DE19612883A1 - Köder-Kammer für den Einbau in Nagetierbaue - Google Patents

Köder-Kammer für den Einbau in Nagetierbaue

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    • A01MCATCHING, TRAPPING OR SCARING OF ANIMALS; APPARATUS FOR THE DESTRUCTION OF NOXIOUS ANIMALS OR NOXIOUS PLANTS
    • A01M25/00Devices for dispensing poison for animals
    • A01M25/002Bait holders, i.e. stationary devices for holding poisonous bait at the disposal of the animal
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Methode zur Bekämpfung unterirdisch fressender schädlicher Nagetiere mit giftigen Ködern.
"Unterirdisch fressende schädliche Nagetiere", für welche die Vorrichtung bestimmt ist, sind Nagetiere bis zur Größe einer Bisamratte, die in Wäldern, in Baumschulen, im Obstbau, in landwirtschaftlichen Kulturen und an Vorratsmieten durch Benagen von Wurzeln und Knollen und/oder durch das Unterhöhlen von Dämmen und Böschungen Schaden anrichten. Die folgende Beschreibung bezieht sich, stellvertretend für alle betroffenen Nagetiere und Anwendungsgebiete, auf die Schermaus (Arvicola terrestris) in Wäldern (v.a. Forstkulturen) und Baumschulen.
Diese Mäuse benagen, vor allem in der Zeit der Vegetationsruhe, die Wurzeln junger Bäume und bringen diese dadurch, vielfach auf großen Flächen, zum Absterben. Dabei bevorzugen sie meist die ökologisch besonders wertvollen Laubbaumarten und unter diesen vor allem Eichen und Wildobstarten. Besonders betroffen sind Aufforstungen ehemalig landwirtschaftlicher Flächen und Verschulbeete in Baumschulen, da das lockere, bearbeitete Bodensubstrat ihren Bedürfnissen besonders gut entspricht.
Charakteristisch für die Schermaus ist, daß sie noch bedeutende Schäden anzurichten vermag, wenn die jungen Bäume der Gefährdung durch rindenfressende Wühlmäuse und durch Wildverbiß längst entwachsen sind. Selbst armstarke Bäume können durch ihren Fraß noch abgetötet werden.
Eine Bekämpfung mit oberirdisch auszubringenden Ködern - egal ob breitwürfig oder in Köderstationen - ist bei der Schermaus aufgrund ihrer unterirdischen Lebensweise nicht möglich, ihr wird daher auf alle erdenklichen Arten und Weisen innerhalb ihres Baues nachgestellt:
  • - Der Fang der Schermaus in dafür konzipierten Tot- und Lebendfangeinrichtungen ist sehr schwierig, eine Bekämpfung auf größerer Fläche mit solchen Einrichtungen ist - nicht zuletzt aus Kostengründen - ausgeschlossen.
  • - Eine Begasung der Baue ist nur dort erfolgreich durchzuführen, wo 1. die Böden kompakt genug sind, um Gase für die erforderliche Zeit in den Gängen zu halten und 2. alle Ein- und Ausgänge eines jeden Baues auffindbar und kurzfristig dicht verschließbar sind. Das ist aber in, oft vergrasten, Forstkulturen in der Regel nicht möglich. Wo die Böden ein hohes Grobporenvolumen aufweisen, wie z. B. Sandböden und viele Ackerböden, versagen Vergasungstechniken vollends.
  • - In der Ackerflur wird mancherorts mit einem speziellen "Wühlmauspflug" in 20-30 cm Tiefe ein künstlicher Gang geschaffen, in dem in regelmäßigem Abstand Giftköder für die Schermaus abgelegt werden. Die Wirksamkeit dieses Verfahrens ist in hohem Maße von dem Zufall abhängig, der die Maus auf einen solchen Gang stoßen - und diesen auch erkunden - läßt. Die Dosierung der Giftköder auf der Fläche ist eine maximale, um diesen Zufall so klein wie möglich zu halten. In bereits bestehenden Forstkulturen ist das Verfahren nicht anwendbar, da es das Wurzelsystem der Forstbäume stark beeinträchtigen würde und ab einer gewissen Höhe der Forstbäume die mit diesen bestandene Fläche überhaupt nicht mehr befahrbar ist.
