DE4128699A1 - Verfahren und vorrichtung zum entfetten und reinigen von behandlungsgut mit hilfe von loesungsmitteln - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum entfetten und reinigen von behandlungsgut mit hilfe von loesungsmittelnInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Entfetten
und Reinigen von Behandlungsgut mit Hilfe von Lösungs
mitteln nach der Gattung des Hauptanspruchs und einer
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 10.
Derartige Verfahren werden bei der Reinigung von Gegen
ständen, beispielsweise zur Entfettung metallischer
Gegenstände, eingesetzt. Hierzu wird aus einem Vorrats
behälter Lösungsmittel, beispielsweise organisches Lösungs
mittel wie Perchlorethylen (CKW), einem Verdampfer zuge
führt, in welchem das Lösungsmittel verdampft wird. Der
Lösungsmitteldampf wird über entsprechende Leitungen einer
Behandlungskammer zugeführt, in welcher das Behandlungsgut
untergebracht ist. Das Behandlungsgut befindet sich zu
Beginn der Behandlung auf einer niedrigeren Temperatur als
der Lösungsmitteldampf, so daß dieser an dem Behandlungsgut
kondensiert. Das auf dem Behandlungsgut kondensierte
Lösungsmittel löst die vorhandenen Verunreinigungen des
Behandlungsguts und trägt diese beim Abtropfen vom Behand
lungsgut mit. Das abtropfende Lösungsmittel wird in der
Behandlungskammer aufgefangen und in den Verdampfer oder
den Vorratsbehälter für das Lösungsmittel zurückgeführt.
Die Behandlung des Behandlungsguts kann so lange fortge
setzt werden, bis das Behandlungsgut dieselbe Temperatur
aufweist wie der Lösungsmitteldampf. Sobald dieser Zustand
erreicht ist, findet keine merkliche Kondensation von
Lösungsmitteldampf am Behandlungsgut mehr statt. Die Be
handlung muß abgebrochen werden. Ist noch keine ausrei
chende Reinigung des Behandlungsguts erzielt worden, so muß
die Behandlung wiederholt werden, nachdem das Behandlungs
gut zuvor wieder auf die Ausgangstemperatur gebracht wurde.
Der Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht darin, daß
stark verschmutztes Behandlungsgut mehrfach mit diesem
Verfahren behandelt werden muß, wobei zwischen den einzel
nen Behandlungsgängen eine zeitaufwendige Abkühlung des
Behandlungsguts erfolgen muß. Das abwechselnde Abkühlen und
Erwärmen des Behandlungsguts ist zudem energieaufwendig.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß Werkstoffe
geringer Wärmebeständigkeit nach diesem Verfahren nicht
behandelt werden können, wenn die maximal zulässige Tem
peratur des Werkstoffes unter der Verdampfungstemperatur
des Lösungsmittels liegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil,
daß das Verfahren ohne zeitraubende Unterbrechung so lange
angewendet werden kann, bis der gewünschte Reinigungsgrad
des Behandlungsguts erreicht ist. Durch die Druckerhöhung
über dem flüssigen Lösungsmittel spätestens nach Ausgleich
der Temperaturdifferenz zwischen Lösungsmitteldampf und
Behandlungsgut wird die Siedetemperatur des Lösungsmittels
erhöht. Durch Wärmezufuhr zum flüssigen Lösungsmittel wird
die Verdampfung weitergeführt, wobei der Lösungsmitteldampf
nun eine höhere Temperatur aufweist als in dem vorherigen
Behandlungszyklus. Dadurch besteht wieder eine Temperatur
differenz zwischen dem Lösungsmitteldampf und dem in dem
vorherigen Behandlungszyklus auf die Ausgangstemperatur des
Lösungsmittels erwärmten Behandlungsgut. Die Druckver
größerung und die daran angepaßte Erhöhung der Temperatur
