DE19617212C1 - Lasernivellier mit horizontierbarer Instrumentenbasis und selbsttätiger Feinhorizontierung des Laserstrahls - Google Patents
Lasernivellier mit horizontierbarer Instrumentenbasis und selbsttätiger Feinhorizontierung des LaserstrahlsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lasernivellier mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
Lasernivelliere sind in vielfältiger Ausgestaltung bekannt. Sie dienen
entweder der Erzeugung eines senkrecht zum Lot ausgerichteten
Laserstrahls oder zur Erzeugung einer horizontalen Referenzebene mit Hilfe
eines um die Lotrichtung rotierenden Laserstrahls. Als Strahlenplattform soll
in diesem Zusammenhang eine Montagefläche des Lasernivelliers
verstanden werden, die mit einer begrenzten Genauigkeit manuell
horizontierbar ist und auf der die den Laserstrahl in die Horizontale
umlenkenden Mittel angeordnet sind.
Üblicherweise wird der Laser so in das Lasernivellier eingebaut, daß seine
optische Achse in Lotrichtung verläuft. Die Umlenkung in die Horizontale
erfolgt über Spiegel oder Prismen, insbesondere über drehbar gelagerte
Pentaprismen. Die Montagefläche für die Umlenkelemente ist entsprechend
der vorstehenden Definition die Strahlenplattform.
Bei bekannten Lasernivellieren ist diese Strahlenplattform fest mit dem
Gehäuse des Gerätes verbunden. Das Gehäuse weist zur
Grobhorizontierung Stellfüße und Blasenlibellen auf.
Es ist auch eine Anordnung zur automatischen Grobhorizontierung bekannt,
bei der das Lasernivellier auf einem elektromechanischen Stativ angeordnet
wird. Die Stativbeine werden über Spindeln solange in ihrer Höhe verändert,
bis durch Quecksilberschalter am Nivelliergehäuse, die als
Neigungssensoren fungieren, dieser Vorgang beendet wird. Die
Grobhorizontierung erfolgt mit einer Genauigkeit von etwa 50′′ und ist relativ
langsam.
Bei höheren Genauigkeitsanforderungen erfolgt eine Feinhorizontierung
durch einen Kompensator. Dabei hat sich insbesondere eine optisch
mechanische Kompensation mit gegeneinander verschiebbaren Linsen
durchgesetzt. Eine der Linsen ist in einem zylindrischen Rohr fest im Gerät
eingebaut, die andere an Metallfäden pendelnd in dem Rohr aufgehängt. Bei
einem justierten Instrument verläuft der vom Laser ausgesandte Strahl in der
optischen Achse der fest eingebauten Linse und wird von der pendelnden
Linse so abgelenkt, daß er in Lotrichtung auf das Umlenkelement fällt. Bei
Verwendung von Halbleiterlasern kommt den Linsen auch die
Strahlkollimation zu. Dabei ist es auch möglich, die gesamte
Linsenkombination pendelnd aufzuhängen, wie aus der weiter unten noch
genannten DE-OS 29 44 408 zu entnehmen ist.
Die pendelnd aufgehängte Linse kann mit drei am Gehäuse angebrachten
Lichtschranken zusammenwirken. Die Lichtschrankensignale können
Leuchtdioden ansteuern, die sternförmig am Instrumentengehäuse
angebracht sind und dem Benutzer damit eine Zuordnung für die Verstellung
der Fußschrauben zur Grobhorizontierung geben. Sie ersetzen die sonst
üblichen Dosenlibellen. Es ist auch vorgeschlagen worden, die Signale zur
Verstellung des bereits genannten elektromechanischen Stativs zu
verwenden. Dazu müssen allerdings die Lichtschranken fluchtend zu den
Stativbeinen ausgerichtet werden.
