DE19614691C1 - Schere - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schere, insbesondere Friseur
schere, mit einer aus einer Gelenkschraube und einer
Schraubenmutter bestehenden Gelenkverbindung, wobei die
Gelenkschraube mit einer Scherenhälfte im wesentlich unver
drehbar verbunden ist und die Schraubenmutter in eine in
dieser Scherenhälfte angeordnete Bohrung eingreift, in der
ein erster flexibler Körper angeordnet ist, der unter Preß
druck an der zum Kopf der Gelenkschraube weisenden Stirn
seite der Schraubenmutter und dem Schaft der Gelenkschraube
anliegt.
Eine derartige Schere ist aus der EP 0515830 A1 bekannt.
Bei dieser Schere weist die aus Stahl oder einem anderen
Material bestehende Schraubenmutter der Gelenkverbindung an
ihrer Innenwand eine ringförmige Nut auf, in der ein
zweiter aus flexiblem Werkstoff bestehender ringförmiger
Körper angeordnet ist, dessen Innendurchmesser kleiner als
der Gewindedurchmesser der Gelenkschraube ist. Aufgrund der
Kombination des in der Bohrung für die Schraubenmutter
eingesetzten ersten flexiblen Körpers und des an der
Innenwand der Schraubenmutter angeordneten zweiten
flexiblen Körpers, die beide unter Preßdruck am Schaft der
Gelenkschraube anliegen, wird ein Spiel zwischen der
Gelenkschraube und der die Schraubenmutter aufweisenden
Scherenhälfte, dem Oberbeck der Schere, aus folgenden
Gründen vermieden.
Obwohl die Gelenkschraube durch zwei gegenüberliegende
angefräste Flächen und eine entsprechend gestaltete Öffnung
im Oberbeck mit diesem im wesentlichen unverdrehbar ver
bunden ist, läßt sich bei der Mengenanfertigung derartiger
Scheren ein gewisses Spiel der Gelenkschraube in der
Öffnung im Oberbeck fabrikationsbedingt nicht ganz
vermeiden. Dieses Bewegungsspiel macht sich bei heutigen
Präzisionsscheren mit einem sehr geringen Schließdruck
während des Betätigens der Schere durch kleine Schläge
bemerkbar, die von der die Schere betätigenden Person, zum
Beispiel dem Friseur, als unangenehm empfunden werden.
Außerdem unterliegt die Gelenkschraube aufgrund der Schläge
einem höheren Verschleiß. Es hat sich herausgestellt, daß
die beiden gemäß der EP 0515830 A1 vorgesehenen flexiblen
Körper insbesondere bei Scheren mit geringem Schließdruck
völlig ausreichen, das fabrikationsbedingte Bewegungsspiel
zwischen der Gelenkschraube und dem Oberbeck zu vermeiden,
indem die beiden flexiblen Körper sowohl am Schaft der
Gelenkschraube als auch am Oberbeck bzw. der an diesem
festgelegten Schraubenmutter unter Preßdruck anliegen und
somit eine ausreichende kraftschlüssige Verbindung zwischen
der Gelenkschraube und dem Oberbeck herstellen.
Die aus der EP 0515830 A1 bekannte Lösung hat jedoch den
Nachteil, daß bei kurzen Schraubenmuttern die an der Innen
wand ausgebildete ringförmige Nut zur Aufnahme des ring
förmigen flexiblen Körpers die Gewindelänge der Schrauben
mutter stark reduziert, so daß unter Umständen der Halt der
Schraubenmutter im Oberbeck beeinträchtigt sein kann. Da es
auf einen festen, sich nicht lockernden Sitz und eine
genaue, feinfühlige Einstellung der Schraubenmutter zur
Festlegung des gewünschten Schließdrucks der Schere an
kommt, ist ein ausreichend langes Innengewinde der
Schraubenmutter erforderlich.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Schere der eingangs genannten Art so weiter
zu entwickeln, daß auch bei kürzeren Schraubenmuttern ein
sicherer Halt und eine genaue Einstellbarkeit derselben im
Oberbeck der Schere unter Wahrung der Vorteile der aus der
EP 0515830 A1 bekannten Schere gewährleistet sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
einer Schere der eingangs genannten Art die Schraubenmutter
an ihrem äußeren Umfang eine Nut aufweist, in der ein
zweiter flexibler Körper angeordnet ist, der unter Preß
druck an der Schraubenmutter und der Bohrung in der
Scherenhälfte anliegt.
