DE19617602C2 - Betonschalung sowie Verfahren zum Herstellen einer Säule aus Beton unter Verwendung einer Säulenschalung - Google Patents

Betonschalung sowie Verfahren zum Herstellen einer Säule aus Beton unter Verwendung einer Säulenschalung

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Betonschalung gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 sowie auf ein Verfahren zum Herstellen einer Säule aus Beton unter Verwendung einer Säulenschalung.
Bekannt ist eine Betonschalung (DE-GM 19 54 366) mit einem Schalungselement, welches aus einem Block aus geschäumten Kunststoff hergestellt ist, der durch materialabhebende Bearbeitung einen dreidimensionalen Formraum bildet.
Bekannt sind weiterhin Kunststoffhartschaumplatten, insbesondere Polystyrolhartschaumplatten mit Strukturierung, die in eine herkömmliche Betonschalung eingestellt werden, um dreidimensional strukturierte Oberflächen für ein Betonbauteil zu erreichen (DE-ZS "KUNSTSTOFF-PLASTICS 6/70, Seite 228).
Bekannt sind schließlich auch Säulenschalungen (DE 89 05 989 U1), die aus einem äußeren Schalrohr sowie aus in das Schalungsrohr eingesetzten Einsätzen bestehen, die den eigentlichen Formraum der Säulenschalung begrenzen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Betonschalung aufzuzeigen, die als preiswerte verlorene Schalung zum Herstellen von Säulen mit Säulenfüßen und Säulenköpfen unterschiedlichster Form geeignet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Betonschalung entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 ausgebildet. Ein Verfahren zum Herstellen einer Säule aus Beton unter Verwendung einer Säulenschalung ist entsprechend dem Patentanspruch 11 ausgeführt.
Bei der Erfindung ist das Schalungselement eine Schalung für einen Säulenfuß (Fußschalung) und/oder eine Schalung für einen Säulenkopf (Kopfschalung), wobei die jeweilige Fußschalung und/oder Kopfschalung in Verbindung mit einem weiteren, langgestreckten, d. h. bevorzugt zylindrischen Schalungselement Verwendung findet, welches zum Herstellen des Säulenkörpers dient und aus Papier oder Karton durch Wickel gefertigt ist und welches zusammen mit der Fußschalung und/oder der Kopfschalung eine Säulenschalung zum Herstellen einer Betonsäule mit Säulenfuß und/oder Säulenkopf dient.
Eine Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen einer Betonsäule besteht darin, daß zunächst in einem ersten Betonierabschnitt mit Hilfe der Fußschalung der Säulenfuß betoniert wird, und daß dann zumindest in einem weiteren zweiten Betonierabschnitt unter Verwendung einer aus dem Säulenfuß vorstehenden Anschlußarmierung der Säulenkörper betoniert wird, und zwar ggf. zusammen mit dem Säulenkopf.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung und in Seitenansicht eine aus Beton hergestellte Säule mit Säulenfuß und Säulenkopf;
Fig. 2 in vereinfachter Darstellung und im Schnitt die Schalung für den Säulenfuß;
Fig. 3 in vereinfachter Teildarstellung und im Schnitt die Säulenschalung, zusammen mit einer Schalung für den Säulenkopf;
Fig. 4 in einer Darstellung ähnlich Fig. 3 den oberen Teil der Säulenschalung sowie ein dort aufgesetztes Schalungselement für den in einem Arbeitsgang mit einer Betondecke hergestellten Säulenkopf;
Fig. 5 einen Teilschnitt durch eine Fußschalung oder Kopfschalung.
Die in der Fig. 1 dargestellte und aus Beton durch Formen hergestellte Säule besteht aus einem zylindrischen Säulenkörper 1, der mit seiner Achse in vertikaler Richtung angeordnet ist, aus einem unteren Säulenfuß 2 und aus einem oberen Säulenkopf 3. Mit 4 ist in der Fig. 1 ein Fundament bezeichnet, auf welchem der Säulenfuß 2 errichtet ist. An den Säulenkopf 3 schließt oben ein horizontales Bauteil 5, beispielsweise eine Betondecke, ein Betonbalken oder Betonsims an.