  • - Die uneingeschränkte Applikation giftiger Köder in der Landschaft ist aus Umweltschutzgründen (Vergiftungsgefahr für Nicht-Zielorganismen) bedenklich und wird voraussichtlich auch durch den Gesetzgeber zunehmend eingeschränkt werden.
Die bisherige Praxis der Schermausbekämpfung im Forst bestand daher in der Applikation von Giftködern in die Eingänge der Baue, was immer noch eine erhebliche Überdosierung bedeutet, da die Baue vielfach nur von einer einzigen Schermaus bewohnt werden und in der Regel der Bruchteil eines Köders ausreicht, um diese zu töten. Da die Gänge der Schermäuse oft dicht unter der Bodenoberfläche verlaufen, werden viele Gänge schon bei der Applikation vom Ausbringenden selbst zugetreten, am Eingang dieser zugetretenen Gänge deponierte Köder werden dadurch für die Maus unzugänglich. Nicht gefressene Köder bleiben so in großer Zahl - leicht zugänglich z. B. für Wildschweine, die bekanntlich im Boden nach Freßbarem wühlen - in der Landschaft liegen und stellen eine unerwünschte Kontamination derselben mit ökosystemfremden, potentiell gefährlichen Stoffen dar.
Es ist daher ein Verfahren bekannt geworden, mit dem die Köder verdeckt und an festen Köderplätzen ausgebracht werden, um so die Aufnahmewahrscheinlichkeit drastisch zu erhöhen und damit die oben beschriebenen Überdosierungen weitgehend auszuschließen. Hierbei handelt es sich um die Einrichtung fester Köderplätze unter eigens zu diesem Zweck auf die Fläche verbrachten Stein-(z. B. Gehweg-)platten. Das praxiserprobte Verfahren wird im folgenden kurz geschildert.
Auf den schermausbesiedelten Flächen werden in etwa die Abgrenzungen der Baue gesucht, je Bau ist die Einrichtung mindestens eines Köderplatzes vorzusehen (besser zwei). Ist wegen zu dichter Besiedlung eine Bauabgrenzung nicht möglich, werden die Köderplätze im Raster von ca. 30 m angelegt (11-12 pro ha).
Eine befahrene Röhre wird so weit aufgegraben, daß ein etwa faustgroßer Hohlraum freiliegt, dieser wird sofort mit einem für die Schermaus attraktiven, giftfreien Köder versehen. Der beköderte Gang muß sofort nach der Beköderung mit einer Steinplatte (Sand-, Kalk-, alte Ziegel- oder Gehwegplatte) luftdicht wieder verschlossen werden (vor Auflegen der Platte rund um die Öffnung Erde anhäufeln), da sonst die Maus schon nach wenigen Minuten "Falschluft" das betreffende Gangstück abklemmt!
Nach ein bis zwei Tagen werden die Köderplatze kontrolliert, ist der Köder angenommen, kann sofort mit einem Rodentizidköder beschickt werden, ist der Köder nicht angenommen, oder der Platz sichtbar verwühlt, muß ein neuer Köderplatz gesucht werden (s. o.); in höchstens wöchentlichem Abstand wird der Köderplatz auf Köderannahme kontrolliert und so lange nachgeködert, wie diese stattfindet; wobei dem dichten Verschluß des Köderplatzes große Bedeutung zukommt und darauf geachtet werden muß, daß in Köderplatznähe keine Gänge zugetreten werden, da sonst der Köderplatz wirkungslos wird. Zum Einsatz kommen Rodentizide, die möglichst schon bei einmaliger Aufnahme wirken, um das Entstehen einer Köderscheu so weit wie möglich auszuschließen. Beachtung verdient auch die Wiederbesiedlung aus der Nachbarschaft, welche sehr schnell erfolgen und Nachköderungen erforderlich machen kann.
Bei dem beschriebenen Verfahren kommt entscheidende Bedeutung den festen Köderplätzen zu, da diese:
  • 1. erlauben, die Rodentizide gezielt den Schermäusen anzubieten,
  • 2. eine exakte Kontrolle des Bekämpfungserfolges möglich machen,
  • 3. die Menge des auf der Fläche auszubringenden Giftes auf das absolut nötige Minimum, das einen Bekämpfungserfolg gewährleistet, reduzieren,
  • 4. bei Wiederbesiedlung der Fläche aus der Nachbarschaft zum großen Teil sofort wieder aktiviviert werden können (nachrückende Schermäuse nehmen gern die vorhandenen Baue an.