des flüssigen Lösungsmittels kann stufenweise erfolgen, und
zwar immer spätestens bei Temperaturausgleich zwischen
Lösungsmitteldampf und Behandlungsgut, oder aber nach einer
Ausgestaltung der Erfindung kontinuierlich über die gesamte
Behandlungsdauer. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt
bis der gewünschte Reinigungsgrad des Behandlungsguts
erreicht ist.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die
Behandlung des Behandlungsguts mindestens bis zum ersten
Ausgleich der Temperaturdifferenz zwischen Lösungsmittel
dampf und Behandlungsgut bei einer Lösungsmitteltemperatur,
die unter der Siedetemperatur des Lösungsmittels bei
Atmosphärendruck liegt. Hierzu wird über dem flüssigen
Lösungsmittel ein Unterdruck erzeugt, der mindestens so
groß ist, daß die Siedetemperatur bei diesem Druck unter
der Lösungsmitteltemperatur liegt. Diese Ausgestaltung hat
den Vorteil, daß auch Behandlungsgut geringerer Wärmebe
ständigkeit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt
werden kann, ohne daß das Behandlungsgut dadurch beein
trächtigt wird. Die Behandlung kann sowohl nur im Unter
druckbereich bzw. bis zum Erreichen von Atmosphärendruck,
als auch zunächst im Unterdruckbereich und anschließend im
Überdruckbereich ausgeführt werden. Beispielsweise kann die
Behandlung bei einem Unterdruck von 50 mbar begonnen werden
und der Unterdruck schrittweise oder kontinuierlich
abgebaut werden. Hierbei besteht der Vorteil, daß der
Energieaufwand für die Wärmezufuhr zum Lösungsmittel gering
ist und daß das Behandlungsgut einer geringen Wärmebe
lastung ausgesetzt ist. Sind jedoch sehr viele Behand
lungsschritte erforderlich, um den gewünschten Reinigungs
grad zu erreichen, so kann die Behandlung im Überdruck
fortgesetzt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die
Behandlung des Behandlungsguts bei Erreichen der maximal
zulässigen Temperatur des Behandlungsguts automatisch
abgebrochen. Hierdurch wird vorteilhafterweise eine
Überhitzung des Behandlungsguts und eine dadurch hervor
gerufene Beeinträchtigung vermieden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird nach
Erreichen des gewünschten Reinigungsgrads des Behandlungs
guts die Bedampfung des Behandlungsguts mit Lösungsmittel
beendet und das auf dem Behandlungsgut vorhandene konden
sierte Lösungsmittel verdampft. Hierdurch wird auf ge
eignete Weise das Behandlungsgut vollständig gereinigt und
von Lösungsmittelresten befreit.
Nach einer Weiterbildung dieser Merkmale erfolgt die
Trocknung durch Verdampfung des Lösungsmittels vom Behand
lungsgut bei Unterdruck. Die Verdampfung wird dadurch
beschleunigt und eine andernfalls unter Umständen erforder
liche Aufheizung des Behandlungsguts entbehrlich, zumal da
sich das Behandlungsgut durch die vorherige Bedampfung
bereits auf einer angehobenen Temperatur befindet.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das
Lösungsmittel in einer Destillationsanlage gereinigt, wobei
die Reinigung bevorzugt kontinuierlich erfolgt. Auf diese
Weise wird das Lösemittel im Verdampfer sauber und die
Dampfleistung konstant gehalten. Der anfallende Schmutz
wird in der Destillationsanlage konzentriert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens ist einfach im Aufbau und in der Handhabung. Durch
die Trennung von Lösungsmittelverdampfer und Arbeitskammer
kann die Arbeitskammer zur Entnahme des Behandlungsguts
belüftet werden, ohne zugleich den Verdampfer zu belüften.