Der Kompensationsbereich ist durch den im Kompensatorrohr zur Verfügung
stehenden Raum begrenzt. Die pendelnd aufgehängte Linse darf während
der Messung die Innenfläche des Rohres nicht berühren. Die vorstehend
genannten Lichtschranken dienen daher insbesondere auch der
Überwachung der freien Pendelaufhängung. Eine Unterbrechung des
Lichtschrankenstrahls mit einem Pegelabfall bis zu einer vorgegebenen
Schwelle führt zu einer Abschaltung der Laserdiode. Erst nach erneuter
Grobhorizontierung kann das Gerät wieder in Betrieb genommen werden.
Die pendelnde Linse kann auch aufgrund von Erschütterungen so stark
schwingen, daß sie die Lichtschranke unterbricht. Um das zu vermeiden, ist
eine magnetische Dämpfung vorgesehen, die ein rasches Abklingen der
Pendelschwingung erzwingt. Die Dämpfung wirkt nach Art einer
Wirbelstrombremse. Dabei ist durch sorgfältige Materialauswahl und
Konstruktion darauf zu achten, daß Magnetkräfte die Lotausrichtung des
Pendels in der Ruhelage nicht beeinflussen.
Eine zusammenfassende Darstellung des vorgenannten Standes der Technik
findet sich in der Dissertation von H. Wüller, D 82 Diss. TH Aachen, (1988),
ISSN 0515-0574, Entwicklung und Untersuchung eines
Rotationsnivellierinstruments und einer photoelektrischen Nivellierlatte zur
Automatisierung des geometrischen Nivellements.
Aus der DE-OS 29 44 408 ist ein Pendelkompensator bekannt, bei dem ein
pendelnd aufgehängter innerer Zylinder mit den Kompensationslinsen in
einem äußeren Zylinder schwingt. Die Zylinder sind verhältnismäßig lang und
weisen einen geringen Zwischenraum auf. Bei Veränderung des Abstandes
der Zylinderflächen wird Luft verdrängt, die aufgrund des
Strömungswiderstandes eine Dämpfung der Pendelschwingung erzeugt.
Der äußere Zylinder ist gegenüber dem Gehäuse elektrisch isoliert. Bei
Kontakt des inneren Zylinders mit dem äußeren Zylinder wird ein Draht
geerdet und dadurch die Laserdiode sofort abgeschaltet. Für die
Wiederinbetriebnahme ist eine erneute Grobhorizontierung unter Benutzung
von Dosenlibellen erforderlich, die das Pendel wieder in seinen
Arbeitsbereich bringt.
Anstelle von Kompensationslinsen ist es auch möglich, die Laserdiode am
Pendel anzubringen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, für ein Lasernivellier einen
Pendelkompensator zu schaffen, der robust und einfach aufgebaut ist und
ein Stellsignal für die Grobhorizontierung auch bei am Außenzylinder
anliegendem Innenzylinder erzeugt. Insbesondere sollte der
Pendelkompensator so mit der Strahlenplattform verbunden sein, daß eine
motorische Horizontierung in Abhängkeit von den Stellsignalen mit hoher
Genauigkeit möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Lasernivellier der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Merkmalen der
Unteransprüche.
Gemäß der Erfindung wird der an sich bekannte Pendelkompensator mit
Außen- und Innenzylinder als Kondensator mit durch die Pendelbewegung
lokal veränderlichen Kapazitätswerten ausgebildet. Die geometrischen
Verhältnisse des Zylindersystems ändern sich dabei nicht, so daß die
Dämpfungseigenschaften erhalten bleiben. Die Segmentierung einer der
Elektrodenflächen erlaubt eine eindeutige Richtungszuordnung für den
Pendelausschlag. Grundsätzlich sind dazu zwei Kondensatorsegmente
ausreichend. Als zweckmäßiger hat sich jedoch eine Aufteilung in drei oder
vier Segmente erwiesen.
