DE19616460C2 - Formwerkzeug zur Herstellung von Schuhsohlen aus Kunststoff - Google Patents
Formwerkzeug zur Herstellung von Schuhsohlen aus KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Formwerkzeug zur Herstellung von
Schuhsohlen aus Kunststoff mit einem die seitlichen Formbegren
zungswände bildenden und die Sohlenrandkontur formenden Einsatz
aus elastischem Kunststoff, der an einer Seite eine Trennfuge
aufweist und an der dieser Trennfuge gegenüberliegenden Seite
geschlossen ist und dort ein elastisches Gelenk bildet, wobei
der Einsatz auf einem zweiteiligen Führungsrahmen befestigt
ist, der V-förmig aufklappbar gestaltet ist, mit einem die un
tere Formbegrenzung bildenden Bodenstempel und einem oberen
Formbegrenzungselement, sowie mindestens einem Einspritzkanal,
der den Formhohlraum mit einem Einspritzaggregat verbindet, wie
es aus den Druckschriften AT 353 142, der US 3 838 956
sowie der US 5 435 959 bekannt ist, wobei in der letztge
nannten Druckschrift jedoch im Unterschied zu den vorgenannten
Druckschriften ein Verfahren zur Herstellung eines Formwerk
zeugs von einem Modell offenbart ist.
Derartige Formwerkzeuge sind beispielsweise zu mehreren an ei
ner Rundtischmaschine angeordnet, wobei jedes Werkzeug durch
entsprechende Verdrehung des Tisches an eine Spritzstation
herangefahren wird, in der sich die Einspritzdüse des
Einspritzaggregats an den Angußkanal des Werkzeugs anlegt. Nach
dem Spritzvorgang wird das Werkzeug durch eine weitere Drehung
des Tisches aus der Station heraus bewegt, und ein weiteres
Formwerkzeug gelangt in dieselbe.
Die in Rede stehenden Werkzeuge können dabei so ausgestaltet
sein, daß in ihnen lediglich eine Schuhsohle gefertigt wird,
die in einem weiteren Arbeitsgang mit einem Schaft verbunden
wird.
Das erfindungsgemäße Werkzeug ist jedoch so beschaffen, daß die
im Werkzeug gespritzte Sohle sofort beim Spritzvorgang an den
Schaft angeformt wird. Hierzu dient als obere Formbegrenzung
ein mit dem Schaft versehener Leisten. Die untere Formbegren
zung wird durch einen Bodenstempel gebildet, der die Sohlen
lauffläche formt.
Bekannte Werkzeuge weisen als seitliche Formbegrenzungungen
zwei Seitenformteile aus Metall auf, die jedoch den Nachteil
haben, daß zwei Trennfugen existieren, die die seitlichen Kon
turen der Sohle ungünstig beeinflussen.
Daher ist im Stand der Technik vorgeschlagen worden, die seit
lichen Formbegrenzungen einteilig aus einem Kunststoffeinsatz
zu bilden, wobei lediglich eine Trennfuge im Sohlenspitzenbe
reich vorgesehen ist, während im Fersenbereich eine geschlos
sene Kontur vorhanden ist. Durch die Elastizität des Kunst
stoffmaterials ist somit in diesem Bereich ein Gelenk verwirk
licht, um das der Einsatz beim Öffnen und Schließen der Form
zangenartig auf- und zugeklappt wird.
Ein derartiges Werkzeug ist beispielsweise aus der
AT 385 716 B bekannt. Der Nachteil bei dieser vorbekannten Ausführungs
form liegt aber darin, daß beim Auf- und Zuklappen des zweitei
ligen Führungsrahmens das Kunststoffmaterial des fest mit dem
Führungsrahmen verbundenen Einsatzes nicht ausweichen kann und
somit Kräfte in diesem Bereich auftreten, die zur frühen Zer
störung des Einsatzes führen.
Es ist daher in der EP 0 273 028 A2 der Vorschlag gemacht wor
den, bei geschlossener Form im Bereich des elastischen Gelenks
zwischen Einsatz und Führungsrahmen einen Zwischenraum vorzuse
hen, in den beim Öffnen des Führungsrahmens der praktisch band
förmige Einsatz ausweichen kann.
