DE19620170A1 - Nucleosid-Derivate mit photolabilen Schutzgruppen - Google Patents
Nucleosid-Derivate mit photolabilen SchutzgruppenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Nucleosid-Derivate mit
photolabilen Schutzgruppen und Verfahren zu deren Herstellung.
Photolabile Schutzgruppen für die Hydroxy- und Phosphatfunktionen in
Nucleosiden bzw. Nucleotiden sind von besonderem Interesse, da sie bspw.
für lichtgesteuerte Parallel-Synthesen von Oligonucleotiden auf einem festen
Träger geeignet sind (vgl. S.P.A. Fodor et al. Science 1991, 251, S. 767 ff). Mit
ihrer Hilfe können sogenannte DNA-Chips (d. h. Trägerplättchen, auf deren
Oberfläche viele verschiedene Oligonucleotide angeordnet sind) hergestellt
werden, die wiederum in der Molekularbiologie für eine schnelle
DNA-Sequenz-Analyse benötigt werden.
Entsprechend dem Stand der Technik wurden bisher als photolabile
Schutzgruppen in der Nucleosid- bzw. Nucleotidchemie vor allem die
o-Nitrobenzyl-Gruppe und ihre Derivate eingesetzt (vgl. V.N.R. Pillai, Org.
Photochem. 1987, 9, S. 225 ff bzw. J.W. Walker et al., J. Am. Chem. Soc. 1988,
110, S. 7170 ff). Als besonders nachteilig bei diesen Schutzgruppen hat sich die
langsame und zum Teil nur unvollständige Entschützung der entsprechenden
Nucleosid- bzw. Nucleotid-Derivate erwiesen. Außerdem entstehen bei der
Abspaltung der o-Nitrobenzyl-Verbindungen z. T. unerwünschte
Nebenprodukte in Form von toxischen Nitrosophenylverbindungen.
Als weitere photolabile Schutzgruppe für Nucleoside wurde entsprechend dem
Artikel von W. Pfleiderer et al. in "Biophosphates and Their Analogues-
Synthesis, Structure, Metabolism and Activity", Elsevier Science Publishers B.V.
(Amsterdam) 1987, S. 133 ff die 2-(o-Nitrophenyl)ethylgruppe empfohlen, die
jedoch ausschließlich als Schutzgruppe im Basenteil, insbesondere in
O⁶-Stellung des Guanosins, eingeführt wird. In derselben Publikation werden
auch die p-Nitrophenylethoxycarbonyl (NPEOC)- und die
2,4-Dinitrophenylethoxycarbonyl (DNPEOC)-Gruppen sowohl als
Schutzgruppen für die Aminofunktionen als auch für die Hydroxylfunktionen im
Zuckerteil beschrieben, doch erfolgt die Abspaltung dieser Gruppen
ausschließlich durch basenkatalysierte β-Eliminierung.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde,
Nucleosid-Derivate mit photolabilen Schutzgruppen für die 5′-OH-Funktion im
Zuckerteil zu entwickeln, welche die genannten Nachteile entsprechend dem
Stand der Technik nicht aufweisen, sondern sich vergleichsweise schnell,
quantitativ und ohne Bildung unerwünschter Nebenprodukte entschützen
lassen.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß durch Nucleosid-Derivate der
allgemeinen Formel (I) entsprechend Anspruch 1 gelöst. Es hat sich nämlich
überraschenderweise gezeigt, daß sich die erfindungsgemäßen
Schutzgruppen wesentlich schneller und vollständiger abspalten lassen als z. B.
die o-Nitrobenzylgruppen. Außerdem konnten bei der Entschützung bisher
keine Nebenprodukte in größerem Umfang festgestellt werden, was ebenfalls
nicht vorhersehbar war.
Die erfindungsgemäßen Nucleosid-Derivate weisen folgende allgemeine
Formel (I) auf:
wobei die Reste R¹, R² und R³ am Phenylring folgende Bedeutung haben
können:
R¹ = H, NO₂, CN, OCH₃, Halogen oder Alkyl oder Alkoxyalkyl mit 1 bis 4 C-Atomen
R² = H, OCH₃
R³ = H, F, Cl, Br, NO₂ oder ein aliphatischer Acylrest mit 2 bis 5 C-Atomen (wie z. B. Acetyl)
R¹ = H, NO₂, CN, OCH₃, Halogen oder Alkyl oder Alkoxyalkyl mit 1 bis 4 C-Atomen
R² = H, OCH₃
R³ = H, F, Cl, Br, NO₂ oder ein aliphatischer Acylrest mit 2 bis 5 C-Atomen (wie z. B. Acetyl)
Der Rest R⁴, der am C₂-Atom der o-Nitrophenylethyl-Gruppierung sitzt, kann
entweder H, Halogen, OCH₃, ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein ggf.
substituierter Arylrest sein. Der Alkylrest kann hierbei linear oder verzweigt,
substituiert (insbesondere mit einem oder mehreren Halogenatomen) oder
unsubstituiert sowie gesättigt oder ungesättigt sein; das gleiche gilt auch für die
Alkyl- und Alkoxyalkylreste bei R¹. Vorzugsweise stellt R⁴ einen Methylrest dar.
Der Arylrest stellt vorzugsweise eine Phenylgruppe dar, die ggf. noch mit
Alkyl- (mit 1 bis 4 C-Atomen), Alkoxy- (z. B. Methoxy) oder Dialkylamino-
Gruppen (z. B. Dimethylamino) bzw. F, Cl, Br, NO₂ oder CN substituiert sein
kann. Im Falle von R⁴ ≠ H sind die Substituenten R¹, R² und R³ am Phenylring
vorzugsweise Wasserstoffreste.
Halogen bedeutet in dieser Anmeldung durchwegs F, Cl, Br, J und
vorzugsweise F, Cl oder Br.
Der Nucleosidteil der erfindungsgemäßen Verbindungen besteht aus den
üblichen D-Ribofuranose- bzw. 2′-Desoxyribofuranose-Einheiten sowie den
Pyrimidin- (B = Cytosin, Thymin, Uracil) bzw. Purinbasen (B = Adenin, Guanin).
Als Basen können auch 2,6-Diaminopurin-9-yl-, Hypoxanthin-9-yl-,
5-Methylcytosin-1-yl-, 5-Amino-4-imidazolcarbonsäureamid-1-yl- oder
5-Amino-4-imidazolcarbonsäureamid-3-yl-Reste eingesetzt werden.
Die OH-Gruppe(n) im Ribofuranosid- bzw. 2′-Desoxyribofuranose-Teil können
je nach Bedarf frei oder geschützt sein. Zum Schutz der 3′-Stellung haben sich
hierbei die bekannten Phosphitamid-Gruppen bewahrt, wie z. B.
wobei die R⁷-Gruppen gleich oder verschieden sein können und lineare oder
verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen bedeuten. Vorzugsweise sind sie
Ethyl- oder Isopropylreste.
In der 2′-Stellung des Ribofuranosid-Teiles (Position R⁶) kann neben dem
Wasserstoff- oder Halogenatom (insbesondere F, Cl, Br) eine freie oder
geschützte OH-Gruppe vorliegen, wobei eine beliebige in der
Nucleotidchemie übliche Schutzgruppe (R⁸) verwendet werden kann.
Insbesondere kann auf die üblichen Alkyl-, Alkenyl-, Acetal- oder
Silylether-Schutzgruppen für Sauerstoffatome (X = O) zurückgegriffen werden.
R⁶ kann auch eine S-Alkylgruppe darstellen (S = S, R⁸ = Alkyl). Bevorzugte
Beispiele für O-Alkyl-Schutzgruppen sind O-Methyl- oder O-Ethylreste, für
O-Alkenyl-Schutzgruppen O-Allylreste, für O-Acetal-Schutzgruppen
O-Tetrahydropyranyl- bzw. O-Methoxytetrahydropyranyl-Reste sowie für
O-Silylether-Schutzgruppen O-t-Butyldimethylsilyl-Reste.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform können die Pyrimidin- bzw.
Purinbasen mit primären Aminofunktionen (z. B. Adenin, Cytosin und Guanin)
noch permanente Schutzgruppen vorzugsweise auf Carbonylbasis aufweisen).
Bevorzugt sind hierbei vor allem Phenoxyacetyl- oder
Dimethylformamidino-Reste, die für alle drei genannten Basen in Frage
kommen. Daneben gibt es noch spezielle Schutzgruppen, die nur bei
bestiramten Basen eingeführt werden. Dies sind bspw. im Falle von Adenin
Benzoyl- oder p-Nitrophenylethoxycarbonyl (p-NPEOC)-Reste. Für Guanin
können neben den p-NPEOC-Resten auch Isobutyroyl- oder
p-Nitrophenylethyl-(p-NPE)-Schutzgruppen eingeführt werden. Schließlich
eignen sich für Cytosin neben den p-NPEOC-Resten auch noch
Benzoyl-Schutzgruppen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Nucleosid-Derivate kann in drei Stufen
erfolgen. In der ersten Stufe a) wird ein Alkohol der allgemeinen Formel (II)
in der R¹, R², R³, R⁴ die oben angegebene Bedeutung besitzen, mit
Thionylchlorid vorzugsweise in einem unpolaren organischen Lösemittel bei
Temperaturen zwischen 50 und 120°C ggf. in Anwesenheit einer Base zur
Umsetzung gebracht.
