DE19620519C2 - Mechanische Spiegelreflexstereokamera - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine mechanische Spiegelreflexstereokamera wie im Anspruch 1 angegeben.

Eine derartige Kamera ist aus dem Stand der Technik nicht bekannt. Aus der FR 25 38 132 A ist eine teilmechanische Spiegelreflexstereokamera mit zwei Lamellenschlitzverschlüssen mit je zwei Verschlußvorhängen bekannt, bei der die beiden Schlitzverschlüsse zum Spannen mittels einer Zahnräder/Hebelanordnung mechanisch gekoppelt sind und zum synchronen Auslösen ein elektronischer Rechner vorgesehen ist, der über Elektromagnete das Öffnen und Schließen der Verschlußvorhänge steuert und mit dem auch die Einstellung der Belichtungszeit möglich ist.

In der DE 10 81 304 B1 ist eine Sucherstereokamera beschrieben, deren Verschluß aus zwei übereinander angeordneten Schiebern besteht, die Belichtungsöffnungen haben und die beim Belichten gegen- und voneinander in Längsrichtung bewegt werden. Die Schieber werden mittels eines doppelarmigen Schwinghebels über in Schlitzen geführte Stifte angetrieben.

Ausgehend von der FR 25 38 132 A ist es die Aufgabe der Erfindung, eine vollmechanische Spiegelreflexstereokamera zu schaffen. Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhaft bei der neuen Spiegelreflexkamera ist, daß sie nicht nur für direkte Serienfertigung geeignet ist, sondern sich auch mit vertretbarem Aufwand aus zwei handelsüblichen Spiegelreflexmonokameras zusammenbauen läßt.

Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Die Erfindung wird nun an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Figur ist eine Vorderansicht des hinteren Teils 1 des Kameragehäuses. Der vordere Teil, in dem sich die Spiegelkästen befinden, ist abgenommen. Links ist der Filmauf­ wickelraum 1a und rechts der Filmpatronenraum 1b angedeutet. Beide sind von hinten zugänglich. Oben sieht man den Hebel 2, bei dessen Betätigung der Film transportiert wird und die Verschlüsse gespannt werden. In das Teil 1 sind zwei Lamellen­ verschlüsse 3l (links) und 3r (rechts) eingebaut.

Beim Ausführungsbeispiel ist die Spiegelreflexstereokamera durch Zusammenbau von zwei handelsüblichen Spiegelreflexmonokameras Typ Yashica FX 3 Super 2000 der Firma Kyocera entstanden, bei denen vollmechanische Lamellenschlitzverschlüsse der Firma Copal verwendet sind. Die Kenntnis des Aufbaus und der Wirkungsweise der genannten Kamera einschließlich des Verschlusses wird für die folgende Beschreibung vorausgesetzt.

Zu den Lamellenschlitzverschlüssen 3l und 3r gehören Antriebe 4l und 4r. Beide Antriebe haben nicht dargestellte Aufzugshebel für die Betätigungsfedern der Lamellenvorhänge. Die beiden Aufzugshebel werden bei Betätigung des Hebels 2 über ein im Boden von Teil 1 verlaufendes, ebenfalls nicht dargestelltes, Gestänge gleichzeitig in die gespannte Stellung gebracht.

Jeder der beiden Antriebe hat zwei Stifte, die zum Auslösen der Lamellenvorhänge in die gezeigte Richtung bewegt werden müssen. Es sind dies die Stifte 5l und 5r für die hinteren Lamellenvorhänge (Filmseite) und die Stifte 6l und 6r für die vorderen Lamellenvorhänge.

Der linke Schlitzverschluß 3l ist - bis auf die nachstehend beschriebene Modifikation - der vollständige Copalverschluß und hat daher außer dem Antrieb 4l eine Zeitsteuerung 11 und ein Radpaar 7, 8, das im Drehbereich miteinander verzahnt ist. Die beiden Räder haben je eine Nocke zum Verschieben der Stifte 5l und 6l. Die Verschlüsse sind in der gespannten Stellung gezeigt. Nach dem Auslösen der Kamera drehen sich die Räder in Pfeilrichtung und die Nocken verschieben die Stifte 5l und 6l wodurch die dazugehörigen Lamellenvorhänge ausgelöst werden. Der zeitliche Abstand zwischen den beiden Vorhangbewegungen ist durch die Einstellung der Zeitsteuerung 11 bestimmt.