Die Erfindung macht sich eine kraftschlüssige Verbindung
zwischen der Gelenkschraube und dem Oberbeck der Schere zu
Nutze, die nicht wie nach der EP 0515830 A1 über den ersten
flexiblen Körper zum Oberbeck und über den zweiten
flexiblen Körper zur Schraubenmutter verläuft, sondern die
über den ersten flexiblen Körper und über die Schrauben
mutter und den zweiten flexiblen Körper zum Oberbeck
verläuft. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt,
daß es zur Lösung der Aufgabe völlig ausreicht, daß der
erste flexible Körper unter Preßdruck am Schaft der Gelenk
schraube anliegt. Der gewünschte Kraftschluß zwischen dem
Schraubenschaft und dem Oberbeck sowie der angestrebte gute
Gewindesitz der Schraubenmutter auch bei kurzer Mutter und
die feinfühlige Einstellbarkeit zur Regulierung des
Schließdrucks werden dadurch erreicht, daß die volle Länge
der Mutter für das Gewinde ausgenutzt wird, um die Mutter
einerseits durch den ersten flexiblen Körper und
andererseits durch den zweiten flexiblen Körper kraft
schlüssig im Oberbeck anzuordnen.
Die Erfindung läßt insbesondere eine Schraubenmutter zu,
die vollständig oder fast vollständig innerhalb des
Oberbecks angeordnet werden kann und deren vom Kopf der
Gelenkschraube wegweisende Stirnseite somit im wesentlichen
fluchtend mit der Oberseite der betreffenden Scherenhälfte
angeordnet ist. Eine derart ausgebildete Schere hat den
Vorteil, daß sich nicht, wie normalerweise an einer
überstehenden Schraube, die Haare verwickeln können, und
daß der Friseur hierdurch ohne Problem über den Kamm
schneiden kann.
Aus der EP 0515830 A1 ist zwar eine Schraubenmutter mit
einem Halsansatz bekannt, an dessen äußerem Umfang ein
flexibler O-Ring in eine entsprechende Ringnut eingesetzt
ist. Dieser flexible O-Ring ist jedoch lediglich als
Alternative zu dem in der Gelenkbohrung im Oberbeck
eingesetzten ersten flexiblen Körper und ebenfalls nur in
Kombination mit dem an der Innenwand des Schraubenmutter
angeordneten flexiblen O-Ring vorgesehen. Er ist weder in
dieser Kombination noch für sich geeignet, die der
Erfindung zugrundeliegende Aufgabe zu lösen. Die
erfindungsgemäße Kombination zweier flexibler Körper
widerspricht der Lehre der EP 0515830 A1, da diese die
Verwendung eines der flexiblen Körper an der Innenwand der
Schraubenmutter bei bei den beschriebenen Alternativen
zwingend vorschreibt.
Die DE 81 37 176 U1 zeigt zwar eine Schraubenmutter mit
einem in einer umfangseitigen Ringnut angeordneten
flexiblen Körper, der unter Preßdruck an der
Schraubenmutter und der Bohrung in der Scherenhälfte
anliegt. Ein zwischen dem Schaft der Gelenkschraube und dem
Oberbeck bzw. der Schraubenmutter angeordneter flexibler
Körper ist jedoch nicht vorgesehen. Daher kann mit Hilfe
dieser Konstruktion ein fabrikationsbedingtes
Bewegungsspiel zwischen der Gelenkschraube und dem Oberbeck
der Schere nicht vermieden werden, so daß sich die durch
die DE 81 37 176 U1 sowie die vorliegende Erfindung
beseitigten Nachteile, nämlich kleine Schläge bei der
professionellen Benutzung einer solchen Schere mit sehr
geringem Schließdruck und ein höherer Verschleiß, bemerkbar
machen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
am äußeren Umfang der Schraubenmutter angeordnete Nut als
Ringnut und der darin gelagerte zweite flexible Körper als
O-Ring ausgebildet.