Die Alkoholkomponente ist in den meisten Fällen bekannt oder kann in
analoger Weise nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Als unpolares
organisches Lösemittel wird in Stufe a) vorzugsweise Toluol und als Base
vorzugsweise Pyridin in einer Menge von 2 bis 10 Vol.-% bezogen auf das
eingesetzte Toluol verwendet. Die Reaktionskomponenten können zwar in
annähernd stöchiometrischem Verhältnis zur Umsetzung gebracht werden,
doch wird das Thionylchlorid vorzugsweise in deutlichem Überschuß, bspw. in
zwei- bis fünffachem molaren Überschuß, bezogen auf die Alkoholkomponente
eingesetzt. Auch die Konzentration der Alkoholkomponente kann in weiten
Grenzen variiert werden, doch hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
diese Konzentration auf 1,0 bis 20,0 mmol pro 10 ml Solvens einzustellen.
Bei dieser Reaktion (Reaktionsdauer ca. 1 bis 3 Std.) entstehen in guter Reinheit
und hoher Ausbeute (< 85%) die entsprechenden Phenylalkylchloride der
allgemeinen Formel (III)
Die Aufarbeitung der entsprechenden Produkte erfolgt vorzugsweise, indem
man zunächst die Reaktionslösung mit Eiswasser und ggf. mehrmals mit
Chloroform oder Dichlormethan behandelt, die organischen Phasen (bspw. mit
Bicarbonat) neutralisiert, ggf. trocknet, das Lösemittel entfernt und
anschließend das entsprechende Produkt ggf. durch Destillation oder
Kristallisation aufreinigt.
In der anschließenden Reaktionsstufe b) werden die Phenylalkylchloride der
allgemeinen Formel (III) zuerst mit Natriumthiosulfat zu den entsprechenden
Estern und anschließend mit Chlor zu einem Phenylalkylsulfonylchlorid der
allgemeinen Formel (IV)
umgesetzt. Die Umsetzung mit Natriumthiosulfat erfolgt vorzugsweise in einem
Lösemittelgemisch bestehend aus einem Alkohol und Wasser bei
Temperaturen zwischen 50 und 100°C, wobei insbesondere ein
Konzentrationsverhältnis von 10 bis 100 mmol Phenylalkylchlorid pro 10 ml
Alkohol/Wasser-Gemisch eingestellt wird. Als Alkohole haben sich vor allem
Methanol und Ethanol bestens bewahrt. Das Mengenverhältnis von Alkohol zu
Wasser kann in weiten Grenzen variiert werden, doch hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, das Verhältnis von Alkohol zu Wasser auf annähernd 1 : 1
einzustellen.
Das Molverhältnis von Phenylalkylchlorid zu Natriumthiosulfat sollte zumindest
1 : 1 betragen, doch wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform mit
einem deutlichen Überschuß an Natriumthiosulfat gearbeitet, der insbesondere
1,5 bis 2,5 mmol pro mmol Phenylalkylchlorid beträgt. Nach Abschluß der
Reaktion, die in der Regel nach 10 bis 20 Std. beendet ist, wird das Lösemittel
nach den üblichen Methoden ganz oder weitgehend entfernt und die
entsprechenden Ester ohne weitere Isolierung oder Aufarbeitung mit Chlor zu
den entsprechenden Phenylalkylsulfonylchloriden umgesetzt. Diese
Chlorierung wird vorzugsweise in Wasser, einem Wasser/Essigsäure-Gemisch
(bevorzugtes Mengenverhältnis 4 : 1 bis 2 : 1) oder einem
Wasser/Dichlormethan-Gemisch (bevorzugtes Mengenverhältnis 2 : 1 bis 1 : 1)
bei Temperaturen zwischen 0 und 10°C durchgeführt, wobei mit einem
großen Überschuß an Chlor gearbeitet werden kann. Vorzugsweise wird in
dieser Stufe bei einer Konzentration von 5 bis 30 mmol Phenylalkylchlorid pro
100 ml Solvens gearbeitet.
Nach der Chlorbehandlung (ca. 10 bis 30 Minuten) wird der Niederschlag
abgetrennt und das Rohprodukt nach bekannten Methoden wie Kristallisation
oder Säulenchromatographie aufgereinigt, wobei die entsprechenden
Phenylalkylsulfonylchloride entweder als Feststoffe oder in Form von Ölen in
sehr unterschiedlichen Ausbeuten anfallen.
Die Phenylalkylsulfonylchloride werden schließlich in der Reaktionsstufe c) mit
den Nucleosiden der allgemeinen Formel (V)
umgesetzt, wobei R⁵, R⁶ und B die oben angegebene Bedeutung besitzen.
Diese Umsetzung erfolgt vorzugsweise in einem Lösemittelgemisch bestehend
aus Dichlormethan und Pyridin bei Temperaturen zwischen -60 und 0°C. Das
Mischungsverhältnis von Dichlormethan zu Pyridin ist relativ unkritisch, doch
werden vorzugsweise 1 bis 3 Vol.-teile Dichlormethan pro Vol.-teil Pyridin
eingesetzt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das entsprechende
Nucleosid (V), welches in Pyridin gelöst wurde, vorgelegt und eine Lösung des
Phenylalkylsulfonylchlorids in Dichlormethan bei der jeweiligen
Reaktionstemperatur zugetropft. Das Molverhältnis von Nucleosid zu
Phenylalkylsulfonylchlorid kann hierbei entsprechend der Stöchiometrie auf ca.
1 : 1 eingestellt werden. Vorzugsweise wird jedoch das
Phenylalkylsulfonychlorid im Überschuß eingesetzt, und zwar in einer solchen
Menge, daß das Molverhältnis Nucleosid zu Phenylalkylsulfonylchlorid 1 : 1 bis
1 : 2 beträgt. Schließlich kann auch die Konzentration des Nucleosids im
Lösemittelgemisch weitgehend variiert werden, doch wird es bevorzugt auf 0,1
bis 3,0 mmol pro 10 ml Solvens eingestellt.
Nach erfolgter Umsetzung (Reaktionszeit ca. 1 bis 10 Std.) können die
erfindungsgemäßen Nucleosid-Derivate nach bekannten Methoden isoliert
bzw. gereinigt werden, wie z. B. Verdünnen mit Dichlormethan, Auswaschen
der Salze mit Wasser, Trocknen der organischen Phase, Einengen der Lösung
bzw. Kristallisation und anschließende Säulenchromatographie. Auf diese
Weise können die entsprechenden Nucleosid-Derivate mit hoher Reinheit und
in guten Ausbeuten (30 bis 65%) erhalten werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann man im Anschluß an die
Reaktionsstufe b) in die 3′-Stellung der Nucleosid-Derivate mit R⁶ = H die
Phosphitamid-Gruppe
nach bekannten Methoden einrühren. Üblicherweise erfolgt diese Umsetzung
mit den entsprechenden Phosphinen in Gegenwart von 1H-Tetrazol als
Aktivator in einem Lösemittelgemisch bestehend aus Dichlormethan und
Acetonitril bei Temperaturen zwischen 0 und 25°C. Vorzugsweise wird das
Phosphin in zwei- bis dreifachem molaren Überschuß eingesetzt, während das
Molverhältnis Phosphin zu 1H-Tetrazol auf 3 : ca. 1,0 eingestellt wird. Das
Mengenverhältnis von Dichlormethan zu Acetonitril ist relativ unkritisch und
beträgt vorzugsweise 1 : 1 bis 4 : 1. Nach erfolgter Umsetzung (ca. 10 bis 20
Std.) kann das entsprechende Nucleosid wie in Stufe c) beschrieben
aufgearbeitet werden.
Wie Bestrahlungsversuche mit polychromatischem Licht mit Wellenlänge
< 289 nm belegen, lassen sich die erfindungsgemäßen Nucleoside sehr rasch
(t0,5= ca. 1 bis 40 Minuten) und weitgehend entschützen (Ausbeuten bis zu
97%), so daß die besonderen Anforderungen an die Photolabilität der
Schutzgruppen in hervorragender Weise erfüllt werden.
Aufgrund dieser besonderen Eigenschaften eignen sich die
erfindungsgemäßen Nucleoside sehr gut für die Herstellung von
Oligonucleotiden durch lichtgesteuerte Schutzgruppenabspaltung
insbesondere auf festen Trägerplatten.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Lösemittel wurden destilliert oder nach den üblichen Methoden getrocknet. Für
die Chromatographie wurden nur destillierte Lösungsmittel verwendet. Alle zu
Synthesen verwendeten Chemikalien wurden in p.a. Qualität eingesetzt.
Die analytische Dünnschichtchromatographie wurde auf Fertigfolien der Fa.
Merck mit Fluoreszensmarker (Kieselgel 60, F₂₆₄) durchgeführt. Für die
präparative Flash-Säulenchromatographie wurde Flash-Kieselgel der Fa. Baker
verwendet. Es wurde mit einem Überdruck zwischen 0,25 bis 0,35 bar
gearbeitet.
Die UV-Spektren wurden in Methanol (Uvasol, der Fa. Merck) mit einem
Spektrometer der Fa. Perkin-Elmer, Modell Lambda 5, gemessen. Bei den
Synthesevorschriften sind jeweils λ [nm] und (lg ε) angegeben. Schultern
wurde in [ ]-Klammern gesetzt.
