DE19611031C2 - Dekompressionseinrichtung zur automatischen drehzahlabhängigen Verringerung des Gasdrucks in der Verbrennungskammer einer ventilgesteuerten Brennkraftmaschine - Google Patents
Dekompressionseinrichtung zur automatischen drehzahlabhängigen Verringerung des Gasdrucks in der Verbrennungskammer einer ventilgesteuerten BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dekompressionseinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Anordnung ist in dem veröffentlichten japa
nischen Gebrauchsmuster JP 2-20415 Y2 beschrieben. Sie dient
der Verringerung des Gasdrucks während der Startphase, um so
die erforderliche Startleistung zu verringern. Bei dieser
bekannten Anordnung weist die Nockenwelle eine Öffnung mit
einer federbelasteten Kugel auf, wobei die Öffnung unter
einem Winkel zur Nockenwellenachse angeordnet ist, so daß
sich die Kugel mit zunehmender Geschwindigkeit vom Nocken
entfernen kann, entlang der zur Nockenwelle geneigt ange
ordneten Öffnung und gegen die Federkraft aufgrund der Zen
trifugalkraft. In der Ausgangsstellung liegt die Kugel, die
sich radial aus dem Normalumfang des Nockens heraus er
streckt, an einer Anschlagfläche an der Seite des Nockens
an und verhindert dadurch, daß der Ventilstößel den
Grundkreis des Nockens berührt, so daß der Druck in der Ver
brennungskammer verringert wird. Mit zunehmender Geschwin
digkeit bewegt sich die Kugel von der Anschlagfläche derart
weg, daß sie den Ventilstößel nicht mehr berührt, wodurch
die Druckverminderung beendet wird. Der Vorteil dieses sehr
einfachen Aufbaus liegt darin, daß nur eine geringe Anzahl
von Bauteilen erforderlich ist; der für die Feder erfor
derliche Raum wird jedoch als nachteilig empfunden. Fehler
im Betrieb können nach einer bestimmten Zeit insbesondere
dann auftreten, wenn die freie axiale Beweglichkeit der Ku
gel durch die Anhäufung von Ablagerungen in der Öffnung be
einträchtigt wird, die sowohl die Feder aufnimmt als auch
die Kugel führt.
Andere bekannte Anordnungen weisen Vorsprünge auf, die sich
von dem Außenumfang des Nockens aufgrund der Zentrifugal
kraft eines Gewichtes nach außen bewegen oder die durch Fe
derkraft zurückgezogen werden. In diesen Fällen ist eine
Verbindung zwischen dem Vorsprung und dem Ge
wicht erforderlich. Außerdem muß die Kraft der Ventilfeder am Gelenk
punkt der Verbindung aufgefangen werden, um zu verhindern,
daß die Ventilfeder direkt über den Ventilstößel auf das
Gewicht einwirkt. Dies erhöht die Anzahl der Bauteile,
sorgt für einen komplizierten Aufbau und steht einer er
wünschten Verringerung der Motorabmessungen entgegen, da
allein für die mechanische Verbindung ein erheblicher Raum
bedarf besteht. Auch die auf die mechanische Verbindung
einwirkenden zentrifugalen Kräfte sorgen für eine Abnutzung
des Gelenkes und der Berührungsstelle des Gelenkes, mit der
entsprechenden Pannengefahr. Abgesehen von den relativ ho
hen Kosten ist das Risiko einer durch den komplexen Aufbau
bedingten Störung relativ hoch.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es,
eine Dekompressionseinrichtung
zu schaffen, die einen einfachen Aufbau aufweist und einen
zuverlässigen Betrieb gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird dies durch das Kennzeichen von Patentanspruch 1
erreicht.
