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Die
Erfindung betrifft ein Regallager mit einem Regalbediengerät zum Ein-
und Auslagern von Langgutkassetten, wobei das Regallager an aufrechten
Regalständern
in mehreren Etagen in regelmäßigen Abständen Regalfächer mit
Auflagen für
die Langgutkassetten enthält
und das Regalbediengerät stirnseitig
horizontal und vertikal vor den Regalfächern verfahrbar ist und mindestens
eine in Erstreckungsrichtung der Kassetten gerichtete horizontale Kassettenaufnahme
enthält,
die einen in einer Führungsbahn
mittels eines Umlaufförderers
verschieblichen Kassettenhund mit einer Greifeinrichtung für jeweils
eine der Langgutkassetten umfaßt.
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Ein
derartiges Regallager ist beispielsweise aus der
DE 25 55 712 C2 bekannt,
wobei der Umlaufförderer
ein Seil-, Ketten- oder Riemenförderer
sein kann.
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Die
Greifeinrichtung des Regalbediengeräts umfaßt einseitig angeordnete Mitnehmhebel,
die sich zum Ergreifen eines Quersteges einer Kassette bei Kettenvorschub
zuerst nach oben und dann aufeinander zu bewegen und zur Freigabe
einer Kassette zuerst voneinander weg und dann nach unten bewegen.
Die Steuerung der Mitnehmhebel erfolgt dabei über ein mitfahrendes kompliziert
aufgebautes Kulissen- und Hebelgetriebe, das mehrere Gelenkachsen und
Hebel aufweist.
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Ein
Nachteil des bekannten Regallagers ist somit, daß der Aufbau der Greifeinrichtung
des Regalbediengeräts
kompliziert ist und die Kassette einseitig außermittig gezogen wird, was
deren Führung erschwert
und hohe Quer- und Reibungskräfte
erzeugt.
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Aus
der
DD 262 221 A5 ist
ebenfalls ein Regallager gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bekannt, wobei in einer Kassettenaufnahme zwei Kassettenhunde
mit jeweils einer Greifeinrichtung vorgesehen sind, die jeweils
einen Greifarm zum Greifen einer Kassette aufweist. Die Kassettenhunde werden
synchron von einer gemeinsamen Kette verfahren und die Kassetten
von einem Greifarm einseitig außermittig
gezogen, was deren Führung
erschwert und hohe Quer- und Reibungskräfte erzeugt.
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Die
Greifarme werden jeweils von einer federbelasteten Kolbenstange
in die Mitnahmeposition gedrückt.
Jede Kolbenstange steht mit einer Bedieneinrichtung in Eingriff,
um ihren Greifarm entgegen der Federkraft der federbelasteten Kolbenstange
in die Ruheposition zu verschwenken.
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Die
Bedieneinrichtung umfasst einen Hebel, dessen eines Ende mit der
Kolbenstange und dessen anderes Ende mit einem Elektromagneten in
Eingriff steht. Bei entsprechendem Stromfluss durch den Elektromagneten
wird auf die Kolbenstange über
den Hebel eine Kraft ausgeübt,
und der zugehörige
Greifarm in die Ruheposition verschwenkt.
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Durch
die Anordnung der Bedieneinrichtung auf dem Kassettenhund vergrößert sich
das Gewicht des Kassettenhundes. Ferner muss bei einer derartigen
Anordnung eine Energieleitung zu dem Kassettenhund geführt sein,
um die Bedieneinrichtung für das
Verschwenken des Greifarms in die Ruheposition mit Energie zu versorgen.
Da der Kassettenhund entlang der Kassettenaufnahme verfahrbar ist,
muss die Energieleitung beim Verfahren desselben mitgeführt werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Regallager anzugeben, das ein einfacher
aufgebautes und kompakteres Regalbediengerät aufweist und eine exakte
Führung
der Kassette erbringt.
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Diese
Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Regallager dadurch gelöst, daß jede Greifeinrichtung
zwei mittensymmetrisch parallel beabstandete, wechselweise zwischen
einer Ruheposition und einer Mitnahmeposition jeweils mittels eines Kniehebels
verschwenkbare Greifarme aufweist und jeder Kniehebel mit einer
fest an der Kassettenaufnahme angeordneten Bedieneinrichtung so
zu betätigen
ist, daß die
Greifarme jeweils gesichert in die Ruhe- oder Mitnahmeposition eingeschwenkt
sind.
