DE19609783A1 - Verfahren zum Reinigen von Gegenständen sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von Gegenständen sowie Anlage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen
von Gegenständen in einer Reinigungskammer, mit einer or
ganischen Reinigungsflüssigkeit, die durch Destillation
in die Dampfphase überführbar ist und einer wäßrigen
Reinigungsflüssigkeit. Die Erfindung bezieht sich ferner
auf eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Durch die EP-PS 0 340 871 ist ein Reinigungsverfahren be
kannt, das mit einem 2-Phasensystem arbeitet, von dem die
eine Phase ein wasserunlösliches organisches Lösungsmit
tel und die andere Phase Wasser ist. Beide Phasen sind im
Verhältnis von 9 : 1 bis 1 : 5 gemischt. Nach Beendigung
des Reinigungsvorganges läßt sich das 2-Phasensystem auf
trennen in verunreinigtes organisches Lösungsmittel und
Wasser. Das Reinigungsverfahren enthält noch einen Spül
vorgang mit Wasser. Bei dem organischen Lösungsmittel
kann es sich um ein wasserunlösliches Kohlenwasser
stofflösungsmittel handeln.
Der Vorteil dieses Verfahrens ist, daß sowohl organische
Verunreinigungen als auch anorganische Verunreinigungen
der Gegenstände in einem Arbeitsgang von den Gegenständen
entfernt werden können, wobei die kohlenwasserstoffhalti
ge Phase öl- und fetthaltige Bestandteile der Verschmut
zungen und die wäßrige Phase, beispielsweise salz- und
kalkhaltige Bestandteile der Verschmutzungen lösen. Ein
weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist, daß die Entflamm
barkeit des Kohlenwasserstoffs vermindert wird.
Durch die DE-PS 41 00 126 ist ein ähnliches Verfahren be
kannt, mit einer Reinigungsflüssigkeit aus entaromati
siertem Kohlenwasserstoff-Wassergemisch.
Durch die DE-OS 43 29 178 ist ein Reinigungsverfahren be
kannt, das mit einer Anlage durchgeführt wird, die eine
Vakuum-Reinigungskammer besitzt und die Reinigung der Ge
genstände bei einem absoluten Druck von 200 mbar oder we
niger durchgeführt wird. Mit diesem Verfahren wird die
Explosionsgefahr weiter vermindert. Das Verfahren arbei
tet allerdings nur mit einem organischen Lösungsmittel,
dementsprechend wird die Anlage zur Vakuumdestillation
für das organische Lösungsmittel mit nur einen Verdampfer
durchgeführt. Für den Fall, daß die Reinigungsflüssigkeit
aus einem Gemisch aus organischem Lösungsmittel und Was
ser besteht, ist eine wahlweise Benutzung der einen oder
anderen Phase schwierig bzw. ganz unmöglich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren
sowie eine dafür vorgesehene Anlage für die Reinigung mit
einen 2-Phasensystem zu verbessern. Insbesondere soll ei
ne vorgesehene Dampfphasenreinigungsstufe gleichzeitig
zur Regenerierung der Reinigungsflüssigkeiten des 2-
Phasensystems durch Kondensation benutzbar sein. Ferner
soll die eingesetzte Heizenergie für die Verdampfer opti
mal genutzt werden.
Für das Verfahren wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch
die im Kennzeichen des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale
a, b, c, d gelöst. Die Lösung für eine entsprechende Anla
ge ist in den Ansprüchen 10 bis 18 beschrieben.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Verfah
ren so steuerbar ist, daß mit reinem Lösungsmitteldampf
oder mit reinem Wasserdampf oder mit einem Gemisch aus
Lösungsmitteldampf und Wasserdampf gereinigt werden kann.
Ferner kann durch Kondensation reinen Lösungsmitteldamp
fes und/oder reinen Wasserdampfes außerhalb der Reini
gungskammer eine Auffrischung verschmutzten Lösungsmit
tels und verschmutzten Wassers erreicht werden.
