DE19616616C2 - Dichtungsscheibe für eine Verschlußkappe für Behältnisse - Google Patents
Dichtungsscheibe für eine Verschlußkappe für BehältnisseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsscheibe für eine Verschlußkappe für
Behältnisse, insbesondere für Flaschenverschlüsse für mit Sauerstoff
reagierende Substanzen, alkoholische Getränke oder Weine, und ein Verfahren
zur Herstellung einer Dichtungsscheibe.
Dichtungsscheiben sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Für die
Verwendung in Flaschenverschlüssen werden sie in entsprechender Größe
gefertigt, beispielsweise mit Durchmessern von 16,6 bis 45,0 mm oder 12,0 bis
115,0 mm. Die kleinen Dichtungsscheiben sind in beispielsweise Alu
miniumverschlußkappen, die größeren in Kunststoffverschlußkappen, bei
Schraubverschlüssen für die Flaschen eingefügt.
Aus der US-PS 4,818,577 und der US-PS 4,930,646 ist es bekannt, eine
Dichtungsscheibe aus einer oberen Schicht aus Polyethylenschaum und einer
darunter angeordneten Schicht aus "Saran", also einem Polyvinylidenchlorid
vorzusehen. Es wird eine Sperrwirkung gegen den Austritt von gasförmigen
Bestandteilen aus dem Flascheninneren angestrebt.
Aus der DE-GM 72 40 238 ist es bekannt, eine Dichtungsscheibe aus einer
Schicht aus Polyolefinschaum, insbesondere Polyethylenschaum, und einer
Schicht aus einem gasdichten Kunststoff, insbesondere einer Verbundschicht
aus Polyethylenterephthalat und Polyvinylchlorid (PVC) zu fertigen. Letztere
Schicht wird als Diffusionssperre mit der PVC-Schicht zur Behälteröffnung hin
angeordnet, um eine Dichtigkeit gegen ein Ausgasen von zum Beispiel
Kohlendioxid zu verhindern oder ein Eindiffundieren von Sauerstoff in ein
Behältnis.
Aus der EP 0 332 725 A1 ist eine in einen Verschluß aus Polyolefin, zum
Beispiel Polypropylen, eingegossene Dichtscheibe mit einer zum Behälterinhalt
gerichteten Schicht aus einem Organosol, darüber einer Metallfolie, einer
Schicht aus Polyolefincarboxylsäure und einer Schicht aus einem
thermoplastischen Polyolefin, zum Beispiel Polypropylen, bekannt. Diese
Dichtscheibe sollte hitzeresistent und resistent gegen Pasteurisation sein und
wenig Gas- und/oder Flüssigkeitsdurchtritt zulassen, insbesondere für Vakuum-
und Druckbefüllung geeignet sein.
Zum Verschließen von Weinflaschen oder Sektflaschen ist es bekannt, Korken
zu verwenden. Die Korken wurden in früheren Zeiten zumeist mit einer aus Blei
oder Zinn bestehenden Kapsel überzogen. Heutzutage wird anstelle des Bleis
meist eine Aluminiumschicht oder PVC-Schrumpfkapsel verwendet. Oftmals
erweist sich die Verwendung von Korken zum Verschließen von Wein- oder
Sektflaschen als nachteilig, da sich an der Unterkante des Korkens auf der dem
Wein oder Sekt zugewandten Seite schimmelähnliche Bakterien bilden. Diese
Erscheinung ist dem Wein oder Sekt qualitätsmäßig sehr abträglich.
Darüberhinaus ist die Verwendung von Korken zum Verschließen von Wein-
oder Sektflaschen bei derzeitigen 1000-Stück-Preisen von DM 200 bei guten
Qualitäten ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor. Aus diesem Grund und
aus Gründen der leichteren Öffnung und Möglichkeit des Wiederverschliessens
werden mit steigender Tendenz in den letzten Jahren Aluminiumschraub
verschlüsse auch für Weinflaschen verwendet. Die Dichtungsscheiben bestehen
beispielsweise aus Polyethylenschaum.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verhältnismäßig kostengünstige
Dichtungsscheibe für eine Verschlußkappe für Behältnisse, insbesondere für
Flaschenverschlüsse für mit Sauerstoff reagierende Substanzen, alkoholische
Getränke oder Weine zu schaffen, die die geschilderten Nachteile der
bekannten Korken vermeidet und den Behältnisinhalt sicher vor Qualitätsverlust,
insbesondere durch im Behälter mit eingeschlossenen Sauerstoff, schützt. Eine
weitere Aufgabe ist auf die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung einer
Dichtungsscheibe gerichtet.