Die Säule 1 wird unter Verwendung einer Fuß-Schalung 6 für den Säulenfuß, einer Schalung 7 für den Säulenkörper 1 und einer Kopf-Schalung 8 für den Säulenkopf 3 in wenigstens zwei Abschnitten betoniert.
Die Fig. 5 zeigt im Teilschnitt die Fußschalung 6. Wie dargestellt, besteht diese Schalung aus einem aus geschäumtem Kunststoff, beispielsweise aus Styropor, hergestellten Block 19, in welchem durch Materialabtrag, d. h. durch Schneiden mit einem heißen Messer der Formraum 9 mit einer diesen Formraum begrenzenden Formfläche 18 gebildet ist. Um die glatte Formfläche 18 zu erreichen, d. h. um insbesondere auch die Poren des geschäumten Kunststoffmaterials zu verschließen, ist auf das geschäumte Kunststoffmaterial eine Schicht 20 aufgebracht, die aus einem mit dem Kunststoffmaterial verträglichen Lack, beispielsweise aus einem Acryl-Lack auf Wasserbasis und/oder aus einem mit dem Kunststoffmaterial des Blockes 19 verträglichen flüssigen Kunststoff (flüssiger Folie) gebildet ist. Durch die glatte Formfläche 18 für den Formraum ist auch ein problemloses Entfernen bzw. Entschalen der Schalung 6 möglich. Der der Form des Säulenfußes 2 entsprechende Formraum 9 ist an der Oberseite der Schalung 6 sowie an der Unterseite dieser Schalung offenen. Die obere Öffnung ist mit 9' und die untere Öffnung mit 9" bezeichnet.
Die obere Öffnung 9' der Schalung 6 ist so ausgebildet, daß in diese Öffnung passend die als Rohr ausgebildete Schalung 7 für den Säulenkörper 1 eingesetzt werden kann.
Bei der in der Fig. 2 wiedergegebenen Ausführungsform bildet der Formraum 9 im Bereich der Öffnung 9' einen stufenförmiges Absatz 10 in der Form, daß sich dort der Durchmesser des Formraumes 9 auf die Öffnung 9' zur Unterseite der Schalung 6 hin stufenförmig vergrößert, also auch in dem geformten Säulenfuß 2 ein stufenförmiger Absatz oder Bund 10' am Übergang zwischen dem Säulenkörper 1 und dem Säulenfuß 2 gebildet ist.
Unter Verwendung der Schalung 6 wird zunächst der Säulenfuß 2 auf dem Fundament 4 betoniert. Hierfür wird Beton in die Schalung 6 soweit eingebracht, daß der Beton in etwa bis zu dem stufenförmigen Abschnitt 10, d. h. bis dorthin reicht, wo sich der Querschnitt der Öffnung 9' stufenförmig vergrößert. Nach einem ausreichenden Abbinden des Betons des Säulenfußes 2 wird dann die rohrartige Schalung 7 für den Säulenkörper 1 aufgesetzt, und zwar derart, daß sie mit ihrer vertikalen Achse achsgleich mit der Mittelachse des Säulenfußes 2 liegt, mit ihrem unteren Ende auf dem bereits betonierten Säulenfuß 2 aufsteht und in die Öffnung 9' der Schalung 6 abgedichtet hineinreicht. Durch den Absatz 10 steht der Säulenfuß 2 radial über das untere Ende der Schalung 7 vor, so daß für diese auch eine zuverlässige Standfläche gewährleistet ist.
Auf das obere Ende der Schalung 7 wird die Kopfschalung 8 aufgesetzt. Diese ist ebenso wie die Schalung 6 aus einem quaderförmigen Block 19 aus geschäumtem Kunststoff durch materialabhebende Bearbeitung hergestellt und besitzt den Formraum 12, der an der Oberseite und an der Unterseite offen ist (Öffnungen 12' und 12"), wobei die Öffnung 12' an der Unterseite der Schalung 8 wiederum so an den Außenquerschnitt der Schalung 7 in Form und Durchmesser angepaßt ist, daß die Schalung 8 mit der Öffnung 12' dicht abschließend auf das obere Ende der Schalung 7 aufgesetzt werden kann.
