DE19609638C1 - Vorrichtung zum Flachlegen eines Folienschlauches - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Flachlegen eines aus einer in einer Folien­ blasanlage erzeugten aufgeblasenen Folienblase abgezogenen Folienschlauches bestehend aus die Folienblase begrenzenden und keilförmig an diese angestellten Flachlegeplatten, die den Abquetschwalzen einer Folienabzugs- und Aufwickelein­ richtung vorgeschaltet und die mit quer zur Abzugsrichtung angeordneten Gleitste­ gen versehen sind, und vorzugsweise aus einem reversierend angetriebenen Ge­ stell, in dem die Flachlegeplatten gehaltert, die Abquetschwalzen gelagert und um dessen Drehachse Umlenkwalzen und Wendestangen schwenkbar gelagert sind.

Um bis zu 360° reversierende Flachlegeplatten mit schwenkbaren Umlenkwalzen und Wendestangen dieser Art sind beispielsweise aus der DE-OS 20 35 584, der DE 21 56 079 C2, der DE 35 06 772 C2 und der DE 43 03 952 A1 bekannt. Die ein besseres Gleiten des Folienschlauches über die Flachlegeplatten ermöglichenden Gleitstege können aus Leisten mit reibungsarmen Oberflächen oder Beschichtungen oder aber auch aus Röllchen oder Walzen bestehen.

Trotz der gleitarmen Führung des flachzulegenden Folienschlauches auf den Flach­ legeplatten können sich Probleme beim Flachlegen des Folienschlauches daraus ergeben, daß dessen noch nicht völlig erkaltete Oberfläche klebrig ist. Insbesondere ergeben sich beim Flachlegen dann Schwierigkeiten, wenn ein reversierender Abzug vorgesehen ist, also die den Flachlegeplatten nachgeschalteten Abquetschwalzen reversierend um Winkel bis 360° oder aber auch kontinuierlich drehend angetrieben sind. Bei einem reversierenden Abzug tritt bei dem Flachlegen von stark haftenden oder klebenden Folienschläuchen eine unerwünschte Randfaltenbildung im oberen Bereich der Flachlegeplatten auf, die sich aus der Verdrallung des Folienschlauches bei der reversierenden Drehbewegung ergibt. Bei nicht haftenden, gut gleitenden Folien kann sich diese Verdrallung durch eine quer gerichtete Gleitbewegung der Folie gegenüber den Flachlegeplatten ausgleichen. Bei stark haftenden und kleben­ den Folien ist dieser Ausgleich jedoch nicht möglich, weil diese zu stark an den Gleitstegen, Röllchen oder Walzen haften, so daß es vor den Abquetschwalzen zu einer unerwünschten Randfaltenbildung kommt.

Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist in der GB 939 064 beschrieben. Aus dieser Druckschrift ist es bekannt, Folienschläuche flachzulegen, indem sie an Führungen vorbeibewegt werden, durch die Luft hindurchgeblasen wird. Gemäß der GB 939 064 ist jedoch der Aufbau der Gleitstege dahingehend festgelegt, daß die Luftöffnungen bezüglich der Luftkästen nicht verstellbar ausgebildet sind. Eine Veränderung des auf die flachzulegende Folie wirkenden Luftstroms über die Länge der Luftkästen, beispielsweise um die Luftstromwirkung in Förderrichtung über die Länge der Flach­ legeplatten stärker oder schwächer auszubilden, ist nur mit großem Aufwand mög­ lich.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der gattungsge­ mäßen Art derart weiterzubilden, daß die Reibung zwischen dem flachzulegenden Folienschlauch stark herabgesetzt ist, und gleichzeitig in einfacher Weise eine Va­ riation der Luftstromwirkung bzw. der damit verbundenen Reibung über die Länge der Flachlegeplatten möglich ist.

Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei der die Reibung zwischen dem flachzulegenden Folienschlauch und den Flachlegeplatten so stark herabgesetzt ist, daß es auch bei dem Flachlegen von stark haftenden und zum Kleben neigenden Folien bei einem reversierenden Abzug nicht zu einer Randfaltenbildung vor dem Einlauf des flachgelegten Folien­ schlauches in die Abquetschwalzen kommt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkma­ len des Patentanspruchs 1.