Damit trotz dieser Schwachstelle reproduzierbare Spritzergeb
nisse erreicht werden, muß der relativ dünn ausgeführte Einsatz
auf komplizierte Weise am Führungsrahmen befestigt werden. Die
Befestigungen sind als Federn ausgebildet, die an den elasti
schen Einsatz mit etwa kreisförmigem Querschnitt angeformt sind
und in Nuten der Führungsrahmenteile eingeschoben sind. Dabei
besteht die Gefahr, daß beim fortwährenden Öffnen und Schließen
des Führungsrahmens die die Federn bildenden Kunststoffnoppen
abbrechen.
Ein weiterer Nachteil beider vorbekannten Ausführuhrungsformen
besteht darin, daß lediglich einschichtige Sohlen gefertigt
werden können. Das geschieht so, daß der Bodenstempel in die
Form eingelegt wird und sich dort beim Schließen des Werkzeugs
selbst zentriert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Formwerkzeug der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Beanspruchung
des Einsatzes im Gelenkbereich minimiert wird, derart, daß
trotz stabiler Verbindung von Einsatz und Führungsrahmen die
bei der Dehnung und Stauchung auftretenden Kräfte in einfacher
Weise abgeleitet werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Führungsrah
men aus zwei in etwa L-förmigen Schenkeln besteht, wobei die
kürzeren L-Balken im Bereich des elastischen Gelenks des Ein
satzes aufeinander weisen und die Drehachsen der Schenkel im kür
zeren L-Balken der Schenkel angeordnet sind und der Dehnung
bzw. Stauchung des elastischen Gelenkteils beim Öffnen und
Schließen folgend entlang einer definierten Kurve verschiebbar
sind.
Durch diese Ausgestaltung sind die Drehachsen nicht fest mit
dem Werkzeuggrundrahmen verbunden, sondern sie können entspre
chend der Dehnung und Stauchung des elastischen Gelenkteils des
Einsatzes ausweichen, so daß eine Überbeanspruchung dieses Ge
lenkbereiches ausgeschlossen ist. Hierdurch ist es auch mög
lich, den Einsatz stabiler als im Stand der Technik auszuge
stalten, so daß die Formgeometrie auch nach längerem Betrieb
stets gleich bleibt.
Eine einfache Möglichkeit zur Realisierung der ausweichenden
Drehachsen schlägt der Patentanspruch 2 vor, indem die Drehach
sen durch jeweils einen Bolzen gebildet sind, der in einer
kreisbogenförmigen Langlochführung beim Öffnen und Schließen
der Schenkel verschiebbar ist. Die Bolzen sind dabei fest mit
den Führungsrahmenteilen verbunden. Die Langlöcher sind im
Formgrundrahmen vorgesehen.
Im Gegensatz zum Stand der Technik ist gemäß Patentanspruch 3
der Bodenstempel im Werkzeug integriert und heb- und senkbar
ausgestaltet. Der Hub beträgt beispielsweise 40 mm, so daß die
strukturierte Lauffläche der Sohle bzw. der nach unten vorste
hende Absatz auf einfache Weise entformt werden kann.
Da der Kunststoffeinsatz zum besseren Formabschluß eine rundum
laufende Hinterschneidung aufweisen kann, ist zusätzlich gemäß
Anspruch 3 vorgesehen, daß das obere Formbegrenzungselement ne
ben der Hub- und Senkbewegbarkeit horizontal in Formhohlraum
längsrichtung verschiebbar ausgebildet ist.
Der Verfahrensablauf ist folgender: Nach dem Einspritzen des
Kunststoffmaterials in den Formhohlraum werden die Führungsrah
menteile aufgefahren und damit auch der Kunststoffeinsatz. Der
Bodenstempel wird nach unten verfahren, die obere Formbegren
zung horizontal nach vorne und dann nach oben aus dem Werkzeug
bereich herausgefahren.
Als obere Formbegrenzung kann dabei ein sogenannter Verdränger
benutzt werden, der die der Lauffläche entgegengesetzte Ober
fläche der Sohle formt, die dann in einem weiteren Verfahrens
schritt mit einem Schuhschaft verbunden werden kann.
Gemäß Patentanspruch 5 kann die obere Formbegrenzung aber auch
durch einen mit einem Schaft versehenen Leisten realisiert
sein, an den die Sohle beim Spritzvorgang gleichzeitig ange
formt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß Patentanspruch 6 ist
jedoch vorgesehen, daß der Verdränger und der Leisten an einer
Verschwenkeinrichtung angeordnet sind und beide nacheinander
durch Verschwenken um jeweils 180° die obere Formbegrenzung
bilden, und im Formhohlraum zwei übereinander angeordnete Ein
spritzkanäle münden.
