DE19623021A1 - Teleskoptisch zur Übernahme von Lasten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Teleskoptisch mit einem Grundrahmen, mindestens einem linear ausfahrbaren Schlitten und einem auf diesem linear geführten Aufnahmetisch und mit einer die linearen Verschie­ bungen bewirkenden Antriebsvorrichtung. Derartige Teleskoptische werden bspw. benutzt, um Regalanlagen mit Gütern zu beschicken, bzw. ihnen Güter zu entnehmen. Solche Güter können auf Paletten oder in Transportkästen verladene Artikel oder ggfs. auch anders verpackte Lagergüter sein, und die Teleskoptische können auf Wagen oder schienengebundenen Säulen angeordnet sein.

Die lastenübernehmenden Aufnahmetische sowie die sie tragenden Schlitten sind üblicherweise gegen den Grundrahmen durch einen in diesem vorgesehenen, ihnen gemeinsamen Antrieb verschiebbar, wobei die Verschiebung des Schlittens gegen den Grundrahmen zu der des Aufnahmetisches gegenüber dem Schlitten in festen Verhältnissen steht. Es gibt jedoch bisher unerfüllte Wünsche, zur Inspektion der Last, zu deren Entnahme und insbesondere zur Teilentnahme von bestimmten Standpunkten aus zusätzlich den Aufnahmetisch gegen den Schlitten verschieben zu können, ohne diesen gegenüber dem Grundrah­ men zu bewegen, so daß die Gesamtlänge des Teleskoptisches sich hierbei nicht oder nicht wesentlich ändert, und dieser bspw. in einer Regalgasse weiterhin verschiebbar bleibt.

Die Erfindung geht daher von der Aufgabe aus, die Antriebe eines Teleskoptisches so auszubilden, daß wahlweise entweder der Auf­ nahmetisch zur Aufnahme oder Abgabe von Lasten in bisheriger Weise ausfahrbar ist, für bestimmte Zwecke, wie bspw. die Inspektion der Lasten oder die Entnahme von Lasten oder Teillasten jedoch der Aufnahmetisch separat auf dem Schlitten verschiebbar ist, ohne daß dieser selbst aus seiner Grundstellung gegenüber dem Grundrahmen geführt wird.

Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 gekennzeichnet. Durch die Aufteilung der Antriebsvorrichtung in zwei Teilantriebe und diesen jeweils zugeordnete Übertragungsmittel wird erreicht, daß bei der Benutzung des ersten der Teilantriebe sowie ggfs. mit einem Teilhub des zweiten Teilantriebes und der zugeordneten Über­ tragungsmittel das übliche teleskopartige Ausschieben sowohl des Schlittens als auch das weitere Ausschieben des Aufnahmetisches erfolgen, während der zweite Teilantrieb mit den ihm nachgeordneten Übertragungsmitteln die Verschiebung des Aufnahmetisches gegenüber dem Schlitten bestimmt, ohne auf die Verschiebung des Schlittens gegenüber dem Grundrahmen einzuwirken.

Die Erfindung zweckmäßig, vorteilhaft und erfinderisch weiterbilden­ de Merkmale sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Im einzelnen sind die Merkmale der Erfindung anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit dieses und dessen Wirkungsweise darstellenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen hier­ bei:

Fig. 1 Die Ausgangsstellung eines Teleskoptisches in bezug auf eine zu übernehmende Last,

Fig. 2 den ausgeschobenen Teleskoptisch nach Übernahme der Last,

Fig. 3 die übernommene Last in der Ausgangsstellung des Teleskoptisches,

Fig. 4 den Teleskoptisch mit einer in eine Stellung zur Über­ prüfung oder Entnahme von Teillasten verschobenen Stel­ lung des Aufnahmetisches, und

Fig. 5 eine Prinzipdarstellung des Teleskoptisches mit Berück­ sichtigung sowohl der Teilantriebe als auch der Über­ tragungsmittel.

In Fig. 1 ist ein Teleskoptisch 1 in seiner Grundstellung darge­ stellt, bei der über dem Grundrahmen 2 der Schlitten 3 und auf ihm der ausfahrbare Aufnahmetisch 4 jeweils mittensymmetrisch stehen, während eine aus einem Regallager zu entnehmende Last als Palette 5 daneben dargestellt ist.

Fig. 2 zeigt den Teleskoptisch 1 nach Ausfahren des Schlittens 3 sowie des Aufnahmetisches 4, wobei die Palette 5 zu deren Entnahme aus dem Regallager vom Aufnahmetisch 4 unterfahren ist.

Fig. 3 zeigt den gleichen Teleskoptisch nach Rückfahren in seine Ausgangsstellung, in der der Schlitten 3, der Aufnahmetisch 4 und die auf diesem aufliegende Last, die Palette 5, in mittensymmetri­ scher Stellung zum Grundrahmen stehen.