Allerdings weist das beschriebene Verfahren auch einige entscheidende Nachteile auf:
  • 1. Die verwendeten Steinplatten erfordern einen erheblichen Transportaufwand,
  • 2. die Ausbringung der Steinplatten auf der Fläche kann in Forstkulturen in den meisten Fällen nur zu Fuß erfolgen - bei dem Gewicht der Steinplatten eine bedeutende ergonomische Belastung der Anwender, viele Ausbringungswege, da immer nur wenige Platten auf einmal getragen werden können,
  • 3. um den notwendigen Dichtschluß der Platte über der Köderkammer zu erreichen, muß von Hand Erde aufgehäufelt werden, welche in der Regel in unmittelbarer Nähe des Köderplatzes gewonnen wird, was oftmals zusätzliche Störungen zur Folge hat,
  • 4. dieses Abdichten ist bei jeder Kontrolle in mehr oder weniger großem Umfang notwendig,
  • 5. bei Frost ist es oftmals unmöglich, die Platten von der Köderkammer zu lösen, von einem Wiederabdichten ganz zu schweigen,
  • 6. bei lockeren Böden rutscht in großem Umfang Erdmaterial in die Köderkammer zurück, begräbt den Köder unter sich oder öffnet Luftlöcher, wodurch der Köderplatz unbrauchbar wird.
An diesen Punkten ansetzend wurde daher die hier vorgestellte Vorrichtung nach der Erfindung entwickelt. Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Aufnahme von Ködern für Schadnager anzugeben, die durch ihre Bauweise preiswert herstellbar ist, aufgrund geringen Eigengewichts geringe Transportprobleme (vor allem bei der Verteilung auf der Fläche) verursacht, zur Einrichtung von Dauer- Köderplätzen geeignet ist, eine Kontrolle und Beköderung auch bei Frost erlaubt, keine Annahmeprobleme für die Schadnager mit sich bringt und der die Giftköder geschützt gegen Witterungseinflüsse, Verunreinigungen, andere Tierarten (z. B. Wildschweine) und den Zugriff von Kindern untergebracht werden können.
Diese Aufgaben werden bei einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
  • - daß Gehäuse und Deckel aus schlagfestem, witterungs- und lichtbeständigem Kunststoff gefertigt werden können,
  • - daß das Gehäuse durch seinen, mit seitlichen, der Größe der Nagetiere angepaßten Öffnungen versehenen, Mantel fest in das im Erdreich befindliche Bausystem des betreffenden Schadnagers eingebaut wird,
  • - daß der Deckel zugluft- und wasserdicht schließt und aufgrund seiner Materialbeschaffenheit bzw. einer Behandlung mit neutralen Schmierstoffen nicht an dem Gehäuse festfriert,
  • - daß die Köder etwa in der Mitte des Deckels an diesem oder an der Seitenwand des Gefäßes befestigt werden und somit weitgehend gegen Verunreinigung geschützt sind,
  • - daß, je nach Köderart (Pellets, Preßriegel oder Frischköder), die Vorrichtung zur Köderbefestigung bzw. Köderaufnahme als Haken, weitmaschiger Korb aus parallelen Metallstäben, krippenartiger Rost oder fest angegossener Kasten mit Nagelschlitzen ausgeführt sein kann.
Diese Vorrichtung ist sehr einfach gestaltet und, z. B. im Spritzgußverfahren, aus zwei bis drei Einzelteilen herzustellen. Im Hinblick auf die durch Einsatz dieser Vorrichtung mögliche Einsparung an Arbeitszeit für Einrichtung und Unterhaltung der Köderplätze stellt sie gegenüber allen anderen bekannten Verfahren die preisgünstigste Variante dar. Sie kann auch in kleineren Stückzahlen aus marktgängigen Produkten des Wasserleitungs- und Kanalisationsbereichs hergestellt werden.