Zur Aufnahme der ¹H-NMR-Spektren diente ein 250 MHz-FT-Spektrometer,
Modell AC 250, der Fa. Bruker. Die Spektren wurden auf das Protonensignal
des Lösungsmittels (CDCl₃: 7,24, D₆-DMSO: 2,49) geeicht.
LM = Lösemittel
EE = Essigsäureethylester
PE = Petrolether
TOL = Toluol
NPE = 2-(4-Nitrophenyl)ethyl-
NPES = 2-(2-Nitrophenyl)ethylsulfonyl-
NPPS = 2-(2-Nitrophenyl)propylsulfonyl-
EE = Essigsäureethylester
PE = Petrolether
TOL = Toluol
NPE = 2-(4-Nitrophenyl)ethyl-
NPES = 2-(2-Nitrophenyl)ethylsulfonyl-
NPPS = 2-(2-Nitrophenyl)propylsulfonyl-
Zu 10,13 g 2-(2-Nitrophenyl)ethanol (60 mmol) in 36 ml abs. Toluol gibt man 2,1
ml abs. Pyridin und 21,62 g Thionylchlorid (13,3 ml, 0,18 mol). Nach 2 h am
Rückfluß läßt man abkühlen und gießt auf Eis. Das Eiswasser wird mit 50 ml
Chloroform versetzt und noch 2× mit je 50 ml Chloroform extrahiert. Die
vereinigten organischen Phasen neutralisiert man noch 2× mit je 100 ml
gesättigter Bicarbonat-Lösung. Nach dem Trocknen mit Na₂SO₄ wird abfiltriert
und einrotiert. Nach Destillation im Hochvakuum erhält man 9,7 g (50 mmol,
87%) 2-(2-Nitrophenyl)ethylchlorid mit einem Siedepunkt von 66 bis 67°C
(0,001 mbar) als gelbes Öl.
DC (Kieselgel): Rf = 0,39 (PE/EE 9 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, CDC₃):
8,00 (dd, 1H, arom. H, o zu NO₂), 7,59 (t, 1H, arom. H), 7,45 (m, 2H, arom. H), 3,85 (t, 2H, α-CH), 3,38 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lgε):
204 (4,06), [216 (3,78)], 256 (3,69)
DC (Kieselgel): Rf = 0,39 (PE/EE 9 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, CDC₃):
8,00 (dd, 1H, arom. H, o zu NO₂), 7,59 (t, 1H, arom. H), 7,45 (m, 2H, arom. H), 3,85 (t, 2H, α-CH), 3,38 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lgε):
204 (4,06), [216 (3,78)], 256 (3,69)
Zu 8,8 g 2-(2-Chlor-6-nitrophenyl)ethanol (44 mmol) in 100 ml abs. Toluol tropft
man 15,60 g Thionylchlorid (130 mmol) in 10 ml Toluol (abs.) schnell zu. Die
Reaktionslösung wird 1 h am Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen wird auf Eis
gegossen, mit 50 ml CH₂C₂ verdünnt und die H₂O-Phase noch 2× mit je 50 ml
CH₂Cl₂ extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen trocknet man über
Na₂SO₄ und rotiert ein. Man erhält 9,08 g (41 mmol, 94%)
2-(2-Chlor-6-nitrophenyl)ethylchlorid als braunes Öl, das nach mehrtägiger
Lagerung im Kühlschrank kristallisiert.
DC (Kieselgel): Rf = 0,71 (PE/EE 7 : 3)
Schmp.: <25°C
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
7,76 (dd, 1H, arom. H), 7,66 (dd, 1H, arom. H), 7,38 (t, 1H, arom. H, m zu NO₂), 3,80 (m, 2H, α-CH₂), 3,44 (m, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
212 (3,78), 252 (3,55), [286 (3,15)]
DC (Kieselgel): Rf = 0,71 (PE/EE 7 : 3)
Schmp.: <25°C
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
7,76 (dd, 1H, arom. H), 7,66 (dd, 1H, arom. H), 7,38 (t, 1H, arom. H, m zu NO₂), 3,80 (m, 2H, α-CH₂), 3,44 (m, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
212 (3,78), 252 (3,55), [286 (3,15)]
Elementaranalyse: C₈H₇Cl₂NO₂ (220,1 g/mol)
Zu einer Lösung von 6,78 g 2-(4-Chlor-2-nitrophenyl)ethanol (33 mmol) in 100
ml abs. Toluol und 2,5 ml Pyridin tropft man schnell 12 g Thionylchlorid (7,4 ml,
100 mmol) in 10 ml Toluol (abs.). Man erhitzt 2 h am Rückfluß, läßt abkühlen,
gießt auf 100 g Eis und versetzt mit 100 ml CH₂Cl₂. Die wäßrige Phase wird
noch 2× mit je 50 ml CH₂Cl₂ extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen
werden 2× mit je 80 ml gesättigter Bicarbonat-Lösung neutralisiert, über
Na₂SO₄ getrocknet, abfiltriert und einrotiert. Man erhält 7,12 g (32 mmol, 98%)
2-(4-Chlor-2-nitrophenyl)ethylchlorid als braunes Öl, das nach einigen Tagen
im Kühlschrank zu einem braunen Feststoff erstarrt.
DC (Kieselgel): Rf = 0,54 (PE/EE 9 : 1)
Schmp.: <25°C
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
8,01 (d, 1H, Ha), 7,57 (dd, 1H, Hb), 7,41 (d, 1H, Hc), 3,83 (t, 2H, α-CH), 3,35 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
214 (4,27), 254 (3,65), 293 (3,48)
DC (Kieselgel): Rf = 0,54 (PE/EE 9 : 1)
Schmp.: <25°C
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
8,01 (d, 1H, Ha), 7,57 (dd, 1H, Hb), 7,41 (d, 1H, Hc), 3,83 (t, 2H, α-CH), 3,35 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
214 (4,27), 254 (3,65), 293 (3,48)
Elementaranalyse: C₈H₇Cl₂NO₂ (220,1 g/mol)
20 g 2-(2,4-Dimtrophenyl)ethanol (94 mmol) werden in 120 ml abs. Toluol und 4
ml Pyridin gelöst. Man tropft schnell 34 g Thionylchlorid (21 ml, 282 mmol) in
20 ml Toluol, abs. zu. Nach 2 h am Rückfluß läßt man abkühlen und gießt auf
Eis. Man versetzt mit 100 ml CH₂Cl₂ und extrahiert die wäßrige Phase noch 2×
mit je 50 ml CH₂Cl₂. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na₂SO₄
getrocknet, abfiltriert und einrotiert. Man erhält 21,51 g (93 mmol, 98%)
2-(2,4-Dinitrophenyl)ethylchlorid als braunes Öl.
DC (Kieselgel): Rf = 0,62 (PE/EE 7 : 3)
¹H-NMR (250 MHz, CDCl):
8,87 (d, 1H, Ha), 8,44 (dd, 1H, Hb), 7,71 (d, 1H, Hc), 3,90 (t, 2H, α-CH₂), 3,50 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
211(4,43), 266 (4,22), [273 (4,16)]
DC (Kieselgel): Rf = 0,62 (PE/EE 7 : 3)
¹H-NMR (250 MHz, CDCl):
8,87 (d, 1H, Ha), 8,44 (dd, 1H, Hb), 7,71 (d, 1H, Hc), 3,90 (t, 2H, α-CH₂), 3,50 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
211(4,43), 266 (4,22), [273 (4,16)]
Zu 6,2 g 2-(2-Nitrophenyl)propanol (34 mmol) in 90 ml abs. Toluol und 2 ml
Pyridin tropft man 12,16 g Thionylchlorid (7,5 ml, 102 mmol) in 10 ml Toluol
(abs.) schnell zu. Die Reaktionslösung wird 1 h am Rückfluß erhitzt. Nach dem
Abkühlen wird auf 100 g Eis gegossen und mit 80 ml CH₂Cl₂ versetzt. Die
H₂O-Phase extrahiert man noch 2× mit je 80 ml CH₂Cl₂. Die vereinigten
organischen Phasen werden mit 120 ml gesättigter Bicarbonat-Lösung
neutralisiert, über Na₂SO₄ getrocknet und einrotiert. Man erhält 6,62 g (33
mmol, 98%) 2-(2-Nitrophenyl)propylchlorid als braunes Öl.