Das Verfahren sieht eine separate Verdampfung des organi
schen Lösungsmittels und der wäßrigen Reinigungsflüssig
keit mit separaten Verdampfern vor. Um eine optimale Ab
stimmung der Verdampfungsvorgänge zu erreichen und weni
ger Energie dabei zu verbrauchen, liegt der Siedepunkt
des organischen Lösungsmittels höher als der Siedepunkt
des wäßrigen Reinigungsmittels, bzw. liegt der Siede
punkt des wäßrigen Reinigungsmittels höher als der Sie
depunkt des organischen Lösungsmittels.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit einer Normaldruck
Reinigungskammer arbeiten. Vorteilhaft erfolgt die Reini
gung in einer Vakuum-Reinigungskammer bei einem Druck un
ter 200 mbar.
Die 2-Phasen-Reinigungsflüssigkeit besteht aus nicht mit
einander mischbaren Einzelphasen, d. h. selbst wenn die
beiden Phasen in einem Behälter eingefüllt werden, er
folgt bereits kurzer Zeit eine Entmischung, wobei die
wäßrige Phase auf Grund ihrer höheren Dichte nach unten
sinkt. Beide Phasen der 2-Phasen-Reinigungsflüssigkeit
können dementsprechend allein oder in Kombination mit der
anderen benutzt und behandelt werden.
Es ist allgemein bekannt, daß die Siedetemperatur einer
Flüssigkeit vom Druck abhängig ist und mit fallendem
Druck abnimmt. Die Werte von Dampfspannungskurven für
Wasser und für ein gängiges organisches Reinigungsmittel
wie kohlenwasserstoffhaltiges Lösungsmittel sind nachfol
gend tabellarisch dargestellt.
Aus der Tabelle ist entnehmbar, daß bei Normaldruck der
Siedepunkt des Wassers bei ca. 99°C und der des Lösungs
mittels bei 180°C liegen. Daraus kann dann erfindungsge
mäß abgeleitet werden, daß die Destillation des organi
schen Lösungsmittels bei einer höheren Verdampfungstempe
ratur abläuft, als die Destillation des wäßrigen Reini
gungsmittels, und die Verdampfung des wäßrigen Reini
gungsmittels durch Wärmetauschung mit der Dampfphase des
organischen Lösungsmittels erfolgen kann. Selbst bei ei
ner Vakuum-Destillation bei einem Druck von 200 mbar kann
mit dem dann ca. 120°C heißen gesättigten Dampf des or
ganischen Lösungsmittels noch Wasser bei Normaldruck ver
dampft werden. Bei einem Druck von 200 mbar siedet Wasser
bereits bei ca. 60°C.
Daraus folgt, daß die Verdampfung der einen Phase der 2-
Phasen-Reinigungsflüssigkeit durch Wärmetauschung mit der
Dampfphase der anderen Reinigungsflüssigkeits-Komponente
erfolgen kann. Beispielsweise kann Wasser unter
Normaldruck bei einem Siedepunkt von ca. 99°C das orga
nische Lösungsmittel unter einem Druck von 50 mbar und
einem Siedepunkt von ca. 80°C oder bei einem Druck von
20 mbar und einer Siedetemperatur von ca. 60°C verdamp
fen.
Die Verdampfung des wäßrigen Reinigungsmittels, bei
spielsweise Leitungswasser mit Zusätzen von waschaktiven
Substanzen wie Tensiden erfolgt vorteilhaft durch Wärme
tauschung mit der Dampfphase des organischen Lösungsmit
tels. Der Verdampfer des wäßrigen Reinigungsmittels wird
mit dem Dampf des organischen Lösungsmittels aus dem Ver
dampfer für das organische Lösungsmittel geheizt. Der da
bei entstehende Wasserdampf kann im Reinigungsmittelvor
ratsbehälter kondensiert werden, wodurch die wäßrige
verschmutzte Reinigungsflüssigkeit durch reines Destillat
aufgefrischt und gleichzeitig erwärmt wird; oder der
Dampf wird in eine Reinigungskammer, vorzugsweise Vakuum-
Reinigungskammer geleitet und erhitzt das Waschgut solan
ge, bis es die Dampftemperatur angenommen hat. Die ein
setzende Tröpfchenkondensation reinigt das Waschgut.
