DE19619622A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Probeentnahme von Abgasen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Probeentnahme von AbgasenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Probeentnahme von
Abgasen aus Abgaskanälen gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 5.
Solche Verfahren und Vorrichtungen finden dort eine Anwendung, wo Abgaskanälen
Proben der in ihnen geführten Abgase für Analysen entnommen werden müssen.
Es ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem die Entnahme über ein Meßkreuz mit
mehreren Bohrungen verschiedener Größe erfolgt, wobei die Bohrungen konzentri
schen Kreisringen gleicher Fläche entsprechen. Dieses Verfahren ist auf eine be
stimmte Anzahl von Entnahmebohrungen und somit eine feste Zahl von Teilkreisflä
chen festgelegt.
In den VDI 2066 Richtlinien ist ein Verfahren beschrieben, bei dem eine kontinuierli
che Entnahme der Probe an mehreren Meßpunkten erfolgt. Diese Meßpunkte werden
so gewählt, daß sie konzentrischen Kreisen mit gleicher Fläche entsprechen. Die Ent
nahme der Abgasproben erfolgt integrativ auf den Flächenmittellinien flächengleicher,
konzentrischer Kreisringe. Hierbei wird angenommen, daß ein Punkt auf der Flächen
mittellinie eines jeden Kreisrings repräsentativ für die gesamte Teilfläche ist. Eine
Mittelung der Konzentration erfolgt durch Wahl der Anzahl der Kreisringe. Um den
Aufwand möglichst gering zu gehalten, werden nur wenige Ringe durchmessen. Da
durch ist die Gefahr von Meßfehlern durch nicht erfaßte Inhomogenitäten im Strö
mungsprofil des jeweiligen Abgaskanals gegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem Pro
ben eines Abgases einem Abgaskanal so entnommen werden können, daß sie den
Zusammensetzungen des jeweiligen Abgases tatsächlich entsprechen und Inhomo
genitäten im Strömungsprofil des Abgaskanals ebenfalls erfaßt werden, sowie eine
Vorrichtung schaffen, mit der dieses Verfahren durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird das Verfahren betreffend durch die Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst.
Diese Aufgabe wird die Vorrichtung betreffend durch die Merkmale des Patentan
spruchs 5 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Querschnitt eines Abgaskanals für
die Entnahme von Proben in eine beliebig große Anzahl von konzentrischen kreis
ringförmigen Flächen unterteilt, die alle den gleichen Flächeninhalt aufweisen. Das
Strömungsprofil des jeweiligen Abgaskanals nimmt damit kleinen Einfluß mehr auf die
ermittelten Meßwerte, da durch die Unterteilung Inhomogenitäten erfaßt werden und
eine tatsächliche Integration der Abgaskonzentration über den gesamten Querschnitt
ermöglicht wird. Die Entnahmesonde wird in radialer Richtung über den Querschnitt
des Abgaskanals bewegt. Um die Konzentration der Bestandteile des Abgases inte
grativ erfassen zu können, müssen die Verweilzeiten der Entnahmesonde pro
Flächeneinheit beim Verfahren über den Querschnitt des Abgaskanals konstant sein.
Da die Distanz von einer Flächenmittellinie zur nächsten vom Rand zum Mittelpunkt
zunimmt, muß die Geschwindigkeit der Entnahmesonde vom Rand zum Mittelpunkt
des Abgaskanals hin zunehmen bzw. in umgekehrter Richtung abnehmen, damit die
Forderung nach gleichen Verweilzeiten der Entnahmesonde pro Flächeneinheit erfüllt
werden kann. Die repräsentative Entnahme von Proben wird bei dem vorliegenden
Verfahren durch eine vom Ort abhängige veränderliche Geschwindigkeit V der Ent
nahmesonde gewährleistet. Die Abhängigkeit der Geschwindigkeit V vom Ort ist
dabei durch die Geometrie des Abgaskanals gegeben. Im Falle eines runden Abgas
kanals ergibt sich eine hyperbolische Abhängigkeit.
Für die Durchführung des Verfahrens wird eine exraktiv arbeitende Entnahmesonde
verwendet, die von einer Antriebsvorrichtung bewegt wird. Diese wird von einer Aus
werteeinheit gesteuert, die vorzugsweise als Prozeßrechner ausgebildet ist. Von
diesem wird gleichzeitig der Querschnitt des jeweiligen Abgaskanals rechnerisch in
eine beliebige Anzahl konzentrischer Kreise mit gleichen Flächeninhalten unterteilt
und die hiervon abhängige veränderliche Geschwindigkeit V der Entnahmesonde be
rechnet.