DC (Kieselgel): Rf = 0,75 (PE/EE 7 : 3)
¹H-NMR (250 MHz, CDCl):
7,80 (dd, 1H, arom. H, o zu NO₂), 7,60 (m, 1H, arom. H), 7,44 (m, 2H, arom. H), 3,74 (m, 3H, α-CH₂, β-CH), 1,46 (d, 3H, CH₃)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
206 (3,79), [217 (4,05)], 251 (3,60)
DC (Kieselgel): Rf = 0,75 (PE/EE 7 : 3)
¹H-NMR (250 MHz, CDCl):
7,80 (dd, 1H, arom. H, o zu NO₂), 7,60 (m, 1H, arom. H), 7,44 (m, 2H, arom. H), 3,74 (m, 3H, α-CH₂, β-CH), 1,46 (d, 3H, CH₃)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
206 (3,79), [217 (4,05)], 251 (3,60)
Elementaranalyse: C₉H₁₀Cl₂NO₂ (199,6 g/mol)
3,7 g 2-(2-Nitrophenyl)ethylchlorid (20 mmol) werden mit 7,8 g
Natriumthiosulfat-Pentahydrat (31 mmol) in 95 ml 50%igem wäßrigem
Methanol gelöst und 16 h am Rückfluß erhitzt. Man filtriert die Lösung nach dem
Abkühlen und rotiert ein bis Niederschlag ausfällt. Es wird in einen 500 ml
Dreihalskolben umgefüllt, auf 10°C abgekühlt und mit 100 g Eis versetzt. Man
leitet 10 Min. einen starken Chlorstrom durch die Lösung. Die Temperatur
sollte dabei nicht über 10°C steigen. Es wird noch 1/2 h bei Raumtemperatur
gerührt, so daß überschüssiges Chlor entweichen kann. Man saugt den
Niederschlag über eine Glasfritte ab und trocknet ihn im Exsikkator. Zur
Reinigung wird der Niederschlag in Chloroform gelöst und mit wenig
Petrolether ausgefällt. Man erhält 3,2 g (13 mmol, 65%)
2-(2-Nitrophenyl)ethylsulfonylchlorid als beige Kristalle.
DC (Kieselgel): Rf = 0,65 (PE/EE 7 : 3)
Schmp.: 76 bis 77°C (Lit.: 74 bis 75°C)
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
8,09 (dd, 1H, arom. H, o zu NO₂), 7,69 (t, 1H, arom. H), 7,55 (m, 2H, arom. H), 4,10 (t, 2H, (α-CH₂), 3,62 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
203 (4,00), 214 (3,75), 257 (3,62)
DC (Kieselgel): Rf = 0,65 (PE/EE 7 : 3)
Schmp.: 76 bis 77°C (Lit.: 74 bis 75°C)
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
8,09 (dd, 1H, arom. H, o zu NO₂), 7,69 (t, 1H, arom. H), 7,55 (m, 2H, arom. H), 4,10 (t, 2H, (α-CH₂), 3,62 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
203 (4,00), 214 (3,75), 257 (3,62)
1,3 g 2-(2-Chlor-6-nitrophenyl)ethylchlorid (6 mmol) und 3,7 g
Natriumthiosulfat-Pentahydrat (15 mmol) werden in 50 ml Ethanol/Wasser (1 : 1)
3 Tage am Rückfluß erhitzt. Die Reaktionslösung wird heiß filtriert und bis zur
Trockene einrotiert. Man löst den Rückstand in H₂O und extrahiert 2× mit
CH₂Cl₂, um nicht umgesetztes Edukt zu entfernen. In die auf 3°C gekühlte
Wasserphase wird Chlor eingeleitet. Dabei muß darauf geachtet werden, daß
die Temperatur nicht über 10°C steigt. Man rührt noch 30 Min., damit
überschüssiges Chlor entweichen kann. Der Niederschlag wird abgesaugt
(geht äußerst schlecht, da es eine zähe, klebrige Masse ist). Reinigung über
Flash-Chromatographie, das Rohprodukt wird in wenig CH₂Cl₂ gelöst auf die
Säule aufgetragen, da es sich in Petrolether nicht vollständig löst (36 g
Kieselgel, 3×10 cm, LM: PE/EE, kond. 9 : 1, Gradient: 200 ml PE/EE 9 : 1, 80 ml
7 : 1, 140 ml 6 : 1, 120 ml 5 : 1, 100 ml 4 : 1). Man erhält 400 mg (1,5 mmol, 25%)
2-(2-Chlor-6-nitrophenyl)ethylsulfonylchlorid als gelblichen Feststoff.
DC (Kieselgel): Rf = 0,19 (PE/EE 9 : 1)
Schmp.: 75 bis 76°C
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
7,88 (dd, 1H, arom. H), 7,74 (dd, 1H, arom. H), 7,51 (t, 1H, arom. H, m zu NO₂), 4,08 (t, 2H, α-CH₂), 3,63 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
210 (4,23), 255 (3,61), 269 (3,44)
DC (Kieselgel): Rf = 0,19 (PE/EE 9 : 1)
Schmp.: 75 bis 76°C
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
7,88 (dd, 1H, arom. H), 7,74 (dd, 1H, arom. H), 7,51 (t, 1H, arom. H, m zu NO₂), 4,08 (t, 2H, α-CH₂), 3,63 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
210 (4,23), 255 (3,61), 269 (3,44)
Elementaranalyse: C₈H₇Cl₂NO₄S (268,1 g/mol)
5,02 g 2-(4-Chlor-2-nitrophenyl)ethylchlorid (22 mmol) und 8,89 g
Natriumthiosulfat-Pentahydrat (36 mmol) werden in 80 ml 50%igem wäßrigem
Methanol gelöst und 15 h am Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen filtriert man
ab und rotiert die Lösung auf 50 ml ein. Man füllt in einen 500 ml
Dreihalskolben um und kühlt auf 10°C ab, versetzt mit 25 ml Eisessig und
100 g Eis. Nach 10 Min. Einleiten von Chlorgas (die Temperatur soll nicht über
10°C steigen) wird noch 1/2 h bei Raumtemperatur gerührt, um
überschüssiges Chlor entweichen zu lassen. Der entstandene zähe, klebrige
Niederschlag wird abgesaugt, mit viel Wasser gewaschen und über Nacht im
Exsikkator über NaOH getrocknet. Die restliche Substanz im Kolben wird in
CH₂Cl₂ gelöst, über Na₂SO₄ getrocknet und einrotiert. Der getrocknete
Niederschlag wird ebenfalls in CH₂Cl₂ aufgenommen, mit dem anderen
Niederschlag vereinigt und einrotiert. Das Rohprodukt (5,636 g) wird auf
Kieselgel aufgezogen und über Flash-Chromatographie gereinigt (150 g
Kieselgel, 5×11 cm, LM: PE/EE, kond. 15 : 1, Gradient: 250 ml 15 : 1, 330 ml 10 : 1,
340 ml 7,5 : 1, 360 ml 5 : 1). Man erhält 3,38 g (12 mmol, 55%)
2-(4-Chlor-2-nitrophenyl)ethylsulfonylchlorid als gelben Feststoff.
DC (Kieselgel): Rf = 0,65 (PE/EE 7 : 3)
Schmp.: 59 bis 61°C
¹H-NMR (250 MHz, CDCl):
8,11 (d, 1H, Ha), 7,63 (dd, 1H, Hb), 7,46 (d, 1H, Hc), 4,07 (t, 2H, α-CH₂), 3,59 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
214 (4,26), 255 (3,60), 300 (3,11)
DC (Kieselgel): Rf = 0,65 (PE/EE 7 : 3)
Schmp.: 59 bis 61°C
¹H-NMR (250 MHz, CDCl):
8,11 (d, 1H, Ha), 7,63 (dd, 1H, Hb), 7,46 (d, 1H, Hc), 4,07 (t, 2H, α-CH₂), 3,59 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
214 (4,26), 255 (3,60), 300 (3,11)
Elementaranalyse: C₈H₇Cl₂NO₄S (284,1 g/mol)
9,22 g 2-(2,4-Dinitrophenyl)ethylchlorid (40 mmol) und 14,89 g
Natriumthiosulfat-Pentahydrat (60 mmol) werden in 180 ml 50%igem
wäßrigem Methanol gelöst und 16 h am Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen
filtriert man ab und rotiert die Lösung auf die Hälfte des Volumens ein. Man füllt
in einen 500 ml Dreihalskolben um, kühlt auf 10°C ab und versetzt die Lösung
mit 50 ml Eisessig und 150 g Eis. Nach 10 Min. Einleiten von Chlorgas (die
Temperatur soll nicht über 10°C steigen) wird noch 1/2 h bei Raumtemperatur
gerührt, um überschüssiges Chlor entweichen zu lassen. Der entstandene
zähe, klebrige Niederschlag wird abgesaugt und mit viel Wasser gewaschen.
Die restliche Substanz im Kolben wird ebenso wie der abgesaugte
Niederschlag in CH₂Cl₂ aufgenommen, über Na₂SO₄ getrocknet und einrotiert.
Man erhält 7,34 g braunes Öl (25 mmol, 62%), das noch verunreinigt ist. Zur
weiteren Reinigung wird jeweils die Hälfte des Rohproduktes auf Kieselgel
aufgezogen und über Flash-Chromatographie (70 g Kieselgel, 4×11 cm, LM:
PE/EE, kond.: 15 : 1, Gradient: 200 ml 15 : 1, 330 ml 10 : 1, 340 ml 7,5 : 1, 350 ml 6 : 1,
360 ml 5 : 1) gereinigt. Man erhält insgesamt 4,37 g (15 mmol, 37%)
2-(2,4-Dinitrophenyl)ethylsulfonylchlorid als gelben Feststoff.