Bei aufeinanderfolgender Behandlung von Gegenständen im
Unterdruckbereich wird dadurch Energie eingespart. Zwischen
Behandlungskammer und Verdampfer ist zudem bevorzugt eine
Lösungsmittelrückführleitung vorhanden zur Rückführung des
vom Behandlungsgut abtropfenden und in der Behandlungs
kammer aufgefangenen Lösungsmittels.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist in der vom
Verdampfer zur Arbeitskammer führenden Lösungsmittelzuführ
leitung ein Dreiwegeventil vorhanden, welches wahlweise zur
Arbeitskammer oder über einen weiteren Dampfkondensator zum
Lösemittelsammelbehälter öffnet. Durch diese Ausgestaltung
ist vorteilhafterweise zugleich eine Absperrung der Arbeits
kammer gegen den Verdampfer möglich und eine Öffnung des
Verdampfers zum Lösungsmittelsammelbehälter. Das nach
Beendigung der Behandlung nachdampfende Lösungsmittel wird
dadurch dem Lösungsmittelsammelbehälter wieder zugeführt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Destillationsanlage in einer Lösungsmittelrückführleitung
zwischen Verdampfer und Lösungsmittelsammelbehälter vor
gesehen zur Reinigung des Lösungsmittels von den in der
Arbeitskammer aufgenommenen Verunreinigungen. Diese De
stillationsanlage kann kontinuierlich oder diskontinuier
lich betrieben werden und bewirkt eine Aufrechterhaltung
der Aufnahmefähigkeit des verwendeten Lösungsmittels, ohne
daß die Behandlung unterbrochen werden müßte.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung
und den Ansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist
in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Vorrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2 ein Schaubild des Temperaturverlaufs von Lösungs
mitteldampf und Behandlungsgut.
Die das Behandlungsgut aufnehmende, druckdicht verschließ
bare Behandlungskammer 1 wird über eine ein Dreiwegeventil
20 aufweisende Lösungsmittelleitung 40 aus dem Verdampfer 9
mit Lösungsmitteldampf versorgt. Der Verdampfer 9 wird
seinerseits über eine Leitung 44, in welcher eine Pumpe 10,
ein Schmutzfänger 32 sowie automatische Absperrventile 13
und 17 angeordnet sind, aus einem Lösungsmittelsammelbe
hälter 7 mit flüssigem Lösungsmittel versorgt. Über im
Lösungsmittelsammelbehälter 7 vorhandene Schwimmerschalter
28, 29 und/oder im Verdampfer 9 vorhandene Schwimmerschal
ter 30, 31 wird die Versorgung des Verdampfers 9 aus dem
Lösungsmittelsammelbehälter 7 automatisch bewirkt. Hierzu
wird das Öffnen und Schließen der automatischen Absperr
ventile durch die Schwimmerschalter 28, 29 bzw. 30, 31
gesteuert.
Über eine Leitung 41, in welcher ein Dampfkondensator 3
angeordnet ist, ist die Arbeitskammer 1 und über die
Lösungsmittelleitung 40 auch der Verdampfer 9 mit der
Saugseite einer Pumpe 5 verbunden, deren Druckseite mit dem
Lösungsmittelsammelbehälter 7 verbunden ist. Das in der
Lösungsmittelleitung 40 zwischen Verdampfer 9 und Arbeits
kammer 1 angeordnete Dreiwegeventil 20 öffnet in seiner
einen Stellung vom Verdampfer 9 zur Arbeitskammer 1 und in
seiner anderen Stellung vom Verdampfer 9 über eine Lösungs
mittelleitung 43 zu einem zweiten Dampfkondensator 2. Die
beiden Dampfkondensatoren 2 und 3 sind über eine Lösungs
mittelleitung 45, in welcher ein Wasserabscheider 4 an
geordnet ist, mit dem Lösungsmittelsammelbehälter 7 ver
bunden. Die beiden Dampfkondensatoren 2 und 3 werden über
mit Sperrventilen 24 und 25 bzw. 22 und 23 versehene Lei
tungen 46 bzw. 47 mit Kühlwasser versorgt.
Der Verdampfer 9 ist über eine mit einem Absperrventil 15
versehene Rückführleitung 48, in welcher eine Destillations
anlage 8 angeordnet ist, mit dem Lösungsmittelsammelbe
hälter 7 verbunden. Die Arbeitskammer 1 weist ein Absperr
ventil 33 zur Belüftung der Arbeitskammer 1 auf. Schließ
lich ist zwischen Pumpe 5 und Lösungsmittelsammelbehälter 7
eine weitere Lösungsmittelleitung 49 vorgesehen, in welcher
eine über Absperrventile 26 und 27 mit Kühlwasser versorgte
Kühleinrichtung 6 angeordnet ist. Die Lösungsmittelleitung
49 dient zugleich über ein Absperrventil 18 zur Erstver
sorgung bzw. zum Nachfüllen des Lösungsmittelsammelbe
hälters 7 mit Lösungsmittel aus einem nicht dargestellten
Vorratsbehälter.