Gemäß der Erfindung ist es nun möglich, den Aufnahmetisch 4 mit aufliegender Last, der Palette 5, auf dem Schlitten 3 linear in eine Stellung zu verschieben, in der die Last, die Palette 5, bspw. kontrollierbar ist, ohne daß hierbei der Schlitten 3 gegenüber dem Grundrahmen 2 verschoben würde. Solange hierbei der Aufnahmetisch 4 nicht über das Ende des Schlittens 3 hinaus verschoben wird, findet somit auch keine Verlängerung des Teleskoptisches 1 statt, so daß dieser in dieser Stellung, beim Anfahren derselben oder beim Rückfahren des Aufnahmetisches 4, bspw. entlang der Gasse eines Regalhochlagers bewegbar ist.

Im einzelnen ist ein solcher Teleskoptisch 1 in Fig. 5 dargestellt, wobei der Grundrahmen wieder mit der Referenznummer 2 bezeichnet ist, und der auf diesem verschiebbare Schlitten 3 den Aufnahmetisch 4 führt.

Als erster Teilantrieb ist ein Getriebemotor 6 vorgesehen, der ein Ritzel 7 antreibt. Über dieses Ritzel 7 und um Umlenkräder 8 und 9 ist eine als Laschenkette ausgebildete Antriebskette 10 geführt, die durch einen Kettenspanner 11 gestrafft ist, der als mittels eines durch Federn vorgespannten Hebels gegen die Antriebskette 10 gedrücktes Ritzel ausgeführt ist. In diese endlose Antriebskette greift der Schlitten 3 in seiner Ausgangsstellung vermittels zweier Mitnehmer 12 und 13 ein. Beim Vorschub des Schlittens 3 bspw. nach links verläßt der Mitnehmer 12 das Glied der Rollen-Laschenkette, in das er eingriff, während der Mitnehmer 13 weiterhin im Eingriff bleibt und weiteren Vorschub entsprechend dem Umlauf der Antriebs­ kette 10 vermittelt. Die Umlenkräder 8, 9 sind entweder so ausgebil­ det, daß sie nur die Laschen der Antriebskette 10 abzustützen vermögen und der Mitnehmer 12 oder 13 beim Überfahren der Umlenk­ räder 8, 9 durch deren Zwischenraum aufgenommen wird, oder aber die Mitnehmer werden so ausgebildet, daß sie beim Auflaufen auf eines der Umlenkräder elastisch gegen die Kraft einer Feder hochgedrückt werden. Die vom Getriebmotor 6 über Ritzel 7 der endlosen Antriebs­ kette 10 mitgeteilte Bewegung bestimmt damit den linearen Vorschub des Schlittens 3.

Der Grundrahmen 2 enthält einen zweiten Getriebemotor 14, der eine einseitig durch ihn und auf der gegenüberliegenden Seite durch einen Lagerbock 15 drehbar gelagerte Gewindespindel 16 anzutreiben vermag. Die Gewindespindel 16 ist von einer Spindelmutter 17 umgriffen, die mit einer Brücke 18 verbunden ist, deren freies Ende einen Wagen 19 verschiebt, der durch eine in der Figur nicht dargestellte Linearführung im Grundrahmen 2 geführt ist. Mit den beiden Enden des Wagens ist jeweils eine Übertragungskette 20 bzw. 21 verbunden, die vermittels von Umlenkritzeln 22 jeweils um ein Ende des Schlit­ tens 3 geführt sind, und deren freie Ende vermittels von Ketten­ spannern 23 mit dem Aufnahmetisch 4 verbunden sind.

Aus der in Fig. 5 dargestellten Grundstellung sind daher folgende Bewegungen möglich: Bei der Beaufschlagung des durch den Getriebemo­ tor 6 dargestellten ersten Teilantriebes wird die endlose Antriebs­ kette 10 rechts- bzw. linksläufig in Bewegung gesetzt und nimmt hierbei den Schlitten 3 mit, wobei nach kurzem Lauf einer der Mitnehmer 12, 13 des Schlittens 3 die Antriebskette 10 verläßt und der andere der Mitnehmer weiterhin die Verbindung zwischen dem Schlitten 3 und der Antriebskette 10 aufrecht erhält, bis die gewünschte Ausfahrstellung des durch die Mitnehmer mit der Antriebs­ kette 10 verbundenen Schlittens 3 erreicht ist. Im Ausgangszustand der Fig. 5 steht der Wagen 19 in seiner Mittelstellung und fixiert die mit ihm verbundenen Enden der Übertragungsketten 20 und 21 am Grundrahmen 2. Wird nun, wie eben beschrieben, der Schlitten 3 aus gefahren, so stoßen die entsprechenden Umlenkritzel 22 beim Vorschub des Schlittens 3 in die in Bewegungsrichtung vorn liegende, durch die Übertragungskette 20 bzw. 21 gebildete Schleife und ziehen damit in an sich bekannter Weise den Aufnahmetisch 4 in der Ver­ schieberichtung des Schlittens 3 auf diesem vorwärts. Beim Antrieb der endlosen Antriebskette 10 wird damit nach entsprechendem Umlauf der Antriebskette 10 entgegen dem Uhrzeigersinne und unterstützendem Antrieb durch den zweiten Teilantrieb die in Fig. 2 dargestellte zulässige Extremstellung des Schlittens 3 sowie des Aufnahmetisches 4 erreicht. - In entsprechender Weise wird durch gegenläufiges Umlaufen der Antriebskette 10 die auch in Fig. 3 gezeigte Grund­ stellung wieder erreicht.