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Vorteilhaft
weist der Kassettenhund Greifeinrichtungen an in der Führungsbahn
gegenüberliegenden
Seiten auf.
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Bevorzugt
weisen die Greifarme endständig jeweils
ein Prisma zum Eingreifen in eine endseitige Öse oder zwischen Querstege
einer Langgutkassette auf.
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Jeder
Greifarm einer Greifeinrichtung hat einen zugeordneten oder beide
haben denselben Kniehebelantrieb. Die Bedieneinrichtung betätigt jeweils beide
Kniehebelantriebe parallel oder einzeln.
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Bevorzugt
ist an gegenüberliegenden
Enden der Kassettenaufnahme jeweils eine Bedieneinrichtung angeordnet.
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Vorteilhaft
ist mindestens eine Bedieneinrichtung zwischen den gegenüberliegenden
Enden der Kassettenaufnahme zum Verschwenken der Greifarme in eine
oder aus einer Kurzkassette angeordnet.
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Bevorzugt
umgreift die Bedieneinrichtung jeweils mit einer Verschwenkkulisse
einen Zapfen an einem der Kniehebel, wobei die Verschwenkkulisse bevorzugt
höhenverschieblich
motorisch angetrieben ist. Alternativ können die Verschwenkkulissen
durch einen hydraulisch oder pneumatisch betätigten Zylinder oder durch
eine Spindel höhenverschieblich
angetrieben sein.
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Bevorzugt
ist (sind) die Verschwenkkulisse(n) vertikal verschieblich geführt von
einem Kurbeltrieb mit einem Elektromotor angetrieben.
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Die
Kassettenaufnahme umfaßt
als ein entlang der Führungsbahn
umlaufendes Förderelement vorteilhaft
mindestens eine Förderkette,
mindestens ein Förderband
oder mindestens ein Förderseil,
das fest mit dem Kassettenhund und mit einem positionierenden Antriebsmotor
verbunden ist.
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Bevorzugt
ist das Förderelement
an gegenüberliegenden
Enden der Kassettenaufnahme jeweils mittels einer Umlenkrolle umgelenkt,
der jeweils zugseitig eine vorgespannte Spannbox vorgeordnet ist, die
eine Begrenzung der Zugkraft im Förderelement bewirkt und eine
Dehnung des Förderelements,
die sich auf das andere Förderelement überträgt, ausgleicht.
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Die
Spannbox umfaßt
bevorzugt ein teleskopierbares Spannboxgehäuse, an dessen Oberseite eine
Gleitkuve angeordnet ist, die von vorgespannten Druckfedern in dem
Spannboxgehäuse
gegen das Förderelement
gedrückt
wird.
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Das
Regalbediengerät
umfaßt
bevorzugt zwei parallel angeordnete Kassettenaufnahmen, wodurch
mehrere Regalfächer
gleichzeitig geladen und geleert werden können und insbesondere ein Betrieb zweier
stirnseitiger Regale erleichtert ist.
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Die
beiden Kassettenhunde der beiden Kassettenaufnahmen sind bevorzugt
synchron betätigbar,
wodurch eine Kassette mit mehr als einfacher, zum Beispiel doppelter,
Breite ein- und auslagerbar ist.
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Vorteilhaft
sind die Förderketten
jeweils über ein
Koppelglied mit einem Langloch an dem Kassettenhund angekoppelt,
wobei das Langloch eine Länge
aufweist, die einer maximalen Längung
der Förderkette
entspricht.