Diese Aufgabe wird mit einer Dichtungsscheibe für eine Verschlußkappe für
Behältnisse gelöst, die eine Schicht aus einer sauerstoffundurchlässigen
Substanz und eine Schicht aus einer sauerstoffentziehenden Substanz
aufweist, wobei die Schicht aus der sauerstoffentziehenden Substanz auf der
dem Behältnisinhalt zuzuwendenden Seite angeordnet ist. Bezüglich des
Verfahrens wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
Dadurch wird eine Dichtungsscheibe, insbesondere für Flaschenverschlüsse für
mit Sauerstoff reagierende Substanzen, alkoholische Getränke oder Weine
geschaffen, die einerseits beispielsweise den in dem alkoholischen Getränk
oder Wein enthaltenen gasförmigen Bestandteil des Alkohols am Durchtritt durch
die Dichtungsscheibe nach außen hindert und zum anderen das Eintreten von
Sauerstoff oder sonstigen unerwünschten Gasen in das Flascheninnere
verhindert.
Eine beim Verschließen der Flaschen zwischen Flascheninhalt und Verschluß
unweigerlich mit eingeschlossene Sauerstoffmenge wird durch die
sauerstoffentziehende Substanz, beispielsweise Daraform, aufgenommen.
Dadurch wird diejenige Komponente, die einen offenstehenden Wein nach
kurzer Zeit ungenießbar macht, aus der noch ungeöffneten Weinflasche
entzogen. Der Wein ist also länger haltbar und keinen Qualitätsverlusten
ausgesetzt. Das Einwirken von Sauerstoff auf den Wein kann in Verbindung mit
der Lagerzeit und Temperatur zu unerwünschten Geschmacksveränderungen
des Weins führen. Das normalerweise übliche zunehmend gesundheitlichen
Bedenken begegnende Schwefeln des Weines kann dann eingeschränkt
werden oder ganz entfallen. Die Dichtungsscheibe liefert auch einen Beitrag zu
den Hygienebestrebungen beispielsweise der Europäischen Gemeinschaft. An
ihr können sich keine Bakterien festsetzen, die, wie die von üblichen Korken,
auf der europäischen Verbotsliste stehen.
Im Verhältnis zu Korken gesehen, ist auch auf den deutlichen Kostenvorteil
hinzuweisen, bei verbesserter Funktionstüchtigkeit.
Im Prinzip wird eine Dichtungsscheibe für eine Verschlußkappe für Behältnisse,
insbesondere für Flaschenverschlüsse für mit Sauerstoff reagierende
Substanzen, alkoholische Getränke oder Weine, geschaffen, bei der die
Dichtungsscheibe eine Schicht aus einer sauerstoffundurchlässigen Substanz
und eine Schicht aus einer sauerstoffentziehenden Substanz aufweist.
Vorzugsweise weist sie eine weitere Schicht aus Polyethylenschaum auf. Die
Dichtungsscheibe wird auf der Seite ihrer ersten Schicht aus Polyethylen
schaum vorteilhaft von einem Aluminiumschraubverschluß abgedeckt. Die
Polyethylenschicht wird vollflächig von der Schicht aus der sauerstoff
undurchlässigen Substanz, insbesondere Polyvinylidenchlorid, abgedeckt.
Die sauerstoffentziehende Schicht weist vorteilhaft die sauerstoffentziehende
Substanz Polyolefincarboxylsäure auf, speziell als Copolymer in Verbindung mit
weiteren Polyolefinen. Ein unter dem Markennamen Daraform gehandeltes
Erzeugnis ist besonders geeignet. Alternativ kann auch EVOH oder ein anderes
derartiges Material verwendet werden. Zum Auftragen auf die Schicht aus
Polyvinylidenchlorid wird die Daraform-Schicht extrudierbar gemacht. Dadurch
weist sie eine saubere, feste Konsistenz auf.
Daraform ist sensorisch einwandfrei, d. h. geschmacklich tritt keinerlei Beeinflus
sung des Flascheninhalts ein, also insbesondere des Weines, der auch im übri
gen - etwa optisch - unbeeinträchtigt bleibt.
