DE19611751A1 - Vorrichtung zum Füllen von Hohlräumen in Bauwerkswänden - Google Patents
Vorrichtung zum Füllen von Hohlräumen in BauwerkswändenInfo
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- E04G23/02—Repairing, e.g. filling cracks; Restoring; Altering; Enlarging
- E04G23/0203—Arrangements for filling cracks or cavities in building constructions
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Füllen von
Hohlräumen in Bauwerkswänden, insbesondere zum Sanieren
von Beton-, Mauer- und Altmauerwerk und/oder zum Erzeugen
einer Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit,
die mittels einer Pumpe durch einen sogenannten Packer
eine Injektionsmasse, z. B. eine Zementsuspension, in den
Hohlraum preßt.
Es sind Vorrichtungen bekannt (DE-Gbm. G 84 21 167 U1,
DE-Gbm. G 87 00 534) bzw. wurden vorgeschlagen
(DE-P 42 20 684.7-25; DE-P 43 40 253.4), die aus einer
Pumpe und einem Packer bestehen, wobei die
Injektionsmasse durch die Pumpe, z. B. eine Membranpumpe,
aus einem Vorratsbehälter über eine Schlauchleitung durch
den Packer in die Hohlräume gepreßt wird. Die Packer sind
so gestaltet, daß sie das Bohrloch gegen den Packer bzw.
die Schlauchleitung abdichten und die eingepreßte
Injektionsmasse nicht nach außen dringen kann. Nach dem
Einpressen der Injektionsmasse werden die Packer von der
Schlauchleitung getrennt, damit weitere Packer bedient
oder Packer und/oder Teile davon ausgetauscht werden
können. Es hat sich gezeigt, daß nach beendetem
Injektionsvorgang infolge der Volumenkontraktion beim
Kristallisations- bzw. Vernetzungsvorgang der
Injektionsmasse eine Volumenschwindung der
Injektionsmasse eintritt, wodurch wiederum Hohlräume
entstehen.
Um diesem Prozeß weitgehend entgegenzuwirken bzw. die
Hohlräume so klein wie möglich zu halten, aber auch um
die Injektionszeiten so gering wie möglich zu halten, ist
es üblich, bei Injektionsverfahren mit einem
überdimensionierten Injektionsdruckniveau zu arbeiten.
Dadurch findet bei volumetrisch gefüllter Kavität eine
Kompression der injektierten Masse statt. Dies führt zu
Aufschäumungen, Lufteinschlüssen und thermischer
Zersetzung (sogenannten Dieseleffekten) der meist
chemisch reaktiven Injektionsmassen. Es kommt zu
unkalkulierbaren und oft toleranzüberschreitenden Mängeln
am Resultat des gesamten Injektionsvorganges.
Deshalb wurde bereits gefunden, nach dem Abbinden in den
ausgehärteten beispielsweise mit Zementsuspension
aufgefüllten Hohlraum ein Loch zu bohren, in das ein in
seinem Außendurchmesser kleiner Packer eingesetzt wird.
Über diesen Packer wird dann über eine Pumpe eine
Silikatlösung unter einem Druck von 7-25 bar in die
ausgehärtete Zementsuspension injektiert. Ein derartiges
Vorgehen ist verhältnismäßig umständlich und zeitraubend
und aufgrund der damit verbundenen Lohnkosten auch teuer.
Für die unterschiedlichen Medien und die
unterschiedlichen Drücke werden in der Regel getrennte
Pumpen verwendet. Die unterschiedlichen Packer für die
unterschiedlichen Bohrungen sind mit einem zusätzlichen
Materialaufwand verbunden. Unabhängig davon nimmt die
ausgehärtete Zementsuspension nicht immer in
ausreichendem Maße die Silikatlösung auf, so daß die
angestrebte Horizontalsperre gegen aufsteigende
Feuchtigkeit nicht immer vollkommen gewährleistet ist.
Eine weitere Vorrichtung zum Injizieren von Bindemitteln
oder Dichtungsmaterial in Risse in Betonbauteile
(EP-0146931 A3) besteht aus einem Zuführungsrohr und
einem Anschlußrohr mit dazwischen liegendem
Druckpufferschlauch. Anstelle der bisher beschriebenen
Packer wird hier auf das Mauerwerk eine Platte gebracht,
die nach der Injektion wieder zu entfernen ist. Letztlich
sind Vorrichtungen bekannt (DE-Gbm. G 93 12 858,
DE-Gbm. G 93 12 859), die aus Packer und
Druckpufferschlauch bestehen. Bei diesen Lösungen mit
Druckpufferschlauch ist nachteilig, daß der
Druckpufferschlauch ein eng begrenztes Volumen besitzt,
so daß nur relativ kleine Mengen von Injektionsmasse
nachgedrückt werden können. Auch ist der Injektionsdruck
durch die Elastizität des Druckpufferschlauches
vorgegeben und nicht variierbar, was aber je nach
Zusammensetzung der Injektionsmasse oder nach Art des zu
füllenden Hohlraumes erforderlich ist.
Aufgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Füllen von
Hohlräumen in Bauwerkswänden, die bei geringem
Injektionsdruck der Bildung von Hohlräumen durch
Volumenkontraktion der Injektionsmasse entgegenwirkt, mit
verschiedenen Mengen von Injektionsmassen bei
verschiedenen Drücken einsetzbar und einfach in der
Handhabung und Wartung ist und wiederverwendbare Teile
aufweist.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die
Vorrichtung bei niedrigem Injektionsdruckniveau
einsetzbar ist, wodurch die bereits beschriebenen Mängel,
die durch Kompression der injektierten Masse auftreten,
vermieden werden. Der nach beendetem Injektionsvorgang
infolge der Volumenkontraktion beim Kristallisations- bzw.
Vernetzungsvorgang der Injektionsmasse eintretenden
Volumenschwindung der Injektionsmasse wird aktiv
entgegengewirkt, wodurch Fehlstellen in den Füllungen
weitgehend vermieden werden. Dabei sind je nach
Hohlraumart und/oder Zusammensetzung der Injektionsmasse
die benötigte Vorratsmenge oder die Nachdruckstärke
variabel.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des
Hauptanspruchs gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen dargestellt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer
Zeichnung in vereinfachter Weise dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1: die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
ungefüllten Vorrichtung in Flußrichtung,
Fig. 2: die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
gefüllten Vorrichtung in Flußrichtung,
Fig. 3: die Seitenansicht einer Platte eines
Scherenstückes.
In Fig. 1 und 2 sind die Vorderansichten einer
erfindungsgemäßen ungefüllten und einer gefüllten
Nachdruckvorrichtung dargestellt. Ein Scherenstück 1
besteht aus zwei gleichen Platten, vorzugsweise aus
Kunststoff, die im ungefüllten Zustand mit ihren
Plattenseiten aneinanderliegen. Dabei sind die Platten in
ihrem unteren Bereich in ihrer gesamten Breite derart
geformt (Fig. 3), daß sie jeweils einen Teil einer
zylinderförmigen Führung 2 zur Aufnahme eines Bolzens,
beispielsweise eines Scharnierstückes 3, ergeben, d. h.,
daß der Querschnitt jeder Platte im unteren Bereich
kreisbogenförmig ist. Jedes Plattenende weist eine zur
Mitte des Scherenstückes 1 weisende Wulst 13 auf.
Wird das Scherenstück 1, also beide Platten, oben
auseinandergedrückt und unten zusammengehalten, ergeben
die beiden Platten des Scherenstückes 1 in Flußrichtung
eine "v"-förmige Öffnung (Fig. 2). In Abhängigkeit vom
"Schalendurchmesser" und von der unteren Schenkellänge
der Platten bzw. der zylinderförmigen Führung 2 ergibt
sich also ein konkreter maximaler Öffnungswinkel. Das in
der zylinderförmigen Führung 2 befindliche zylindrische
Scharnierstück 3 ist rohrförmig und ist in Achsrichtung
geschlitzt.
Der Innendurchmesser des Scharnierstückes 3 ist so
bemessen, daß in ihn ein zylindrisches Haltestück
einschiebbar ist, an dem eine geschlossene Seite eines
Vorratsbeutels 5 befestigt ist, der zwischen den Platten
des Scherenstückes 1 angeordnet wird. Es ist auch
möglich, daß die untere Seite des Beutels 5 erst mittels
Haltestück verschlossen wird. Oben ist der
Vorratsbeutel 5 offen, seine Öffnung endet in einem
Schlitz eines am Vorratsbeutel 5 befestigten
Verbindungsrohres 6.
Zur Verbindung des Verbindungsrohres 6 mit einer nicht
dargestellten Schlauchleitung, durch die die
Injektionsmasse durch das Verbindungsrohr 6 gepreßt wird,
sind übliche Anschlußmittel vorgesehen. Zur schnellen
Montage der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor Ort wurden
bereits aufklappbare Überwurfmuttern vorgeschlagen.
Erfahrungsgemäß läßt sich eine mit Injektionsmasse in
Berührung gekommene Schraubverbindung relativ schwer
lösen.
Damit die beiden Platten des Scherenstückes 1 den
Vorratsbeutel zusammendrücken können, sind die Wülste 13
vorgesehen. Sie halten beispielsweise eine Druckfeder 14,
die die Platten des Scherenstückes 1 zusammendrückt.
Wie in bisher üblicher Weise wird Injektionsmasse über
Anschlußsystem und Packer in die Kavitäten gepumpt, wobei
die Injektionsmasse die zwischengeschaltete
Nachdruckvorrichtung durch die Bohrung zunächst
ungehindert durchströmen kann. Wird in den Schlauch eine
Injektionsmasse, beispielsweise eine Zementsuspension,
gedrückt, so tritt diese nach dem Durchfluß durch das
Verbindungsrohr 6 am anderen Ende wieder aus, wenn
einerseits das zweite Schlauchende offen ist und
andererseits der Druck entsprechend gewählt wird. Da das
offene Ende des Packers aber letztlich in einem mit einer
Injektionsmasse zu füllenden Mauerspalt oder in einer
sonstigen Öffnung eines mit einer Injektionsmasse zu
füllenden Raumes steckt, ist irgendwann der Zeitpunkt
erreicht, wo momentan genügend Injektionsmasse eingefüllt
wurde, so daß die Öffnung zu schließen scheint.
