DE19620756A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von im Boden verankerten Rohren oder Pfeilern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von im Boden verankerten Rohren oder PfeilernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Ver
fahren zum Abtrennen von aufrechten, mit ihrem unteren
Ende im Boden verankerten Rohren, insbesondere von Stütz
beinen einer Offshore-Ölbohr- oder -förderplattform, nach
den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 6.
Um die zahlreichen Erdölvorkommen abzubauen, werden
seit geraumer Zeit nicht nur vom Land zugängliche Ölfel
der, sondern auch die unter dem Meeresboden bzw. unter
anderen Gewässern liegenden sogenannten Offshore-Felder
angebohrt. Solche Bohrungen werden in unterschiedlichen
Wassertiefen und zum Teil weitab von der Küste abgeteuft.
Grundsätzlich wird, was die Ausbildung oberhalb der Was
seroberfläche betrifft, der gleiche Bohrturm wie an Land
eingesetzt, nur eben auf einer oberhalb der Wasserober
fläche angeordneten Förderplattform. Die Art der Abstüt
zung der Förderplattform auf dem Meeresboden ist zum Teil
abhängig von der Wassertiefe. Die meisten Offshore-Ölför
derplattformen sind mittels durch Großrohre gebildeter
Stützbeine im Meeresboden verankert.
Ein vorrangig mit Förderplattformen abgebautes För
dergebiet stellt beispielsweise die Nordsee dar. Aufgrund
der großen Wassertiefen und des häufig stürmischen Wetters
bieten die Errichtung und Verankerung der Förderplattform
hier besondere Schwierigkeiten. Es stehen dort manche
Platt formen 40 m über dem Meeresspiegel herausragend in
über 130 m tiefem Wasser auf fest im Meeresboden veranker
ten Stützbeinen, die tief, je nach dem gerade anzutreffen
den Untergrund um die gleiche Länge, in den Meeresboden
eingelassen sind. Die Stützbeine sind als Rohre ausgebil
det, die Außendurchmesser von bis zu 2000 mm und Wandstär
ken von bis zu 50 mm aufweisen. Die Stützbeine sind durch
fachwerkartig angeordnete Querverstrebungen miteinander
verbunden, wobei bei einigen Ölplattformen auch einige der
Verstrebungen im Meeresboden verankert sein können.
Je nach Beschaffenheit des Meeresbodens sind die
Stützbeine nur in den Meeresboden eingelassen, z. B. einge
rammt und halten durch die Reibung im Meeresgrund. Wenn
dies nicht ausreicht, besteht die Alternative darin, in
den eingelassenen Fuß der Stützbeine Unterwasserbeton oder
dergleichen einzubringen, der gegebenenfalls teilweise aus
dem unteren Ende des Rohrs in dem umgebenden Meeresboden
austritt und nach dem Aushärten ein künstlich angelegtes
im Meeresboden verankertes Fundament bildet, zu dessen
Verankerungswirkung die Wirkung des Gewichts des Betons
hinzutritt, der den unteren Teil des jeweiligen Rohres bis
zu einer bestimmten Höhe ausfüllt. Die Förderplattformen
erhalten durch diese Maßnahmen auch in problematischem
Untergrund eine Standfestigkeit, die sie den hohen Bean
spruchungen in hoher See widerstehen läßt.
Die ersten dieser Plattformen wurden in der Nordsee
vor etwa 20 bis 25 Jahren in Betrieb genommen; sie werden
mittlerweile nicht mehr benötigt, da die mit ihnen ange
bohrten Ölfelder abgebaut sind. Sie können nicht einfach
stehengelassen werden, weil sie eine Gefahr für die
Schiffahrt darstellen. Nach einem Zeitraum der genannten
Größe ist überdies die Lebensdauer der Stützpfeiler er
reicht, weil durch die starke Korrosion in dem Salzwasser
die Stützbeine soviel an tragendem Querschnitt verloren
haben, daß sie abbrechen können. Eine im Meer liegende
Plattform stellt ebenfalls eine Gefahr für die Schiffahrt
und insbesondere für die Hochseefischerei dar, weil sich
die Netze an der Plattform verfangen.
Es besteht daher ein Bedarf an einem Verfahren und an
Vorrichtungen, mit denen die Ölförderplattformen aus den
Meeren nach Ablauf ihrer Nutzungszeit beseitigt werden
können. Während das Beseitigen der Aufbauten der Plattform
und der Plattform selbst prinzipiell dem der auf dem Land
eingesetzten Ölbohrtürme ähnlich ist, treten bei den in
zum Teil tiefem und bewegtem Wasser befindlichen Stützkon
struktionen oder Plattformen bisher noch nicht bewältig
bare Probleme auf. Die Stützbeine müssen ebenfalls ent
fernt werden, dürfen aber aus den erwähnten Gründen nicht
einfach in Höhe oder dicht unterhalb der Meeresoberfläche
abgeschnitten werden, sondern es verlangen Vorschriften
der einschlägigen Behörden, daß die Stützbeine ein Stück
unterhalb des Meeresbodens abgetrennt werden.
Es wurde versucht, mit Tauchmannschaften und geeigne
tem Equipment zum Meeresboden abzutauchen und dort die
Stützbeine mittels eines von außen um das Stützbein geleg
ten, in seiner Längsrichtung angetriebenen Diamantdrahtes
abzuschneiden. Dies ist wegen der großen Wanddicke der
Rohre ein langwieriges und für die Tauchmannschaften auch
nicht ungefährliches Verfahren.
Es ist auch bereits unternommen worden, die Stütz
pfeiler von innen mit einer Vorrichtung durchzuschneiden,
die nach dem sogenannten "abrasive-jetting"-Verfahren
arbeitet, bei dem ähnlich dem Wasserstrahlschneiden, je
doch mit im Wasser suspendierten abrasiven Teilchen, das
Rohr von innen nach außen in Umfangsrichtung fortschrei
tend durchgeschnitten wird. Eine solche Vorrichtung liegt
den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 6 zugrunde.
Auch Vorrichtungen, die nach dem "abrasive-jetting<
arbeiten, schneiden die teilweise bis zu 50 mm dicken
Rohre nur äußerst langsam durch.
Die unwirtschaftlich langsame Arbeitsweise ist beiden
vorbekannten Arbeitsweisen gemeinsam. Die Bedeutung dieses
Nachteils wird sinnfällig, wenn vergegenwärtigt wird, daß
die Tagesmieten für die riesigen Kranschiffe, mit dem zu
gehörigen Personal und die sonstigen zum Abbau und Ab
transport der demontierten Ölförderplattformen benötigten
Hilfsmittel die Millionengrenze (DM) überschreiten und in
den nächsten zehn Jahren nach Schätzungen allein in der
Nordsee etwa 18000 Stützbeine zu entfernen sind.
Gemeinsam ist bei den vorbekannten Arbeitsweisen
ferner, daß die Stützbeine mit ihnen nicht oder nur mit
unverhältnismäßigen Aufwand unterhalb des Meeresbodens
abgetrennt werden konnten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zu schaffen, mit dem Rohre großer Länge und
großen Durchmessers wie die Stützpfeiler von Offshore-
Ölförderplattformen schnell und damit wirtschaftlich auch
unter dem Meeresboden abgetrennt werden können.
Diese Aufgabe wird in ihrem verfahrensmäßigen Aspekt
durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird dazu ein Schneidaggregat ver
wendet, das durch das obere offene Ende des Stützbeines in
dieses eingesetzt und in diesem zur Trennstelle abgesenkt
wird, wo ein Schneidaggregat mit einem spanabhebenden
Werkzeug am Innenumfang des Rohres zur Wirkung gebracht
und das Rohr in Umfangsrichtung fortschreitend von innen
nach außen spanabhebend durchtrennt. Ein spanabhebendes
Trennverfahren ist im Vergleich zu den bekannten Verfahren
wesentlich schneller, da auf diese Weise von dem relativ
weichen Baustahl des Rohres dicke Späne abgenommen und in
der schmalen in Umfangsrichtung sich erstreckenden Trenn
zone eine Nut mit hohem Vorschub und hoher Abtragsleistung
bis zur Durchtrennung des gesamten Materialquerschnitts
eingebracht werden können. Da die Durchtrennung von innen
erfolgt, spielt es keine Rolle, wo die Trennstelle bezüg
lich des Meeresbodens gelegen ist; das Verfahren wird in
seiner Funktion durch die außen vorliegenden Verhältnisse
nicht beeinflußt.