Weitere erfinderische Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von schematischen Zeichnungen näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Probeentnahme von Abgasen aus einem Abgaskanal,
Fig. 2 die Änderung der Geschwindigkeit einer Entnahmesonde in Abhängigkeit von
der Position der Entnahmesonde über dem Querschnitt des Abgaskanals.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung 1 weist eine Entnahmesonde 2, eine Antriebsvor
richtung 3, eine Meßvorrichtung 4 sowie eine Auswerteeinheit 5 auf. Die Entnahme
sonde 2 ist innerhalb eines Abgaskanals 6 angeordnet. Über diesen werden die Ab
gase 7 abgeleitet, die beispielsweise von einer Verbrennungskraftmaschine (hier
nicht dargestellt) stammen. Die Entnahmesonde 2 kann ein Planfilter enthalten. Um
ein isokinetisches Absaugen der Proben zu ermöglichen, wird vorzugsweise eine Ent
nahmesonde mit einer Nulldrucksonde oder einem Prandtlrohr verwendet. Die Ent
nahmesonde 2 ist so installiert, daß sie in radialer Richtung senkrecht zur Längs
achse des Abgaskanals 6 bewegt werden kann. Die Entnahmesonde 2 ist mit einem
stabförmigen Führungselement 8 verbunden, das beweglich durch eine Öffnung (hier
nicht dargestellt) aus dem Abgaskanal 7 herausgeführt ist und mit der Antriebsvor
richtung 3 in Verbindung steht. Durch das Innere des Führungselements 8 sind die
Signalleitungen 2A und 2B der Entnahmesonde 2 nach außen geführt. Die erste Si
gnalleitung 2A ist an die Meßvorrichtung 4 anschlossen. Mit dieser Meßvorrichtung 4
wird die Menge des Abgases 7 gemessen, welche die Entnahmesonde 2 pro
Zeiteinheit durchströmt. Die zweite Signalleitung 2B ist mit der Auswerteeinheit 5
verbunden. Die Auswerteeinheit 5 ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
als Prozeßrechner ausgebildet. Ein Signalausgang 4A der Meßvorrichtung 4 steht
ebenfalls mit der Auswerteeinheit 5 in Verbindung. Ferner ist ein Signaleingang 3E
der Antriebsvorrichtung 3 an den Signalausgang 5A der Auswerteeinheit 5 ange
schlossen.
Mit Hilfe der Entnahmesonde 2 werden dem Abgas 7 Proben entnommen. Um eine
vollständige Zusammensetzung des Abgases 7 so ermitteln zu können, daß Meß
ungenauigkeiten ausgeschlossen sind, die durch das Strömungsprofil des Abgas
kanals 7 oder sonstige Inhomogenitäten hervorgerufen werden, wird der Querschnitt
des Abgaskanals 6 in eine beliebige Anzahl konzentrischer kreisringförmiger Flächen
unterteilt, die alle den gleichen Flächeninhalt aufweisen. Bei dem in Fig. 1 darge
stellten Ausführungsbeispiel ist der Querschnitt des Abgaskanals 6 in vier kon
zentrische kreisringförmige Flächen K1, K2, K3 und K4 unterteilt. Die Aufteilung des
Querschnitts erfolgt rechnerisch in der Auswerteeinheit 5, in der die Abmessungen
des Abgaskanals 6 gespeichert sind. Die Entnahme der Proben erfolgt der Art, daß
die Entnahmesonde 2 mit Hilfe der Antriebsvorrichtung 3 in radialer Richtung über
den Querschnitt des Abgaskanals 6 bewegt wird, und zwar vom inneren Rand zum
Mittelpunkt des Abgaskanals 7 oder umgekehrt. Die Entnahmesonde 2 wird mit Hilfe
der Antriebsvorrichtung 3 bewegt. Diese wird von der Auswerteeinheit 5 gesteuert.
Die Entnahmesonde 2 wird für die jeweilige Entnahme einer Probe auf den Mittel
linien A, B, C und D der kreisringförmigen Flächen K1, K2, K3 und K4. angehalten.