Die Dichtungsscheibe kann entweder vor dem Zudrehen des Aluminium
schraubverschlusses in die Verschlußkappe eingelegt oder in sonstiger Weise
auf dem Behältnisrand befestigt werden. Beispielsweise kann sie auch zunächst
auf eine Flaschenhalsöffnung aufgelegt und der Aluminiumschraubverschluß
anschließend darübergestülpt werden. Durch das Zudrehen, Anrollen oder
sonstige Befestigen des Aluminiumschraubverschlusses auf dem Flaschenhals
wird zugleich eine Belastung als Druckbelastung aufgebracht. Dadurch wird die
Dichtungsscheibe auf eine geringere Dicke zusammengepreßt.
Die Schicht aus Polyvinylidenchlorid erfüllt eine Doppelfunktion. Zum einen hin
dert sie gasförmige Bestandteile, wie beispielsweise Alkohol, am Durchtreten
vom Flascheninneren nach außen durch die Dichtungsscheibe hindurch. Zum
anderen verhindert sie das Eintreten von Sauerstoff oder sonstigen Gasen in
den Bereich der Daraformschicht. Die vorzugsweise über der Polyvinyliden
chloridschicht vorgesehene Polyethylenschaumschicht sorgt durch Kompres
sionskraft (bei elastischer Wiedererholung) für den entsprechenden Klemm
druck und dadurch für eine Abdichtung. Durch die Dicke der Schicht und deren
elastische Gestaltung werden Toleranzen der Verschlüsse und Flaschenhälse
ausgeglichen. So wird beispielsweise auch jedwede Flüssigkeit (auch in
Dampfform), die von außen in die Flasche eindringen könnte, am Eindringen
gehindert. Zudem verleiht die Polyethylenschaumschicht der Dichtungsscheibe
aufgrund ihrer erheblich größeren Dicke im Vergleich zu den beiden anderen
Schichten Stabilität und eine besonders gute Handhabbarkeit.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden mehrere Ausfüh
rungsbeispiele von Dichtungsscheiben anhand der Zeichnungen beschrieben.
Diese zeigen in:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Flasche mit einer Verschluß
kappe mit erfindungsgemäßer Dichtungsscheibe,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Dichtungs
scheibe gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Dichtungsscheibe.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Flasche 1 mit einer Verschluß
kappe 2 mit einer Dichtungsscheibe 3. Die Verschlußkappe 2 ist ein Schraub
verschluß. Sie ist zum Verdeutlichen der innenliegenden Dichtungsscherbe 3
zum Teil gebrochen dargestellt. Die Verschlußkappe 2 ist beispielsweise aus
Aluminium hergestellt.
Die Dichtungsscheibe 3 besteht aus drei Schichten. Die oberste, mit der Ver
schlußkappe 2 verbundene Schicht 4 ist aus Polyethylenschaum hergestellt.
Unterhalb der Schicht 4 ist eine Schicht 5 aus Polyvinylidenchlorid vorgesehen.
Unterhalb der Schicht 5, und damit direkt an den Flaschenhalsrand angrenzend
und auf dessen Öffnung auflagernd, ist eine Schicht 6 aus einer sauerstoff
entziehenden Substanz, beispielsweise Daraform, vorgesehen.
Die Schicht 6 aus Daraform entzieht der geschlossenen Flasche die beim
Einfüllvorgang des beispielsweise alkoholischen Getränkes, insbesondere
Weins, den in die Flasche mit eingebrachten Sauerstoff. Der bei üblichen Wein
flaschenverschlüssen, insbesondere Korken, aber auch bei Drehverschlüssen
mit üblichen Dichtscheiben mit eingeschlossene Sauerstoff kann zum
sogenannten "Kippen" des Weines führen. Jedenfalls kann es zu
Geschmacksveränderungen des Weines kommen. Die Daraformschicht 6
entzieht diesen Sauerstoff und ermöglicht somit die bleibende Qualität des
Flascheninhaltes, insbesondere Weines.
Durch die Abdeckung der Schicht 6 aus Daraform durch die Schicht 5 aus
Polyvinylidenchlorid wird sichergestellt, daß nur der Sauerstoff von unten,
nämlich aus dem Flascheninneren, durch die Daraformschicht 6 aufgesogen
wird, nicht aber von außen aus der Umgebung der Flasche. Die Menge des so
abgezogenen und aufgesogenen Sauerstoffs wird daher überschaubar und ist
relativ gering. Die Daraformschicht 6 soll also nicht aus einer einmal geöffneten
und dann wieder verschlossenen Flasche den beim Öffnungsvorgang und
teilweisen Entleeren der Flaschen eingedrungenen Sauerstoff aus dieser wieder
entfernen und den Flascheninhalt haltbar machen, sondern sie soll lediglich den
ursprünglich mit beim Flaschenbefüllen eingedrungenen Sauerstoff aufnehmen,
ebenso wie den eventuell noch aus dem Wein austretenden Sauerstoff.