Die erfindungsgemäße Flachlegevorrichtung läßt sich bei flachzulegenden Folien­ schläuchen mit gut gleitenden Oberflächen ohne Ausblasen von Blasluft aus den Blasluftdüsen oder -schlitzen betreiben, weil die Hohlprofile selbst hinreichend gute Gleiteigenschaften besitzen. Durch die Möglichkeit der Relativbewegung zwischen Zusatzrahmen und Rahmen ist es in einfacher Weise möglich, die mit Blasluft beauf­ schlagten Hohlprofile durch Ein- oder Ausfahren des Zusatzrahmens in die ge­ wünschte Wirkstellung zu bringen. Durch geringfügige Neigung des Zusatzrahmens läßt sich die Eintauchtiefe der Hohlprofile ändern, so daß diese beispielsweise von oben beginnend stärker oder schwächer in Eingriff gebracht werden können.

Sind klebrige oder stark haftende Folien flachzulegen, wird aus den Blasluftdüsen oder Blasluftschlitzen Blasluft ausgeblasen, so daß der flachzulegende Folienschlauch gleichsam schwimmend zu den Abquetschwalzen geleitet wird und dadurch die Reibung so stark herabgesetzt ist, daß es auch zu einem Ausgleich in Quer­ richtung des zunehmend flachgelegten Folienschlauches kommt, wenn dieser durch die Abquetschwalzen reversierend abgezogen wird.

Bei bekannten Flachlegeplatten sind zwischen querverlaufenden Reihen von Rollen oder Walzen Gleitstege angeordnet, die übli­ cherweise aus Holzlatten bestehen. Statt dieser Gleitstege kön­ nen zwischen den Reihen von Walzen oder Röllchen erfindungsgemäß die Hohlprofile angeordnet werden, die in den Fällen, in denen ohne Blasluft gearbeitet werden kann, die Funktion der bekannten Gleitstege oder Holzplatten übernehmen.

Zweckmäßigerweise bestehen die Hohlprofile aus Rohren mit Reihen von Blasluftdüsen. Die Hohlprofile können auch aus Kästen mit einer oder mehreren Reihen von Blasluftdüsen bestehen. Die Hohl­ profile können auch aus mit längsverlaufenden Schlitzen versehe­ nen Profilen bestehen.

Zweckmäßigerweise ist der Hauptrahmen um obere Achsen schwenkbar im Gestell gelagert. Zur Einstellung des Teilwinkels der Flachle­ geplatten können zusätzliche Stelleinrichtungen vorgesehen wer­ den.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Röllchen oder Walzen mit Antrieben und/oder Bremseinrichtungen versehen sind, durch die die Röllchen oder Walzen der einzelnen Reihen mit unterschiedlicher Drehzahl angetrieben und/oder abge­ bremst werden können. Durch den Eingriff von einzelnen angetrie­ benen oder gebremsten Rollen oder Walzen im unteren Bereich und aufgrund der Wirksamkeit von Luftbläsern im oberen Bereich der Flachlegung läßt sich auf diese Weise die Bahnspannung des abge­ zogenen Folienschlauches beeinflussen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die durch die Hohlprofile ausgeblasene Luft temperiert, also gekühlt oder beheizt, ist. Auf diese Weise kann zusätzlich Einfluß auf die Folieneigenschaften genommen werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht von Flachlegeplatten mit einer reversierenden Abzugseinrichtung in schematischer Darstellung und

Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der in Fig. 1 mit einer strichpunktierten Linie eingekreisten Ver­ stelleinrichtung.

Hängend unter einer Decke D ist ein Tragrahmen 2 angeordnet, den eine vertikale Achse 1 durchsetzt. Diese Achse trägt ein Gestell 3, das durch einen nicht dargestellten Antrieb bis zu 360° rever­ sierend drehend um die Achse 1 angetrieben ist. In dem Gestell 3 sind mit einem üblichen Antrieb versehene Abquetschwalzen 8, 9 gelagert, die die flachgelegte Schlauchfolie 10 abziehen. Die flachgelegte Schlauchfolie 10 ist in der dargestellten Weise über die Wendestangen 4, 5 und die Umlenkwalzen 6, 7 geführt, deren Lagerungen an diese tragenden Trägern schwenkbar um die Achse 1 gelagert sind. Die reversierend abgezogene flachgelegte Schlauchfolie läuft sodann in Richtung des Pfeils A zu einer nicht dargestellten Aufwickeleinrichtung.

Insoweit ist die Vorrichtung bekannter Bauart. Zur näheren Dar­ stellung kann auf die DE-OS 20 35 584, die DE-PS 21 56 079, die DE-PS 35 06 772 und die DE-OS 43 03 952 verwiesen werden.