Auf diese Weise können in einem einzigen Zyklus zweischichtige
Sohlen direkt an einen Schaft angeformt werden. Das geschieht
auf folgende Weise:
Zunächst wird ein Formhohlraum aus Bodenstempel, Kunststoffein
satz und Verdränger gebildet, in den ein erstes abriebfestes
Kunststoffmaterial eingespritzt wird. Nach dem Öffnen der Form
wird der Bodenstempel in seiner Stellung belassen, der Verdrän
ger allerdings aus der Form heraus gefahren, um 180° gedreht,
wodurch der mit dem Schaft versehene Leisten in den Formbereich
gelangt, danach wird die Form wieder geschlossen, wobei sich
jetzt zwischen der zuerst hergestellten Sohlenschicht und der
Leistenunterseite ein Zwischenraum befindet, der mit einem
zweiten, beispielsweise Stoßdämpfungseigenschaften aufweisenden
Kunststoffmaterial gefüllt werden kann, welches sich zum einen
mit der ersten Sohlenschicht verbindet und zum anderen mit dem
auf dem Leisten sitzenden Schaft.
Zum Antrieb der Formträgerschenkel dient jeweils ein Druckmit
telzylinder, der über jeweils ein Kniehebelgetriebe am längeren
L-Balken des Schenkels angreift.
Um die Öffnungsbewegung der Trägerrahmenteile zu begrenzen,
sind im Bereich der Kniehebelgetriebe am Formengrundrahmen ein
stellbare Positionierelemente vorgesehen. Ähnliche Elemente
sind auch im Bereich des Übergangs vom längeren L-Balken zum
kürzeren L-Balken vorgesehen, die dazu dienen, daß sich die
Trägerrahmenteile im geschlossenen Zustand der Form nicht nach
außen weg bewegen können.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen darge
stellt und näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein Sohlenformwerk
zeug,
Fig. 2 ein Formwerkzeug gemäß Fig. 1 in Draufsicht und teil
weise im Schnitt,
Fig. 3 in perspektivischer Darstellung den Fersenbereich des
Formwerkzeugs und
Fig. 4 ein Formwerkzeug gemäß den Fig. 1 bis 3 in Seitenan
sicht.
In den Fig. 1, 2 und 4 ist ein Sohlenformwerkzeug dargestellt
und allgemein mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Es besteht aus
einem Grundrahmen 2, welcher über eine Haltevorrichtung 3 bei
spielsweise am Rundtisch einer Rundtischmaschine befestigt ist,
die jedoch nicht dargestellt ist. Im Grundrahmen 2 befinden
sich in der Nähe der Haltevorrichtung 3 zwei kreisbogenförmige
Langlöcher 4, welche symmetrisch zur Mittellängsachse a auf
einer gemeinsamen Kreislinie verlaufen. In den
kreisbogenförmigen Langlöchern 4 sind entlang dieser Kurven
verschiebbare Bolzen 5 geführt, welche fest mit jeweils einem
Führungsrahmenteil 6 verbunden sind. Die Führungsrahmenteile 6
sind in etwa L-förmig ausgebildet, wobei die kürzeren L-Balken
7 mit ihren freien Enden aufeinander zuweisen. Die Bolzen 5
sind im Bereich des freien Endes der L-Balken 7 angeordnet. An
den Führungsrahmenteilen 6 ist ein einstückiger
Kunststoffeinsatz 8 befestigt, welcher im Bereich der kürzeren
L-Balken 7 der Formträger 6 eine geschlossene Kontur aufweist
und an der in Längsrichtung gegenüberliegenden Seite eine
Trennfuge 9 aufweist. Im zugefahrenen Zustand der Formträger 6
stoßen die Ränder dieser Trennfuge 9 aneinander. Der Einsatz 8
ist für die Formung der Sohlenseitenränder verantwortlich. Er
besteht aus einem elastischen Kunststoff, so daß der Bereich,
der sich bei den kürzeren L-Balken 7 der Formträger 6 befindet,
als elastisches Gelenk ausgebildet ist.
Wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist, ist dieser Bereich
nach oben verlängert und bildet einen nach innen vorspringenden
Rand 10.