Soll jetzt der Aufnahmetisch 4, um an definierter Stelle Zugriff zur aufgenommenen Last zu erhalten, verschoben werden, so wird der durch den Getriebemotor 14 dargestellte zweite Teilantrieb betätigt und die Gewindelspindel 16 angetrieben. Durch das Drehen der Gewin­ despindel verschiebt sich deren Spindelmutter 17 und nimmt mittels der Brücke 18 den Wagen 19 mit. Dadurch aber werden die auch als zweites Übertragungsmittel wirkenden Übertragungsketten 20 und 21 vom Wagen 19 gezogen und fördern damit bei auf dem Grundrahmen 2 in symmetrischer Stellung verbleibenden Schlitten 3 ausschließlich den Aufnahmetisch 4 bspw. in seine in Fig. 4 dargestellte Position, in der der erwünschte Zugriff stattfinden kann. Zweckmäßig werden die jeweils zulässigen Extremstellungen durch die Steuervorrichtun­ gen der Teilantriebe, im Ausführungsbeispiel der Getriebemotoren 6 und 14, begrenzt, und zusätzlich sind sicherheitshalber und vorteilhaft noch in der Fig. 5 nicht dargestellte mechanische Anschläge vorgesehen. Die Teilantriebsvorrichtungen sind nicht auf die dargestellten Ausführungen beschränkt; so können bspw. die Antriebe des Schlittens 3 sowie des Wagens 19 durch Zahnstangen bewirkt werden, in die von den Teilantriebsvorrichtungen betriebene Ritzel eingreifen, wobei an die Stelle von Zahnstangen gestreckt gehaltene Laschenketten treten können. Auch könnten die Übertra­ gungsketten 20 und 21 durch eine gemeinsame Kette ersetzt werden, in die im Grundrahmen 2 gelagerte Ritzel eingreifen. An die Stelle von Ketten können Seile, Riemen und/oder Bänder treten. Schließlich können Verschiebungen des Schlittens 3 und/oder des Wagens 19 durch Druckmittelzylinder bewirkt werden. In vielen Fällen bewährt es sich, die Teilantriebsmittel, insbesondere aber die Übertragungsvor­ richtungen, doppelt vorzusehen, um seitlich ablenkende Momente beim Vorschub von Schlitten und Aufnahmetisch auszuschließen. In allen diesen Fällen lassen sich Schlitten und Aufnahmetisch nach Wunsch gemeinsam bewegen, oder aber, vorzugsweise in Mittelstellung des Schlittens, der Aufnahmetisch allein über den Schlitten vorschieben, wobei die jeweiligen Teilantriebe zur Erleichterung ihrer Beauf­ schlagung im Grundrahmen 2 gehalten sind.

Claims (8)

1. Teleskoptisch mit einem Grundrahmen, mindestens einem linear ausfahrbaren Schlitten und einem auf diesem linear geführten Aufnahmetisch und mit einer die linearen Verschiebungen bewir­ kenden Antriebsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung mit einem ersten Teilantrieb (Getriebemotor 6, Ritzel 7) auf ein die lineare Verschiebung alleine des ausfahrbaren Schlittens (3) bewirkendes Übertra­ gungsmittel (Antriebskette 10, Mitnehmer 12, 13) einwirkt, und daß der Schlitten (3) ein durch seine Bewegung gegen die Basis (1) betriebenes, auf den von ihm geführten Aufnahmetisch (4) einwirkendes zweites Übertragungsmittel (Übertragungsketten 20, 21) aufweist, wobei ein zweiter Teilantrieb (Getriebemotor 17, Gewindespindel 16) auf das zweite Übertragungsmittel einwirkt und es zusätzlich anzutreiben vermag.

2. Teleskoptisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teilantriebe (Getriebmotore 6, 14) ortsfest mit dem Grundrahmen (2) verbunden sind.

3. Teleskoptisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Übertragungsmittel endliche oder endlose, ggf. um­ laufende, Ketten (10, 20, 21) vorgesehen sind.

4. Teleskoptisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Übertragungsmittel endliche oder endlose, ggf. um­ laufende, Seilzüge vorgesehen sind.

5. Teleskoptisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß als Übertragungsmittel Zahnstangen vorgesehen sind.

6. Teleskoptisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Übertragungsmittel Riemen oder Bänder vorgesehen sind.

7. Teleskoptisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Teilantriebsmittel eine motorisch (Getriebmotor 14) angetriebene Gewindespindel (16) mit auf ihr geführter Spindelmutter (17) aufweist, welche an das zweite Übertragungs­ mittel (Ketten 20, 21) angreift.

8. Teleskoptisch nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebsmittel Getriebemotore (6, 14), Hydraulikmotore und/oder Druckmittelzylinder vorgesehen sind.