Die spanabhebende Durchtrennung gewissermaßen durch
Einstechen des Rohres von innen kann auf verschiedene
Weise realisiert werden.
Bei der bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 2
bewegt sich das Werkzeug auf einem Kreis um die Rohrachse,
wobei es seine Orientierung gegenüber dem Schneidaggregat
beibehält und mit diesem in dem Rohr gedreht wird.
Die ebenfalls in Betracht kommende Alternative nach
Anspruch 3 sieht vor, daß mindestens ein Schneidwerkzeug
an einem gegenüber dem Schneidaggregat drehbaren Werkzeug
träger angebracht ist und an diesem um den Innenumfang des
Rohres herumgeführt wird.
Es kann sich also beispielsweise um eine Art Schei
benfräser handeln, der radial gegen den Innenumfang des
Rohres angestellt wird und an dem Schneidaggregat in Um
fangsrichtung des Rohres herumgeführt wird.
Der Vorteil bei beiden Ausführungsformen besteht
darin, daß im Bereich der Trennstelle keine Tauchmann
schaften erforderlich sind und daß, wie bereits erwähnt,
das Arbeiten von innen erfolgt, d. h. unabhängig von der
Lage des Meeresbodens. Insbesondere kann also auch unter
halb des Meeresbodens abgetrennt werden. Die Trennarbeit
ist von der Lage der Trennstelle gegenüber dem Meeresboden
gänzlich unabhängig.
Es kann allerdings der schon geschilderte Fall gege
ben sein, daß das untere Ende des Rohres mit Unterwasser
beton oder dergleichen ausgegossen ist, um die Verankerung
im Meeresboden zu verbessern oder überhaupt erst zu er
möglichen. Wenn das Rohr bis zu einer erheblichen Höhe
ausgegossen ist, kann die gewünschte Trennzone unterhalb
des Meeresbodens unter Umständen nicht ohne weiteres er
reicht werden.
Es empfiehlt sich dann die Vorgehensweise nach An
spruch 4, bei der der störende Unterwasserbeton in dem
Rohr zunächst weggebohrt wird, bis die gewünschte Tiefe
erreicht ist und das Schneidaggregat an dem vorgesehenen
Trennort zur Wirkung gebracht werden kann.
Um zu verhindern, daß das Gewicht der Stützbeine und
der damit gegebenenfalls noch verbundenen sonstigen Kon
struktionsteile zu einem Absacken eines gerade im Abtren
nen befindlichen Rohres führt, was das Schneidwerkzeug
einklemmen und zu einem Schaden an dem Schneidaggregat
führen könnte, ist ein Abfangen des Gewichtes des Rohres
gemäß Anspruch 5 zweckmäßig, was in einer noch zu be
schreibenden Weise durch Abstützen der Teile der Stützkon
struktion an benachbarten noch stehenden Stützbeinen ge
schehen kann.
Die Aufgabe wird in ihrem apparativen Aspekt durch
eine Vorrichtung gemäß Anspruch 6 gelöst, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß wenigstens ein gegen den Innen
umfang des Rohres andrückbares spanendes Werkzeug vorhan
den ist, dessen Angriffsstelle in Umfangsrichtung verla
gerbar ist.
Dies hat den Vorteil, daß das Schneidaggregat mit
einem in Richtung der Rohrachse radial verlagerten, d. h.
unter dem Umfang des Schneidaggregats zurückgezogenen
Schneidwerkzeug zum Abtrennort absenkbar ist. Dabei wird
die Absenkbewegung durch das Schneidwerkzeug nicht behin
dert. Das Schneidwerkzeug erst nach Erreichen der Trenn
stelle radial ausgefahren und zum spanenden Durchtrennen
des Rohres mittels Erzeugung einer schließlich durch die
Wandstärke durchgehenden Innenumfangsnut gegen dessen
Innenumfang angestellt.
In einer ersten in Betracht kommenden Ausführungsform
kann das Schneidwerkzeug zum spanenden Durchtrennen des
Rohres unter Drehung nur um die Rohrachse entlang des
Innenumfanges geführt werden (Anspruch 7).
Eine alternative Ausführungsform ist Gegenstand des
Anspruchs 8. Die von der Rohrachse verschiedene Achse wird
im allgemeinen eine zu der Rohrachse parallele, mit Ab
stand radial außerhalb der Rohrachse gelegene Achse sein,
um die ein beispielsweise scheibenförmiges Abtragswerkzeug
nach Art eines Scheibenfräsers drehbar ist. Dieser Drehung
ist eine Drehung des ganzen Schneidaggregats oder seines
den Werkzeugträger tragenden Teils um die Rohrachse über
lagert, die die Angriffsstelle des Schneidwerkzeugs in
Umfangsrichtung fortschreitend verlagert.
Die Verlagerung in Umfangsrichtung erfolgt bevorzugt
einsinnig. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, diese
Verlagerung unter Wechsel des Drehsinns hin- und hergehend
vorzunehmen, insbesondere wenn über den Umfang mehrere
Schneidwerkzeuge zum Angriff kommen.
Da die Erzeugung der Innenumfangsnut zum Abtrennen
des Rohrquerschnitts möglichst schnell und dementsprechend
mit großem Spanquerschnitt geschehen soll, bedarf es er
heblicher Anstellkräfte.
Gemäß Anspruch 9 ist es daher zweckmäßig, daß das
Schneidwerkzeug zum Angriff an dem Rohr durch einen Kraft
antrieb radial aus dem Schneidaggregat herausbewegbar ist,
wobei die Ausbildung und Anordnung insbesondere gemäß
Anspruch 10 und 11 getroffen sein kann.
Die Anordnung des Kraftantriebes in Längsrichtung hat
bauliche Vorteile, insbesondere im Hinblick auf eine
zweckmäßigere Platzausnutzung. Eine einfach radiale Be
weglichkeit des Schneidwerkzeugs kann dadurch erzielt
werden, daß das Schneidwerkzeug an seinem der Schneide
abgewandten, der Rohrachse zugewandten Ende schwenkbar
gelagert ist (Anspruch 12), wobei die Schwenkachse bevor
zugt im wesentlichen horizontal verläuft (Anspruch 13) und
der Schwenkzapfen, auf dem das Schneidwerkzeug gelagert
ist, am Außenumfang des Schneidaggregats abgestützt sein
kann (Anspruch 14).
Der mit dem Kraftantrieb verbundene Lenker kann ei
nenends im Mittelbereich des Schneidwerkzeugs zwischen
Schneide und Schwenkachse angreifen (Anspruch 15), wodurch
sich die in Anspruch 16 wiedergegebene Kinematik erzielen
läßt.
In der Transportstellung weist hierbei die Verbin
dungslinie von der Schwenkachse zur Schneide nach unten,
d. h. es ist die Schneide zurückgezogen und tritt nicht
über den Umriß des Schneidaggregats hervor, so daß sie
während des Hubs des Schneidaggregats in dem Rohr nicht an
dessen Innenumfang zum Angriff kommt. Wenn die Trennstelle
erreicht ist, werden die Schneidwerkzeuge nach oben und
außen verschwenkt, bis sie am Innenumfang des Rohres an
liegen und mit der Herstellung der Trennut beginnen.
Im einzelnen kann die konstruktive Ausbildung des
Schneidaggregats gemäß Anspruch 17 getroffen sein.
Für den Kraftantrieb gibt es hierbei zwei Alternati
ven, die in den Ansprüchen 18 und 19 festgehalten sind.
Bei der Ausführungsform nach Anspruch 18 kann bei
mehreren über den Umfang verteilten Schneidwerkzeugen
jedem sein eigener Kraftantrieb in Gestalt einer Kolben/-
Zylindereinheit zugeordnet sein, während bei der Ausfüh
rungsform nach Anspruch 19 nur eine einzige Kolben/Zylin
dereinheit vorhanden ist, mit der sämtliche Schneidwerk
zeuge bewegungsverbunden sind.