In der offenen nutförmigen Aussparung kann sich die Kugel
in axialer Richtung hin- und herbewegen, wobei sie durch
den Hebel in Richtung ihrer Ausgangsstellung beaufschlagt
wird oder aber in Richtung der Betriebsstellung durch die
Kraft der Ventilfeder über den Stößel, der z. B. ein Nocken
stößel oder ein Kipphebel ist. Da keine geschlossenen Füh
rungsbohrungen für eine Feder oder für die Kugel erforder
lich sind, wird jegliche Ansammlung von Ablagerungen ver
hindert, welche die Beweglichkeit der Kugel beeinträchtigen
könnte. Ein Verklemmen der Kugel aufgrund einer Verschmut
zung wird dadurch wirksam verhindert. In der Praxis hat
sich herausgestellt, daß keine Rückholfeder für den Hebel
erforderlich ist, wenn die Stößel oberhalb der Nockenwelle
angeordnet sind. Befindet sich die Nockenwelle in ihrer Ru
hestellung oder dreht sie sich mit nur geringer Geschwin
digkeit, so kehrt der Hebel in seine Ausgangsstellung auf
grund seines Eigengewichtes zurück, wenn die Nockenwelle
eine Drehstellung einnimmt, in welcher der Winkel zwi
schen einer Ebene, welche durch die Hebelachse und den
Schwerpunktsmittelpunkt des Hebels aufgespannt wird, und ei
ner waagrechten Ebene durch die Hebelachse zwischen -90°
und +90° liegt, d. h. wenn der cos < 0 ist. Ausgehend
von der waagrechten Ebene erfolgt eine positive Winkelmes
sung in Abheberichtung des Hebels.
Alternativ kann der Hebel in Richtung seiner Ausgangsstel
lung durch eine Rückholfeder beaufschlagt werden. Bei die
sem Ausführungsbeispiel wird der Hebel in die Ausgangsstel
lung durch die Federkraft zurückgeholt entgegen der Abhebe
richtung, wobei die Feder derart bemessen ist, daß der He
bel durch die Zentrifugalkraft angehoben wird, sofern eine
vorgegebene Geschwindigkeit erreicht wird.
Eine besonders zuverlässige Betriebsweise der Dekompressionseinrichtung
wird dadurch erzielt, daß eine Symmetrie
ebene in Längsrichtung der Aussparung relativ zur Symme
trieebene in Längsrichtung des Nockens geneigt wird, vor
teilhafterweise um einen Winkel von ungefähr 10°.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Kon
taktfläche für die Kugel durch zwei kugelflächenförmige
Kappen bzw. Kalotten gebildet. Die beiden Kalotten bilden die Ausgangsstel
lung und die Betriebsstellung der Dekompressionseinrichtung
und ermöglichen eine ausgezeichnete Kugelführung.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
dargestellt ist; es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Dekompressions
einrichtung auf Höhe der Nockenwellenachse;
Fig. 2 einen Schnitt durch die Anordnung entlang der Linie
II-II von Fig. 1;
Fig. 3 einen zur Fig. 2 ähnlichen Schnitt mit einem abgeho
benen Hebel in seiner Betriebsstellung;
Fig. 4 einen Schnitt durch den Hebel entlang der Linie
IV-IV von Fig. 2 und
Fig. 5 einen Schnitt durch die Nockenwelle entlang der Li
nie V-V von Fig. 1 ohne die Dekompressionseinrichtung.
Die Dekompressionseinrichtung 1 weist eine Kugel 5 auf,
welche in einer Aussparung 2 einer Nockenwelle 3 in Rich
tung der Nockenwellenachse 4 beweglich ist, sowie einen He
bel 6, der um eine Drehachse 7 beweglich ist, die parallel
zur Nockenwellenachse 4 und senkrecht zu einer Ebene 8 angeordnet ist,
die wiederum senkrecht zur Nockenwellenachse 4 verläuft. In
der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausgangsstellung wird
die Kugel 5 durch den Hebel 6 an eine Anschlagfläche 17 auf
der Seite des Nockens im Bereich des Grundkreises 9 ge
drückt, so daß der Stößel 10, z. B. ein Nockenstößel oder
ein Kipphebel, auf der Kugel 5 anstatt auf dem Grundkreis
9 des Nockens 11 zu ruhen kommt (Fig. 1). Dies bedeu
tet, daß das durch den Stößel 10 betätigte zugehörige Ven
til, das hier nicht dargestellt ist, geringfügig geöffnet
bleibt, wodurch der Druck in der Verbrennungskammer während
der Startphase verringert wird.