Das über die Schwimmerschalter 30 und 31 bzw. 28 und 29
automatisch betätigte Absperrventil 13 in der Lösungsmittel
leitung 44 ist durch eine ein Handabsperrventil 12 auf
weisende Bypassleitung 50 überbrückt. Eine weitere Lösungs
mittelleitung 51 führt vom Verdampfer 9 zur Saugseite der
Pumpe 10 und steht über ein Absperrventil 16 mit einem
Lösungsmittelvorratsbehälter (nicht dargestellt) in Ver
bindung. Der nicht dargestellte Lösungsmittelvorratsbe
hälter ist andererseits über ein Absperrventil 11 mit der
Druckseite der Pumpe 10 verbunden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert folgender
maßen:
Das im Verdampfer 9 durch Wärmezufuhr verdampfte Lösungs
mittel wird über die Lösungsmittelleitung 40 und das Drei
wegeventil 20 der Behandlungskammer 1 zugeführt, wo der
Lösungsmitteldampf an dem dort vorhandenen Behandlungsgut
kondensiert. Das kondensierte Lösungsmittel löst die Ver
unreinigungen am Behandlungsgut. Das abtropfende Lösungs
mittel wird in der Behandlungskammer 1 gesammelt und über
die Lösungsmittelrückführleitung 42 wieder dem Verdampfer 9
zugeführt. Durch die Pumpe 5 wird in der Behandlungskammer
1 und im Verdampfer 9 ein Unterdruck erzeugt, um die Siede
temperatur des Lösungsmittels herabzusetzen. Die Wärmezu
fuhr zum Lösungsmittel in dem Verdampfer 9 wird ent
sprechend der dem eingestellten Druck entsprechenden
Siedetemperatur vorgenommen. Der aus der Behandlungskammer
1 abgesaugte Lösungsmitteldampf wird im Dampfkondensator 3
kondensiert und über den Wasserabscheider 4 dem Lösungs
mittelsammelbehälter 7 zugeführt. Der von der Pumpe 5
abgesaugte Lösungsmitteldampf wird über den Lösungsmittel
sammelbehälter 7 und eine Abgasreinigungsanlage ins Freie
geleitet. Durch Öffnen des Ventils 15 wird dem Verdampfer 9
kontinuierlich oder diskontinuierlich Lösungsmittel ent
nommen und der Destillationsanlage 8 zugeführt, in welcher
das Lösungsmittel von Verunreinigungen gereinigt wird.
Anschließend wird das Lösungsmittel in den Lösungsmittel
sammelbehälter 7 rückgeführt. Der durch die Pumpe 5 in der
Arbeitskammer 1 erzeugte Unterdruck wird entweder kon
tinuierlich abgebaut oder aber stufenweise bei Ausgleich
der Temperaturdifferenz zwischen Lösungsmitteldampf und
Behandlungsgut. Dies wird durch Temperaturfühler (nicht
dargestellt) in der Arbeitskammer 1 und am Behandlungsgut
festgestellt. Die Wärmezufuhr zum Verdampfer 9 wird ent
sprechend dem jeweils herrschenden Unterdruck geregelt. Die
Behandlung wird so lange durchgeführt bis der gewünschte
Reinigungsgrad des Behandlungsguts erreicht ist oder der
Lösungsmitteldampf die maximal zulässige Temperatur des
Behandlungsguts aufweist.
