DE19621606A1 - Brandschutzmittel für Platten oder Formteile aus Spänen oder Fasern und Verfahren zum feuerbeständigen Ausrüsten von solchen Platten oder Formteilen - Google Patents
Brandschutzmittel für Platten oder Formteile aus Spänen oder Fasern und Verfahren zum feuerbeständigen Ausrüsten von solchen Platten oder FormteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Brandschutzmittel für Platten oder Formteile aus Spä
nen oder Fasern, die aus Holz oder Bestandteilen von Einjahrespflanzen gewon
nen wurden, sowie derartige Platten und Formteile, die ein solches Brandschutz
mittel enthalten. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum feuerbeständi
gen Ausrüsten von solchen Platten oder Formteilen.
Platten oder Formteile der genannten Art sind in der Regel leicht entflammbar.
Aufgrund ihrer Materialeigenschaften werden sie aber in vielfältiger Weise als
Werkstoff verwendet, wie zum Beispiel beim Möbelbau, beim Innenausbau von
Gebäuden sowie in Kraftfahrzeugen. Bei vielen möglichen Verwendungen stört
jedoch die leichte Entflammbarkeit der Span- oder Faserplatten und Formteile,
die aus der leichten Brennbarkeit der verwendeten organischen Rohstoffe her
rührt. Vor allem in der Bauwirtschaft ist man aus sicherheitstechnischen Grün
den bestrebt, nur schwer entflammbare bzw. feuerbeständige Werkstoffe zu ver
wenden.
In der Vergangenheit wurden immer wieder Versuche unternommen, Holzwerk
stoffplatten und Platten aus nachwachsenden Rohstoffen feuerhemmend oder
feuerbeständig auszurüsten. Hierzu wurde beispielsweise in der DE 31 44 773 A1
vorgeschlagen, auf ein Holzspangranulat, das zu einem Holzspanformkörper
verpreßt werden soll, eine wäßrige Lösung von anorganischen Salzen aufzubrin
gen, das Granulat anschließend zu beleimen und zu verpressen. Um Holzspan
formkörper herstellen zu können, die nicht nur feuerhemmend, sondern feuerbe
ständig oder gar hochfeuerbeständig sind, war es bislang jedoch in jedem Fall
nötig, auf die Oberflächen der Holzspanformkörper zusätzlich eine feuerbestän
dige Schicht aufzubringen.
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, ein Brandschutzmittel vorzu
schlagen, mit dem Platten oder Formteile aus Spänen oder Fasern, welche aus
Holz oder Bestandteilen von Einjahrespflanzen gewonnen wurden, feuerbestän
dig ausgerüstet werden können. Des weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, Plat
ten und Formteile der genannten Art bereitzustellen, die feuerbeständig oder
hochfeuerbeständig sind sowie ein Verfahren zum feuerbeständigen Ausrüsten
von Platten oder Formteilen der genannten Art vorzuschlagen. Das vorgeschla
gene Brandschutzmittel muß dabei mit den üblichen Bindemitteln zum Beleimen
der Späne oder Fasern verträglich sein und darf unter Flammeneinwirkung keine
gesundheitsschädlichen Rauchgase entwickeln.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem Brandschutzmittel gelöst, welches
65 bis 85, vorzugsweise 74 Gewichtsanteile Ammoniumsulfat, 10 bis 25, vorzugs
weise 19 Gewichtsanteile Borax und 4 bis 10, vorzugsweise 7 Gewichtsanteile
Trinatriumphosphat enthält. Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Platten und
Formteile enthalten dieses Brandschutzmittel.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum feuerbeständigen Ausrüsten von Platten
oder Formteilen der eingangs genannten Art umfaßt folgende Verfahrensschritte:
- - Die Späne oder Fasern werden mit einer Lösung des vorgeschlagenen Brandschutzmittels imprägniert,
- - die imprägnierten Späne oder Fasern werden bis zu einem Feuchtegehalt von ca. 1% bis ca. 12%, vorzugsweise 1 bis 4% getrocknet,
- - die imprägnierten und getrockneten Späne oder Fasern werden mit einem Bin demittel beleimt,
- - die imprägnierten, getrockneten und beleimten Späne oder Fasern werden zu Preßvliesen zusammengefaßt und anschließend zu Platten oder Formteilen verpreßt.