Im Schneidbereich des Schneidwerkzeugs sollten seine
Bewegungsrichtung und die Wirkrichtung des Anpreßdrucks
möglichst radial verlaufen, so daß sie weitgehend mit der
Trennrichtung übereinstimmen und die zur Erzeugung der
Trennut zu zerspanende Materialmenge möglichst gering
bleibt.
In diesem Sinne ist eine Ausbildung des Schneidaggre
gats gemäß Anspruch 20 und 21 vorteilhaft, wobei die Wir
kungsverbindung zu einem in Achsrichtung des Schneidaggre
gats bzw. Rohres wirkende Kraftantrieb gemäß Anspruch 22
realisiert werden kann.
Der Kniehebel erlaubt eine Kraftübersetzung, die
besonders stark ist, wenn er fast seine gestreckte Lage
erreicht hat, wobei die Bemessung so erfolgt, daß dann die
Schneidarbeit im Wandungsquerschnitt des Rohres erfolgt.
In einer ersten Ausführungsform ist das Schneidaggre
gat als Ganzes in dem Rohr um die Rohrachse drehbar (An
spruch 23).
Dabei kann das Schneidaggregat an einem sich im In
nern des abzutrennenden Rohres erstreckenden Gestänge
drehfest angeordnet und mittels eines am oberen Ende des
Rohres außerhalb desselben vorgesehenen Drehantriebs an
treibbar sein (Anspruch 24).
Das Gestänge entspricht dem üblichen Bohrgestänge zur
Niederbringung einer Erdbohrung und kann mittels dafür
vorhandener Einrichtungen auch für den erfindungsgemäßen
Zweck eingesetzt werden.
Eine andere Ausführungsform gemäß Anspruch 25 sieht
vor, daß das Schneidaggregat in dem Rohr am Trennort un
drehbar fixierbar ist und einen um die Rohrachse drehbaren
Werkzeugkopf mit dem Schneidwerkzeug aufweist (Anspruch
25).
Das Schneidaggregat kann hierbei radial ausfahrbare
sich gegen den Innenumfang des Rohres setzende Klemmkörper
aufweisen, mit denen es an der gewünschten Stelle fixier
bar ist (Anspruch 26).
Um das Schneidaggregat in dem Rohr in dessen Längs
richtung bis zu dem Trennort zu bewegen, gibt es zwei
Alternativen.
Gemäß Anspruch 27 kann sich das Schneidaggregat mit
tels eines eigenen Längsantriebes, der sich am Innenumfang
des Rohres abstützt, aus eigener Kraft wie ein Molch in
dem Rohr bis zum Trennort verlagern (Anspruch 27).
Statt dessen ist es aber auch möglich, daß das
Schneidaggregat an einem Seilzug hängend in dem Rohr in
dessen Längsrichtung verlagerbar ist (Anspruch 28).
In beiden Fällen wird das Schneidaggregat an den
Trennort verlagert, klemmt sich dort fest und beginnt dann
mit der spanabhebenden Erzeugung der Trennut.
Um diese Arbeit zu beschleunigen, hat bei der bevor
zugten Ausführungsform gemäß Anspruch 29 das Schneidaggre
gat mehrere symmetrisch um die Rohrachse verteilte
Schneidwerkzeuge, die gleichzeitig in der gleichen Trennut
zur Wirkung kommen.
Die bisher beschriebene Verfahrensweise setzt voraus,
daß das Schneidaggregat ohne weiteres bis an den Trennort
verlagerbar ist, d. h. daß das Rohr frei ist. Wie bereits
erwähnt, ist diese Voraussetzung jedoch dann nicht er
füllt, wenn das Rohr zur Erhöhung seiner Standfestigkeit
bis zu einer gewissen Höhe mit Unterwasserbeton gefüllt
ist und wenn diese Höhe höher liegt als die vorgeschriebe
ne Trennstelle einige Meter unter dem Meeresboden.
In diesem Fall besteht die weitergehende Aufgabe
darin, den Einsatz des Schneidaggregats an dem geforderten
Trennort dennoch zu ermöglichen.
Zur Lösung dieser weitergehenden Aufgabe kann gemäß
Anspruch 30 unter dem Schneidaggregat ein drehbar antreib
barer Bohrwerkzeugkopf angeordnet sein, mittels dessen im
unteren Bereich des Rohres befindlicher Beton oder der
gleichen über den Innenquerschnitt des Rohres bis zur
Trennstelle bzw. noch etwas darüberhinaus ausgebohrt wer
den kann.
Die das Schneidaggregat und dem Bohrwerkzeugkopf
umfassende Baueinheit übt hierbei also zwei Funktionen
aus: Zunächst wird in dem Rohr in dessen Achsrichtung
fortschreitend eine im wesentlichen dem Innenquerschnitt
des Rohres entsprechende Bohrung bis zu einer ausreichen
den Tiefe niedergebracht. Dann wird der Bohrwerkzeugkopf
außer Betrieb gesetzt und beginnt das Schneidaggregat mit
dem Abtrennen des Rohres an der vorgesehenen Trennstelle,
die durch die Bohrung erreichbar geworden ist.
Ein Vorteil dieser Ausführungsform ist, daß das Rohr
auch bei einer Füllung mit Unterwasserbeton in einem Ar
beitsgang durchgetrennt werden kann, ohne daß nach einem
Bohren mit einer separaten Bohrvorrichtung das gesamte im
Rohr befindliche Bohrgestänge aus dem Rohr herausgezogen
werden muß. Der mit dem Schneidaggregat eine Einheit bil
dende Bohrwerkzeugkopf verbleibt während des Schneidvor
gangs in dem Rohr.
Bei dieser Bohrung wird es häufig nicht möglich sein,
den in dem Rohr befindlichen Unterwasserbeton exakt bis
zum Innenumfang des Rohres auszubohren. Dies trifft ins
besondere zu, wenn das Rohr nicht mehr ganz rund ist. Es
bleibt also an der Innenwandung des Rohres unter Umständen
eine Schicht Beton stehen, die die Schneidwerkzeuge bei
ihrer anschließend einsetzenden Tätigkeit gefährden könn
te.
Um dies zu vermeiden empfiehlt sich eine Reinigungs
vorrichtung nach Anspruch 31, die den Arbeitsbereich der
Schneidwerkzeuge von Resten des anhaftenden Materials vor
dem Angriff der Schneidwerkzeuge säubert. Die Reinigungs
vorrichtung kann z. B. eine bürstenartige Anordnung von
Reinigungselementen umfassen.
Da die Stützbeine der in Rede stehenden Offshore-Ölbohr-
oder -förderplattformen erhebliche Gewichte aufweisen und
unter Umständen auch noch von verbliebenen Teilen der
eigentlichen Plattform und der fachwerkartigen Ausstrebun
gen belastet sind, kann es vorkommen, daß das Stützbein an
der Trennstelle während des Trennvorgangs axial zusammen
sackt und die Schneidwerkzeuge dadurch eingeklemmt werden.
Es wird daher gemäß Anspruch 32 vorgeschlagen, daß
eine Stützeinrichtung vorgesehen ist, die das Gewicht des
Rohres bei dem Abtrennvorgang abfängt.
Die Stützeinrichtung kann gemäß einer Ausgestaltung
nach Anspruch 33 ein in ein benachbartes bereits abge
trenntes Rohr einsetzbares, etwa gleiche Länge aufweisen
des Stützrohr umfassen, welches sich am unteren Ende in
dem Rohr auf dem Meeresboden bzw. die durch den Unterwas
serbeton gebildete Rohrgründung aufsetzt und am oberen
Ende mit dem abgetrennten Rohr verbindbar ist, was in der
in Anspruch 34 beschriebenen Weise durch eine hydraulisch
verspannbare Konusspannverbindung geschehen kann. Auf
diese Weise wird das abgetrennte Rohr mit den benachbarten
Plattformteilen hochgehalten, so daß das Rohr, in welchem
das Schneidaggregat gerade arbeitet, nicht so stark bela
stet ist.