Die Schicht 5 aus Polyvinylidenchlorid blockt somit einen etwaigen Gasdurchtritt
in das Flascheninnere und von dem Flascheninneren nach außen hin ab. Aus
dem Flascheninneren kann insbesondere nicht der Alkohol als gasförmiger
Bestandteil nach außen treten. Sauerstoff aus der Umgebung der Flasche kann
nicht nach innen in den Bereich der Daraformschicht oder durch diese hindurch
gelangen.
Die Schicht 4 aus Polyethylenschaum dient einerseits als Verbindungsmittel der
zwei anderen Schichten mit der Verschlußkappe 2. Anstelle der Polyethylen
schaumschicht kann aber auch eine Schicht aus einem anderen Material mit
entsprechenden Eigenschaften gewählt werden.
In Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Dichtungs
scheibe 3 gemäß Fig. 1 dargestellt. Die oberste Schicht 4 aus Polyethylen
schaum weist beispielsweise eine Dichte von 250 g/m2 auf. Die Dicke der
Schicht liegt beispielsweise bei 2 mm. Die Oberseite 7 der Schicht 4 aus
Polyethylenschaum lagert nach dem Einfügen in die Verschlußkappe 2 direkt an
deren Innenseite an und wird in einer Haltesicke im Verschluß gehalten. Sie
kann im Verschluß aber auch durch ein Klebemittel befestigt sein. Teilweise
reicht bereits die eigene Klebewirkung oder Haftwirkung der Schicht zum
Befestigen in der Verschlußkappe 2 aus.
Von ihrer Unterseite 8 her wird die Schicht 4 aus Polyethylenschaum vollflächig
von der mittleren Schicht 5 aus Polyvinylidenchlorid abgedeckt. Polyvinyli
denchlorid ist eine Doppelchlorverbindung, die auch als PVDC-Folie bezeichnet
wird. Die Firma Dow Chemical stellt Polyvinylidenchlorid unter dem Markenna
men "Saran" her. Die Dicke der Schicht 5 aus Polyvinylidenchlorid liegt bei
spielsweise bei 19 µm. Diese sehr geringe Dicke der Schicht 5 reicht zum Ent
falten der Sperrwirkung insbesondere für den gasförmigen Alkohol und gegen
den Eintritt des gasförmigen Sauerstoffs aus.
An der Unterseite 9 der Schicht 5 ist die unterste Schicht 6 aus der sauerstoff
entziehenden Substanz Daraform vorgesehen. Unter dem Produktnamen
Daraform der Firma Grace Chemicals verbirgt sich chemisch eine Mischung aus
Polyolefincarboxylsäure mit weiteren Polyolefinen, auch als Copolymere
dargestellt. Daraform ist völlig PVC-frei und bindet Sauerstoff. Die dritte Schicht
6 aus Daraform ist beispielsweise etwa 0,25 mm oder 0,5 mm dick. Zum
Auftragen auf die Unterseite 9 der mittleren Schicht 5 aus Polyvinylidenschlorid
wird die unterste Schicht 6 aus Daraform extrudiert. Sie erhält dadurch eine
saubere, feste Konsistenz.
Die Gesamtdicke der Dichtungsscheibe 3 beträgt nach dem Aufeinanderfügen
der drei Schichten 4, 5, 6 etwa 2,3 mm. Die Dichtungsscheibe 3 wird entweder
vorab in eine vorgefertigte Aluminiumverschlußkappe 2 eingefügt und darin
befestigt oder eingeklemmt. Die drei Schichten 4, 5, 6 der Dichtungsscheibe 3
haften dabei bereits aufeinander. Beim Anroll-Vorgang oder sonstigen
Befestigen der Aluminiumverschlußkappe 2 auf dem Flaschenhals wird diese
zusätzlich mit einer Last von 120 bis 180 kg belastet. Die in dem Verschluß
liegende Dichtungsscheibe 3 wird dabei auf ca. 1 mm Dicke zusammengepreßt.
Das Flascheninnere wird dadurch luftdicht mittels der Dichtungsscheibe 3 und
der Verschlußkappe 2 verschlossen.
Je nach dem Anwendungsgebiet für die Dichtungsscheibe 3 kann es zweck
mäßig sein, die Schicht 6 aus Daraform in einer anderen als der genannten
Dicke zu fertigen. Die Dichtungsscheibe 3 ist nicht nur für Verschlüsse für
Weinflaschen oder anderer alkoholischer Getränke verwendbar, sondern überall
dort, wo einem Behälterinneren mit eingeschlossener, unerwünschter Sauerstoff
entzogen werden soll.
