DE19617544C1

DE19617544C1 - Wendetrommel mit einem Antrieb für einen Wendegreifer

Info

Publication number: DE19617544C1
Application number: DE1996117544
Authority: DE
Inventors: Gunter Dipl Ing Peter; Steffen Piesch; Guenter Dr Ing Weisbach
Original assignee: KBA Planeta AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1996-05-02
Filing date: 1996-05-02
Publication date: 1997-04-30
Anticipated expiration: 2016-05-03

Description

Die Erfindung betrifft eine Wendetrommel mit einem Antrieb für einen Wendegreifer in Druckmaschinen für den Schön- und Wi derdruck.

In derartigen Druckmaschinen, in denen der Bogen im Schön- und Wi derdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung gewendet wird und die nur einen einzigen Bogenführungszylinder zwischen den Druckwerken aufweisen, ist der Bogenführungszylinder als Wen detrommel ausgebildet. Die Wendetrommel ist zwecks Bogenwendung mit einem Saugersystem und mit einem Klemmgreifer ausgerüstet. Es sind auch Wendetrommeln bekannt, die mit einem Saugersystem, einem Klemmgreifer und einem zweiten Klemmgreifer ausgestattet sind.

Zur Wendung des Bogens wird der auf dem der Wendetrommel vorge ordneten Druckzylinder liegende Bogen vom Saugersystem ergrif fen, dem ersten Klemmgreifer zugeführt und von diesem den Grei fern des nachfolgenden Druckzylinders übergeben. Zur Erfüllung dieser Funktion ist es erforderlich, das Saugersy stem und den oder die Klemmgreifer mit geeigneten Antrieben zu versehen.

Ein derartiger Antrieb zur Steuerung von Saugersystemen in Wende trommeln ist der Druckschrift DE 40 12 498 C1 entnehmbar. Ge mäß dieser Druckschrift ist der Sauger fest einer Saugerschwing welle zugeordnet. Die Saugerschwingwelle ist außerdem fest mit Steuerhebeln verbunden, die Führungsrollen tragen, die in Führungs schienen mit Steuerkurven laufen. Es sind für diesen Antrieb drei Führungsrollen vorgesehen, die auf einer inneren und einer äußeren Steuerkurve abrollen. Auf der Saugerschwingwelle ist weiterhin ein Antriebshebel gelagert, dem über eine Verbindungslasche ein Kurven getriebe zugeordnet ist. Dieser Antrieb ermöglicht die Führung des Saugers auf einer Evolventenbahn und somit auch die Abnahme des Bo gens vom Druckzylinder vor dem Tangentenpunkt von Wendetrommel und vorgeordnetem Druckzylinder.

Nachteilig an diesem kurvengesteuerten Antrieb des Saugersystems ist der große getriebetechnische Aufwand, der wirtschaftlich ho he Kosten verursacht. Außerdem ist der Antrieb massebehaftet.

Eine Saugersteuerung in einer Wendetrommel, die mit einem Sauger system und einem ersten und einem zweiten Klemmgreifer ausgerü stet ist, zeigt die Druckschrift DE 36 43 915 A1. Gemäß dieser Ausführung sind der Sauger und der erste Klemmgreifer einer ge meinsamen Schwingwelle zugeordnet und der Sauger ist als soge nannter Springsauger ausgebildet, der nach Beaufschlagung mit Saugluft selbsttätig unter die Peripherie der Wendetrommel ge steuert wird. Anschließend wird die Greiferzunge des ersten Klemmgreifers in Richtung Sauger gesteuert und der Bogen zwischen Sauger und Greiferzunge geklemmt.

Nachteilig an diesem System ist das ungleiche Verhalten der Springsauger bei Saugluftbeaufschlagung, das zur Verringerung der Haltekraft führen kann sowie der hohe Aufwand durch die Aus gestaltung der Sauger als Springsauger.