Das System ist äußerst robust. Wenn eine der Elektrodenflächen mit einer
elektrisch isolierenden Schicht versehen wird, kann es nicht zu einem
Kurzschluß zwischen den Elektroden kommen und die Kapazität kann auch
bei Anlage des Pendels am Außenzylinder bestimmt werden. Wenn den
einzelnen Kondensatorsegmenten oder dem als Gegenpol wirkenden
Innenzylinder jeweils eine feste größere Kapazität in Serie zugeschaltet wird,
stört sogar ein Kurzschluß zwischen den Elektrodenflächen die Messung
nicht. Für die notwendige elektronische Beschaltung der Elektrodensegmente
ist es zweckmäßig, wenn diese in dem feststehenden Außenzylinder
angeordnet sind.
Die Messung der aktuellen Kapazitätswerte erfolgt mit Vorteil in schneller
Folge nacheinander. Es kann dann für alle Messungen dieselbe Meß- und
Auswerteelektronik verwendet werden, so daß Driften der Kapazitäten, der
Verstärker usw. sich auf alle Meßwerte in gleicher Weise auswirken. Da die
Pendelveränderungen im Vergleich zur Meßwertabfrage vergleichsweise
träge sind, erfolgt die Meßwertgewinnung praktisch gleichzeitig.
Ein besonders vorteilhafter Einsatz des erfindungsgemäßen
Pendelkompensators ergibt sich, wenn die Strahlenplattform innerhalb des
Lasernivelliers horizontierbar gelagert und über Stellmotoren in Abhängigkeit
von den Signalen des Kondensatorsystems solange verstellbar ist, bis das
Pendel frei schwingt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch das Kondensatorsystem
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Pendelkompensator
Fig. 3 ein Blockschaltbild zur Gewinnung der Stellsignale
Fig. 4 eine Darstellung des zeitlichen Ablaufs der Kapazitätsmessung
Fig. 1 zeigt im Querschnitt einen Außenzylinder 1, auf dessen Innenfläche
drei Elektrodensegmente 2, 3, 4 angebracht sind. Die Elektrodensegmente
sind durch senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Stege 2′, 3′, 4′
voneinander getrennt. Die Stege und die Haftbrücke zum Außenzylinder 1
sind mit einem elektrisch isolierenden, aushärtbaren Kleber ausgefüllt. Ein
Innenzylinder 5 liegt den Elektrodensegmenten mit einem geringen Abstand
gegenüber. Der Innenzylinder ist aus elektrisch leitendem Material gefertigt
und bildet die Gegenelektrode zu den Elektrodensegmenten 2, 3, 4. Der
Spalt 6 zwischen Innenzylinder 5 und Elektrodensegmenten 2, 3, 4 stellt den
maximalen Pendelweg des Innenzylinders dar. Weitere Elemente in Fig. 1
werden im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben.
Aus dem Längsschnitt der Fig. 2 ist die Funktion des Pendelkompensators
ersichtlich. Der Außenzylinder 1 ist lotrecht an einer Strahlenplattform 7
befestigt. In diese ist eine Linse 8 eingesetzt. Im Brennpunkt der Linse 8 ist
eine Laserdiode 9 angeordnet, so daß das aus der Strahlenplattform
austretende Laserstrahlenbündel 10 parallel ist. Die Strahlachse ist mit 11
bezeichnet. Die das Laserstrahlenbündel 10 senkrecht zur Strahlachse 11
umlenkenden Mittel sind nicht dargestellt. Sie sind in an sich bekannter
Weise auf der Strahlenplattform 7 befestigt.