Zur Verstärkung des Preßdrucks, mit dem der erste flexible
Körper an der Gelenkschraube anliegt, kann der Innendurch
messer desselben kleiner als der Gewindedurchmesser der
Gelenkschraube vorgesehen sein.
Vorzugsweise weist die zum Eingriff der Schraubenmutter
dienende Bohrung an ihrem der anderen Scherenhälfte
zugewandten Ende eine Verengung auf, wobei der erste
flexible Körper an der Verengung anliegt. Insbesondere kann
der Querschnitt der Verengung zur im wesentlichen dreh
festen Lagerung der Gelenkschraube im wesentlichen dem
Querschnitt des Schaftes der Gelenkschraube entsprechen.
Der erste flexible Körper ist dabei vorzugsweise als
Formteil ausgebildet, dessen räumliche Abmessungen der
Geometrie der Verengung entsprechen.
In einer weiteren zweckmäßigen Ausführung der Erfindung
sind die Verengung und entsprechend der zweite flexible
Körper konisch ausgebildet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im
folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Gelenkverbindung des
Ausführungsbeispieles,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Gelenkschraube,
Fig. 4 eine stirnseitige Draufsicht auf die Schrauben
mutter,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Schraubenmutter,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch den ersten flexiblen
Körper,
Fig. 7 eine stirnseitige Draufsicht auf den ersten
flexiblen Körper und
Fig. 8 einen Querschnitt durch den Schaft der Gelenk
schraube.
Wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht, sind die beiden
Scherenhälften 1 und 2 der betrachteten Schere durch eine
Gelenkschraube 3 und eine Schraubenmutter 4 miteinander
verbunden.
Der Kopf der Gelenkschraube 3 ist rückseitig am Umfang
kalottenförmig gestaltet und liegt mit diesem Teil in einem
erweiterten Endbereich 6 der Bohrung 7 in der Unterbeck
genannten Scherenhälfte 1. In diesem erweiterten Endbereich
6 ist der Kopf 5 durch einen Kunststoff-Gleitring 8
gelagert.
Der Schaft 9 der Gelenkschraube 3 weist zwei parallele
seitliche Abflachungen 10 auf. Während der Schaft 9 in der
Bohrung 7 des Unterbecks 1 mit Spiel angeordnet ist,
durchgreift er eine Öffnung 11 in der Oberbeck genannten
Scherenhälfte 2, die mit den Abflachungen 10 des Schaftes 9
korrespondierende Abflachungen aufweist, so daß die Gelenk
schraube 3 mit dem Oberbeck 2 im wesentlichen drehfest
verbunden ist.
Wie weiterhin aus Fig. 1 hervorgeht, weist die auf dem
Gewindeende des Schaftes 9 der Gelenkschraube 3 geführte
Schraubenmutter 4 in eine im Oberbeck 2 angeordnete
Bohrung 12 ein, so daß die vom Kopf 5 der Gelenk
schraube 3 wegweisende Stirnseite 13 der Schraubenmutter 4
im wesentlichen fluchtend mit der Oberseite des Oberbecks 2
angeordnet ist. Zur Betätigung der Schraubenmutter 4 mit
einem Werkzeug dienen zwei sich axial am Umfang
erstreckende Ausnehmungen 14, die in stirnseitiger
Draufsicht in Fig. 4 gezeigt sind.