Bei der Verdampfung des wäßrigen Reinigungsmittels wird
wenigstens ein Teil des organischen Lösungsmitteldampfes
kondensiert. Das reine Lösungsmitteldestillat kann in den
Lösungsmittelvorratsbehälter geleitet werden und frischt
das gebrauchte Lösungsmittel auf.
Der Lösungsmitteldampf aus der Verdampfer kann direkt,
ohne den Umweg über dem Wärmetauscher des wäßrigen Rei
nigungsmittels in die Reinigungskammer, vorzugsweise Vaku
um-Reinigungskammer geleitet werden, wo eine entsprechen
de Tröpfchenkondensation in der vorstehend beschriebenen
Weise als Reinigungsstufe abläuft.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann selbstverständ
lich mit beiden Verdampfer gleichzeitig Lösungsmittel
dampf und Wasserdampf erzeugt werden und in die Reini
gungskammer geleitet und dort gemischt werden. In diesem
Fall erfolgt die Verdampfung der wäßrigen Reinigungs
flüssigkeit im Verdampfer unter Vakuum, d. h. vorzugsweise
bei gleichem Druck wie in der Vakuum-Reinigungskammer,
vorzugsweise bei einem Druck unter 200 mbar.
Dadurch, daß Dampf der einen Phase und Dampf der anderen
Phase praktisch unabhängig von einander zur Verfügung
stehen, kann entsprechend den Erfordernissen des Reini
gungsablaufes und von der gewünschten Behandlungsart des
Reinigungsgutes auch eine nacheinander ablaufende Behand
lung des Reinigungsgutes mit Dampf der einen Phase und
Dampf der anderen Phase erfolgen. Dementsprechend kann
zunächst das Reinigungsgut in der Dampfphase des organi
schen Lösungsmittels behandelt und nachfolgend noch in
der Dampfphase des wäßrigen Reinigungsmittels, vorzugs
weise mit reinem Wasserdampf behandelt werden, um das
Reinigungsgut von anhaftenden Rückständen des organischen
Lösungsmittels abzuspülen.
Der Dampfphasenreinigung geht in der Regel eine Flüssig
phasenreinigung des Waschgutes in einer Vakuum-
Reinigungskammer voraus, wobei in der Vakuum-
Reinigungskammer ein Druck von ca. 140 mbar aufrechter
halten wird. Für diesen Zweck ist das Dampfphasenreini
gungssystem von der Vakuum-Reinigungskammer durch schlie
ßen entsprechender Ventile abschaltbar. Während dieser
Zeit kann die Destillationsphase des Verfahrens in Be
trieb genommen werden, wobei der Wasserdampf zum Heizen
des Flüssigkeitsvorratsbehälters und das Wasserkondensat
zum Auffrischen der wäßrigen Reinigungsflüssigkeit be
nutzt wird. Der Lösungsmitteldampf wird zum Verdampfen
der wäßrigen Reinigungsflüssigkeit benutzt, wobei das
dabei durch Kondensieren entstehende reine Lösungsmittel
destillat in einem Vorratsbehälter für das Kondensat-ge
leitet und zur Auffrischung gebrauchten Lösungsmittels
bereit steht.
Nach Beendigung der Flüssigphasenreinigung wird die in
der Vakuum-Reinigungskammer befindliche Flüssigphase
durch Anhebung des Drucks in der Reinigungskammer auf
Normaldruck und durch Öffnen eines Ablaßventils in einen
Flüssigphasenbehälter geleitet. Die Dampfphasenreinigung
wird eingeleitet durch die Evakuierung der Vakuum-
Reinigungskammer- auf einen Druck von ca. 140 mbar und
Schließen der Destallitionskreisläufe. Durch die Einlei
tung der Dampfphasen in die Vakuum-Reinigungskammer er
folgt wie bereits beschrieben die Reinigung des Waschgu
tes durch Tröpfchendestillation.