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend
unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 perspektivisch eine Stützkonstruktion mit
davon abgehobener Förderplattform;
Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht einer Stützkon
struktion;
Fig. 3 schematisch in Seitenansicht, teilweise ge
schnitten, eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform des
Schneidaggregats in einem ein Stützbein bildenden Rohr;
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 3;
Fig. 5 eine alternative Ausführungsform des Schneid
aggregats mit linearer Führung der Schneidwerkzeuge;
Fig. 6 und 7 schematische Darstellungen in Betracht
kommender Schneidprinzipien;
Fig. 8 schematisch eine Ausführungsform bei der das
Schneidaggregat und ein Bohrwerkzeugkopf an einem Bohr
gestänge angeordnet sind;
Fig. 9 eine Seitenansicht des Bohrwerkzeugkopfes aus
Fig. 6 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 10 eine Ansicht des Bohrwerkzeugkopfes aus Fig.
9 von unten;
Fig. 11 schematisch eine alternative Ausführungsform
mit einem an einem Seil hängenden Schneidaggregat und
Klemmkörpern;
Fig. 12 schematisch eine Ausführungsform mit einem
einem Seil hängenden Schneidaggregat und Längsantrieb;
Fig. 13 schematisch eine in einem bereits abgeschnit
tenen Stützbein angebrachte Stützvorrichtung.
In der Fig. 1 ist eine bereits in ihre Hauptbestand
teile getrennte Ölbohr- oder -förderplattform 100 gezeigt,
die eine eigentliche Plattform 1 umfaßt, die im montierten
Zustand auf einer insgesamt mit 2 bezeichneten Stützkon
struktion abgestützt ist. Die gesamte normalerweise auf
der Plattform 1 angeordnete Ausrüstung wie Bohrvorrich
tung, Unterkünfte usw. ist bereits demontiert und in der
Zeichnung nicht mehr wiedergegeben. Zur Montage und Demon
tage der Ölbohr- oder -förderplattformen 100 und/oder der
Stützkonstruktionen 2 werden Kranschiffe 5 eingesetzt, die
Kräne 6 aufweisen, deren Hubhöhe über dem Meeresspiegel
200 m und mehr betragen kann. In der dargestellten Phase
hängt die eigentliche Plattform 1 nach dem Lösen von der
Stützkonstruktion 2 bereits an den Kränen 6.
Von der Stützkonstruktion 2 ist in Fig. 1 nur der
oberhalb des Meeresspiegels 10 (Fig. 2) befindliche Teil
gezeichnet, der 30 bis 40 m hoch sein kann. Die Stützkon
struktion 2 ist als turm- oder bockartiges Gerüst mit
Stützbeinen 3 und fachwerkartigen Querverstrebungen 4
ausgebildet und mittels ihrer nach unten in das Wasser
hineinreichenden (strichpunktiert angedeutet) Stützbeinen
3 unter der Wasseroberfläche im Meeresboden verankert. Das
Wasser kann über 100 m tief sein, und es kann jedes Stütz
bein 3 um eine vergleichbare Strecke in den Meeresboden
eingelassen, z. B. eingerammt sein. Die Stützbeine 3 sind
also sehr lang. Sie bestehen aus großen Rohren 13 von 1
bis 2 m Durchmesser und erheblicher Wandstärken von 30 bis
50 mm. Die Anzahl der Stützbeine 3 ist von dem Aufbau der
Stützkonstruktion 2 abhängig.
Fig. 2 verdeutlicht die Demontagesituation einer
Stützkonstruktion 2, die konstruktiv etwas von Fig. 1
abweicht. Die oberen Teile 3′ der Stützbeine 3 werden an
der Trennstelle 8 abgeschnitten und gehören noch zu der
eigentlichen Plattform 1, die gemäß Fig. 1 von den Kränen
6 von der Stützkonstruktion 2 abgehoben wird. Die Stütz
konstruktion 2 ragt über den Meeresspiegel 10 hinaus und
erstreckt sich um eine der Wassertiefe entsprechende
Strecke nach unten bis zum Meeresboden 11. Die Stützbeine
3 reichen tief in den Meeresboden 11 hinein und können an
ihren unteren Enden durch eingepreßten Unterwasserbeton
oder dergleichen fundamentartig im Meeresboden 11 veran
kert sein. Bei der Aufgabe einer Ölbohr- oder -förder
plattform 100 wird verlangt, daß die Stützbeine 3 an in
einem Abstand 7 von einigen Metern unter dem Meeresboden
11 liegenden Trennstellen 9 von ihren tief in den Meeres
boden 11 hineinreichenden unteren Enden 12 an Trennstellen
9 abgetrennt werden. Während die Abtrennung an den Trenn
stellen 8 aufgrund der guten Zugänglichkeit keine Probleme
bereitet, liegen die Trennstellen 9 unterhalb der Wasser
oberfläche 10 und innerhalb des Meeresbodens 11 und sind
entsprechend schlecht zu erreichen.
Aus diesem Grund ist eine in das Innere des jeweili
gen Rohres 13 absenkbare und an dessen Innenumfang zum
Angriff kommende, in Fig. 3 als Ganzes mit 50 bezeichnete
Abtrennvorrichtung vorgesehen, die ein als Ganzes mit 40
bezeichnetes Schneidaggregat umfaßt, dem eine Antriebsein
richtung 30 zugeordnet ist.
In der oberen Hälfte der Fig. 3 ist eine solche am
oberen Ende des abzutrennenden Rohres 13 angeordnete An
triebseinrichtung 30 gezeigt, die Teil einer üblichen
Lufthebe-Bohreinrichtung ist und ein nach unten in das
Rohr 13 hineinreichendes hohles Gestänge 14 drehend an
treibt, an dessen unterem Ende das Schneidaggregat 40
drehfest angebracht ist, dessen Aufbau und Funktion weiter
unten noch erläutert werden wird.
In der Antriebsvorrichtung 30 kann ein Drehantrieb 16
verwendet werden, wie er zum Antrieb eines Bohrkopfes
einer Lufthebe-Bohreinrichtung aus dem Stand der Technik
bekannt ist. Es können also vorhandene Antriebsvorrich
tungen verwendet werden, die nur im Bedarfsfall Modifika
tionen aufweisen müssen. Zum Antreiben des Schneidaggre
gats 40 erstreckt sich das Gestänge 14 innerhalb des ab
zutrennenden Rohres 13 bis über dessen oberes Ende hinaus,
so daß es oberhalb des oberen Endes des Rohres 13 mittels
eines Drehtischs 18 mittels eines am Umfang des Gestänges
angebrachten Zahnrades von außen angetrieben werden kann.
Am oberen offenen Ende des Gestänges 14 ist ein soge
nannter Spülkopf 17 angeordnet, durch den im Bohrbetrieb
am Boden einer Erdbohrung gelöstes Material durch den
Innenquerschnitt des Gestänges 14 hindurch in Richtung des
Pfeiles 14A nach dem Lufthebeverfahren in die Leitung 15
ausgespült wird. Die Funktionsweise des Spülkopfes 17 und
des Lufthebeverfahrens sind aus dem Stand der Technik
bekannt und sollen hier nicht näher erläutert werden.
Unterhalb des Spülkopfes 17 ist ein mit 19 bezeichneter
Drehanschlußkopf angeordnet, über den Druckluft für das
Lufthebeverfahren und ein weiteres fluides Medium (Luft
oder eine Hydraulikflüssigkeit) auch bei hohen Drücken in
eine oder mehrere sich im bzw. zum Gestänge 14 parallel zu
diesem erstreckende Zuleitungen 20 bzw. 22 einbringbar
ist.
Die Fig. 4 zeigt eine vergrößerte Ansicht des am
unteren Ende des Gestänges 14 drehfest angeordneten
Schneidaggregats 40 aus Fig. 3. Innerhalb des Gestänges 14
sind andeutungsweise die Zuleitung 20 für Druckluft und
die Zuleitung 22 für eine Hydraulikflüssigkeit gezeigt.
Mit der Druckluft kann beim Bohren am Boden der Bohrung
gelöstes Material durch den im Inneren des Gestänges aus
gebildeten Spülkanal 21 im Sinne des Pfeiles 14A zur Ober
fläche gefördert werden. Um das Schneidaggregat 40 inner
halb des abzutrennenden Rohres 13 abzusenken, wird das
Gestänge 14 über Flanschverbindungen 23 (siehe auch Fig.
