene 1 bildende U-Eisen in ihrem unteren Ende tragen.
Das Zwischengetriebe 12 ist so ausgestaltet, daß die Silotrommel 13 von dem
Elektromotor 11 das Gerüstteil 16 mittels der Seilzüge 14 von rechts
nach links und auch von links nach rechts zieht. Zweckmäßig werden diesen Seilzügen
14 Spannrollen 15 zugeordnet, die am Fachwerkträger befestigt sind.
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Oberhalb der einen Endstellung, in F i g. 2 ist es die linke Endstellung,
des bewegbaren Aufschüttsilos 2, ist das Abwurfende eines motorisch angetriebenen
Förderbandes 26 angeordnet, welches sich mittels Träger 27 auf der Fahrbühne 9 abstützt.
Das andere Ende dieses Förderbandes 26 ragt auf die Grabenböschung 10 und trägt
dort einen Einschüttsilo 28, in welchen das Aufschüttmaterial von Lastkraftwagen
eingeschüttet werden kann. Hinter der Einrichtung für den Aufschüttsilo 2 ist der
Rüttelverdichter 4 vorgesehen (vgl. F i g. 3). Er besteht im wesentlichen aus einem
in der Fahrbühne 9 vertikal verstellbaren Fachwerk 32, dessen mit Stampfplatten
31 versehene Unterseite dem Grabenprofil entspricht und welches mit einem motorisch
angetriebenen Rüttler 34 ausgerüstet ist. Das dem Rüttelverdichter 4 zugeordnete
Fachwerk 32 ist über ein auf der Fahrbühne 9 abgestütztes Hebelwerk 33, 35 in eine
obere und untere Endstellung überführbar und in diesen Stellungen durch geeignete
Mittel verriegelbar.
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Eine wesentliche Vorrichtung ist das in den F i g. 4, 5 und 6 dargestellte
Gabelgerüst 5 mit zugeordnetem Lehrgerüst 6. Dieses Gabelgerüst 5 besteht aus einem
Hubgerüst, in welchem ein an seiner Unterseite dem Grabenprofil entsprechendes Gabelelement
61 derart angeordnet ist, daß dessen in Grabenrichtung weisende Gabeln 56 aus dem
Hubgerüst bis zu einem Anschlag 60 ausziehbar sind (vgl. insbesondere F i
g. 6). Das als Hängewerk 45
ausgebildete Hubgerüst ist in Vertikalschienen
47 über Rollen 48 vertikal höhenverstellbar, wobei die Schienen 47 an der
Fahrbühne 9 befestigt sind. Dabei ist das Gabelelement 61 auf Schienen
58, die am Hubgerüst angebracht sind, mittels Rollen 57 in Grabenrichtung
verschiebbar. Neben dem Gabelgerüst 5 ist weiterhin auf der Fahrbüchse 9 bzw. etwas
in diese versetzt das Lehrgerüst 6 angebracht. Dieses Lehrgerüst 6 besitzt eine
dem Grabenprofil entsprechende Ablageschiene 46, die auf einem Fahrgerüst
42 angebracht ist. Das Fahrgerüst ist über Führungsschienen 44 mittels
Rollen 43 in Grabenrichtung auf der Fahrbühne 9 bewegbar, und bei ausgezogenem
Gabelelement 61 in das hochgezogene Gabelgerüst 5 einschiebbar.
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Das Gabelgerüst 5 wird von einem Hebewerk 62
betätigt,
welches auf einer Laufschiene 7 läuft. Die Laufschiene 7 überragt außerdem das Lehrgerüst
6 sowie die Grabenböschung 10.
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Die Figuren lassen auch erkennen, daß der Fahrbühne 9 auf jeder Grabenseite
Schienenpaare 29 zugeordnet sind, auf denen die Fahrbühne 9 läuft. Seitlich an der
Fahrbühne sind mehrere Hebewerke 41
angebracht, welche sich auf der Böschung
des Wasserlaufs abstützen und bei Betätigung das ganze Gerät hochheben. Die Schienenpaare
29 sind über einen mittleren Steg mit einem oberen Schenkel 38
versehen, der
derart über Rollen 37 liegt, daß die Schienenpaare 29 beim Anheben des Gerätes mit
ihren Schenkeln 38 auf diesen Rollen 37 laufen. Die Fahrschienenpaare sind hierdurch
um ihre Länge nach vorn oder nach hinten verschiebbar.
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Ferner ist erfindungsgemäß am rückwärtigen Ende des Geräts eine dem
Grabenprofil entsprechende Schottwand 8 vorgesehen, die in Leitschienen 63 vertikal
versetzbar ist. Das Gerät wird zweckmäßig über eine mit Spurrädern 40 versehene
Fahrachse 39 der Fahrbühne, einen Kettenantrieb 36 und ein Zwischengetriebe von
einem Diesel- oder Elektromotor 30 angetrieben.