DC (Kieselgel): Rf = 0,42 (PE/EE 7 : 3)
Schmp.: 79 bis 80°C
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
8,96 (d, 1H, Ha), 8,50 (dd, 1H, Hb), 7,78 (d, 1H, Hc), 4,12 (t, 2H, α-CH₂), 3,73 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
239 (4,21), [255 (4,12)]
DC (Kieselgel): Rf = 0,42 (PE/EE 7 : 3)
Schmp.: 79 bis 80°C
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
8,96 (d, 1H, Ha), 8,50 (dd, 1H, Hb), 7,78 (d, 1H, Hc), 4,12 (t, 2H, α-CH₂), 3,73 (t, 2H, β-CH₂)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
239 (4,21), [255 (4,12)]
Elementaranalyse: C₈H₇ClN₂O₆S (294,7 g/mol)
2 g 2-(2-Nitrophenyl)propylchlorid (10 mmol) und 3,75 g Natriumthiosulfat-
Pentahydrat (15 mmol) werden in 50 ml 50%igem wäßrigem Methanol gelöst
und 15 h am Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen filtriert man ab und rotiert
die Lösung bis zum Öl ein. Das Öl wird in einen 250 ml Dreihalskolben
umgefüllt, auf 10°C abgekühlt, mit 50 ml H₂O, 25 ml Eisessig und 50 g Eis
versetzt. Nach 10 Min. Einleiten von Chlorgas (die Temperatur soll nicht über
10°C steigen) wird noch 1/2 h bei Raumtemperatur gerührt, um
überschüssiges Chlor entweichen zu lassen. Man extrahiert die
Reaktionslösung 1× mit 200 ml und 2× mit je 75 ml Ether. Die vereinigten
Etherphasen werden mit je 100 ml 5%iger Natriumbisulfit-Lösung und H₂O
gewaschen, über Na₂SO₄ getrocknet und einrotiert. Das Rohprodukt (1,03 g)
wird auf Kieselgel aufgezogen und über Flash-Chromatographie gereinigt
(34 g Kieselgel, 3×10 cm, LM: PE/EE, kond. 15 : 1, Gradient: 250 ml 15 : 1, 165 ml
10 : 1, 170 ml 7,5 : 1, 180 ml 5 : 1). Man erhält 458 mg Edukt
2-(2-Nitrophenyl)propylchlorid und 423 mg (1,6 mmol, 16%)
2-(2-Nitrophenyl)propylsulfonylchlorid als rötliches Öl.
DC (Kieselgel) Rf = 0,51 (PE/EE 7 : 3)
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
7,91 (dd, 1H, arom. H, o zu NO₂), 7,74 (m, 1H, arom. H), 7,47 (m, 2H, arom. H), 4,19 (m, 2H, α-CH₂), 3,96 (m, 1H, β-CH), 1,63 (d, 3H, CH₃)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
204 (4,15), [216 (3,94)], 252 (3,64)
DC (Kieselgel) Rf = 0,51 (PE/EE 7 : 3)
¹H-NMR (250 MHz, CDCl₃):
7,91 (dd, 1H, arom. H, o zu NO₂), 7,74 (m, 1H, arom. H), 7,47 (m, 2H, arom. H), 4,19 (m, 2H, α-CH₂), 3,96 (m, 1H, β-CH), 1,63 (d, 3H, CH₃)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
204 (4,15), [216 (3,94)], 252 (3,64)
Elementaranalyse: C₉H₁₀Cl₂NO₄S (263,7 g/mol)
Zu 438 mg N6-NPEOC-2′-desoxyadenosin (1 mmol, 3× mit je 4 ml abs. Pyridin
koevaporiert) in 3,5 ml abs. Pyridin wird bei -45°C 304 mg
2-(2-Nitrophenyl)ethylsulfonylchlorid (1,2 mmol) in 3,5 ml abs. CH₂Cl₂ innerhalb
von 20 Min. zugetropft. Nach 4 h Rühren bei -40 bis -20°C erhöht man die
Temperatur 2 h auf -
15 bis -5°C und läßt sie dann noch 1 1/2 h ansteigen, bis 0
°C erreicht sind. Nach insgesamt 7 1/2 h wird die Lösung mit 15 ml H₂O und 15
ml CH₂Cl₂ versetzt. Man extrahiert die H₂O-Phase noch 2× mit je 20 ml CH₂Cl₂
und trocknet die vereinigten organischen Phasen über Na₂SO₄. Man filtriert ab,
rotiert ein und koevaporiert 3× mit Toluol und 1× mit MeOH. Das erhaltene
Rohprodukt wird durch Flash-Chromatographie (37 g Kieselgel, 4×10 cm, LM:
CH₂Cl₂/MeOH, kond.: 100 : 1, Gradient: 80 ml 100 : 1, je 100 ml 100 : 2,100 : 3,100 : 4
und 100 : 5) gereinigt. Man erhält 174 mg (0,2 mmol, 20%)
N⁶-NPEOC-3′,5′-di-O-[2-(2-nitrophenyl)ethylsulfonyl]-2′-desoxyadenos-in und
219 mg (0,35 mmol, 35%) N⁶-NPEOC-5′-O-[2-(2-nitrophenyl)ethylsulfonyl]-
2′-desoxyadenosin als farblose Schäume.
DC (Kieselgel): Rf = 0,33 (Tol/EE/MeOH 5 : 4 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, D₆-DMSO):
10,57 (s, 1H, NH), 8,59 (2 x s, 2H, H-C(8), H-C(2)), 8,15 (d, 2H, arom. H NPEOC, o zu NO₂), 7,96 (d, 1H, arom. H NPES, o zu NO₂), 7,61 (d, 2H, arom. H NPEOC, m zu NO₂), 7,47 (m, 3H, arom. HNPES), 6,48 (t, 1H, H-C(1′)), 5,62 (d, 1H, OH-C(3′)), 4,44 (m, 5H, H-C(3′), 2 × α-CH₂ NPE), 4,10 (m, 1H, H-C(4′)), 3,62 (m, 2H, H-C(5′)), 3,14 (m, 4H, 2 × β-CH₂ NPE), 2,87 (m, 1H, H-C(2′)), 2,38 (m, 1H, H-C(2′))
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
206 (4,56), 266 (4,46), 274 [(4,39)]
DC (Kieselgel): Rf = 0,33 (Tol/EE/MeOH 5 : 4 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, D₆-DMSO):
10,57 (s, 1H, NH), 8,59 (2 x s, 2H, H-C(8), H-C(2)), 8,15 (d, 2H, arom. H NPEOC, o zu NO₂), 7,96 (d, 1H, arom. H NPES, o zu NO₂), 7,61 (d, 2H, arom. H NPEOC, m zu NO₂), 7,47 (m, 3H, arom. HNPES), 6,48 (t, 1H, H-C(1′)), 5,62 (d, 1H, OH-C(3′)), 4,44 (m, 5H, H-C(3′), 2 × α-CH₂ NPE), 4,10 (m, 1H, H-C(4′)), 3,62 (m, 2H, H-C(5′)), 3,14 (m, 4H, 2 × β-CH₂ NPE), 2,87 (m, 1H, H-C(2′)), 2,38 (m, 1H, H-C(2′))
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
206 (4,56), 266 (4,46), 274 [(4,39)]
Elementaranalyse: C₂₇H₂₇N₇O₁₁S × 1/2 H₂O (666,6 g/mol)
Zu 355 mg N⁶-NPEOC-2′-desoxyadenosin (0,8 mmol, 3× mit je 4 ml abs.
Pyridin koevaporiert) in 4 ml abs. Pyridin wird bei -45°C 290 mg
2-(2-Chlor-6-nitrophenyl)ethylsulfonylchlorid (1,02 mmol) in 4 ml abs. CH₂Cl₂
innerhalb von 20 Min. zugetropft. Nach 4 h Rühren bei -40 bis -30°C läßt man
die Temperatur 2 1/2 h ansteigen, bis 0°C erreicht sind. Nach insgesamt
6 1/2 h wird die Lösung mit 15 ml H₂O und 15 ml CH₂Cl₂ versetzt und die
H₂O-Phase noch 3× mit je 15 ml CH₂Cl₂ extrahiert. Man trocknet die
vereinigten organischen Phasen über Na₂SO₄, filtriert ab, rotiert ein und
koevaporiert 3× mit Toluol und 1× mit MeOH. Das erhaltene Rohprodukt wird
durch Flash-Chromatographie (32 g Kieselgel, 3× 10 cm, LM: CH₂Cl₂/MeOH,
kond.: 100 : 1, Gradient: 100 ml 100 : 1, je 100 ml 100 : 2,100 : 3, 100 : 4 und 100 : 5)
gereinigt. Man erhält 214 mg (0,3 mmol, 39%) 5′-O-[2-(2-Chlor-6-nitrophenyl)
-ethylsulfonyl]-N⁶-NPEOC-2′-desoxyadenosin als farblosen Schaum.