Das vorgeschlagene Brandschutzmittel ist eine Mischung von anorganischen Sal
zen, die keine Chloride enthalten und nicht toxisch sind. Es ist verträglich mit al
len bekannten Kondensations- und Polymerisationsharzen, zum Beispiel Harn
stoff-, Melamin- und Phenolformaldehydharzen, Epoxidharzen, Novolakharzen,
PMDI-Harzen etc. Außerdem verursacht es kein Abdampfen von schädlichen
Gasen aus der fertigen Platte oder dem fertigen Formteil.
Das im vorgeschlagenen Brandschutzmittel enthaltene Ammoniumsulfat fördert
die oberflächige Verkohlung von Zellulose durch Bildung von Schwefelsäure.
Borax bläht beim Erhitzen und wirkt zusätzlich desinfizierend; ferner dient es
beim Verpressen der Preßfliese als Schmelzflußmittel. Das außerdem im Brand
schutzmittel enthaltene Trinatriumphosphat zersetzt sich ab 75°C zu NaOH und
P₂O₅; es besitzt emulgierende, wasserenthärtende und puffernde Eigenschaften.
Durch Mischung dieser drei Salze im angegebenen Verhältnis erhält man ein
Brandschutzmittel, mit dem Platten oder Formteile aus Spänen oder Fasern, die
aus Holz oder Bestandteilen von Einjahrespflanzen gewonnen wurden, feuerbe
ständig gemacht werden können.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Brandschutzmittels be
steht darin, daß zusätzlich 0,5 bis 2 Gewichtsanteile, vorzugsweise 1 Gewichtsan
teil Natriummetasilikat beigemischt wird. Natriummetasilikat wirkt wasserent
härtend, besitzt einen Netzmitteleffekt sowie eine desinfizierende Wirkung und
gibt bei Erhitzung Wasser ab. Wenn es einer Lösung des Brandschutzmittels bei
gemischt wird, dient es als Netzmittel und fördert so die Benetzung der Späne
oder Fasern mit dem Brandschutzmittel. Ein vorteilhafter Nebeneffekt besteht in
den fungiziden und insektiziden Eigenschaften, die das Brandschutzmittel durch
Beimischung des Natriummetasilikats erhält.
Das vorgeschlagene Brandschutzmittel ist am vorteilhaftesten anzuwenden,
wenn es in einer wäßrigen Lösung vorliegt, wobei die Lösungskonzentration 20
bis 50%, vorzugsweise 30 bis 35% betragen kann. Mit solch einer wäßrigen Lö
sung können die Späne oder Fasern schon vor dem Beleimen und dem Verpres
sen zu Platten oder Formteilen mit dem Brandschutzmittel durchtränkt und so
mit imprägniert werden.
Zur Lösung der weiteren Aufgaben werden erfindungsgemäß Platten oder Form
teile aus Spänen oder Fasern, die aus Holz oder Bestandteilen von Einjahres
pflanzen gewonnen wurden, vorgeschlagen, welche das obengenannte, erfin
dungsgemäße Brandschutzmittel enthalten. Dieses Brandschutzmittel kann Am
moniumsulfat, Borax und Trinatriumphosphat in den oben angegebenen Mi
schungsverhältnissen umfassen oder als vorteilhafte Weiterbildung zusätzlich
Natriummetasilikat enthalten.
Die besten flammhemmenden Eigenschaften weisen diese Platten oder Formteile
auf, wenn das Verhältnis zwischen der Trockenmasse des vorgeschlagenen
Brandschutzmittels und der Trockenmasse der Späne oder Fasern 0,1 bis 0,4, vor
zugsweise 0,2 beträgt.
Die Herstellung von feuerbeständigen Platten oder Formteilen aus Spänen oder
Fasern erfolgt erfindungsgemäß mit dem in Anspruch 11 beschriebenen Verfah
ren. Es wird also eine Lösung des vorgeschlagenen Brandschutzmittels zur Vor
imprägnierung der Späne oder Fasern verwendet, mit der die Späne oder Fasern
durchtränkt werden. Das Brandschutzmittel kann dabei die in Anspruch 1 ange
gebene Salzmischung oder die in Anspruch 2 beschriebene Salzmischung enthal
ten. Bevorzugterweise liegt das Brandschutzmittel in einer wäßrigen Lösung mit
einer Konzentration von 20 bis 50%, vorzugsweise 30 bis 35% vor. Das Vorim
prägnieren der Späne oder Fasern mit dem Brandschutzmittel kann in einem
Tauchbad erfolgen, oder aber durch Eindüsen des Brandschutzmittels in einen
Durchlaufmischer oder eine Mischschnecke. Die Dichte der verwendeten Brand
schutzmittellösung liegt vorzugsweise bei ca. 1,2 g/cm³, wobei sie einen pH-Wert
im leicht alkalischen Bereich, vorzugsweise bei ca. 8,5 aufweist.
