DE19615739C2 - Motorbremse für eine mehrzylindrige Dieselbrennkraftmaschine - Google Patents
Motorbremse für eine mehrzylindrige DieselbrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Motorbremse für eine mehrzylindrige
Dieselbrennkraftmaschine gemäß den im Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Übliche Motorbremssysteme für Nutzfahrzeugbrennkraftmaschinen
bestehen aus einer im Abgastrakt angeordneten Motorbremsklappe
und darüber hinaus zur weiteren Steigerung der Motorbremslei
stung aus einer Konstantdrossel als Dekompressionsventil, das
durch Pneumatiksteuerung während der Motorbremsphase ständig
offen ist.
Eine weitere Verbesserung der Motorbremsleistung ergibt sich
aus der EP 0 608 520 A1, in der eine Dekompressionsbremse eine
hydromechanische Betätigungseinrichtung zur Steuerung eines
auslaßseitigen Gaswechselventiles der Brennkraftmaschine ent
hält. Die Ansteuerung der Betätigungseinrichtung und damit des
Auslaßventiles erfolgt durch eine eigens hierfür vorgesehene
Einspritzpumpe in der Ausführung als Reiheneinspritzpumpe. Je
des Auslaßventil bzw. Dekompressionsventil ist über eine einzi
ge Hydraulikleitung von einem entsprechend zugeordneten Pumpen
kolben betätigbar, das bedeutet, daß bei einer vierzylindrigen
Brennkraftmaschine mit einer der Zylinderzahl entsprechenden
Anzahl von Dekompressionsventilen die gleiche Anzahl von Pum
penkolben der Reiheneinspritzpumpe vorgesehen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an einer mehrzylin
drigen Dieselbrennkraftmaschine mit einem Motorbremssystem und
einem Kraftstoffeinspritzsystem sowie einer bestimmten Anzahl
von Hochdruckpumpen Maßnahmen vorzusehen, durch die im Hinblick
auf die Anordnung von Kraftstoffeinspritzsystem und Motor
bremssystem baulicherseits Vereinfachungen sowie ein geringerer
Bauraumbedarf möglich sind. Außerdem soll das Motorbremssystem
auch für solche Kraftstoffeinspritzsysteme geeignet sein, die
einen Kraftstoffhochdruckspeicher als gemeinsame Versorgungs
leitung (Common Rail) für magnetventilgesteuerte Einspritzdüsen
enthalten.
Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmale gelöst.
In den Unteransprüchen sind noch förderliche Weiterbildungen
der Erfindung angegeben.
Die von einem Doppelnocken angetriebene Hochdruckpumpe in der
Ausführung als Steckpumpe
ist zwei Betätigungseinrichtungen verschiedener Zy
linder zugeordnet.
Diese einfache Ausführung, bei der im Falle einer vierzylindri
gen Brennkraftmaschine lediglich zwei Steckpumpen für die Betä
tigung von vier Dekompressionsventilen verschiedener Zylinder
erforderlich sind, hat zudem noch den Vorteil, daß bei Umstel
lung von der Steckpumpentechnologie, also Einzelsteckpumpen für
jeden Zylinder, zur Common-Rail-Technologie, also mindestens
eine Steckpumpe für einen Vierzylinder oder zwei Steckpumpen
für einen Sechs- oder Mehrzylinder, die freigewordenen Aufnah
mebohrungen für die für die Hochdruckversorgung seither zustän
digen Steckpumpen weiterhin als Aufnahme für Steckpumpen ver
wendet werden können, die jedoch nunmehr in der Funktion als
Hydraulikgeber für die Motorbremseinrichtung Verwendung finden.
Bauliche Veränderungen des Zylindergehäuses sind somit im Falle
der Umstellung nicht erforderlich.
Die von einem Doppelnocken angetriebene Steckpumpe betätigt
nacheinander die ihr zugeordneten Betätigungseinrichtungen und
damit die in diesem Fall als Motorbremsventile wirkenden Dekom
pressionsventile derart, daß beide mit der gemeinsamen Steuer
leitung verbundenen Motorbremsventile abwechselnd im Verdich
tungs- und im Ausschiebe-OT-Bereich aktiviert werden. Die Betä
tigung im Ausschiebe-OT-Bereich hat dabei nahezu keine Auswir
kungen auf die Motorbremsleistung, da das Auslaßventil bereits
offen ist.
Durch die scharfe Trennung von Einspritz- und Motorbremssystem
kann als Beaufschlagungsmedium für die Betätigungseinrichtungen
der bei konventionellen Motorbremssystemen übliche Motoröldruck
verwendet werden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im fol
genden anhand von in der Zeichnung veranschaulichten Ausfüh
rungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung
Fig. 1 das erfindungsgemäße Motorbremssystem an einer vierzylin
drigen Brennkraftmaschine und
Fig. 2 das Motorbremssystem an einer sechszylindrigen Brenn
kraftmaschine.