Erfindungsgemäß ist die Verweilzeit der Entnahmesonde 2 auf allen Mittellinien A, B,
C und D gleich groß. Da alle kreisringförmigen Flächen den gleichen Flächeninhalt
aufweisen, wird durch die gleich Verweilzeit T der Entnahmesonde 2 auf allen
Mittellinien A, B, C und D eine repräsentative Messung sichergestellt. Wie Fig. 1
zeigt, wird der Abstand der Kreisringe K1, K2, K3 und K4 vom Mittelpunkt zum Rand
des Abgaskanals 6 hin kleiner. Damit die Entnahmesonde 2 auf allen Mittellinien A, B,
C und D gleich lang verweilen kann und die Messung dennoch in einer definierten
Zeit durchgeführt werden kann, muß die Entnahmesonde 2 mit einer vom Ort
abhängigen veränderlichen Geschwindigkeit V verfahren werden. Die Geschwindig
keit V muß beim Bewegen der Entnahmesonde 2 vom Mittelpunkt zum Rand ab- und
in umgekehrter Richtung zunehmen. Die ortsabhängige Geschwindigkeit V der Ent
nahmesonde 2 ist in Fig. 2 dargestellt, wobei R der Radius des Abgaskanals 6 ist. Für
einen Abgaskanal 6 mit einem runden Querschnitt läßt sich die ortsabhängige Ge
schwindigkeit V gemäß nachfolgender Gleichung berechnen:
Die ortsabhängige Geschwindigkeit V der Entnahmesonde 2 wird für jeden Punkt zwi
schen dem Mittelpunkt M und dem Rand des Abgaskanals 7 in der Auswerteeinheit 5
berechnet. Vom Signalausgang 5A der Auswerteeinheit 5 werden die erforderlichen
Steuersignale an die Antriebsvorrichtung 3 gegeben, welche die Entnahmesonde 2
mit der ortsabhängigen Geschwindigkeit V bewegt und während der vorgegebenen
Verweilzeiten auf den Mittellinien A, B, C und D der Kreisringe zur Probeentnahme
anhält.
Claims (6)
1. Verfahren zur Probeentnahme von Abgasen mit einer Entnahmesonde (2),
die über den Querschnitt eines Abgaskanals (6) verfahren wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Querschnitt des Abgaskanals (6) in eine beliebige Anzahl
konzentrischer kreisringförmiger Flächen (K1, K2, K3 und K4) mit gleich großen Flä
cheninhalten unterteilt wird, daß die Entnahmesonde (2) vom Rand zum Mittelpunkt
(M) des Abgaskanals (6) oder umgekehrt in radialer Richtung verfahren wird, und daß
jede Probeentnahme auf jeder kreisringförmigen Fläche (K1, K2, K3 und K4) während
eine definierten Verweilzeit T durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahme
sonde (2) vom Rand zum Mittelpunkt (M) des Abgaskanals (6) oder umgekehrt
verfahren mit einer vom Ort abhängigen veränderlichen Geschwindigkeit (V)
verfahren wird, die zum Mittelpunkt hin zu- und zum Rand hin abnimmt, daß die Ent
nahmesonde (2) für jede Probeentnahme auf der Mittellinie (A, B, C, D) einer jeden
kreisringförmigen Fläche (K1, K2, K3, K4) während einer gleich langen Verweilzeit T
für die Entnahme einer Probe angehalten wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die ortsabhängige Geschwindigkeit (V) der Entnahmesonde (2) bei einem Ab
gaskanal (6) mit rundem Querschnitt durch folgende Gleichung bestimmt wird:
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entnahme jeder Probe auf der Mittellinie einer jeden kreisringförmigen Fläche
(K1, K2, K3, K4) durch Absaugen isokinetisch durchgeführt wird.
5. Vorrichtung zur Probeentnahme von Abgasen (7) aus einen Abgaskanal (6)
mit einer Entnahmesonde (2), die über den Querschnitt des Abgaskanals (6) verfahr
bar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine exraktiv arbeitende Entnahmesonde (2)
vorgesehen ist, die mit einer steuerbaren Antriebsvorrichtung (3) verbunden ist, und
daß der Entnahmesonde (2) mit wenigstens einer Durchflußmeßvorrichtung (4) und
einer Auswerteeinheit (5) in Verbindung steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, die Auswerteein
heit (5) als Prozeßrechner ausgebildet und die Entnahmesonde (2) ein Planfilter
aufweist und zum isokinetischen Absaugen des Abgases (7) mit einer Nulldrucksonde
oder einem Prandtlrohr vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996119622 DE19619622A1 (de) | 1996-05-15 | 1996-05-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Probeentnahme von Abgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996119622 DE19619622A1 (de) | 1996-05-15 | 1996-05-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Probeentnahme von Abgasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19619622A1 true DE19619622A1 (de) | 1997-11-20 |
Family
ID=7794419
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996119622 Withdrawn DE19619622A1 (de) | 1996-05-15 | 1996-05-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Probeentnahme von Abgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19619622A1 (de) |
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GB2542880B (en) * | 2013-10-18 | 2020-12-23 | Snecma | Method and device for measuring pollutants contained in engine exhaust |
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1996
- 1996-05-15 DE DE1996119622 patent/DE19619622A1/de not_active Withdrawn
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