Zum Beleimen der Späne oder Fasern dürfen diese einen Feuchtegehalt von ca.
12% üblicherweise nicht überschreiten. Daher ist es nach dem Imprägnieren mit
einer wäßrigen Brandschutzmittellösung notwendig, die imprägnierten Späne
oder Fasern zu trocknen. Nach dem Trocknen weisen die imprägnierten Späne
oder Fasern einen pH-Wert von ca. 3,5 bis 4,5 auf.
Vorzugsweise werden zum Beleimen der mit dem Brandschutzmittel imprägnier
ten Späne oder Fasern Harnstoff- oder Melaminharze verwendet. Dies bietet den
großen Vorteil, daß das im Brandschutzmittel enthaltene Ammoniumsulfat wäh
rend des Verpressens der Späne oder Fasern aufgrund der dabei erfolgenden Er
wärmung disoziiert und als Härter für das Bindemittel fungiert. Die Zugabe ei
ner separaten Härtersubstanz erübrigt sich dadurch. Bei Spänen oder Fasern aus
Stroh werden hingegen vorzugsweise PMDI-Harze als Bindemittel eingesetzt.
Das Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in Platten oder Form
teilen aus Spänen oder Fasern, die feuerbeständig bis hochfeuerbeständig sind,
ohne daß es nötig wäre, eine zusätzliche flammhemmende Beschichtung aufzu
bringen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier Beispiele weiter erläutert.
Späne aus Kiefernholz wurden in bekannter Weise durch Zerspanung von Rund
holz gewonnen, so daß ihre Länge 5 bis 15 mm, ihre Breite 2 bis 4 mm und ihre
Dicke 0,2 bis 0,5 mm betrugen. Diese Späne wurden auf einen Feuchtegehalt von
etwa 30% vorgetrocknet.
In einem Durchlaufmischer wurde den vorgetrockneten Spänen eine Brand
schutzmittellösung der folgenden Zusammensetzung zugegeben:
50 Gewichtsanteile Wasser,
37 Gewichtsanteile Ammoniumsulfat,
9,5 Gewichtsanteile Borax,
3,5 Gewichtsanteile Trinatriumphosphat.
37 Gewichtsanteile Ammoniumsulfat,
9,5 Gewichtsanteile Borax,
3,5 Gewichtsanteile Trinatriumphosphat.
Das Verhältnis zwischen der Masse der zugegebenen Brandschutzmittellösung
und der Trockenmasse der Späne betrug 0,6.
Das imprägnierte Spangut wurde sodann in einem Trommeltrockner auf eine
Restfeuchte von ca. 1% getrocknet und in einen Beleimungsmischer eindosiert.
Im Beleimungsmischer wurde dem imprägnierten Spangut ein wäßriges Binde
mittel der folgenden Zusammensetzung beigegeben:
82,5 Gewichtsanteile Harnstoff-Formaldehyd-Flüssigharz (65%ig),
5 Gewichtsanteile Paraffinemulsion (50%ig),
12,5 Gewichtsanteile Wasser.
5 Gewichtsanteile Paraffinemulsion (50%ig),
12,5 Gewichtsanteile Wasser.
Bei diesem Verfahrensschritt konnte auf die Zugabe einer Härtersubstanz ver
zichtet werden, da das getrocknete, imprägnierte Spangut einen pH-Wert von 3,5
bis 4 aufwies und das zugegebene Brandschutzmittel somit beim Pressen als Här
ter fungierte. Das Verhältnis zwischen der Masse des wäßrigen Bindemittels und
der Masse des getrockneten, imprägnierten Spanguts betrug ca. 0,2.