6) schußweise nach unten verlängert, bis das Schneidaggre
gat 40 auf die Höhe der Trennstelle 9 abgesenkt ist. Das
zum Zerspanen erforderliche Drehmoment (Drehbewegung) wird
über den Drehtisch 18 und das Gestänge 14 in das Schneid
aggregat 40 eingeleitet, d. h. es wird das gesamte Gestänge
14 mitsamt dem Schneidaggregat 40 innerhalb des Rohres 13
um dessen Achse A gedreht. Das Schneidaggregat 40 umfaßt
ein Zentralteil 41, in dessen Innerem der Spülkanal 21
ausgebildet ist und dessen Außendimension in dem Ausfüh
rungsbeispiel nur etwa ein Drittel des Innendurchmessers
des Rohres 13 beträgt, so daß ein ringförmiger Zwischen
raum 42 verbleibt.
Im gezeigten Beispiel umfaßt das Schneidaggregat 40
drei symmetrisch über den Umfang des Gestänges 14 verteil
te schwenkbare Schneidwerkzeuge 24. Jedes Schneidwerkzeug
24 weist in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3, 4 und 8
einen eigenen nur ihm zugeordneten Kraftantrieb 34 auf,
der aus einer fluidbetriebenen Kolben/Zylindereinheit
bestehen kann. Das Fluid kann Druckluft sein, deren Druck
aber beschränkt ist, oder ein Hydraulikfluid, mit dem
größere Drücke und damit Betätigungskräfte des Kraftan
triebs 34 erzielbar sind. Das Hydraulikfluid wird über die
Zuleitung 22 zugeführt, so daß die einzelnen Schneidwerk
zeuge 24 synchron und mit gleichen Kräften betätigt wer
den. Es versteht sich, daß auch für jeden Kraftantrieb 34
eine eigene Zuleitung vorhanden sein kann. Die Schneid
werkzeuge 24 mit ihren Kraftantrieben sind in dem ringför
migen Zwischenraum 42 angeordnet.
Jedes Schneidwerkzeug 24 besteht aus einem länglichen
Grundkörper 25, an dessen einem Ende eine Schneidplatte 26
befestigt ist. Die Schneidplatten 26 sind als aus für
Schwerzerspanung geeignetem Material bestehende Wendeplat
ten ausgebildet. Der Grundkörper 25 ist an seinem der
Schneidplatte 26 abgewandten Ende auf einem am Außenumfang
des Zentralteils 41 angeordneten horizontal zu einem Kreis
um die Achse A tangentialen Schwenkzapfen 28 gelagert.
Zwischen dem Schwenkzapfen 28 und der Schneidplatte 26
greift ein mit dem Kraftantrieb verbundener Lenker 29 an,
mittels dessen das Schneidwerkzeug 24 bei einer Aufwärts
bewegung des Lenkers 29 durch Schwenken um den
Schwenkzapfen 28 aus einer in Fig. 4 strichpunktiert ange
deuteten nach unten weisenden Transportstellung 24′ radial
nach außen verlagert werden kann, bis die Schneidplatte 26
am Innenumfang des Rohres 13 zum Angriff kommt und das
Rohr 13 an der Trennstelle 9 von innen nach außen unter
Bildung einer von innen nach außen fortschreitenden, sich
in einer zur Achse A senkrechten Ebene erstreckenden
Trennut 43 spanend durchgeschnitten wird.
In der in den Fig. 3, 4 und 8 gezeigten Ausführungs
form ist der Kraftantrieb 34 als Kolbeneinheit/Zylinder
einheit ausgebildet, die in dem Zwischenraum 42 am Außen
umfang des Zentralteils parallel zur Achse A fest angeord
net und deren Kolbenstange 32 mit dem Lenker 29 über einen
am Zentralteil 41 geführten Schlitten 33 bewegungsverbun
den ist. Während der Absenkbewegung des Schneidaggregates
40 befindet sich der Zylinder der Kolben/Zylindereinheit
in seiner vollständig ausgefahrenen Stellung (weiter unten
als gezeigt), so daß das Schneidwerkzeug 24 im wesentli
chen längs der Achse A ausgerichtet (Stellung 24′) und
frei von dem Rohr 13 ist. Um die Schneidplatte 26 gegen
den Innenumfang des Rohres 13 zu drücken, wird über die
Zuleitung 20 der Kolben der Kolben/Zylindereinheit nach
oben bewegt und der Grundkörper 25 des Schneidwerkzeugs 24
radial nach außen verschwenkt. Über den Druck der durch
die Zuleitung 22 zugeführten Hydraulikflüssigkeit ist der
Anpreßdruck der Schneidplatte 26 an die Rohrinnenwand zur
Beeinflussung des Schneidergebnisses einstellbar. Sobald
das Rohr 13 vollständig durchgeschnitten ist, wird der
Kolben nach unten bewegt und das Schneidwerkzeug 24 in
seine Ausgangslage 24′ zurückgedrückt, so daß das Schneid
aggregat 40 nach oben aus dem abgetrennten Rohr 13 her
ausgezogen werden kann.
Das Schwenken des Schneidwerkzeugs 24 zur Rohrinnen
wand hin oder das Betätigen der Kolben/Zylindereinheit
kann auf vielfältige, dem Fachmann bekannte Weise erfol
gen. Bei mehreren vorhandene Zuleitungen 22 kann der Kol
ben 32 auch in beiden Richtungen wechselweise mit Druck
beaufschlagt werden, das Rückstellmoment kann über Federn
bewirkt werden und dergleichen.
Alternativ zum radialen Schwenken um eine horizontale
Achse kann der Grundkörper des Schneidwerkzeugs auch line
ar bewegt werden. In Fig. 5 ist ein Schneidaggregat 140
mit linearer zur Achse A des Schneidaggregats 140 bzw. des
Rohres 13 radialer Führung des Grundkörpers 125 des
Schneidwerkzeugs 124 gezeigt, wobei die linearen Führungen
in einem Werkzeugführungskörper 131 ausgebildet sind, der
am unteren Ende eines Zentralteils 141 angeordnet ist, der
am oberen Ende einen Flansch 143 zur Verbindung mit dem
Gestänge 14 aufweist. Die Grundkörper 125 der Schneidwerk
zeuge 124 sind in radialen Führungskanälen 123 des Werk
zeugführungskörpers 131 verlagerbar. In der linken Hälfte
der Fig. 5 ist das Schneidwerkzeug 124 in ausgefahrenem,
in der rechten Hälfte in eingezogenem Zustand gezeigt. Am
der Rohrachse A zugewandten Ende des Grundkörpers 125 ist
der eine Schenkel 127 eines Kniehebels angelenkt und er
streckt sich bis zum Kniegelenk 133, während der andere
Schenkel 128 des Kniehebels von dem Kniegelenk 133 ausge
hend zentral nahe der Rohrachse A angelenkt ist. Am Knie
gelenk 123 des Kniehebels greift mit einem Ende eine sich
längs der Achse A erstreckende Gelenkstange 129 an, deren
anderes Ende über einen Gelenkzapfen 132 mit dem Kraft
antrieb 134 verbunden ist.
Im Gegensatz zu der Ausführungsform nach den Fig. 3, 4
und 8 ist hier als Kraftantrieb 134 nur eine Kolben/Zylin
dereinheit vorgesehen, die alle Schneidwerkzeuge 124 ge
meinsam antreibt.
Die Kolben/Zylindereinheit weist an dem Zentralteil
141 ausgebildeten Kolben 135 auf. Der Zylinder der Kol
ben/Zylindereinheit ist als den Kolben 135 umgebender
Schiebezylinder 138 ausgebildet, dessen Endscheiben
138A, 138B auf dem zylindrischen Außenumfang 142 des Zen
tralteils 141 zu beiden Seiten des radial daraus hervor
springenden Kolbens 135 gleiten und mit dem Kolben 135
Druckkammern 136, 137 bilden, die wahlweise mit Hydraulik
flüssigkeit beaufschlagbar sind. Um den Grundkörper 125
des Schneidwerkzeugs 124 in dem jeweiligen Führungskanal
123 nach außen zu bewegen, wird Hydraulikflüssigkeit der
oberen Druckkammer 136 zugeführt, so daß der Schiebezylin
der 138 nach oben gedrückt wird und die Kniegelenke
127, 128 über die mit dem Schiebezylinder 138 verbundenen
Lenker 129 gestreckt werden, so daß die Schneideinsätze
126 der Schneidwerkzeuge 124 linear gegen den Innenumfang
des abzutrennenden Rohres 13 angestellt werden.