Nach Beendigung der Startphase wird der Hebel 6, der in ei
nem an der Nockenwelle 3 angeordneten Gehäuse 12 gelagert
ist, um seine Anlenkachse 7 aufgrund der Fliehkraft in Ab
heberichtung 13 verschwenkt, wie es in den Fig. 2 und 3
dargestellt ist. Die Kontaktfläche 15 für die Kugel 5, die
an dem der Hebelachse 7 entgegengesetzten Ende 14 angeord
net ist, verläuft unter einem Winkel zur senkrechten Ebene
8; die Flächen 15a der Kontaktfläche 15, die einen größeren
Abstand von der Nockenwellenachse 4 aufweisen, liegen näher
an der Anschlagfläche 17 als die Flächen 15b der Kontakt
fläche 15, die einen geringeren Abstand von der Nockenwel
lenachse 4 aufweisen. Wird der Hebel 6 abgehoben, wird die
Kugel 5 in Richtung zur Nockenwellenachse 4 hin freigegeben
und bewegt sich axial aufgrund der von der Ventilfeder auf
den Stößel 10 ausgeübten Kraft, wodurch sie ihre Betriebs
stellung einnimmt, bis der Stößel 10 den Grundkreis 9 des
Nockens 11 berührt, wodurch die Verringung des Drucks in
der Verbrennungskammer beendet wird.
Aus dem Schnitt durch das Ende 14 des Hebels 6 gemäß Fig. 4
ist ersichtlich, daß die Flächen 15a und 15b der Kontakt
fläche 15 für die Kugel als kugelschalenförmige Kappen bzw. Kalotten aus
gestaltet sind, wodurch eine ausgezeichnete Kugelführung
erzielt wird. Diese kappenförmigen Flächen 15a und 15b
stellen die Ausgangsstellung bzw. die Betriebsstellung für
die Dekompressionseinrichtung 1 dar.
Eine Variante der Erfindung ist in den Fig. 2 und 3 schema
tisch durch die gestrichelte Linie dargestellt, wobei hier
eine Rückholfeder 20 zur Rückholung des Hebels 6 vorgesehen
ist. Befindet sich der Stößel 10 oberhalb der Nockenwelle
3, so ist keine Rückholfeder 20 erforderlich. Befindet sich
jedoch die Nockenwelle 3 in ihrer Ruhestellung oder rotiert
sie nur mit einer sehr geringen Geschwindigkeit, so kehrt
der Hebel 6 aufgrund seines Eigengewichts in die Ausgangs
stellung zurück, wenn der Winkel zwischen einer Ebene
18, welche durch die Hebelachse 7 und den Schwerpunkt S des
Hebels aufgespannt wird, und einer horizontalen Ebene 19
durch die Hebelachse 7 zwischen -90° und +90° liegt, wo
bei der Winkel in Abheberichtung 13 des Hebels positiv ge
messen wird, ausgehend von der horizontalen Ebene 19.
Wie Fig. 5 zeigt, kann die Nockenwelle 3 mit einer Nut 16
zur Aufnahme des Hebelendes 14 versehen sein. Ein besonders
zuverlässiger Betrieb der erfindungsgemäßen Dekompressionsein
richtung 1 wird dadurch erhalten, daß die Symmetrie
ebene 2' in Längsrichtung der Aussparung 2 um einen Winkel
von vorzugsweise 10° zur Symmetrieebene 11' in Längsrich
tung des Nockens geneigt ist.