DC (Kieselgel): Rf = 0,36 (Tol/EE/MeOH 5 : 4 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, D₆-DMSO):
10,56 (s, 1H, NH), 8,58 (s, 2H, H-C(8), H-C(2)), 8,15 (d, 2H, arom. H NPEOC, o zu NO₂), 7,94 (d, 1H, arom. H NPES), 7,81 (d, 1H, arom. H NPES), 7,56 (d, 3H, 2 arom. H NPEOC, m zu NO₂, 1 arom. H NPES, m zu NO₂), 6,47 (t, 1H, H-C(1′)), 5,62 (d, 1H, OH-C(3′)), 4,46 (m, 5H, H-C(3′)), 2 × α-CH₂ NPE), 4,12 (m, 1H, H-C(4′)), 3,52 (m, 2H, H-C(5′)), 3,21 (m₁ 2H, β-CH₂ NPE), 3,10 (m, 2H, β-CH₂ NPE), 2,88 (m, 1H, H-C(2′)), 2,38 (m, 1H, H-C(2′))
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
210 (4,62), 266 (4,43), [272 (4,39)]
DC (Kieselgel): Rf = 0,36 (Tol/EE/MeOH 5 : 4 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, D₆-DMSO):
10,56 (s, 1H, NH), 8,58 (s, 2H, H-C(8), H-C(2)), 8,15 (d, 2H, arom. H NPEOC, o zu NO₂), 7,94 (d, 1H, arom. H NPES), 7,81 (d, 1H, arom. H NPES), 7,56 (d, 3H, 2 arom. H NPEOC, m zu NO₂, 1 arom. H NPES, m zu NO₂), 6,47 (t, 1H, H-C(1′)), 5,62 (d, 1H, OH-C(3′)), 4,46 (m, 5H, H-C(3′)), 2 × α-CH₂ NPE), 4,12 (m, 1H, H-C(4′)), 3,52 (m, 2H, H-C(5′)), 3,21 (m₁ 2H, β-CH₂ NPE), 3,10 (m, 2H, β-CH₂ NPE), 2,88 (m, 1H, H-C(2′)), 2,38 (m, 1H, H-C(2′))
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
210 (4,62), 266 (4,43), [272 (4,39)]
Elementaranalyse: C₂₇H₂₆ClN₇O₁₁S × 1/2 H₂O (701,1 g/mol)
Zu 250 mg N⁴-NPEOC-2′-desoxycytidin (0,59 mmol, 3× mit je 4 ml abs. Pyridin
koevaporiert) in 2,5 ml abs. Pyridin tropft man bei 0°C innerhalb von 45 Min.
253 mg 2-(4-Chlor-2-nitrophenyl)ethylsulfonylchlorid (0,89 mmol) in 2,5 ml abs.
CH₂Cl₂ zu. Nach 33/4 h Rühren bei 0°C wird die Lösung mit 10 ml H₂O und 15
ml CH₂Cl₂ versetzt. Man extrahiert die H₂O-Phase noch 1× mit 15 ml CH₂Cl₂.
Die vereinigten organischen Phasen werden über Na₂SO₄ getrocknet,
abfiltriert, einrotiert und 3× mit Toluol und 2× mit MeOH koevaporiert. Das
erhaltene Rohprodukt (942 mg) wird durch Flash-Chromatographie (37 g
Kieselgel), 3× 10 cm, LM: CH₂Cl₂/MeOH, kond.: CH₂Cl₂, Gradient: 100 ml
CH₂Cl₂, je 200 ml 100 : 1,100 : 2,100 : 3 und 100 ml 100 : 4) gereinigt. Man erhält
214 mg (0,32 mmol, 34%) 5′-O-[2-(4-Chlor-2-nitrophenyl)ethylsulfonyl]-N⁴-
NPEOC-2′-desoxycytidin als farblosen Schaum. Die erhaltenen Mischfraktionen
werden noch einmal chromatographiert (5 g Kieselgel, 1×12 cm, LM:
CH₂Cl₂/MeOH, kond.: CH₂Cl₂, Gradient: 70 ml CH₂Cl₂, je 100 ml 100 : 5,100 : 1
und 50 ml 100 : 2). Man erhält 147 ml (0,16 mmol, 27%)
3′-O-[2-(4-Chlor-2-nitrophenyl)ethyl-sulfonyl]-N⁴-NPEOC-2′-desoxycyt-idin und
24 mg (0,04 mmol, 6%) 3′,5′-Di-O-[2-(4-chlor-2-nitrophenyl)ethylsulfonyl]-N⁴-
NPEOC-2′-desoxycytidin ebenfalls als farblose Schäume.
DC (Kieselgel): Rf = 0,43 (Tol/EE/MeOH 5 : 4 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, D₆-DMSO):
10,78 (s, 1H, NH), 8, 15 (d, 2H, arom. H NPEOC, o zu NO₂), 8,08 (d, 1H, Ha), 8,01 (d, 1H, H-C(6)), 7,75 (dd, 1H, Hb), 7,59 (d, 3H, 2 arom. H NPEOC, m zu NO₂, Hc), 6,94 (d, 1H, H-C(5)), 6,14 (t, 1H, H-C(1′)), 5,52 (d, 1H, OH-C(3′)), 4,43 (d, 2H, α-CH₂ NPE), 4,34 (t, 2H, α-CH₂ NPE), 4,21 (m, 1H, H-C(3′)), 4,03 (m, 1H, H-C(4′)), 3,73 (m, 2H, H-C(5′)), 3,25 (m, 2H, β-CH₂ NPE), 3,07 (m, 2H, β-CH₂ NPE), 2,27 (m, 1H, H-C(2′)), 2,12 (m, 1H, H-C(2′))
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
[207 (4,61)], 212 (4,65), 244 (4,36), [269 (4,28)]
DC (Kieselgel): Rf = 0,43 (Tol/EE/MeOH 5 : 4 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, D₆-DMSO):
10,78 (s, 1H, NH), 8, 15 (d, 2H, arom. H NPEOC, o zu NO₂), 8,08 (d, 1H, Ha), 8,01 (d, 1H, H-C(6)), 7,75 (dd, 1H, Hb), 7,59 (d, 3H, 2 arom. H NPEOC, m zu NO₂, Hc), 6,94 (d, 1H, H-C(5)), 6,14 (t, 1H, H-C(1′)), 5,52 (d, 1H, OH-C(3′)), 4,43 (d, 2H, α-CH₂ NPE), 4,34 (t, 2H, α-CH₂ NPE), 4,21 (m, 1H, H-C(3′)), 4,03 (m, 1H, H-C(4′)), 3,73 (m, 2H, H-C(5′)), 3,25 (m, 2H, β-CH₂ NPE), 3,07 (m, 2H, β-CH₂ NPE), 2,27 (m, 1H, H-C(2′)), 2,12 (m, 1H, H-C(2′))
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
[207 (4,61)], 212 (4,65), 244 (4,36), [269 (4,28)]
Elementaranalyse: C₂₆H₂₆ClN₅O₁₂S (668,0 g/mol)
Zu 391 mg N²-NPEOC-O⁶-NPE-2′-desoxyguanosin (0,65 mmol, 3× mit je 8 ml
abs. Pyridin koevaporiert) in 3 ml abs. Pyridin wird bei -50°C 381 mg
2-(2,4-Dimtrophenyl)ethylsulfonylchlorid (1,3 mmol) in 3 ml abs. CH₂Cl₂
innerhalb von 40 Min. zugetropft. Nach 4 h Rühren bei -50 bis -30°C und
2 1/2 h bei -30 bis -15°C versetzt man die Lösung mit 15 ml H₂O und 15 ml
CH₂Cl₂. Die H₂O-Phase wird noch 1× mit 20 ml CH₂Cl₂ extrahiert und die
vereinigten organischen Phasen über Na₂SO₄ getrocknet. Man filtriert ab, rotiert
ein und koevaporiert 3× mit Toluol und 1× mit MeOH. Das erhaltene
Rohprodukt (730 mg) wird durch Flash-Chromatographie (33 g Kieselgel, 3×9
cm, LM: CH₂Cl₂/MeOH, kond.: CH₂Cl₂, Gradient: 100 ml CH₂Cl₂, je 200 ml
100 : 0,7, 100 : 1,4, 100 : 2, 100 : 3 und 100 : 4) gereinigt. Man erhält 141 mg (0,12
mmol, 19%) noch leicht verunreinigtes 3′,5′-Di-O-[2-(2,4-dinitrophenyl)ethyl
sulfonyl]-N²-NPEOC-O⁶-NPE-2′-desoxyguanosin und 339 mg (0,39 mmol, 60%)
5′-O-[2-(2,4-Dinitrophenyl)ethylsulfonyl]-N²-NPEOC-O⁶-NPE-2′-desoxy
guanosin als leicht gelbliche Schäume.