Die Unterseite 10 der untersten Schicht 6 aus Daraform ist direkt in Kontakt mit
dem Flascheninneren, also dem dort eingeschlossenen Sauerstoff. Daraform ist
resistent gegen Alkohol, Weinsäure und andere Substanzen, die im
Lebensmittelbereich verwendet werden, und ist darüberhinaus sensorisch
einwandfrei. Bei Verwendung einer anderen sauerstoffentziehenden Substanz
als Daraform sollte darauf geachtet werden, daß diese andere Substanz nicht
von dem Flascheninhalt angegriffen werden kann. Die Substanz sollte bei
Weinflaschen also resistent gegen beispielsweise Alkohol und Weinsäure sein.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Dichtungsscheibe 3. Die Dichtungsscheibe 3 weist eine
obere Schicht 5 aus Polyvinylidenchlorid und eine untere Schicht 6 aus einer
sauerstoffentziehenden Substanz, beispielsweise Daraform, auf. Es wäre zwar
möglich, die Dichtungsscheibe 3 lediglich aus Daraform herzustellen. Dies wäre
jedoch vergleichsweise teuer, da Daraform ein Vielfaches von Polyethylen
schaum kostet. Abgesehen davon würde diese einzige Schicht aus Daraform
nicht nur den Sauerstoff aus dem Flascheninneren aufsaugen, sondern
ebenfalls den Sauerstoff aus der Umgebung der Flasche ansaugen und aufsau
gen. Es ist daher sehr viel günstiger, die Daraformschicht 6 auf ihrer Oberseite
13 mit der abblockenden Schicht aus Polyvinylidenchlorid abzudecken. Eine
Verschlußkappe 2 kann dann auch direkt über dieser Schicht 5 aus Poly
vinylidenchlorid vorgesehen werden.
Claims (9)
1. Dichtungsscheibe für eine Verschlußkappe für Behältnisse, insbesondere für
Flaschenverschlüsse für mit Sauerstoff reagierende Substanzen,
alkoholische Getränke oder Weine,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsscheibe (3) eine Schicht (5) aus
einer sauerstoffundurchlässigen Substanz und eine Schicht (6) aus einer
sauerstoffentziehenden Substanz aufweist, wobei die Schicht (6) auf der dem
Behältnisinhalt zuzuwendenden Seite der Dichtungsscheibe (3) angeordnet
ist.
2. Dichtungsscheibe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (5) aus Polyvinylidenchlorid
besteht.
3. Dichtungsscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (6) Polyolefincarboxylsäure
enthält, insbesondere in Verbindung mit weiteren Polyolefinen als Copolymer.
4. Dichtungsscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht (4) aus Polyethylenschaum
oberhalb der Schicht (5) vorgesehen ist.
5. Dichtungsscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (4) als obere Schicht von der
Verschlußkappe (2) abgedeckt ist, daß die Schicht (5) die Schicht (4) auf
deren Unterseite (8) vollflächig abdeckt und daß die Schicht (6) die Schicht
(5) auf deren Unterseite (9) abdeckt.
6. Dichtungsscheibe nach einem der Ansprüche 4 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (4) eine Dichte von 250 g/m2 und
eine Dicke von 2 mm aufweist.
7. Dichtungsscheibe nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (5) eine Dicke von 19 µm
aufweist.
8. Dichtungsscheibe nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (6) aus Daraform besteht und
eine Dicke von 0,25 bis 0,5 mm aufweist.
9. Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsscheibe nach einem der Ansprüche
1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (4) mit der Schicht (5) auf ihrer
Unterseite (8) vollflächig abgedeckt und mit dieser haftend verbunden wird,
daß die Schicht (6) auf der Unterseite (9) der Schicht (5) aufgebracht oder
aufgeschäumt und verbunden wird, daß die Dichtungsscheibe (3) mit der
Oberfläche (7) der Schicht (4) in eine Verschlußkappe (2) eingefügt oder mit
der Unterseite (10) der Schicht (6) auf ein Behältnis (1) aufgefügt wird, und
daß die Dichtungsscheibe (3) durch Belasten der Verschlußkappe (2) bei
deren Anrollen oder sonstigem Befestigen auf dem Behältnis (1) auf eine
geringere Dicke zusammengepreßt wird als der Herstellungsdicke der
Dichtungsscheibe (3) entspricht.
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Publications (2)
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