Ausgehend von den Nachteilen aus dem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Wendetrommel mit einem Antrieb für ei nen Wendegreifer so auszugestalten, daß der Antrieb bei Gewährlei stung einer sicheren Bogenabnahme und Bogenführung durch den Wen degreifer einen geringen technischen Aufwand erfordert.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des 1. Pa tentanspruches gelöst.

Die erfindungsgemäße Lösung geht von der Erkenntnis aus, daß ein Sauger für die Abnahme des Bogens vom Druckzylinder vorgesehen und dem Sauger ein Hilfsgreifer zugeordnet ist. Sauger und Hilfs greifer bilden den Wendegreifer und sie werden gemeinsam durch einen einzigen Antrieb angetrieben. Mit der Steuerung der Öffnungs- und Schließbewegung des Hilfsgreifers ist die Bewegung des Saugers (Ein- und Ausschwingen zwecks Bogenübernahme) gekoppelt. Der Sauger übernimmt den Bogen vor dem Tangentenpunkt von Wende trommel und Druckzylinder und führt diesen auf einer evolventen ähnlichen Bahn unter die Peripherie der Wendetrommel, wo der Bo gen vom gesamten Wendegreifer geklemmt wird. Dabei legt sich der Hilfsgreifer auf den vom Sauger gehaltenen Bogen. Weiterhin ist von Vorteil, daß die Anzahl der Bogenübergaben - da der Sauger gleichzeitig Greiferauflage für den Hilfsgreifer ist - verringert wurde.

Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Erfindung näher beschrieben werden.

In den dazugehörigenden Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 Wendegreifer und Klemmgreifer in Seitenansicht (schema tisch),

Fig. 2 Wendegreifer in Draufsicht (schematisch).

Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Wendegreifer 1 und einen Klemmgreifer 2 in Seitenansicht an einer Wendetrommel 3. An deutungsweise ist auch ein, der Wendetrommel 3 vorgeordneter Druck zylinder 4 dargestellt. Wendetrommel 3 und Druckzylinder 4 haben einen gemeinsamen Tangentenpunkt t_{3, 4}. Der Wendegreifer 1 wird in der Betriebsart Schön- und Widerdruck und der Klemmgreifer 2 wird in der Betriebsart Schöndruck und Schön- und Widerdruck wirksam.

Der Wendegreifer 1 besteht aus einem Sauger 5 und aus einem Hilfs greifer 6, die beide einer gemeinsamen Schwingwelle 7 zugeordnet sind. Fest mit der Schwingwelle 7 ist ein Lagerhebel 8 verbunden, an dessen anderem Ende in einem Drehgelenk 26 ein Saugerhalter 10 sowie ein Hilfsgreiferhalter 9 drehbeweglich gelagert sind. Am anderen Ende des Hilfsgreiferhalters 9 ist eine Greiferwelle 12 ge lagert, der der Hilfsgreifer 6 zugeordnet ist.

Am anderen Ende des Saugerhalters 10 im Drehpunkt 17 ist ein Sau gerhebel 11 angeordnet. Saugerhebel 11 und Hilfsgreifer 6 weisen jeweils einen freien Arm 11.1; 6.1 auf, die im Gelenkpunkt 25 miteinander verbunden sind. Im Gelenkpunkt 25 greift auch ein Rollenhebel 15 eines aus Steuerkurve 13, Rolle 14 und dem Rol lenhebel 15 bestehenden Kurvengetriebes 13-15 an. Der Rollenhe bel 15 dreht dabei um einen zweiten Drehpunkt 27, an dem auch ei ne Torsionsfeder 21 angreift.

Am Lagerhebel 8 ist fest ein Anschlag 16 vorgesehen, der als Auf lage für den Saugerhebel 11 in der eingeschwungenen Lage des Sau gers 5 dient.

Der Klemmgreifer 2 besteht aus einem Greiferaufschlag 18 und einer Greiferzunge 19, die beide einer Greiferschwingwelle 20 zugeord net sind.