Claims (4)
1. Dekompressionseinrichtung zur automatischen drehzahlab
hängigen Verringerung des Gasdrucks in der Verbren
nungskammer einer ventilgesteuerten Brennkraftmaschine,
deren Ventile durch die Nocken (11) einer Nockenwelle
(3) über Stößel (10) betätigbar sind, wobei die Nocken
welle (3) im Bereich des Grundkreises (9) wenigstens
eines Nockens (11) eine Aussparung (2) aufweist, in der
eine Kugel (5) axial beweglich entlang der Nockenwelle
(3) angeordnet ist, wobei die Ruhe- bzw. Ausgangsstel
lung der Kugel (5) eine Stellung im Bereich des Grund
kreises (9) des Nockens (11) ist, die durch eine An
schlagfläche (17) im Nocken (11) begrenzt ist, und die
Kugel (5) in radialer Richtung der Nockenwelle (3) über
den Nockengrundkreis (9) hinausragt und für ein Abheben
des Stößels (10) sorgt; die Kugel (5) ist in eine Frei
gabestellung in axialer Richtung der Nockenwelle (3)
bewegbar, wenn eine vorgegebene Drehzahl der Nockenwel
le (3) erreicht ist, so daß der Stößel (10) den Grund
kreis (9) des Nockens (11) berühren kann; die Anordnung
ist gekennzeichnet durch einen Hebel (6), der an der
Nockenwelle (3) befestigt ist und durch die von der
sich drehenden Nockenwelle (3) erzeugten Zentrifugal
kraft abhebbar ist, wobei der Hebel (6) auf die Kugel
(5) in ihrer Ruhe- bzw. Ausgangsstellung wirkt, um sie
gegen die Anschlagfläche (17) der Aussparung (2) auf
der Seite des Nockens (11) zu drücken; der Hebel (6)
ist in einer Ebene (8) senkrecht zur Nockenwellenachse
(4) beweglich und weist eine Kontaktfläche (15) für die
Kugel (5) an dem der Achse (7) des Hebels (6) abgewand
ten Ende (14) auf, wobei der Abstand zwischen dieser
Kontaktfläche (15) und der Anschlagfläche (17) mit zu
nehmendem radialen Abstand von der Nockenwellenachse
(4) abnimmt.
2. Dekompressionseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hebel (6) mit einer Rückholfeder
(20) verbunden ist, die an der Nockenwelle (3) befe
stigt ist und die ihn in Richtung seiner Ausgangsstel
lung beaufschlagt.
3. Dekompressionseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Symmetrieebene (2') der
Aussparung (2) in Längsrichtung relativ zur Symmetriee
bene (11') des Nockens in Längsrichtung geneigt ist,
vorzugsweise um einen Winkel (α) von 10°.
4. Dekompressionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfläche
(15) für die Kugel (5) vorzugsweise durch zwei Kalot
ten (15a, 15b) gebildet ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19611031A DE19611031C2 (de) | 1996-03-20 | 1996-03-20 | Dekompressionseinrichtung zur automatischen drehzahlabhängigen Verringerung des Gasdrucks in der Verbrennungskammer einer ventilgesteuerten Brennkraftmaschine |
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Publications (2)
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DE19611031A1 DE19611031A1 (de) | 1997-09-25 |
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ID=7788900
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DE19611031A Expired - Fee Related DE19611031C2 (de) | 1996-03-20 | 1996-03-20 | Dekompressionseinrichtung zur automatischen drehzahlabhängigen Verringerung des Gasdrucks in der Verbrennungskammer einer ventilgesteuerten Brennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
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Families Citing this family (3)
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DE10030653B4 (de) * | 2000-06-23 | 2014-11-13 | Schaeffler Technologies Gmbh & Co. Kg | Vorrichtung zur Dekompression einer ventilgesteuerten Brennkraftmaschine |
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Citations (1)
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JPH02204152A (ja) * | 1989-01-31 | 1990-08-14 | Mutsumi Sugimoto | ウエビング装着補助装置 |
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1996
- 1996-03-20 DE DE19611031A patent/DE19611031C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19611031A1 (de) | 1997-09-25 |
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