Mit der in Fig. 5 gezeigten Anordnung, die so bemes
sen ist, daß die Annäherung an die auf der linken Seite
wiedergegebenen Strecklage des Kniehebels 127, 128 beim
Angriff des Schneideinsatzes 126 in der Wandung des Rohres
13 erfolgt, können auf einfache Weise ein hoher Anpreß
druck der Schneideinsätze 126 gegen das Rohr 13 und eine
entsprechende Spandicke an der Trennstelle 9 erzielt wer
den. Um das Schneidaggregat 140 mit eingezogenen Schneid
werkzeugen 124 in das Rohr 13 absenken und in diesem anhe
ben zu können, wird der unteren Druckkammer 137 Hydraulik
flüssigkeit zugeführt, so daß aufgrund der Bewegung des
Schiebezylinders 134 nach unten der Lenker 129 und damit
das Knie 123 des Kniegelenkes nach unten bewegt werden und
dadurch die Schneidwerkzeuge 124 in den Führungskanälen
123 nach innen fahren, wie auf der rechten Seite der Fig.
5 gezeigt.
In den Fig. 6 und 7 ist die Arbeitsweise der Schneid
aggregate mehr prinzipiell dargestellt.
Fig. 6 entspricht der bisher beschriebenen Ausfüh
rungsform. Ein in dem Rohr 13 um die Achse A drehbares
Schneidaggregat 40, 140 weist Schneideinsätze 26, 126 auf,
die radial aus dem Schneidaggregat 40, 140 herausverlager
bar sind und eine Drehbewegung entlang dem Innenumfang des
Rohres 13 nur um die Achse A ausführen. Die Schneideinsät
ze 26, 126 wirken wie Innenabstechstähle.
In Fig. 7 ist eine alternative Ausführungsform wie
dergegeben, bei der ein Schneidaggregat 240 um die Achse A
drehbar ist, jedoch keine radial ausfahrbaren Schneidein
sätze, sondern an einem Werkzeugträger 231 drehbare
Schneidwerkzeuge 224 trägt, die am Rand des Schneidaggre
gats um zur Achse A parallele Achsen B drehbar sind und
fräsend am Innenumfang des Rohres 13 zum Angriff kommen.
Die Schneidwerkzeuge 224 drehen sich also sowohl um die
Achse A als auch um die Achse B. Sie können nach Art eines
Scheibenfräsers ausgebildet sein.
In Fig. 8 ist die Abtrennvorrichtung 50 als Ganzes
mit einem an dem Gestänge 14 drehbaren Schneidaggregat 40
nach den Fig. 3 und 4 wiedergegeben. Das Gestänge besteht
aus mehreren schußweise an Kupplungsstellen 14′′ anein
andergesetzten Stangenelementen 14′ und erstreckt sich von
oben in das Rohr 13 hinein, von welchem in Fig. 8 nur der
oberste Teil gezeigt ist. Um das Gestänge 14 innerhalb des
Rohres 13 radial zu fixieren, sind in axialen Abständen
zueinander Stabilisatoren 35 angeordnet, die gegen die In
nenwand des Rohres 13 anliegen und in denen das Gestänge
14 gelagert ist und sich frei drehen kann. Zwischen zwei
Stabilisatoren 35 ist im Gestänge 14 ein Schaltventil 47
eingebaut, mit dem beispielsweise die Richtungsumkehr der
Radialschwenkbewegung der Schneidwerkzeuge 24 gesteuert
werden kann. Wie aus dem Bohrbetrieb bekannt, kann als
unterste Stange eine Stabilisierungsstange bzw. Schwer
stange 49 in das Gestänge 14 eingebaut sein. Am oberen
Ende des Gestänges 14 ist eine freie Kupplungsstelle 14′′′
zum Auskuppeln weiterer Stangenelemente 14′ bzw. der An
triebseinrichtung 30 (Fig. 3) vorgesehen. Am unteren Ende
des Gestänges 14 ist das Schneidaggregat 40 angeordnet.
Mit den Schneidaggregaten 40 der Fig. 3 und 4 und 140
der Fig. 5 ist die jeweilige vorgegebene Trennstelle 9 nur
erreichbar, wenn das Rohr 13 bis dorthin frei ist. In
vielen Fällen ist das Rohr 13 aber bis zu einer bestimmten
Höhe mit Unterwasserbeton gefüllt, die oberhalb der Trenn
stelle 9 gelegen sein kann.
Für solche Fälle ist eine Ausgestaltung der Schneid
aggregate 40 bzw. 140 in Gestalt eines darunter befestig
ten Bohrwerkzeugkopfes 60 vorgesehen, der in Fig. 8 un
terhalb des dortigen Schneidaggregats 40 erkennbar und in
den Fig. 9 und 10 vergrößert wiedergegeben ist.
Aufgabe des Bohrwerkzeugkopfes 60 ist es, Unterwas
serbeton innerhalb des unteren Abschnitts des abzutren
nenden Rohres 13 bis unter die Trennstelle 9 vollständig
auszubohren, damit das Schneidaggregat 40 an die vorgese
hene Trennstelle 9 gelangen kann. Um das durch den Bohr
werkzeugkopf 40 weggebohrte Material abzutransportieren zu
können, wird das unter Bezug auf die Fig. 3 und 4 kurz
angedeutete Lufthebeverfahren eingesetzt. Bei dem Ausboh
ren des Rohres 13 wirkt die Vorrichtung wie ein üblicher
Erdbohrer; das Schneidaggregat 40 ist hierbei bei einge
fahrenen Schneidwerkzeugen funktionslos. Es wird erst nach
vollendetem Ausbohren in Betrieb gesetzt.
Das Abtrennen der Rohre 13 geschieht also unter Ver
wendung vorhandener Bohraggregate und -technologie, wobei
lediglich zwischen dem Bohrwerkzeugkopf 60 und das Gestän
ge 14 das Schneidaggregat 40 einzusetzen und mit Zuleitun
gen zu versehen ist.
Der in der Fig. 9 gezeigte, einen etwa kreisförmigen
Umriß aufweisenden Bohrwerkzeugkopf 60 wird über den obe
ren Flansch 43 an einen am unteren Ende des Schneidaggre
gats 40 vorgesehenen Gegenflansch angeschlossen. An der
Unterseite des Bohrwerkzeugkopfes 60 sind, wie auch die
Unteransicht in Fig. 10 zeigt, feststehende, mit Hartme
tall belegte Bohrkörper 46 oder Rollenmeißel angeordnet,
mit denen der sich im Innenquerschnitt des abzutrennenden
Rohres 13 befindende Unterwasserbeton weggebohrt werden
kann. Die Absaugöffnung 48 dient dem Lufthebeverfahren und
ist mit dem Innenquerschnitt des Gestänges 14 (nicht ge
zeigt) verbunden.
Bei dem Ausbohren des Rohres 13 können an dem Innen
umfang des Rohres 13 anhaftende Betonschichten stehenblei
ben, die die Schneidplatten 26, 126 der Schneidwerkzeuge
24, 124 beim Anstellen gegen den Innenumfang des Rohres 13
beschädigen oder zerstören können. Um dies zu vermeiden,
kann an dem Bohrwerkzeugkopf 60 eine Reinigungseinrichtung
mit radial ausschiebbaren bürsten- oder kratzerartigen
Reinigungselementen 44 vorgesehen sein, mittels derer der
anhaftende Beton bis auf das Metall des Rohres 13 entfernt
wird, bevor die Schneidwerkzeuge 24, 124 zur Wirkung ge
bracht werden.
Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen war
das jeweilige Schneidaggregat am unteren Ende eines in das
Rohr 13 absenkbaren Gestänges 14 angeordnet und wurde von
diesem gedreht.