DC (Kieselgel): Rf = 0,46 (Tol/EE/MeOH 5 : 4 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, D₆-DMSO):
10,31 (s, 1H, NH), 8,64 (d, 1H, Ha), 8,34 (dd, 1H, Hb), 8,29 (s, 1H, H-C(8)), 8,15 (d, 4H, arom. H NPE, o zu NO₂), 7,62 (d, 4H, arom. H NPE, m zu NO₂) 7,57 (s, 1H, Hc), 6,33 (t, 1H, H-C(1′)), 5,53 (d, 1H, OH-C(3′)), 4,68 (t, 2H, α-CH₂ NPE), 4,48 (m, 3H, α-CH₂ NPE, H-C(3′)), 4,33 (t, 2H, α-CH₂ NPE), 4,06 (m, 1H, H-C(4′)), 3,66 (m, 2H, H-C(5′)), 3,24 (m, 4H, 2 × β-CH₂ NPE), 3,08 (t, 2H, β-CH₂ NPE), 2,89 (m, 1H, H-C(2′)), 2,26 (m, 1H, H-C(2′))
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
[206 (4,70)], 214 (4,74), [254 (4,60)], 265 (4,63)
DC (Kieselgel): Rf = 0,46 (Tol/EE/MeOH 5 : 4 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, D₆-DMSO):
10,31 (s, 1H, NH), 8,64 (d, 1H, Ha), 8,34 (dd, 1H, Hb), 8,29 (s, 1H, H-C(8)), 8,15 (d, 4H, arom. H NPE, o zu NO₂), 7,62 (d, 4H, arom. H NPE, m zu NO₂) 7,57 (s, 1H, Hc), 6,33 (t, 1H, H-C(1′)), 5,53 (d, 1H, OH-C(3′)), 4,68 (t, 2H, α-CH₂ NPE), 4,48 (m, 3H, α-CH₂ NPE, H-C(3′)), 4,33 (t, 2H, α-CH₂ NPE), 4,06 (m, 1H, H-C(4′)), 3,66 (m, 2H, H-C(5′)), 3,24 (m, 4H, 2 × β-CH₂ NPE), 3,08 (t, 2H, β-CH₂ NPE), 2,89 (m, 1H, H-C(2′)), 2,26 (m, 1H, H-C(2′))
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
[206 (4,70)], 214 (4,74), [254 (4,60)], 265 (4,63)
Elementaranalyse: C₃₅H₃₃N₉O₁₆ S × 1/2 H₂O (876,8 g/mol)
242 mg Thymidin (1 mmol, 3× mit je 5 ml abs. Pyridin koevaporiert) werden in
2,5 ml abs. Pyridin gelöst und auf -
60°C gekühlt. Dazu tropft man innerhalb von
10 Min. 396 mg 2-(2-Nitrophenyl)propylsulfonylchlorid (1,5 mmol) in 2,5 ml
abs. CH₂Cl₂. Nach 4 h Rühren bei einer Temperatur zwischen -60 und -30°C
läßt man die Temperatur auf -15°C ansteigen. Die Reaktion wird nach
insgesamt 6 1/4 h mit je 15 ml H₂O und CH₂Cl₂ versetzt und die wäßrige Phase
noch 4× mit je 15 ml CH₂Cl₂ extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen
werden über Na₂SO₄ getrocknet, abfiltriert und einrotiert. Man koevaporiert
noch 3× mit Toluol und 1× mit Methanol. Das Rohprodukt (600 mg) wird über
Flash-Chromatographie (39 g Kieselgel, 3×11 cm, LM: CH₂Cl₂/MeOH, kond.:
CH₂Cl₂, Gradient: 100 ml CH₂Cl₂, je 150 ml 100 : 1,100 : 2,100 : 3 und 100 : 4)
gereinigt. Man erhält 290 mg (0,62 mmol, 62%) 5′-O-[2-(2-Nitrophenyl)propyl
sulfonyl]-thymidin als farblosen Schaum. Die erhaltenen Mischfraktionen
werden durch eine weitere Säule (4,5 g Kieselgel, 1×11 cm, LM:
CH₂Cl₂/MeOH, kond.: CH₂Cl₂, Gradient: 100 ml CH₂Cl₂, je 50 ml 100 : 0,5,100 : 1
und 100 : 2) gereinigt. Es werden 128 mg (0,18 mmol, 18%)
3′,5′-Di-O-[2-(2-nitrophenyl)propylsulfonyl]-thymidin als farbloser Schaum und
26 mg (0,06 mmol, 6%) 3′-O-[2-(2-Nitrophenyl)propylsulfonyl]-thymidin als
leicht rötlicher Schaum isoliert.
DC (Kieselgel): Rf = 0,39 (Tol/EE/MeOH 5 : 4 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, D₆-DMSO):
11,32 (d, 1H, NH), 7,84 bis 7,64 (m, 3H, arom. HNPPS), 7,44 (m, 2H, 1 arom. H NPPS, H-C(6)), 6,16 (g, 1H, H-C(1′)), 5,45 (g, 1H, OH-C(3′)), 4,32 bis 4,19 (m, 2H, H-C(5′)), 4,06 (m, 1H, H-C(3′)), 3,84 (d, 3H, α-CH₂ NPPS, H-C(4′)), 3,7l (m, 1H, β-CH NPPS), 2,09 (m, 2H, H-C(2′)), 1,73 (s, 3H, CH₃ Thymidin), 1,38 (dd, 3H, CH₃ NPPS)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
205 (4,28), [217 (4,08)], 262 (4,07)
DC (Kieselgel): Rf = 0,39 (Tol/EE/MeOH 5 : 4 : 1)
¹H-NMR (250 MHz, D₆-DMSO):
11,32 (d, 1H, NH), 7,84 bis 7,64 (m, 3H, arom. HNPPS), 7,44 (m, 2H, 1 arom. H NPPS, H-C(6)), 6,16 (g, 1H, H-C(1′)), 5,45 (g, 1H, OH-C(3′)), 4,32 bis 4,19 (m, 2H, H-C(5′)), 4,06 (m, 1H, H-C(3′)), 3,84 (d, 3H, α-CH₂ NPPS, H-C(4′)), 3,7l (m, 1H, β-CH NPPS), 2,09 (m, 2H, H-C(2′)), 1,73 (s, 3H, CH₃ Thymidin), 1,38 (dd, 3H, CH₃ NPPS)
UV (MeOH), λ [nm] (lg ε):
205 (4,28), [217 (4,08)], 262 (4,07)
Elementaranalyse (Mol. Gew.): C₁₉H₂₃N₃O₉S (469,5 g/mol)
Die entsprechend geschützten Nucleosid-Derivate wurden mit Hilfe einer
Apparatur bestrahlt, die aus einer Hg-Höchstdrücklampe (200 W), einem
IR-Filter (Wasser), einem Shutter (automatischer Verschluß zur exakten
Regelung der Bestrählungsdauer), einem Standard-Interferenzfilter (Filter 1)
mit einem schmalen Bereich um die Wellenlänge 365 um, einer Sammellinse
sowie einem auf ca. 17°C thermostatisierten Küvettenhalter bestand. Um die
Überhitzung von Filter 1 zu verhindern, wurde ggf. zwischen Shutter und
Filter 1 noch ein Breitbandfilter UG1 (Filter 2) installiert. Bei den
Bestrahlungsversuchen wurde Licht der Wellenlänge 365 um verwendet,
damit nur die Schutzgruppen und nicht die heterocyclischen Basen angeregt
werden. Die Bestrahlung erfolgte in Quarzküvetten (3,5 ml) mit je 3 ml
Lösung (Ausgangskonzentration 0,1 bzw. 0,025 mmol/l). Nach erfolgter
Bestrahlung wurden der Küvette zwei Proben entnommen und mit Hilfe eines
HPLC-Systems analysiert.
Das HPLC-System der Fa. Merck-Hitachi bestand aus folgenden Geräten:
Pumpe L-7100, Auto-Sampler L-7200, UV/VIS-Detektor
(Detektionswellenlänge 260 um) L-7420 und Interface D-7000. Als Säule
wurde eine LICHROSORB RP 18 der Fa. Merck verwendet. Die Steuerung
erfolgte mit einem Computer der Fa. Compag durch den HSM-Manager.
Zur Chromatographie wurde der folgende Gradient (Lösemittel: Wasser und
Acetonitril) verwendet (s. Tabelle 1).
In den erhaltenen Chromatogrammen konnten die Abnahme des Eduktes
(5′-O-geschütztes Nucleosid) und die Zunahme des Produktes
(5′-O-entschütztes Nucleosid) verfolgt werden. Die Auswertung erfolgte dabei
über die Fläche der einzelnen Peaks. Als Referenz wurde die Lösung des zu
bestrahlenden Nucleosids zum Zeitpunkt 0 Min. (d. h. vor der Bestrahlung)
eingespritzt und die Fläche des erhaltenen Peaks als 100% Edukt angesehen.
Gleichermaßen wurde für das Produkt verfahren: Es wurde die Peakfläche
einer 0,1 bzw. 0,025 mmolaren Lösung bestimmt und als 100% gesetzt. Die
jeweiligen Flächen der Produkte und Edukte der anderen Zeitpunkte wurden
auf diese Referenzwerte bezogen.
Aus den so erhaltenen Kurven (Konz. in % gegen die Zeit aufgetragen) wurden
folgende Werte abgelesen:
tH: Halbwertszeit: der Zeitpunkt, an dem die Hälfte des Eduktes umgesetzt war
Konz. tH: Konzentration des Produktes bei der Halbwertszeit
Konz. tend: Konzentration des Produktes am letzten untersuchten Zeitpunkt.
tH: Halbwertszeit: der Zeitpunkt, an dem die Hälfte des Eduktes umgesetzt war
Konz. tH: Konzentration des Produktes bei der Halbwertszeit
Konz. tend: Konzentration des Produktes am letzten untersuchten Zeitpunkt.
Meistens wurde dieser Zeitpunkt so gelegt, daß das Edukt nicht mehr
nachweisbar war.
Die Ergebnisse der Bestrahlungsexperimente sind in Tabelle 2
zusammengefaßt.
Wie man aus Tabelle 2 ersichtlich, variieren die Halbwertszeiten bei den
verschiedenen Nucleosiden relativ stark. Während das
5′-O-Phenylpropylsulfonyl-thymidin-Derivat (Beispiel 15) mit 49 Sekunden die
kürzeste Halbwertszeit aufweist, beträgt diese beim 5′-O-[2-(2-Chlor-6-nitro
phenyl)ethylsulfonyl]-geschützten 2′-Desoxyadenosin (Beispiel 12) 42 Minuten.