Die Anzahl der seitlichen Eingänge richtet sich nach der zu bekämpfenden Nagetierart bzw. deren Verhalten: so sind Fälle denkbar, wo ein einziger Eingang das Optimum darstellt, weil die betreffende Nagerart zum Fressen blind endende Kammern bevorzugt; für die Schermaus dagegen sind mindestens zwei Eingänge vorteilhafter, da so bei einem beliebigen Gang der Zugang zur Köderkammer von beiden Seiten her möglich ist. Optimal für die Schermaus sind jedoch drei gleichmäßig auf den Radius verteilte Eingänge, da die Gänge der Schermaus äußerst selten gerade verlaufen und eine solche Anordnung der Zugänge das Einpassen in das Gangsystem erleichtert. Die Ausformung der Eingänge als nach unten offene Parabel oder z. B. als kreisrundes Loch richtet sich in erster Linie nach der Bodenbeschaffenheit; bei festerer Beschaffenheit (Lehme) erlaubt die Parabelform einen leichteren Einbau, da die Wandenden mit drehenden Bewegungen leicht in den Boden gedrückt/geschnitten werden können; bei leichten Böden (Sand) sind dagegen die runden Einläufe vorteilhafter, da dadurch der Wandteil des Gefäßes vergrößert und damit die Stabilität der Köderkammer (Verhinderung des Nachrutschens) erhöht wird. Im übrigen richtet sich die Form des Eingangs, ob kreisrund, hoch- oder queroval, nach der betreffenden Tierart und den Möglichkeiten der Fertigungstechnik, spielt aber in aller Regel für die Funktion keine entscheidende Rolle, wenn die entsprechende lichte Weite eingehalten wird.
Damit die Köderkammer bei Kontrollen und Nachbeköderungen nicht aus ihrer Optimalposition verschoben oder verdreht wird, sind einander gegenüberliegend zwei Widerlager angebracht, auf die sich der Anwender mit beiden Füßen stellt, wenn er den Deckel entfernt oder wieder einsetzt. Diese Widerlager können bei Spritzgußfertigung direkt als Anhängsel des Gefäßes ausgeformt sein, bei Fertigung aus z. B. Rohrabschnitten können z. B. mit Muttern gesicherte Gewindestangen oder Metallschrauben diese Funktion übernehmen; bei sehr kompakten Böden könnten auch zwei, durch einander gegenüberliegende Bohrungen in der Gefäßwand, waagerecht in den Boden getriebene Erdnägel die nötige Verdreh- und Verrutschstabilität gegen, dies wäre jedoch mit (weiter unten beschriebenen) Nachteilen verbunden.
Die Nager nehmen solche Kammern, die für sie keinen deutlich erkennbaren Eingriff in ihr Gangsystem darstellen (da ein solcher von ihnen in erster Linie als "Falschluft" erkannt wird) in der Regel sofort an, Fremdkörper an ihren Bauwänden, wie sie natürlicherweise auch vorkommen (Steine u. ä.) werden nicht als störend empfunden. Wichtig ist, daß der Zugang kein Hindernis darstellt, durch das sich das Tier hindurchquetschen muß, daher die lichte Weite desselben von 1½-fachem Körperumfang. Die Höhe des Gefäßes soll dergestalt sein, daß ein erwachsenes Tier ohne anzustoßen unter dem am Deckel oder an der Seitenwand befestigter Köder hindurchschlüpfen, sowie diese bequem und ohne größere Anstrengung benagen kann.
Einer zuweilen zu beobachtenden Scheu, fremde Oberflächen zu belaufen, wird durch die betroffene Bauweise der angegebenen Vorrichtung entgegengewirkt. Kondenswasseransammlungen am Boden des Gefäßes, die bei allseits geschlossenen Köderstationen oft ein Problem darstellen, weil sie zu einer Versumpfung derselben - und damit Verringerung der Attraktivität und schnellerem Verderben der Köder - führen, werden ebenfalls dadurch vermieden, daß dieser nach unten offen bleibt; Wasser kann somit einfach versickern. Selbst wenn die Nager die Köderkammer einmal mit Erdreich füllen sollten ("verwühlen"), ist diese durch drehenden Zug nach oben jederzeit leicht wieder zu entfernen (das gilt natürlich nicht bei der Verwendung von Erdnägeln). Aufwendige Reinigungsarbeiten, bei denen der Anwender einer erhöhten Kontaminationsgefahr mit verschiedenen durch die Schadnager übertragbaren Krankheiten ausgesetzt wäre, entfallen durch die bodenoffene Bauweise ebenfalls weitestgehend, da in der Köderkammer abgesetzte Exkremente, ggfls. darin verendete Tiere u. ä. an Ort und Stelle verbleiben und nach Entfernen der Köderkammer mit Erde abgedeckt werden können.