Die beleimten Späne wurden zu einem Vlies aufgestreut und 3,4 min lang bei ei
ner Temperatur von 180°C mit einem Preßzeitfaktor von 10 sec/mm zu einer
Spanplatte verpreßt. Die so hergestellte Spanplatte wies folgende Parameter auf:
Dicke: 20,4 mm
Dichte: 650 kg/m³
Gewicht pro m²: ca. 13,3 kg
Biegefestigkeit: ca. 24 N/mm²
Querzugfestigkeit (V 20): ca. 0,42 N/mm²
Querzugfestigkeit (V 100): ca. 0,18 N/mm²
Dickenquellung (2 h): ca. 5,5%.
Dichte: 650 kg/m³
Gewicht pro m²: ca. 13,3 kg
Biegefestigkeit: ca. 24 N/mm²
Querzugfestigkeit (V 20): ca. 0,42 N/mm²
Querzugfestigkeit (V 100): ca. 0,18 N/mm²
Dickenquellung (2 h): ca. 5,5%.
Die fertige Spanplatte ist als Möbelplatte in Trocken- und Feuchträumen sowie
im Außenbereich entsprechend den DIN-Normen 68 761 (Teile 1 und 4), 68 762,
68 763 und 68 800 verwendbar.
Die feuerbeständige Ausrüstung der Spanplatte wurde getestet, indem die volle
Flamme eines Bunsenbrenners im Abstand von 13,5 cm auf die Plattenoberfläche
gerichtet wurde, wodurch dort eine Temperatur zwischen 800°C und 1000°C
herrschte. Eine Beflammungsdauer von 5 min konnte kein Entflammen der Span
platte bewirken. Es wurde lediglich eine oberflächige Verkohlung festgestellt; die
Rauchentwicklung war äußerst gering. Die Spanplatte erfüllte die Anforderun
gen der DIN-Norm 4102.
Weizenstroh wurde bis zu einer Länge von 4 bis 8 mm, einer Breite von 0,5 bis 2
mm und einer Dicke von ca. 0,15 mm zerkleinert und zerfasert. Diese Strohfasern
wurden in einer Mischschnecke mit einer Brandschutzmittellösung der folgenden
Zusammensetzung vermischt:
21 Gewichtsanteile Ammoniumsulfat,
5,4 Gewichtsanteile Borax,
3 Gewichtsanteile Trinatriumphosphat,
0,6 Gewichtsanteile Natriummetasilikat,
70 Gewichtsanteile Wasser.
5,4 Gewichtsanteile Borax,
3 Gewichtsanteile Trinatriumphosphat,
0,6 Gewichtsanteile Natriummetasilikat,
70 Gewichtsanteile Wasser.
Das Verhältnis zwischen der Masse der zugesetzten Brandschutzmittellösung
und der Trockenmasse der Strohfasern betrug 0,67.
Anschließend wurden die imprägnierten Strohfasern in einer Entwässerungs
schnecke von überschüssiger Brandschutzmittellösung befreit und danach auf ei
nen Restfeuchtegehalt von ca. 4% getrocknet.
Auf diese Strohfasern wurde PMDI-Harz aufgesprüht, so daß sich ein Verhältnis
zwischen der Masse des PMDI-Harzes und der Trockenmasse der Strohfasern
von 0,06 einstellte.
Die imprägnierten und beleimten Strohfasern wurden zu einem Vlies aufge
streut, in einer Vorwärmstation bis zu einer Kerntemperatur von ca. 60°C er
wärmt und sodann während 4,4 min, bei einer Temperatur von 200°C und mit
einem Preßzeitfaktor von 15 sec/mm, zu einer Faserplatte verpreßt. Die fertige
Faserplatte wies folgende Parameter auf:
Dicke: 17,5 mm
Dichte: 550 kg/m³
Gewicht pro m²: 9,6 kg.
Dichte: 550 kg/m³
Gewicht pro m²: 9,6 kg.
Auch diese Faserplatte wurde der Flamme eines Bunsenbrenners im Abstand von
13,5 cm ausgesetzt, so daß sich an der Plattenoberfläche eine Temperatur zwi
schen 800°C und 1000°C ergab. Nach einer Beflammungsdauer von 5 min erfuhr
die Platte, außer einer sich ohne Flammenausbildung entwickelnden oberflächi
gen Verkohlung, keine Veränderung. Es war dabei eine nur sehr geringe Rauch
entwicklung festzustellen. Die DIN-Norm 4102 wurde ebenfalls erfüllt.