Wie weiterhin in der Fig. 3 dargestellt ist, besitzt die Schalung 8 an der Öffnung 12' innenliegend einen radial nach innen vorstehenden Bund 13, mit dem sich die Schalung 8 am oberen Ende der Schalung 7 abstützt. Die Schalung 7 ist bevorzugt als Wickel-Rohr aus Karton oder Pappe hergestellt.
Nach dem Aufsetzen der Schalung 7 auf den bereits betonierten Säulenfuß 2 und nach dem Aufsetzen der Schalung 8 auf das obere Ende der Schalung 7 werden durch Einbringen von Beton der Säulenkörper 1 und der Säulenkopf 3 in einem zweiten Abschnitt betoniert. Durch den Absatz 10 und durch den von diesem Absatz geformten Bund 11 ist der Übergang zwischen dem ersten Betonierabschnitt und dem zweiten Betonierabschnitt bei fertiggestellter Säule nicht mehr sichtbar.
Es versteht sich, daß die fertiggestellte Säule im Säulenkörper 1, im Säulenfuß 2 und im Säulenkopf 3 eine von Betonstählen gebildete Armierung aufweist. Mit 13 sind in der Fig. 2 derartige Betonstähle angedeutet, wobei diese Betonstähle 13 speziell die Anschlußarmierung zwischen dem ersten Betonierabschnitt (Säulenfuß 2) und dem anschließenden Betonierabschnitt, insbesondere Säulenkörper 1 bilden.
Es versteht sich, daß z. B. auch die Schalung 8 als Schalung für den Säulenfuß 2 verwendet werden kann. Weiterhin versteht es sich, daß auch andere Formen für die Schalungen, insbesondere für die Schalungen 6 und 8 bzw. deren Formräume 9 bzw. 12 möglich sind.
Die Fig. 4 zeigt als weitere mögliche Ausführungsform eine Kopfschalung 8a, die insbesondere zur Herstellung eines Säulenkopfes geeignet ist, der in einem Stück mit dem darüberliegenden Betonbauteil 5, beispielsweise Betonbalken oder Betondecke hergestellt ist.
Die Kopfschalung 8a ist so ausgeführt, daß sie mit ihrer Oberseite von unten her gegen eine Betonschalung 14, beispielsweise gegen eine Deckenschalung anliegt, die durch Tragelemente 15 gehalten ist. Die Kopfschalung 8a ist dabei im Bereich einer Öffnung 16 dieser horizontalen Schalung 14 vorgesehen, und zwar derart, daß sich die Schalung 8a im Bereich der Öffnung 16 nicht verschieben kann und diese Öffnung 16 nach unten abdichtet. Hierfür weist die Schalung 8a an ihrer Oberseite, d. h. im Bereich der oberen Öffnung 12" außenliegend eine sowohl zum Umfang als nach oben hin offene Umfangsnut 17 auf, mit der sich die Schalung 8a sowohl am innenliegenden Rand der Öffnung 16 der Schalung 14, als auch am untenliegenden Rand dieser Öffnung 16 abstützt. In vertikaler Richtung ist die Schalung 8a durch die Schalung 7 gesichert, die wiederum von unten her in die Öffnung 12' hineinreicht und mit ihrem oberen Ende gegen den Bund 11 anliegt. Die Fertigung der Säule erfolgt bei dieser Ausführungsform vorzugsweise in drei Betonierabschnitten, d. h. zunächst wird mit Hilfe der Fußschalung 6 der Säulenfuß 2 betoniert. Im Anschluß daran wird der Säulenkörper 1 beispielsweise bis zum oberen Rand der Schalung 7 betoniert. In einem dritten Betonierabschnitt erfolgt dann nach ausreichendem Abbinden des Betons in der Schalung 7 das Betonieren des Säulenkopfes 3 zusammen mit dem horizontalen Betonbauteil 5, beispielsweise der Betondecke.