In Analogie zur Dampfphasenreinigung kann im Anschluß an
die Dampfphasenreinigung noch eine Vakuumtrocknung des
Waschgutes durchgeführt werden, indem der Druck in der
Vakuum-Reinigungskammer weiter herabgesetzt wird, auf ca.
1 mbar bis 80 mbar. Wahlweise kann mit Wasserdampf oder
Lösungsmitteldampf oder mit einem Dampfgemisch von beiden
getrocknet werden. Um eine Vereisung des Waschgutes zu
verhindern, empfiehlt sich bei einigen Anwendungen eine
schrittweise Druckabsenkung unter Zuführung warmer
Frischluft.
Eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens weist wie be
reits erwähnt, zwei Verdampfer, eine Reinigungskammer,
vorzugsweise Vakuum-Reinigungskammer sowie wenigstens ei
nen Reinigungsflüssigkeitsvorratsbehälter auf. Wahlweise
kann für jede Flüssigphase je ein Speisebehälter vorgese
hen werden. Ferner ist zur Erzeugung des Vakuums eine Va
kuumpumpe, vorzugsweise sind zwei Vakuumpumpen vorhanden,
sowie Förderpumpen, Regel-und Absperrventile sowie Kon
densatoren. Alle aufgeführten Komponeten sind in einem
Rohrleitungssystem eingebunden.
An Hand der einzigen Figur der Zeichnung ist der Aufbau
der Vakuum-Reinigungsanlage näher beschrieben. Es sei be
merkt, daß es sich hierbei um eine Einkammeranlage han
delt. Die Erfindung kann selbstverständlich auch für eine
Mehrkammeranlage angewendet werden, also beispielsweise
mit einer Waschkammer, einer Spülkammer und einer
Trocknungskammer, bzw. einer Flüssigphasenreinigungskam
mer und einer Dampfphasenreinigungskammer.
Mit 1 ist der Verdampfer für das organische Lösungsmit
tel, mit 2 der Vardampfer für das wäßrige Reinigungsmit
tel und mit 3 ist die Vakuum-Reinigungskammer bezeichnet.
Der Verdampfer 1 wird elektrisch oder mit Gas geheizt.
Der Speisebehälter 4 enthält das organische Lösungsmittel
und die wäßrige Reinigungsflüssigkeit, vorzugsweise Lei
tungswasser. Da sich beide Flüssigkeiten nicht ineinander
auflösen, bzw. bereits nach kurzer Zeit wieder entmi
schen, schwimmt die Lösungsmittelphase 5 auf der wäßrigen
Phase 6.
In dem Verdampfer 2 ist ein Wärmetauscher 7 eingebaut,
der primärseitig über die Leitung 8, das Ventil 9 und die
Leitung 10 an den Verdampfer 1 und sekundärseitig über
die Leitung 11, 12, Ventil 13 und Leitung 14 an einen Lö
sungsmittel-Destillat-Behälter 15 angeschlossen ist, aus
dem heraus über die Leitung 16, Ventil 17, Pumpe 18 und
Leitung 19 reines Lösungsmitteldestillat in den Speisebe
hälter 4 geleitet werden kann. Der Wärmetauscher 7 ist
über die Leitung 11 und der Leitung 20 an den Kondensator
21 angeschlossen, der über die Leitung 22 an die Vakuum
pumpe 23 angeschlossen ist. Der Kondensator 28 besitzt
einen nicht näher bezeichneten Kondensatablauf in den
Speisebehälter 4.
Von der Leitung 20 zweigt eine Leitung 24 zur Vakuum-
Reinigungskammer 3 ab, die mit dem Ventil 25 gesperrt
werden kann. Von der Leitung 24 zweigt eine Leitung 26
ab, die durch das Ventil 27 gesperrt werden kann und- die
an einen zweiten Kondensator 28 und eine zweite Vakuumpu
me 29 angeschlossen ist.
Die Vakuum-Reinigungskammer 3 ist durch den Rohrstutzen
30 und das Ventil 31 belüftbar. Der Verdampfer 2 ist über
den Rohrleitungsstutzen 32 und der Leitung 33 über das
Ventil 34 an den Speisebehälter 4 angeschlossen. In dem
Speisebehälter 4 befindet sich ein Kondensator 35, der an
die Leitung 33 angeschlossen ist.