Nach beendeter Bedampfung des Behandlungsguts in der Ar
beitskammer 1 wird noch vorhandenes flüssiges Lösungsmittel
aus der Arbeitskammer 1 über die Rückführleitung 42 abge
lassen und anschließend das Absperrventil 19 geschlossen
und das Dreiwegeventil 20 in seine andere Stellung umge
legt. Das aus dem Verdampfer 9 nachdampfende Lösungsmittel
wird über den Dampfkondensator 2 kondensiert und über den
Wasserabscheider 4 in den Lösungsmittelsammelbehälter 7
rückgeführt. Durch die Pumpe 5 wird in der Arbeitskammer 1
weiterhin ein Unterdruck aufrechterhalten, der die
Verdampfung des am Behandlungsgut vorhandenen kondensierten
Lösungsmittels beschleunigt. Um die Behandlungskammer 1
weitestgehend vom Lösungsmitteldampf zu entleeren, kann
diese über das Absperrventil 33 belüftet werden. Die
Lösungsmittelkonzentration sinkt dadurch im Verhältnis des
Unterdrucks zum Atmosphärendruck. Dies kann so oft wieder
holt werden bis die gewünschte Lösungsmittelkonzentration
in der Behandlungskammer erreicht ist. Das vollständig
getrocknete und gereinigte Behandlungsgut wird sodann nach
Belüften der Behandlungskammer 1 über das Absperrventil 33
aus der Behandlungskammer 1 entnommen.
Zum Befüllen der Anlage wird das Absperrventil 18 geöffnet
und Lösungsmittel in den Lösungsmittelsammelbehälter 7
eingeleitet. Der Verdampfer 9 wird durch die Pumpe 10 aus
einem Lösungsmittelvorratsbehälter durch Öffnen der Ventile
16 und 12 befüllt. Zum Entleeren des Verdampfers 9 werden
dagegen die Ventile 14 und 11 geöffnet, während die Ventile
12 und 16 geschlossen bleiben.
In Fig. 2 ist die Temperatur und der Druck des Lösungs
mittels, sowie die Temperatur des Behandlungsgutes in
aufeinanderfolgenden Behandlungszyklen dargestellt. Während
die Temperatur des Lösungsmittels bei steigendem Druck auf
Siedetemperatur gehalten wird - durchgezogene Linie - hinkt
die Temperatur des Behandlungsgutes nach. Wird beispiels
weise das Lösungsmittel in den Zustand B gebracht, so
befindet sich das Behandlungsgut auf einer Temperatur, die
dem Punkt A entspricht. Durch die Bedampfung erwärmt sich
das Behandlungsgut auf die Temperatur des Lösungsmittels im
Punkt B. Spätestens bei Temperaturgleichheit werden Tem
peratur und Druck des Lösungsmittels erhöht. Das Lösungs
mittel befindet sich im Zustand D, während das Behandlungs
gut eine Temperatur aufweist, die dem Punkt C im Zustands
diagramm entspricht. Und so fort. Die nachhinkende Erwär
mung des Behandlungsguts ist mit Pfeilen I und II ange
deutet. Während der Zeit der Erwärmung findet Kondensation
von Lösungsmitteldampf am Behandlungsgut statt.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und
der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungs
wesentlich sein.
Claims (14)
1. Verfahren zum Entfetten und Reinigen von Behandlungsgut
mit Hilfe von Lösungsmitteln, bei welchem das Lösungs
mittel verdampft wird, der Lösungsmitteldampf über das
Behandlungsgut geleitet wird und an diesem aufgrund der
Temperaturdifferenz zwischen Lösungsmitteldampf und
Behandlungsgut kondensiert, dadurch gekennzeichnet, daß
spätestens bei Ausgleich der Temperaturdifferenz
zwischen Lösungsmitteldampf und Behandlungsgut der
Druck über dem flüssigen Lösungsmittel vergrößert wird,
daß die Temperatur des flüssigen Lösungsmittels durch
Wärmezufuhr erhöht wird bis die dem höheren Druck ent
sprechende Siedetemperatur erreicht ist, daß der da
durch erzeugte Lösungsmitteldampf höherer Temperatur
über das Behandlungsgut geleitet wird, an welchem er
aufgrund der wieder vorhandenen Temperaturdifferenz zum
Behandlungsgut kondensiert und daß diese Schritte so
oft wiederholt werden, bis der gewünschte Reinigungs
grad des Behandlungsguts erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vergrößerung des Drucks über dem flüssigen Lösungs
mittel und die daran angepaßte Erhöhung der Temperatur
des flüssigen Lösungsmittels kontinuierlich erfolgen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Behandlung mindestens bis zum ersten Aus