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Die Wirkungsweise des vorstehenden Gerätes ist folgende: Das Gerät
soll der Erneuerung eines alten Wasserlaufes dienen. Sofern eine starke Räumung
des Grabenbettes erforderlich ist, wird in bekannter Weise mit Hilfe eines Seilzugbaggers
grob ausgebaggert. Das auf diese Art und Weise grob ausgebaggerte
Bett
wird nunmehr mit dem erfindungsgemäß vorgesehenen Gerät weiterbearbeitet. Gegebenenfalls
kann auch in die durch den Bagger entstandenen Löcher Asche, Schlacke, Sand, Kies
od. dgl. vorgeschüttet werden.
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Das auf die Böschung 10 aufgesetzte Gerät wird auf den Schienen 29
mittels des zugehörigen Antriebsmotors 30 vorwärts bewegt, wobei die herabgelassene
Räumschiene 1 dem Graben das gewünschte Profil 51 gibt.
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Gleichzeitig wird auf das so feinprofilierte Bett 51 der sogenannte
Unterbau 50 aufgeschüttet, der ebenfalls aus Asche, Schlacke, Sand, Kies od. dgl.
besteht. Diese Unterbaustoffe werden mittels eines Lastkraftwagens auf der Böschung
10 in den Einschüttsilo 28 eingeschüttet. Das Förderband 26 trägt für ihren Transport
in den Aufschüttsilo 2 Sorge. Beim Vortrieb des Gerätes wird nun der Silo mittels
des Motors 11 quer zur Grabenrichtung hin und her bewegt, wobei durch die Entleerungsöffnung
25 des Aufschüttsilos das Aufschüttmaterial austritt. Es wird in der gewünschten
Höhe für den Unterbau auf das geräumte Profil 51 aufgeschüttet.
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Der nächste Arbeitsvorgang betrifft das Verdichten des Unterbaues
50. Ausgeführt wird dieser Prozeß mit Hilfe des Rüttelverdichters 4, der auf den
Unterbau aufgesetzt wird und nach Einschalten des Rüttlers 34 die gewünschte Verdichtung
bewirkt.
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Auf den so vorbereiteten Unterbau sind nunmehr die vorgefertigten
Formsteine 49 aus Beton od. dgl. aufzulegen. Dies geschieht erfindungsgemäß derart,
daß die beispielsweise auf einem Lastkraftwagen, der auf der Böschung
10 steht, befindlichen Steine 49
mittels eines Hebewerkes 62, z. B.
eines Kranes, einzeln zum Lehrgerüst 6 transportiert und in dieses eingesetzt werden.
Dabei wird so vorgegangen, daß in das Lehrgerüst für jede Steinlänge eine Profilfüllung
zum Einsatz gelangt. Dieser dem Grabenprofil entsprechend aus Betoneinzelteilen
zusammengestellte Einsatz, der auf dem Lehrgerüst 6 ruht, muß nun auf die zum Gabelgerüst
5 gehörenden Gabeln 56 abgesetzt werden. Erreicht wird dies dadurch, daß das Lehrgerüst
6 in das hochgezogene Hubgerüst, dessen Gabelelement 61 zurückgezogen ist, eingeschoben
wird. Sodann wird das Gabelelement 61 wieder vorgeschoben, so daß die Gabeln 56
unter die Formsteine 49 zu liegen kommen. Das Hubgerüst 5 wird daraufhin etwas angehoben,
damit das Lehrgerüst 6 zurückgezogen werden kann. Daraufhin ist das Hubgerüst abzusenken,
wobei die Betoneinlage auf dem bereiteten Grabenbett zur gleichmäßigen Auflage kommt.
Nachdem die Gabeln 56 unter den Formsteinen 49 hervorgezogen sind, läßt sich das
Hubgerüst 5 anheben. Es ist dann bereit, die zwischenzeitlich wieder auf dem Lehrgerüst
6 eingesetzte nächste Steineinlage aufzunehmen. Sobald das Gerät auf den Schienen
29 bis zu den Schienenenden vorgefahren ist, wird das Gerät mit Hilfe der Hebelwerke
41. hochgehoben, bis die Schienenpaare 29 in den Rollen 37 hängen. Letztere können
dann nach vorn geschoben werden, woraufhin das Gerät nach Herablassen wiederum eine
Schienenlänge weitergefahren werden kann.
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Zum Antrieb des Geräts kann in vorteilhafter Weise auch die am rückwärtigen
Ende vorgesehene Schottwand 8 ausgenutzt werden. Ist diese nämlich nach unten gelassen,
so wird das strömende Wasser einen entsprechenden Druck auf das Gerät ausüben und
dieses entweder allein oder mit Hilfe des Motors 30 bewegen.