Von dem Rohrstutzen 32 führt eine Leitung 36 in die Vaku
um-Reinigungskammer 3. Diese Leitung 36 ist durch das
Ventil 37 schließbar. Von der Leitung 10 über das Ventil
38 führt eine Leitung 39 ebenfalls in die Vakuum-
Reinigungskammer 3.
Es besteht eine Leitungsverbindung 40 zwischen dem Spei
sebehälter 4 und dem Verdampfer 1. Mit der Pumpe 41 kann
über Ventil 42 gebrauchte Flüssigphase des organischen
Lösungsmittels 5 in den Verdampfer 1 gepumpt werden. Die
Leitung 43 mit dem Ventil 44 dient zum Befüllen der Vaku
um-Reinigungskammer 3 mit 2-Phasen-Reinigungsflüssigkeit
aus dem Speisebehälter 4.
Das Einlassen der 2-Phasen-Reinigungsflüssigkeit in die
Vakuum-Reinigungskammer 3 erfolgt bei einem Unterdruck in
der Vakuum-Reinigungskammer 3. Durch Öffnen des Ventils
44 füllt sich die Vakuum-Reinigungskammer 3 mit Reini
gungsflüssigkeit. Das in dem Waschkorb 45 befindliche
Reinigungsgut wird durch Drehen des Waschkorbes in der
Reinigungsflüssigkeit bewegt. Mit dem Flutinjektionskreis
46, 47, 48 kann eine Umwälzung der Reinigungsflüssigkeit in
der Vakuum-Reinigungskammer 3 erfolgen.
Mit der Speiseleitung 49 und den Pumpen 50, 51 sowie dem
nicht näher bezeichneten Magnetventil, kann das Einfüllen
der 2-Phasen-Reinigungsflüssigkeit bei Normaldruck erfol
gen. Es kann eine Vorwaschung bei Normaldruck durchge
führt werden. Diese Einrichtung ist jedoch nur als Ergän
zung gedacht und nicht unbedingt erforderlich. Sie wird
deshalb auch bei der nachfolgend beschriebenen Arbeits
weise der Anlage außer Betracht gelassen. Die Vakuumpumpe
29 ist als Hochvakuumpumpe mit einem Förderdruck kleiner
1 mbar ausgebildet. Diese Pumpe 29 dient zur Vakuum
trocknung und wird in der Regel nur zum Trocknen einge
schaltet. Die Vakuumpumpe 23 ist ständig in Betrieb und
hält einen Druck im System von ca. 140 mbar aufrecht.
Zum Vorwaschen in der Flüssigphase sind zunächst die Ven
tile 9, 13, 27, 30, 37, 38, 44 und 47 geschlossen und das Ven
til 25 ist geöffnet. Mit der Vakuumpumpe 23 wird der
Druck in der Vakuum-Reinigungskammer 3 auf ca. 140 mbar
abgesenkt und das Ventil 25 bei Erreichen des Arbeits
drucks geschlossen und das Ventil 44 geöffnet. Die 2-
Phasen-Reinigungsflüssigkeit fließt aus dem Speisebehäl
ter 4 in die Vakuum-Reinigungskammer 3. Bei Erreichen des
zulässigen Flüssigkeitsstandes in der Vakuum-
Reinigungskammer 3 wird das Ventil 44 geschlossen, der
Waschkorb 45 bewegt und die Flutinjektionspumpe 47 einge
schaltet. Damit wird eine intensive Grundreinigung des
Waschgutes erreicht.
Nach Beendigung der Flüssigphasenreinigung durch Aus
schalten der Pumpe 47 wird die Vakuum-Reinigungskammer 3
durch Öffnen des Ventils 30 belüftet, bis Normaldruck
herrscht. Das Ventil 44 wird geöffnet und die gebrauchte
Reinigungsflüssigkeit fließt in den Speisebehälter 4 zu
rück, ggf. unter Einsatz entsprechender Filterstufen zur
Aufbereitung der Reinigungsflüssigkeit.