Eine für Nutzfahrzeuge vorgesehene vierzylindrige Dieselbrenn
kraftmaschine 1 gemäß Fig. 1 weist ein Kraftstoffeinspritzsystem
2 in der Ausführung als Common Rail-System mit einer als Hoch
druckspeicher wirkenden gemeinsamen Versorgungsleitung 3 für
alle magnetventilgesteuerten Einspritzdüsen 4 sowie ein von dem
Common Rail-System völlig abgetrenntes Motorbremssystem 5 auf.
Das Zylindergehäuse 6 der vierzylindrigen Dieselbrennkraftma
schine 1 ist mit nicht näher dargestellten vier Aufnahmebohrun
gen für Hochdruckpumpen versehen, die als Einsteckpumpen ausge
bildet sind, von denen die mit 7 und 8 bezeichneten Steckpumpen
lediglich Funktionsteile im Motorbremssystem sind, während die
mit 9 bezeichnete Steckpumpe lediglich für die Hochdruckversor
gung der Versorgungsleitung 3 zuständig ist.
Die Steckpumpe 9 wird von einem Vierfachnocken 10 einer Nocken
welle 11 angetrieben; es können aber auch zwei Steckpumpen zum
Einsatz kommen, deren jeweiliger Antrieb ein Zweifachnocken oder
bei sechszylindrigen Brennkraftmaschinen ein Dreifachnocken ist
(nicht dargestellt).
Das Motorbremssystem für eine vierzylindrige Brennkraftmaschine
umfaßt neben den zwei Steckpumpen 7 und 8 für alle Dekompressi
onsventile 12 vier Betätigungseinrichtungen 13, 14, 15, 16 sowie
paarweise angeordnete Steuerleitungen 17, 18, von denen die ge
meinsame Steuerleitung 17 mit ihren Leitungsabschnitten 17a und
17b die erste doppelnockenangetriebene Steckpumpe 7 mit den zwei
Betätigungseinrichtungen 13, 14 und die gemeinsame Steuerleitung
18 mit ihren Leitungsabschnitten 18a und 18b die zweite doppel
nockenangetriebene Steckpumpe 8 mit den Betätigungseinrichtungen
15,16 verbindet.
Die Druckerzeugung, die phasengerechte Ansteuerung sowie die
Bremsleistungsregelung für jeweils zwei um 360° Kurbelwinkel
(KW) zündversetzte Zylinder wird somit durch eine einzige Steck
pumpe erreicht, die von dem Doppelnocken 19 mit 180° Nockenwin
kelabstand betätigt wird, das bedeutet, daß beide mit einer ge
meinsamen Steuerleitung verbundenen Dekompressionsventile wech
selweise im Verdichtungs-OT-Bereich und im Ausschiebe-OT-Bereich
betätigt werden.
Die vierzylindrige Brennkraftmaschine mit den bezeichneten Zy
lindern I, II, III, IV und der Zündfolge I, III, IV, II weist im Mo
torbremssystem folgende Leitungsverbindung auf:
Die eine Steckpumpe 7 ist durch die gemeinsame Steuerleitung 17
mit den Betätigungseinrichtungen 13, 14 der Zylinder I und IV und
die andere Steckpumpe 8 durch die gemeinsame Steuerleitung 18
mit den Betätigungseinrichtungen 15, 16 der Zylinder II und III
verbunden. Die dargestellten Dekompressionsventile 12 können zu
gleich gaswechselsteuernde Auslaßventile oder von den Auslaßven
tilen räumlich getrennte Ventile sein.
Zur Druckbeaufschlagung der aus dem Hydraulikkolben und Hydrau
likzylinder bestehenden Betätigungseinrichtung wird nicht der
hohe Raildruck von z. B. über 1000 bar herangezogen, sondern der
relativ niedrige Motoröldruck als Steuerdruck verwendet. Damit
wird die Problematik der inneren Leckage bei der Ansteuerung der
Betätigungseinrichtungen vermieden.
Bei einer in Fig. 2 dargestellten sechszylindrigen Dieselbrenn
kraftmaschine mit den mit I, II, III, IV, V, VT bezeichneten Zylin
dern und der Zündfolge I, V, III, VI, II, IV ist der Verlauf der Lei
tungsverbindungen im Motorbremssystem folgender:
Die erste Steckpumpe 21 ist durch die gemeinsame Steuerleitung
22 mit ihren Leitungsabschnitten 22a und 22b mit den Betäti
gungseinrichtungen 23, 24 der Zylinder I und VI, die zweite
Steckpumpe 25 durch die gemeinsame Steuerleitung 26 mit ihren
Leitungsabschnitten 26a und 26b mit den Betätigungseinrichtungen
27, 28 der Zylinder II und V und die dritte Steckpumpe 29 durch
die gemeinsame Steuerleitung 30 mit ihren Leitungsabschnitten
30a und 30b mit den Betätigungseinrichtungen 31, 32 der Zylinder
III und IV verbunden. Jede dieser Steckpumpen wird von einem
Doppelnocken 33 angetrieben. Für die Hochdruckversorgung der
Versorgungsleitung 34 (Rail) sind zwei Steckpumpen 35, 36 im
Einsatz, die jeweils von einem Dreifachnocken angetrieben
werden.