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Bevorzugt
sind die Kniehebel in der Mitnahme- und in der Ruheposition dadurch
gesichert, daß sie
jeweils über
ihren Totpunkt gelegt sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf eine Zeichnung erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Regallagers mit einem Regalbediengerät;
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2 eine
perspektivische Ansicht des Regalbediengeräts der 1;
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3 eine
Seitenansicht des Regalbediengeräts
der 1;
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Endes des Regalbediengeräts der 1,
wobei auf einer Kassettenaufnahme des Regalbediengeräts eine
Langgutkassette angeordnet ist und eine weitere Kassettenaufnahme
eine Langgutkassette in ein Regalfach schiebt;
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5 eine
perspektivische Ansicht eines Endes des Regalbediengeräts der 1,
wobei auf einer Kassettenaufnahme eine Langgutkassette angeordnet
ist und die weitere Kassettenaufnahme zur Aufnahme einer Kassette
bereit ist;
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6 eine
perspektivische Ansicht auf ein Ende einer Kassettenaufnahme, die
ein Herausziehen einer Langgutkassette aus einem Regalfach zeigt;
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7 einen
vergrößerten Ausschnitt
einer Frontansicht des Regalbediengeräts der 1, das benachbart
zu einer Langgutkassette angeordnet ist;
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8 eine
perspektivische Ansicht auf die Regalbedieneinrichtung der 7 aus
einer anderen Richtung;
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9 eine
perspektivische Ansicht zweier Kniehebelantriebe einer Bedieneinrichtung,
die an einem Ende einer Kassettenaufnahme angeordnet ist;
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10 eine
Frontansicht eines Verlaufs von zwei Förderketten, die in einer Kassettenaufnahme des
Regalbediengeräts
der 1 angeordnet sind;
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11 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus einer Mitte der 10;
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12 einen
vergrößerten Ausschnitt
eines linken Endes der 10;
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13 eine
perspektivische Ansicht eines Ausschnitts der 10;
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14 eine
perspektivische Ansicht eines Kassettenhundes einer Kassettenaufnahme
des Regalbediengeräts
der 1;
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15a bis g Frontansichten des Kassettenhundes der 14,
die verschiedene Greifstellungen von zwei Greifeinrichtungen des
Kassettenhundes zeigen; und
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16 eine
schematische Darstellung einer Variante des Regalbediengeräts.
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Grundsätzlich sind
verschiedene Ausführungen
des erfindungsgemäßen Regallagers
denkbar. Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
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Ein
erfindungsgemäßes Regallager 1 in 1 umfaßt aufrechte
Regalständer 7,
die in mehreren Etagen 9 Regalfächer 11 für Langgutkassetten 5 bilden,
wobei die Langgutkassetten 5 entlang einer Erstreckungsrichtung 13 in
den Regalfächern 11 angeordnet
sind.
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Ein
Regalbediengerät 3 ist
stirnseitig horizontal und vertikal vor den Regalfächern 11 verfahrbar,
wobei das Regalbediengerät 3 mittels
einer verfahrbaren Einrichtung, einer Verfahreinrichtung, die auf
Schienen 67 geführt
ist, horizontal und vertikal verfahrbar ist.
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Das
Regalbediengerät 3 umfaßt zwei
Kassettenaufnahmen 15, wie in 2 dargestellt.
Die Kassettenaufnahmen 15 sind parallel zueinander und
zu der Erstreckungsrichtung 13 angeordnet. Auf der in 2 hinteren
Kassettenaufnahme 15 ist eine Langgutkassette 5 angeordnet,
wohingegen die in 2 vordere Kassettenaufnahme 15 eine
Langgutkassette 5 in ein Regalfach 11 schiebt,
wie in einer vergrößerten Ansicht
in 4 gezeigt.
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Jede
Kassettenaufnahme 15 umfaßt zum Ein- und Auslagern von
Langgutkassetten 5 einen Kassettenhund 19, der
entlang einer Führungsbahn 17 verfahrbar
ist. Der Kassettenhund 19 weist zwei Greifeinrichtungen 21 an
in Führungsbahn 17 gegenüberliegenden
Seiten auf, wie insbesondere in den 15a bis
g gezeigt.
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Wie
in den 3 bis 8 und den 14 und 15a bis g gezeigt, weist jede Greifeinrichtung 21 zwei
parallele Greifarme 25 auf, die jeweils mittels eines Kniehebels 23 zwischen
einer Mitnahmeposition und einer Ruheposition verschwenkbar sind.
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In
der Mitnahmeposition, in der sich die in 15a linke
Greifeinrichtung 21 befindet, dient die Greifeinrichtung 21 dazu,
eine Langgutkassette 5 aus einem oder in ein Regalfach 11 zu
schieben. In der Ruheposition, in der sich die in 15a rechte Greifeinrichtung 21 befindet,
ist die Greifeinrichtung 21 angeordnet, wenn sie nicht
zum Ein- oder Auslagern benötigt
wird.