In der ausgeschwungenen Lage ist dem Greiferaufschlag 18 ein fe ster Anschlag 24 zugeordnet. Auf den Schwingwellen 7, 20 ist je ein Zahnsegment 23 gelagert, die miteinander in Zahneingriff stehen. Damit sind die beiden Schwingwellen 7, 20, deren Antrie be nicht dargestellt sind, miteinander gekoppelt.

Es ist jedoch auch möglich, den Wendegreifer 1 wie beschrieben anzutreiben, wenn die Schwingwellen 7, 20 nicht über Zahnseg mente 23 gekoppelt sind. Lagerhebel 8, Hilfsgreiferhalter 9, Saugerhalter 10, Hilfsgreifer 6 und der Saugerhebel 11 mit dem Sauger 5 sowie die Arme 6.1 und 11.1 sind Teil eines mehrglie drigen Koppelgetriebes 8, 9, 10, 6, 11, 5, 6.1, 11.1, dem das Kurven getriebe 13, 14, 15 vorgeordnet ist.

Die Wirkungsweise der Steuerung des Wendegreifers 1 sowie das Zu sammenwirken von Wendegreifer 1 und Klemmgreifer 2 in der Betriebs art Schön- und Widerdruck ist folgende:

Ein Bogen 22 wird mit der Vorderkante voran über den Tangenten punkt t_{3, 4} von Wendetrommel 3 und Druckzylinder 4 gefördert und vom Sauger 5 im hinteren Bereich vor dem Tangentenpunkt t_{3, 4} auf dem Druckzylinder 4 angesaugt. Zu diesem Zweck wird der Sauger 5 mit Saugluft beaufschlagt.

Nach dem Ansaugen des Bogens 22 durch den Sauger 5 wird der Hilfs greifer 6 in Richtung Sauger 5 gesteuert, wobei sich der Sauger 5 mit dem Bogen 22 gleichzeitig unter die Peripherie der Wendetrom mel 3 bewegt, bis der Saugerhebel 11 auf dem Anschlag 16 aufliegt und der Bogen 22 zwischen Sauger 5 und Hilfsgreifer 6 geklemmt wird. Die Stellung der Getriebeglieder ist in dieser Lage in Fig. 1 gestrichelt dargestellt.

Nunmehr schwingen der Wendegreifer 1 und der Klemmgreifer 2, ange trieben über die Zahnsegmente 23 aufeinander zu und der Bogen 22 wird vom Klemmgreifer 2 übernommen. Der Klemmgreifer 2 schwingt nunmehr mit dem Bogen 22 aus und übergibt diesen gewendet an den nächstfolgenden nicht dargestellten Zylinder. Damit ist der Wen devorgang beendet.

Der Wendegreifer 1 wird im einzelnen bei der Bogenwendung wie folgt gesteuert.

Bereits vor dem Ansaugen des Bogens 22 auf dem Druckzylinder 4 und danach wird dem Wendegreifer 1 entsprechend dem Kurvengesetz der Steuerkurve 13 über die Rolle 14 und dem Rollenhebel 15 bei rela tivem Stillstand der Schwingwelle 7 eine Bewegung erteilt. Der Rollenhebel 15 wirkt über den Gelenkpunkt 25 auf das mehrgliedri ge Koppelgetriebe 8, 9, 10, 6, 11, 5, 6.1, 11.1, das um das Drehgelenk 26 dreht, so daß der Sauger 5 unter die Peripherie der Wendetrom mel 3 bis zur Auflage des Saugerhebels 11 auf den Anschlag 16 und der Hilfsgreifer 6 gleichzeitig auf den vom Sauger 5 nach wie vor festgehaltenen Bogen 22 gesteuert wird. Nunmehr ist der Bogen 22 vom Wendegreifer 1 geklemmt. In dieser Stellung liegt der Gelenk punkt 25 im Mittelpunkt der Schwingwelle 7. Damit ist das Kurven getriebe 13, 14, 15 stillgesetzt und das der Schwingwelle 7 zugeord nete mehrgliedrige Koppelgetriebe 8, 9, 10, 6, 11, 5, 6.1, 11.1 kann mit dem geklemmten Bogen 22 auf den Klemmgreifer 2, wie vorstehend be schrieben, zuschwingen.