gleich der Temperaturdifferenz zwischen Lösungsmittel
dampf und Behandlungsgut durch Erzeugen eines Unter
drucks über dem flüssigen Lösungsmittel bei einer
Lösungsmitteltemperatur erfolgt, die unter der Siede
temperatur des Lösungsmittels bei Atmosphärendruck
liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlung bei schrittweise oder kontinuierlich
abnehmendem Unterdruck und entsprechend daran ange
paßter Lösungsmitteltemperatur erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung bei Er
reichen der maximal zulässigen Temperatur des Behand
lungsguts automatisch abgebrochen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß nach Erreichen des gewünsch
ten Reinigungsgrads des Behandlungsguts die Bedampfung
des Behandlungsgutes mit Lösungsmittel beendet und das
auf dem Behandlungsgut vorhandene kondensierte Lösungs
mittel verdampft wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verdampfung des Lösungsmittels vom Behandlungsgut
bei Unterdruck erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel in einer
Destillationsanlage gereinigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reinigung des Lösungsmittels kontinuierlich er
folgt.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, gekennzeichnet durch eine druckdichte Be
handlungskammer (1), in welcher das Behandlungsgut
untergebracht ist, einen von einem Lösungsmittelsammel
behälter (7) gespeisten Verdampfer (9) zum Verdampfen
des flüssigen Lösungsmittels, von welchem der Lösungs
mitteldampf über eine Leitung (40) in die Behandlungs
kammer (1) geleitet wird, einer über eine Leitung (41)
mit der Arbeitskammer (1) verbundenen Vakuumpumpe (5)
zum Erzeugen eines Unterdrucks in der Arbeitskammer (1)
und, über die Leitung (40), im Verdampfer (9), wobei in
die Leitung (41) zwischen Vakuumpumpe (5) und
Arbeitskammer (1) ein Dampfkondensator (3)
eingeschaltet ist, sowie durch ein Absperrventil (20)
zwischen Verdampfer (9) und Arbeitskammer (1) und ein
Belüftungsventil (33) zum Belüften der Arbeitskammer
(1).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Arbeitskammer (1) und Verdampfer (9) eine
mit einem Absperrventil (19) versehene Lösungsmittel
rückführleitung (42) vorhanden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Absperrventil (20) als Dreiwegeventil
ausgebildet ist, welches vom Verdampfer (9) wahlweise
zur Arbeitskammer (1) oder über eine Leitung (43) zu
einem weiteren Dampfkondensator (2) hin öffnet, welcher
zwischen Verdampfer (9) und Lösungsmittelsammelbehälter
(7) geschaltet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Verdampfer (9) und Lösungs
mittelsammelbehälter (7) eine Rückführleitung (44)
vorhanden ist, in welcher eine Lösungsmitteldestilla
tionsanlage (8) zur Reinigung des Lösungsmittels von
den in der Arbeitskammer (1) aufgenommenen Verunreini
gungen eingeschaltet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß im Verdampfer (9) und/oder Lösungs
mittelsammelbehälter (7) Schwimmerschalter (30, 31 bzw.
28, 29) vorgesehen sind zum automatischen Befüllen des
Verdampfers (9) aus dem Lösungsmittelsammelbehälter
(7).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914128699 DE4128699A1 (de) | 1991-08-29 | 1991-08-29 | Verfahren und vorrichtung zum entfetten und reinigen von behandlungsgut mit hilfe von loesungsmitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914128699 DE4128699A1 (de) | 1991-08-29 | 1991-08-29 | Verfahren und vorrichtung zum entfetten und reinigen von behandlungsgut mit hilfe von loesungsmitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4128699A1 true DE4128699A1 (de) | 1993-03-04 |
Family
ID=6439414
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914128699 Ceased DE4128699A1 (de) | 1991-08-29 | 1991-08-29 | Verfahren und vorrichtung zum entfetten und reinigen von behandlungsgut mit hilfe von loesungsmitteln |
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