In der Fig. 11 ist eine alternative Ausführungsform
einer Abtrennvorrichtung gezeigt, bei der das Schneidag
gregat 340 an einem Drahtseil 214 innerhalb des abzutren
nenden Rohres 13 abgesenkt wird. Das Schneidaggregat 340
weist einen Antriebsteil 216 und einen um die Achse A des
Antriebsteils 216 und des Rohres 13 angetriebenen Werk
zeugführungskörper 231 auf, in dem in radialen Führungs
kanälen radial bewegbare Schneidwerkzeuge 224 angebracht
sind. Der Antriebsteil 216 weist radial ausfahrbare Klemm
körper 218 auf, die, nachdem das Schneidaggregat 340 an
dem Drahtseil 214 bis zur Trennstelle 9 abgesenkt wurde,
ausgefahren werden und sich gegen den Innenumfang des
abzutrennenden Rohres 13 pressen, um den Antriebsteil 216
des Schneidaggregates 340 in dem Rohr 13 zu verklemmen.
Innerhalb des Antriebsteils 216 sind der Drehantrieb für
den Werkzeugführungskörper 231 sowie Kolben/Zylinderein
heiten zum Bewegen der Schneidwerkzeuge 224 angeordnet.
Die Energiezuführung erfolgt über eine oder mehrere Lei
tungen 215.
Das Absenken des Schneidaggregats 340 an einem Seil
214 mit anschließendem Festsetzen über die Klemmkörper 218
sowie der Drehantrieb der Schneidwerkzeuge 214 durch den
iii das Rohr 13 abgesenkten Antriebsteil 216 treten hierbei
an die Stelle der Funktionen des Gestänges in den Fig. 1
bis 10. Es versteht sich, daß bei dem seilhängenden
Schneidaggregat 340 statt des Werkzeugführungskörpers 231
auch eine Schneidwerkzeugführung nach den Fig. 3 und 4 und
nach Fig. 7 eingesetzt werden könnte.
In Fig. 12 ist eine weitere alternative Ausführungs
form dargestellt, bei welcher ebenfalls kein Gestänge
vorhanden ist, sondern das Schneidaggregat 440 mit einem
eigenen Längsantrieb über in gleichmäßigen Abständen über
den Umfang verteilte Raupenbänder 418 versehen ist, die
vom Innern des Schneidaggregats 40 her antreibbar sind.
Das Schneidaggregat 440 kann also selbständig in dem Rohr
13 auf- und abfahren. Die Energie wird über eine oder
mehrere Leitungen 215 zugeführt. Wenn das Schneidaggregat
440 die richtige Position erreicht hat, wird es in dem
Rohr 13 entweder über die entsprechend gebremsten Raupen
bänder 418 oder über zusätzliche Klemmkörper entsprechend
den Klemmkörpern 218 der Fig. 11 festgesetzt. Das Schneid
aggregat 440 umfaßt einen Antrieb, mittels dessen ein
Werkzeugkopf 420 um die Achse A des Schneidaggregats 440
bzw. des Rohres 13 drehbar ist. Der Werkzeugkopf 420 trägt
an seinem unteren Ende aus schwenkbare Werkzeuge 24 ent
sprechend den Fig. 3 und 4. Die Werkzeuge 24 arbeiten nach
dem Prinzip der Fig. 6, könnten aber auch durch umlaufende
Scheibenfräser entsprechend den Scheibenfräsern 24 der
Fig. 7 ersetzt sein.
In der Fig. 13 ist eine Stützeinrichtung 70 gezeigt,
mit der das auf einem gerade abzutrennenden Rohr 13 la
stende Gewicht des betreffenden Rohres 13 selbst, benach
barter schon abgetrennter Rohre 13 und damit noch verblei
bender Aufbauten der Plattform abgefangen werden kann.
Gezeigt ist ein dem gerade in Arbeit befindlichen Stütz
bein benachbartes, an der Trennstelle 9 schon abgetrenntes
Rohr 13. In das abgetrennte Rohr 13 wird, nachdem das
Schneidaggregat samt Gestänge bzw. mit dem Seil herausge
zogen wurde, ein zusätzliches Stützrohr 80 etwas geringe
ren Durchmessers abgesenkt, dessen Länge die Länge des
Rohres 13 übertrifft und das infolgedessen über das obere
Ende des Rohres 13 und die damit noch verbundenen Reste 63
der Plattform übersteht. Das Rohr 13 ist unten mit Unter
wasserbeton 61 bis zu einer oberen Begrenzungsfläche 65
gefüllt. Auf diese Begrenzungsfläche 65 setzt sich das
Stützrohr 80 mit seinem unteren Ende 80′. Dicht unterhalb
des oberen Endes 80′′ des Stützrohres 80 ist eine Konus
spannverbindung 62 im Zwischenraum zwischen dem Stützrohr
60 und dem Innenumfang des Rohrs 13 angeordnet, die hy
draulisch verklemmbar ist. An dem aus dem Rohr 13 hervor
stehenden Teil des Stützrohres 80 ist ein hydraulischer
Hubzylinder 64 vorgesehen, die an dem Rest 63 der Platt
form angreift. Bei Betätigung der Hubvorrichtung 64 wird
der Rest 63 an dem Stützrohr 80 hochgezogen. Dabei wird
der obere Teil des Rohres 13 mitgenommen. Zwischen der
Befestigung des Hubzylinders 64 und der Oberseite des
Restes 63 der Plattform wird ein definierter Abstand fest
gelegt, der während des gesamten Abtrennvorgangs der ande
ren Stützbeine aufrechtgehalten werden soll. An der Trenn
stelle 9 entsteht hierbei ein Spalt. Über die Konusspann
verbindung 62 wird nun eine bleibende Verspannung zwischen
dem Stützrohr und dem Rohr 13 erzielt, so daß es auf die
ständige Aufrechterhaltung des Drucks in dem Hubzylinder
64 nicht mehr ankommt. Die dem gerade abzutrennenden Rohr
13 benachbarten schon abgetrennten Rohre und die damit
verbundenen Reste 63 der Plattform werden auf diese Weise
sicher hochgehalten, so daß nicht die ganze Struktur an
der Trennstelle 9 des gerade bearbeiteten Rohres 13 zu
sammensackt. Ohne die Stützeinrichtung könnte es beim
Abtrennvorgangs des gerade bearbeiteten Rohres 13 zu einem
Einklemmen der Schneideinsätze 26, 126 in der an die Trenn
stelle 9 gebildeten Innenumfangsnut 45 (Fig. 4) kommen,
wenn der verbleibende Wandungsquerschnitt des Rohres 13
der Last nicht mehr gewachsen ist.
Claims (34)
1. Verfahren zum Abtrennen von aufrechten, mit ihrem
unteren Ende im Boden verankerten Rohren (13) größerer
Länge und größeren Durchmessers, insbesondere von Stütz
beinen (3) einer Off-Shore-Ölbohr- oder förderplattform
(100), bei welchem durch das obere Ende des abzutrennenden
Rohres (13) ein Schneidaggregat in das Rohr (13) bis zu
einer Trennstelle (9) hin abgesenkt wird, welches über den
Umfang fortschreitend von innen gegen den Innenumfang des
Rohres (13) wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schneidaggregat (40, 140, 240, 340, 440) das Rohr (13) span
abhebend durchtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Schneidwerkzeug (24, 124, 224) des
Schneidaggregats (40, 140, 240, 340, 440) unter Drehung nur um
die Rohrachse (A) über den Innenumfang des Rohres (13)
herumgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Schneidwerkzeug (224) des Schneidaggre
gats (240) an einem gegenüber dem Schneidaggregat (240)
drehbaren Werkzeugträger (231) um den Innenumfang des
Rohres (13) herumgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß im unteren Bereich des Rohres
(13) befindlicher Beton oder dergleichen, womit das Rohr
(13) zur besseren Verankerung im Boden (11) ausgegossen
ist, über den Innenquerschnitt des Rohres (13) von oben
durch das Rohr (13) bis unter die Trennstelle (9) aufge
bohrt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das Gewicht des Rohres (13) und
gegebenenfalls verbundener Bauteile (63) bei dem Abtrenn
vorgang abgefangen wird.