Claims (21)
1. Brandschutzmittel für Platten oder Formteile aus Spänen oder Fasern, die aus
Holz oder Bestandteilen von Einjahrespflanzen gewonnen wurden, enthaltend:
65 bis 85, vorzugsweise 74 Gewichtsanteile Ammoniumsulfat, (NH₄)₂SO₄;
10 bis 25, vorzugsweise 19 Gewichtsanteile Borax, Na₂B₄O₇·10 H₂O;
4 bis 10, vorzugsweise 7 Gewichtsanteile Trinatriumphosphat, Na₃PO₄·12 H₂O.
10 bis 25, vorzugsweise 19 Gewichtsanteile Borax, Na₂B₄O₇·10 H₂O;
4 bis 10, vorzugsweise 7 Gewichtsanteile Trinatriumphosphat, Na₃PO₄·12 H₂O.
2. Brandschutzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich 0,5 bis 2 Gewichtsanteile, vorzugsweise 1 Gewichtsanteil Natriumme
tasilikat, Na₂SiO₃·9 H₂O, enthält.
3. Brandschutzmittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß es in Wasser gelöst ist.
4. Brandschutzmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lösung eine Konzentration von 20 bis 50%, vorzugsweise 30 bis 35%, aufweist.
5. Platte aus Spänen oder Fasern, die aus Holz oder Bestandteilen von Einjahres
pflanzen gewonnen wurden, enthaltend ein Brandschutzmittel mit folgenden Be
standteilen:
65 bis 85, vorzugsweise 74 Gewichtsanteile Ammoniumsulfat, (NH₄)₂SO₄;
10 bis 25, vorzugsweise 19 Gewichtsanteile Borax, Na₂B₄O₇·10 H₂O;
4 bis 10, vorzugsweise 7 Gewichtsanteile Trinatriumphosphat, Na₃PO₄·12 H₂O.
10 bis 25, vorzugsweise 19 Gewichtsanteile Borax, Na₂B₄O₇·10 H₂O;
4 bis 10, vorzugsweise 7 Gewichtsanteile Trinatriumphosphat, Na₃PO₄·12 H₂O.
6. Platte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Brand
schutzmittel zusätzlich 0,5 bis 2 Gewichtsanteile, vorzugsweise 1 Gewichtsanteil
Natriummetasilikat, Na₂SiO₃·9 H₂O, enthält.
7. Platte nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis zwischen der Trockenmasse des Brandschutzmittels und der
Trockenmasse der Späne oder Fasern 0,1 bis 0,4, vorzugsweise 0,2 beträgt.
8. Formteil aus Spänen oder Fasern, die aus Holz oder Bestandteilen von Einjah
respflanzen gewonnen wurden, enthaltend ein Brandschutzmittel mit folgenden
Bestandteilen:
65 bis 85, vorzugsweise 74 Gewichtsanteile Ammoniumsulfat, (NH₄)₂SO₄;
10 bis 25, vorzugsweise 19 Gewichtsanteile Borax, Na₂B₄O₇·10 H₂O;
4 bis 10, vorzugsweise 7 Gewichtsanteile Trinatriumphosphat, Na₃PO₄·12 H₂O.
10 bis 25, vorzugsweise 19 Gewichtsanteile Borax, Na₂B₄O₇·10 H₂O;
4 bis 10, vorzugsweise 7 Gewichtsanteile Trinatriumphosphat, Na₃PO₄·12 H₂O.
9. Formteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Brand
schutzmittel zusätzlich 0,5 bis 2 Gewichtsanteile, vorzugsweise 1 Gewichtsanteil
Natriummetasilikat, Na₂SiO₃·9 H₂O, enthält.
10. Formteil nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verhältnis zwischen der Trockenmasse des Brandschutz
mittels und der Trockenmasse der Späne oder Fasern 0,1 bis 0,4, vorzugsweise
0,2 beträgt.