Auf dem Rad 7 ist erfindungsgemäß ein Stift 7a parallell zu dessen Achse angebracht. Der rechte Schlitzverschluß 3r enthält nur den Antrieb 4r. Den Teilen 7, 8 und 11 entsprechende Teile sind nicht vorhanden. Das Verschieben der Stifte 5r und 6r zum Auslösen der Vorhänge des rechten Verschlusses 3r erfolgt über einen zweiarmigen Hebel 9, der etwa in seiner Mitte um eine doppeltkugelgelagerte Achse drehbar ist.

Man sieht, daß ein wesentliches Stück des Hebels 9 unterhalb der Grundfläche von Teil 1 verläuft.

Der linke Arm des Hebels 9 ist mit 9a und der rechte Arm mit 9b bezeichnet. Der linke Arm endet in einer Gabel 9c, in die der Stift 7a eingreift. Der rechte Arm 9b ist am Ende parallell zu den Lamellen abgeflacht, derart, daß bei einer Bewegung des Hebels 9 entgegen dem Uhrzeigersinn der Stift 5r nach oben bewegt und der zugeordnete Vorhang ausgelöst wird. Unterhalb des Hebelarmendes hat der Hebelarm 9b eine etwa unter 45 Grad verlaufende Schräge zur Bewegung des Stiftes 6r nach rechts.

Man erkennt, daß die Bewegung des Rades 7, das direkt nur den einen Stift 6l betätigt über den Stift 7a und den Hebel 9 mit der Gabel 9c auf die beiden Stifte 5r und 6r übertragen wird.

Zur genauen Einstellung der Auslösezeitpunkte der Stifte 5r und 6r können am Ende und an der Schräge des Hebelarms 9b in Langlöchern verschieb- und feststellbare Winkel vorgesehen sein.

Die Übertragung der Bewegung vom linken Verschluß 3l zum rechten Verschluß 3r erfolgt praktisch trägheitslos. Schwierigkeiten können bei der kürzesten Belichtungs­ zeit auftreten. Es kann daher notwendig werden, diese Belichtungszeit in geeigneter Weise zu blockieren.

Claims (4)

1. Mechanische Spiegelreflexstereokamera, die zwei Lamellenschlitzverschlüsse mit je zwei Verschlußvorhängen aufweist, wobei die beiden Verschlüsse (3l, 3r) gemeinsam spannbar sind, wobei jeder Verschluß einen Antrieb (4l, 4r) aufweist, der mit getrennten Betätigungsgliedern (5l, 5r; 6l, 6r) zum Öffnen und Schließen der Verschlußvorhänge versehen ist, oder erste Antrieb (4l) eine einstellbare Steuerung der Belichtungszeit (11) und zwei Nockenscheiben (8, 7) zum Auslösen seiner beiden Betätigungsglieder (5l, 6l) aufweist und wobei die beiden Be­ tätigungsglieder (5r, 6r) des zweiten Antriebs (4r) über den rechten Arm (9b) eines zweiarmigen Hebels (9) ausgelöst werden, wenn dessen linker Arm (9a) von einer ersten, der beiden bei Auslösung der Kamera sich drehenden Nockenscheiben (7, 8) des ersten Antriebs (4l) bewegt wird.

2. Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Nockenscheibe (7) zu dem Verschlußvorhang gehört, der bei gespanntem Verschluß zusammenge­ faltet ist.

3. Kamera nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der linke Arm (9a) des Hebels (9) eine Gabel (9c) aufweist, in die ein Stift (7a) eingreift, der auf der ersten Nockenscheibe (7) parallel zu ihrer Achse angebracht ist.

4. Kamera nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der rechte Arm (9b) des Hebels (9) so geformt ist, daß bei einer Bewegung im Gegenuhrzeigersinn das eine Betätigungsglied (5r) nach oben und das andere (6r) nach rechts geschoben wird.