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Der
Wechsel zwischen der Mitnahmeposition und der Ruheposition erfolgt
mittels einer Bedieneinrichtung 27, die weiter unten beschrieben
wird.
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An
einem Ende eines jeden Greifarms 25 ist ein Prisma 29 angeordnet,
das gegenüberliegende, halbkreisförmige Ausnehmungen 29H aufweist,
wie insbesondere in den 3, 6, 7 und 14 dargestellt.
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Die
Langgutkassetten 5 weisen an ihren Enden jeweils zwei Querstangen 31 auf,
die parallel zueinander angeordnet sind und einen kreisförmigen Querschnitt
aufweisen.
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Wird
eine Langgutkassette 5 in ein Regalfach 11 geschoben,
so drückt
die in 7 linke halbkreisförmige Ausnehmung 29H der
Greifeinrichtung 21 gegen den in 7 linken
Quersteg 31 der Langgutkassette 5. Wird eine Langgutkassette 5 aus
einem Regalfach 11 herausgezogen, so liegt die in 7 rechte
halbkreisförmige
Ausnehmung 29H der Greifeinrichtung 21 an der
in 7 rechten Querstange 31 der Langgutkassette 5 an.
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Um
ein Ein- und ein Ausfahren der Prismen 29 zwischen die
Querstege 31 zu erleichtern, weisen die Langgutkassetten 5 endständig eine
Auflaufschräge 69 auf.
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Unter
Bezug auf die 5, 6, 8 und 9 wird
folgend eine Bedieneinrichtung 27 beschrieben, die jeweils
an einem Ende der Kassettenaufnahme 15 angeordnet ist,
um die Greifeinrichtung 21 zwischen der Mitnahmeposition
und der Ruheposition zu verschwenken.
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Die
Bedieneinrichtung 27 umfaßt zwei Kniehebelantriebe 33,
die jeweils einen Elektromotor 41 umfassen, die über einen
Kurbeltrieb 39 eine Verschwenkkulisse 35 motorisch
nach oben und unten (Orientierung wie in 9) verfahren.
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Wie
insbesondere in den 5, 6 und 8 gezeigt,
ist an jedem Kniehebel 23 ein Zapfen 37 gebildet,
der jeweils in eine Verschwenkkulisse 35 greift, wenn die
Greifeinrichtung 21 an ihrem Ende der Kassettenaufnahme 15 angeordnet
ist.
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Sind
beide Zapfen 37 eines gemeinsam betätigbaren Paares von Kniehebeln 23 in
den zugeordneten Verschwenkkulissen 35 angeordnet, so ist
der Kniehebelantrieb 33 über eine nicht dargestellte Steuerung
aktivierbar, wodurch die Verschwenkkulissen 35 eines Kniehebelantriebs 33 in
die vertikale Richtung verfahren werden, um die zugehörigen Greifarme 25 zwischen
der Mitnahmeposition und der Ruheposition zu verschwenken.
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In
den 15a bis g sind verschiedene
Stadien des Wechsels der beiden Greifeinrichtungen 21 des
Kassettenhundes 19 zwischen einer Mitnahmeposition und
einer Ruheposition gezeigt.
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Ferner
ist in den 15 eine Rückholfeder 71 gezeigt,
die mit einem Ende an dem Prisma 29 befestigt ist und mit
dem anderen Ende an dem Greifarm 25 festgelegt ist, um
das Prisma 29 in der in 15a gezeigten
Stellung zu halten.
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14 zeigt
den Kassettenhund der 15a in
einer perspektivischen Ansicht, in der insbesondere die Zapfen 37 zu
erkennen sind, die an dem Kniehebel 23 angeordnet sind.
Die Zapfen 37 weisen jeweils eine Rolle 73 auf,
die um den Zapfen 37 drehbar ist, um das Ein- und Ausfahren des
Zapfens 37 in die bzw. aus der Verschwenkkulisse 35 zu erleichtern.
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Unter
Bezug auf die 10 bis 13 wird folgend
ein Antrieb zum Verfahren des Kassettenhundes 19 entlang
der Führungsbahn 17 beschrieben.
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Ein
in der Kassettenaufnahme 15 mittig entlang der Führungsbahn 17 angeordneter
Antriebsmotor 45 weist eine Abtriebswelle 43 auf,
auf der ein Zahnrad 53 mit einer ersten Zahnreihe 531 und
einer zweiten Zahnreihe 532 befestigt ist, wie insbesondere
in 13 dargestellt.