In der Bohrung 12 des Oberbecks 1 ist ein erster
flexibler Körper 15 angeordnet, der durch ein tibermaß unter
Preßdruck an der Bohrungswandung der zum Kopf 5 der
Gelenkschraube 3 weisenden Stirnseite der Schraubenmutter 4
und dem Schaft 9 der Gelenkschraube 3 anliegt. Der erste
flexible Körper 15 ist als Formteil ausgebildet, wie es
genauer aus den Fig. 6 und 7 hervorgeht. Das ringförmig
ausgebildete Formteil ist an einer Stirnseite konisch
gestaltet, mit der es an einer ebenfalls konisch geformten
Übergangsfläche 16 zwischen der Öffnung 11 und der
Bohrung 12 im Oberbeck anliegt. Die Öffnung 17 im
Körper 15 entspricht in ihrer Geometrie der Öffnung 11 im
Oberbeck 2 bzw. des Schaftes 9 der Gelenkschraube 3, wobei
die Innenabmessungen jedoch geringer als diejenigen der
Öffnung 11 bzw. des Schaftes 9 der Gelenkschraube 3 sind.
Der flexible Körper 15 ist als gummiartiges,
hochelastisches Kunststoffspritzteil hergestellt.
Wie aus Fig. 1 und insbesondere aus den Fig. 4 und 5
hervorgeht, weist die Schraubenmutter 4 an ihrem äußeren
Umfang eine Nut 18 auf, in der ein zweiter flexibler Körper
19 angeordnet ist, der unter Preßdruck an der
Schraubenmutter 4 und der Bohrung 12 im Oberbeck 2
anliegt. Die Nut 18 ist als Ringnut und der darin gelagerte
zweite flexible Körper 19 als O-Ring ausgebildet.
Somit ergibt sich eine kraftschlüssige Verbindung zwischen
der Gelenkschraube 3 und dem Oberbeck 2 der Schere, die
über den ersten flexiblen Körper 15 und über die
Schraubenmutter 4 und der zweiten flexiblen Körper 19 zum
Oberbeck 2 verläuft.
Claims (8)
1. Schere, insbesondere Friseurschere, mit einer aus einer
Gelenkschraube (3) und einer Schraubenmutter (4)
bestehenden Gelenkverbindung, wobei die Gelenkschraube
(3) mit einer Scherenhälfte (2) im wesentlichen
unverdrehbar verbunden ist und die Schraubenmutter (4)
in eine in dieser Scherenhälfte (2) angeordnete Bohrung
(12) eingreift, in der ein erster flexibler Körper (15)
angeordnet ist, der unter Preßdruck an der zum Kopf (5)
der Gelenkschraube (3) weisenden Stirnseite der
Schraubenmutter (4) und dem Schaft (9) der
Gelenkschraube (3) anliegt, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schraubenmutter (4) an ihrem
äußeren Umfang eine Nut (18) aufweist, in der ein
zweiter flexibler Körper (19) angeordnet ist, der unter
Preßdruck an der Schraubenmutter (4) und der Bohrung
(12) in der Scherenhälfte (2) anliegt.
2. Schere nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vom Kopf (5) der Gelenkschraube
(3) wegweisende Stirnseite (13) der Schraubenmutter (4)
im wesentlichen fluchtend mit der Oberseite der Scheren
hälfte (2) angeordnet ist.
3. Schere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die am äußeren Umfang der
Schraubenmutter (4) angeordnete Nut (18) als Ringnut und
der darin gelagerte zweite flexible Körper (19) als
O-Ring ausgebildet sind.
4. Schere nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser
des ersten flexiblen Körpers (15) kleiner als der
Gewindedurchmesser der Gelenkschraube (3) ist.
5. Schere nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß die zum Eingriff der
Schraubenmutter (4) dienende Bohrung (12) an ihrem der
anderen Scherenhälfte (1 ) zugewandten Ende eine
Verengung aufweist, an der der erste flexible Körper
(15) anliegt.
6. Schere nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Querschnitt der Verengung im
wesentlichen demjenigen des Schaftes (9) der
Gelenkschraube (3) entspricht und so ausgebildet ist,
daß die Gelenkschraube (3) im wesentlichen unverdrehbar
in der Verengung gehalten ist.
7. Schere nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der erste flexible Körper
(15) als Formteil ausgebildet ist, dessen räumliche
Abmessungen der Geometrie der Verengung entsprechen.
8. Schere nach einem der Ansprüche 5-7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verengung und
entsprechend der erste flexible Körper (15) konisch
ausgebildet sind.
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