Zwischen den Seitenplatten des Gestells 3 sind dicht unterhalb der Abquetschwalzen 8, 9 um die Achsen der obersten Rollen 11, 12 Rahmen 13, 14 schwenkbar gelagert. An ihren unteren Enden sind die Rahmen 13, 14 schwenkbar mit den Enden eines Spindel­ triebes 15 verbunden, durch den der Keilwinkel der Rahmen 13, 14 einstellbar ist.

In den Rahmen 13, 14 sind in gleichen Abständen Reihen von weite­ ren Walzen 16, 17 gelagert, deren den flachzulegenden Folien­ schlauch 18 zugewandten Mantellinien auf einer gemeinsamen Ebene liegen.

Parallel zu den Rahmen 13, 14 sind Zusatzrahmen 20, 21 vorgese­ hen, deren oberen und unteren Bereiche mit Verstellspindeln 22 versehen sind. Die Verstellspindeln 22 sind mit ihren unteren Enden in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise drehbar aber in axia­ ler Richtung unverschieblich in Haltestücken gelagert, die mit den Rahmen 13, 14 schwenkbar verbunden sind. Die Spindelmuttern 28 sind fest an den Zusatzrahmen 20, 21 gehaltert, so daß durch Betätigung der Handräder 29 die Lage der Rahmen 20, 21 relativ zu den Rahmen 13, 14 geändert werden kann. Statt der Handräder können zur automatischen Verstellung Stelltriebe vorgesehen sein.

An den Zusatzrahmen 20, 21 sind Hohlprofile, im dargestellten Ausführungsbeispiel Kastenprofile 24 gehaltert, die in ihren in der Flachlegeebene liegenden Wandungen jeweils zwei Reihen von Blasluftdüsen bildenden Bohrungen 25 aufweisen. Die Kastenprofi­ le 24 sind parallel zu den Walzen 16, 17 in den Spalten zwischen diesen angeordnet. Die Kastenprofile 24 sind mit Rohrstutzen 26 verbunden, über die sie von Gebläsen 27, die ebenfalls auf den Zusatzrahmen angeordnet sind, mit Blasluft versorgt werden kön­ nen. Die Blasluftzufuhr erfolgt in gesteuerter Weise und kann auch vollständig unterbrochen werden.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum Flachlegen eines aus einer in einer Blasfolienanlage erzeug­ ten, aufgeblasenen Folienblase abgezogenen Folienschlauches, bestehend
aus die Folienblase begrenzenden und keilförmig an diese angestellten Flach­ legeplatten, die den Abquetschwalzen (8, 9) einer Folienabzugs- und Aufwic­ keleinrichtung vorgeschaltet und die mit quer zur Abzugsrichtung angeordneten Gleitstegen versehen sind, und vorzugsweise
aus einem reversierend angetriebenen Gestell (3), in dem die Flachlegeplatten gehaltert, die Abquetschwalzen (8, 9) gelagert und um dessen Drehachse (1) Umlenkwalzen (6, 7) und Wendestangen (4, 5) schwenkbar gelagert sind,
wobei
die Gleitstege aus Hohlprofilen (24) mit dem flachzulegenden Folienschlauch zugewandten Blasluftdüsen (25) oder Blasluftschlitzen bestehen, die durch Leitungen mit einer Blasluftquelle (27) verbindbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Flachlegeplatte aus einem im Gestell gehalterten Rahmen (13, 14) besteht, in dem in parallelen Reihen und im Abstand zueinander Röllchen oder Walzen oder Leisten (16, 17) angeordnet sind,
daß die mit Blasluftdüsen (25) oder Blasluftspalten versehenen Hohlprofile (24) an einem mit dem Rahmen (13, 14) verbundenen Zusatzrahmen (20, 21) derart gehaltert sind, daß sie zwischen die Röllchen, Walzen oder Leisten (16, 17) greifen und
daß der Zusatzrahmen (20, 21) durch verstellbare Halteeinrichtungen (22) mit dem Rahmen (13, 14) verbunden ist, über die er relativ zu dem Rahmen (13, 14) schwenkbar und an diesen heranfahrbar und von diesem entfernbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlprofile (24) aus Rohren mit Reihen von Blasluftdüsen (25) bestehen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlprofile (24) aus Kästen mit einer oder mehreren Reihen von Blasluftdüsen (25) beste­ hen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlprofile (24) aus mit Schlitzen versehenen Profilen bestehen.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flachlegeplatten um obere Achsen schwenkbar im Gestell gelagert sind.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Röllchen oder Walzen (16, 17) mit Antrieben und/oder Bremseinrichtungen versehen sind, durch die die Röllchen oder Walzen (16, 17) der einzelnen Rei­ hen mit unterschiedlicher Drehzahl angetrieben und/oder abgebremst werden können.