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Um
gegenüberliegende
Hälften
der Zahnreihen 531, 532 ist jeweils eine Förderkette 51 gelegt, wie
insbesondere in 11 dargestellt.
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Ein
Befestigungsbolzen ist durch jede Förderkette 51 geführt, wobei
die Enden des Befestigungsbolzens in dem Kassettenhund 19 befestigt sind,
so daß der
Kassettenhund 19 mechanisch mit den Förderketten 51 verbunden
ist. Zur Führung
des Kassettenhundes 19 weist die Führungsbahn 17 zwei
gegenüberliegende
Führungsschienen 75 auf, in
der jeweils zwei, in Erstreckungsrichtung 13 hintereinander
angeordnete Führungsräder 77 geführt sind,
die am Kassettenhund 19 drehbar angeordnet sind, wie in 5, 8 und 14 dargestellt.
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Von
dem Antriebsmotor 45 ausgehend ist jede Förderkette 51 um
eine Umlenkrolle 57 gelegt, die jeweils drehbar an einem
Ende der Kassettenaufnahme 15 angeordnet ist.
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Jede
Förderkette 51 ist
ferner um eine Umlenkrolle 57S in einer Spanneinrichtung 47 gelegt, wobei
die Spanneinrichtungen 47 parallel zueinander und zu der
Erstreckungsrichtung 13 ausgerichtet sind.
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Die
Förderketten 51 werden
von den Spanneinrichtungen 47 jedoch in entgegengesetzte
Spannrichtungen 49 vorgespannt, das heißt eine erste Förderkette 511 wird
in eine erste Spannrichtung 491 vorgespannt und eine zweite
Förderkette 512 wird
in eine entgegengesetzte Spannrichtung 492 vorgespannt.
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Die
Spanneinrichtungen 47 weisen zum Spannen der Förderketten 51 neben
den Umlenkrollen 57S jeweils drei Zugfedern 55 auf,
an deren einen Ende die Umlenkrolle 57S befestigt ist.
Mit dem anderen Ende sind die Zugfedern 55 an der Kassettenaufnahme 15 festgelegt.
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Jeder
Förderkette 51 ist
eine Spannbox 59 zugeordnet, die an einem Ende der Kassettenaufnahme 15 angeordnet
ist. Die Spannbox 59 umfaßt ein teleskopierbares Spannboxgehäuse 63,
an dessen oberen Ende eine Gleitkuve 61 für die Förderkette 51 gebildet
ist, die von Druckfedern, die in dem Spannboxgehäuse 63 angeordnet
sind, gegen die Förderkette 51 (in 10 nach
oben) gedrückt
wird. Die Spannbox 59 ist an den Enden der Kassettenaufnahme 15 jeweils
der Förderkette 511, 512 zugeordnet,
die von der Umlenkrolle 57 direkt zu dem Zahnrad 53 läuft, ohne
vorher durch eine Spanneinrichtung 47 zu laufen.
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Der
Kassettenhund 19 ist mit beiden Förderketten 511, 512 verbunden,
um diesen entlang der Führungsbahn 17 der
Kassettenaufnahme 15 zu verfahren.
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Folgend
wird zunächst
das Herausziehen einer Langgutkassette 5 aus einem Regalfach 11 beschrieben,
wobei davon ausgegangen wird, daß der Kassettenhund 19 in
der in 15d gezeigten Konfiguration
in der Mitte der Führungsbahn 17 angeordnet
ist.
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Zum
Herausziehen einer Langgutkassette 5 aus einem Regalfach 11 wird
das Regalbediengerät 3 zunächst vor
das betreffende Regalfach 11 gefahren.
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Folgend
wird der Kassettenhund 19 durch den Antriebsmotor 45 vor
die betreffende Langgutkassette 5 gefahren, so daß die Zapfen 37 der
Kniehebel 23 in der Verschwenkkulisse 35 der zugeordneten
Bedieneinrichtung 27 angeordnet sind.
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Nun
wird die Bedieneinrichtung 27 aktiviert, wodurch die in 7 dargestellte
Stellung der Greifarme 25 und der Prismen 29 erreicht
wird.