Anschließend werden die Ventile 30 und 44 geschlossen
zwecks Einleitung der Dampfphasenreinigung.
Während der Flüssigphasenreinigung kann die Destillation
des organischen Lösungsmittels und der wäßrigen Reini
gungsflüssigkeit aufrechterhalten werden. Die Ventile 9
und 34 sind dann geöffnet. Lösungsmitteldampf aus Ver
dampfer 1 speist den Wärmetauscher 7 in Verdampfer 2. Das
Lösungsmittel in Verdampfer 1 steht unter einem Druck von
ca. 200 mbar und siedet bei ca. 120°C. Der 120°C heiße
Lösungsmitteldampf erhitzt das Wasser in Verdampfer 2 und
bringt es zum Sieden. Der Wasserdampf gelangt über die
Leitung 33 in den Wärmetauscher 35 und kondensiert voll
ständig. Der Speisebehälter 4 wird dadurch geheizt und
mit dem reinen Wasserdestillat die Flüssigphase 6 aufge
frischt.
Im Wärmetauscher 7 des Verdampfers 2 kondensiert Lösungs
mitteldampf; Restdampf kondensiert im Kondensator 21.
Reines Lösungsmittelkondensat kann im Leitungssystem ge
sammelt werden und zu gegebener Zeit in den Lösungsmit
teldestillatbehälter 15 abgefüllt werden.
Die Dampfphasenreinigung kann entweder mit reinem Lö
sungsmitteldampf oder mit reinem Wasserdampf oder mit ei
nem Dampfgemisch aus Lösungsmittel und Wasser erfolgen. Im
ersten Fall bleibt das Ventil 37 geschlossen und das Ven
til 34 geöffnet. Das Ventil 9 wird geschlossen und das
Ventil 38 geöffnet. Der 120°C heiße Lösungsmitteldampf
gelangt durch die Leitung 39 in die Vakuum-
Reinigungskammer 3. Dort erfolgt eine Tröpfchenkondensa
tion des Lösungsmitteldampfes. Flüssigkeitströpfchen sam
meln sich im Auffangbehälter 52, Restdampf wird im Kon
densator 21 niedergeschlagen.
Für eine anschließende Dampfphasenreinigung mit Wasser
dampf werden die Ventile 34 und 38 geschlossen und die
Ventile 9 und 37 geöffnet. Dampf aus dem Verdampfer 2
strömt in die Vakuum-Reinigungskammer 3. Wie bereits be
schrieben erfolgt Tröpfchenkondensation und eine Abschei
dung kondensierter wäßriger Reinigungsflüssigkeit im
Sammelbehälter 52 sowie eine Niederschlagung des Rest
dampfes im Kondensator 21. Bei einer 2-
Phasendampfreinigung ist das Ventil 34 geschlossen und
die Ventile 9, 37 und 38 geöffnet. In diesem Fall strömt
Lösungsmitteldampf zum Teil direkt in die Vakuum-
Reinigungskammer 3 und zum Teil in den Wärmetauscher 7.
Dieser Dampfkreislauf hält die Dampfbildung im Kondensa
tor 2 aufrecht.
Zum Trocknen des Reinigungsgutes wird die Pumpe 23 abge
schaltet und die Pumpe 29 eingeschaltet. Die Ventile 25,
30, 37, 38, 44 sind geschlossen. Der Druck in der Vakuum-
Reinigungskammer wird auf ca. 1 mbar bis 80 mbar abge
senkt und anschließend schrittweise durch Öffnen des Ven
tils 30 erhöht und wieder abgesenkt. Mit der Vakuum
trocknung ist der Reinigungsvorgang abgeschlossen. Das
Waschgut wird nach Herunterfahren der Anlage aus der Va
kuum-Reinigungskammer 3 entnommen werden.
Claims (18)
1. Verfahren zur Reinigen von Gegenständen in einer Rei
nigungskammer mit einer Flüssigphasenreinigung, die
mit einem 2-Phasen-System arbeitet, das aus einem or
ganischen Lösungsmittel und einem wäßrigen Reini
gungsmittel besteht und einer Dampfphasenreinigung
mit dem organischen Lösungsmittel, wobei die Dampf
phase durch Destillation des organischen Lösungsmit
tels erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß das 2-Phasen-System wie an sich bekannt ein wasserunlösliches organisches Lösungsmittel enthält.
