DE19622249A1 - Schlauchförmiges Teil aus elastischem Material - Google Patents

Description

Ein schlauchförmiges Teil aus elastischem Material besteht erfindungsgemäß aus mindestens zwei radial beabstandeten, über axial verlaufende, umfangsmäßig beabstandete Längsstege jeweils miteinander verbundenen Schlauchwänden.

Zweckmäßige Ausgestaltungen und Anwendungsfälle sind Gegen­ stand der Unteransprüche.

Die erfindungsgemäßen schlauchförmigen Teile können als End­ losteile im Extrusionsverfahren hergestellt werden. Als Ma­ terialien können praktisch alle extrusionsfähigen Elastomere verwendet werden.

Durch eine radiale Neigung der Längsstege in Umfangsrichtung wird eine hohe Elastizität zwischen zwei radial benachbarten Schlauchwänden erzielt. Dabei kann das Maß der Elastizität durch die Neigung der Längsstege in dem Bereich zwischen ei­ ner radialen und einer tangentialen Ausrichtung erheblich beeinflußt werden.

Es ist möglich, für die einzelnen Schlauchwände einerseits und die Längsstege andererseits unterschiedliche Materialien zu verwenden.

Die Querschnittsformen der Schlauchwände können unterschied­ lich sein und zwar entweder kreisring- oder vieleckförmig. Dabei kann die Querschnittsform der einzelnen Schlauchwände auch untereinander unterschiedlich sein.

Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, ein schlauchförmiges Teil als Endlosteil mit voneinander ge­ trennten Längskammern zwischen mindestens zwei Schlauchwän­ den auf denkbar einfache Weise in einem Extrusionsverfahren herstellen zu können. Von einem derart einfach herstellbaren Endlosteil können je nach Anwendungsfall entsprechende Ein­ zelteile einfach bedarfsgerecht abgelängt werden. Die Stirn­ seiten können gegebenenfalls mit Stopfen verschlossen wer­ den.

Ein besonders interessanter und vorteilhafter Anwendungsfall besteht in einem Einsatz eines erfindungsgemäßen schlauch­ förmigen Teiles als Radiallager mit einer radial innen und außen erfolgenden Einspannung. Ein solches Radiallager hat hervorragende Dämpfungseigenschaften mit Bezug auf Schwin­ gungen, wobei das Dämpfungsverhalten durch das verwendete Material sowie die geometrische Ausrichtung und Stärke der Längsstege variabel bestimmbar ist.

Eine spezielle Form eines Radiallagers ist ein Handgriff zur Verwendung an von Hand zu führenden schwingenden Geräten. Solche Geräte können beispielsweise Rüttler, Rasenmäher, Bohrmaschinen, oder auch Sportgeräte wie Mountainbikes sein. Bei einem Einsatz der erfindungsgemäßen schlauchförmigen Teile als Handgriffe können diese auch als einzeln herstell­ bare Formteile mit individuell an- oder ausgeformten Stirn­ seiten ausgebildet sein. Dabei kann insbesondere eine der Stirnseiten einen angeformten geschlossenen Abschluß besit­ zen. An der offenen Stirnseite kann ferner ein radial abste­ hender Ringbund angeformt sein.

Mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten schlauchförmigen Teil kann eine erheblich bessere radiale Schwingungsentkopp­ lung erreicht werden als mit einem kompakt ausgebildeten Elastomerteil.

Die über den Umfang eines schlauchförmigen Teiles verteilt zwischen radial angrenzenden Schlauchwänden angebrachten Längsstege können auch unterschiedliche Neigungen unterein­ ander aufweisen. Damit kann das Dämpfungsverhalten in Um­ fangsrichtung gezielt unterschiedlich eingestellt werden. Dadurch kann ein Radiallager in einer Richtung relativ steif und in einer senkrecht dazu verlaufenden Richtung relativ weich ausgestaltet werden. Solch unterschiedliche Lagerstei­ figkeiten sind in vielen Fällen erwünscht.

Die Längsrippen können auch radial gekrümmt verlaufen.

Des weiteren können die Längsrippen umfangsmäßig jeweils paarweise radial strahlenförmig ausgerichtet sein, wobei die einzelnen Strahlenpaare jeweils an einer der beiden benach­ barten Schlauchwände linienförmig zusammenlaufende gegenüber der benachbarten Schlauchwand gespreizte Strahlenschenkel besitzen können.

Zwei Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt.

Es zeigen jeweils in einer Draufsicht auf das Stirnende ei­ nes schlauchförmigen Teiles

Fig. 1 eine doppelwandige Ausführung mit kreisringförmiger Innen- und Außenwand,

Fig. 2 eine doppelwandige Ausführung mit einer kreisring­ förmigen Innenwand und einer vieleck-ringförmigen Außenwand.

Die doppelwandigen schlauchförmigen Teile sind jeweils ex­ trudierte Endlosteile aus einem extrusionsfähigen Elastomer. Die Längsstege sind radial geneigt und zwar jeweils um einen Winkel von etwa 45° gegenüber einer exakt radialen Ausrich­ tung.

Außer der Verwendung als Radiallager mit einer frei wählba­ ren axialen Länge, beispielsweise als Handgriffe, können die schlauchförmigen Teile auch vorteilhaft als beispielsweise wärmeisolierende Schläuche eingesetzt werden. Dabei dienen die Längskanäle zwischen den einzelnen Längsstegen als idea­ le Isolationskammer.

Ein erfindungsgemäß aufgebauter Schlauch kann auch als Si­ cherheitsschlauch verwendet werden, indem lediglich inner­ halb der innersten Schlauchwand ein Strömungsmedium geführt wird, während die äußeren Schlauchwände lediglich die Funk­ tion eines ein- oder mehrlagigen mechanischen Schutzschildes besitzen. So können Schläuche, die mechanischen Beschädigun­ gen durch beispielsweise Steinschlag ausgesetzt sind, äu­ ßerst wirksam geschützt werden.

Auch eine Verwendung als Mehrkammerschlauch zur parallelen getrennten Führung mehrerer Medienströme ist möglich.

Claims (9)

1. Schlauchförmiges Teil aus elastischem Material, gekennzeichnet durch mindestens zwei radial beabstandete, über axial verlaufende, umfangsmäßig beabstandete Längsstege jeweils miteinander verbundene Schlauchwände.

2. Schlauchförmiges Teil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchwände mit den jeweils angrenzenden Längsste­ gen einstückig geformt sind.

3. Schlauchförmiges Teil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsstege radial geneigt sind.

4. Schlauchförmiges Teil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsstege umfangsmäßig radial unterschiedlich ge­ neigt sind.

5. Verwendung eines schlauchförmigen Teiles nach einem der vorhergehenden Ansprüche als Radiallager.

6. Verwendung eines Radiallagers nach Anspruch 5 als Hand­ griff.

7. Verwendung eines schlauchförmigen Teiles nach einem der Ansprüche 1 bis 4 als Wärme-Isolationsschlauch.

8. Verwendung eines schlauchförmigen Teiles nach einem der Ansprüche 1 bis 4 als radial innen durchströmter Schlauch mit radial außen eine Schutzschildfunktion ausübenden radial äußeren Schlauchwände.

9. Verwendung eines schlauchförmigen Teiles nach einem der Ansprüche 1 bis 4 als Mehrkammerschlauch zum Führen vonein­ ander getrennter Strömungsmedien innerhalb des gleichen schlauchförmigen Teiles.