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Ist
die in 7 dargestellte Stellung erreicht, so wird die
Drehrichtung des Antriebsmotors 45 umgekehrt, wodurch der
Kassettenhund 19 nach rechts (7) bewegt
wird.
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Die
erste Förderkette 511,
die ohne über
die Spanneinrichtung 47 zu laufen, an dem Kassettenhund 19 angreift,
zieht folgend die Langgutkassette 5 aus dem Regalfach 11.
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Die
zweite Förderkette 512,
verläuft
zugseitig im Gegensatz zu der ersten Förderkette 511 über die
zugeordnete vorgespannte Spanneinrichtung 47 zu dem Kassettenhund 19,
so daß die
zweite Förderkette 512 mit
einer deutlich kleineren Kraft, die die Spanneinrichtung hergibt,
wie die erste Förderkette 511 an
dem Kassettenhund 19 zieht.
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Dadurch
längt sich
die erste Förderkette 511 um
einige Zentimeter, bis die Haftreibung der Langgutkassette 5 überwunden
ist, wobei diese Längung der
ersten Förderkette 511 durch
die Spanneinrichtung 47 der ersten Förderkette 511 ausgeglichen wird.
Da die erste Förderkette 511 zugseitig
zwischen dem Zahnrad 53 und der an dem Ende der Kassettenaufnahme 15 angeordneten
Umlenkrolle 57 durch die angreifende Last stark gespannt
ist, wird die Spannbox 59 der ersten Förderkette 511 eingefahren.
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Da
an der Förderkette 512 infolge
der Zugdehnung der ersten Förderkette
nachgelassen wird und keine Kraft angreift, ist die Spannbox 59 der zweiten
Förderkette 512 entsprechend
der Zugdehnung ausgleichend ausgefahren.
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Die
Langgutkassette 5 wird von dem Kassettenhund 19 solange
entlang der Führungsbahn 17 gezogen,
bis sie vollständig
von der Kassettenaufnahme 15 aufgenommen ist.
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Folgend
wird das Auslagern der auf der Kassettenaufnahme 15 angeordneten
Langgutkassette 5 beschrieben.
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Die
Verfahreinrichtung fährt
die Kassettenaufnahme 15 mit der Langgutkassette 5 vor
ein freies Regalfach 11, in das die Langgutkassette 5 geschoben
werden soll.
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Folgend
wird der Antriebsmotor 45 aktiviert, wodurch die in 7 links
dargestellte halbkreisförmige
Ausnehmung 29H gegen den in 7 links
gezeigten Quersteg 31 gedrückt wird und auf diese Weise
die Langgutkassette 5 in das Regalfach 11 geschoben
wird.
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Im
Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen Herausziehen einer Langgutkassette 5 wird
der Antriebsmotor 45 nun in entgegengesetzter Richtung betrieben,
wobei jedoch der Ablauf zu dem zuvor beschriebenen Ablauf beim Herausziehen
der Langgutkassette 5 bis auf die Tatsache identisch ist,
daß nun die
zweite Förderkette 512 belastet
wird, das heißt diese
den Kassettenhund 19 zieht, und die erste Förderkette 511 lediglich
mit einer deutlich kleineren Kraft wie die zweite Förderkette 512 an
dem Kassettenhund 19 zieht.
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In
dem bisher beschriebenen Beispiel wurde eine Langgutkassette 5 aus
einem Regalfach 11 entlang einer ersten Richtung entnommen
und in ein Regalfach 11 entgegen dieser Richtung geschoben,
so daß das
Regalbediengerät 3 die
Langgutkassetten 5 einem Regal 2 entnimmt und
wieder in dieser Regal 2 zurückschiebt.
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Eine
Kassettenaufnahme 15 des Regalbediengeräts 3 kann eine Langgutkassette 5 jedoch auch
einem Regal 2 entnehmen und diese in ein Regal 2 einlagern,
das an einem gegenüberliegenden Ende
der Kassettenaufnahme 15 angeordnet ist. Zu diesem Zweck
wird die Langgutkas sette 5 aus dem Regalfach 11 entnommen
und auf der Kassettenaufnahme 15 angeordnet. Folgend verfährt die
Bedieneinrichtung 15 die mit der Langgutkassette 5 in
Eingriff befindlichen Greifarme 25 in die Ruheposition und
der Antriebsmotor 45 verfährt den Kassettenhund 19 an
das gegenüberliegende
Ende der Kassettenaufnahme 15, wo eine weitere Bedieneinrichtung 27 die
Greifarme 25 ausfährt,
die den zum Herausziehen der Langgutkassette 5 verwendeten
Greifarmen 25 gegenüberliegen.