In der Fig. 2 ist auf der Seite links von der Längsachse a der
Formöffnungszustand und auf der gegenüberliegenden Seite der
Geschlossenzustand der Form dargestellt. Die Öffnungs- und
Schließbewegung wird dabei von je einem Druckmittelzylinder 11,
von denen lediglich der linke dargestellt ist, bewerkstelligt.
Die Kolbenstange des Druckmittelzylinders 11 greift dabei am
Kniegelenk 12 eines Kniehebelgetriebes 13 an, wobei das Kniehe
belgetriebe einerseits am Grundrahmen 2 gelagert ist und ande
rerseits an einer lagerbockförmigen Lasche 14, die an das Ende
des längeren L-Balkens des Führungsrahmenteils 6 angeformt ist.
Der Druckmittelzylinder bzw. die Druckmittelzylinder 11 sind
dabei ebenfalls am Grundrahmen 2 befestigt. Zur Begrenzung des
Öffnungswinkels der Trägerrahmenteile 6 befindet sich zwischen
Druckmittelzylinder 11 und Kniehebelgetriebe 13 ein Positio
nier- bzw. Anschlagelement 15, dessen Anschlagpunkt 16 mittels
einer Stellschraube 17 verändert werden kann. Am entgegenge
setzten Ende des längeren L-Balkens des Trägerrahmenteils 6 ist
am Grundrahmen 2 ebenfalls eine Positionier- bzw. Anschlagele
ment 18 angeordnet, welches so eingestellt ist, daß das Träger
rahmenteil 6 in Geschlossenstellung an diesem Element 18
anliegt, wodurch verhindert wird, daß beim Spritzvorgang die
Führungsrahmenteile 6 nach außen gedrückt werden. Am
gegenüberliegenden Ende der längeren L-Balken der
Formträgerteile 6 wird ein Auseinanderdrücken derselben durch
den gestreckten Zustand der Kniehebelgetriebe 13 verhindert.
Zur besseren Führung beim Öffnen und Schließen des Einsatzes 8
ist eine Abschlußplatte 19 vorgesehen, deren Innenkontur
komplementär ist zur Außenkontur der auf die Trennfuge 9
zulaufenden Enden 20 der von den längeren L-Balken abgehenden
und aufeinander zuweisenden Fortsätzen 20.
Wären die Bolzen 5 relativ zum Grundrahmen 2 unverschiebbar ge
lagert, würde das durch die beim Öffnen und Schließen der Form
trägerteile 6 entstehenden Stauchungen und Dehnungen im Kunst
stoffmaterial des Einsatzes 8 auftretenden Kräfte zum einen zu
Materialermüdungserscheinungen im Kunststoffmaterial selbst
führen und zum anderen die Lager der Drehachsen stark be
anspruchen.
Dadurch, daß die Bolzen 5 in den kreisbogenförmigen Langlöchern
4 verschiebbar gelagert sind, werden die Verformungskräfte im
Einsatz 8 durch das Ausweichen der Formträgerteile 6 kompen
siert.
Mit den Bezugszeichen 21 sind Kanäle bezeichnet, in denen ein
Temperier- beispielsweise ein Kühlmedium in den Formseitenbe
reich eingeleitet werden kann.
In der Fig. 1 ist als obere Formbegrenzung ein Verdränger 22
dargestellt, der in den geöffneten Einsatz 8 hineingefahren
wird, wobei sich der Rand des Verdrängers 22 beim Schließen des
Einsatzes 8 in eine umlaufende Nut im Rand des Einsatzes ein
legt. Nicht dargestellt ist ein Bodenstempel 23, der den Form
hohlraum nach unten abschließt und für die Formung der Sohlen
struktur bzw. des Absatzes der Sohle zuständig ist. Der Ver
dränger 22 ist Teil einer komplexeren Vorrichtung, die in Fig.
4 dargestellt ist. Der Verdränger 22 ist über eine Halterung 24
am Kopf 25 einer an der Rundtischmaschine angeordneten Ver
schwenkvorrichtung 26 befestigt. Um 180° versetzt zum Verdrän
ger 22 ist am selben Kopf 25 eine Halterung 27 für einen Lei
sten 28 befestigt.
Im Sohlenspitzenbereich 29 sind zwei übereinander angeordnete
Einspritzkanäle 30 vorgesehen, durch die aus einem nicht darge
stellten Einspritzaggregat Kunststoffmaterial in den Formhohl
raum eingespritzt wird.