Die Linse 8 und der Diodenlaser 9 sind so angeordnet, daß die Strahlachse
11 die Symmetrieachse für das Kondensatorsystem 1 bis 5 bildet. Der
Innenzylinder 5 ist an drei symmetrisch an der Strahlenplattform 7 befestigten
Drähten 12 aufgehängt. Dazu befindet sich am unteren Ende des
Innenzylinders 5 eine Montageplatte 13, auf der auch der Diodenlaser 9
befestigt ist. Er kann mit Hilfe nicht dargestellter Justiermittel so ausgerichtet
werden, daß er bei horizontierter Ausrichtung der Strahlenplattform 7 genau
im Brennpunkt der Linse 8 liegt. Die Drähte 12 sind so zu befestigen, daß
ebenfalls bei horizontierter Ausrichtung der Strahlenplattform 7 der
Innenzylinder 5 konzentrisch zum Außenzylinder 1 hängt.
Bei einer geringen Neigung der Strahlenplattform 7 können die am
Innenzylinder 5 befestigte Montageplatte 13 und damit auch die Laserdiode 9
in dem durch den Spalt 6 vorgegebenen geringen freien Pendelweg quer zur
Strahlachse 11 auswandern. Dabei befindet sich die Laserdiode 9 aber
weiterhin im Brennpunkt der Linse 11, so daß sich die Strahlrichtung des aus
der Strahlenplattform austretenden Strahlenbündels 10 nicht ändert.
Bei größerer Neigung der Strahlenplattform 7 schlägt der Innenzylinder 5 an
die Elektrodensegmente 2, 3, 4 an. Die vorgenannte Richtungskompensation
ist dann nicht mehr gegeben. Um einen elektrischen Kurzschluß des
Innenzylinders mit den Elektrodensegmenten zu vermeiden, sind entweder
mindestens eine der Elektrodenflächen mit einer elektrisch isolierenden
Beschichtung zu versehen oder die weiter unten beschriebenen
schaltungstechnischen Maßnahmen zu ergreifen, damit die
erfindungsgemäße Kapazitätsmessung in allen Pendellagen wirksam bleibt.
Die Strahlenplattform 7 mit dem Pendelkondensator befindet sich in einem
Gehäuse 14 des Lasernivelliers. Üblicherweise besitzt dieses an seiner
Grundfläche nicht dargestellte Stellfüße. In dem Gehäuse 14 ist auch die
Elektronik 15 mit Spannungsversorgung und Auswerteschaltung enthalten.
Diese wird weiter unten im Detail beschrieben. Die dargestellten
Anschlußleitungen mit den Bezugsziffern 16 für den Betrieb der Laserdiode
9, Bezugsziffer 17 für die Beschaltung der Elektrodensegmente 2, 3, 4,
Bezugsziffer 18 für die Beschaltung des als Gegenelektrode wirkenden
Innenzylinders 5, und Bezugsziffer 19 für die Versorgung und Steuerung von
Stellmotoren 20, 20′ sind lediglich schematisch zu verstehen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Strahlenplattform 7 verstellbar in
dem Gehäuse 14 gelagert. Sie liegt dazu zunächst auf einer Kugel 21 auf
einem Gehäusevorsprung auf und wird zusätzlich von Spindeln 22, 22′ der
Stellmotoren 20, 20′ getragen. Die Anordnung der Stellmotoren 20, 20′ und
der Kugel 21 sind in der Draufsicht der Fig. 1 mit dargestellt.
Bei einer Verstellung der Spindel 22 kippt die Strahlenplattform 7 um die
Achse 23. Bei einer Verstellung der Spindel 22′ erfolgt die Kippung um die
Achse 24 und bei Verstellung beider Spindeln 22, 22′ kippt die
Strahlenplattform 7 um die Achse 25. Die Spindeln können über die Motoren
solange verstellt werden, bis der Innenzylinder 5 frei schwingt.
In Fig. 3 ist ein Blockschaltbild der Meß- und Steuerelektronik angegeben.