Durch eine Aktivierung des Antriebsmotors 45 in dieselbe
Richtung wie beim Herausziehen der Langgutkassette 5 wird
die Langgutkassette 5 nun in ein gegenüberliegendes Regal 2 geschoben.
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Sollen
mit der Kassettenaufnahme 15 auch Kurzkassetten ein- und
ausgelagert werden, so ist in einem Abstand von einem jeden Ende
der Kassettenaufnahme 15, der der Länge der Kurzkassette entspricht,
jeweils eine Bedieneinrichtung vorzusehen, um die Greifarme des
Kettenhundes von der Kurzkassette zu lösen, wenn die Kurzkassette
aus dem Regalfach 11 herausgezogen und auf der Kassettenaufnahme 15 angeordnet
ist.
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Der
Antriebsmotor 45 weist beispielsweise eine Leistung von
26 kW auf, wodurch an dem Kassettenhund 19 eine Kraft bis
zu 13000 N ziehen kann. Da eine Langgutkassette 5 mit eingelagertem
Langgut bis zu 5 t wiegen kann, kann sich eine Längung einer Förderkette 51 um
beispielsweise 26 mm ergeben. Die drei Zugfedern 55 der
Spanneinrichtung 47 weisen jeweils eine Zugkraft von ca.
500 N auf, um die Förderkette 51 abtriebsseitig
zu spannen.
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Da
die Förderketten 511, 512 um
gegenüberliegende
Hälften
des Zahnrads 53 gelegt sind, wie in 11 dargestellt,
ist die Abtriebswelle 43 des Antriebsmotors 45,
wenn die Abtriebswelle 43 sich nicht dreht, kraftneutral
gehalten, weil die Spanneinrichtungen 47 gleich große Kräfte in entgegengesetzte Spannrichtungen 491, 492 ausüben.
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Sind
in den Regalfächern 11 Langgutkassetten 5 mit
eineinhalbfacher oder doppelter Breite der bisher beschriebenen
Langgutkassetten 5 angeordnet und sind die Greifarme 25 einer Greifeinrichtung 21 unabhängig von
einander betätigbar,
so können die
Langgutkassetten mit eineinhalbfacher Breite von drei Greifarmen 25 und
Langgutkassetten mit doppelter Breiter von vier Greifarmen 25 ein-
und ausgelagert werden, indem die Kassettenhunde 19 beider Kassettenaufnahme 15 synchron
entlang der jeweiligen Führungsbahn 17 verfahren
und die Greifarme der Kassettenhunde von den Bedieneinrichtungen synchron
betätigt
werden.
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Da
beim Verfahren der Kassettenhunde 19 die Kniehebel 23 der
mit der Langgutkassette 5 in Eingriff stehenden Greifeinrichtung 21 jeweils über ihren
Totpunkt gelegt sind, ist es nicht notwendig, beim Verfahren der
Kassettenhunde 19 eine Energiekette, Luftdruck oder dergleichen
mitzuführen,
was sich insbesondere beim Verfahren von Langgutkassetten mit einer
größeren Breite
wie bei den normalen Langgutkassetten 5 als vorteilhaft
erweist.
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Der
erfindungsgemäße Kassettenhund 19 kann
somit zum Ein- und Auslagern von Langgutkassetten 5, das
heißt
zum Herausziehen und Hineinschieben von Langgutkassetten 5,
verwendet werden. Dabei beträgt
ein Abstand zwischen einer Langgutkassette 5 auf einer
Kassettenaufnahme 15 und einer Langgutkassette 5 in
einem Regalfach 11 nur ca. 400 mm, wodurch das Regallager
kompakter gebaut werden kann.
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Da
die beiden Förderketten 511, 512 einer Kassettenaufnahme 15 auf
derselben Abtriebswelle 43 des Antriebsmotors 45 angeordnet
sind, muß nicht
für jede
Förderkette
ein Antriebsmotor vorgesehen sein. Die Spannboxen 59 und
Spanneinrichtungen 47 bewirken eine automatische Kettenspannung und
einen automatischen Längenausgleich
(bis zu 600 mm) der Förderketten 511, 512.