Was die Ausbeuten der entschützten Nucleoside betrifft, so läßt Tabelle 2
erkennen, daß beim 5′-O-[2-(2-Chlor-6-nitrophenyl)ethylsulfonyl]-geschützten
2′-Desoxyadenosin (Beispiel 11) diese mit 97% am höchsten liegt während sie
bei den anderen Nucleosid-Derivaten Werte zwischen ca. 50 und 85%
annimmt.
Claims (30)
1. Nucleosid-Derivate mit photolabilen Schutzgruppen der allgemeinen Formel
(I)
in der
R¹ = H, NO₂, CN, OCH₃, Halogen oder Alkyl oder Alkoxyalkyl mit 1 bis 4 C-Atomen
R² = H, OCH₃
R³ = H, F, Cl, Br, NO₂ oder ein aliphatischer Acylrest mit 2 bis 5 C-Atomen
R⁴ = H, Halogen, OCH₃, ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein ggf. substituierter Arylrest
R⁶ = H oder eine übliche funktionelle Gruppe zur Herstellung von Oligonucleotiden
R⁶ = H, OH, Halogen oder XR⁸, wobei X = O oder S und R⁸ eine in der Nucleotidchemie übliche Schutzgruppe darstellt
B = Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin, Uracil, 2,6-Diaminopurin-9-yl, Hypoxanthin-9-yl, 5-Methylcytosin-1-yl, 5-Amino-4-imidazolcarbonsäureamid-1-yl oder 5-Amino-4-imidazolcarbonsäureamid-3-yl, wobei im Falle von B = Adenin, Cytosin oder Guanin die primäre Aminofunktion ggf. eine permanente Schutzgruppe aufweist.
R¹ = H, NO₂, CN, OCH₃, Halogen oder Alkyl oder Alkoxyalkyl mit 1 bis 4 C-Atomen
R² = H, OCH₃
R³ = H, F, Cl, Br, NO₂ oder ein aliphatischer Acylrest mit 2 bis 5 C-Atomen
R⁴ = H, Halogen, OCH₃, ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein ggf. substituierter Arylrest
R⁶ = H oder eine übliche funktionelle Gruppe zur Herstellung von Oligonucleotiden
R⁶ = H, OH, Halogen oder XR⁸, wobei X = O oder S und R⁸ eine in der Nucleotidchemie übliche Schutzgruppe darstellt
B = Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin, Uracil, 2,6-Diaminopurin-9-yl, Hypoxanthin-9-yl, 5-Methylcytosin-1-yl, 5-Amino-4-imidazolcarbonsäureamid-1-yl oder 5-Amino-4-imidazolcarbonsäureamid-3-yl, wobei im Falle von B = Adenin, Cytosin oder Guanin die primäre Aminofunktion ggf. eine permanente Schutzgruppe aufweist.
2. Nucleosid-Derivate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle
von R⁴ ≠ H R¹ = R² = R³ = H ist.
3. Nucleosid-Derivate nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß R⁴ einen Methylrest darstellt.
4. Nucleosid-Derivate nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß R⁵ eine Phosphitamidgruppe der Formel
darstellt, wobei die R⁷-Gruppen gleich oder verschieden sind und lineare
oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen bedeuten.
5. Nucleosid-Derivate nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß R⁷ einen
Ethyl- oder Isopropylrest darstellt.
6. Nucleosid-Derivate nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß R⁶ eine Gruppe XR⁸ ist und R⁸ im Fall von X = O eine Alkyl-, Alkenyl-,
Acetal- oder Silylether-Schutzgruppe oder im Fall von X = S eine
Alkyl-Schutzgruppe darstellt.
7. Nucleosid-Derivate nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als R⁶
ein O-Methyl- oder O-Ethylrest, ein O-Allylrest, ein O-Tetrahydropyranyl-
bzw. O-Methoxytetrahydropyranyl-Rest oder ein O-t-Butyldimethylsilyl-Rest
eingesetzt wird.
8. Nucleosid-Derivate nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man im Falle von B = Adenin, Cytosin oder Guanin als permanente
Schutzgruppe Phenoxyacetyl- oder Dimethylformamidino-Reste einsetzt.
9. Nucleosid-Derivate nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man im Falle von B = Adenin als permanente Schutzgruppe Benzoyl-
oder p-Nitrophenylethoxycarbonyl-(p-NPEOC)-Reste verwendet.
10. Nucleosid-Derivate nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle von B = Guanin die permanente Schutzgruppe Isobutyroyl-,
p-Nitrophenylethyl-(p-NPE)- oder p-NPEOC-Reste darstellen.
11. Nucleosid-Derivate nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man im Falle von B = Cytosin als permanente Schutzgruppe Benzoyl-
oder p-NPEOC-Reste einsetzt.
12. Nucleosid-Derivate nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß als Halogenatom in R¹ oder R⁶ ein Fluor-, Chlor- oder
Bromatom eingesetzt wird.
13. Verfahren zur Herstellung von Nucleosid-Derivaten nach den Ansprüchen 1
bis 12 in mindestens drei Stufen, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) einen Alkohol der allgemeinen Formel (II) in der R¹, R², R³, R⁴ die oben angegebene Bedeutung besitzen, mit Thionylchlorid umsetzt und anschließend
- b) das in Stufe a) gebildete Phenylalkylchlorid der allgemeinen Formel (III) zuerst mit Natriumthiosulfat und anschließend mit Chlor zu einem Phenylalkylsulfonylchlorid der allgemeinen Formel (IV) umwandelt und anschließend
- c) das in Stufe b) gebildete Phenylalkylsulfonylchlorid mit Nucleosiden der allgemeinen Formel (V) in der R⁵, R⁶ und B die oben angegebene Bedeutung besitzen, reagieren läßt und ggf. anschließend
- d) in der 3′-Stellung der Nucleosid-Derivate mit R⁵ = H die Phosphitamid-Gruppe nach bekannten Methoden einführt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man Stufe a) in
einem unpolaren organischen Lösemittel bei Temperaturen zwischen 50
und 120°C ggf. in Gegenwart einer Base durchführt.
15. Verfahren nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe a) das Thionylchlorid in zwei- bis fünffachem Überschuß
bezogen auf die Alkoholkomponente einsetzt.
16. Verfahren nach den Ansprüchen 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe a) als unpolares organisches Lösemittel Toluol verwendet.
17. Verfahren nach den Ansprüchen 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe a) als Base Pyridin einsetzt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Pyridin in einer Menge von 2 bis 10 Vol.-% bezogen auf das eingesetzte
Toluol verwendet.
19. Verfahren nach den Ansprüchen 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration der Alkoholkomponente in Stufe a) 1,0 bis 20,0 mmol pro
10 ml Solvens beträgt.
20. Verfahren nach den Ansprüchen 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe b) die Umsetzung mit Natriumthiosulfat in einem
Lösemittelgemisch bestehend aus einem Alkohol und Wasser bei
Temperaturen zwischen 50 und 100°C durchführt.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkohol
Methanol oder Ethanol heranzieht.
22. Verfahren nach den Ansprüchen 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe b) pro mmol Phenylalkylchlorid 1,5 bis 2,5 mmol
Natriumthiosulfat verwendet.
23. Verfahren nach den Ansprüchen 13 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe b) die Chlorierung in Wasser, in einem Wasser/Essigsäure-
oder Wasser/Dichlormethan-Gemisch bei Temperaturen zwischen 0 und
+25°C durchführt.
24. Verfahren nach den Ansprüchen 13 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung gemäß Stufe c) in einem Lösemittelgemisch bestehend
aus Dichlormethan und Pyridin bei Temperaturen zwischen -60 und 0°C
vornimmt.
25. Verfahren nach den Ansprüchen 13 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß
das Molverhältnis Nucleosid zu Phenylalkylsulfonylchlorid 1 : 1 bis 1 : 2
beträgt.
26. Verfahren nach den Ansprüchen 13 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe c) das in Pyridin gelöste Nucleosid vorlegt und eine Lösung
des Phenylalkylsulfonylchlorids in Dichlormethan bei der jeweiligen
Reaktionstemperatur zutropfen läßt.
27. Verfahren nach den Ansprüchen 13 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration des Nucleosids im Lösemittelgemisch in Stufe c) 0,1 bis
3,0 mmol pro 10 ml Solvens beträgt.
28. Verfahren nach den Ansprüchen 13 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Einführung der Phosphitamid-Gruppe (Stufe d) durch Umsetzung
der Nucleosid-Derivate (mit R⁵ = H) mit den entsprechenden Phosphinen in
Gegenwart von 1H-Tetrazol als Aktivator in einem Lösemittelgemisch
bestehend aus Dichlormethan und Acetonitril bei Temperaturen zwischen 0
und 25°C vornimmt.
29. Verwendung eines Nucleosid-Derivats der allgemeinen Formel (I) gemäß
Anspruch 1 für die lichtgesteuerte Synthese von Oligonucleotiden.
30. Verwendung gemäß Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die
lichtgesteuerte Oligonucleotidsynthese auf einem festen Trägermaterial
erfolgt.
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