Damit bei geöffneter Form sowohl der Verdränger 22 als auch der
Leisten 28 frei aus dem Bereich des Einsatzes 8 herausgefahren
werden kann, ist zwischen den Halterungen 24 und 27 des Ver
drängers 22 einerseits und des Leistens 28 andererseits eine
druckmittelbetätigte Schlittenführung 31, 32 vorgesehen. Diese
Schlittenführungen bewirken, daß der Verdränger 22 bzw. der
Leisten 28 horizontal nach vorne verschoben werden kann.
Der Verfahrensablauf beim Fertigen eines Schuhs ist dabei fol
gender:
In den geöffneten Einsatz 8 wird zunächst der Verdränger 22 eingefahren. Von unten wird der heb- und senkbare, im Werkzeug 1 integrierte Bodenstempel 23 hochgefahren. Sodann wird mittels der Druckmittelzylinder 11 der Einsatz 8 geschlossen. In den so entstandenen Formhohlraum wird über einen der Einspritzkanäle 30 ein erstes, beispielsweise abriebfestes Kunststoffmaterial eingespritzt. Nach weitgehender Verfestigung der so entstan denen Laufsohle wird die Form geöffnet, der Verdränger horizon tal nach vorne gefahren und nach oben aus dem Bereich des Ein satzes herausgefahren. Dann wird mittels der Verschwenkvorrich tung 26 der Verdränger um 180° nach oben verschwenkt, wodurch nun der Leisten seine Position oberhalb des Werkzeugs einnimmt. Der Leisten wird in seine Formstellung verfahren und das Werk zeug wieder geschlossen. Zwischen der Unterseite des Leistens 28 und der zuvor hergestellten Laufsohlenschicht ist ein Hohl raum verblieben, der über den zweiten Einspritzkanal mit einem Kunststoff gefüllt wird, der beispielsweise Stoßdämpfungseigen schaften aufweist. Auf den Leisten aufgezogen ist ein nicht dargestellter Schaft, der beim Spritzvorgang mit der Zwischensohle, die sich beim Spritzvorgang mit der Laufsohle verbunden hat, verbunden wird. Nachdem der Anformvorgang beendet ist und das Material ausreichend verfestigt ist, wird die Form aufgefahren, indem mit Hilfe der Druckmittelzylinder 11 zum einen der Einsatz 8 aufgespreizt wird und der Bodenstempel 23 nach unten abgesenkt wird, damit auch die strukturierte Laufsohle bzw. deren Absatz entformt werden kann. Dann wird nach horizontaler Verschiebung nach vorne des Leistens derselbe nach oben aus dem Werkzeugbereich bewegt und der fertige Schuh kann vom Leisten abgezogen werden.
In den geöffneten Einsatz 8 wird zunächst der Verdränger 22 eingefahren. Von unten wird der heb- und senkbare, im Werkzeug 1 integrierte Bodenstempel 23 hochgefahren. Sodann wird mittels der Druckmittelzylinder 11 der Einsatz 8 geschlossen. In den so entstandenen Formhohlraum wird über einen der Einspritzkanäle 30 ein erstes, beispielsweise abriebfestes Kunststoffmaterial eingespritzt. Nach weitgehender Verfestigung der so entstan denen Laufsohle wird die Form geöffnet, der Verdränger horizon tal nach vorne gefahren und nach oben aus dem Bereich des Ein satzes herausgefahren. Dann wird mittels der Verschwenkvorrich tung 26 der Verdränger um 180° nach oben verschwenkt, wodurch nun der Leisten seine Position oberhalb des Werkzeugs einnimmt. Der Leisten wird in seine Formstellung verfahren und das Werk zeug wieder geschlossen. Zwischen der Unterseite des Leistens 28 und der zuvor hergestellten Laufsohlenschicht ist ein Hohl raum verblieben, der über den zweiten Einspritzkanal mit einem Kunststoff gefüllt wird, der beispielsweise Stoßdämpfungseigen schaften aufweist. Auf den Leisten aufgezogen ist ein nicht dargestellter Schaft, der beim Spritzvorgang mit der Zwischensohle, die sich beim Spritzvorgang mit der Laufsohle verbunden hat, verbunden wird. Nachdem der Anformvorgang beendet ist und das Material ausreichend verfestigt ist, wird die Form aufgefahren, indem mit Hilfe der Druckmittelzylinder 11 zum einen der Einsatz 8 aufgespreizt wird und der Bodenstempel 23 nach unten abgesenkt wird, damit auch die strukturierte Laufsohle bzw. deren Absatz entformt werden kann. Dann wird nach horizontaler Verschiebung nach vorne des Leistens derselbe nach oben aus dem Werkzeugbereich bewegt und der fertige Schuh kann vom Leisten abgezogen werden.