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Durch
die halbkreisförmigen
Ausnehmungen 29H in den Prismen 29 können die
Greifarme 25 mit einer gewissen Höhentoleranz relativ zu den
Querstegen 31 der Langgutkassetten 5 angeordnet
werden, da die halbkreisförmige
Ausnehmung 29H sich automatisch relativ zu der Querstange 31 positioniert.
Mit den vorliegenden halbkreisförmigen
Ausnehmungen 29H wird ein automatischer Höhenausgleich
von ± 15mm
erreicht.
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In
dem bisher beschriebenen Ausführungsbeispiel
wurden zwei Spannboxen 59 verwendet, um einen Ausgleich
für die
nicht direkt unter Zugspannung stehende Förderkette 511, 512,
d.h. für
die Förderkette,
die zugseitig über
eine Spanneinrichtung 47 zu dem Kassettenhund 19 läuft, zu
schaffen. Alternativ kann ein Koppelglied der Förderketten 511, 512 jeweils
durch eine Öse
mit einem Langloch gebildet sein, wobei der Befestigungsbolzen des
Kassettenhundes 19 durch diese Öse geführt ist, wie in 16 dargestellt.
Fährt der
Antriebsmotor 45 an, so wird die Förderkette 511, 512,
die ohne über
eine Spanneinrichtung 47 zu laufen an dem Kassettenhund 19 angreift,
um einen gewissen Betrag gelängt,
bis die Haftreibung der Langgutkassette 5 überwunden
ist. Da die beiden Förderketten 511, 512 jedoch
auf derselben Abtriebswelle 43 angeordnet sind und die Zahnreihen 531, 532 des
Zahnrads 53 sich um den gleichen Winkel drehen, wird auch
die andere Förderkette 512, 511,
die zugseitig über
eine Spanneinrichtung zu dem Kassettenhund 19 läuft, bewegt,
wobei jedoch der Kassettenhund 19 beim Anziehen ortsfest
bleibt. Das Langloch muß somit
eine Länge aufweisen,
die der maximalen Längung
der Förderkette 511, 512 entspricht,
die ohne über
eine Spanneinrichtung 47 zu laufen an dem Kassettenhund 19 angreift,
damit die andererseits liegende Spanneinrichtung die Längung der
anderen Förderkette 511, 512 ausgleicht.
-
- 1
- Regallager
- 2
- Regal
- 3
- Regalbediengerät
- 5
- Langgutkassette
- 7
- Regalständer
- 9
- Etage
- 11
- Regalfach
- 13
- Erstreckungsrichtung
der Kassetten
- 15
- Kassettenaufnahme
- 17
- Führungsbahn
- 19
- Kassettenhund
- 21
- Greifeinrichtung
- 23
- Kniehebel
- 25
- Greifarm
- 27
- Bedieneinrichtung
- 29
- Prisma
- 29H
- halbkreisförmige Ausnehmung
in 29
- 31
- Quersteg
einer Langgutkassette
- 33
- Kniehebelantrieb
- 35
- Verschwenkkulisse
- 37
- Zapfen
an einem Kniehebel
- 39
- Kurbeltrieb
- 41
- Elektromotor
- 43
- Abtriebswelle
- 45
- Antriebsmotor
(positionierender Antriebsmotor)
- 47
- Spanneinrichtung
- 49
- Spannrichtungen
- 491
- erste
Spannrichtung
- 492
- zweite
Spannrichtung
- 51
- Förderelement
(Förderkette)
- 511
- erste
Förderkette
- 512
- zweite
Förderkette
- 53
- Zahnrad
- 531
- erste
Zahnreihe
- 532
- zweite
Zahnreihe
- 55
- Zugfeder
- 57
- Umlenkrolle
- 57S
- Umlenkrolle
in Spanneinrichtung
- 59
- Spannbox
- 61
- Gleitkuve
- 63
- Spannboxgehäuse
- 67
- Schiene
- 69
- Auflaufschräge
- 71
- Rückholfeder
- 73
- Rolle
- 75
- Führungsschiene
- 77
- Führungsrad
- 79
- Koppelglied
- 81
- Langloch