Der dichte Verschluß verhindert nicht nur "Falschluft" im Bau und die damit verbundenen Reaktionen (Scheu bzw. Verwühlen) der Schadnager, sondern verhindert auch in hohem Maße, daß Köder- und Nagerdüfte an Ort und Stelle nach außen dringen. Dadurch ist die Köderkammer für andere Tiere, die sonst durch die Giftköder gefährdet sein könnten, wie z. B. Wildschweine, nicht von Interesse, schließt also deren Gefährdung weitgehend aus, außerdem läßt sie solchen Tieren bei runder Bauweise wenig Ansatzmöglichkeiten zum Herauswühlen. Kindersicherheit läßt sich durch eine entsprechende Verriegelung des Deckels erreichen, auch ist die Köderstation durch entsprechende Tarnfarbe und den fast bodengleichen Einbau weitgehend davor geschützt, von Unbefugten überhaupt gefunden zu werden.
Verwendungs- und Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine in ein Gangsystem integrierte mögliche Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung zur Illustration der Anwendungsweise.
Fig. 2 eine Draufsicht einer möglichen Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung.
Fig. 3 eine räumliche Ansicht des Ködergefäßes ohne Deckel von oben (5a: Beispiel für ein im Spritzgußverfahren in einem Stück mit dem Gefäß hergestelltes Widerlager, 5b: Beispiel für ein nachträglich angebrachtes Widerlager in Form einer Metallstange)
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine mögliche Ausführungsform des Deckels mit Ködergefäßen für Festköder.
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine mögliche Ausführungsform des gesamten Ködergefäßes mit Deckel mit angedeutetem Köderkorb für Frischköder (z. B. begiftete Apfelschnitze).
Fig. 6 eine räumliche Darstellung einer möglichen Ausführungsform von vorn - oben mit runden Einschlupflöchern (für Sandböden).
Fig. 7 eine räumliche Darstellung einer möglichen Ausführungsform von vorn - oben mit nach unten offenen, parabelförmigen Einschlupfbögen (für festere Böden).
Das für das Gefäß samt Deckel verwendete Material ist vorzugsweise ein zäher, schlagfester, mindestens für den Deckel auch UV-beständiger Kunstoff, für die Befestigungs- oder Aufnahmevorrichtung für die Köder ist das geeignetste Material rostfreier Edelstahl (abrasionsstabil und geschmacksneutral).
In Fig. 1 ist die Vorrichtung in schematischer Darstellung in Arbeitsposition, eingebaut in das Gangsystem 9 der schädlichen Nagetiere zu sehen. Die Gefäßwände 1 bilden die seitliche Begrenzung der Köderkammer, mit den aus ihr herausgeschnittenen Einschlupflöchern 2 ist der Anschluß an die Laufgänge gegegen. Der Einbau erfolgt senkrecht und fast bodeneben, wodurch anderen Tierarten wie Wildschweinen der Zugang zu den Giftködern stark erschwert wird. Nach oben wird das Gefäß durch den Deckel 3 mit einem überstehenden Rand gegen Regenwasser und mit einem Innenfalz gegen Zugluft dicht abgeschlossen, die ebenfalls wichtige Kindersicherheit kann durch einen der bekannten Verschlußmechanismen am Deckel erreicht werden. Am Deckel selbst ist eine Köderkrippe 6 aus parallel nebeneinander liegenden Stahldrähten befestigt (angedeutet), in der sich ein Apfelstück 8 als Köder befindet, dieser ist für die Schadnager leicht erreichbar, muß aber an Ort und Stelle durch die Krippenstäbe hindurch benagt werden und kann nicht als Ganzes verschleppt werden. Am Deckel 3 befindet sich ein Handgriff 4 für die leichtere Handhabung, der Funktion als Köderkammer tut es keinen Abbruch, wenn dieser Handgriff eingespart wird. An der Gefäßwand 1 sind dicht unterhalb des oberen Randes außen zwei Widerlager 5 angebracht, die in Arbeitsposition dem Boden aufliegen und mit den Füßen fixiert werden können. Nach unten ist die Köderkammer von normalem Erdreich abgeschlossen, was einer möglichen Scheu der Schadnager, ökosystemfremde Oberflächen zu belaufen, entgegenwirkt und sich gegebenenfalls bildendes Schwitzwasser versickern läßt.