Die von der Pendellage abhängigen Kapazitäten zwischen den
Elektrodensegmenten 2, 3, 4 und dem Innenzylinder 5 sind als veränderliche
Kapazitäten C₁, C₂, C₃ dargestellt. Wie bereits weiter oben erwähnt, sind den
Elektrodensegmenten Grundkapazitäten C₁′, C₂′, C₃′ in Serie zugeschaltet,
um auch bei Anlage des Innenzylinders an den Elektrodensegmenten eine
meßbare Kapazität zu gewährleisten. Die Grundkapazitäten sind in ihren
Werten etwa 100-fach größer als die Meßkapazitäten C₁, C₂, C₃.
Über steuerbare Schalter S₁, S₂, S₃ und einen Widerstand R1 sind die
Kapazitäten mit einer Ladespannung und einem Operationsverstärker OP1
verbindbar. Über einen weiteren steuerbaren Schalter S₄ kann das
Kondensatorsystem auf ein gemeinsames Spannungspotential U₁ gelegt
werden. Zweckmäßigerweise wird diese Spannung an den Innenzylinder 5
gelegt. Da dieser über seine Pendeldrähte 12 elektrisch mit dem Gehäuse 14
verbunden ist, wird als gemeinsames Potential die Gehäusemasse gewählt.
Dem als hochohmiger Impedanzwandler wirkenden Operationsverstärker
OPI sind ein AD-Wandler und ein Mikroprozessor µP nachgeschaltet.
Letzterer steuert sowohl die Schalter S₁ bis S₄, als auch Servoantriebe für die
Motoren 20, 20′ und den Meßablauf.
Der zeitliche Ablauf der Messung ist in Fig. 4 dargestellt. Bei einem Signal
auf Logikpegel "High" ist jeweils ein Schalter geschlossen und bei einem
Signal auf Logikpegel "Low" ist ein Schalter offen. Vor jeder Messung werden
die Kompensatorkapazitäten entladen. Dazu werden die Schalter S₁ bis S₄
für die Dauer von ca. 200 µs geschlossen. Während dieser Zeit entladen sich
die Kondensatoren C₁, C₂, C₃. Danach liegen alle Kondensatoranschlüsse
auf dem Spannungswert U₁, der üblicherweise gleich 0 ist.
Danach werden die Schalter S₂, S₃, S₄ geöffnet und nur der Schalter S₁ bleibt
geschlossen. Über den Widerstand R1 wird ein Ladepuls von etwa 2 µs
(Low-Pegel) generiert. In diesen 2 µs sinkt in Abhängigkeit von der Kapazität
C₁ und dem Widerstand R1 die Ladespannung am Kondensator C₁
gegenüber U₁ nach einer e-Funktion stetig gegen ein negatives Potential.
Sobald jedoch der Ladepuls beendet wird, bleibt die Spannung über C₁ auf
einem stabilen Wert. Über die hochohmige Impedanzwandlerschaltung OP1
wird die Spannung von C₁ dem AD-Wandler zugeführt.
Die AD-Wandlung wird nach Beendigung des Ladepulses gestartet und
dauert etwa 100 µs. Der Mikroprozessor µP ruft die AD-gewandelten
Spannungswerte in digitaler Form ab und speichert sie. Nun wird die
Entladung des Kondensator-Systems durch Schließen der Schalter S₁ bis S₄
wiederholt. Danach startet er durch Öffnen der Schalter S₁, S₃, S₄ die
Messung der Kapazität C₂ und entsprechend für C₃. Der gesamte Meßzyklus
dauert etwa 1 ms. In dieser Zeit kann die Pendellage des Innenzylinders
wegen der gedämpften Aufhängung als stabil angenommen werden.
Aus den drei Spannungswerten von C₁, C₂, C₃ ermittelt der pP die
Signalaufbereitung für die Servoeinheit der Stellmotoren. Die
Signalaufbereitung erfordert keinen elektrischen Abgleich der Meßelemente,
sondern besteht im wesentlichen in einem relativen Vergleich der
gemessenen Kapazitätswerte nach folgender Vorgehensweise.