Claims (9)
1. Formwerkzeug zur Herstellung von Schuhsohlen aus Kunst
stoff mit einem die seitlichen Formbegrenzungswände bil
denden und die Sohlenrandkontur formenden Einsatz aus ela
stischem Kunststoff, der an einer Seite eine Trennfuge
aufweist und an der dieser Trennfuge gegenüberliegenden
Seite geschlossen ist und dort ein elastisches Gelenk bil
det, wobei der Einsatz auf einem zweiteiligen Führungsrah
men befestigt ist, der V-förmig aufklappbar gestaltet ist,
mit einem die untere Formbegrenzung bildenden Bodenstempel
und einem oberen Formbegrenzungselement, sowie mindestens
einem Einspritzkanal, der den Formhohlraum mit einem Ein
spritzaggregat verbindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Führungsrahmen (6) aus zwei in etwa L-förmigen
Schenkeln (6) besteht, wobei die kürzeren L-Balken (7) im
Bereich des elastischen Gelenks des Einsatzes (8) aufein
ander weisen und die Drehachsen (4) der Schenkel (6) im
kürzeren L-Balken (7) der Schenkel (6) angeordnet sind und
der Dehnung bzw. Stauchung des elastischen Gelenkteils
beim Öffnen und Schließen folgend entlang einer definier
ten Kurve (5) verschiebbar sind.
2. Formwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehachsen durch jeweils einen Bolzen (4) gebildet
sind, der in einer kreisbogenförmigen Langlochführung (5)
beim Öffnen und Schließen der Schenkel (6) verschiebbar
ist.
3. Formwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bodenstempel (23) im Werkzeug (1) heb- und senkbar
integriert ist und das obere Formbegrenzungselement
(22, 28) neben der Hub- und Senkbewegbarkeit in Formhohl
raumlängsrichtung (a) horizontal verschiebbar ist.
4. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das obere Formbegrenzungselement ein Verdränger (22)
ist.
5. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das obere Formbegrenzungselement durch einen mit einem
Schaft bezogenen Leisten (28) gebildet ist.
6. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdränger (22) und der Leisten (28) an einer Ver
schwenkeinrichtung (26, 25) angeordnet ist und beide nach
einander durch Verschwenkung um jeweils 180° die obere
Formbegrenzung bilden, und im Formhohlraum zwei übereinan
der angeordnete Einspritzkanäle (30) münden.
7. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkel (6) mittels Druckmittelzylinder (11), die
über jeweils ein Kniehebelgetriebe (13) am längeren L-Bal
ken des Schenkels (6) angreifen, um ihre jeweilige
Drehachse (4) verdrehbar sind.
8. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Öffnungswinkel der Schenkel (6) durch einstellbare
Anschlagelemente (15) begrenzt ist.
9. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkel (6) beim Spritzvorgang durch jeweils ein
Anschlagelement (18) einerseits und durch die Kniehebel
des Kniehebelantriebs andererseits gegen Verschiebung nach
außen gesichert sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996116460 DE19616460C2 (de) | 1996-04-25 | 1996-04-25 | Formwerkzeug zur Herstellung von Schuhsohlen aus Kunststoff |
ITMI970241 IT1290275B1 (it) | 1996-04-25 | 1997-02-07 | Stampo di formatura per la fabbricazione di suole di scarpe di materiale plastico |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996116460 DE19616460C2 (de) | 1996-04-25 | 1996-04-25 | Formwerkzeug zur Herstellung von Schuhsohlen aus Kunststoff |
Publications (2)
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DE19616460A1 DE19616460A1 (de) | 1997-11-06 |
DE19616460C2 true DE19616460C2 (de) | 1998-02-26 |
Family
ID=7792372
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996116460 Expired - Fee Related DE19616460C2 (de) | 1996-04-25 | 1996-04-25 | Formwerkzeug zur Herstellung von Schuhsohlen aus Kunststoff |
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