- b) daß die Flüssigphase des wäßrigen Reinigungs mittels durch Destillation in die Dampfphase überführt wird,
- c) daß die Verdampfung der einen Flüssigphase des 2-Phasen-Systems separat von der anderen Flüs sigphase erfolgt und die Siedetemperatur der einen Phase stets niedriger ist als die Siede temperatur der anderen Phase,
- d) daß die Verdampfung einer Flüssigphase des 2- Phasen-Systems durch Wärmetauschung in der Dampfphase mit der anderen Phase erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Destillation des organischen Lösungsmittels
bei einer höheren Verdampfungstemperatur abläuft, als
die Destillation des wäßrigen Reinigungsmittels, und
die Verdampfung des wäßrigen Reinigungsmittels durch
Wärmetauschung mit der Dampfphase des organischen Lö
sungsmittels erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reinigung in einer Vakuum-
Reinigungskammer bei einem Druck unter 200 mbar er
folgt.
4. Verfahren zum Reinigen von Gegenständen nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Verdampfung des wäßrigen Reinigungsmittels
wenigstens eine Teilkondensation des dampfförmigen
Lösungsmittels erfolgt.
5. Verfahren zum Reinigen von Gegenständen nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verdampfer (2) für das wäßrige Reinigungsmittel
mit dem Dampf des organische Lösungsmittels geheizt
wird.
6. Verfahren zum Reinigen von Gegenständen nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Dampf des organischen Lösungsmittels und Dampf des
wäßrigen Reinigungsmittels in die Reinigungskammer
(3) geleitet und dort gemischt werden.
7. Verfahren zum Reinigen von Gegenständen nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dampf des wäßrigen Reinigungsmittels im Vorrats
behälter (4) kondensiert wird.
8. Verfahren zum Reinigen von Gegenständen nach einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dampfphase des wäßrigen Reinigungsmittels
und/oder die Dampfphase des organischen Lösungsmit
tels in der Reinigungskammer (3) kondensiert werden.
9. Verfahren zum Reinigen von Gegenständen nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dampfphase des wäßrigen Reinigungsmittels und
die Dampfphase des organischen Lösungsmittels nach
einander in der Reinigungskammer (3) kondensiert wer
den.
10. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlage einen Verdampfer (1) für das organische Lö
sungsmittel und einen Verdampfer (2) für die wäßrige
Reinigungsflüssigkeit enthält.
11. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Ver
dampfer (1, 2) als Vakuum-Verdampfer ausgebildet ist.
12. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verdampfer (2) einen Wärmetauscher (7) zum Verdampfen
der wäßrigen Reinigungsflüssigkeit enthält.
13. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem-der
Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetauscher (7) primärseitig über eine Dampfleitung
(8, 10) an den Verdampfer (1) und sekundärseitig über
eine Kondensatleitung (11, 12, 14) an einen Kondensat
sammelbehälter (15) oder den Vorratsbehälter (4) an
geschlossen ist.
14. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verdampfer (2) über die Dampfleitung (36) an die Rei
nigungskammer (3) angeschlossen ist.
15. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verdampfer (2) über die Dampfleitung (33) an einen
Kondensator (35) des Vorratsbehälters (4) angeschlos
sen ist.
16. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Dampf- und Kondensatleitungen (8, 11, 12, 33, 36, 39)
Ventile (9, 13, 34, 37, 38) eingebaut sind.
17. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
2-Phasen-Flüssigkeit in dem Vorratsbehälter (4) ent
mischt wird.
18. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlage eine separate Vakuumpumpe (29) zur Vakuum
trocknung enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19609783A DE19609783B4 (de) | 1996-03-13 | 1996-03-13 | Verfahren zum Reinigen von Gegenständen sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19609783A DE19609783B4 (de) | 1996-03-13 | 1996-03-13 | Verfahren zum Reinigen von Gegenständen sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
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