Der µP stellt fest, an welchem Elektrodensegment des Außenzylinders der
Innenzylinder an liegt (maximale Kapazität) und welches den größten Abstand
hat (minimale Kapazität). Bei den drei Elektrodensegmenten wird im
Ausgangszustand der Innenzylinder immer mindestens an einem Segment
anliegen und zu einem wird er einen maximalen Luftabstand haben. Die
Motoren 20, 20′ werden nacheinander oder gemeinsam so angesteuert, daß
eine Kippung der Strahlenplattform erzeugt wird, die das Elektrodensegment
mit der größten gemessenen Kapazität jeweils von dem pendelnden
Innenzylinder wegbewegt. Je nachdem, wie weit der Pendelkompensator von
der optimalen, frei schwingenden Lage entfernt ist, kann die
Stellgeschwindigkeit der Motoren geregelt werden.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Meßzyklus in festen
Zeitabständen von etwa 200 ms jeweils wiederholt wird. In der Zeit
dazwischen können die Motoren an der Horizontierung der Strahlenplattform
arbeiten. Ein typischer Horizontierungsvorgang dauert etwa 30 s, so daß
durch mehrere Messungen der Stellvorgang überprüft und korrigiert werden
kann. Die ideale Horizontierungslage ist erreicht, wenn alle drei
Kondensatoren innerhalb eines gewünschten Toleranzbereichs den gleichen
Kapazitätswert haben.
Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel können die vom
Kondensatorsystem abgeleiteten Stellsignale natürlich auch optisch
angezeigt werden und zur manuellen Horizontierung über Fußstellschrauben
genutzt werden. Ebenso können in die Fußstellschrauben Servomotoren
eingebaut werden, die von den Stellsignalen gesteuert werden.
Nach erreichter Horizontierung kann das in dem Ausführungsbeispiel
beschriebene System auch zur permanenten Überwachung der
Horizontierung eingesetzt werden. Im allgemeinen reichen für die
Überwachung längere Zeitabstände für den Meßzyklus aus. Nur signifikante
Änderungen der Kapazitätswerte müssen zu einer Nachstellung der
Strahlenplattform führen.
Claims (7)
1. Lasernivellier mit horizontierbarer Strahlenplattform (7) und
selbsttätiger Feinhorizontierung des Laserstrahls (10) mit einem in
einem Außenzylinder (1) pendelnd aufgehängten, Ausrichtelemente
tragenden Innenzylinder (5), dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Außenzylinder (1) und der Innenzylinder (5) ein Kondensatorsystem mit einander gegenüberliegenden Elektrodenflächen bilden,
- - eine der Elektrodenflächen segmentiert ist, wobei die Trennung (2′, 3′, 4′) der Segmente (2, 3, 4) in Richtung der Strahlachse (11) verläuft,
- - der Außenzylinder (1) mit der Strahlenplattform (7) zentrisch zur Strahlachse (11) lotrecht verbunden ist und
- - von dem Kondensatorsystem Signale zur Detektion der Pendellage des Innenzylinders (5) ableitbar sind.
2. Lasernivellier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehr
als zwei gleiche Segmente (2, 3, 4) vorgesehen sind.
3. Lasernivellier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektrodenfläche des Außenzylinders (1) segmentiert ist.
4. Lasernivellier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektrodenflächen zumindest eines der
Zylinder mit einer elektrisch isolierenden Beschichtung versehen sind.
5. Lasernivellier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem der Elektrodensegmente (2, 3, 4) eine
feste Grundkapazität (C₁′, C₂′, C₃′) in Serie zugeschaltet ist.
6. Lasernivellier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein einziger Meßkanal für eine serielle Messung
der Kapazitäten (C₁, C₂, C₃) vorgesehen ist.
7. Lasernivellier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Strahlenplattform (7) innerhalb des Lasernivellier-Gehäuses (14)
horizontierbar gelagert (21) und über Stellmotore (20, 20′) in
Abhängigkeit von den Signalen des Kondensatorsystems verstellbar
ist.
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