Bezugszeichenliste

1 Wendegreifer
2 Klemmgreifer
3 Wendetrommel
4 Druckzylinder
5 Sauger
6 Hilfsgreifer
6.1 Arm
7 Schwingwelle
8 Lagerhebel
9 Hilfsgreiferhalter
10 Saugerhalter
11 Saugerhebel
11.1 Arm
12 Greiferwelle
13 Steuerkurve
14 Rolle
15 Rollenhebel
16 Anschlag
17 Drehpunkt
18 Greiferaufschlag
19 Greiferzunge
20 Greiferschwingwelle
21 Torsionsfeder
22 Bogen
23 Zahnsegment
24 Anschlag
25 Gelenkpunkt
26 Drehgelenk
27 zweiter Drehpunkt
t_3,4 Tangentenpunkt
13, 14, 15 Kurvengetriebe
8, 9, 10, 6, 11, 5, 6.1, 11.1 mehrgliedriges Koppelgetriebe.

Claims

1. Wendetrommel mit einem Antrieb für einen Wendegreifer in Druck maschinen, die wahlweise im Schöndruck oder im Schön- und Wider druck betrieben werden können und im Schön- und Widerdruck ei nen Bogen nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung wenden und die nur eine Wendetrommel zwischen den Druckwerken aufwei sen, wobei der Bogen im Bereich der Hinterkante im Schön- und Widerdruck mit einem Sauger von einem Zylinder des der Wende trommel vorgeordneten Druckwerkes abgenommen, unter die Peri pherie der Wendetrommel geführt und einem Greifersystem zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauger (5) und ein Hilfs greifer (6) als Wendegreifer (5, 6) einer gemeinsamen Schwingwel le (7) zugeordnet und mittels Getriebeglieder miteinander ver bunden sind und die Öffnungs- und Schließbewegung des Hilfsgrei fers (6) und die Bewegung des Saugers (5) über und unter die Pe ripherie der Wendetrommel (3) bei relativem Stillstand der Schwingwelle (7) gemeinsam durch ein einziges Getriebe (13, 14, 15) gesteuert werden.

2. Wendetrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (13, 14, 15) als Kurvengetriebe (13, 14, 15), bestehend aus Steuerkurve (13), Rolle (14) und Rollenhebel (15), ausge bildet ist.

3. Wendetrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsgreifer (6) und der einem Saugerhebel (11) zugeordnete Sauger (5) Teil eines mehrgliedrigen Koppelgetriebes (8, 9, 10, 6, 11, 5, 6.1, 11.1) sind.

4. Wendetrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenhebel (15) dem mehrgliedrigen Koppelgetriebe (8, 9, 10, 6, 11, 5, 6.1, 11.1) über einen Gelenkpunkt (25) zugeordnet ist.

5. Wendetrommel nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gelenkpunkt (25) gleichermaßen über Arme (6.1; 11.1) der Sauger (5) und der Hilfsgreifer (6) zugeordnet sind.

6. Wendetrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei geschlossenem Wendegreifer (1) der Gelenkpunkt (25) im Mittel punkt der Schwingwelle (7) liegt.

7. Wendetrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Lagerhebel (8) ein bei geschlossenem Wendegreifer (1) Kontakt mit dem Saugerhebel (11.1) aufweisender Anschlag (16) vorgesehen ist.

8. Wendetrommel nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerhebel (8) fest der Schwingwelle (7) zugeordnet ist.