Auch hier wird die Bremsleistungsregelung für jeweils zwei um
360° Kurbelwinkel (KW) zündversetzte Zylinder durch eine Steck
pumpe erzielt, die von einem Zweifachnocken mit 180° Nockenwin
kelabstand betätigt wird.
Paarweise angeordnete bzw. gemeinsame Steuerleitungen als Lei
tungsverbindung zwischen einer Steckpumpe und zwei Betätigungs
einrichtungen sind ebenso bei einer Brennkraftmaschine mit acht
oder mehr Zylindern realisierbar.
Bei der achtzylindrigen Brennkraftmaschine reichen noch zwei
Steckpumpen für die Hochdruckversorgung der Versorgungsleitung
aus. Als Antrieb für diese beiden Steckpumpen würde jeweils ein
Vierfachnocken zum Einsatz kommen (nicht dargestellt).
In Fig. 1 ist mit 37 noch ein Kraftstoffbehälter und mit 38 eine
Förderpumpe bezeichnet, welche Kraftstoff zu der Steckpumpe 9
der vierzylindrigen Brennkraftmaschine fördert, während eine
Druckölpumpe 39 Öl aus einem Ölbehälter 40 entnimmt und den für
das Motorbremssystem bestimmten Steckpumpen 7 und 8 zuführt.
In Fig. 2 ist das Motorbremssystem an einer sechszylindrigen
Brennkraftmaschine gezeigt, bei der ein Kraftstoffbehälter mit
41 und eine Förderpumpe mit 42 bezeichnet sind, die beide Steck
pumpen 35, 36 mit Kraftstoff versorgt. Mit 43 ist eine Drucköl
pumpe bezeichnet, die aus einem Ölbehälter 44 Öl ansaugt und zu
den Steckpumpen 21, 25 und 29 fördert.
Gegebenenfalls kann für die Versorgung der Hochdruckpumpen zur
Betätigung der Dekompressionsventile anstelle von Öl auch
Kraftstoff aus dem gemeinsamen Niederdruckkraftstoffsystem des
Kraftstoffeinspritzsystemes verwendet werden.
Claims (4)
1. Motorbremse für eine mehrzylindrige Dieselbrennkraftmaschine
mit mindestens jeweils einem pro Zylinder vorgesehenen und den
Gaswechsel steuernden Ein- und Auslaßventil im Zylinderkopf so
wie mit Hochdruckpumpen (9; 7, 8), von denen mindestens eine (9)
zur Kraftstofförderung und mindestens eine (7, 8) als Hydraulik
geber für hydromechanische Betätigungseinrichtungen
(13, 14, 15, 16) vorgesehen ist, wobei die durch diese Betäti
gungseinrichtungen (13, 14, 15, 16) im Motorbremsbetrieb betätig
baren Dekompressionsventile (12) während der Verdichtungstakte
im Bereich des Zünd-OT offen gehalten werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hochdruckpumpen (9; 7, 8) als Steckpumpen ausgebildet
sind, daß jede dieser als Hydraulikgeber für die hydromechani
schen Betätigungseinrichtungen (13, 14, 15, 16) wirkenden
Steckpumpen (7, 8) zwei Betätigungseinrichtungen (13, 14; 15, 16)
verschiedener Zylinder zugeordnet ist und daß diese Steckpumpen
(7, 8) jeweils durch einen Doppelnocken (19) antreibbar sind.
2. Motorbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei Betätigungseinrichtungen (13, 14, 15, 16) ver
schiedener Zylinder durch eine gemeinsame Steuerleitung (17; 18)
mit einer entsprechend zugeordneten Steckpumpe (7; 8) verbunden
sind.
3. Motorbremse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer vierzylindrigen Brennkraftmaschine (Zylinder
I bis IV) mit einer Zündfolge I, III, IV, II und mit jeweils
zwei um 360° Kurbelwellen-Winkel zündversetzten Zylindern die
gemeinsame Steuerleitung (17) der einen Steckpumpe (7) den Zy
lindern I und IV und die gemeinsame Steuerleitung (18) der an
deren Steckpumpe (8) den Zylindern II und III zugeordnet sind.
4. Motorbremse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer sechszylindrigen Brennkraftmaschine (Zylinder
I bis VI) mit einer Zündfolge I, V, III, VI, II, IV und mit je
weils um 360° Kurbelwellen-Winkel zündversetzten Zylindern die
jeweiligen gemeinsamen Steuerleitungen (22, 26, 30) der ent
sprechenden Steckpumpen (21, 25, 29) den Zylindern I und VI, II
und V, III und IV zugeordnet sind.
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