11. Verfahren zum feuerbeständigen Ausrüsten von Platten oder Formteilen aus
Spänen oder Fasern, die aus Holz oder Bestandteilen von Einjahrespflanzen ge
wonnen wurden, mit folgenden Verfahrensschritten:
- - die Späne oder Fasern werden mit einer Brandschutzmittellösung imprägniert,
deren gelöste Bestandteile enthalten:
65 bis 85, vorzugsweise 74 Gewichtsanteile Ammoniumsulfat, (NH₄)₂SO₄;
10 bis 25, vorzugsweise 19 Gewichtsanteile Borax, Na₂B₄O₇·10 H₂O;
4 bis 10, vorzugsweise 7 Gewichtsanteile Trinatriumphosphat, Na₃PO₄·12 H₂O; - - die imprägnierten Späne oder Fasern werden bis zu einem Feuchtegehalt von ca. 1% bis ca. 12%, vorzugsweise 1 bis 4%, getrocknet,
- - die imprägnierten und getrockneten Späne oder Fasern werden mit einem Bin demittel beleimt,
- - die imprägnierten, getrockneten und beleimten Späne oder Fasern werden zu Preßvliesen zusammengefaßt und anschließend zu Platten oder Formteilen ver preßt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die gelö
sten Bestandteile der Brandschutzmittellösung zusätzlich 0,5 bis 2 Gewichtsantei
le, vorzugsweise 1 Gewichtsanteil Natriummetasilikat, Na₂SiO₃·9 H₂O, enthal
ten.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Brandschutzmittellösung eine Lösungskonzentration von
20 bis 50%, vorzugsweise 30 bis 35% aufweist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Imprägnieren der Späne oder Fasern in einem Tauchbad
erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Imprägnieren der Späne oder Fasern in einem Durchlauf
mischer oder einer Mischschnecke erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die imprägnierten Späne oder Fasern in einer Entwässerungs
schnecke von überschüssiger Brandschutzmittellösung befreit werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Brandschutzmittellösung einen pH-Wert im leicht alkali
schen Bereich, vorzugsweise um 8,5 aufweist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die imprägnierten und getrockneten Späne oder Fasern einen
pH-Wert zwischen 3,5 und 4,5 aufweisen.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bindemittel aus Harnstoff- oder Melaminharzen besteht.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Bindemittel für Späne oder Fasern aus Stroh PMDI-Harze
verwendet werden.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Preßvliese bei Temperaturen von 180 bis 220°C und
Drücken von 150 bis 300 N/cm² zu Platten oder Formteilen verpreßt werden.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996121606 DE19621606A1 (de) | 1996-05-30 | 1996-05-30 | Brandschutzmittel für Platten oder Formteile aus Spänen oder Fasern und Verfahren zum feuerbeständigen Ausrüsten von solchen Platten oder Formteilen |
EP97925009A EP0958330A1 (de) | 1996-05-30 | 1997-05-28 | Brandschutzmittel für platten aus spänen oder fasern |
CA002256398A CA2256398A1 (en) | 1996-05-30 | 1997-05-28 | Fireproofing agent for particle or fibre boards |
BR9709375-0A BR9709375A (pt) | 1996-05-30 | 1997-05-28 | Agente anti-chamas, placas de lascas ou fibras e processo para tornar placas ou fibras a prova de fogo. |
PCT/EP1997/002780 WO1997046635A1 (de) | 1996-05-30 | 1997-05-28 | Brandschutzmittel für platten aus spänen oder fasern |
AU30301/97A AU3030197A (en) | 1996-05-30 | 1997-05-28 | Fireproofing agent for particle or fibre boards |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996121606 DE19621606A1 (de) | 1996-05-30 | 1996-05-30 | Brandschutzmittel für Platten oder Formteile aus Spänen oder Fasern und Verfahren zum feuerbeständigen Ausrüsten von solchen Platten oder Formteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19621606A1 true DE19621606A1 (de) | 1997-12-04 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996121606 Withdrawn DE19621606A1 (de) | 1996-05-30 | 1996-05-30 | Brandschutzmittel für Platten oder Formteile aus Spänen oder Fasern und Verfahren zum feuerbeständigen Ausrüsten von solchen Platten oder Formteilen |
Country Status (6)
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---|---|
EP (1) | EP0958330A1 (de) |
AU (1) | AU3030197A (de) |
BR (1) | BR9709375A (de) |
CA (1) | CA2256398A1 (de) |
DE (1) | DE19621606A1 (de) |
WO (1) | WO1997046635A1 (de) |
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