Ist die Kavität gefüllt, baut sich sofort der volle
Injektionsdruck auf, wodurch der Vorratsbeutel 5 gegen
die Federkraft der Druckfeder 14 ebenfalls gefüllt wird.
Da die in das Mauerwerk gefüllte Injektionsmasse beim
Aushärten schwinden kann, wird dann durch den von der
Druckfeder 14 erzeugten Druck auf die Platten des
Scherenstückes 1 Injektionsmasse aus dem Vorratsbeutel 5
in das Mauerwerk nachgedrückt, selbst wenn die
eigentliche Druckvorrichtung, z. B. eine nicht
dargestellte Injektionspumpe, beispielsweise durch ein
nicht dargestelltes Absperrventil außer Funktion ist oder
bereits vom Druckschlauch getrennt wurde. Kurz vor dem
Abtrennen der Druckvorrichtung kann die beschriebene
Nachdruckvorrichtung auch wie ein Blasebalg wirken; es
ist vorteilhaft, die Druckvorrichtung erst dann
abzutrennen, wenn das Nachfließen aus dem Vorratsbeutel 5
als ausreichend eingeschätzt wird. Das "Nachdrücken" kann
solange erfolgen, wie sich Injektionsmasse in dem
Vorratsbeutel 5 befindet, wenn diese nicht durch
Kristallisation oder Vernetzung erstarrt ist. Es ist aber
auch möglich, selbst nach Trennung von
Nachdruckvorrichtung und Druckvorrichtung Injektionsmasse
in die Nachdruckvorrichtung nachzufüllen, solange die
darin befindliche Injektionsmasse nicht erstarrt ist.
Ist der Druckvorgang beendet, d. h., daß keine
Injektionsmasse mehr aus dem Vorratsbeutel 5 über den
Schlauch in das Mauerwerk gedrückt wird, werden die
klappbaren Flügelschrauben, die Überwurfmuttern, geöffnet
und der in der Regel unbrauchbare (nicht
wiederverwendbare) Vorratsbeutel 5 kann bequem entfernt
und entsorgt werden. Durch die Klappbarkeit der
Überwurfmuttern ist eine leichte Demontage möglich und es
Bedarf keines Aufwandes, zu prüfen, ob sie
wiederverwendet werden können.
Durch diese Funktionsweise ist es dem Anwender möglich,
auch bei niedrigen Injektionsdrücken sehr schnelle und
qualitativ hochwertige Injektionen durchzuführen. Dies
geschieht also dadurch, daß der Anwender mit Hilfe der
Injektionspumpe nur noch die Kavität mit Injektionsmasse
vorfüllen muß, da nach Füllen der Kavität automatisch der
Vorratsbeutel 5 gefüllt wird. Damit wird dem Anwender
visuell angezeigt, ob die Kavität mit Injektionsmasse
volumetrisch gefüllt ist, wenn ja, kann er sich sofort
der nächsten Kavität zuwenden. Durch unterschiedliche
Druckfedern 14 kann der jeweils zu füllende Hohlraum mit
entsprechenden Injektionsdrücken, sowohl mit niedrigen
als auch mit höheren Drücken, variiert werden.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Füllen von Hohlräumen in
Bauwerkswänden nach Patent 196 00 222.2, dadurch
gekennzeichnet, daß in an sich bekannten Vorrichtungen
zum Füllen von Hohlräumen in Bauwerkswänden zwischen
Packer und Injektionsmassenpumpe eine
Nachdruckvorrichtung angeordnet ist, die aus einem
Scherenstück (1) aus zwei mit ihren Plattenseiten
aneinanderliegen gleichen Platten besteht, die in ihrem
unteren Bereich in der gesamten Breite derart zueinander
geformt sind, daß sich zwischen ihnen eine zylindrische
Führung (2) zur Aufnahme eines Scharnierstückes (3)
ergibt, daß zwischen den Platten des Scherenstückes (1)
ein Vorratsbeutel (5), dessen Querschnitt ungefähr dem
Querschnitt der Platten des Scherenstückes (1)
entspricht, angeordnet ist, wobei die Öffnung des
Vorratsbeutels (5) in einem zwischen Packer und
Injektionsmassenpumpe angeordneten Verbindungsrohr (6)
endet und daß ein die Platten aneinanderdrückendes Mittel
vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das die Platten aneinanderdrückende Mittel eine
Druckfeder (14) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Enden der Platten des
Scherenstückes (3) eine nach innen gerichtete Wulst (13)
aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckfeder (14) zwischen den
Wülsten (13) zweier sich gegenüberstehender Platten
angeordnet ist.
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