Fig. 2 stellt die Vorrichtung in Durchsicht von oben dar, die kreisrunde Ausführung ist jeder anderen Form vorzuziehen, da sich diese - drehend - am leichtesten in die Erde ein- und ausbauen läßt, die größte Stabilität gegen äußere Einflüsse (z. B. Erddruck, von außen grabende Tiere) besitzt und keine Schmutzansammlungen in Ecken zuläßt. Für die Funktion als Köderkammer allein ist aber auch jede andere Form denkbar.
Fig. 3 zeigt das Gefäß der Vorrichtung ohne Deckel, zur Verdeutlichung in räumlicher Darstellung, durch die unterschiedliche Ausführung der Widerlager 5a und 5b ist angedeutet, daß sie aus den unterschiedlichsten Materialien und in fast beliebiger Form gefertigt sein können, da ihre Funktion eine reich mechanische als Griff und Widerlager ist, entscheidend ist nur ihre stabile Verbindung mit der Gefäßwand.
Die Fig. 6 und 7 zeigen die komplette Vorrichtung in zwei verschiedenen Ausführungen: Fig. 6 mit runden Einschlupflöchern in ca. 1½fachem Körperdurchmesser des Schadnagers für lockere Böden (damit möglichst wenig Erdreich in die Köderkammer nachrutschen kann;
Fig. 7 nach unten offenen parabelförmigen Einschlupfbögen für feste Böden (die unteren Enden der Gefäßwände können hin- und herdrehend leichter in den Boden versenkt werden).

Claims (4)

1. Vorrichtung zur Aufnahme von giftigen Ködern für unterirdisch fressende schädliche Nagetiere, bestehend aus einem Gehäuse, dessen lichte Weite und Höhe sich an der Körperlänge des betreffenden Schadnagers orientiert; mit mindestens einer seitlichen Öffnung, deren lichte Weite in etwa dem 1½fachem des Körperumfanges desselben entspricht, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß ein in den Erdboden (10) einzusenkender Hohlkörper (1), mit der oder den seitlichen Öffnungen (2) an das Gangsystem (9) der schädlichen Nagetiere angeschlossen werden kann und
  • - daß mindestens ein an Decke oder Wand angebrachter Haken (6b) zur Befestigung der Köder dienen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß die in Gebrauchslage befindliche Vorrichtung nach unten hin offen, nach oben durch einen wasser- und zugluftdichten und kindersicheren Verschluß (3) abgeschlossen ist und
  • - daß, anstelle des oder der Haken, sich eine oder mehrere Vorrichtung zur Aufnahme der giftigen Köder in Form eines weitmaschigen Korbes oder einer aus einem oder mehreren Rosten geformten Krippe (6b) aus parallelen Stäben befinden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß im oberen Bereich der Seitenwand seitlich abstehende Widerlager (5) angebracht sind, die durch Fixieren mit den Füßen des Anwenders ein Verrutschen oder Verdrehen des Gefäßes beim Öffnen und Schließen verhindern sollen und als Griffe beim Ein- und Ausbau in das Erdreich dienen können,
  • - daß die seitliche Öffnung oder Öffnungen (2) sich nach der betreffenden Bodenart richtend nach unten offen oder als rundum von Wandmaterial umgeben ausgeformt ist und sich in ihrer Form nach der zu bekämpfenden Nagerart richtet und
  • - daß sich anstelle der Haken (6a) oder Krippe/Korb (6b) ein geschlossener Köderbehälter an Decke oder Wand befindet, der nach unten durch einen waagerechten oder schrägen Rost den Schadnagern das Benagen der Giftköder durch parallele Stäbe ermöglicht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß das Gehäuse (1) aus handelsüblichem Kunststoff-Kanalisationsrohr mit dazugehörigem Stopfen (3) besteht, in das seitlich Öffnungen (2) geschnitten sind,
  • - daß die Vorrichtungen zur Köderbefestigung (6) am Deckel oder an der Seitenwand aus rostfreiem Edelstahldraht gefertigt sind und
  • - daß als seitliche Widerlager und Griffe (5) durch Muttern gesicherte, mit Gewinde bestückte Metallstangen dienen.
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