6. Vorrichtung zum Abtrennen von aufrechten, mit
ihrem unteren Ende im Boden verankerten Rohren (13) größe
rer Länge und größeren Durchmessers, insbesondere von
Stützbeinen (3) einer Off-Shore-Ölbohr- oder -förderplatt
form (100),
mit einem durch das obere Ende des abzutrennenden Rohres in dieses bis zu einer Trennstelle (9) hin absenk baren Schneidaggregat (40, 140, 240, 340, 440), welches in einer axial schmalen Trennzone (45) am Innenumfang des Rohres (13) in Umfangsrichtung fortschreitend zur Wirkung kommt und das Rohr (13) an der Trennstelle (9) durch trennt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidaggregat (40, 140, 240, 340, 440) minde stens ein radial bewegliches gegen den Innenumfang des Rohres (13) andrückbares spanendes Schneidwerkzeug (24; 124; 224) umfaßt, dessen Angriffsstelle in einer zur Rohrachse (A) im wesentlichen senkrechten Ebene in Um fangsrichtung fortschreitend verlagerbar ist.
mit einem durch das obere Ende des abzutrennenden Rohres in dieses bis zu einer Trennstelle (9) hin absenk baren Schneidaggregat (40, 140, 240, 340, 440), welches in einer axial schmalen Trennzone (45) am Innenumfang des Rohres (13) in Umfangsrichtung fortschreitend zur Wirkung kommt und das Rohr (13) an der Trennstelle (9) durch trennt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidaggregat (40, 140, 240, 340, 440) minde stens ein radial bewegliches gegen den Innenumfang des Rohres (13) andrückbares spanendes Schneidwerkzeug (24; 124; 224) umfaßt, dessen Angriffsstelle in einer zur Rohrachse (A) im wesentlichen senkrechten Ebene in Um fangsrichtung fortschreitend verlagerbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Schneidwerkzeug (24, 124) unter Drehung nur um
die Rohrachse (A) in über den Innenumfang des Rohres (13)
herumführbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Schneidwerkzeug (224) an einem gegenüber dem
Schneidaggregat (240) um eine von der Rohrachse (A) ver
schiedene Achse (B) drehbaren Werkzeugträger (231) ange
ordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug (124) zum Angriff an
dem Rohr (13) durch einen Kraftantrieb radial aus dem
Schneidaggregat (40, 140, 240, 340, 440) herausbewegbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Kraftantrieb in Achsrichtung des Rohres (13)
wirkt und die Kraftrichtung durch mechanische Elemente zur
Erzeugung der radialen Verlagerung umlenkbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Kraftantrieb über einen Lenker (29; 129) auf
das Schneidwerkzeug (24, 124) wirkt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug (24) an
seinem der Schneide abgewandten, der Rohrachse (A) zuge
wandten Ende schwenkbar gelagert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schwenkachse im wesentlichen horizontal
verläuft.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwenkzapfen (28) am Außenumfang
des Schneidaggregats (40) abgestützt ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (29) einenends im
Mittelbereich des Schneidwerkzeugs (24) zwischen Schneide
und Schwenkachse angreift.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkung aus einer
Transportstellung, in der die Verbindungslinie von der
Schwenkachse zur Schneide nach unten weist, um einen 90°
unterschreitenden Schwenkwinkel nach oben und außen er
folgt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidaggregat (40) ein
Zentralteil (41) aufweist, dessen Außendurchmesser gerin
ger als der Innendurchmesser des Rohres (13) ist, an des
sen Außenumfang das sich in dem Zwischenraum (42) zwischen
dem Zentralteil (41) und dem Innenumfang des Rohres (13)
erstreckende Schneidwerkzeug (24) abgestützt ist, und daß
sich der Lenker (29) entlang des Zentralteils (41) er
streckt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kraftantrieb mindestens eine außen an
dem Zentralteil (41) in dem Zwischenraum (42) zwischen
Zentralteil (41) und Innenumfang des Rohres (13) ange
brachte fluidbetriebene Kolben/Zylindereinheit (34) um
faßt, an der der Lenker anderenends (29) angelenkt ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kraftantrieb eine Kolben/Zylindereinheit
(134) umfaßt, bei der das als Kolben (135) fungierende
Zentralteil (141) von einem demgegenüber axial verlager
baren Zylinder (138; 138A, 138B) umgeben ist, an welchem der
Lenker (129) anderenends angelegt ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidaggregat (140)
einen Werkzeugführungskörper (131) umfaßt, in welchem das
Schneidwerkzeug (124) linear nach außen verlagerbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schneidwerkzeug (124) in dem Werkzeug
führungskörper (131) geradlinig radial verlagerbar ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schneidwerkzeug (124) in dem Werkzeug
führungskörper (131) von einem Kniehebel (127, 128) hinter
lagert ist, dessen einer Schenkel (127) an der der Schnei
de abgewandten Seite des Schneidwerkzeugs (124) angreift,
dessen anderer Schenkel (128) an dem Zentralteil (141)
abgestützt ist und in dessen Kniegelenk (133) der Lenker
(129) anderenends angreift.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidaggregat
(40, 140, 240) als Ganzes in dem Rohr (13) um dessen Achse
(A) drehbar ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schneidaggregat (40, 140, 240) an einem
sich im Innern des abzutrennenden Rohres (13) erstrecken
den Gestänge (14) drehfest angeordnet und mittels eines am
oberen Ende des Rohres (13) außerhalb desselben vorgesehe
nen Drehantriebs (18) antreibbar ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidaggregat (340, 440)
in dem Rohr (13) im Bereich der Trennstelle (9) umdrehbar
fixierbar ist und einen um die Rohrachse (A) drehbaren
Werkzeugkopf (231, 420) mit dem Schneidwerkzeug (224, 24)
aufweist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schneidaggregat (340) über den Umfang
gleichmäßig verteilte radial ausfahrbare, sich gegen den
Innenumfang des Rohres (13) setzende Klemmkörper (218)
aufweist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 25 oder 26, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schneidaggregat (440) mittels
eines in demselben vorgesehenen Längsantriebes (418) aus
eigener Kraft in dem Rohr (13) in dessen Längsrichtung
verlagerbar ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 25 oder 26, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schneidaggregat (340) an einem
Seilzug (214) hängend in dem Rohr (13) in dessen Längs
richtung verlagerbar ist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidaggregat (40, 140,
240, 340, 440) mehrere symmetrisch um die Rohrachse (A)
verteilte Schneidwerkzeuge (24; 124; 224) aufweist.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Schneidaggregat (40)
ein drehbar antreibbarer Bohrwerkzeugkopf (60) angeordnet
ist, mittels dessen im unteren Bereich des Rohres (13)
befindlicher Beton (61) oder dergleichen, womit das Rohr
(13) zur besseren Verankerung im Boden (11) ausgegossen
ist, über den Innenquerschnitt des Rohres (13) bis zu
einer Tiefe ausbohrbar ist, daß das Schneidaggregat (40,
140, 240, 340, 440) an der vorgesehenen Trennstelle (9) zum
Einsatz bringbar ist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Schneidaggregat (40) eine einen ringför
migen Bereich an der Trennstelle (9) bis auf das Metall
des Rohres (13) von anhaftendem Material reinigende Reini
gungsvorrichtung (44) zugeordnet ist.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Stützeinrichtung vorgese
hen ist, die das Gewicht des Rohres (13) und gegebenen
falls verbundener Bauteile (63) bei dem Abtrennvorgang
abfängt.
33. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützeinrichtung ein in ein benachbartes
bereits abgetrenntes Rohr (13) einsetzbares, etwa gleiche
Länge aufweisendes Stützrohr (80) umfaßt, welches sich am
unteren Ende (80′) auf den Boden bzw. die Rohrgründung
aufsetzt und im Bereich des oberen Endes (80′′) mit dem
abgetrennten Rohr (13) oder damit verbundenen Konstruk
tionsteilen (63) über eine Hubvorrichtung (64) verbindbar
ist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine zwischen dem Außenumfang des Stützroh
res (80) und dem Innenumfang des Rohres (13) hydraulisch
verspannbare Konusspannverbindung (62) vorgesehen ist.
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