Bezugszeichenliste
1
Säulenkörper
2
Säulenfuß
3
Säulenkopf
4
Fundament
5
horizontales Betonbauteil
6
Fußschalung
7
Körperschalung
8
,
8
a Kopfschalung
9
Formraum
9
',
9
" Öffnung
10
,
10
' Absatz
11
Bund
12
Formraum
12
',
12
" Öffnung
13
Anschlußarmierung
14
Deckenschalung
15
Unterstützung
16
Öffnung
17
Umfangsnut
18
Formfläche
19
Kunststoffblock
20
Schicht

Claims (12)

1. Betonschalung mit einem von einem Körper oder Block (19) aus geschäumtem Kunststoff bestehenden Schalungselement (6, 8, 8a), wobei in dem Block (19) durch materialabhebende Bearbeitung, vorzugsweise durch Ausschneiden mit einem heißen Schneidwerkzeug, ein dreidimensionaler Formraum (9, 12) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen (18) des Formraumes mit einer die Poren des geschäumten Kunststoffes verschließenden und/oder eine glatte Formfläche bildenden Beschichtung (20) versehen ist, und daß das Schalungselement die Fußschalung (6) und/oder die Kopfschalung (8) einer Säulenschalung ist.
2. Betonschalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (20) von einer Schicht aus Lack und/oder aus einem vernetzbaren Kunststoff gebildet ist.
3. Betonschalung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Formraum (9, 12) an zwei einander gegenüberliegenden parallelen Seiten des Materialblockes 19 offen ist, und daß eine Öffnung (9', 12') an einer Seite in Form und Querschnitt derart gewählt ist, daß das Schalungselement auf ein Ende eines weiteren, langgestreckten, vorzugsweise zylindrischen oder rohrartigen Schalungselementes (7) zum Formen eines Säulenkörpers (1) dicht aufsteckbar ist.
4. Betonschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das die Fußschalung (6) und/oder die Kopfschalung (8) bildende Schalungselement an der einen Öffnung (9', 12') einen Absatz (10) zum Formen eines Bundes am Betonbauteil und/oder einen Absatz (11) zum Abstützen des einen Endes der weiteren Schalungselementes (7) besitzt.
5. Betonschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das die Kopfschalung (8a) bildende Schalungselement Bestandteil einer Betonschalung zum Herstellen eines weiteren, vorzugsweise horizontalen Betonbauteils, beispielsweise einer Betondecke oder eines Beton- Balkens oder Simses ist.
6. Betonschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das die Kopfschalung (8a) bildende Schalungselement in einer Öffnung (16) der Schalung (14) für das weitere Betonbauteil angeordnet ist und diese Öffnung abdichtet.
7. Betonschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das die Kopfschalung (8, 8a) bildende Schalungselement von dem weiteren Schalungselement (7) zum Formen eines Säulenkörpers (1) abgestützt ist.
8. Betonschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das die Kopfschalung (8a) bildende Schalungselement sich an der Schalung (14) für das horizontale Betonbauteil in vertikaler Richtung sowie in horizontaler Richtung abstützt.
9. Betonschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das die Kopfschalung (8a) bildende Schalungselement an der Oberseite eine Umfangsnut (17) aufweist, die eine axiale sowie eine radiale Abstützfläche bildet, mit der das die Kopfschalung (8a) bildende Schalungselement am Rand der Öffnung anliegt.
10. Betonschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Schalungselement (7) zum Formen eines Säulenkörpers (1) aus Karton oder Pappe besteht.
11. Verfahren zum Herstellen einer Säule aus Beton unter Verwendung einer Säulenschalung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herstellen der Säule, die zumindest einen Säulenfuß (2) aufweist, zunächst mit der Fußschalung (6) der Säulenfuß (2) betoniert wird, und daß dann in einem weiteren Verfahrensschritt mit der weiteren Schalung (7) zum Formen des Säulenkörpers (1), die in die eine Öffnung (9') der Fußschalung (6) eingeführt ist und sich auf dem abgebundenen Beton des Säulenfußes (2) abstützt, zumindest der Säulenkörper (1) betoniert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Säulenkopf (3) zusammen mit einem über der Säule zu errichtenden weiteren und anschließenden Betonteil, vorzugsweise zusammen mit einem weiteren, horizontalen Betonbauteil betoniert wird.
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